Und auch da kann man sich drüber streiten, ob "mittelständisches Unternehmen" überhaupt n veritabler Begriff ist, da die 30 Mitarbeiter haben können, aber auch n paar Tausend, und man da schon lange nicht mehr in der selben Liga spielt, oder die selben Probleme hat.
Die gängige Definition eines mittelständischen Unternehmens sagt max. 250 Mitarbeiter und max. 50 Millionen Jahresumsatz. Ein paar Tausend Mitarbeiter gibt es in dieser Kategorie also nicht.
Auf der einen seite muss der Lohn angehoben werden für wirklich geringverdiener.
Zum anderen muss ein besseres System eingeführt werden der es für leute Interessant macht zu arbeiten auch wenn man weniger verdienen
Damit gebe ich dir absolut Recht. Wobei man bedenken muss, dass eine Lohnsteigerung für Geringverdienende nur in Form eines Transfereinkommens, und nicht durch einen gesetzlichen Mindestlohn Sinn macht.
Generell verstehe ich die Befürworter des Mindestlohns kaum. Mag auch daran liegen, dass ich beruflich eher auf Unternehmensseite platziert bin.
Angenommen es gibt einen Mindestlohn von 8 Euro die Stunde. In meinem Unternehmen habe ich 4 Geringqualifizierte Arbeiter.
Nr.1 + Nr. 2 sind nicht die Hellsten, können aber einfache Tätigkeiten ausführen. Bisher bekommen sie 7 Euro die Stunde, weil ihre Arbeit dem Unternehmen einfach nicht mehr Geld einbringt.
Nr. 3 ist etwas cleverer. Er bringt dem Unternehmen 8 Euro die Stunde ein, und die verdient er auch.
Nr. 4 ist eigentlich ganz clever (verdient 10 Euro in der Stunde für das Unternehmen), wird aber vom Unternehmen schlecht bezahlt mit nur 6 Euro die Stunde.
Mit der Einführung des Mindestlohns von 8 Euro werden Nr. 1 + 2 entlassen, weil es sich für das Unternehmen nicht mehr lohnt sie angestellt zu lassen. Nr.3 bleibt im Unternehmen, verdient aber auch nicht mehr. Nr. 4 verdient ab sofort 8 Euro und bleibt im Unternehmen (streng genommen gibt es Nr. 4 auch nur, wenn wir Marktineffizienzen unterstellen).
Unterm Strich werden in diesem Beispiel 12 Euro weniger an die Arbeiter im allgemeinen ausgezahlt, und es gibt 2 neue Arbeitslose.((7+7+8+6)-(8+8)).
Das war jetzt die Sicht des Personalers.
Jetzt schaut sich der Produktionsleiter die Veränderungen durch den Mindestlohn mal genauer an:
Für die Herstellung eines Porsches braucht er Arbeiter und Maschinen (Kapital). Ganz von Hand lässt sich der Porsche nicht herstellen, nur durch Maschinen auch nicht. Allerdings kann er sich entscheiden, einen bestimmten Arbeitsschritt eher in Handarbeit, oder eher maschinell zu produzieren. Für was wird er sich nun entscheiden?
Er sieht sich an, welche Kombinationen aus Arbeit und Kapital für diesen Arbeitsschritt funktionieren, danach betrachtet er den Preis von Arbeit und den von Kapital. Danach entscheidet er sich für die preisgünstigste Kombination aus beiden.
Mit einem Mindestlohn wird Arbeit nun teurer, daher lässt er einen einfachen Produktionsschritt nicht mehr von 5 ungelernten Arbeitern und 2 Maschinen, sondern von 3 Arbeitern und 3 Maschinen erledigen, weil diese Kombination nun günstiger ist.
Zwei sehr einfache Beispiele aus der Sicht des Unternehmers, warum er bei der Einführung eines Mindestlohns Arbeiter entlassen muss. Deshalb halte ich Transfereinkommen für eine deutlich bessere Lösung.