Auf schreibfehler habe ich das Ganze auch nicht nicht überprüft. Ich schreibe frei von der Leber was mir gerade so einfällt. Wenns mal Fertig ist werd ich mich ums korrigieren kümmern 😉
Eine Lightning war in der Luft. Die anderen standen in den Bunkern am Ende der Startbahn 2. Der Jäger hatte zwei Auftrage. Zum einen sollte er patrouillieren und im Falle einer feindlichen Attacke eingreifen, zum anderen wurde er sorgfältig von den Techpriester die das Radargerät bedienten verfolgt: Die Geräte mussten justiert werden. So zog das Kampfflugzeug über dem Stützpunkt Kreise, während die Techpriester festzustellen versuchten, ob ihre Instrumente korrekte Werte anzeigten.
Die Jäger waren bewaffnet und betankt, in ihrer Nähe ruhten sich die Piloten auf Feldbetten aus. Im Augenblick füllten Tanklaster die Marauder-Bomber auf. Inzwischen waren alle Startbahnen bis auf eine geräumt. Die Trümmer der Flugzeuge hatten Bulldozer vom Asphalt geschoben. Die Reparatur der Pipeline sollte in einer Stunde abgeschlossen sein. Vor gut einer halben Stunde war Oberst Bishop mit seinen Männern zurückgekehrt und überwachte nun das Treiben auf dem Luftwaffenstützpunkt
„Ein ereignisreicher Tag“, sagte Kommissar Leitner zu Bishop.
„Er ist aber noch nicht zu Ende. Aufatmen kann ich erst, wenn der Rest des Regiments hier ist“, erwiderte der Oberst leise.
„Die Häretiker hätten schon längst angreifen müssen.“
„Wie denn?“
Der Oberst zuckte die Achseln.
„Schwer zu sagen. Wenn sie den Stutzpunkt wirklich ausschalten wollen, belegen sie ihn mit einem Atomsprengkopf.“ Was Bishop nicht wusste war das ein Verband der PVS noch eine Stunde Flugzeit entfernt war. Vor zehn Stunden hatten achtzehn Bomber einen geheimen Stützpunkt in der Wüste verlassen. Fünfzig Kilometer voraus flogen ihnen ein Radarstörflugzeug und vier Thunderbolts. Die Radargeräte waren halbwegs justiert, und nun machte man sich daran, die Radar-Schatten am Zentralgebirge, die von angreifenden Flugzeugen ausgenutzt werden konnten, kartographisch zu erfassen. Zu diesem Zweck rollte nun eine zweite Lightning an den Start. Ein Operator stiess einen Warnruf aus. Starke elektronische Störgeräte hatten gerade das klare Bild auf seinem Sichtgerät in eine trübe Sosse verwandelt. Das konnte nur eines bedeuten.
In den unterirdischen Hangars am Ende der Startbahn 11 heulten die Sirenen los. Piloten, die gedöst hatten, sprangen auf und eilten an ihre Maschinen.
Der Offizier im Tower ging ans Voxgerät, um die Piloten zu informieren, und rief dann den Kommandeur der Hydra-Flakbatterien an.
„Luftangriff!“
Überall auf dem Stutzpunkt begann nun hektische Aktivität. Das Bodenpersonal startete die Triebwerke, Piloten kletterten in die Cockpits. Such- und Feuerleitradargeräte der Hydras wurden eingeschaltet. Knapp hinterm Radarhizont begannen achtzehn Bomber mit ihrem Zielanflug. Sie flogen in sechs Gruppen zu je drei Maschinen an. Die erste fegte im Tiefflug aus nördlicher Richtung heran, der Rest kam von Westen und hielt hinter einem Wall elektronischen Rauschens auf das Ziel zu. Der gerade gestartete imperiale Jäger gewann an Hohe, liess sein Auspex ausser Betrieb und suchte den Himmel visuell ab, wartete auf Abfangkoordinaten vom Bodenradar. Seine Kameraden rollten nun zur Startbahn und stiegen auf. Eine Maschine, die gerade gelandet war, stand neben einem Tanklaster. Der Pilot gestikulierte und verfluchte das Bodenpersonal, das verzweifelt bemüht war ,seinen Jäger aufzutanken und dabei Promethium auf die Tragflächen verspritzte. Erstaunlicherweise entzündete sich der Treibstoff nicht. Ein dutzend Männer kam mit Feuerlöschern angerannt, um eine Explosion zu verhindern.
John riss bei dem unverkennbaren Donnern der Düsenjäger den Kopf hoch, sah von Osten her eine schwarze Rauchfahne herannahen. Die Silhouetten jagten einen Kilometer entfernt an ihnen vorbei, schwer mit Waffen beladen, über diese kurze Entfernung fiel ihnen die Identifizierung leicht.
„Thunderbolts! schrie er.
„Unsere Jungs!“
Während sich die imperialen auf die Bomber konzentrierten, jagten die Thunderbolts im Tiefflug über Höhen hinweg und durch Täler, nutzten das zerklüftete Gelände. Der Kampfbeobachter auf dem Rücksitz zählte die Radaranlagen der Hydra-Batterien und wählte die gefährlichsten Ziele aus. Als sie bis auf zehn Meter herangekommen waren, zogen sie die Maschinen hoch und feuerten eine Salve Hellstrike Raketen ab. Die imperialen wurden überrumpelt. Sie bemühten sich so angestrengt, die Bomber unter Feuer zu nehmen, dass sie an eine Möglichkeit des Angriffs überhaupt nicht dachten. Die anfliegenden Raketen wurden nicht erfasst. Drei von ihnen fanden Ziele, zerstörten zwei Suchradaranlagen und ein Hydra-Fahrzeug. Ein Offizier liess sein Fahrzeug wenden und versuchte, manuell auf die neue Bedrohung zu zielen. Die Thunderbolts störten sein Feuerleitradar und liessen beim Anflug in zehn Meter Höhe Wolken aus Stanniolstreifen hinter sich zurück. Jeder Pilot raste auf das ihm zugewiesene Ziel zu und schaute sich dabei rasch um. Einer entdeckte eine unbeschädigte Hydra, flitzte auf ihn zu, warf Streubomben ab, die zu früh landeten, aber über hundert Kleinbomben verstreuten. Hinter ihm explodierte eine weitere Hydra, dessen Besatzung nicht einmal wusste, wie ihr geschah. Tausend Meter weiter stand ein weiterer Flakpanzer, der von dem Thunderbolt mit Bordwaffen beschossen und schwer beschädigt wurde. Es war eine perfekte Mission gewesen. Ehe die Hydra-Besatzungen reagieren konnten, waren alle vier Maschinen schon wieder verschwunden. Die Batterie hatte zwei Drittel ihrer Flakpanzer und alle ihre Suchradaranlagen verloren. Drei weitere Flakpanzer waren beschädigt worden. Die Bomber waren nun nur noch zwanzig Kilometer entfernt und verwirrten das Radar mit ihren leistungsfähigen EMC-Störsystemen.
Dem Radar der Flakpanzer jedoch, das nach einem anderen System arbeitete, konnten sie nichts anhaben. Andererseits waren die Flakpanzer für die Bekämpfung kleinerer Kampfflugzeuge ausgelegt. Die Bomber jedoch waren so gross, daß der Leitcogitator sie nicht als Ziele identifizieren konnte. Der Radarstrahl tastete die Bomber immer wieder automatisch ab, aber der Feuerbefehl blieb aus. Die ganze Elektronik war nutzlos. So schalteten die Bedienungen der Flak-Kanonen fluchend auf manuell um und nahmen die mächtigen anfliegenden Ziele ins Visier.
Die Bomber gingen nun bis auf dreihundert Meter herunter, und ihre Piloten hofften, dem Abwehrfeuer ohne Verluste zu entkommen. Vor der möglichen Präsenz von Jägern hatte man sie nicht gewarnt. Ihr Auftrag lautete, Medusa III zu zerbomben, ehe Jäger dort eintreffen konnten.
Nun war das Überraschungsmoment auf selten der imperialen. Die Lightnings kamen im Sturzflug aus der Sonne und griffen die Bomber an. Die nach Süden fliegende Dreiergruppe sah sie gar nicht erst; zwei Bomber wurden getroffen und explodierten in der Luft. Der dritte forderte über Funk Unterstützung durch Jäger an und flog ein Ausweichmanöver. Der Pilot zog die Maschine zu spät hoch, und sie zerschellte nördlich von Medusa III in einem Feuerball, den John noch aus dreissig Kilometer Entfernung sehen konnte.
Für die imperialenn Kampfpiloten ging ein Traum in Erfüllung. Alle acht Maschinen hatten individuelle Ziele, denen sie nun nachjagten. Die Besatzungen der Bomber hielten weiter auf den Stützpunkt zu. Zur Flucht war es zu spät; nun konnten sie nur noch nach Jägern rufen.
Auch die Flak eröffnete nun das Feuer. Ein junger Feldwebel traf einen Bomber, der gerade seine Ladung abwarf. Ein Dutzend Geschosse fuhr in den Bombenschacht, und die Maschine wurde von einer ohrenbetäubenden Explosion, die auch einen weiteren Bomber beschädigte, zerrissen. Die Mannschaft einer weiteren Hydra schaltete das Feuerleitsystem auf Infrarot um und eröffnete das Feuer auf einen Bomber. Er wurde kurz nach dem Abwurf getroffen, die Tragfläche des Bombers. ging in Flammen auf und das Flugzeug verlor rasch an Höhe einen schwarzen Rauchteppich hinter sich her ziehend.
John und seine Kameraden sahen es auf ihre Höhe zukommen, ein verwundetes Ungeheuer, von dessen rechtem Flügel brennender Treibstoff floss. Der Pilot versuchte, die Höhe zu halten, damit die Besatzung abspringen konnte, doch die rechten Triebwerke waren ausgefallen, und die brennende Tragfläche zerbrach. Der Bomber schien in der Luft zu taumeln, schmierte dann ab und bohrte sich in den Westhang von Höhe 152. Kein Besatzungsmitglied überlebte. John brauchte keinen Befehl zu geben. Binnen fünf Minuten hatten seine Männer ihre Tornister gepackt und flohen im Laufschritt nach Osten.
Die restlichen Bomber waren nun über ihren Zielen. Acht warfen erfolgreich ihre Bombenladung ab und entfernten sich rasch. Inzwischen waren fünf von imperialen Jägern abgeschossen worden, und die überlebende Besatzung war verzweifelt bemüht, der unerwarteten Gefahr zu entkommen. Die imperialen Piloten verfolgten die fliehenden Bomber mit feuernden Bordkanonen. Ein riskantes Unterfangen, denn die Bomber hatten Heckkanzeln. Eine Lightning wurde von Bolter-Geschossen beschädigt und musste abdrehen.
Komplett machte die Verwirrung die Rückkehr der PVS Thunderbolts. Sie trugen je drei Luftkampfraketen, und als deren Zielradar aktiviert wurde, gingen in den Lightnings die Warnanlagen los. Die imperialen Kampfflugzeuge stoben vor den zwölf anfliegenden Raketen auseinander und gingen in den Sturzflug. Vier sausten knapp über Johns' Gruppe und hinweg. Als sie wieder zurückkehrten, war der Himmel leer. Die Thunderbolts konnten wegen Treibstoffmangel den Kampf nicht fortsetzen und drehten ab, ohne einen einzigen Abschuss erzielt zu haben. Die überlebenden Bomber befanden sich nun in der Sicherheit einer Wolke aus Störsignalen. Die Lightnings formierten sich und flogen zurück nach Medusa III.
Das Resultat der ersten Luftschlacht war gemischt. Die PVS hatten die Hälfte ihrer Bomber verloren, aber drei von fünf Startbahnen beschädigt. Den imperialen war der Grossteil einer Hydra Batterie erschlagen worden, doch den Stützpunkt Medusa III konnten sie weiter benutzen. Schon eilte das Bodenpersonal los, um mit dem zurückgelassenem Material die Startbahnen zu reparieren. Schwere Planierraupen würden den Schutt in die Bombenkrater schieben und dann mit Schotter und Stahlmatten wieder eine glatte Oberfläche herstellen. Medusa III war zwar beschädigt, aber seine Startbahnen sollten bis Mitternacht wieder voll einsatzbereit sein.
„Aquila, hier Augur. Was, zum Teufel, ist hier gerade passiert?“
„Augur, ich bin ermächtigt, Ihnen mitzuteilen, dass Medusa III gerade angegriffen worden ist.“
„Kann man wohl sagen. Eben stürzte ein Bomber auf unseren Hügel. Ich hatte doch Jäger gemeldet. Geben Sie das denn nicht weiter?“
„Ihre Information wurde als unbestätigt behandelt und nicht weitergegeben, Augur. Ich war damit nicht einverstanden. Bitte fahren Sie fort.“
„Ich sah vier, wiederhole: vier Einsitzer. Verstanden?“
„Verstanden. Gab es bei dem von Ihnen beobachteten Absturz Überlebende?“
„Negativ. Keine Fallschirme in der Luft, und den Aufprall kann niemand überlebt haben. Ich sah einen Feuerball am Horizont, konnte aber nicht beurteilen, was das war. Wie haben sich die Thunderbolts gehalten?“
„Darf ich nicht sagen, Augur, aber vielen Dank für den Hinweis auf die Flak-Batterien.“ „Haben Sie Anweisungen für mich?“
„Ihr Status wird im Augenblick überprüft. Wir melden uns zm vollen Stunde wieder.“
„Lieber in zwei Stunden. Wir müssen zusehen das wir hier schwinden, ehe eine Streife losgeschickt wird. Ende.“
Sie hatten bereits einen Kilometer zurückgelegt und hielten auf das unbesiedelte Ödland im Osten zu. Hier mussten sie vorsichtig sein. Im Laufschritt passierten sie eine Hochspannungs leitung und bogen nach Süden ab, um einen Hügelkamm zwischen sich und eine kleine Ansiedlung zu bringen. Eine Stunde später waren sie auf dem sogenannten Felsenmeer über den die Landstrasse I führte.
„Und was nun?“ fragte Dekar.
„Tja, hier sind wir gut getarnt. Ich finde, wir sollten abwarten, bis es ein bisschen dunkler wird, und dann die Strasse überqueren. Laut Karte ist die Landschaft im Norden dünner besiedelt.“
„Was werden unsere Freunde von Aquila davon halten?“
„Das stellen wir ,am besten gleich fest.“
John schaute auf die Uhr. Seine Meldung war schon fast zwei Stunden überfällig. Aquila war ungehalten.
„Warum haben Sie sich nicht gemeldet?“
„Wir sind gerade acht Kilometer marschiert.“
„Verstanden, Augur. Wir haben eine Anweisung für Sie. Verfügen Sie über eine Karte?“
„Ja, 1:15000.“
„Gut, dann marschieren Sie nach Pellam. Dort gibt es einen Hügel. Suchen Sie sich in der Nähe einen sicheren Platz und warten Sie weitere Instruktionen ab.“
„Moment, Aquila, was wird, wenn man uns anhand unserer Funksignale ortet?“
„Ah, es war auch an der Zeit, dass Sie sich danach erkundigen. Ihr Funkgerät sendet auf UHF, Seitenfrequenz und verschlüsselt, verfügt also über Tausende von Kanälen. Unwahrscheinlich, dass jemand per Zufall den richtigen erwischt. Wenn Sie die Richtantenne benutzen, brauchen Sie zudem nur einen Hügel zwischen sich und den Invasoren zu haben. Zufrieden?“
„Einigermassen“
„Gut. Nehmen Sie sich Zeit, gehen Sie auf Nummer Sicher. Ihr Auftrag ist, Feindkontakt zu meiden und Meldung zu erstatten. Wir sind da, wenn Sie uns brauchen. Ende.“
In Station „Aquila“, die sich im innern der Makropole befand, lehnte sich der Fernmeldeoffizier auf seinem Drehsessel zurück.
„Der Junge klingt ein bisschen nervös“, merkte ein Offizier vom Nachrichtendienst an und griff nach seiner Teetasse.
„Wohl kaum Material für die Spezialeinheiten, was?“ kommentierte ein Anderer.
„Urteilen wir nicht überhastet“, meinte ein Dritter.
„Er ist intelligent, sportlich und war geistesgegenwärtig genug, sich zu verziehen, als Flucht angesagt war. Scheint etwas nervös zu sein, aber in seiner Lage ist das verständlich.“
Der Erste wies auf die Karte.
„Zwölf Stunden für diese kurze Distanz?“
„Durch hügeliges, offenes Terrain, auf dem eine ganze Division Infanterie und Schützenpanzern herumwuselt. Was erwarten Sie da von gerade mal drei Männern?“ fragte ein Vierter, der Zivil trug.
„Wäre der Junge vernünftig, hätte er sich schon gestern ergeben. Interessantes Charakterprofil. Wenn er es schafft, die Höhe rechtzeitig zu erreichen, wird er uns sehr nützlich sein.“