Also ich habe nichts dagegen, wenn hier ein wenig Off-Topic geredet wird. Das macht die ganze Sache irgendwie netter.
Da ich in irgendeinem Post gelesen hatte, dass jemand die Namen der einzelnen Tau nicht auseinanderhalten konnte, habe ich mich entschieden, mal eine Aufstellung aller wichtigen Personen zu posten (es sind ja doch ein paar mehr geworden als ursprünglich mal geplant gewesen war)
9. Taloner Sprungtruppen:
Oberst Rodan: Der Regimentskommandeur
Oberst Willbur Harden: Der stellvertretende Regimentskommandeur
Major Flix: Hardens Erster Offizier
Gotfried:
General Fürst Ludwig von Krechtel: Der Kommandeur der Division des 3. Gotfried
Hauptmann Fürst Reinhold von Vulling: Kommandeur der Gelben Kompanie des 3. Gotfried
Hauptmann Portner: Kommandeur der Blauen Kompanie des 3. Gotfried
Hauptmann Graf Marcks von Weizenberg: Kommandeur der Roten Kompanie des 3. Gotfried
Oberleutnant Baron Flint: Marcks Stellvertreter
Kommissar Ruthger Villar: Marcks Kommissar
Kleriker Fajder: Oberster Vetreter des Imperialen Kults in der Roten Kompanie
Kommissar Rythgen: Baron Flints Kommissar
Sergeant Eiken Rickers: Truppführer in Baron Flints Zug
Soldat Lantz: Flammersoldat in Sergeant Rickers Trupp
Leutnant Freiherr Fritz von Schurenstein: Batteriechef der Roten Kompanie
Leutnant Baron Thoma von Ruthenberg: Kommandeur des gepanzerten Flügelsder Roten Kompanie
Tau:
Aun'Uivor: Himmlischer des eingeschlossenen Jagdkaders
Shas'el Vior'la Korath: Kommandierender des Jagdkaders und Uivors direkter Untergebener
Shas'vre Vior'la Oni'sho: Anführer eines Geist-Kampfanzugteams
Shas'ui Vior'la Tanoi: Anführer der Artilleriekräfte des Jagdkaders
Andere:
Inquisitor Gerret: Mitglied des Ordo Xenos
So, ich hoffe mal, ich habe jetzt keine bedeutenden Personen vergessen. Und hier der nächste Teil:
In den folgenden Stunden organisierte sich der imperiale Vormarsch in das Herz der ruinierten Stadt. Der ausgeblutete Stoßkeil der Roten Kompanie vereinigte sich mit den Soldaten der Taloner, nahm an seiner rechten Flanke Fühlung mit der Blauen Kompanie auf und ließ zu seiner Linken eine Lücke frei, die von den nachfolgenden Reserven des 3. Gotfried geschlossen wurde.
Nun wieder mit einer funktionierenden Verbindung ausgestattet, konnte Hauptmann Graf Marcks die Positionen der einzelnen Einheiten an den Artilleriezug melden und das Feuer der Geschütze auf das Stadtzentrum dirigieren, in dem der Feind vermutet wurde. Das Krachen der Abschüsse und Detonationen schien die Männer merklich zu beruhigen, als werde ihnen erst jetzt klar, dass es auch außerhalb dieser Ruinen noch eine Welt gab, der sie nicht völlig gleichgültig waren.
Oberst Harden nahm überrascht die Selbstbeherrschung zur Kenntnis, mit der der Kompanieführer Rot nicht nur die Anwesenheit der Sprungtruppler aufnahm, sondern auch auf den Inquisitor reagierte. Er stellte sich lediglich vor, dann machte er sich wieder an die Arbeit, als seien Gerret und seine beiden finsteren Kollegen überhaupt nicht anwesend. Er stellte keinerlei Fragen, die sich auf den Grund des Einsatzes eines Mitgliedes des Ordo Xenos bezogen. Gerret selbst schien diese Haltung sehr zu gefallen.
Als sich der Ring der imperialen Truppen geschlossen hatte, begannen diese ihn langsam immer enger zu ziehen.
Zu Anfang kam es noch zu einigen Scharmützeln mit plötzlich auftauchenden feindlichen Kräften, die es jedoch offensichtlich nur auf hinhaltenden Widerstand abgesehen hatten. Den vereinten Bemühungen der Imperialen hatten sie wenig entgegen zu setzen. Dennoch forderte jedes dieser Zusammentreffen seinen Blutzoll von sowohl den schon belasteten Gotfriedern als auch deren Taloner Verbündeten. Dann zeigten sich die Tau nicht einmal mehr zu den Vormarsch verzögernden Geplänkeln, allerdings mussten sich die Imperialen statt dessen vor Sprengfallen und ähnlichen Hinterlassenschaften des Feindes hüten.
Die schuttübersäten Straßen lagen wie ausgestorben vor den vorrückenden Soldaten, es machte beinahe den Eindruck, als sei die Ansiedlung völlig verlassen. Der stetige Vormarsch unter höchster Wachsamkeit begann mit der Zeit nicht nur an den Nerven, sondern auch an der Aufmerksamkeit der Männer zu nagen.
Eiken Rickers pirschte sich vorsichtig zur pockennarbigen Ecke eines eingefallenen Gebäudes, drückte sich an die Mauer und winkte seinen Trupp - beziehungsweise was davon übrig war – zu sich herüber. Die drei Landsknechte spurteten los. Der Sergeant verzog säuerlich das Gesicht, als er sah, wie nervös und unbeholfen sie sich über den tückischen Untergrund bewegten. Einer der Soldaten trat kurz vor der Position seines Truppführers auf einen kleinen Haufen loser Bretter, die aus einer Art Plastik zu bestehen schienen. Er glitt aus, ruderte mit den Armen und rutschte unaufhaltsam mit den Planken unter den Füßen vorwärts.
Rickers lehnte sich nach vorn und packte den Mann am Ärmel, bevor er vollends aus der Deckung schlittern konnte. Ruppig stieß er ihn Wand.
„Pass verdammt noch mal auf, wo du hintrittst, Junge!“, zischte er den erschrockenen Landsknecht an. „Wenn du nicht acht gibst, brennt dir noch jemand ein Loch in den Pelz!“
„Aber Sergeant, hier ist doch niemand.“, erwiderte der Andere entschuldigend.
„Achja, und was meinst du, wo diese Xenos hin verschwunden sind? Denkst du, sie haben sich vielleicht durch unseren undurchdringlichen Belagerungsring geschlichen?“
„Äh...nein?“
„Ganz richtig. Wenn sie sich nicht abgesetzt haben, dann müssen sie wohl noch vor uns sein. Und ich will verdammt sein, wenn ich weiß, wo sie sind. Also werden wir an jeder Ecke so tun, als säßen sie direkt dahinter. Denn irgendwann wird das tatsächlich der Fall sein.“
Der Veteran warf einen Blick in die Runde.
„Haben das alle begriffen?“
Zustimmendes Nicken beantwortete seine Frage.
„In Ordnung, dann weiter.“
Er warf einen schnellen Blick um die Ecke, konnte nichts besonderes entdecken und trat gebeugt aus der Deckung. Fast unverzüglich starrte er in den gewaltigen Geschützlauf eines Tau-Panzers, der alarmierend schnell zu ihm herumschwenkte. Das Fahrzeug war in seinem gescheckten Tarnanstrich vor dem verwüsteten Hintergrund praktisch unsichtbar.
Während er sich einfach zu Boden fallen ließ, blieb dem Sergeant nur Zeit, ein einziges Wort zu rufen: „Scheiße!“
Mit einem Geräusch, dass wie eine Kombination aus Knallen und Saugen in einem einzigen Ton klang, ging die außerirdische Kanone los. Der meterbreite Energiestrahl sengte knapp über Rickers hinweg. Die den Schuss begleitende Hitzewelle traf ihn wie ein Vorschlaghammer. Seine Nackenhaare stellten sich elektrisiert auf.
Ohne abzuwarten rollte er sich wieder hinter die Häuserecke zurück, um aus dem Schussfeld der Kriegsmaschine zu entkommen. Deren sekundäre Waffen hämmerten los, kurz bevor er es zurück in Deckung geschafft hatte. Hellblaue Energiebolzen zerfurchten den Straßenbelag an der Stelle, an der er vor Sekundenbruchteilen noch gelegen hatte.
Der Truppführer rappelte sich mühsam wieder auf. Heiße Schmerzen zuckten entlang seiner Wirbelsäule auf und ab, als sein geschundener Körper sich allmählich weigerte, immer weiter beansprucht zu werden. Er registrierte nur halb, dass ihm einer seiner Männer beim Aufstehen half. Hastig schüttelte er dessen Hand ab, dann hieb er den erschrockenen Soldaten heftig auf Schulter und Rücken.
„Los, weg hier! Bewegt euch, bewegt euch!“
Von ihrem Sergeant angetrieben rannten die drei Landsknechte den Weg zurück, den sie gekommen waren. Hinter der nächsten Ecke wandte er sich um, um zu überprüfen, ob sie verfolgt wurden. Die Straße hinter ihnen war leer. Also verteidigten die Xenos eine bestimmte Position. Rickers lief weiter, zurück zur Auffangstellung der Vorausgruppen. Er hatte wieder dieses Gefühl. Diese Gefühl, das sich jedes Mal einstellte, wenn das Ende einer Schlacht bevorstand.
Shas’vre Vior’la Oni’Sho veränderte die Auflösung des Bildes, das die Sensorbank seines Geist-Kampfanzuges direkt auf seine Netzhaut projizierte. Die enorme Staubwolke, die nach dem Einsatz des Massebeschleunigers die gesamte Straßenbreite ausfüllte, schien sich aufzulösen und wurde durchsichtig. Der Tau setzte sein Sprungmodul ein, um einen besseren Blickwinkel zu bekommen. Nach kurzem Flug war er in die Lage, um die Häuserecke herumzusehen, die ihm von seiner vorherigen Position aus die Sicht versperrt hatte.
Da waren sie. Vier rennende Gestalten, die gerade die Zielerfassung des Hammerhais ausgelöst hatten und sich nun abzusetzen versuchten. Oni’Sho wollte schon seine Pulskanone in Anschlag bringen, überlegte es sich jedoch anders. Der Shas’el hatte ein letztes Gefecht angeordnet, eine Geste der Ehre. Es wäre nicht passend gewesen, dieses mit einem Schuss in den Rücken der Beute zu eröffnen, jetzt nicht mehr. Irgendwie bezweifelte Oni’Sho, dass die Gue’la auch nur ansatzweise in der Lage sein würden, den feinen und subtilen Unterschied zwischen einem Kampf auf Leben und Tod und einem letzten Gefecht zu erkennen. Seiner Ansicht nach waren solche Gesten an ihren Feind verschwendet. Doch Befehlsverweigerung war keine Option.
Stattdessen schaltete er seine Sensoraugen auf Vergrößerung, um einen genaueren Blick auf die Flüchtenden werfen zu können. Es waren dieselben schäbig aussehenden Gue’la, die sie schon vor der Stadt bekämpft hatten. Der Shas’vre schnaubte frustriert unter dem hermetisch abgeschlossenen Helm seines Anzuges. Warum vergeudete der Commander gerade an einen solch offensichtlich niederen Feind die Ehre eines letzten Kampfes bis zum Tode, der Ausdruck des ultimativen Einsatzes seiner Kaste für das Höhere Wohl war?
Die kleine Gruppe hatte mittlerweile die nächste Ecke erreicht. Nachdem die ersten drei dahinter verschwunden waren, wandte sich der letzte noch zu sehende Feind um. Oni’Sho stutze, als er dessen schmutziges, verbrauchtes Gesicht erkennen konnte. Da war er wieder! Derselbe Krieger, der ihm bei jenem stümperhaften ersten Angriff auf so einfallsreiche Weise entkommen war. Derselbe Mensch, der Ca’leas bei ihrem Ablenkungsangriff auf die feindlichen Stellungen getötet hatte. Bei beiden Vorfällen war es dem Shas’vre nicht vergönnt gewesen, auf angemessene Weise gegen diesen erfahrenen Krieger zu kämpfen. Doch jetzt, wo das Ende dieser Jagd nahte, würde es keine unpassenden Gelegenheiten mehr geben. Höchstens einer von ihnen würde dieses Schlachtfeld lebend verlassen.
Mit diesem Gedanken machte sich der Tau auf den Rückweg zur Zentrale, um sich wieder in die Verteidigungslinie einzugliedern.