40k Der letzte Mann

Ach das war gestern? Na egal, da noch keiner irgendwelche Fehler angeführt hat, werd ich mal sehen

äh, 3. Zeile...da muss der Zeilenumbruch weg.

aushalten würden, bis ihr Gegner sie schließlich doch niederschießen würde.
klingt ein bisschen nach wiederholung von "würde". Hier kannst du auch "niederschoss" schreiben, man versteht trotzdem, dass er nur eine Möglichkeit ist.

würden eingreifen können, oder ob das Gefecht einfach an ihnen vorbeilaufen würde.
das Komma vor "oder" weg

dem grau lackierten Behältern.
"Behälter" oder "den" aber ich glaube, der trägt nur einen, oder?

Kopfbedeckung und stülpte sie sich wieder auf den Kopf.
vielleicht nicht schon wieder Kopf. nimm lieber "stülpte sie sich über"

Ansonsten sehr schöner Teil. Ich hatte erst befürchtet, der Weg, den sie sich anschleichen, würde sich ewig hinziehen, aber du hast das dann zum Glück recht kurz gehalten. Ist ein Teil, der nicht viel Inhalt hat, aber die Grundlage für die Fortsetzung schafft.

Also ... es müsste ja gleich weiter gehen ... 17:00 Uhr?
 
So , hab die Geschichte erst heute entdeckt und totz einer leichten Lungenentzündung in einem zug durchgelesen. Respekt an den Autor , die Geschichte ist unglaublich spannend geschrieben und erzählerisch als auch Sprachlich auf überaus hohem Niveau.:thumbsup:

Kann absolut nicht auf die fortsetzung wareten!:silly:

Da kann ich dir nur zustimmen XD .
Fehler hat ShOker alle ausgemerzt, daher das übliche:
Schneller, weiter, besser (letzteres geht nicht^^)

@Landsknecht: Ich hoffe doch wohl, dass marcks die ganze Sache überlebt:kommissar:!
 
Zitat:
@Landsknecht: Ich hoffe doch wohl, dass marcks die ganze Sache überlebt:kommissar:!
du bist süchtig! ^_^
jezts stehts sogar schon in deiner signatur!!
Ein absolut hoffnungsloser Fall...🙄😀

Landsknecht sollte aufpassen,das er M.Calgars Leben nicht mit einem dramatischen Ende zerstört.
So z.B. der dramatischeTod von Graf Marcks...😀:engel:
Wer weiß was das noch für Folgen hätte...

Mfg
IrreEule123
 
Vielleicht würde M. Calgar dann selbst eine Geschichte schreiben, den Haupthelden Landsknecht nennen und ihn unter Qualen verecken lassen.😛 Oder mehrmals. Außerdem ... früher oder später kriegt er sowieso Entzugserscheinungen, wenn die Story zu Ende ist. Also vielleicht sollte man es sofort beenden, je eher desto besser. 😛

@Landsknecht: gibts heute noch nen Teil? Der letzte war doch von gestern.
 
Entschuldigt die Verspätung, meine treuen Leser! Ich wurde von solchen Nebensächlichkeiten wie meinem Studium aufgehalten 😉
hier der nächste Teil:

Hauptmann Graf Marcks hatte mit den Resten seines Ersten Zuges die Mörserstellung der Roten Kompanie erreicht. Er befahl der Abteilung, das Feuer einzustellen und widmete sich dann einer Bestandsaufnahme der ihm verbliebenen Kräfte. Eine rasche Zählung ergab, dass ihm noch etwa fünfundzwanzig kampffähige Infanteristen geblieben waren, weniger als die Hälfte des Zuges. Die Übrigen waren entweder in der Gefechtszone geblieben, was wohl gleichbedeutend mit ihrem Tod sein durfte, oder so schwer verletzt, dass sie nicht mehr eingesetzt werden konnten. Um das Übel zu vervollständigen, hatten sie in dem wilden Nahkampf, der sich an Kleriker Fajders improvisierten Sturmlauf angeschlossen hatte, so gut wie alle schweren Waffen verloren. Zur Verfügung standen lediglich ein schwerer Bolter und zwei Granatwerfer. Manche der Männer hatten nicht einmal mehr ihr Lasergewehr. Sie mussten sich nun mit Reservepistolen, Messern, Knüppeln, Grabenkeulen und allerlei anderer inoffizieller Ausrüstung bewaffnen, die jeder Landsknecht für Notfälle mit sich führte.
Der Graf bemerkte einige Meter entfernt sogar einen Soldaten, der unbeholfene Probeschwünge mit seinem Schanzwerkzeug ausführte.
Marcks befahl seinem Leibwächter, einige Posten aufzustellen und ließ sich dann schwer auf einem stuhlgroßen Trümmerbrocken nieder, der neben der Straße lag.
„Und suchen Sie einen Sanitäter, damit dieses Geschrei aufhört.“, setzte er hinzu.
Danach nahm er seinen Helm ab und sog gierig die vergleichsweise kühle Luft ein. Ihm ging auf, dass er selbst auch keine Waffe mehr hatte. Er würde sich eine leihen müssen. Hoffentlich verfügte sein Leibwächter noch über eine Ersatzpistole. Es käme einer direkten Erniedrigung gleich, bei einem gemeinen Soldaten anfragen zu müssen.
Doch zuerst brauchte er einen Plan. Klar war, dass er mit seinem Zug alleine so nicht weitermachen konnte. Sie waren zu geschwächt und hatten zu viel an Ausrüstung verloren, um noch etwas ausrichten zu können.
Der Hauptmann warf einen Blick auf seinen Armbandchronometer. Kurz nach elf. Bis ihre Reserven eintrafen und in den Kampf eingreifen konnten, würde es noch mindestens weitere zwei Stunden dauern. Vor seinem inneren Auge konnte er diese unsägliche Bulldogge von Vulling sehen, der ihn vor einem Festfahren des Angriffes gewarnt hatte. Doch er würde nicht aufgeben, konnte es jetzt nicht mehr. Realistisch betrachtet war die Geschichte gelaufen. Wie sollte er den schnellen Sieg erringen, den er versprochen hatte? Sein Zug hatte sich zurückfallen lassen müssen. Oberleutnant Baron Flint steckte ebenfalls fest. Der Dritte Zug war bei ihm gewesen und nach dem Rückzug verschwunden. Vielleicht existierte er überhaupt nicht mehr. Der Vierte befand sich hinter Flints Zweitem und war somit wahrscheinlich ebenfalls aus dem Spiel. Es wäre mit Sicherheit das Vernünftigste, den Angriff abzubrechen und sich neu zu formieren.
Doch genau das war nicht möglich. Wenn Marcks sich jetzt davonschlich, konnte er ein schnelles Erklimmen der Karriereleiter vergessen. Bei den Versprechungen, die er General von Krechtel gemacht hatte, würde er vermutlich froh sein können, seine jetzige Position behalten zu dürfen, vom Oberbefehl an diesem Frontabschnitt ganz zu schweigen. Diese Aussicht verlieh ihm neue Energie. Er stand ruckartig auf.
„Funker!“, blaffte er.
Unverzüglich kam ein Landsknecht mit einem Feldkom angespurtet. Doch es war nicht der Funker seines Kommandotrupps.
„Wo ist mein Komsoldat?“, erkundigte sich der Kompanieführer ungehalten.
„Wird vermisst, Hauptmann. Seit dem Handgemenge hat ihn niemand mehr gesehen.“
„Verdammt. Stellen Sie nacheinander eine Verbindung mit allen Zugführern her. Dann erkundigen Sie sich nach den Fortschritten der Blauen Kompanie und fordern zwei unserer Panzer an. Wir brauchen unser schweres Gerät jetzt hier. Anschließend rufen Sie beim Divisionskommando durch, vermelden, dass wir den Feind gestellt haben und erfragen die Position unserer Reserven. Haben Sie das verstanden?“
Der Mann nickte hastig. Er wollte sich schon an die Arbeit machen, als Graf Marcks ihn aufhielt. Er schien zu lauschen. Unwillkürlich spitzte der Funker selbst die Ohren, um herauszufinden, was seinen Vorgesetzten stutzen ließ. Außer dem andauernden Rumoren des Kampfes war nichts zu hören.
Der Kopf des Hauptmannes ruckte zu ihm herum und in seinen Augen loderte kaum bezähmbare Wut.
„Und finden Sie verdammt noch mal heraus, warum beim Imperator meine Feldartillerie keinen einzigen Ton mehr von sich gibt!“
Er machte auf dem Absatz kehrt und rauschte davon. Nervös führ er sich mit der Hand durch die verschwitzen Strähnen seines ehemals gepflegten langen Haars. Auf der ledernen Innenseite seines Panzerhandschuhs blieb eine klebrige Mischung aus Schweiß, Staub und Ruß zurück. Angewidert wischte er sie an seinem Mantel ab, der jedoch auch nicht sauberer war.
Langsam beschlich Graf Marcks das Gefühl, dass er die Kontrolle über das Gefecht verlor. Er brauchte dringend ein wenig Zeit, um sein Vorgehen neu zu organisieren. Zunächst musste er an dieser Stelle eine Verteidigung einrichten. Mit einer soliden Defensive konnte er sich Zeit erkaufen, bis er die verzettelten Teile seiner Streitmacht gesammelt und sich einen Überblick über die Gesamtlage verschafft hatte. Wahrscheinlich waren sie noch immer in der Überzahl und dies galt es zu nutzen.
„He, ihr da!“, rief er die erschöpft herumlungernden Landsknechte an. „Steht nicht so nutzlos in der Gegend herum! Schnappt euch alles an Trümmern, Trägern und sonstigem Gerümpel und errichtet hier und dort drüben eine Barrikade! Na los, beeilt euch!“
Sollte der Feind nachrücken, wollte er vorbereitet sein. Die Soldaten machten sich demotiviert an die Arbeit. Der Kompanieführer teilte reichlich Tritte, Schläge und Androhungen von Exekutionen aus, um sie auf Trab zu bringen, aber ohne die einschüchternde Anwesenheit Kommissar Villars erwies sich das als schwieriges Unterfangen. Zu Marcks Erleichterung tauchte nach kurzer Zeit noch ein kleiner Trupp Soldaten mit Panzerabwehrwaffen auf. Er Erste Kanonier berichtete ihm, dass die schwere Laserkanone der Einheit einen Bruch der Achse ihrer Lafette erlitten hatte. Solche Waffen waren auf Gotfried äußerst selten, da nur eine Handvoll Rüstungsbetriebe wussten, wie man solch fortschrittliche Technologie konstruierte. Darüber hinaus verfügten noch weniger Männer über die Kenntnisse, wie die Kanonen im Feld zu warten waren. Der Truppführer hatte seine wertvolle Waffe nicht zurücklassen wollen, also hatten er und seine Mannschaft sich die Mühe gemacht, sie von ihrem Gestell zu lösen und weiter zu tragen. Dadurch hatten sie den Anschluss verloren, waren eine Weile umhergeirrt und hatten es schließlich ohne Feindberührung bis hierher geschafft.
Der Graf ließ einen Schutthaufen am Straßenrand errichten, auf dem die Laserkanone abgelegt und die Richtung abgedeckt werden konnte, aus der der Feind wahrscheinlich kommen würde. Die beiden Raketewerfer des Panzerabwehrtrupps wurden gleichmäßig auf die Barrikaden verteilt.
Während die Arbeiten noch in vollem Gange waren, bemerkte Marcks, dass jemand hinter ihn trat. Er wandte sich um und sah sich dem Funker gegenüber, den er vorhin mit der Informationsbeschaffung beauftragt hatte.
„Ja?“, fragte er ungeduldig.
„Ich habe Kontakt zu allen Trupps aufnehmen können.“, berichtete der Komsoldat. „Oberleutnant Baron Flint liegt weiterhin fest. Der Vierte Zug ist inzwischen zu ihm gestoßen, konnte aber noch nicht entscheidend eingreifen. Beide haben in etwa ein Viertel Ausfälle. Der Dritte Zug konnte sich aus dem Gefecht absetzen, ist aber versprengt. Ich habe unsere Position als Sammelstelle durchgegeben.“
Der Hauptmann nickte. Dieser Wicht schien tatsächlich so etwas wie einen Funken Verstand zu haben. Erstaunlich. „Weiter.“, forderte er.
„Die Verbindung zur Blauen Kompanie war stark gestört. Anscheinend sind sie in heftige Kämpfe verstrickt und kommen nur langsam voran. Die Division konnte ich nicht erreichen. Auch nicht die Kompanieartillerie. Dazu ist mein Komgerät zu schwach, wir bräuchten das leistungsfähigere Ihres Funkers.“
„Versuchen Sie es trotzdem weiter. Und bleiben Sie bei mir, Sie sind ab sofort mein neuer Funker.“
„Jawohl, Hauptmann.“
„Und-“, Graf Marcks unterbrach sich. Über den Lärm der in den Straßen tobenden Schlacht konnte er plötzlich ein weiteres Geräusch ausmachen. Eines, dessen Vertrautheit ihn schockierte. Er fuhr herum und bemerkte, dass die an den Barrikaden arbeitenden Männer ihre Tätigkeit eingestellt hatten. Sie starrten allesamt in die selbe Richtung. Die Straße hinunter in den Qualm. Dem Kompanieführer fiel auf, dass in der improvisierten Straßensperre noch ein beachtliches Loch klaffte.
Er riss sich zusammen und brüllte: “Los, bewegt euch! Trupp eins und zwei an die Barrikade! Der Rest in die Lücke! Geschlossene Formation, Schulter an Schulter!“
Er packte einen vorbeihastenden Landsknecht am Ärmel seines Mantels. „Haben Sie noch eine Waffe?“
Die Augen des Mannes weiteten sich überrascht. „Ja, Hauptmann.“
„Na los, geben Sie sie mir!“, schnauzte Marcks ihn an.
Der Soldat fasste nach hinten und zog eine halbautomatische Pistole aus seinem Gürtel.
Der Graf riss sie an sich. Es war eine alte Waffe, verrostet und schmutzig. Der Griff war mit rissigen grauen Stoffstreifen umwickelt, weil sein ursprünglicher Belag sich mit der Zeit abgelöst hatte. Sie war um einiges schwerer als eine Laserpistole. Irgendwie bezweifelte er, dass dieses Ding ausschließlich für den Feind gefährlich war.
„Die Munition auch, machen Sie schon!“
Nachdem noch zwei Magazine den Besitzer gewechselt hatten, stieß Marcks den Mann in Richtung der Barrikade davon. Die Schande, auf die Ausrüstung eines gemeinen Soldaten angewiesen zu sein, war ihm völlig gleichgültig.
Jenseits der durch Rauch und Staub begrenzten Sichtweite steigerte sich das Krächzen der Kroot.


Willbur Harden trat auf den auffällig gekleideten Neuankömmling zu. Er versuchte dessen bedrohliche Begleiter nach Kräften zu ignorieren. Solchen Männern Aufmerksamkeit zu schenken, brachte unausweichlich Ärger mit sich.
„Mr. Harden?“, erkundigte sich der Anführer der kleinen Gruppe, den Rang des Taloners provokativ übergehend.
„Ich bin Oberst Harden, Sir!“, korrigierte dieser höflich.
Ein kleines Lächeln huschte durch den Bart des Anderen. In seinem ansonsten unbewegten Antlitz wirkte es seltsam fehl am Platze, so, als müsse er sorgfältig überlegen, welche Muskeln er zu dieser Art Mimik benötigte.
„Mein Name ist Gerret. Inquisitor Gerret, um genau zu sein.“, stellte sich der Mann vor, während er zwei Schritte auf sein Gegenüber zutrat. Obwohl er dem Sprungsoldaten gerade bis zum Kinn reichte, strahlte er eine einnehmende Präsenz aus, die ihn größer wirken ließ.
Die Hände hatte er noch immer in die Hüften gestemmt, das Kinn leicht vorgereckt, was durch den säuberlich gestutzten Bart noch betont wurde.
„Meine beiden Begleiter und ich wurden vom Ordo Xenos geschickt. Wir werden Sie ein Stück begleiten.“
„Darf ich mich erkundigen, zu welchem Zweck, Sir?“, fragte der Oberst.
Wieder dieses unechte Lächeln.
„Aber natürlich dürfen Sie.“, erwiderte Gerret liebenswürdig, drehte sich um und kletterte auf die Ladefläche des Kommando-Salamanders. „Kommen Sie Oberst, Sie haben keine Zeit zu verlieren.“
Harden schnaubte unterdrückt und wandte sich ab. Hinter ihm röhrten die Motoren der Sturmtransporter stotternd auf. Er musste das Aufsitzen seiner Männer organisieren. Während er Anweisungen brüllte, sank seine Laune auf einen neuen Tiefpunkt. Das konnte heiter werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Calgar: Ich weiß, was du meinst, aber mir gefällt das Wort einfach, weil es so schön unsympathisch und widerlich klingt.


Je näher sie der feindlichen Position kamen, desto lauter wurde der Lärm des Feuergefechts. Veteranensergeant Rickers hatte befohlen, sich nur noch per Handzeichen zu verständigen. Beim herrschenden Geräuschpegel hätten sie schreien müssen, um sich Gehör zu verschaffen und der Truppführer wollte nicht riskieren, den Feind auf sich aufmerksam zu machen.
Hinter einem größeren Schutthaufen ließ er anhalten, um sich zu orientieren. Vorsichtig robbte er den flachen Abhang hinauf, bis er über die Kuppe hinwegsehen konnte.
Direkt vor ihm, nicht mehr als zehn Meter entfernt, erhob sich ein angeschlagenes, aber noch weitgehend solide wirkendes Bauwerk. Soweit sich der Ursprung der Geräusche bestimmen ließ, kamen die harten, fremdartigen Abschüsse der Alienwaffen von dort. Außerdem befand sich kein anderes Haus in der Nähe, das in Frage kam.
Rickers ging schnell seine Möglichkeiten durch, musste sich aber der Erkenntnis beugen, dass er nicht länger zögern durfte. Er ließ sich den Hang wieder hinunterrutschen und winkte die anderen vier zu sich herüber. Dann machte er ihnen mit wenigen Gesten begreiflich, wie sie sich dem Gebäude nähern sollten. Er mimte das Abziehen des Sicherungsstiftes einer Stabgranate.
Seine Männer nickten bestätigend. Der Sergeant fummelte an seinem Gürtel herum und zog eine Signalpistole. Jeder Truppführer der Gotfrieder Armee war mit solch einem Modell ausgestattet, um im Notfall auch ohne Funkgerät Warnungen oder Angriffsbefehle übermitteln zu können. Rickers wollte vor seiner Attacke eine der Leuchtkugeln abfeuern, in der Hoffnung, dass seine Kameraden auf der anderen Seite der gegnerischen Stellung mit ihrem Beschuss ein wenig sparsamer umgehen würden. Das letzte, woran er sterben wollte, war eine Kugel aus Gotfrieder Produktion.
Er sah die anderen noch einmal der Reihe nach an. Lantz wirkte angespannt, aber es war die Art professioneller Wachsamkeit, auf die man sich verlassen konnte. Die drei jüngeren Soldaten machten einen weniger guten Eindruck. Ihre aufgerissenen, nervös umherwandernden Augen verrieten Furcht. Der Veteranensergeant konnte dies nur allzu gut verstehen. Er hoffte einfach, dass ihm keiner durchdrehen würde, wenn es los ging. Das musst du gerade sagen, dachte er bei sich.
Er hob die Hand und gab das Zeichen zum Vorrücken. So dicht am Boden wie möglich und dabei jede Deckung nutzend, arbeiteten sich die Landsknechte bis zu einem großen Loch in der Rückwand ihres Zielgebäudes vor.
Rickers verharrte kurz und lauschte. So nahe konnte er eindeutig feststellen, dass die Abschussgeräusche der feindlichen Feuerwaffen ihren Ursprung auf einer anderen Ebene hatten. Sein eigentlicher Plan hatte sich damit erledigt. Stattdessen schickte er seinen Flammersoldaten nach vorne, und nacheinander tauchten sie durch die Öffnung, ihre Grabenfeger wachsam von einer Seite zur anderen schwenkend.
Vor ihnen breitete sich ein düsterer Raum aus, der lediglich durch einige Löcher in den Wänden beleuchtet wurde. Das heißt, eigentlich waren es zwei Räume gewesen, doch die Trennwand war fast vollständig eingestürzt. Der Sergeant bedeutete seinen Männern, sich von den größeren Öffnungen fernzuhalten, um sich nicht unabsichtlich zum Ziel der eigenen Seite zu machen. E ließ den Blick über die Decke schweifen. Sie war nur noch teilweise vorhanden und über den unregelmäßigen Bruchstellen war bläuliches Flackern zu erkennen. Also hatten sie sich im Obergeschoss eingenistet.
Er sah sich weiter wachsam um und entdeckte eine pockennarbige, aber intakte Treppe, die sich an der runden Mauer des Hauses entlang zog. Rickers winkte seinen Trupp nach vorn. So leise wie möglich pirschten sie sich darauf zu. Jedes Geräusch, das sie eventuell dabei verursachten, wurde vom umfassenden Gefechtslärm verschluckt.
Der Truppführer ging voraus und kroch langsam die Treppe hinauf. Seine Hände umklammerten das alte Lasergewehr. Wie beinahe immer beschleunigte sich sein Pulsschlag kaum fühlbar. Am Anfang hatte er sich an diese Gleichgültigkeit gegenüber selbst den extremsten Situationen nur schwer gewöhnen können, doch inzwischen wusste er sie zu nutzen. Es blieb mehr Platz für die Sinne, die er wirklich brauchte.
Sein Kopf befand sich jetzt fast auf einer Höhe mit dem zweiten Stock. Der Aufgang endete nicht, wie in den meisten menschlichen Bauten, vor einer Tür, er führte einfach durch eine Aussparung im Boden.
Der Veteranensergeant atmete noch einmal tief durch, dann wagte er einen schnellen Blick ins Obergeschoss. Sofort zog er den Kopf wieder zurück. Er hatte mindestens sechs Gestalten in schwarz-grauen Rüstungen ausmachen können, die durch Risse oder Löcher in der Gebäudewand feuerten. Keine achtete auf das, was hinter ihnen vorging. Sie waren einfach zu beschäftigt.
Rickers zog sich wieder zurück und führte einige knappe Gesten aus. Er vergewisserte sich nochmals, dass seine Männer ihn verstanden hatten, dann gab er das Zeichen zum Angriff.
Er selbst und die drei jungen Landsknechte zogen eine Stabgranate, rissen den Sicherungsstift heraus und warfen die brisanten Zylinder durch die Treppenöffnung. Die Granaten detonierten mit einem trockenen Krachen, Schreie erklangen. Lantz stürmte den Aufgang hinauf und schwenkte oben angekommen seinen rauschenden Flammenwerfer ungezielt hin und her. Die zurückschlagende Hitze des entflammten Promethiums raubte ihnen für einen Moment den Atem. Sein Sergeant klopfte ihm auf die Schulter, er stellte das Feuer ein, dann rannten der Truppführer und die drei anderen aus der Hüfte schießen in das Obergeschoss.
Ihnen bot sich eine apokalyptische Szene dar. Der gesamte Raum war von Rauch erfüllt, der an einigen Stellen flackernd erleuchtet wurde, wo das flüssige Brandgel des Flammenwerfers an Boden und Wänden haften geblieben war. In der direkten Umgebung der Treppe lagen drei verkrümmte, reglose Gestalten. Weiter hinten war jedoch Bewegung auszumachen. Plötzlich schlugen ihnen blaue Energiebolzen entgegen. Das Feuer war ungezielt, aber bei diesen beengten Verhältnissen spielte das kaum eine Rolle. Einer der Soldaten wurde in die Schulter getroffen. Das unirdische Feuer löste seinen Oberarm praktisch sofort auf. Der Mann fiel schreiend nach hinten und wälzte sich unkontrolliert auf dem Boden. Rickers ließ sich nicht beirren. Er überbrückte die letzte Distanz und ging direkt mit dem Bajonett auf den Feind los. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass die beiden übrigen Landsknechte noch bei ihm waren. Lantz hielt sich zurück. Seinen Flammenwerfer konnte er jetzt nicht mehr einsetzen und die Waffe war mit ihren schweren Tanks zu unhandlich, um sich mit ihr ins Getümmel zu stürzen.
Jetzt konnte Rickers seinen Gegner endlich genau erkennen. Er attackierte einen Krieger, der etwas kleiner als der durchschnittliche Mensch war, jedoch von einer soliden Rüstung geschützt zu sein schien. Er hielt eine langläufige Waffe in den Händen, die er hastig auf den Sergeant auszurichten versuchte. Dieser warf sich Gewehr voran förmlich auf ihn. Sein Kontrahent versuchte eine langsame und ungeschickte Parade, die Rickers’ Schwung völlig falsch einschätze. Das Bajonett fuhr unter dem fremdartigen Gewehr hindurch, glitt jedoch an der massiven Brustpanzerung ab. Der Veteranensergeant wurde von seinem Bewegungsmoment unerbittlich weiter getrieben, schaffte es aber dennoch, seinen Feind mit der Schulter zu rammen. Er verlor seinen Grabenfeger, packte sein Gegenüber mit einer freien Hand und hielt sich an ihm fest. Beide gingen sich überschlagend zu Boden.
Der Sergeant prallte hart mit dem Rücken an die Wand und irgendein hervorstehendes Teil stach ihn schmerzhaft neben der Wirbelsäule. Er schrie auf, klammerte sich aber weiter an seinen Gegner. Der versuchte, sich hektisch von ihm zu lösen und schlug dabei wild um sich. Einer der gepanzerten Handrücken des Tau traf schließlich Rickers Nasenbein, worauf dieser reflexartig losließ. Der Xeno versuchte sich rückwärts krabbelnd von ihm abzusetzen, doch er blieb dran. Auf Verdacht zog er sein Bein in einem Halbkreis über den Boden und trat seinem Feind damit die Arme weg. Der Krieger fiel schwer aufs Gesicht. Noch während er sich darum bemühte, wieder nach oben zu kommen, war es dem Truppführer gelungen, seine Nagelkeule aus dem Gürtel zu ziehen. Ohne nachzudenken hieb er zu und landete einen wuchtigen Treffer auf den Rücken des Tau. Dessen dort sitzender Tornister verformte sich unter dem Aufprall, während er wieder zusammenbrach. Rickers schlug ihm noch zweimal so fest er konnte auf den Hinterkopf, um sicher zu gehen. Dann blickte er sich um. Zwei weitere der Aliens lagen ein Stück von ihm entfernt reglos auf dem Rücken, einer der Gotfrieder Soldaten stand breitbeinig über ihnen. Der andere schmetterte dem einzigen noch stehenden feindlichen Krieger gerade den rechten Ellenbogen vor den Kopf, legte auf ihn an, als er zurücktaumelte und zog den Abzug durch. Der Brustpanzer des Xenos wurde aus kürzester Distanz von einem Hagel Laserstrahlen durchlöchert. Er wurde nach hinten geschleudert, prallte gegen die Wand und stürzte vornüber.
Der Veteranensergeant riss die Signalpistole aus dem Gürtel und feuerte durch ein großes Loch im Dach Gebäudes eine Leuchtkugel ab. Das Geschoss raste davon, platze und fiel dann langsam als grellgrüner Ball wieder zur Erde zurück.
Dann erlaubte er sich einige tiefe Atemzüge. Lantz hatte den Verwundeten inzwischen verbunden, trat nun weiter in den Raum und klopfte den beiden jungen Soldaten aufmunternd auf die Schulter.
Rickers suchte unterdessen sein Gewehr. Er fand es ein Stück weit entfernt vor der Wand liegend, gerade noch vor dem gezackten Loch im Fußboden. Als er es aufhob, trat sein Flammersoldat zu ihm. Der Sergeant wandte sich um, wollte etwas sagen, bemerkte aber plötzlich in der Nähe der Treppe eine Bewegung. Einer der dort liegenden verbrannten Xenos hatte eine klobige Handfeuerwaffe gezogen und auf sie angelegt. Bevor der Truppführer auch nur daran denken konnte, eine Warnung auszustoßen, feuerte der Krieger. Einer der blauen Bolzen traf die Promethiumtanks auf dem Rücken des überraschten Lantz. Ein gefährliches Zischen ertönte, dessen Intensität sich rasch steigerte. Rickers handelte, ohne zu überlegen.
Er schrie: „Deckung!“ und warf sich dann einfach durch das Loch ins Untergeschoss. Noch während er fiel, ging der Brennstoff des Flammenwerfers hoch. Eine Feuerwand schoss über den abgebrochenen Fußboden hinaus. Die schlechte Landung trieb dem Sergeant die Luft aus den Lungen. Über sich konnte er Lantz’ unmenschliche Schreie hören. Er versuchte sich mühsam aufzurappeln, als ein von oben bis unten in Flammen gehülltes Etwas um sich schlagend durch das Loch stürzte. Beim Aufschlag stoben kleine Feuerzungen in alle Richtungen davon. Der todgeweihte Flammersoldat wand sich, während er seinen Schmerz hinausbrüllte. Rickers starrte die grausame Szene einen Moment an, der ihm wie eine Ewigkeit vorkam. Sein Gewehr war nach dem Sturz sonst wo geblieben. Mit tauben Fingern zog er seine automatische Pistole. Zum ersten Mal seit Jahren zitterte seine Hand, als er zielte. Mit Tränen in den Augen, von denen er nicht sicher war, ob sie von der unheimlichen Hitze oder von Gefühlen stammten, drückte er ab.
 
@Calgar: ...es so schön unsympathisch und widerlich klingt.

Das stimmt^^

Schade um den armen Lantz 🙁..

Er selbst und die drei jungen Landsknechte zogen eine Stabgranate, rissen den Sicherungsstift heraus und warfen die brisanten Zylinder durch die Treppenöffnung

Jeder eine Stabgranate...

Das letzte, woran er sterben wollte, war eine Kugel aus Gotfrieder Produktion.

Die Leute schießen mit Laser, nicht mit Kugeln.

und die drei anderen aus der Hüfte schießen in das Obergeschoss.

aus der Hüfte schießend...

Ihnen bot sich eine apokalyptische Szene dar.

apokalyptisch passt eher zu Landschaften im großen Maßstab. Hier würde ich eher *grausig* verwenden.

"Ihnen bot sich ein grausiger Anblick"


Mich freut es, dass die Imperialen endlich mal in den Nahkampf kommen 🙂
Wieder sehr gut geschreiben.

@SH0Ker: Du musst mir mal verraten wie man die Zeilen einzeln zitiert. In der jeztigen Form sind meine Verbesserungen ja fast eine Zumutung :/
 
Oh, ich komm wohl etwas zu spät. Na egal.

E ließ den Blick über die
Er

passt das wirklich zu einer Treppe? ich würde lieber "ramponierte" schreiben

worauf dieser reflexartig losließ.
ich würde "woraufhin" benutzen.

doch er blieb dran.
nimm für "er" irgendwas anderes, sonst denkt man, der Xeno wäre gemeint.

"schlug er zu" oder "hieb er nach seinem Gegner"

mir tut Lantz auch leid. Aber sehr schöner Teil.
 
Sorry wegen Doppelpost, aber der oben ist in Bezug auf die Story

Der hier ist an M.Clagar gerichtet.
@SH0Ker: Du musst mir mal verraten wie man die Zeilen einzeln zitiert. In der jeztigen Form sind meine Verbesserungen ja fast eine Zumutung :/
Das stimmt😛

also: ich nehme an, du benutzt normalerweise zum zitieren den Button "zitieren" unten links in jedem Beitrag? Nun hast du das Problem, dass er den ganzen Text nimmt. Du könntest natürlich alles, was richtig ist, einfach rausschneiden. Ist aber bescheuert.

Also klickst du einfach auf "antworten" unter dem letzten Beitrag links. (ist klar oder😛)
Dann scroll ich einfach runter, da sind die letzten 10 Posts. Dann kannst du die Story hier lesen. Wenn du eine Passage findest, die dir nicht gefällt, markierst du sie einfach und sagts "kopieren"(reche Maustaste oder strg+c) . Ich denke, soweit ist es dir bekannt, oder?
Dann gehst du wieder nach oben zu deiner Antwort. Oben in der Leiste mit Schriftart-, größe und -farbe hast du in der zweiten Zeile eine Sprechblase. (5. von rechts.) wenn du da draufklickst, kommt dieses [QUOTE /QUOTE] Da kannst du den Teil dann einfach zwischen einfügen (wieder rechts Maustaste oder strg+v) das ist schon alles. Nachteil ist, dass du nicht mehr siehst, aus welchem Beitrag das Stammt, aber ich glaube, das ist nicht so schlimm.

Edit: In deiner Signatur steht "Elivis" muss das nicht "Elvis" heißen?
 
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