Der Tod Deines Hobbyladen!

Für den der keinen Laden in seiner direkten Nähe hat, ist der Thread auch nicht gedacht gewesen. Es geht eher darum, dass es Leute gibt die nur nehmen aber nicht geben. Spielen gehten, Räume und Material nutzen, aber dann doch woanders kaufen.
Das konnte ich sowieso nie verstehen, warum man keine "Miete" fürs spielen nimmt. Ich meine, wenn ich Paintball spielen gehe, muß ich auch Miete für die Platznutzung bezahlen schließlich muß der Platz in Ordnung gehalten werden und auch Spielplatten nutzen sich ab.
Man kann es doch auch ganz einfach Regeln. Dauerkunden dürfen kostenlos spielen, für Leute die also ständig im Laden einkaufen ist das keine Veränderung, hier läuft die Spielfläche praktisch unter Service weiter, das ganze könnte man noch an eine Umsatzmenge koppeln, wenn man will.
Andere Leute die fast nie oder nur Kleinkram (einen Farbtopf pro Monat oder etwa ähnliches) kaufen müssen hat X€ pro Spiel oder Tag, bezahlen.
Ehrlich gesagt hätte ich damit auch kein Problem, sollte ich mal zu meinem Bruder nach Frankfurt fahren und müßte dort im Laden etwas für das benutzen der Spielplatte berappen.
 
Das konnte ich sowieso nie verstehen, warum man keine "Miete" fürs spielen nimmt. Ich meine, wenn ich Paintball spielen gehe, muß ich auch Miete für die Platznutzung bezahlen schließlich muß der Platz in Ordnung gehalten werden und auch Spielplatten nutzen sich ab.
Man kann es doch auch ganz einfach Regeln. Dauerkunden dürfen kostenlos spielen, für Leute die also ständig im Laden einkaufen ist das keine Veränderung, hier läuft die Spielfläche praktisch unter Service weiter, das ganze könnte man noch an eine Umsatzmenge koppeln, wenn man will.
Andere Leute die fast nie oder nur Kleinkram (einen Farbtopf pro Monat oder etwa ähnliches) kaufen müssen hat X€ pro Spiel oder Tag, bezahlen.
Ehrlich gesagt hätte ich damit auch kein Problem, sollte ich mal zu meinem Bruder nach Frankfurt fahren und müßte dort im Laden etwas für das benutzen der Spielplatte berappen.

Na das ist mal eine interessante Idee, Clubs machen das nämlich schon immer, Gastspieler zahlen einen gewissen Betrag und dürfen die Örtlichkeiten nutzen... so weit, so gut.
Jetzt mal ernsthaft, ab welchem Betrag ist ein Kunde den tragbar für einen Hobbyladen oder anders wieviel Umsatz muß er machen, um kostenlos spielen zu dürfen? Dein Vergleich Paintball hinkt, genauso wie ne Cartbahn oder ein Schwimmbad zahlst da Eintritt um die Attraktionen eine begrenzte Zeit zu nutzen.
Spieler in Hobbyladen sind Werbung für das Hobby, Laufkundschaft wird im Laden gehalten, gute Verkäufer wissen das zu nutzen, denn Spieler werden häufiger um Rat gefragt (Armeeaufbau, Umbau, Bemalung...), weil deren Euphorie nicht umsatzbedingt ist, sie sind für den Interessierten einfach glaubwürdiger.
Außerdem gibt es auch eine Menge Spieler die sich spezialisiert haben, ein System, eine Armee oder Volk spielen, die lediglich bei Neuauflage ihres Segments zuschlagen und der Rest für sie eher uninteressant ist.
Im einem Hobbyladen, in dem nicht gezockt wird, wird auch weniger verkauft und damit ist der noch schneller am Ende. Dein Vorschlag treibt die Leute geradezu in die Hobbybunker und Clubs, das ist der Tod der Community und der Läden.
Meine Meinung...
 
Das ist aber doch ein altes Problem und keinesfalls auf GW/Tabletop beschränkt. Es fing an mit dem Tod der sogenannten „Tante-Emma-Läden“ (kennt die noch einer?), die durch das Preisdumping von ALDI und Konsorten vernichtet wurden. Dann gingen die kleinen, unabhängigen Buchläden ein, weil die Leute nur noch bei Ketten wie Hugendubel kauften, die wiederum durch Amazon in die Knie gezwungen wurden.

Ich hatte das weiter vorne im Thread ja schon mal angeschnitten und wie gesagt, das Einzige was mir in dem Zusammenhang auf den Zeiger geht, sind die Leute, die "das alte System" zwar nicht unterstützen, sich dann aber aufregen wenn es weg ist.

Mal ein Beispiel aus einem anderen Bereich:
Wir haben hier in Würzburg mit "Hermkes Romanboutique" eine exzellent sortierte Buchhandlung, die komplett auf Fantasy- und SF-Romane sowie Rollenspiele und Comics spezialisiert ist. Der Laden ist nicht gerade in der besten Lage, aber ich persönlich gehe grundsätzlich dorthin, wenn ich ein Buch oder Comic für mich selbst kaufen möchte. Den weiteren Weg nehme ich gerne in Kauf.

Warum mache ich das?

Hugendubel & Co sind im Fantasy- und SF-Bereich nicht gut sortiert

Bei Hermke werde ich sehr gut beraten. Wenn ich sage "Ich hab zuletzt was vom Hohlbein gelesen und suche nun was mit Niveau" wissen die Bescheid. Und sollte ich in einem Anflug geistiger Umnachtung nach einem Buch von Steven King fragen, fragt man mich ob es Horror sein soll und ob ich nicht lieber was Gescheites lesen möchte. Zur Not hätten sie aber auch Steven King da.

Die Atmosphäre in dem Laden ist einzigartig und macht den Einkauf zu einem Erlebnis, bei dem man nebenbei nett Quatschen kann.

Das sind für mich echte Gründe, den Laden zu unterstützen. Ich weiß, dass ich wirklich traurig wäre, wenn es ihn nicht mehr gibt.

Beispielsweise bei Musik ist das anders. Wir haben in Würzburg keine spezialisierten CD-Läden und ob ich beim Mediamarkt oder bei Amazon einkaufe ist mir egal. Da nutze ich dann natürlich den Komfort des Internet-Versandhauses, das so gut wie alles im Sortiment hat und zuverlässig und schnell liefert. Aber mir ist aufgefallen, dass auch Mediamarkt und Müller wieder Vinyl in ihr Sortiment aufgenommen haben. Wenns also grad eine Platte sein soll, würde ich vielleicht eher dort hin gehen. Jedenfalls ist es ein Grund, ab und an zum Stöbern dort rein zu schauen.

Was ich damit sagen will: Kauft bewusst ein.
Wenn euch ein Laden über Zusatzleistungen etwas Spezielles bietet, das ihr Anderswo nicht bekommt euch aber gefällt, dann solltet ihr vielleicht auch dort einkaufen. 😉
 
Einige Läden zurückblickend betrachtet muß ich sagen, dass neben dem "hohen Fünffingerrabatt" von einigen Stammkunden, es auch Leute gab, die den Laden fast alleine durch ihre Einkäufe finanziert haben.
In meinen Augen sind viele Läden auf Grund des geistigen Verfalls der Verkäufer draufgegangen. Wenn man jeden Tag von Geeks und Nerds umlagert wird, die sich todernst darum streiten, ob Björn Wolfsklaue noch den Namen des Imperators kennt oder irgendwelche Regelfragen zum hundertausendsten mal beantwortet werden müssen, kommt da keiner mit intakter Psyche raus.
Die Lärmbelastung nerviger YuGiOh Blagen miteingeschlossen.
Das klingt jetzt zwar recht lustig, meine ich aber auf Grund der Sachen die ich so erlebt habe recht ernst. Bei der Osteraktion von GW I Berlin zB mußte ich den Laden nach einer Stunde verlassen, da mir das da einfach zu kreischig war. Und ich dachte als Vater von zwei Kindern wär man da belastbarer.

Generell für Zusatzleistungen Geld zu verlangen kann hinhauen. Ich habe aber festgestellt, dass es Leute gibt, die vierstellige Beträge für ihre Armee ausgeben, aber zu geizig sind mal nen Euro für ein Spiel zu berappen.
 
So oder so wird sich durch die Fortschreitende Verbreitung des Internet die Situation der Hobbyläden in naher Zukunft ändern.
Ob zum positiven oder negativen liegt am Kaufverhalten der Spieler, den "Sehleute" die dann im Internet kaufen weil`s da Billiger ist kann kein Laden auf Dauer verkraften!
Und die Problematik Beschränkt sich nicht nur auf GW Produkte!
 
Jetzt mal ernsthaft, ab welchem Betrag ist ein Kunde den tragbar für einen Hobbyladen oder anders wieviel Umsatz muß er machen, um kostenlos spielen zu dürfen? Dein Vergleich Paintball hinkt, genauso wie ne Cartbahn oder ein Schwimmbad zahlst da Eintritt um die Attraktionen eine begrenzte Zeit zu nutzen.
Warum sollte ich oder ein Spieler dazu eine Zahl angeben, das ist Sache des Ladens, schließlich kennt nur der Besitzer die anfallenden Kosten. Ich sehe den Vergleich auch nicht als hinkend an, warum auch.

Spieler in Hobbyladen sind Werbung für das Hobby, Laufkundschaft wird im Laden gehalten, gute Verkäufer wissen das zu nutzen, denn Spieler werden häufiger um Rat gefragt (Armeeaufbau, Umbau, Bemalung...), weil deren Euphorie nicht umsatzbedingt ist, sie sind für den Interessierten einfach glaubwürdiger.
Ja super, du hast also im Idealfall jede Menge Laufkundschaft die im Laden spielt aber nichts kauft, ergo bringt nix. Beratung von Spielern sehe ich eher als Aufgabe des Ladens, ein seriöser Laden berät Spieler auch vernünftig und tritt nicht wie manch ein schlechter GW Angestellter auf, zudem hätte man im Laden ja immer noch den Anteil der Spieler die dort Stammeinkäufer sind.

Außerdem gibt es auch eine Menge Spieler die sich spezialisiert haben, ein System, eine Armee oder Volk spielen, die lediglich bei Neuauflage ihres Segments zuschlagen und der Rest für sie eher uninteressant ist.
Im einem Hobbyladen, in dem nicht gezockt wird, wird auch weniger verkauft und damit ist der noch schneller am Ende. Dein Vorschlag treibt die Leute geradezu in die Hobbybunker und Clubs, das ist der Tod der Community und der Läden.
Wieso sollte mein Vorschlag den Laden in den Tot treiben. Wenn kaum jemand dort einkauft lohnt sich der Laden nicht und er geht so oder so langsam zu grunde. Wer dort einkauft muß doch sowieso nichts zum spielen bezahlen, es trifft doch damit nur die "Schmarotzer" die dem Laden effektiv nichts einbringen.
 
@ Dark Eldar
Es war dein Vorschlag, aber die Frage war eher allgemein gehalten, insofern erwarte ich von dir da keine Angaben.
Zudem hast du anscheinend keine Ahnung was Laufkundschaft ist, Interessierte, die sich aufgrund von Schaufenstern oder anderen Gründen in so einen Laden verirren und wissen wollen was da überhaupt abgeht, also potentielle Kunden.
Bezüglich Beratung gebe ich dir voll recht, hab ich in gut 20 Jahren aber nur selten erlebt, leider. Und wenn ein Kunde einen schönen Umbau sieht, fragt der doch eher den Schöpfer wie der das Teil gebaut hat, als den Verkäufer, der davon keine Ahnung hat.
Ich für meinen Teil zock schon seit Jahren in keinem Laden mehr, in der Hauptsache dadurch begründet, das ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe wie Bloodknight, wenn auch gott sei dank nich in dem Extrem (bei mir wars "nur" ein A****loch, das eine Figur, in der zig Stunden Arbeit steckten, ungefragt vom Tisch nahm und selbst nach mehrfacher, zunehmend lautstarker Unmutsbekundungen meinerseits und meines Gegenspielers überhaupt nicht reagierte, da bekommt man nen Tunnelblick und die Umgebung nimmt einen beängstigenden Rotton an, da brauchst ne Menge Selbstbeherrschung, um da nicht unangemessen zu reagieren...).
So gesehen bin ich eigentlich ein guter Kunde, ich kauf was ich brauch, und bin auch gleich wieder weg, allerdings brauch ich selten was... bin eben der typische Eine-Armee-Sammler mit ner Spass-Zweitarmee, die kaum ausgebaut wird.
Aber schlag doch die Tischmietenidee mal deinem Dealer vor, mal sehen was der davon hält.
 
Was soll denn da noch für Service kommen? Soll der Verkäufer dann noch seine Teenytochter mitbringen, die einem dann während der Begutachtung des neuen Kodex unter dem Tisch genüsslich die Stange kaut?

Mein Vorschlag:

Wir basteln uns im Laden eine Show Stange und lassen Sie einfach Strippen, dann Verkaufen wir zwar keine Minis mehr, als wenn wir das auch tun würden........ Aber können dafür jetzt Eintritt verlangen.
 
Als mittlerweile Veteran zweier Geschäfte möchte ich hier mal ein paar Realitäten ansprechen:

1. Preisgestaltung: Der Einkaufspreis (EK) von, als Beispiel, einem Land Raider wird durch GW Deutschland vorgegeben. Er ergibt sich aus dem Verkaufspreis (VK), rabattiert je nach Handelskonditionen (die sind meist umsatzgebunden, und so zwischen 37 und 42%) und natürlich der MwSt. Je nachdem ob unser Laden in DE oder Ö steht, fallen damit weitere 17 bzw. 20% an.

Es ist nahezu (nicht völlig) unmöglich, GW Produkte legal zum EK in England zu beziehen, und wenn GW dir da auf die Schliche kommt, ist das Licht aus. Daher sind die Preise nicht sonderlich flexibel. Nehmen wir unseren Land Raider, und sagen wir er wird in Salzburg verkauft (da Österreich die besser zu rechnende 20% MwSt hat). 50 Euro ist der VK, daher ist 30 Euro der EK. Ziehen wir die MwSt ab (10 Euro), so macht unser Händler an einem Land Raider 10 Euro Gewinn, bei einer Investition (und damit auch Risiko) von 30 Euro.
Also muss er 3 Land Raider verkaufen, damit 1 liegenbleiben kann, und er keinen VERLUST gemacht hat.
Nehmen wir mal an er gibt 10% Rabatt. Der Raider kostet dann 45 Euro, nach MwST 36 Euro, d.h. er verdient noch 6 Euro daran. Ergo kostet ihn sein 10% Rabatt knappe 40% der Gewinnspanne. Jetzt nehmen wir mal an, unser Laden will mit 20% auffahren, um Internet-Preise fahren zu können. Der Raider kostet 40 Euro, MwSt von 8, und wir sind bei 2 Euro Gewinn. Das bedeutet er muss 15 Land Raider verkauft haben, damit 1 liegenbleiben darf... ein für die meisten Geschäfte völlig illusorisches Ziel.

Mit diesen 2 Euro müssen dann Miete, Gehälter, Energie ,Kommunikation, Events und und und finanziert werden... kein Wunder wieso jeder lieber Onlineshops betreibt, wo man einfach von Geschäften (oder GW Stores) etablierte Kunden abfarmen kann.
Und reich wird damit auch kaum einer, denn bei diesen Rabatten muss man wirklich gewaltige Mengen umsetzen, bis es sich lohnt.

Würde man natürlich die EKs aus England haben, würde das Spiel deutlich besser laufen, aber da schiebt GW der Sache einen Riegel vor, und das wars.

Das Problem liegt letzten Endes primär daran, dass Einkauf einer Privatperson im Ausland problemlos ist, die Warenversorgung aus dem Ausland aber hinterherhinkt.

Zuletzt noch eine bislang nicht angesprochene Perspektive: Ich bin heute im Hersteller-Bereich f. Brettspiele tätig (FFG, wers wissen will), und über die letzten Jahre beobachteten wir einen sehr zügigen Rückgang von Fachgeschäften für komplexere Brettspiele. Grund dafür ist v.a. Amazon und Konsorten, da die Rabatte auf Brettspiele recht groß sind, weil sowohl Platzbedarf als auch die Notwendigkeit der Beratung enorm viel größer sind als bei Tabletops, um den gleichen Warenwert zu verwalten.
Dadurch sind die großen Onlinehändler preislich sehr flexibel, und nutzen diese Möglichkeit auch bis zum Maximum.
Nur: Unser Markt schrumpft mit jedem sterbenden Fachgeschäft. Online-Stores, in vielen Fällen (nicht allen), farmen einen etablierten Kundenkreis ab, und stützen sich dabei auf die geleistete Arbeit anderer, um den Kunden erst einmal in die Materie einzuführen und aufzubauen. In unserem Sinn ist es aber nicht, dass eben die Orte, die unsere Kunden aufbauen, aussterben: Denn durch Zufall kauft kaum jemand ein Descent Brettspiel, nach einer guten Beratung und/oder Demo aber sehr wohl!

Das Dilemma ist nun aber, dass die reinen Umsatzmengen bei Onlinehändlern so gross sind, dass man als Hersteller an dieser Stelle kaum den Rotstift ansetzen kann, denn wenn wir zb unsere Produkte nicht mehr an Amazon liefern, schneiden wir uns damit selbst auch ins Fleisch, und jedes Unternehmen, welches nicht völlig privat ist, kann dies unmöglich vor seinen Anteileignern/Aktionären rechtfertigen.

Eine echte Lösung gibt es bislang nicht, und deswegen denke ich wird dieser Strudel aus parasitären Online-Händlern, die den Einzelhandel erdrücken, dessen Sterben den Markt reduziert und damit uns ALLE letzten Endes den Umsatz töten, weitergehen bis zu seiner logischen Konsequenz: Es werden auf allen Seiten (Hersteller, Onlinehändler, Einzelhändler) nur sehr wenige übrig bleiben, die wirtschaftlich am besten reagieren oder rechtzeitig aussteigen.
 
Die Grundaussage deiner Ausführungen kann ich so durchaus verstehen und gelten lassen, aber
Eine echte Lösung gibt es bislang nicht, und deswegen denke ich wird dieser Strudel aus parasitären Online-Händlern, die den Einzelhandel erdrücken, dessen Sterben den Markt reduziert und damit uns ALLE letzten Endes den Umsatz töten, weitergehen bis zu seiner logischen Konsequenz: Es werden auf allen Seiten (Hersteller, Onlinehändler, Einzelhändler) nur sehr wenige übrig bleiben, die wirtschaftlich am besten reagieren oder rechtzeitig aussteigen.

trifft es mMn nicht wirklich, da diese sog. parasitären Onlinehändler lediglich auf die vom Markt kommende Nachfrage reagieren. Bei der heute vorherrschenden "Geiz ist geil" Mentalität entsteht eben ein besonders hoher Druck auf den Markt Waren zu möglichst geringen Preisen anzubieten um höchst möglichen Umsatz zu erzielen. Deswegen finde ich es unangebracht mit dem erhobenen Zeigefinger auf die ach so bösen Onlinehändler zu zeigen, die lediglich auf den Markt reagieren. Vielmehr müsste man sich selbst an die Nase fassen und sich wirklich fragen, was einem das Hobby bzw. die Möglichkeit das Hobby z.B. auf der Demoplatte eines EHs auszuleben, wert ist.
Ich selbst kaufe bis auf wenige Dinge, die ich beim EH meines Vertrauens nicht bekomme (SotR, MiniNatur, etc.) alles beim Laden um die Ecke. Ich bekomme dort zwar auch "nur" die 10% Stammkundenrabatt (auch nur wenn der gute gut aufgelegt ist^^) aber dafür bekomme ich dort auch einen Platz, an dem man sich ungezwungen zum spielen treffen kann, ein Pläuschchen auch mal ab vom TT halten kann und v.a. nicht mit offensiver Marketingarbeit ála GW "bedroht" wird.
 
Denn durch Zufall kauft kaum jemand ein Descent Brettspiel, nach einer guten Beratung und/oder Demo aber sehr wohl!
Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Entweder man ist ein "Spezi" (Ich habe überlegt ob ich Nerd schreiben soll, habe mich aber dagegen entschieden, mit Spezi meine ich ganz neutral, nicht wertend, jemanden der "Spezielle Kenntnisse" hat, also Rollenspiele oder Table Tops spielt/kennt) und sucht sich selbst ein Spiel wie Descent, auch ohne Beratung, oder man hat damit nichts am Hut. Ich habe im lokalen Hobbyladen (wo ich Stammkunde bin) noch nie einen unbedarften außen stehenden Kunden erlebt, der sich bei den Brettspielen (immerhin eine umfangreiche Auswahl) hat beraten lassen, es waren immer Leute die sich mit der speziellen Auswahl der Spiele ausgekannt haben. Alle Besitzer des Spiels Descent aus meinem Freundeskreis haben RPG oder TT Erfahrung und haben sich über Rezensionen im Internet über das Spiel informiert und dann über Amazon gekauft. Ich finde auch, dass eine Beratung gut ist, ich mag es persönlich beraten zu werden, aber ich denke auch, dass eine Beratung nicht nötig ist. Wenn ich mich selbst und meine eigenen Ansprüche an ein (Brett)Spiel einschätzen kann, dann reicht es wenn man 4-5 Rezensionen im Internet liest oder vielleicht 10 Amazon Bewertungen liest. Und selbst bei einem Fehlkauf, den man mit persönlicher Beratung hätte verhindern können, kann man meistens das gebrauchte Spiel, mit geringen Verlust, online wieder weiter verkaufen.

Ich möchte noch mal betonen, dass ich Fan von persönlicher Beratung bin (die oftmals auch mies ist, inklusive miesen Service) und immer bei meinem lokalen Händler kaufe, auch wenn es etwas teuer dort ist, als wenn ich online kaufen würde. Trotzdem würde ich die Onlinehändler nicht so negativ darstellen, wie du es tust.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zugegeben, ich habe mich vielleicht etwas zu sehr auf die "böse Onlinehändler"Seite reißen lassen. Zudem gibt es zahlreiche Onlinehändler (Maelstrom zb) die vor Ort stark Communityaufbau betreiben. Der Laden nebenan als reine Verkaufsstation, das ist ein veraltetes Konzept, und es wird auch Zeit dass sich daran etwas ändert, aber leider kann ich dir nicht zustimmen, was das Thema Fachberatung angeht:

Brettspiele sind heute ein gewaltiger Markt, weit größer als je zuvor, aber es lässt sich unglaublich stark am Kauf/Verkaufsverhalten einer Stadt/Gegend/Land sehen, ob es einen Fachhandel vor Ort gibt, oder nicht.

Ich möchte einmal 2 Beispiele nennen, die ich teils persönlich, teils geschäftlich kenne: Freiburg im Breisgau und Hannover. Ersteres hatte bis vor einigen Jahren einen Fantasy-Laden, der schließlich die Tore vor Onlinehandel und wohl auch einem GW-Store schloss, aber auch niemals unser Sortiment (FFG) führte. In Hannover dagegen gibt es einen nach wie vor florierenden Fantasy-Laden, der unsere Produkte nicht direkt online vertreibt, aber über unseren deutschen Vertriebspartner Heidelberger Spieleverlag unser Sortiment anbietet. Die Verkaufszahlen sind, bei einem vergleichbaren Einzugsbereich sowie ebenfalls vergleichbaren Faktoren, Tag und Nacht. Im Grossraum Südbaden wird (und die Möglichkeiten das nachzuvollziehen sind heutzutage wirklich recht gut) nicht einmal 1/3 so viel gekauft wie im Raum Hannover. Natürlich liegt das nicht NUR am vorhandensein örtlicher Geschäfte, aber der Unterschied einer Szene, die über mehrere Jahre betreut und aufgebaut wurde, und einer unversorgten Stadt ist gewaltig, und das ist auch für uns sehr wichtig.
Unsere Hobbies, seien es Tabletop, Brett- oder Rollenspiel, benötigen einfach recht offensichtlich Spielehändler und -zentren vor Ort, um frisches Blut und junge Neueinsteiger zu finden, und nicht langsam auszusterben, und bislang halte ich selbst unseren eigenen Webauftritt für nicht ausreichend, um szenefremde Spieler in dem Maß zu rekrutieren, wie das eine Einbindung in der örtlichen Community ermöglicht.
 
Brettspiele sind heute ein gewaltiger Markt, weit größer als je zuvor, aber es lässt sich unglaublich stark am Kauf/Verkaufsverhalten einer Stadt/Gegend/Land sehen, ob es einen Fachhandel vor Ort gibt, oder nicht.

Ich möchte einmal 2 Beispiele nennen, die ich teils persönlich, teils geschäftlich kenne: Freiburg im Breisgau und Hannover. Ersteres hatte bis vor einigen Jahren einen Fantasy-Laden, der schließlich die Tore vor Onlinehandel und wohl auch einem GW-Store schloss, aber auch niemals unser Sortiment (FFG) führte. In Hannover dagegen gibt es einen nach wie vor florierenden Fantasy-Laden, der unsere Produkte nicht direkt online vertreibt, aber über unseren deutschen Vertriebspartner Heidelberger Spieleverlag unser Sortiment anbietet.
Sehr interessant. Wie du an der Seite aus meinem Profil sehen kannst, komme ich aus Hannover. Wir reden also über den gleichen Fantasy Laden 😉. Ich kaufe dort immer, bin dort Stammkunde und habe auch dort schon Brettspiel-Addons gekauft, von denen ich wusste, dass sie woanders (Toys-R-Us zum Beispiel) günstiger zu bekommen sind, einfach weil ich meinen lokalen Händler unterstützen will. Aber der Service (Beratung) ist dort maximal okay, ich mag die Jungs, sie sind super nett, aber Beratung und Service empfinde ich als eher schlecht (wenn man als Hannoveraner etwas bestellt, wird man, trotz hinterlegter Telefonnummer, nicht angerufen, wenn die Ware da ist, man muss immer mal wieder selbst anrufen oder vorbei schauen; eine Ahnung von den Spielen und den Regeln haben die Angestellten dort auch nur bedingt). Zudem kenne ich etliche Brettspieler/Gesellschaftsspiele-Spieler, aus verschiedenen Generationen, eben meine Freunde und dann meine Eltern und ihren Freundeskreis. Meine Freunde kaufen online und haben schon Erfahrung mit RPGs oder TTs, die Spieler älterer Generation (meine Eltern und diverse von ihren Freunden, alle so 45-65, ca. 8 Personen) würden sich aber dort niemals beraten lassen, obwohl sie den Laden durch mich kennen und dort auch schon für mich Weihnachts-/Geburtstagsgeschenke besorgt haben. Ich kenne also einige Leute aus der "Hannoveraner Spielerszene", von denen wurden alle Descent und Doom Spiele online gekauft. Das würde exakt dem Gegenteil von deiner Beobachtung entsprechen. Anscheinend sprechen die dir bekannten Verkaufszahlen eher gegen meine Beobachtungen, aber wie du selbst angemerkt hast, kann das auch an anderen Faktoren liegen. Zum einen hat Freiburg nur knapp die Hälfte der Einwohner Hannovers, zum anderen ist der hier ansässige Fantasy Laden wohl einer der Topp 5 deutschsprachigen Onlineshops für "phantastische Spiele" (also Table Tops, Rollenspiele und Brettspiele wie Descent oder Doom), macht also einen großen Teil seines Umsatzes mit dem online Shop, da weiß ich ja nicht, wie das bei dem Shop war, der in Freiburg betrieben wurde [übrigens, nette Anekdote: als ich so 16 war, also 1999, war ich in Freiburg, weil mein Opa einige Jahre in der Nähe wohnte, dort war ich dann auch im lokalen Fantasy Laden und habe mir die "Outlaw-Box" von Necromunda gekauft, die einen starken Schaden hatte, man wollte mir keinen Rabatt geben, mein einziger Eindruck von dem Laden war also negativ, da ich es eigentlich immer so kenne, dass bei beschädigter Verpackung ein Rabatt gewährt wird, das soll jetzt aber bitte nicht falsch verstanden werden, das heißt noch lange nicht, dass wegen dieses "schlechten Service" der Laden nicht mehr überlebensfähig war, es ist eine einzelne Erfahrung 🙂].

Edit: Das was man so hört, spricht vor allem dafür, dass der [Hannoveraner] Laden mit dem Onlineshop und mit den Tradingcardgames seine Umsätze macht. Die Beratung im Bereich Brettspiele geht gegen Null. Auch das Standardargument, dass man beim lokalen Händler spielen kann, gilt nur bedingt, die Spiele-Arena wurde, nachdem die alte Lokalität nicht mehr zur Verfügung stand (ausgelaufener Mietvertrag), nicht mehr vom Händler aufrecht erhalten (die Spielflächen im Keller des Ladenlokals sind zu vernachlässigen), die Hannoveraner Szene hat daraufhin einen TT-Club gegründet.
 
Zuletzt bearbeitet:
was einem das Hobby bzw. die Möglichkeit das Hobby z.B. auf der Demoplatte eines EHs auszuleben, wert ist.
Klingt wieder ein wenig nach Erpressung: Gehj mit Deinen Preisen runter, puder mit den Arsch mit Zucker und evtl. kommt dann was rüber...
Ich habe bereits in den letzten 18 Jahren in drei Läden gearbeitet.
Bei einem wurden Brettspiele, Karten und Rollenspiele durch entsprechend "geekiges" Fachpersonal verkauft und promoted, der Hauptteil wurde aber durch ein Computerspieleverleihclub erwirtschaftet, oftmals mit recht dreisten Methoden (Säumnisgebühren, Vervielfachung von Kartenpreisen bei "anderswo ausverkauft",...) Dieser Laden existierte etwa drei Jahre lang. Beim zweiten Laden wurde auf exclusive Spiel- und Ladenflächen (400m2), Gratisangebote und Rabattierung viel Wert gelegt. Dummerweise haben zahlreiche Kunden (und auch Angestellte) Gratisangebote auch auf die Ware selbst bezogen und fleissig eingesteckt. Beratung fand nur durch wenige dort Arbeitende statt, dem Rest interessierte der eigene Arbeitsplatz nicht wirklich. Der dazugehörige, einst führende, deutsche Onlineshop machte hingegen pro Tag richtig gute, vierstellige Umsätze, während das Ladengeschäft nur zum Klauen benutzt wurde. Das Geschäft exisiterte auch nur knapp ein Jahr. Auf meiner dritten Arbeitsstelle gab es so gut wie keinen Rabatt, denn bei Rabattschlachten kann man als Händler eigentlich nur verlieren. Dafür gab es ein sehr umfangreiches Programm und einen sehr guten Service (Einführungsrunden, detailierte Beratungsgespräche, Turniere, etc.). Immerhin gibt es diesen Laden nun schon seit knappen 25 Jahren.
die einen starken Schaden hatte, man wollte mir keinen Rabatt geben
Man muss Dir auch keinen Rabatt geben.
A) Man bekommt das Ding auch ohne Rabatt verkauft.
B) Wenn Du ein heiles Produkt vorziehst, würde Dir der Händler bestimmt eines besorgen. Bei meinem letzten Arbeitgeber ging alles mit auch nur einem Knickchen sofort an GW oder den Großhändler zurück.
C) Es gibt leider auch einige "Kunden", die eine Ware so lange "malträtieren", bis sie beschädigt ist, um dann Rabatt zu verlangen.
 
Klingt wieder ein wenig nach Erpressung: Gehj mit Deinen Preisen runter, puder mit den Arsch mit Zucker und evtl. kommt dann was rüber...

Du scheinst da ein wenig was missverstanden zu haben. Mir ging es nicht darum mitzuteilen, dass ich beim EH nur einkaufe, wenn dieser mir eine Lokalität zum Spielen etc. anbietet. Ich finde es jedoch angenehm, dass mein Laden soetwas anbietet und wir mit unserem Spielerclub dort auch nach Ladenschluss zocken können.
 
wenn ich einen stammladen hätte dann würd ich den auch unterstützen.
aber auch nur bis zu einem bestimmten grad.
wenn ich ein produkt um 20 kaufe was im netz 15 kostet hätt ich kein problem damit.
wenns dann aber der anfang einer neuen armee ist ist die ersparnis gleich mal eine komplette streitmachtbox.
ich selbst hab noch nichts in uk bestellt da ich bis jetzt fast nur gebraucht gekauft habe. die neuen teile hab ich anfangs unwissend direkt bei gw bestellt, bzw im spielzeugladen (pro armee eine kleine box, also unintressant) in der nächsten stadt.

ich war einmal im shop in salzburg (180km entfernt), da hats mir gut gefallen und hab auch gleich eingekauft da mir der inhaber und allgemein das geschäft sympathisch war. leider haben wir in der umgebung sowas nicht.

mit uk bestellungen hab ich übrigens seit der xbox sehr gute erfahrungen gemacht, zwischen 50 bis 70% ersparnis ist normal, also ists nur eine frage der zeit das meine warhammersachen auch nurmehr aus england kommen.
 
Als mittlerweile Veteran zweier Geschäfte möchte ich hier mal ein paar Realitäten ansprechen:

1. Preisgestaltung: Der Einkaufspreis (EK) von, als Beispiel, einem Land Raider wird durch GW Deutschland vorgegeben. Er ergibt sich aus dem Verkaufspreis (VK), rabattiert je nach Handelskonditionen (die sind meist umsatzgebunden, und so zwischen 37 und 42%) und natürlich der MwSt. Je nachdem ob unser Laden in DE oder Ö steht, fallen damit weitere 17 bzw. 20% an.

In Deutschland ist die UmSt 19% und das schon seit sehr vielen langen Jahren.
Und eine Umsatzgebundene Rabattierung gibt es ebenfalls schon seit einigen Jahren nicht mehr (ich bin mir nicht 100% sicher aber ich glaube das ist seit 2009 so).

Ansonsten stimmt das schon was du Sagst und auch deine Rechnung ist soweit Richtig.


Es ist nahezu (nicht völlig) unmöglich, GW Produkte legal zum EK in England zu beziehen, und wenn GW dir da auf die Schliche kommt, ist das Licht aus. Daher sind die Preise nicht sonderlich flexibel.

Richtig, zu dem steht ja in den Verträgen auch drin das man eben das nicht machen darf. Die GW Verträge sind alle samt sehr umfangreich und sehr nachteilig für die Händler formuliert. (aber an GWs Stelle würde ich das nicht anders Machen).