40k Der letzte Mann

"Wir werden alle sterben. Bald ist es so weit. Die Zeichen sind eindeutig,....."
Soweit die Einschätzung von Knorkator.
Ich denke, das wird so laufen: Alles rennt rein, Kampf um jedes Zimmer, der Aun will den Knopf drücken und Rickers schießt ihm den Arsch weg--> Ende 😀
So oder so ähnlich sollte das laufen, sonst gibts hier nen Trauerzug im Thread zu ehren der gefallen Helden und nen Zwergenaufstand von allen, denen unsere kleinen Impse ans Herz gewachsen sind.:wink:
 
@M.Calgar: Ich schreibe gerade an einigen Kurzgeschichten, die den Hintergrund der verschiedenen Protagonisten und meines Regiments noch ein wenig besser ausleuchten sollen. Den ersten Teil habe ich schon gepostet und weitere werden folen, wenn ich endlich meine Klausuren hinter mir habe. So gesehen werden die Charaktere noch in anderen Storys erscheinen. Das ist auch nötig, da ich Modelle von z.B. Marcks und Flint in meiner Armee habe.


Das Erste, was Baron Flint sah, nachdem er mit seinem Zug die Straße zu ihrem Ziel gestürmt hatte, war ein in Grau und Schwarz geschecktes Fahrzeug, das am Ende der Fahrbahn vor dem Zielgebäude wartete. Dem massiven Panzer haftete groteskerweise etwas Elegantes an, mit seiner sanft geschwungenen Linienform und aufgrund der Tatsache, dass er etwa einen halben Meter über dem Boden schwebte.
Das Fahrzeug stand mit der Seite zu den Männern des Zweiten Zuges und bewachte eine Querstraße. Trotzdem schwenkte unverzüglich eine der in der breiten Schnauze montierten Sekundärwaffen zu den anrennenden Infanteristen herum.
Der Ansturm kam ins Stocken, als die vordersten der Männer, die den feindlichen Panzer zuerst gesehen hatten, ihre Geschwindigkeit verringerten.
Flint reagierte sofort: „Runter von der Straße! Verteilt euch!“
Der imperiale Angriff löste sich in einem Chaos auseinandersprengender Soldaten auf, die alle versuchten, rechtzeitig in Deckung zu gelangen. Mitten in dem Durcheinander legte die Gatlingkanone des Tau-Fahrzeuges los. Mehrere Landsknechte wurden von den Beinen geholt und blieben reglos auf der schuttübersäten Fahrbahn liegen.
Der Oberleutnant wurde von einem der flüchtenden Soldaten angerempelt, strauchelte unsicher, schaffte es aber doch, sich irgendwie auf den Beinen zu halten. Er stolperte auf die ihm am nächsten stehende Häuserruine zu und warf sich durch ein Loch in der eingestürzten Außenwand. Es gelang ihm, sich mehr oder weniger elegant abzurollen, dennoch konnte er nicht verhindern, mit der Schulter schmerzhaft gegen einen schuhkartongroßen Trümmerbrocken zu stoßen. Grunzend stemmte er sich wieder hoch.
Hinter ihm polterte ein weiterer Soldat in das zerstörte Gebäude, dann kam noch einer, der knapp außerhalb der rettenden Mauern von einem hellblauen Energiebolzen getroffen wurde. Das Geschoss trennte ihm das linke Bein knapp oberhalb des Knies ab. Der Mann fiel schreiend hin, den Oberkörper schon in Deckung, während sein Unterleib noch auf die Straße ragte. Sein Kamerad packte den um sich Schlagenden am Mantelkragen und zog ihn in Sicherheit. Flint kam hinzu und schlug die kleinen Flammen aus, die sich auf dem verbrannten Teil des blaugrauen Mantels gebildet hatten. Er warf einen schnellen Blick auf die Wunde seines Soldaten. Die hochenergetische feindliche Waffe hatte den Beinstumpf sofort kauätherisiert, weshalb keine unmittelbare Lebensgefahr bestand. Der Baron zog eine kleine Ampulle eines Schmerzmittel aus einer Tasche an seinem Gürtel und injizierte es dem Verletzten.
Eigentlich waren solche Mittel nur Offizieren vorbehalten, doch im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen sah der Oberleutnant keinen Sinn darin, die Medikamente in einer Anzahl zu horten, die ihn zweimal an die Seite des Imperators befördern konnte, während seine Männer vor Schmerzen verrückt wurden. Hastig riss der Zugführer einen Feldverband aus seinem Erste-Hilfe-Paket und begann, die Wunde zu verbinden.
Als sich der Landsknecht zu seinen Füßen beruhigte, sah Flint sich hektisch um und entdeckte dessen Waffe, die noch immer halb auf der Straße lag. Er griff sich den Raketenwerfer, konnte jedoch nirgends Munition dafür finden. Imperator sei Dank, befand sich wenigstens eines der Geschosse im Lauf.
Baron Flint sah sich gründlich in ihrer Deckung um und fand eine noch intakte Treppe, die noch in ein oberes Stockwerk führte. Er tippte den zweiten Soldaten in seiner Begleitung an.
„Los, komm! Mal sehen, ob wir den Mistkerl nicht erwischen.“
„Was ist mit ihm, Oberleutnant?“, fragte der Landsknecht und deutete auf den Verwundeten, der inzwischen in seiner ganz privaten Traumwelt weilte.
„Der ist versorgt, komm schon!“
Die beiden bewegten sich so schnell, wie die Vorsicht es zuließ, über den Aufgang in das Obergeschoss. Flint suchte sich das nächste Loch zur Straßenseite hinaus, konnte den Panzer von dort jedoch nicht eindeutig sehen. Fluchend hielt er nach einer weiteren Treppe Ausschau, musste jedoch feststellen, dass diese der allgemeinen Zerstörung innerhalb der belagerten Stadt zum Opfer gefallen war. Dort, wo sie einmal gewesen war, klaffte lediglich eine gezackte Öffnung im Boden des zweiten Stocks. Einige Überreste lagen darunter auf einem Haufen.
Der Zugführer deutete mit seinem behandschuhten Finger darauf, wobei er seinen Begleiter anstieß.
„Da! Du stellst dich auf den Haufen und hilfst mir, ins obere Stockwerk zu klettern. Dann reichst du mir den Werfer rauf. Was ist denn?“
Die Augen des Angesprochenen hatten sich ungläubig geweitet.
„Aber Oberleutnant, Sie sind zu schwer für mich.“, wiegelte er ab.
„Willst du jetzt vielleicht über so unwichtige Dinge wie Schwerkraft oder deine eigene Stärke mit mir diskutieren?“
„Natürlich nicht, Oberleutnant.“
„Dann beweg dich!“
Baron Flint scheuchte den Landsknecht unter das Loch in der Decke, dann befreite er sich von aller Ausrüstung, auf die er verzichten konnte. Angesichts der schwächlichen Statur seines Begleiters wollte er nicht mehr wiegen als unbedingt nötig.
Der Soldat verschränkte ungeschickt die Hände, um seinem Offizier eine Art Steigbügel zu bieten, auf den dieser klettern konnte. Der Oberleutnant packte seinen Untergeben an den Schultern und begann den Aufstieg. Obwohl er keinerlei Höhenangst verspürte, wurde es ihm bei diesem wackeligen Vorgang beinahe übel, als er versuchte, sich auf die Schultern des Mannes zu erheben. Der ächzte unter der Belastung und erweckte den Eindruck, jeden Moment zusammenzubrechen. Flint schnappte während einer besonders heftigen Schwankung reflexartig die Kante des Loches in der Decke. Unter Aufbietung all seiner Kräfte gelang es ihm, sich und seinen Untermann zu stabilisieren und sich durch die Öffnung zu ziehen. Oben angekommen, blieb er zuerst einige Sekunden auf dem Rücken liegen und schnappte nach Luft. Dann ließ er sich den Raketenwerfer reichen.
Fast die komplette straßenwärtige Wand dieses Stockwerks war eingestürzt, womit sich ein hervorragender Blick auf die weiter unten liegende Szenerie bot. Der Panzer hatte sich mittlerweile gedreht, um sein Hauptgeschütz und die komplette Sekundärbewaffnung zum Tragen zu bringen. Hinter seinem Heck hatten sich darüber hinaus einige schwer gepanzerte Fußsoldaten versammelt, die mit ihren langläufigen Energiewaffen das Feuer des Panzer unterstützten. Von den übrigen Mitgliedern des Zweiten Zuges schlug ihnen sporadischer, ungezielter Beschuss aus den Ruinen entgegen. Offensichtlich hatte es noch niemand sonst geschafft, eine schwere Waffe in Stellung zu bringen
Baron Flint kniete sich hin, hob den Werfer auf die Schulter und zielte sorgfältig durch das primitive, etwas verzogene Visier. Er hatte nur diesen einen Schuss. Der musste sitzen. Langsam beruhigte er seine Atmung. Dann hielt er die Luft an, sein Finger krümmte sich um den Abzug. Plötzlich stockte er. Er spürte dieses grausame Prickeln, das Gefühl, beobachtet zu werden.
Ohne zu überlegen warf er sich zur Seite. Eine Salve hellblauen Schnellfeuers, von irgendwo schräg unten kommend, zerschnitt die Luft dort, wo er eben noch gewesen war. Hektisch krabbelte er auf das Loch im Boden zu. Ein hohes Pfeifen ließ ihn herumfahren.
Eine undeutlich erkennbare, nahezu durchsichtige Gestalt flog von der Straße nach oben und landete geschmeidig in der dem Oberleutnant gegenüberliegenden Ecke des Stockwerks. Ein schwach erkennbares rotes Leuchten schien ihn direkt anzustarren. Ohne nachzudenken riss er den Raketenwerfer herum und drückte ab. Der ungedämpfte Rückstoß der Waffe katapultierte den Offizier förmlich durch das Loch im Boden. Auf halbem Weg nach unten detonierte das Geschoss mit einer Wucht, die das gesamte Gebäude erschütterte. Ein Feuerball schoss durch die Öffnung in der Decke, dann schlug Flint auf. Ein heißer Schmerz fuhr durch seinen rechten Knöchel, während ihm der Aufprall die Luft aus den Lungen trieb. Sein rechter Arm verdrehte sich in einem unnatürlichen Winkel und gab unter der Belastung nach. Er versuchte aufzuschreien, brachte jedoch nicht mehr als ein ersticktes Keuchen zustande. Dann gingen ihm für ein paar Sekunden die Lichter aus.
Als er wieder zu sich kam, sah er das besorgte Gesicht seines Begleiters über sich. Der Mann versuchte ihm so behutsam wie möglich aufzuhelfen. Der Baron wollte etwas sagen, musste jedoch zuerst mehrmals ausspucken, um seinen Mund von Staub und Dreck zu befreien. Als er sich in eine sitzende Haltung aufgerichtet hatte, signalisierte er dem Soldaten, von ihm abzulassen. Sein Knöchel schmerzte wie die Hölle, doch in seinem Arm hatte sich eine besorgniserregende Taubheit ausgebreitet. Wahrscheinlich gebrochen, worauf der gesplitterte Knochen einige Nerven verletzt hatte, mutmaßte er mit einer Nüchternheit, die ihn selbst erstaunte.
„Was haben Sie da oben getrieben?“, fragte der Infanterist, der sich nicht mehr länger beherrschen konnte.
„Ich habe den Feind bekämpft, was denn sonst?“, krächzte der Zugführer mürrisch. „Und jetzt nimm dir eine Binde aus meinem Verbandszeug und binde meinen Arm so fest vor meinen Oberkörper, wie du kannst. Dann hilf mir hoch.“
Der Mann tat, wie geheißen. Flint wartete ungeduldig. Er musste unbedingt wissen, was da draußen vorging. Er konnte hören, dass das Feuergefecht an Intensität zugenommen hatte, war jedoch nicht in der Lage festzustellen, welche Seite im Vorteil war. Eine heftige Explosion mischte sich zwischen die kleineren Entladungen der Hand- und Unterstützungswaffen.
Als der Landsknecht sein Werk vollendet hatte, half er Flint aufzustehen. Der musste sich schwer auf seinen Untergebenen stützen, da er sein rechtes Bein kaum belasten konnte. Gemeinsam torkelten die beiden zu einer Öffnung in der Außenwand des ersten Stocks und sahen auf das Gefecht hinunter. Die Imperialen schienen sich langsam einen Vorteil erkämpft zu haben, nachdem sich mehrere schwere Waffen in den Schusswechsel hatten einschalten können. Der Panzer war ein ausgebranntes Wrack, aus dem hier und da noch einige kleine Flammen züngelten. Die überlebenden feindlichen Infanteristen nutzten es als Deckung und leisteten weiter verbissen Widerstand.
„Los, mein Junge.“, befahl der Baron. „Hilf mir nach unten zu den anderen.“

Shas’vre Vior’la Oni’Sho lag auf dem Rücken und konnte durch das von Streifen und Störungen durchsetzte Bild seiner Sensorbank den verräucherten Himmel sehen. Eigentlich hatte er beabsichtigt, den Gue’la mit der Panzerabwehrwaffe auf kurze Distanz und auf engem Raum zu stellen und so den Hammerhai-Kampfpanzer seines Kaders zu retten. Es war auch alles nach Plan verlaufen, bis der feindliche Krieger in geradezu selbstmörderischer Absicht seine Raketenwaffe auf Oni’Sho abgefeuert hatte. Es war so gut wie unmöglich, dass der Gue’la die Explosion in diesem engen Raum überlebt hatte und der Tau musste ihm widerwillig für seine Todesverachtung Respekt zollen.
Auch wenn die schwere Panzerung seines Geist-Kampfanzuges verhindert hatte, dass die Detonation der Rakete den Teamführer tötete, hatte der Gue’la sein Ziel wohl erreicht. Das Geschoss war knapp neben und hinter dem Geist in die Wand eingeschlagen, hatte ihm einen Arm abgetrennt, seine Panzerung auf der selben Seite aufgerissen und ihn seitlich aus dem Gebäude zwei Stockwerke tief in die ruinierte Straße geschleudert. Eine rasche Injektion seines Schmerzunterdrückersystems hielt den Shas’vre zwar trotz seiner schweren Verletzungen bei klarem Verstand, aber der wild blinkenden Schadensanzeige in seinem HUD konnte er sehr genau entnehmen, wie es um ihn stand. Mit einer auf die schwere Medikation zurückzuführenden unnatürlichen Klarheit registrierte Oni’Sho, dass er nichts mehr tun konnte. Sowohl sein Anzug als auch sein Körper waren zerstört, er konnte sich nicht befreien und hatte keine Chance, zu entkommen oder gerettet zu werden. Er war in einer Situation, die sich jedem Krieger in einem aussichtslosen Kampf früher oder später präsentiert, sollte er nicht sofort getötet werden.
Trotz seiner Lage musste der Tau lächeln. Jetzt würde er seinen ganz persönlichen Gegner, jenen Gue’la, dem er schon mehrfach begegnet war, nicht mehr im offenen Kampf bezwingen können. Sie würden nicht herausfinden, wer von ihnen der bessere Krieger war. Vielleicht war dies das einzige, was Oni’sho wirklich am Ausgang dieses Gefechts bedauerte.
Ihm blieb jetzt nur noch eines zu tun, eine letzte Pflicht. Er wollte sie erfüllen, bevor die Wirkung der Schmerzunterdrücker nachließ oder er aus anderen Gründen nicht mehr in der Lage war, es selbst zu erledigen. Jeder Kampfanzug der Tau, gleich welcher Baureihe, war mit einem kleinen Sprengsatz ausgestattet, der verhindern sollte, dass seine hochentwickelte Technologie in die falschen Hände geriet. Wurde der Pilot des Anzuges getötet oder fielen seine Lebensfunktionen in einen Bereich, in dem der Tod wahrscheinlich war, wurde der Sprengsatz automatisch gezündet. Er konnte aber auch jederzeit vom Piloten selbst aktiviert werden.
Shas’vre Vior’la Oni’Sho hatte nicht die Absicht, so lange zu warten, bis sich der Mechanismus automatisch in Gang setzte. Er wollte das tun, was nach allgemeiner Ansicht der Feuerkaste jedem Krieger zur Ehre gereichte. Sich Ort und Zeit seines Todes auf dem Schlachtfeld selbst zu wählen. Mit einem Gedankenimpuls löste er die Einleitungssequenz des Selbstzerstörungsmechanismus aus und schloss beruhigt die Augen.
 
Was wohl aus den Panzer wird... ich schätze mal, ein Leman Russ kommt vorbei..?
Jedenfalls wiededer hervorragende Arbeit, ich enthalte mich der Korrektur,da ich in..ner halben Minute oder so Mittagessen fahre. Also bis dan^^

Der Panzer war ein ausgebranntes Wrack, aus dem hier und da noch einige kleine Flammen züngelten.

schon etwas passiert 😉
los weiter...
 
Da M. Calgar(mit Leerzeichen, denn es gibt ja noch einen ohne) keine Zeit zur Korrektur hatte, werde ich mal gucken. Natürlich kann ich nichts versprechen.

das ist ein Panzer. Nimm doch besser "das Scheißteil"

eine schwere Waffe in Stellung zu bringen
Baron Flint kniete sich hin,
-zu bringen.

Auf halbem Weg nach unten detonierte das Geschoss
besser : "als er die halbe Strecke nach unten gefallen war" denn schließlich fällt ja nicht die Rakete durch das Loch, oder?


Der arme Tau...ich hab echt Mitleid mit ihm. Er hätte doch wenigstens von Rikers getötet werden können. Das war ausgerechnet meine Lieblingsfigur. Ich glaub den Rest werd ich nicht mehr lesen.
Nene, der letzte Satz war nicht so ernst gemeint.

Aber ich finde, der Kampf gegen den Panzer hätte doch etwas schwerer sein können. Schließlich war das eine der mächtigsten Waffen, die den Tau noch blieb. und dann wird einfach nur gesagt, dass das Teil plötzlich nur noch ein Wrack ist. Aber du bist der Autor, Landsknecht, und ich werde auf jeden Fall bis zum Ende lesen.
 
@SHOKer: Ja, du hast recht, dass der Hammerhai einen eindrucksvolleren Abgang verdient gehabt hätte, das ist mir auch schon aufgefallen. Bis jetzt habe ich noch keine sinnvolle Möglichkeit gefunden, eine solche Episode so einzufügen, dass sie in den Fluss der Geschichte passt. Aber vielleicht fällt mir ja noch was ein.


Shas’el Vior’la Korath hatte mit seinem letzten noch verbliebenen Krisis-Piloten hinter den hohen Mauern des Innenhofs des oberirdischen Teils der Kommandozentrale Stellung bezogen. Von hier aus konnten sie mit ihren Sprungmodulen jeden Punkt des Gefechts um die direkte Umgebung der Zentrale rasch erreichen. Nach einem Blick auf seine taktische Holoprojektion stellte er per Gedankenbefehl eine Verbindung zu den Feuerkriegern her, die noch immer verbissen vor dem Haupteingang der Zentrale kämpften.
„Ja, Commander?“, meldete sich der befehlshabende Shas’ui, dessen Stimme vom Lärm des tobenden Feuergefechts nahezu verschluckt wurde.
„Setzen Sie sich in den Bunker ab. Ohne den Hammerhai ist Ihre Position unhaltbar geworden, Shas’ui.“
„Dies ist uns bewusst, Commander.“, erwiderte der Feuerkrieger. „Wir liegen unter schwerstem Beschuss. Wir sind festgenagelt und können uns nicht zurückfallen lassen.“
„Verstanden. Halten Sie aus und warten Sie auf weitere Befehle.“
„Ja, Commander!“
Korath versuchte nacheinander Verbindung mit allen Einheiten aufzunehmen, die sich noch außerhalb des Kommandobunkers befanden. Erschreckend wenige Krieger meldeten sich.
Sie hatten so lange wie möglich Widerstand geleistet, doch zwangen die Übermacht der Gue’la und die steigenden Verluste sie zum Rückzug, wenn sie sich innerhalb des Bunkerkomplexes noch weiter verteidigen wollten.
Die taktische Karte des Shas’el offenbarte, dass sich die Truppen auf den anderen Seiten der Zentrale erfolgreich vom Feind lösen konnten und damit begannen, sich zurückfallen zu lassen. Er wandte sich um und konnte bereits einige Feuerkrieger durch den Hintereingang des Innenhofes eilen und auf den Zugang des unterirdischen Bereichs der Zentrale zulaufen sehen. Einige verirrte Schüsse des Feindes fegten hinter ihnen in den Hof.
Damit wurde die Zeit für die Krieger vor dem Haupteingang dramatisch knapp. Wenn sie sich nicht in Kürze würden lösen können, wäre ihnen der Zugang zum Bunker durch den nachrückenden Feind von der anderen Seite der Zentrale versperrt.
Der Commander entschied, dass es an der Zeit war, seine Feuerkraft noch ein letztes Mal in die Waagschale zu werfen. Er rief seinen Begleiter an.
„Sprungmodul aktivieren und Waffen hochfahren. Wir springen vor den Haupteingang und erkaufen unseren Kriegern dort die Zeit, sich in den Bunker zurück zu ziehen. Warten Sie auf mein Zeichen.“
„Verstanden, Commander.“
Korath wählte nochmals die Frequenz des Teamführers vor dem Haupteingang.
„Shas’ui, wir greifen mit den Krisis zu Ihrer Unterstützung ein. Wenn wir die Aufmerksamkeit des Feindes auf uns gezogen haben, werden Sie sich ohne weitere Verzögerung in den Bunker absetzen. Bitte bestätigen.“
„Bestätige, Commander.“
Er wechselte nochmals die Verbindung, nahm mit seinem schweren Kampfanzug Sprunghaltung ein und überprüfte seine Waffen. Er vergewisserte sich, dass sein Untergebener neben ihm bereit war, dann gab er den Angriffsbefehl: „Ausführen!“
Die Außenmauer des Innenhof schoss an ihm vorüber, als die starken Sprungmodule den Kampfanzug vor den Haupteingang katapultierten. Unter sich konnte er das Flackern eines heftigen Schusswechsels ausmachen.
Korath kam federnd knapp neben dem ausgebrannten Wrack des Hammerhais auf. Sein Zielerfassungssystem stellte in Sekundenbruchteilen eine Prioritätsliste der Ziele in seinem Feuerbereich auf und übertrug diese auf sein HUD. Beinahe automatisch richtete er den doppelten Plasmabeschleuniger seines rechten Arms auf einen massigen feindlichen Panzer aus, der gerade hinter einer Straßenecke hervorkam und sich hektisch zu drehen versuchte in dem Bemühen, sein starres Hauptgeschütz auf ihn auszurichten. Blendende Lanzen hellblauen Lichts brachen aus den Läufen des Beschleunigers und schlugen in die rechte Flanke des Fahrzeuges ein. Sie zerfetzten einen Teil der Ketten und verwandelten die rechte Kuppel mit ihrer Sekundärwaffe in einen Haufen verbogenen, rotglühenden Metalls. Blaue Blitze von Restentladungen umspielten die Schäden.
Praktisch zur selben Zeit übernahm der in den Anzug des Commanders integrierte Kampfcomputer die Kontrolle über die auf der linken Schulter montierte Pulskanone und eröffnete das Feuer auf die in Deckung hastenden feindlichen Infanteristen. Am Rande seiner Aufmerksamkeit bemerkte Korath, wie mehrere der Gue’la zu Boden gingen. Feuer kleinkalibriger Waffen prallte an seiner massiven Panzerung ab. Hauptsächlich konzentrierte er sich jedoch auf den feindlichen Panzer. Der war zwar beschädigt, aber keinesfalls außer Gefecht. Einzelne Glieder der zerstörten Kette flogen funkenschlagend davon, als sich das Vehikel trotz der Beschädigung weiter drehte.
Mit der Erfahrung eines ganzen Lebens im Krieg erkannte der Shas’el schlagartig, dass er nicht noch einmal würde feuern können, bevor das Hauptgeschütz des schweren Fahrzeuges auf ihn ausgerichtet war. Instinktiv löste er seinen Schleudersitz aus. Praktisch im selben Moment krachte das Kampfgeschütz des Leman Russ und radierte den herrenlosen Krisis-Anzug aus.
Korath entging der Detonation knapp. Ein spezielles Stabilisatorsystem des Schleudersitzes sorgte dafür, dass er nicht die Orientierung verlor und ein kleiner Antigrav-Generator verlieh ihm ein gewisses Maß an Steuerbarkeit. Während der Commander den Schleudersitz hinter die Außenmauer des Innenhofs zurücklenkte, konnte er seinen Begleiter unter sich sehen, der vom Einschlag der Panzergranate beinahe umgeworfen worden war und nun unter einem Hagel feindlicher Schüsse zu Boden ging.
Dann war er hinter der schützenden Wand. Er landete schlecht und versuchte sich hektisch aus den Gurten zu befreien. Zwei Feuerkrieger des sich zurückziehenden Trupps eilten herbei, halfen ihm, sich abzuschnallen und zogen ihn auf die Beine. Geduckt rannten die drei auf den Eingang des Kommandobunkers zu. Aus dem Augenwinkel konnte der Shas’el bereits die ersten feindlichen Soldaten in den Innenhof eindringen sehen. Die Gue’la begannen hastig auf die fliehenden Tau zu schießen. Im Bunkereingang stehende Feuerkrieger erwiderten das Feuer, um Korath Deckung zu geben. Einer der Feuerkrieger in seiner Begleitung wurde ins Bein getroffen und knickte ein. Sein Kamerad fing ihn ohne zu zögern auf und schleppte ihn weiter.
Das Trio warf sich förmlich in den Zugang. Einer der dort postierten Tau hieb auf den Notfallmechanismus und die massive Schutztür krachte herunter. Der Commander wälzte sich schwer auf den Rücken. In der plötzlichen Stille, die dem Schließen des Sicherheitsschotts folgte, klang sein keuchendes, angestrengtes Atemholen unnatürlich laut.
Er warf einen langen Blick auf die Tür, während er sich erhob. Das leise Geräusch nutzlos abprallenden feindlichen Feuers erklang von der anderen Seite. Nun, sie würden bald einen Weg gefunden haben, sich Zugang zu verschaffen. Ihr Kampf neigte sich dem Ende zu.

Oberleutnant Baron Flint hatte es sich auf dem Heck des bewegungsunfähigen Leman Russ so gemütlich wie möglich gemacht, während er die Behandlung des Sanitäters über sich ergehen ließ. Von der rechten Seite des Panzer klangen die Geräusche einer heftigen Diskussion herüber, als sich Hanzen und sein Mechaniker darüber auseinander setzten, wie man die zerfetzte Kette wieder zusammenflicken konnte.
Flint verabreichte dem Sanitäter einen leichten Stoß mit seinem gesunden linken Arm.
„Los, mein Junge. Sorge dafür, dass alles stramm sitzt, damit ich mich noch anständig bewegen kann, wenn es wieder los geht.“
Bevor der Mann antworten konnte, erklang eine andere Stimme hinter dem Baron.
„Sie gehen nirgendwohin, Oberleutnant.“
Der Zugführer drehte zornig den Oberkörper in Richtung des Sprechers und verzog das Gesicht, als ein stechender Schmerz durch seinen gebrochenen Arm zuckte. Er grunzte unterdrückt auf. Hauptmann Graf Marcks wanderte bedächtig in sein Blickfeld. Flint kam der Gedanke, dass er den Hauptmann wohl noch nie so schmutzig gesehen hatte. Vermutlich eine völlig neue Erfahrung für seinen stets auf sein Äußeres bedachten Offizierskollegen.
„Was soll das heißen?“, grollte er, zu gleichen Teilen erbost über die Aussage des Hauptmannes und seinen eigenen körperlichen Zustand.
„Das, mein lieber Baron, soll schlicht heißen, dass Sie einfach nicht in der Verfassung sind, die Erstürmung des feindlichen Kommandobunkers zu leiten.“
„Ich habe meine Männer bis hierher getrieben, ich werde sie jetzt nicht alleine lassen.“, fuhr Flint auf.
„Ihr Pflichtgefühl ihren Soldaten gegenüber ehrt Sie.“, stellte Marcks in einem Tonfall fest, der vor mangelnder Ernsthaftigkeit geradezu troff. „Aber welche Verletzungen haben Sie erlitten?“
„Nichts, womit ich nicht fertig würde.“, versetzte der Baron trotzig.
Marcks ignorierte ihn und sah stattdessen den Sanitäter an.
„Soldat?“
„Der Oberleutnant hat sich den rechten Knöchel schwer gestaucht, seine Bänder an diesem Fuß zusätzlich überdehnt und sich den rechten Arm gebrochen.“, antwortete der Angesprochene pflichtschuldig.
„Ah, ja. Und Sie glauben allen Ernstes, dass Sie einsatzbereit sind? Sie können nicht anständig laufen, geschweige denn rennen und Ihr Waffenarm ist gebrochen!“
„Es würde schon gehen.“
„Nein, Oberleutnant. Diesmal nicht. Sie werden nicht mit in diesen Bunker gehen.“
Baron Flint versuchte einen letzten Trumpf auszuspielen: „Hauptmann Graf Marcks, Sie führen den Oberbefehl bei diesem Angriff. Ich bin Ihr Stellvertreter und darüber hinaus der einzige noch einsatzfähige Offizier der Roten Kompanie, abgesehen von Ihnen. Da dem Oberbefehlshaber der hiesigen Operation ein Teilnehmen an einem derartigen Angriff nicht zugemutet werden kann, steht mir die Führung des Sturms logischerweise zu!“
Der Hauptmann ließ sich nicht darauf ein: „Ich sehe das Problem, Oberleutnant, aber ich denke, in Anbetracht der Situation können wir diesen Bruch der Etikette verschmerzen. Leutnant Baron Caller von der Blauen Kompanie wird das Unternehmen leiten.“
„Aber-“
„Keine Widerrede, Flint.“, unterbrach der Graf, wobei er den Zeigefinger in einer lehrerhaften Geste hob. „Ich habe Ihnen keinen Vorschlag unterbreitet, sondern einen Befehl erteilt. Sie werden hier bleiben. Punkt!“
Damit drehte der Kompanieführer sich auf dem Absatz um und stapfte davon. Oberleutnant Baron Flint sah ihm resigniert nach und musste sich damit abfinden, dieses mal nur Zuschauer zu sein.
 
raketenwerfer rocken :rock:
besonders im Nahkampf 😛

@neuer Teil: ist es nicht schön, wenn man bei den Scheißwetter von der Schule nach Hause kommt, sich durch seine Hausaufgaben ärgert und dann feststellt, dass schon der nächste Teil von "Der letzte Mann" online ist?:wub:

Vermutlich eine völlig neue Erfahrung für seinen stets auf sein Äußeres bedachten Offizierskollegen.
für seinen, stets auf sein Äußeres bedachten, Offizierskollegen. Ich würde außerdem das zweite "sein" durch ein "das eigene" ersetzen, weil der Graf ja nicht auf Flints aussehen bedacht ist.

Ihr Pflichtgefühl ihren Soldaten gegenüber ehrt Sie
Ihren Soldaten

Och der arme. und die schönen Krisisanzüge. Naja, so ist Krieg eben. Gefällt mir sehr gut, wie du den Rückzug der Tau beschrieben hast. Nur klingt es so, als würden die Feuerkrieger, die am Eingang zum Bunker stehen, draußen bleiben, weil die Tür ja gleich zugemacht wird, sobald die Drei anderen drin sind.
Ich kann mir schon denken, dass die mit drin sind, aber es klang halt so.

Edit:
haben die tau bionics?
wenn nicht würds mich ärgern, wenn ich der "Shas’vre Vior’la Oni’Sho wäre" ! ^_^

Der ist eh tot, daher nehme ich an, dass es ihm ziemlich egal ist, ob die Bionics haben. Er hat sich doch selbst gesprengt.
 
Zuletzt bearbeitet:
hey mr superschlau shoker deine signatur is falsch.
es heißt nicht irgendjamend sondern irgendjemand.
du könntest auch mal was zum Thema beitragen😛😛

und das gerade bei mir...naja, wie ich schon sagte, die eigenen Tippfehler bemerkt an fast nie.

Edit: das habe ich vor mehr als einem Jahr geschrieben, da war ich noch nicht so....ok, Ausreden beiseite. Aber du warst unvollständig. Du hast übersehen, dass da "etwas bizarreres und unverständlicheres" stand, was ja auch falsch war, weil die groß müssen.

Edit2: Noch besser, bei "Theorie, nach der ..." fehlte das Komma. Also bilde dir bitte nicht, ein, du könntest mich hier fertig machen
 
Zuletzt bearbeitet:
He ihr Sp****r! Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, dass nur die Teile der Story kontrolliert werden und nicht die Posts. Was meint ihr, was ich sonst zu tun hätte?

Fehler in der Korrektur. Mr. Perfektion...

"Korrektur, Mr. Perfektion..."
glaube ja nicht, ich könne mich nicht wehren😛

außerdem: mach es besser, wenn du es so gut kannst.

Ok, reicht es oder wollen wir uns hier weiter vollmachen?

Ich bin gegen meine Teilnahme an einer Show. ich bin eher der Zuschauer, der den anderen hinterher sagt, was sie falsch gemacht haben😛
Ne ne... ich habe mich einfach bereit erklärt, hier die Rechtschreibkontrolle zu machen, weil ich ja weiß, dass man beim Schreiben und hinterher Lesen doch einige Fehler macht bzw. übersieht. Ich habe nie behauptet, keine Fehler zu machen. Ich finde nur meist mehr, als die meisten anderen. Oder ich mache mir zumindest die Mühe, sie anzugeben, damit der Autor sie korrigieren kann.