40k Die Enstehung der Iron Devils

Als der grossteil der Fahrtzeuge der Panzerkompanie repariert worden waren wurden sie in die Aussenbezirke der Stadt verlegt um Platz zu machen für andere Einheiten die reparaturbedürftig waren. Kein Tag verging ohne das die Invasoren einen Luftangriff auf Catterick flogen aber die Luftabwehr war auf der hut und gut organisiert. Bannon und seine Männer wurden in ein Leerstehendes Hotel einquartiert.

Zwei Tage später traf weiteres Ersatzpersonal ein, darunter auch Leutnant Carrado Tristen der als Ersatz für den im Kampf gefallenen Leutnant des zweiten Zuges. Er war gerade dabei sein Gepäck zu entladen als er Garger erblickte der mit den anderen Panzerführer ein Manöver einstudierte das sie noch perfektionieren mussten. Er und Garger hatten zusammen an der Akademie studiert. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht begrüsste Tristen seinen alten Schulkameraden und wahr mehr als enttäuscht als er zur antwort ein knappes Kopfnicken erhielt, die Begrüssung des Hauptmannes war noch viel eisiger. Bannon sass mit Uleski an einem Feldtisch und studierte das Trainingsprogramm des nächsten tages als Tristen zu ihnen trat. Bannon und Uleski sahen von den Datablocks auf, Tristen salutierte zackig, wie er es gelernt hatte und meldete sich zum Dienst.
"Leutnant Carrado Tristen meldet sich zum Dienst, Sir!" Bannon und Uleski wechselten einen schnellen Blick während der Leutnant vor ihnen strammstand.
"Rühren, rühren. Wir legen hier nicht wert auf übertriebene Formalität. Woher kommen sie?"
"Von der Akademie, Sir. Ich hab soeben den Spezialisierungskurs "Geschützwaffen" abgeschlossen. Ich war mit Leutnant Garger in derselben Klasse." Uleski musste laut loslachen und meinte:
"Hoffentlich machen sei es besser als Garger es bei seinem ersten Gefecht getan hat" Bannon konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Man konnte es Tristen geradezu ansehen dass er sich nicht wohl fühlte, vor allem nicht weil sich der Vizekommandant über ihn lustig machte. Bannon fasste sich schnell und wechselte zu einem professionelleren Ton.
"Leutnant, sie werden die Führung über den Zweiten Zug übernehmen dessen Offizier im Kampf gefallen ist. Sergeant Harbrock hat die Führung nach seinem Tod übernommen. Ich lege ihnen nahe sich an seine Hinweise zu halten wenn sie die nächste Schlacht überleben wollen. Ich weiss nicht wie lange es noch dauert bis wir einen neuen Einsatz zugewiesen bekommen aber es wir sicherlich nicht lange dauern, deshalb nutzen sie die Zeit die sie noch haben, verstanden?" Um weiteren Ärger aus dem weg zu gehen antwortete Tristen mit einem schlichten
"Jawohl, Sir!" Bannon nickte und wandte sich an Uleski
"Wir beenden das später, bringen sie den Leutnant zu seinem Zug und stellen sie ihm Sergeant Harbrock vor. Dann währe ich noch froh wenn sie schnell beim Kommando vorbeischauen würden."
"Was soll ich dort?"
"Etwas Wichtiges besorgen: Die Post" Uleski nickte, sammelte seine Datablocks ein und nickte zu Tristen
"Kommen sie Leutnant, hier lang." Dieser salutierte Bannon mit unsicherer hand und beeilte sich hinter Uleski herzukommen der sich schnellen Schrittes entfernte. Der Empfang war alles andere als angenehm gewesen und Tristen fragte sich was ihn wohl als nächstes erwartete.

Tristen schaffte es während dem Mittagessen ein paar Worte mit Garger zu wechseln. Am Nachmittag war er von einem Schock zum nächsten gestolpert. Der Empfang des Kommandeurs war richtig angenehm gewesen verglichen mit dem seines Zuges. Tristen war kein Idiot, er wusste das man ihn nicht mit offenen Armen empfangen würde, aber wenigstens einen Händedruck...Nichts. Sein Unteroffizier verhielt sich korrekt aber absolut Gefühllos:
"Wir habe wenig Zeit, passen sie deshalb genau auf, Sir" und ihm schien als ob er das letzte Wort erst nach kurzem Zögern ausgesprochen hatte. Sergeant Basilio, der Kanonier des Panzers 21, gab sich nicht einmal die Mühe sein Unbehagen zu verbergen. Alles schien Schiefzulaufen, selbst der Leman Russ den er erhalten hatte. Der Leman Russ Nummer 21 war ein Fahrzeug das sie von einem anderen Regiment erhalten hatten und hatte schon einiges erlebt. Im innern des Gefechsturmes hatte sich niemand darum gekümmert die sehr sichtbaren Brandspuren zu entfernen und selbst die Schweissnähte waren auf die schnelle gemacht worden ohne einen Pinselstrich Farbe. Selbst sein Freund Garger schien ihm aus dem weg zu gehen, wenigstens reichte er ihm die Hand und begrüsste ihn mit einem "hallo" bevor er sich in die Mensa zum Abendessen begab. Tristen versuchte sich über die letzten Einsätze des Regiments zu informieren, ohne jedoch sehr erfolgreich zu sein. Die einzigen Antworten die er erhielt waren "Es ist schon Hart" oder "Das ist halt nicht die Akademie". So kam es das Tristen sich am ende des Tages ziemlich einsam vorkam mit einer riesigen Verwirrung im Kopf.


Uleski kam mit etwa sehr wertvollem zum Camp zurück: Der Post. Alle Aktivitäten wurden eingestellt sobald sich herumgesprochen hatte das die Post da war. Selbst Bannon konnte sich dem nicht entziehen und wartete nervös darauf ob etwas für ihn dabei war. Als Uleski ihm einen Umschlag reichte dankte er dem Imperator, dem Präsidenten der planetaren Post und dem Piloten der den Postsack hier hingeflogen hatte bevor er sich zurückzog um den Brief in aller Ruhe lesen zu können. Nur am Rande nahm er die enttäuschten Gesichter jener wahr die nichts erhalten hatten.
Seiner Frau und den beiden Kinde ging es gut. Sie waren zu den Eltern Bannons gezogen als der Krieg losbrach und befanden sich in Sicherheit in einem der Tiefbunker. Bannon dankte wider dem Imperator dass seiner Familie nichts zugestossen war und betete dafür das es auch so bleiben würde. In der Zwischenzeit ging der Krieg weiter.



Felix überprüfte nochmals ob sein Bolter geladen war. Er war nervös, wie auch die anderen Männer seines Trupps. Sergeant Dravorius war in den Kommandostand gerufen worden, was bedeutete dass ein Einsatz bevorstand. Beim Ausbruch des Krieges waren Felix und die anderen GI`s in einen der versteckten Luftwaffenstützpunkte verlegt worden. Die "Drachenhöhle" war ihnen nun schon seit mehreren Woche ein zuhause. Obwohl die Nervosität an allen nagte waren sie froh wenn sie endlich etwas zu tun hatten. Sie waren es leid den ganzen Tag lang den Kampffliegern beim Start und Landen zuzusehen ohne selber was tun zu können. Felix griff nach seinen Spielkarten doch niemand hatte Lust auf ein Spielchen, enttäuscht verstaute er sie wieder. In dem Moment öffnete sich zischend das Schott zu ihrem Einsatzraum und Sergeant Dravorius betrat den Raum.
"Aufstehen ihr Faulpelze! Einsatzbesprechung in 10 Minuten!" Felix wechselte einen schnellen Blick mit Keppler der neben ihm sass, es war endlich soweit. Sechs Minuten später standen alle Neun Infanteristen im Besprechungsraum. Ein Holoservitor wurde eingeschaltet der die Einsatzkarte dreidimensional darstellte. Ein Offizier des Kommandostabes führte die Einsatzbesprechung.
"Wie sie vielleicht schon erfahren haben hat der Feind seine Truppen zum Stillstand gebracht und seine Stellungen befestigt. Der Geheimdienst meint das die Versorgung der Angriffstruppen ins stocken geraten ist und den Feind deshalb zu dieser Pause gezwungen hat. Aufklärungsflugzeuge melden ein Grosses aufkommen von Pioniertruppen die sehr wahrscheinlich darum bemüht sind vorgeschobene Versorgungsstützpunkte einzurichten. Wir müssen die Standorte dieser Versorgungsstützpunkte in Erfahrung bringen. Keiner der Aufklärungsflieger die wir ins feindliche hinterland entsandt haben ist zurückgekehrt. Deshalb werden sie an dieser Stelle einen Kommandoposten des Feindes überfallen um alle möglichen Informationen zu erbeuten die sie kriegen können, Primär den Standort eines oder mehrerer Versorgungsdepots." Dravorius wandte sich an seine Männer.
"Wir werden mit einer Valkyrie im Tiefflug bis nahe an das Einsatzgebiet heran geflogen. Die Luftwaffe wird einen Ablenkungsangriff auf einen nahe gelegenen Truppensammelpunkt fliegen und so den grossteil der feindlichen Streitkräfte im Einsatzgebiet ablenken. Wir gehen rein, töten alle anwesenden Wachen schnappen uns die Daten und ziehen uns zurück. Ich will ein schnelles sauberes Manöver und dass mir niemand den Helden spielt, verstanden? Gut. Abflug ist in 15 Minuten. Wegtreten!"
 
Um das ganze mal wieder in den Blickpunkt zu rücken nach diesem Crash...

Mir kommt es beinahe so vor, als wenn in diesem Krieg seitens des Imperiums nur blutige Anfänger in den Kampf geschickt werden. Mag sein, dass sie den Gegner am Anfang unterschätzt haben, aber mit der Zeit sollten auch die Imperialen ein paar Tricks herauszaubern, um die Verteidiger ernsthaft auszuschalten.
Oberst Bishop geht sehr besonnen mit seinen Truppen um und schickt sie nicht sinnlos in den Tod, er würde nach den ersten ernsthaften Verlusten für sein Regiment auf jeden Fall etwas dagegen unternehmen.

Vielleicht könntest du das irgendwie mit einbauen. Ansonsten hat es den Anschein, dass du auf jeden Fall in deiner Geschichte sehr stark mit den Verteidigern sympathisierst (was aber keine Kritik ist, nur eine Feststellung).

Hoffe, dass wir trotz des Crashs bald noch mehr zu lesen bekommen.

P.S.: Wenn Hagen, der schweigsame Scharfschütze, auch noch mal nen Auftritt hat, wäre das bestimmt nicht verkehrt.😉
 
Hoppla, hier fehlt ein ganzes Stück der Geschichte seit dem Crash. Wollen wir das gleich mal geradebiegen 🙂


Gut, ich werde das berücksichtigen und die imperialen etwas "professioneller" ans Werk gehen lassen 😉 Bin selbstverständlich immer offen für Kritik und anregungen, ich mache das schliesslich nicht hauptberuflich 😉

Hagen wird noch ein sehr bedeutende Rolle spielen im weiteren verlauf, hab mir schon was ausgedacht 😉 musst dich einfach noch etwas gedulden.


PS: logisch sympathisiere ich mit den Verteidiger, sind schliesslich meine Jungs 😀 😉




Die öde Wüstenlandschaft huschte unter ihnen vorbei als die Valkyrie sich im Tiefflug dem Einsatzgebiet näherte. Felix und die anderen sassen angeschnallt in der Transportkabine und warteten angespannt. Der Pilot des Lufttransporters flog mit nur wenigen Metern abstand über dem Boden um nicht durch die feindlichen Auguren entdeckt zu werden.
„Wir erreichen in kürze den ersten Wegpunkt, Landezone in 13 Minuten“ meldete der Pilot über den Bordfunk. Die Männer an Bord wurden zur Seite geworfen als der Flieger einem plötzlich auftauchenden Hügel ausweichen musste.
„Ich hasse diesen Teil“ murmelte Keppler.
„Lieber durchgerüttelt als abgeschossen“ erwiderte der Sergeant und wieder bockte die Valkyrie und presste die Männer in ihre Sitzgurte.
„Noch 8 Minuten bis zur Landezone“ ertönte die Stimme des Piloten. Nun kam der heikle Teil ihres Einsatzes, die Route war so gewählt worden das sie den Grossteil der feindlichen Streitkräfte aus dem weg gehen würden doch ein kleiner Kontrollpunkt des Feindes mussten sie überfliegen. Jetzt ging es darum die feindlichen Soldaten zu überraschen so dass sie keinen Funkspruch mehr absetzen können. Zu diesem Zweck trug der Lufttransporter zwei Brandbomben die unter den Seitenleitwerken befestigt worden waren. Ein biepen machte den Piloten darauf aufmerksam das sie gleich den Kontrollpunkt erreichen würden.
„Waffensysteme aktivieren!“ befahl er. Der Bordschütze machte die beiden Brandbomben scharf und aktivierte die in der Nase montierte Laserkanone. Im Transportabteil lösten die beiden Seitenschützen ihre Gurte, öffneten die Seitenluken und zogen die schweren Bolter aus ihren Aufhängungen. Durch die offnen Seitenluken heulte der kalte Wüstenwind, die beiden Schützen befestigten die Haltegurte am Rücken ihrer Fliegerkombination und konnten sich so, für ein optimales Sichtfeld, aus den Luken hinauslehnen. Die Valkyrie donnerte nur wenige Meter über eine weitere Hügelkuppe hinweg und dann lag der Kontrollpunkt vor ihnen. Eine Ansammlung von mehreren Zelten, ein kleines Nachschubdepot und eine abgestellte Chimäre. Die anwesenden Soldaten waren gerade dabei zwei weitere Schützengräben auszuheben als sie das kreischen der Triebwerke vernahmen. Sie drehten ihre Köpfe in die Richtung aus der das Geräusch kam und erblickten den heranbrausenden Flieger. Aufgeregt griffen sie nach ihren Waffen und zwei von Ihnen sprinteten los um die auf einem Dreibein montierte Maschinenkanone zu bemannen. Sie kamen keine fünf Schritte weit, da war die Valkyrie über ihnen.
„Abwurf!“ meldete der Bordschütze als er den Abwurfknopf niederdrückte und sich die Brandbomben von den Tragflächen lösten. Der Pilot riss die Maschine in eine scharfe Rechtskurve um das Ergebnis des Bombardements beobachten zu können. Die Brandbomben schlugen vier Meter voneinander Entfernt mitten in den Zelten des Lagers ein und explodierten mit beeindruckendem Effekt. Eine donnernde Flammensäule verschluckte die Zelte und die anderen Soldaten die sich im freien befanden. Nur wenige überlebten das flammende Inferno. Die Valkyrie machte kehrt und flog noch einmal über den Kontrollpunkt damit die Seitenschützen eventuelle Überlebende ausschalten konnten. Eine Handvoll Soldaten hatte den ersten Angriff überlebt und stürzten sich in die wartende Chimäre. Wenige Meter vor dem Transportpanzer wurden sie von einer Salve aus den schweren Bolter der Seitenschützen niedergemäht während der Bordschütze die Chimäre mit einem gezielten Schuss aus der Laserkanone sprengte. Als sich nichts mehr rührte nahm die Valkyrie wider Kurs auf ihr Einsatzziel.
„Noch zwei Minuten, Fertigmachen für den Absprung“ Die Männer lösten ihre Sitzgurte und begann damit ihre Bremsschirme anzulegen. Ein rechteckiger Tornister der über dem Energiemodul am Rücken mittels eines Kreuzgurtes angelegt wurde. Felix half Keppler dabei seinen Tornister anzulegen und überprüfte ob der Gurt fest angezurrt war dann klopfte er ihm auf den Schulterpanzer und begann dann damit seinen Tornister anzulegen. Sie waren noch 30 Sekunden vom Absprungpunkt entfernt als der letzte seine Ausrüstung angezogen hatte. Einer der Seitenschützen öffnete die Heckluke des Lufttransporters und der kalte Wüstenwind heulte durch die Transportkabine.
„Noch Zehn Sekunden!“ Felix war aufgeregt, sie hatten das Abwurfmanöver nur zweimal geübt bevor der krieg losbrach. Jetzt aber würden sie inmitten eines feindlichen Lagers abspringen das von Soldaten nur so wimmelte.
„Absprung!“ Sergeant Dravorius sprang als erster, dicht gefolgt von den anderen. Felix schluckte, sprach ein Stossgebet an den Imperator und sprang hinter Keppler aus dem Flieger.

Der Sturz dauerte nur wenige Sekunden. Die Sensoren der Servorüstung massen den Abstand zum Boden und als sich die Soldaten noch 10m über dem Boden befanden aktivierte der Maschinengeist die Bremsschirme. Zwei kleine Treibladungen liessen den Tornister aufplatzen und entfalteten zwei Bremsfallschirme. Mit einem Ruck wurde die Fallgeschwindigkeit drastisch herabgesetzt, dann rissen die Halteseile der Schirme und der Soldat stürzte die letzten Meter zu Boden. Ein normaler Mensch würde solch einen Sturz kaum unbeschadet überstehen, die Servorüstung mit ihren mechanischen Muskeln war jedoch in der Lage den Sturz ohne weiteres abzufangen. Einer nach den anderen Schlugen die Männer von Dravorius Zug mitten im gegnerischen Kommandolager ein. Durch das Gewicht der Servorüstung gruben sich die Männer fast Zehn Zentimeter in den Wüstenboden ein. Felix spannte seine Muskeln als er den Boden auf sich zurasen sah und der Aufprall schüttelte ihn bis auf die Knochen durch. Er schlug mit der Flachen hand auf den Verschluss des Kreuzgurtes auf seiner Brust und der leere Tornister fiel zu Boden. Die wenigen anwesenden Wachen waren von der Valkyrie abgelenkt worden doch nun waren sie bemerkt worden. Felix entsicherte seinen Bolter und rannte zu den anderen die sich ebenfalls von ihren Tornister befreit hatten. Die ersten Laserstrahlen der aufgebrachten Wachen zuckten zu ihnen herüber und sie erwiderten das Feuer mit ihren Bolter.
„Los, los los! Wir müssen das Gebiet sichern!“ schrie Dravorius über das donnern der Bolter hinweg.
„Ihr vier kümmert euch um die Wachen, die anderen kommen mit. Los!“ Während vier seiner Kameraden die Wachen unter Feuer nahmen stürmte Felix hinter Dravorius her auf der suche nach dem Kommandoposten. Das Lager bestand aus einem Grossen Zeltplatz, ein Abstellbereich für Fahrzeuge und ein Nachschublager. Sie waren mitten unter den Zelten der Soldaten gelandet. Dravorius schoss einem Soldaten der sich im falschen Moment aus seinem Zelt wagte mit seiner Boltpistole den Kopf weg und stürmte weiter. Hinter ihnen wurde der Gefechtslärm heftiger als weitere Soldaten den Wachen zu Hilfe kamen. Die Männer rannte gerade um ein Zelt herum als sie von heftigem Laserfeuer empfangen wurden. Felix legte seinen Bolter an und eröffnete das Feuer. Die Waffe bockte heftig in seinen Händen als die kleinen Raketengetriebenen Geschosse den Lauf verliessen und mit Vernichtender Wucht in die gegnerischen Reihen einschlugen. Mehrere Soldaten hatten sich hinter leere Promethiumfässer verschanzt und versuchte ein besonders Grosses Zelt zu verteidigen.
„Das muss es sein!“ rief Dravorius als er seine Boltpistole in die Reihen der Verteidiger entlud. Die Sieben Soldaten waren kein Hindernis für sie und nach wenigen Sekunden war alles vorbei, Felix sprang über die hastig errichtete Schutzmauer und drang, gefolgt von Keppler und den anderen in das Zelt ein. Ein Offizier empfing ihn mit gezogener Laserpistole und schoss ihm dreimal in die Brust. Die Laserstrahlen waren jedoch zu schwach um die Brustpanzerung seiner Servorüstung zu überwinden. Felix Zog den Abzug seiner Waffe durch und die Boltergeschosse zerfetzten den Offizier bevor er sein Energieschwert ziehen konnte. Die anderen anwesenden Männer wurden von Felix` Kameraden schnell niedergemacht. Im hinteren Teil des Zeltes das mit Gefechtscogitatoren und Kartentischen ausgestattet war fanden sie einen Funker der verzweifelt auf sein Funkgerät einredete. Er verstand den Dialekt nicht ganz aber der Funker schien ganz klar etwas über „Chaos Space Marines „ zu faseln. Sehr wahrscheinlich rief nach Verstärkung, Dravorius Boltpistole donnerte Los und der aufgebrochene Leib des Funkers fiel zu Boden.
„Gut das war der letzte. Sammelt alles ein was brauchbar ausschaut und dann nichts wie weg!“ Sie rissen alle Karten von den Wandtafeln, packten alle Datenkristalle ein die sie finden konnten und stürmten dann wieder ins freie. Der Gefechtslärm war verstummt doch aus der Ferne konnten sie das wummern von Panzerfahrzeugen hören, das Ablenkungsmanöver war durchschaut worden. Schnell aktivierte Sergeant Dravorius eine Funkverbindung zur Valkyrie und meldete dem Piloten das sie abholbereit waren. Die Männer hasteten zurück zum Abwurfpunkt und trafen dort auf den Rest des Teams. Bis auf mehrere Brandspuren an den Servorüstungen war niemandem was passiert. Sekunden Später donnerte die Valkyrie herbei und setzte unweit von ihnen auf. Die Seitenschützen winkten sie heftig herbei als sie auf den wartenden Flieger zuhasteten. Kaum das der letzte von ihnen in den Transporter hineingesprungen war schob der Pilot die Schubhebel ganz nach vorne und die Valkyrie schoss in den Himmel.



Wenige Minuten nachdem Dravorius` Trupp abgezogen war trafen die aufgebrachten Soldaten ein die durch das Ablenkungsmanöver der PVS aus dem Camp gelockt worden waren. Doch zu diesem Zeitpunkt befand sich die Valkyrie schon ausserhalb ihrer Reichweite und flog im Tiefflug zurück. Die Meldung über den Verlust des gesamten Kartenmateriels des Kommandopostens und mehrere Datenkristalle wurde sofort dem Oberkommando an Bord der „Macharius“ gemeldet. General Venedictos war ausser sich wegen des Verlustes solch empfindlicher Daten auch beunruhigte ihn der Letzte Funkspruch des Kommandopostens der von einem Angriff von Seiten Chaos Space Marines warnte kurz bevor die Verbindung unterbrochen wurde. Er verlangte eine Sofortige Verbindung zum Angriffskreuzer der Space Marines. Captain Hephaistos Gesicht erschien vor ihm auf einem der Monitore und schaute ihn unberührt an.
„Sie wünschten mich zu sprechen General?“ Die Stimme war vollkommen Kalt und Gefühllos.
„Ja! Sie haben mir nie gesagt das der Erzfeind auf diesem Planeten sein Unwesen treibt.“ Hephaistos Gesicht blieb unverändert als er kühl antwortete:
„Ändert das irgendwas? Sie werden diese Makropole erobern, dabei ist es gleichgültig was sich ihnen in den Weg stellt. Hephaistos , Ende“ noch ehe Venedictos etwas erwidern konnte verschwand das Bild von Hephaistos.

Bei ihrer Rückkehrt wurden Dravorius` Männer wie Helden gefeiert, die Nachricht von ihrem erfolgreichen Kommandounternehmen wurde von allen Sendern des Planeten Tagelang ausgestrahlt. Seit beginn des Krieges war es der PVS endlich gelungen einen Sieg, wenn auch nur einen kleinen, zu erringen. Die Daten die Dravorius`Trupp eingesammelt hatte wurden unverzüglich nach Last Hope gebracht wo sich die Analytiker des Nachrichtendienstes daran machten die Daten zu sichten und zu Katalogisieren. Für die nächsten paar Tage wurde es etwas ruhiger an der Front und nur die Luftangriffe der Luftwaffen beider Seiten errinerte daran das Krieg herrschte.



Der Ausblick hätte den meisten Piloten Angst eingejagt. vierhundert Meter über ihm hing eine dichte Wolkendecke, die dunklen Silhouetten des zerklüfteten Untergrunds schienen nach seinem dahinjagenden Kampfflugzeug zu greifen. In einer solchen Nacht flog nur ein Verrückter so tief, umso besser. Er grinste hinter seiner Sauerstoffmaske.
Hauptmann Degreb Finian hielt den Steuerknüppel seines Stiletto Jagdbombers mit den Fingerspitzen, seine linke Hand lag auf den parallel angeordneten beiden Schubkontrollhebeln. Seine Instrumente zeigten 1105 Km/h Geschwindigkeit, Sechzig Meter Höhe und Kurs 013 an. Vier weitere Maschinen des 27. Jagdbombergeschwaders, der „Suicide Kings“ , folgten Finians Maschine.
„Über uns ist der Teufel los“, meldete sein Kampfbeobachter vom Rücksitz. Leutnant Robert Banks überwachte nicht nur die Funk- und Radarsignale, sondern auch ihre eigenen Instrumente.
„Alle Systeme weiterhin nominal, Distanz zum Ziel nun neunzig Kilometer“
„Verstanden“, antwortete Degreb „Deg“ Finian.
Finian mochte diesen Auftrag. Sie flogen gefährlich tief über die Mittelgebirge und ihre Stilettos nie höher als sechzig Meter.
„Distanz zum Hauptziel nun sechzig Kilometer“, berichtete Banks.
„Alle Bordsysteme weiterhin nominal. Kein Feindradar hat uns erfasst. Sieht gut aus, Deg“
„verstanden“ Finian drückte den Knüppel nach vorn, als sie einen kleinen Berg überflogen hatten, und fing die Maschine fünfundzwanzig Meter über dem Boden wieder ab. Ihr Hauptziel war ein feindlicher Bomberverband der auf dem weg nach Catterick war.
„Noch zwanzig Kilometer.“
Finian senkte die linke Hand, um die zwei Laserkanonen in der Nase seiner Maschine feuerbereit zu machen. Die Bordwaffenanzeige blinkte in einem freundlichen, tödlichen Grün.
„Achtzehn Kilometer. Ziele scheinen normal weiterzufliegen, keine Ausweichmanöver.“
„Sechzehn Kilometer“ Banks las die Werte von der Anzeige eines Cogitators ab.
Den feindlichen Marauder sollte eigentlich keine Chance bleiben, denn die Stilettos würden erst direkt unterm Ziel in den Steigflug gehen.
„Die Bomber drehen ab. Wir sind gerade von einem feindlichen Jäger überflogen worden“, sagte Banks gelassen. Ein Abfangjäger der die Bomber schützen sollte, war nun vermutlich auf der Suche nach ihnen.
„Sind wir erfasst?“
„Nein, noch nicht.“ Banks Blick war auf die Anzeige des Augurenmonitors geheftet.
„Wir kommen jetzt unters Ziel.“
„Gut. Gehe in den Steigflug.“ Finian zog den Knüppel leicht zurück und schaltete die Nachbrenner ein. Die Triebwerke brachten die Maschine auf 1400 Km/h, gerade jetzt war es nötig, alle Leistung, die zur Verfügung stand, einzusetzen. Laut Wetterbericht sollte die Wolkendecke bei siebenhundert Meter enden, und die Bomber flogen noch 1800m höher. Doch nun waren die Stilettos verwundbar. Ihre Triebwerke strahlten die Infrarotsignatur ihrer vollen Leistung ab.
„Feuer frei für alle Einheiten!“ rief Finian in die Bordsprechanlage, als er durch die Wolkendecke brach und ihm die Nachtsichtsysteme sofort die Marauder zeigten, die fünf Kilometer entfernt verzweifelt versuchten zu entkommen. Zu spät, denn sie flogen nun mit fast 1400 Stundenkilometern auf ihr Ziel zu. Der Hauptmann nahm den ersten Marauder ins Visier. Mit dem rechten Daumen legte er den Hebel der Abschussfreigabe um, mit dem Zeigefinger drückte er zweimal auf den Abzug. Die synchronisierten Laserkanonen im Bug erwachten zum leben und schleuderten ihre rubinroten Laserstrahlen dem fliehenden Bomber hinterher. Einen Augenblick später hatten sie ihr Ziel erreicht. Es ging alles viel zu schnell. Die beiden rechten Triebwerke des Marauders explodierten, die Tragflache loste sich, und der schwere Bomber trudelte rasch ab, verschwand Sekunden später in den Wolken. Die anderen Stilettos eröffneten ebenfalls das Feuer und drei weitere Marauders stürzten ab oder explodierten in der Luft. Die Bordschützen der Bomber eröffneten das Feuer und versuchten verzweifelt die Angreifer niederzukämpfen. Die vier Thundebolts die den Bomberverband als Geleitschutz begleiteten gingen fast augenblicklich auf Vollast und drehten ab um die plötzlich aufgetauchten Angreifer zu bekämpfen. Finian zog an seinem Steuerknüppel und visierte den nächsten Marauder an. Wieder zuckten die Laserstrahlen durch den Nachthimmel. Die linke Tragfläche fing Feuer und eines der Triebwerke ging in flammen auf und löste sich von der Tragfläche. Der Pilot verlor die Kontrolle über den angeschlagenen Bomber und schmierte nach links ab. Unfähig die Maschine zu kontrollieren kollidierte er mit einem weiteren Bomber der unter ihm flog und beide Maschinen wurden in einer gewaltigen Detonation zerfetzt. Der Servitorgesteuerte Geschützstand, der sich im Rücken des Rumpfes von Finians Stilettos befand, erwachte zum Leben als ein feindlicher Thunderbolt in Reichweite kam. Die synchronisierten schweren Bolter verfolgten für wenige Sekunden den anfliegenden Kampfflieger und eröffneten dann das Feuer. Der feindliche Pilot wurde völlig überrascht, er hatte nicht erwartet das sein Ziel über Jägerabwehrtürme verfügte und zog seine Maschine zu spät hoch. Die grosskalibrigen Boltergeschosse fetzten durch die Seitenpanzerung des Rumpfes und zerstörten die komplette Elektrik. Die Triebwerke erstarben stotternd und die Maschine stürzte ab. Der Luftkampf dauerte nur wenige Minuten, Deg`s Staffel hatte alle acht Bomber inklusive Gleitschutz abgeschossen und selber eine Maschine verloren. Verdammt noch mal, dachte Finian, als er eine Rolle drehte und im Sturzflug auf die sichere Bodennähe zujagte. Primärziel ausgeschaltet. So, und nun zum schwierigen Teil

Finian näherte sich seinem Ziel in 30m Höhe und er und seine Staffel waren noch mehrere Kilometer entfernt. Bei ihrem Ziel handelte es sich um eine Autobahnbrücke die über eine Schlucht führte, zwei Bogen, die rund 500 Meter überspannten. Im Augenblick zeigte ihm die Nachtoptiken seines Zielsuchsystems das auf allen vier Spuren feindliche Panzer nach Osten rollten. Finian studierte das Bild auf seinen Monitor. Auf Höhe 76 südlich der Brücke war zu ihrer Verteidigung eine Hydra Batterie aufgestellt worden, die inzwischen alarmiert sein musste.
„Bereit?“
„Los geht’s“, erwiderte Banks knapp. Pilot und Kampfbeobachter standen jetzt unter enormem Stress.
„Angriff!“, befahl Finian. Auf dem Rücksitz aktivierte Banks den Zielortungscogitator.
Fünfzehn Sekunden später fegten die Stilettos von allen Seiten heran und warfen ihre Bombenladungen ab. Die ersten Bomben trafen präzise den Scheitel des Nordbogens. Sie waren mit einem Verzögerungszünder ausgestattet und bohrten sich erst tief in den dicken Beton, ehe sie knapp vor dem Panzer eines Bataillonskommandeurs explodierte. Die Brücke war solide konstruiert und stand schon seit über hundert Jahren, doch 430 Kilo Hochbrisanzsprengstoff rissen sie auseinander. Im nu klaffte eine sechs Meter breite Lücke in dem anmutig geschwungenen Bogen. Weitere Bomben die von den Stilettos abgeworfen worden waren schlugen dichter beim östlichen Schluchtrand ein, und die östliche Hälfte der Brücke brach zusammen und riss fünfzehn Panzer mit in die tiefe.
Südlich der Brücke war der Kommandeur der Luftabwehrbatterie bemüht, sich Klarheit zu verschaffen. Auf seinem Suchradar waren die angreifenden Maschinen plötzlich aufgetaucht. Das mit Feindflugzeugen zu rechnen sei, hatte man ihm nicht gesagt.
Der Batteriekommandeur zögerte nicht und befahl seinen Männern, mit dem Feuerleitradar die Umgebung „seiner“ Brücke abzutasten. Einen Augenblick später wurden die fliehenden Stilettos erfasst..
„Scheisse!“ Finian riss seine Maschine nach rechts und flog auf die Radarstellung zu die soeben aktiviert worden war, warf zwei Bomben ab, und dann wurde der Jagdbomber heftig nach links herumgerissen.
Die Besatzung des Radargerätes wurde bleich, als sie erkannte, was da wie aus dem Nichts auf ihren Schirmen aufgetaucht war. Der Feuerbefehl wurde sofort erteilt und die drei Hydra-Flakkanonen eröffneten augenblicklich das Feuer. Die anfliegenden Maschinen mussten feindlich sein. Noch ehe die Hydra Besatzungen die wegfliegenden Maschinen richtig erfassen konnten schlugen Finians Bomben ein und zerfetzten den Radarleitstand und eine der Flakstellungen. Ehe die Besatzungen auf die eigenen Feuerleitgeräte umschalten konnten waren die Stilettos verschwunden.




Die hydroponische Farm war drei Kilometer entfernt. Durch den Feldstecher sah John ein Wohnhaus und mehrere Treibhäuser.
„Ende der Fahnenstange“ meinte er nach einem Blick auf die Karte.
„Wird auch Zeit, dass wir was zu essen bekommen. Wir folgen der Senke nach rechts und halten die Felsen zwischen uns und der Farm, bis wir auf einen halben Kilometer herangekommen sind.“
Dekar und Harp stimmte seinem Plan zu. Die drei Männer setzten sich mühsam auf und hängten sich ihr Gerät um. Sie waren seit zweieinhalb Tagen fast ununterbrochen marschiert und befanden sich nun rund fünfundfünfzig Kilometer südöstlich von Medusa III. Auf ebenen Strassen war dieses Marschtempo eher bescheiden, im Gelände aber extrem anstrengend, insbesondere da sie auf feindliche Flieger achten mussten, die inzwischen das Gelände abflogen. Vor sechs Stunden hatten sie ihre letzten eisernen Rationen verzehrt. Die körperliche Anstrengung zehrte an ihrer Energie. Immer wieder hatten sie sechshundert Meter hohe Ausläufer des Gebirges zu überwinden.
Doch sie schleppten sich weiter, angetrieben von mehreren Dingen. Zum einen fürchteten sie, von feindlichen Soldaten, deren Eintreffen sie beobachtet hatten, geschnappt zu werden. Keiner von ihnen hatte Lust auf eine Kriegsgefangenschaft. Zum anderen hatten sie Angst zu versagen, sie hatten einen Auftrag, und kein Zuchtmeister ist strenger als der eigene Stolz.
„Dann haben wir wenigstens bessere Deckung“ meinte John.
„Warten wir ab, bis es dunkel wird“
„Was machen wir, wenn wir das Haus dort unten erreichen“ erkundigte sich Harp
„Wie bitten um Lebensmittel„
„Bitten?“ fragte Harp überrascht.
„Allerdings. Was wir bekommen, bezahlen wir und bedanken uns schön“, sagte John. „Benehmt euch anständig, Männer. Wir wollen doch vermeiden, dass der Mann später beim Oberkommando Beschwerde einreicht.“ Die Männer grinsten breit.
John raffte sich mühsam auf und die anderen folgten seinem Beispiel. Sie marschierten bergab, als die Sonne hinter einen Hügel glitt. Dieser Hügel, morgen würden sie ihn wahrscheinlich überwinden müssen, kam John wie ein Berg vor. Als sie die Farm fast erreicht hatten, war es so gut wie dunkel. Kurz vor dem Hof entdeckte Dekar ein Licht.
„Fahrzeug!“ rief er. Alle warfen sich zu Boden und zielten instinktiv mit ihren Gewehren auf die beiden hellen Punkte am Horizont.
„Immer mit der Ruhe, Jungs. Dieser Weg hier zweigt von der Landstrasse ab, und…. verfluchte Scheisse!“ Die Lichter waren nicht der Biegung der Landstrasse gefolgt, sondern kamen nun auf den Hof zu. War das ein Wagen oder ein Kettenfahrzeug?
„Verteilt euch!“
John lag auf dem Bauch, stütze sich auf die Ellbogen und schaute durchs Fernglas. Das Tarnmuster ihrer Plattenrüstungen machte sie bei Tag fast unsichtbar, solange sie sich nicht bewegten, und bei Nacht glichen sie durchsichtigen Schatten.
„Sieht aus wie ein Geländefahrzeug“, meinte John.
Die Lichter kamen langsam auf die Farm zu, vier Männer stiegen aus, und einer blieb kurz vor den Scheinwerfern stehen, ehe sie ausgeschaltet wurden.
“Mist!“ zischte Dekar.
„Hm, sieht aus wie vier oder fünf Männer.“ John hielt das Fernglas aufs Haus gerichtet. Drinnen war nur schwaches Licht. Die Männer, er zählte fünf, gingen um das Haus herum. Wie Einbrecher, dachte er. Suchen sie nach uns? Wohl kaum, dann hatten sie wohl mehr aufgeboten als nur fünf Mann in einem Geländewagen. Wollten sie plündern?
„Was gibt's?“ fragte Dekar.
„Fünf Männer, die in die Fenster gucken. Spanner? He, einer hat gerade die Tür eingetreten. Leute, das gefällt mir nicht. Ich…“
Ein Schrei bestätigte ihn, der schrille Schrei einer Frau. Die Männer, die ohnehin schon froren, bekamen eine Gänsehaut.
„Gehen wir mal ein bisschen näher ran“, sagte John. „Bleibt zusammen und wachsam.“
Im Haus ging ein zweites Licht an und schien herumgetragen zu werden. John lief so tief geduckt, dass ihm der Rücken schmerzte. Zwei Minuten später war er nur noch wenige Minuten von dem Fahrzeug und kaum zwanzig Meter von der Haustür entfernt.
Glas splitterte, ein Schuss hallte durchs Halbdunkel, gefolgt von einem schrecklichen schrillen Schrei und zwei weiteren Schüssen. Es wurde wieder geschrien.
Eine rauhe Männerstimme brüllte etwas. Die Haustür ging auf, vier Männer kamen heraus, besprachen sich kurz und gingen dann paarweise an die Fenster links und rechts, schauten hinein. Wieder ein Schrei, und nun war allen klar, was hier vorging.
„Diese Schweine“ knurrte Harp.
„Allerdings. Zeit, dass wir etwas unternehmen“, meinte John.
„Dekar, du kommst mit mir. Harp, denkst du kannst die anderen beiden übernehmen?“ Harp`s antwort bestand aus dem summen des sich aufwärmenden Plasmawerfers.
„Gut, mach einen Bogen und schleich dich von rechts ans Haus an. In genau zehn Minuten greifen wir an. Wenn ihr sie lebendig erwischt, soll's mir recht sein. Wenn nicht, besorgt's ihnen.“ Wieder ein Schrei, dann Stille. John und Dekar machten einen langen Umweg, krochen um einen Traktor und andere landwirtschaftliche Geräte herum. Als sie ins Freie kamen, stand nur ein Soldat vor dem Haus. Wo ist der andere? fragte sich john. Was nun? Du musst dich an den Plan halten.
„Ich gehe los“, flüsterte John, Zog sein Kampfmesser und befestigte es am Lauf seines HE-Lasergewehrs. Der feindliche Soldat machte es ihm leicht, denn er stand auf Zehenspitzen und verfolgte die Vorgänge im Haus. Drei Meter hinter ihm richtete sich John auf und schlich Schritt fur Schritt auf ihn zu. Erst jetzt wurde ihm klar, dass der Mann einen Kopf
grössier war als er.
Drinnen musste es eine Unterbrechung gegeben haben. Der Soldat nahm eine Zigarettenpackung aus der Tasche, drehte sich halb um und riss ein Streichholz an, bekam dabei John aus dem Augenwinkel zu sehen. Der sprang los und bohrte dem massiven Mann das Messer in die Kehle. Der Mann wollte aufschreien, doch John schlug ihm mit seiner Waffe die Beine weg und stach ein zweites Mal zu. Das Opfer wurde schlaff. John schaute durchs Fenster. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, stockte ihm der Atem.
„He da!“ wisperte Harp. Die zwei Soldaten fuhren herum und schauten in die Mündung des Plasmawerfers. Ihre eigenen Gewehre hatten sie im Auto gelassen. Harp machte eine Geste zum Boden, und die beiden legten sich gehorsam auf den Bauch. Dekar tauchte auf, suchte sie nach Waffen ab und ging dann ums Haus herum, um Meldung zu machen.
„Wir haben sie beide lebendig erwischt.“
„Ich gehe rein“ sagte John zu Dekar. John trat durch die halboffene Tür. Das Wohnzimmer war leer und dunkel. Aus dem Nebenzimmer drang schweres Atmen und ein schwaches Licht. John ging darauf zu und stand einem Mann gegenüber, der sich gerade die Hosen zuknopfte.
Keine Zeit zum Überlegen. Er rammte dem Mann das Bajonett unter die Rippen, zog es heraus und stach noch einmal zu. Der Soldat wollte ihn abwehren, wurde aber von seinen Kräften verlassen und brach zusammen. Ein Schatten bewegte sich, das typische Zischen einer Laserpistole, John hob den Kopf und sah einen Mann mit einer Pistole auf sich zustolpern und dann zerrissen Schüsse die Stille. Drei Laserimpulse aus Dekars Waffe bewirkten, dass der Mann die Pistole fallen liess.
„Alles klar?“
„Ja“ John kam auf die Beine und liess Dekar den Soldaten in Schach halten, hob die Pistole auf und betrachtete den Mann, den er erstochen hatte. Das Gesicht war vor Überraschung und Schmerz verzerrt, die Uniform blutgetränkt. Er ging weiter in das Haus hinein und fand die anderen Leichen: Ein hübsches Madchen am Boden, hinten in der Küche sah John eine zweite, ältere Frau reglos am Boden liegen. Er ging hinein und entdeckte einen Mann, ebenfalls tot. Dekar stiess den Soldaten zu Boden und plazierte die Bajonettspitze zwischen seinen Beinen. John kam zurück in die Wohnstube und kniete sich neben die blonde junge Frau. Ihr Gesicht war von Schlagen angeschwollen, sie war mit einem Schuss ins Herz getötet worden. John stand auf, sah sich um, nahm ein Tischtuch und deckte sie zu.
„Oben alles klar.“ Dekar kam von einer schnellen Inspektion zurück. John nickte.
„Durchsuche diese Soldaten, ich besorge uns Lebensmittel und was sonst nützlich sein könnte. Wir müssen uns beeilen.“
„Alles klar.“ Dekar ging dann hinaus, um nach Harp zu sehen. John machte sich daran das Haus zu durchsuchen und alles einzusammeln was ihnen von Nutzen sein könnte. Er packte Esswaren für die nächsten Tage ein und füllte seine Feldflasche mit frischem Wasser, dann kehrte er zurück zu den anderen. Dekar und Harp hatten die überlebenden Soldaten zusammengetrieben und ins Haus gebracht. Sie knieten gefesselt auf dem Boden mit verbundenen Augen. Harp bewachte sie. Dekar ging ebenfalls in die Küche.
„Okay, was haben wir hier?“ Harp musterte seine Gefangenen fast liebevoll.
„Nun, ich denke mal der tote da war ihr Sergeant, dann noch einen toten Soldaten und drei lebendige. Das da hatte der Sergeant bei sich.“ John nahm die Landkarte entgegen und entfaltete sie.
„Grossartig!“ Die Karte war mit handschriftlichen Anmerkungen versehen.
„Wir haben ein zweites Fernglas und ein paar Rationen. Sehen aus wie Dreck, sind aber besser als nichts. Nicht übel. Fünf Feinde erwischt mit nur drei Schuss.“
„Was nehmen wir mit, Johnnie?“
„Nur etwas zu essen. Natürlich konnten wir zwei Gewehre mitgehen lassen, aber wir haben auch so schon genug zu schleppen.“
„Hat einer der Gefangenen etwas gesagt?“ fragte John.
„Keinen Ton“ erwiderte Harp.
„Das also ist das Schwein das die kleine erschossen hat.“ Auf Harps Nicken hin trat John vor den Mann und nahm ihm Augenbinde und Knebel ab. Er war in seinem Alter und schwitzte. „Verstehen sie mich?“ Der Mann schaute ihn mit ausdruckslosen Augen an. John wollte es noch einmal versuchen, verspürte aber plotzlich keine Lust mehr, mit dem Mann zu reden. Er hatte beschlossen, ihn zu toten.
„Warum?“ fragte er. Der Soldat wusste, was ihm bevorstand, und zuckte die Achseln. „Johnnie, das sind Kriegsgefangene“ platzte Dekar heraus.
„Du kannst sie nicht einfach…“
„Meine Herren, ich klage Sie unter Kriegsrecht der Vergewaltigung und des dreifachen Mordes an. Haben Sie etwas zu Ihrer Verteidigung vorzubringen? Nein? Sie sind hiermit schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt.“ Mit der linken Hand stiess John den Kopf des Soldaten zurück, seine Rechte holte aus und schlug dem Mann den Knauf des Messers gegen die Luftrohre. Der Todeskampf dauerte mehrere Minuten. Alle sahen zu, niemand liess sich Mitleid anmerken. John wandte sich den beiden anderen Soldaten zu. Er konnte sich nicht mit Gefangenen belasten, und was die Gruppe getrieben hatte, lieferte ihm einen leidlichen Vorwand. Andererseits hatten diese zwei dem Mädchen nichts angetan, und…
„Darum kummere ich mich“ sagte Harp, der hinter den knienden Gefangenen stand. Sie hatten keine Chance. Harp stiess erst dem einen, dann dem anderen seitlich das Messer durch den Hals. Beide fielen um und starben rasch.
Harp und John gingen in die Küche, um sich die Hände zu waschen.
„Okay, laden wir sie in ihren Geländewagen, fahren sie zurück zur Landstrasse und täuschen einen Unfall vor“ meinte John anschliessend.
„Besorgt mir ein paar Schnapsflaschen. Es soll so aussehen, als hatten die Kerle getrunken.“
„Kein Problem.“ Dekar hielt eine Flasche Amasec hoch. John warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Flasche, verdrangte den Gedanken aber sofort wieder.
„Wenn ich mich nicht irre, war das eine Streife oder die Wache an einer Strassenkreuzung. Wenn wir Glück haben, finden ihre Bosse nie heraus, dass wir etwas mit der Sache zu tun hatten.“
„Dann müssen wir aber alle Beweise hier vernichten.“ gab Dekar zu bedenken
„Richtig. Du bleibst hier und bereitest alles vor. Wenn ich zurück bin, miüssen wir uns beeilen.“ John und Harp warfen die Leichen in den Geländewagen und fuhren dann rasch zur Landstrasse. Wo diese an einer Felsspalte entlangführte, hielten sie an und schafften die Leichen auf die Sitze. Nachdem Harp einen Kanister Promethium in das Fahrzeug entleert hatte, schoben sie es an den Abgrund und warfen eine Fragmentgranate hinein, als es zu rollen begann. Sie rannten zurück zum Hof, wo alles bereit war.
„Los geht's, Leute“ befahl John. Bald musste jemand auf das brennende Fahrzeug aufmerksam werden, und wenn man einen Flieger schickte...
„Harp du gehst voran. In den nächsten zwei Stunden müssen wir sechs Kilometer schaffen.“
Dekar wartete zehn Minuten und warf dann eine Handgranate ins Haus. Das Promethium, das er im Erdgeschoss verteilt hatte, entzündete sich sofort.




Hauptmann Finian wachte um achtzehn Uhr auf, rasierte sich und ging in den Aufenthaltsraum. Er neigte nicht zur Schwarzseherei, aber es fiel ihm schwer, den Verlust eines Viertels seiner Männer innerhalb einer einzigen Woche zu verkraften. Doch ihr Einsatz zeigte Wirkung. Jede Nacht hoben die „Suicide Kings“ ab, um ausgewählte Ziele anzugreifen, und den Invasoren war immer noch keine Gegenmassnahme eingefallen.
Die Einsatzbesprechung dauerte eine Stunde. Heute Nacht sollten zehn Maschinen in Paaren fünf Ziele attackieren. Der schwierigste Auftrag fiel Finian als Staffelführer zu. Einem Kommandotrupp war es gelungen an wichtige Daten des Feindes zu kommen in denen von einem grossen Treibstofflager die rede war, das den zukünftigen Vorstoss auf Last Hope unterstützen sollte, und das Oberkommando wollte es ausgeschaltet sehen. Sein Flügelmann sollte mit Belagerungs-Bomben anfliegen, er würde mit Streubomben folgen.
Er sah sich die topographische Karte genau an. Das Gelände war eben. Kaum Berge oder Hügel, hinter denen man sich verstecken konnte, aber wenn er auf Bodenniveau flog, fiel er kaum auf. Er wollte das Ziel von hinten, also von Westen, anfliegen. Es wehte ein kräftiger Ostwind, und wenn er sich näherte, horten ihn die Verteidiger vermutlich erst wenn seine Bomben schon auf dem Weg waren. Nach dem Einsatz wollte er sich nach Südosten entfernen. Gesamtdauer des Einsatzes: fünfundsiebzig Minuten. Er berechnete die erforderliche Treibstoffladung und vergass wie immer nicht, den Luftwiderstand der Flügelmontierten Bomben mit einzukalkulieren. Dem Minimalbedarf fügte er noch genug Treibstoff für fünf Minuten Flug mit Nachbrenner hinzu, nur für den Fall das es zu einem Luftkampf kommen sollte und zehn Minuten für die Warteschleife über der Drachenhöhle. Als er zufrieden war, ging er frühstücken. Bei jedem Bissen liess er den Einsatz vor sich ablaufen wie einen Film. Er stellte sich jeden Vorfall, jedes Hindernis, jede Flak-Batterie vor, die es zu meiden galt. Dann kalkulierte er aufs Geratewohl Unsicherheitsfaktoren ein. Welchen Effekt würde ein Schwarm Kampfflugzeuge über dem Ziel haben? Wie sah das Ziel beim Anflug aus? Aus welcher Richtung würde er anfliegen, falls ein zweiter Angriff erforderlich war? Leutnant Banks sass schweigend neben seinem Kommandanten, wusste was hinter dessen ausdruckslosem Gesicht verging, und nahm im Geist ebenfalls Berechnungen vor.

Sie flogen fünfzig Kilometer weit nach Westen und drehten dann nach Norden ab. Die beiden Stilettos hielten sich aus dem Sensorenbereich der fliegenden Patrouillen, und wenn sie im Tiefflug über Strassen hinwegjagten, taten sie das in einer Richtung, die von ihrem Ziel wegführte. Dörfer und feindliche Depots, wo es Hydra-Batterien geben konnte, mieden sie.
Auf einem Kartendisplay am Armaturenbrett des Piloten zeigten die Trägheitsnavigationssysteme ihr Vorankommen an. Die Entfernung zum Ziel schrumpfte rasch, als das Flugzeug in eine weite Kurve nach Osten ging.
Mit 800 Km/h flitzten sie über das Ödland, Die Infrarotkameras erfassten Tanklastwagen, die sich auf verschiedenen Strassen aufs Ziel zu bewegten. Da! Zwischen den Felsen am Fuss eines grossen Bergmassivs standen mindestens zwanzig Tanklaster, die aus dem unterirdischen Treibstofflager gefüllt wurden.
„Ziel in Sicht. Angriff nach Plan.“
„Verstanden“, bestätigte sein Flügelmann. Deg zog seine Maschine nach links und machte seinem Flügelmann den Weg für den ersten Anflug frei. Die Maschine seines Flügelmannes war inzwischen die einzige verbliebene Maschine, die mit den Aufhängungen für die schweren Bomben ausgerüstet war.
„Verdammt!“ Das Display zeigte eine Hydra auf Selbstfahrlafette genau im Flugpfad seiner Maschine. Die Vierlingsläufe zielten nach Nordwesten. Der Hauptmann riss seine Maschine hart nach rechts herum und fragte sich, wo die anderen Fahrzeuge der Flugabwehrbatterie standen. Der zweite Stiletto sauste übers Ziel. Der Pilot warf seine vier Bomben und flog weiter nach Westen. Hinter ihm vereinzelte Feuerstösse, aber zu spät.
Die Belagerungs-Bomben, für den Einsatz gegen Bunker und andere schwer befestigte Anlagen gedacht, wurden im Sturzflug von Raketenmotoren noch beschleunigt und waren für unterirdische Treibstofflager ideal. Sie explodierten nicht beim Aufprall, sondern bohrten sich über einen Meter in den Boden und detonierten erst dann. Drei fanden unterirdische Tanks. Die Sprengwirkung der Bomben war nach oben gerichtet und riss einen Krater auf, durch den brennender Treibstoff an die Luft gelangen konnte.

Was nun kam, war fast so spektakulär wie eine Kernexplosion. Drei weisse Flammensäulen schossen in die Luft und liessen im Umkreis von Hunderten von Metern brennenden Treibstoff Niederregnen. Alle Fahrzeuge wurden in Flammen gehüllt. Sekunden später flogen Treibstoffbehälter aus Gummi in die Luft, brennender Promethium verbreiteten sich im auf dem Gelände vor dem Depot und löste weitere Explosionen aus. Druckwellen zerrten heftig an Finians Maschine.
„Donnerwetter“, sagte er leise. Laut Plan solle er mit seinen Streubomben entzünden, was die Belagerungs-Bomben aufgerissen hatten.
„Die Streubomben sind wohl überflüssig, Deg“, meinte Banks.
Finian, von der heftigen Explosion fast geblendet, zwinkerte und flog so tief wie möglich. Dann stellte er fest, dass er einer Strasse folgte.

Der imperiale Oberbefehlshaber der Bodenstreitkräfte, Venedictos direkter Vertreter auf dem Planeten, war bereits wütend, und was er im Osten sah, verbesserte seine Laune nicht. Er hatte gerade mit dem General gesprochen und erfahren, dass sich der Angriff auf die Makropole der Häretiker noch weiter verzögerte. Genervt hatte er das Treibstoffdepot inspiziert und war auf dem Rückweg zu seinem Gefechtsstand. Was er nun sah, konnte nur eines seiner grossen Treibstofflager sein, das in die Luft flog. Der Offizier fluchte, stand auf und öffnete die Dachluke seiner Chimäre. Am unteren Ende des Feuerballs tauchte ein schwarzer Schemen auf.

Und was haben wir da? fragte Finian. Im Schein des brennenden Treibstoffdepots sah er vier gepanzerte Fahrzeuge, darunter zwei Leman Russ und einen Hydra Flakpanzer! Er warf seine vier Streubomben ab und wandte sich dann nach Süden. Ein Kurzer Blick nach hinten zeigte ihm das zufrieden stellende Resultat. Die Bomben platzten auf und verteilten ihre Minibomben über die Strasse. Sie detonierten beim Aufprall.

Der Oberbefehlshaber der imperialen Streitkräfte auf LV782 starb den Soldatentod. Als letzte Tat packte er ein Lasergewehr und schoss auf das Flugzeug. Wenige Meter von seinem Fahrzeug entfernt gingen vier Minibomben nieder. Ihre Splitter fetzten durch die dünne Panzerung und töteten alle Insassen.
 
Hi Leute 😀

Hatte lange keine Zeit um weiterzuschreiben (verdammte World of Warcraft sucht 😉 )


Aber jetzt geht es wieder vorwärts 😎




Ein paar Tage waren vergangen seit Bannons Panzerkompanie Catterick erreicht hatte. Leutnant Tristen hatte in der Zwischenzeit kapiert das der kalte empfang nicht persönliches gewesen war. Es schien eine neue Regel von Omega Secundus zu sein, so etwas wie ein Ritual für die Neuzugänge. Um die Männer etwas abzulenken gestattete Bannon ihnen Verzierungen für die bestätigten Abschüsse an ihre Kampfpanzer anzubringen. Die Männer diskutierten über eine Stunde lang bis sie sich darauf einigten für jeden abgeschossenen Panzer einen schwarzen Ring um den Lauf des Kampfgeschützes zu malen. Als das geklärt war ging es darum herauszufinden wer wie viele Ziele ausgeschaltet hatte. Zur Grossen Überraschung war es Sergeant Garger der mit Elf bestätigte Abschüsse die Rangliste anführte. Bannons Panzer hatte sieben bestätigte Abschüsse vorzuweisen. Eigentlich würden ihm noch weitere sechs Abschüsse zustehen aber Bannon bestand darauf dass sie seinem vernichteten Leman Russ Nr. 55 zugeschrieben wurden, mit dem er die Höhe 214 verteidigt hatte. Nur der Lauf von Tristens Kampfpanzer blieb unberührt. Als sich der Tag dem ende zuneigte wurde Tristen vom Wunsch erfüllt bald in die Schlacht ziehen zu können. Nicht um Heimat und Familie zu verteidigen sondern um endlich als vollwertiges Mitglied von Omega Secundus akzeptiert zu werden.





Hoch über dem Planeten in einem stabilen Orbit kreiste die „Macharius“ um LV782. In einer der kargen Kabinen waren zwei Männer dabei ihre Sachen zu packen. Noch wussten sie nicht dass sie die Zukunft von Last Hope in ihren Händen halten würden.
„Bayard, sind Ihre Sachen gepackt?“ fragte Feldmarschall Ardmore Colbert.
„Jawohl, Sir. Darf ich fragen wohin wir gehen?“ Antwortete sein Adjutant und Leibwächter, Captain Steen Bayard
„Der Oberbefehlshaber der Bodenstreitkräfte wird vermisst, verschwand auf dem Weg vom dritten Versorgungsdepot zu seinem vorgeschobenen Hauptquartier. Vermutlich kam er bei einem Luftangriff um. Wir übernehmen das Kommando.“
„Einfach so?“ fragte Bayard erstaunt
„Von wegen!“ versetzte Colbert zornig.
„Man brauchte Sechsunddreissig Stunden, um zu dem Schluss zu gelangen, dass er wahrscheinlich tot ist. Der Idiot hatte gerade den Kommandeur der dritten Stossarmee abgelöst, verschwand dann, und sein Stellvertreter wusste nicht, was er anfangen sollte. Ein geplanter Angriff fand nicht statt, und während unsere Leute auf Befehle warteten, starteten die Häretiker einen Gegenangriff!“ Colbert schüttelte wütend den Kopf und fuhr ruhiger fort:
„Na, jetzt wird der Feldzug wenigstens von Soldaten geführt!“
„Wie lautet unser Auftrag?“
„Der General übergibt uns das Kommando über die gesamte Invasionsstreitmacht auf dem Planeten, als erstes besuchen wir die Divisionen an der Front und informieren uns über die Lage. In zwei Stunden fliegen wir los.“






Am Morgen des vierten Tages wurde Bannon der Einsatzbefehl für die nächste Mission überbracht. Er sollte seine Einheiten in ein besetztes Dorf führen das nur schwach verteidigt war. Der Nachrichtendienst rechnete damit dass der Nächste Grossangriff an diesem Dorf vorbeikommen würde. Bannon hatte den Auftrag sich da einzugraben und auf die Hauptstreitmacht des Feindes zu warten. Bei der Ankunft der Invasoren würde er soviel Schaden wie möglich anrichten und sich dann in Richtung Catterick zurückziehen. Mit diesem Manöver würde er den Versorgungseinheiten genug Zeit erkaufen damit sie sich hinter den Schutzwall der Makropole zurückziehen könnten. Zwei Artillerieschwadronen waren in Stellung gegangen und würden den ersten Angriff unterstützen. Bannon machte sich gleich daran die Nachricht seinen Männern zu überbringen.

Die Männer von Omega Secundus nahmen die Nachricht vom bevorstehenden Angriff ziemlich gelassen auf. Sie wussten dass sie es Schaffen konnten, der Imperator hatte schon einmal seine Schützende hand über dem Regiment gehalten. Bannon fiel auf das Tristen besonders darauf erpicht war dem bevorstehenden Einsatz teilzunehmen. Er schrieb den Eifer seinem Mangel an Erfahrung zu. Der würde spätestens dann verfliegen wenn Tristen gezwungen sein würde die Erkennungsmarken seiner gefallenen Männer einzusammeln, davon war Bannon überzeugt. Die restlichen Stunden des Tages vergingen schnell während die Männer mit Hilfe der Techpriester ihre Fahrzeuge auf den bevorstehenden Einsatz vorbereiteten.

Tristen war erstaunt wie ruhig und routiniert die anderen Männer der Kompanie ihren arbeiten nachgingen. Es schien ihm wie eine der vielen Übungen der Akademie und nicht wie die Vorbereitung auf einen Angriff tief in die feindlichen Linien. Obwohl er sich anstrengte gelang es ihm nicht den kopf klar zu kriegen. Als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren wollte sich Tristen etwas hinlegen, konnte aber prompt nicht einschlafen. Er musste an so vieles denken das er keine Ruhe fand. Hatte er etwas vergessen? Was würde er tun wenn er vom Rest der Truppe getrennt werden würde? Würde er den richtigen Moment für den Angriff erkennen? Wie lauteten die Befehle für das Deckungsfeuer der Artillerie? Würde er den Nächsten Tag überleben?





Der Hinflug war schon unangenehm genug gewesen. Je vier Stabsoffiziere waren in leichten Landungsschiffen im Tiefflug zu einer der primären Lendezonen gebracht worden und alle heil angekommen, doch Colbert fragte sich, zu welchem Grad das vom Geschick der Piloten oder vom Segen des Imperators abhing. Feindliche Flugzeuge hatten der Landezone eindeutig kürzlich einen Besuch abgestattet, und er bezweifelte bereits die Behauptung seiner Kollegen von der Luftwaffe, man beherrsche den Himmel. Eine Valkyrie brachte seine Gruppe von der Landezone zum vorgeschobenen Befehlsstand. Colbert war der erste hohe Offizier, der den Bunkerkomplex seit dem Tod seines Vorgängers besuchte, und war von dem, was er vorfand, nicht besonders angetan. Die Stabsoffiziere waren zu sehr mit den Aktivitäten der Häretiker beschäftigt und kümmerten sich nicht genug um die der imperialen Armee. Noch hatte man die Initiative nicht verloren, doch Colberts erster Eindruck war der einer echten Gefahr. Er rief den Operationsoffizier zu sich und begann Informationen über den Verlauf des Feldzugs zu sammeln. Eine halbe Stunde später konnte er sich einen groben Überblick über die Situation machen. Bayard war nicht von seiner Seite gewichen und beobachtete den nachdenklichen Marschall
„Was denken sie Sir?“
„Ich muss mir umgehend die Front ansehen. Im Augenblick laufen drei Vorstösse, und ich muss wissen, wie sie sich entwickeln.“ Er tippte mit dem Zeigefinger auf die Landkarte die vor ihm auf dem Tisch lag.
„ Hier wurde ein feindlicher Gegenangriff zurückgeschlagen, aber diesmal fehlt uns der Nachschub aus dem vernichteten Treibstoffdepot, um den Erfolg auszunutzen. Am nördlichen Frontabschnitt besteht im Augenblick eine Pattsituation. Weiter als hundert Kilometer sind wir bisher nicht vorgedrungen. Unser Zeitplan ist völlig durcheinander geraten, die Verluste sind viel hoher als erwartet. Wir haben die Wirksamkeit der Streitkräfte des Feindes stark unterschatzt. Unsere Artillerie war nicht in der Lage, sie niederzuhalten und unseren Verbänden einen Durchbruch zu ermöglichen. Die feindlichen Luftstreitkräfte machen uns schwer zu schaffen, besonders nachts. Verstärkungen kommen nicht so zügig wie erwartet an die Front. An den meisten Abschnitten haben wir noch die Initiative, aber das kann sich innerhalb weniger Tage andern, wenn uns der Durchbruch nicht gelingt. Wir müssen eine Schwachstelle in den feindlichen Linien finden und bald einen koordinierten Grossangriff starten.“ Erneut versank Colbert in tiefes Grübeln
Die Häretiker haben alle verfügbaren Kräfte im Feld. Verstärkungen treffen nur bedingt aus der Makropole ein. Ich habe den Eindruck, dass für sie die Lage an mehreren, von uns jedoch bisher nicht identifizierten Stellen sehr gespannt ist. Wenn wir eine solche Stelle finden und ausnützen, sollte ein Durchbruch möglich sein.“
„Wann wollen Sie die Front besichtigen?“ fragte Bayard
„So bald wie möglich.“
„Ich werde uns eine Transportmöglichkeit organisieren“
Bayard orderte eine Valkyrie.


Hoch oben deckte eine Staffel Lightnings den Flieger des Marschalls, der knapp über dem Boden flog. Colbert lehnte einen Sitzplatz ab und hockte sich lieber an die Tür, um ungehindert hinausschauen zu können. Auf das was er sah, war er nicht vorbereitet. Auf den Strassen standen ausgebrannte Panzer. Die wichtigsten Strassenkreuzungen hatten die feindlichen Flugzeuge besonders gründlich zerstört. Eine Panzerkolonne, die hinter einer zerbombten Brücke auf Reparatur gewartet hatte, war eliminiert worden. Die verkohlten Oberreste von Flugzeugen, Fahrzeugen und Männern hatten die Landschaft in einen Schrottplatz.

Je näher sie an die Front kamen, umso schlimmer wurde es. Jede Strasse war umkämpft worden, jedes Dorf. Vor einem Dorf zahlte er zwölf abgeschossene Leman Russ. Den Ort selbst hatten Artillerieeinschläge und Brände fast völlig zerstört. Fünf Kilometer westlich die gleiche Szene, und Colbert erkannte, dass beim Vorstoss über zehn Kilometer auf einer einzigen Strasse ein halbes Panzerregiment verloren gegangen war. Nun sah er feindliches Gerat, ein Fluggerät unbekannten Typs, nur noch an einer aus einem Aschenkreis aufragenden Tragfläche zu erkennen. Weiter vorn ein paar Panzer und Chimären der imperialen Armee. Die von imperialen Fabrikationsanlagen unter Einsatz aller Mittel und allen Könnens hergestellten stolzen Fahrzeuge lagen über die Landschaft verstreut wie weggeworfener Abfall. Der Marschall wusste, dass sie mehr Männer und Gerät opfern konnten, aber wie viel mehr?
Die Valkyrie landete in einem kleinen Tal. Zwischen den Hügeln versteckte Flaks verfolgten sie bis zum Aufsetzen. Er und Bayard sprangen aus der Maschine und liefen zum nahen Gefechtsstand.
„Willkommen, Marschall", grüsste ein Leutnant, dessen Gesicht schmutzig war.
„Wo ist der Regimentskommandeur?“
„Ich musste den Befehl übernehmen. Der Oberst fiel vorgestern unter feindlichem Artilleriefeuer. Wir müssen den Befehlsstand zweimal am Tag verlegen, weil der Feind ihn mit immer grösserem Geschick aufspürt.“
„Ihre Lage?“ fragte Colbert knapp.
„Die Männer sind erschöpft, aber noch kampfbereit. Wir erhalten nicht genug Luftunterstützung, und nachts lassen uns die feindlichen Tiefflieger nicht zur Ruhe kommen. Die Kampfkraft des Regiments ist auf die Hälfte reduziert; unsere Artillerie liegt bei einem Drittel der Sollstärke. Inzwischen haben die Häretiker ihre Taktik geändert und greifen nicht die Panzerspitzen, sondern erst aus der Luft unsere Artillerie an. Letzte Nacht erlitten wir schwere Verluste. Gerade, als wir angreifen wollten, vernichteten vier Erdkampfflugzeuge fast zwei ganze Artillerieeinheiten auf Selbstfahrlafetten. Der Angriff schlug fehl.“
„Wie war's mit Tarnung?“ schnauzte Colbert.
„Der Imperator allein weiss, warum das nicht funktioniert“, versetzte der Leutnant.
„Die Häretiker sind offenbar in der Lage, unsere Fahrzeuge zu orten. Wir haben alles probiert, Stören, Köder. Manchmal klappt das, manchmal nicht. Der Gefechtsstand des Regiments ist zweimal angegriffen worden. Uns gehen allmählich die Offiziere aus. Der Feind konzentriert sich bei ihren Angriffen auf die Kommandeure, und diese Taktik wirkt. Jedes Mal, wenn wir auf ein Dorf treffen, müssen sich meine Panzer durch einen Schwarm von Raketen kämpfen. Wir haben versucht, das Panzerabwehrfeuer mit Raketenwerfern und Artillerie zu unterdrücken, aber wenn wir uns die Zeit nehmen, jedes Gebäude, das in Sicht kommt, in die Luft zu jagen, kommen wir nie voran.“
„Was fehlt Ihnen?“
„Massive Luftunterstützung. Wenn Sie mir helfen, die uns gegenüberstehenden Verbande zu zerschlagen, bekommen Sie Ihren Durchbruch!“ Zehn Kilometer hinter der Front wartete ein Panzerregiment darauf, dass eben diese Einheit eine Bresche in feindliche Linien schlug, doch wie sollte sie einen Durchbruch ausnutzen, der nie erzielt wurde?
„Wie steht es mit der Logistik?“
„Könnte besser sein, aber wir bekommen genug Nachschub für das, was vom Regiment übrig ist. Für ein intaktes Regiment würde es aber nicht reichen.“
„Was tun Sie im Augenblick?“
„In vier Stunden sollten wir uns mit einem anderen Regiment weiter westlich zusammenschliessen. Der Plan sieht einen Grossangriff auf diese Stadt hier vor“ Er zeigte Colbert die Stelle auf einer Karte.
„Wollen Sie die Aktion beobachten?“
„Ja.“
„Dann lasse ich Sie nach vorne bringen. Den Flieger vergessen wir, es sei denn, Sie sind lebensmüde. Ausserdem“ der Leutnant lächelte
„könnte ich ihn gut zur Unterstützung des Angriffs brauchen. Mit ihrer Erlaubnis natürlich.“ Colbert nickte und Boyard machte sich daran die Crew zu informieren.
„Sie können in einer Chimäre an die Front fahren. Dort ist es aber gefährlich, Marschall“ warnte der Leutnant.
„Macht nichts. Sie beschützen uns ja, Wann geht es los?“
 
Die Space Marines kommen schon noch zum Zug, aber noch nicht jetzt 😉









Bannons Panzerkompanie verliess Catterick nach Sonnenuntergang. Sobald die Kampfpanzer die Reisegeschwindigkeit erreicht hatten entspannte sich Garger und lehnte sich an den Rand der Turmluke. Er dachte darüber nach wie viele Männer sie schon verloren hatten und wer noch alles fallen würde bis dieser Konflikt überstanden sein würde.

Nach einer Reisezeit von knapp vier Stunden näherte sich Omega Secundus dem Zielgebiet. Kurz vor dem erreichen des Zielgebietes hatte Bannon einen abgehackten Funkspruche eines Aufklärers der Luftwaffe empfangen der von einem grösseren Feindaufkommen berichtete als ursprünglich erwartet. Kurz darauf wurde der Flieger abgeschossen und der Kontakt brach ab. Bannon liess seine Panzer in guter Entfernung anhalten versetzte die Artillerie in Feuerbereitschaft und gab die letzten Order vor der Schlacht. Die Leman Russ formierten sich und warteten auf Bannons Angriffsbefehl. Er liess sich in seinen Panzer fallen und zog die Turmluke hinter sich zu, nachdem er sein Helmvoxgrät angeschlossen hatte gab er den Befehl zum Angriff.
„An alle Einheiten, vorrücken mit Kampfgeschwindigkeit. Feuer nach eigenem ermessen!“ Mit einem aufbrüllen der Motoren setzten sich die Panzer in Bewegung.

Das Regiment der imperialen Armee das noch auf Verstärkungen wartete wurde von Bannons angriff überrascht. Die Granaten ihrer Kampfgeschütze fetzten in die wartenden Soldaten und forderten einen hohen Blutzoll. Diesmal handelte es sich aber um abgehärtete Veteranen die schnell reagierten und ihrerseits ein tödliches Gegenfeuer eröffneten. Als die ersten Panzer von Omega Secundus getroffen wurden gab Bannon der Artillerie den Feuerbefehl. Grosskalibrige Artilleriegranaten regneten auf das nun verlassene Dorf herab und pflügten die schon verbrannte Erde um. Die ganze Aktion dauerte nur wenige Minuten dann Krachten Bannons Panzer in die feindlichen Linien.

Für Tristen war es die reinste Hölle. Niemand hatte ihn auf das totale Chaos und den Ohrenbetäubenden Lärm vorbereitet. Die eigene Artillerie feuerte ununterbrochen weiter. De Artilleriefeuer hatte sich nun eine Batterie feindlicher Mörser angeschlossen die Omega Secundus unter Beschuss nahmen. Der Leutnant wurde im Turm seins Panzers hin und hergeschüttelt als er verzweifelt versuchte ein Ziel für sein Kampfgeschütz auszumachen. Sein Panzer fuhr gerade um die Ruine eines ausgebombten Hauses herum als er bemerkte das ein anderer Leman Russ an seiner rechten Seite auf Parallelkurs gegangen war. Er spähte durch die Zieloptik und bemerkte erst nach einigen Sekunden dass der andere Leman Russ ein total anderes Tarnmuster besass. Dann schoss es ihm durch den Kopf: Ein Feindpanzer! Ein verdammter feindlicher Panzer fährt keine 20m neben mir! Es dauerte einen Augenblick bis er den Schock überwunden hatte.
„Ziel erfasst! Kampfpanzer 9Uhr, 20m“ fluchend schwenkte der Richtschütze das Kampfgeschütz herum während der Ladeschütze eine Granate einführte. Das Kampfgeschütz des feindlichen Panzers begann sich nun ebenfalls in ihre Richtung zu drehen doch Tristens Kanonier war schneller. Über diese Kurze Entfernung schlug die Granate mit vernichtender Wucht ein. Die Seitenpanzerung wurde durchschlagen und der Turm flog in einer donnernden Explosion davon.

Eine halbe Stunde später war alles vorbei und Bannons Truppe hatte erneut einen Sieg davongetragen.




Mehrere Kilometer hinter der Front erreichte die Nachricht von Bannons Sieg das zweite Regiment de imperialen Armee das sich mit den nun vernichteten Truppen hätte zusammenschliessen sollen. Colbert hörte die schlechte Nachricht und schnaubte wütend über den Verlust von so vielen Männern und Material. Es war Zeit das Kampfgeschick wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Er begann sofort damit einen Angriffsplan zu erstellen.




Sechs Stunden waren seit der letzten Schlacht vergangen. Bannons Truppen waren inzwischen mit einem Infanterieregiment und weitere Artilleriepanzer verstärkt worden.
„Sie sind hier ziemlich exponiert“ bemerkte der Captain, der sich hinter dem Turm duckte.
„allerdings“ stimmte Bannon zu. Sein Leman Russ war am Rückhang eines Hügels eingegraben, und sein Geschützrohr ragte hinter einer Reihe von Sandsäcken nur knapp über den Boden. Bannon schaute über ein flaches Tal hinweg zum Horizont. Von Dort würde der Feind vorrücken, die frage war nur: Wann? Er konnte nur hoffen, dass sie das Profil des Panzers nicht ausmachen konnten. Der Panzer stand in einer von drei vorbereiteten Feuerpositionen, die Pioniere mit Bulldozern, in den letzten Stunden von Bauern aus der Gegend unterstützt, gegraben hatten. Ein Nachteil war, dass die nächste Linie nur über fünfhundert Meter offene Felder erreicht werden konnte.
„Übers Wetter muss sich der Feind freuen“ sagte Bannon. Die Wolkendecke hing knappe 500 Meter tief, was bedeutete, dass Piloten, die ihnen Luftunterstützung gaben, gerade fünf Sekunden zum Erfassen und Angreifen der Ziele blieben.
„Was können Sie uns bieten?“
Vier Stilettos, vielleicht ein paar mehr“, erwiderte der Captain der Luftwaffe. Er sah das Terrain aus einer anderen Perspektive. Wie brachte man Erdkampfflugzeuge am besten an Ort und Stelle und heil wieder zurück? Das überraschte und besorgte Bannon. Mit was für einem Angriff wurde hier gerechnet?
„Alles klar“ Der Captain stand auf und machte zu seinem Gefechtswagen kehrt.
„Wenn Sie uns Rufen, ist Luftunterstützung in fünf Minuten da. Sollten Sie Flak-Fahrzeuge sehen, schalten Sie sie aus beim Imperator. Die Stilettos haben bös was abbekommen."
„Wir langen schon hin, Captain.“ Er sah zu, wie der Offizier zu seinem mit laufendem Motor wartenden Fahrzeug sprintete, das dann im Zickzack den Hang hinunter und über das gepflügte Feld davonraste.



„Übers Wetter müssen sich die Häretiker freuen.“ Der Leutnant wies zur tief hängenden Wolkendecke.
„Sie fliegen zu tief an, um von unseren Auguren erfasst zu werden, und wir bekommen sie nicht zusehen, bevor sie das Feuer eröffnen.“
„Gestern haben Sie aber laut Aufzeichnungen zwei abgeschossen“ wandte Bayard ein.
„Sicher, aber von unseren vier Flakpanzern überlebte nur einer. Ein Fahrzeug erwischte beide Flugzeuge, Gefreiter Lupenko. Ich werde eine Auszeichnung für ihn beantragen, leider posthum, denn die zweite Maschine stürzte direkt auf sein Fahrzeug. Er war mein bester Schütze“, fügte der Leutnant bitter hinzu. Ein Gefreiter reichte ihm den Kopfhörer eines Funkgeräts. Der Offizier lauschte eine halbe Minute, gab dann eine knappe Antwort und nickte.
„Fünf Minuten, meine Herren. Meine Männer stehen bereit. Würden Sie mir bitte folgen?“
Der Befehlsbunker war hastig aus Erde und Sandsäcken errichtet worden und hatte eine meterdicke Decke. Drinnen drängten sich zehn Mann, das Fernmeldepersonal des angreifenden
Regiments. Ein weiteres Regiment stand bereit, um den Durchbruch zu nutzen und der Panzerdivision den Weg in den Rücken des Feindes zu ebnen. Der Leutnant nickte seinem Artillerieoffizier zu, der nach einem Feldtelefon griff und befahl:
„Feuer!“ Es dauerte mehrere Sekunden, bis der Schall sie erreichte. Jedes verfügbare Geschütz des Regiments, unterstützt von einer Batterie der Panzerdivision, brüllte mit einem gewaltigen Donnern los. Die Granaten schlugen zunächst vor dem Kamm ein, dann wanderte die Feuerwalze höher.




„Scheisse, die meinen das ernst!„ fluchte der Ladeschütze und schloss seine Luke. Bannon zog Helm und Mikrofon zurecht und spähte durch die Sehschlitze im Turm. Die dicke Panzerung dämpfte den Schall, doch die Schockwellen im Boden kamen durch Ketten und Federung und rüttelten das Gefährt durch. Jedes Mitglied der Besatzung sann über die Wucht nach, die erforderlich war, um einen sechzig Tonnen schweren Panzer zu bewegen.




„Guter Feuerplan, Leutnant, sagte Colbert leise. Etwas heulte über sie hinweg.
„Da kommt Ihre Luftunterstutzung.“
Vier imperiale Thunderbolts gingen oben auf Parallelkurs zum Kamm und warfen Brandbomben ab. Als sie abdrehten, wurde eine Maschine von Flakfeuer erfasst und explodierte..
„Achtung, noch eine Minute.“
Fünf Kilometer hinter dem Befehlsbunker feuerten zwei Batterien Raketenwerfer in einem kontinuierlichen Flammenteppich ihre Geschosse ab, teils mit Sprengköpfen, teils mit Nebelbomben bestückt.




Der Einschlag der Sprengköpfe schüttelte Bannons Panzer heftig durch, und er konnte das Ping von Splittern hören, die von der Panzerung abprallten. Angst aber machte ihm der Rauch, denn dieser kündigte den Feind an. An dreissig verschiedenen Stellen quoll grauweisser Nebel auf und bildete eine künstliche Wolke, die alles sichtbare Gelände einhüllte. Bannon und sein Richtschütze schalteten ihre Zieloptiken ein.
„An alle Einheiten. Statusbericht!“ rief sprach Bannon in das Voxgerät. Er lauschte aufmerksam. Alle Fahrzeuge waren noch intakt, geschützt von ihren tiefen Lochern. Wieder pries er die Pioniere und die Bauern. Weitere Befehle gab er nicht. Sie wären auch überflüssig gewesen.
„Feind in Sicht“ meldete der Richtschütze. Bannon holte tief Luft und ging an die Arbeit.
„Ziel, ein Uhr! Panzerbrecher! Feuer!“
Der Richtschütze drehte den Turm nach links und nahm den nächsten Kampfpanzer ins Fadenkreuz. Der Maschinengeist mass dir Entfernung zum Ziel und zeigte diese dem Kanonier an: 1310 Meter. Das Ganze dauerte keine zwei Sekunden, dann drückte der Schütze ab.
Der Rückstoss trieb das Rohr des Kampfgeschützes, es warf die Kartusche aus. Eine Sekunde später traf das Projektil den Panzer unterm Turm. Drinnen wollte ein imperialer Ladeschütze gerade ein Geschoss einlegen. Der Panzer explodierte, sein Turm flog zehn Meter hoch in die Luft.
„Treffer!“ rief Bannon.
„Ziel, zwölf Uhr. Panzerbrecher! Feuer!“ Beide Panzer schossen gleichzeitig, doch das Geschoss des imperialen sauste einen Meter über Bannons Leman Russ in seiner verdeckten Stellung hinweg. Bannon hatte mehr Glück.
„Stellungswechsel!“ verkündete er.
„Zurück in Ausweichstellung eins.“
Der Fahrer hatte bereits den Rückwartsgang eingelegt und drehte fest am Gashebel. Sein Panzer beschleunigte rückwärts, fuhr aus dem Graben in eine scharfe Rechtskurve und hielt auf eine andere, fünfzig Meter entfernte vorbereitete Stellung zu.





„Verdammter Nebel!“ fluchte Bayard. Sie konnten nicht mehr sehen, was vorging, da der Wind ihnen den künstlichen Qualm ins Gesicht blies. Nun war die Schlacht in den Händen des göttlichen Imperators. Auszumachen waren nur die orangen Feuerbälle explodierender Fahrzeuge. Der Befehlsführende Leutnant trug einen Kopfhörer und bellte seinen Unterführern über Funk Befehle zu.




Bannon hatte seine erste Ausweichstellung in weniger als einer Minute erreicht. Diese war parallel zum Kamm gegraben worden. Er schwenkte den massiven Turm nach links. Inzwischen war feindliche Infanterie in Sicht gekommen, die zwischen ihren Chimären herlief. Die Artillerie fetzte in ihre Reihen, doch nicht rasch genug.
„Ziel! Panzer mit Antenne, kommt gerade in Sicht.“
„Hab ihn!“ antwortete der Richtschütze. Er sah einen Leman Russ mit einer langen Funkantenne am Turm. Das musste ein Kompanie- oder Bataillonschef sein. Er schoss. In diesem Augenblick schlug der Leman Russ einen Haken. Bannon sah, wie das Geschoss den Motorraum im Heck knapp verfehlte.
„Panzerbrecher!“ rief der Richtschütze über die Bordsprechanlage.
„Bereit!“ Der Panzer wurde von einem erfahrenen Piloten gesteuert, der im Zickzack über die Talsohle fuhr. Alle fünf Sekunden wurde das Steuer herumgerissen. Der Richtschütze drückte ab. Der Panzer machte beim Rückstoss einen Satz, die leere Kartusche prallte mit metallischem Klang von der Rückwand des Turmes ab. In dem engen Kampffahrzeug stank es schon nach Fycelin.
„Treffer! Sauberer Schuss“
Die Granate traf den Leman Russ zwischen die beiden hintersten Räder und zerstörte den Motor. Gleich darauf stieg die Besatzung aus, entkam ins Freie, wo die Luft voller Granatsplitter war.
Bannon liess seinen Fahrer einen Stellungswechsel vornehmen. Als sie die nächste Verteidigungslinie erreicht hatten, waren die imperialen nur noch fünfhundert Meter entfernt. Bannons Leman Russ gab noch zwei Schüsse ab, zerstörte eine Chimäre und schoss einem Panzer die Kette weg.
„An alle, hier Bannon. Zurückziehen!“
Als Anführer fuhr Bannon als erster weg. Er sah, wie seine anderen Panzer den freien Rückhang des Hügels hinunterrollten. Auch die Infanterie war auf dem Rückzug entweder in Mannschaftstransportwagen oder schnell zu Fuss. Freundartillerie deckte den Kamm mit Spreng- und Nebelgranaten ein, um ihren Rückzug zu kaschieren. Der Panzer fuhr mit einem Ruck an und raste auf die nächste Verteidigungslinie zu, ehe die imperialen den eben preisgegebenen Kamm besetzen konnten. Um sie herum schlugen Granaten ein, liessen zwei Chimären explodieren.



„Beschaffen Sie mir ein Fahrzeug!“ befahl Colbert.
„Das kann ich nicht zulassen. Es darf doch kein Marschall…“
„Verflucht noch mal, schaffen Sie ein Fahrzeug herbei! Ich muss das beobachten!“, wiederholte Colbert. Eine Minute später stieg er mit Bayard und dem Leutnant in eine Chimäre, das zur Position raste, die eben noch vom Feind gehalten worden war. Sie fanden ein Loch, das zwei Männern Schutz geboten hatte, bis einen Meter daneben eine Rakete eingeschlagen war.
Colbert drehte sich um.
„Beim goldenen Thron von Terra, wir haben hier zwei dutzend Panzer verloren!“
„Deckung!“ Bayard stiess die beiden in das blutige Loch. Ein Hagel von Granaten ging auf den Kamm nieder.



„Flakpanzer!“ rief der Richtschütze. Auf dem Kamm tauchte eine Hydra auf, die einen Augenblick später von einem Geschoss zerrissen wurde wie ein Plastikspielzeug. Das nächste Ziel war ein Panzer, der den Hügel den sie gerade verlassen hatten, hinunterfuhr.
„Kopf hoch, Luftunterstützung kommt!“ Bannon zog eine Grimasse und hoffte nur, dass der Pilot die Angreifer von den Verteidigern unterscheiden konnte.



Colbert sah das zweimotorige Kampfflugzeug in das Tal hinabstossen. Raketen lösten sich von seinen Tragflächen und knallten in die vorrückenden Panzer. Vor den Augen des Marschalls explodierten drei Panzer. Der Flieger schien in der Luft zu taumeln und drehte dann nach Westen ab, verfolgt von heftigem Abwehrfeuer.
„Ich habe gerade das Reserveregiment einsetzen lassen. Mag sein, dass wir sie in die Flucht geschlagen haben“, meinte der Leutnant.
Und das, sagte sich Colbert ungläubig, soll ein „erfolgreicher“ Angriff sein?



Bannon sah zwei Panzerabwehrraketen auf die feindlichen Linien zufliegen. Ein Fehlschuss, ein Treffer. Von beiden Seiten drang mehr Nebel, als sich die PVS-Truppen um weitere fünfhundert Meter zurückzogen. Das Dorf, das sie verteidigten, geriet nun in Sicht. Bannon hatte bisher fünf Panzer abgeschossen, ohne einen Treffer einstecken zu müssen, aber dieses Glück konnte nicht immer währen. Inzwischen hatte die eigene Artillerie in den Kampf eingegriffen. Die imperiale Infanterie war auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Stärke reduziert, und ihre Kettenfahrzeuge hielten sich zurück, versuchten ihre Positionen mit Raketen anzugreifen. Insgesamt sah es nicht übel aus, doch dann erschien das dritte Regiment.

Vor ihm tauchten fünfzig Panzer auf dem Hügel auf. Ein Stiletto sauste über die Linie und schoss zwei ab, wurde dann aber vom Himmel geholt. Die brennenden Trümmer landeten dreihundert Meter vor Bannons Panzer.
„Ziel, ein Uhr! Panzerbrecher! Feuer!“ Wieder erbebte der Leman Russ unter dem Rückstoss. „Treffer!“ Ein Panzer weniger.
„Warnung, Warnung!“ rief eine verzerrte Stimme über Funk.
„Feindflieger aus Norden!“
Zehn Vulture erschienen mit Verspätung, machten das aber mit dem Abschuss zweier Panzer in weniger als einer Minute wett. Dann tauchten Jäger der PVS auf, griffen sie mit Luftkampfraketen und Bordwaffen in einem wilden Durcheinander an, in dem plötzlich auch die Flakgeschütze eingesetzt wurden. Rauchfahnen kreuzten den Himmel, und plötzlich war kein Flugzeug mehr zu sehen.





„Der Angriff bleibt stecken „, meinte Colbert. Er hatte gerade eine wichtige Lektion gelernt: Gegen feindliche Jäger haben die Vultures keine Chance. Gerade als er geglaubt hatte, sie würden die Entscheidung bringen, waren sie von den Kampfflugzeugen abgedrängt worden. Die Artillerieunterstützung liess nach. Die Schützen der Häretiker bekämpften die imperialen Kanonen geschickt und wurden von Erdkampfflugzeugen unterstützt. Kein Zweifel, bessere Luftunterstützung an der Front war vonnöten.





„Das da oben auf dem Kamm sieht wie eine Chimäre aus. Können Sie sie erreichen?“ fragte Bannon den Richtschützen
„Hm, weit entfernt, ich ...“ Peng! Eine Granate streifte den Turm.
„Panzer, drei Uhr, angreifen!“
Der Richtschütze drehte an der Gabel, aber es tat sich nichts. Sofort langte er nach der manuellen Schwenkeinrichtung. Bannon griff das Ziel mit dem MG an, dessen Geschosse von dem heranfahrenden Leman Russ, der aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schien, wirkungslos abprallten. Der Richtschütze drehte verzweifelt an der Kurbel, eine zweite Granate krachte gegen ihre Panzerung. Der Fahrer half ihm durch ein Wendemanöver und hoffte nur, dass sie in der Lage sein wurden, das Feuer zu erwidern. Der Druck des ersten Treffers hatte den Zielcogitator ausfallen lassen. Der feindliche Kampfpanzer war keine tausend Meter mehr entfernt, als der Richtschütze ihn ins Visier bekam und ein Geschoss abfeuerte, das danebenging. Der Ladeschütze warf ein neues in den Verschluss. Wieder Feuer: Treffer!
„Hinter dem kommen noch mehr“ warnte der Richtschütze.
"Romeo, hier 55, Feind in unserer Flanke. Wir brauchen Hilfe“, gab Bannon durch und wandte sich dann an den Fahrer:
„Scharf links und zurück, aber schnell.“
Das liess sich der Mann nicht zweimal sagen. Er zog eine Grimasse, schaute durch sein winziges Prisma und zog den Gashebel bis zum Anschlag zurück. Der Panzer raste rückwärts und nach links, derweil versuchte der Richtschütze, ein anderes Ziel zu erfassen, doch ohne Zieloptik fiel ihm das schwer. Nun konnten sie nur im Stillstand akkurat feuern, und Stillstand war tödlich.
Wieder kam ein Stiletto im Tiefflug und warf Streubomben auf die imperiale Formation. Zwei weitere Leman Russ blieben liegen, doch als sich das Kampfflugzeug entfernte, zog es eine
Rauchwolke hinter sich her. Nun griff auch die Artillerie ein, um das feindliche Manöver zu stoppen.
„Bleiben Sie doch endlich mal stehen, dass ich einen von den Kerlen abknallen kann!“ schrie der Richtschütze. Der Panzer hielt sofort an. Er feuerte und traf die Kette eines Panzers. „Nachladen!“ Ein zweiter Panzer gesellte sich zweihundert Meter links zu Bannons. Dann erschien wieder ein imperialer Vulture und brachte den Leman Russ mit einer Rakete zur Explosion. Die Infanterie war bei der Umgruppierung und schoss den Flieger mit einer Maschinenkanone ab. Bannon sah zwei Panzerabwehrraketen links und rechts an seinem Turm vorbeifliegen und bei dem herannahenden Gegner Ziele finden.
„Panzer mit Antenne, direkt vor uns!“
„Schon entdeckt! Panzerbrecher!“ Der Richtschütze kurbelte den Turm zurück nach rechts, korrigierte die Elevation des Rohrs und feuerte.




"Leutnant Mabon!“ brüllte der Kommandeur ins Mikrofon. Die Sendung des Panzerführers war mitten im Wort abgebrochen. Der Leutnant benutzte sein Funkgerät zu häufig.




Sechzehn Kilometer weiter erfasste eine Batterie Panzerhaubitzen der PVS die Funksignale und gab rasch zwanzig Schuss ab. Bayard horte die Granaten heranheulen und sprang in ein verlassenes Schützenloch, zerrte Colbert mit sich. Fünf Sekunden später erfüllten Qualm und Lärm die Luft. Der Marschall steckte den Kopf aus dem Loch und sah, dass der Leutnant noch auf den Beinen war und Befehle ins Mikrofon schrie. Hinter ihm stand die Chimäre mit den Funkgeraten in Flammen. Fünf Männer waren tot.




Bannon schoss noch einen Panzer ab, aber aufgehalten wurde der Angriff von der Infanterie mit ihren letzten Raketen. Der imperiale Kommandeur verlor die Nerven, als über die Hälfte der Panzer seines Bataillons getroffen wurden. Der Rest nebelte sich ein und zog sich nach Süden hinter den Hügel zurück, verfolgt von Artilleriegeschossen.
„Bannon hier, wie sieht's bei euch aus?“ erkundigte er sich.
„Wo ist 21
„Links von euch.“ Bannon wandte den Kopf und sah den brennenden Panzer von Tristen
„Ausser uns niemand, Sir. Wie viele sind übrig?“
„Ich zähle sieben“
Imperator steh uns bei, dachte Bannon.





„Wenn Sie mir ein Regiment von der Panzerdivision geben, schaffe ich es!“ beharrte der Leutnant.
„Die Häretiker haben uns nichts mehr entgegenzusetzen!“ Er blutete aus einer oberflächlichen Gesichtswunde.
„Darum kümmere ich mich. Wann können Sie den Angriff fortsetzen?“
„In zwei Stunden. So lange brauche ich zum Neugruppieren.“
„Gut. Ich muss zurück in mein Hauptquartier. Der Feind hat heftigeren Widerstand geleistet, als Sie erwarteten, Leutnant. Abgesehen davon haben sich Ihre Leute gut gehalten. Ziehen Sie Ihre Gefangenen zusammen verhört und exekutiert sie nachher. Wir haben keine Zeit für Gefangene.“
Colbert entfernte sich, gefolgt von Bayard.
„Schlimmer, als ich erwartet hatte“, bemerkte der Marschall, als sie in ihrem Fahrzeug sassen.
„Sie müssen uns mindestens ein Regiment entgegengestellt haben.“ Colbert zuckte die Achseln. „Solche Fehler dürfen wir uns nicht oft leisten, wenn wir Erfolg haben wollen. Wir sind in zwei Stunden vier Kilometer vorgedrungen, doch die Verluste waren mörderisch. Und diese Ärsche von der Luftwaffe! Denen werde ich was erzählen, wenn ich zurück bin!“
 
Ich muss gestehen, mir liegt diese Art der erdachten Szenerie nicht.
Ich habe das Gefühl es läuft nach dem Motto:

"Und dann kamen noch 20 Panzerdivisionen dazu und ein Infanteriezug und dann schossen auch noch 10 Artillerieverbände in das Geschehen, solange bis sie von plötzlich erscheinenden Jagdbomberstaffeln zum schweigen gebracht wurden. Und dann kamen noch mehr Panzer und noch mehr Raketen wurden geschossen, solange bis ein Verband Panzerjäger... usw. usw. etc. pp..."

Und alles immer mehr und mehr und mehr und noch viel mehr und höher schneller weiter größer.

Sicher, Warhammer40K eignet sich, um verdammt große Schlachten zu ersinnen und viel von allem unterzubringen...
Aber diese simple Aufzählung von endlosen Fahrzeugreihen und plötzlich erscheinenden Flugzeugen und allerlei Kriegsgerät "entzaubert" die Vehikel als solche.

Ich als Leser habe den Eindruck, "Ja, okay... da gehen halt wieder ein paar Panzer drauf, oh! Da kommen ja schon die nächsten...ach... Flugzeuge, ja... okay... "

Wenn ich eine story schreibe, dann begnüge ich mich zumeist im einzelnen mit den Dingen. Natürlich ist es Geschmackssache, aber ich finde es spannender, wenn nur ein einzelner Leman Russ vorkommt, der dafür aber zu einer "Figur der Geschichte" wird.
Das Verhalten des Panzers, die Technik, die Mannschaften, die Macken die er hat, das Glück in der Schlacht, die Beulen in der Panzerung, das Stampfen der Maschine...
All das kommt besser rüber als irgendwelche Panzerkolonnen, die einfach weggefegt werden. Da ist dann für den Leser ein Zug aus Fahrzeugen nichts besonderes mehr.

Ich bestreite nicht, dass es ein stilistisches Mittel im Warhammer40k Universum ist, mit einem Schlag Massen an Kriegsgerät auflaufen und vernichten zu lassen... Dies macht natürlich deutlich, inwiefern die Imperiale Armee dem Feuerholz gleichkommt und in was für Dimensionen wir uns diese Kriege vorstellen müssen.

Aber wenn es allzuhäufig und allzu "oberflächlich" geschieht, dann bleibt es in meinen Augen nicht mehr, als eine simple Aufzählung von Fahrzeugsbestandslisten.

Nimm es mir nicht übel, es ist eben eine Geschmackssache.
Und davon abgesehen, finde ich es sehr gut geschrieben.
 
Ich möchte mal aus reiner Neugier wissen, welche militärischen Ressourcen die Verteidiger haben, d.h. eine ungefähre Schätzung ihrer Truppen und des Materials.

Was mich beim Lesen immer wieder verwundert, dass bisher offensichtlich jedes imperiale Regiment in eine vorbereitete Falle tappt und kaum Feindaufklärung betrieben wird. Würde man sich mit dem Hauptangriff mehr Zeit lassen, um die vorhandenen Bedingungen des Schlachtfeldes zu erkunden, könnte das viele Verluste ersparen.

Ich finde den Passus ganz gut, der beschreibt, wie für ein paar gewonnene Meter hunderte von Soldaten geopfert werden. Wie in den Kriegen der Vergangenheit zeigt auch dies hervorragend das Wesen der Imperialen Armee, immer mehr Soldaten in den Kampf zu werfen, egal wie aussichtslos er ist.
 
Hi erstmal danke an alle Fürs lesen und für Lob/Kritik 😉



@Würgeengel:

Ob einem Massenschlachten gefallen oder nicht ist reine Geschmackssache, da geb ih dir recht. Deshalb schreibe ich ja auch über das Schicksal von drei einzelnen Soldaten die, hinter der Front zurückgelassen, nun Feindaufklärung betreiben müssen. Sozusagen als Gegenpol zu den gleich Reihenweise weggefetzten Panzerkolonnen :lol:



@Rene:


Über die Versorgungslage der Verteidiger werde ich nichts verraten da ich diese Information als stilistisches Mittel verwenden will. Der aufmerksame Leser wird es ab diesem Post mitbekommen wie es um die Versorgung steht. Das gleiche gilt für die anscheinden "unfähige" imperiale Armee. Ihr sollt ruhig glauben das die PVS stärker ist 😉 Ih erzähle euch doch nicht die gesamte Geschichte im voraus :lol:


Zum Thema Feindaufklärung, meine Jungs sitzen nun seit fast 4000 Jahren auf diesem Felsen, sie kennen jedes Steinchen beim Vornamen und wissen wie sie in diesem Gelände zu kämpfen haben. Deshalb scheint es so als ob sie die Oberhand gewinnen würden.




Mehr sage ich nicht, lest selber 😉







Wie sich herausgestellt hatte, waren noch acht Panzer übrig. Bei einem war das Funkgerät ausgefallen.
„Sie haben sich grossartig gehalten.“ Meinte der Verbindungsoffizier der die Kräfte in diesem Frontabschnitt koordinierte.
„Wie sieht's bei der Infanterie aus?“ fragte Bannon.
„Mehr als fünfzig Prozent Verluste, und der Feind hat uns vier Kilometer Zurückgeworfen. Viel mehr überstehen wir nicht. In einer Stunde können wir mit Verstärkung rechnen. Ich habe das Zentralkommando nun davon überzeugt, dass der Feind es auf diesen Abschnitt abgesehen hat. Wir bekommen also Hilfe bis zum Abend, vielleicht auch erst am Morgen vor Sonnenaufgang. Fahren Sie jetzt Tanken und Nachladen. Kann sein, dass unsere Freunde bald wieder kommen.“

Bannons Panzer brauchte zehn Minuten zu den Verteilerpunkten Munition und Treibstoff. Das Auftanken dauerte zehn Minuten, in der Zwischenzeit lud die erschöpfte Besatzung neue Munition ein. Seltsam fand Bannon, dass er mit fünf Schuss weniger als gewöhnlich zurück an die Front musste.



„Sie sind verletzt, Colbert“ Der jüngere Mann schüttelte den Kopf.
„Ach was, ich habe mir nur beim Aussteigen aus dem Flieger den Handrücken aufgekratzt.“ Colbert sass in einen Kommandozelt vor einem Holoservitor, erstattete General Venedictos Bericht und leerte eine Feldflasche Wasser.
„Wie ging der Angriff?“
„Der Widerstand war erbittert. Man sagte uns, wir hätten mit mehreren Zügen Infanterie mit Panzerunterstützung zu rechnen, ich aber glaube, dass wir es eher mit einem dezimierten Panzerregiment zu tun hatten, das aus gut vorbereiteten Positionen heraus verteidigte. Dennoch gelang uns der Durchbruch fast. Der kommandierende Offizier hatte einen guten Plan, und seine Männer schlugen sich tapfer. Wir warfen den Feind bis in Sichtweite des Angriffsziels zurück. Für die nächste Attacke mochte ich ein Regiment von der Reserve der Techgarde abziehen.“
„Das ist uns nicht gestattet.“
„Wie bitte?“ fragte Colbert verdutzt.
„Die Einheiten der Techgarde müssen intakt bleiben, bis der Durchbruch erzielt und die Makropole erstürmt wird. Das war die Bedingung der hohen Magi vom Mars, dass sie uns mit ihren Truppen auf diesem Feldzug unterstützen.“
„Nur ein halbes Regiment mehr wird die Entscheidung bringen. Das Ziel ist in Sicht! Wir haben eine Infanteriedivision aufreiben lassen, um so weit zu kommen, und die Hälfte einer weiteren verloren. Diese Schlacht kann gewonnen, die Front der Häretiker entscheidend durchbrochen werden, wenn wir handeln, und zwar jetzt!“ Venedictos wurde nachdenklich
„Sind Sie sicher?“
„Ja, aber wir müssen sofort zuschlagen. Das führende Regiment der 30. Techgarde ist nur eine Stunde von der Front entfernt. Wenn wir es binnen einer halben Stunde in Marsch setzen, kann es am nächsten Angriff teilnehmen.“
„Gut, ich werde Magos Galahalt um Erlaubnis bitten.“
Colbert lehnte sich zurück und schloss die Augen. Typisch für die imperiale Befehlsstruktur: Selbst der Befehlshaber eines Operationsgebietes musste um Erlaubnis fragen, wenn er vom Plan abweichen wollte. Die Diskussion dauerte über eine Stunde lang, dann wurde das halbe Regiment der 30. Techgarde freigestellt und erhielt den Befehl, nächsten Angriff teilzunehmen. Es traf jedoch mit Verspätung ein, und die Attacke musste um neunzig Minuten verschoben werden.




Bannon war viel zu müde, er fragte sich, wie ernst man diese Panzerschlacht an der Spitze nahm. Zwei weitere Züge der Mechanisierten Infanterie trafen mit Kettenfahrzeugen ein und lösten die erschöpfte Infanterie ab, um in dem Dorf und seiner Umgebung Verteidigungsstellungen vorzubereiten. Zwei Schwadronen mit Leman Russ verstärkten die Position. Den Oberbefehl hatte nun ein kleiner Major, der mit einem Flieger eintraf und alle Verteidigungsstellungen inspizierte. Zäher kleiner Kerl, dachte Bannon, Heftpflaster im Gesicht, schmaler, verkniffener Mund. Wenn der Feind hier durchbrach, konnte er in der Lage sein, den anderen Verbänden, die mit Müh und Not die Front hielten, in den Flanken anzugreifen. Aus diesem Grund war der Kampf hier so wichtig.

Die Neuankömmlinge lösten Bannons Truppen an der Front ab, und die Kompanie hatte nun wieder ihre volle Starke von vierzehn Fahrzeugen erreicht. Bannon befehligte die südliche Gruppe, fand die letzte Linie vorbereiteter Stellungen sudöstlich des Dorfes, schritt seinen Abschnitt ab und besprach sich mit jedem Panzerkommandanten. Die Pioniere hatten gründliche Arbeit geleistet. Fast alle Dorfbewohner hatte man evakuiert, doch eine Handvoll Menschen war nicht bereit, ihre Hauser im Stich zu lassen. Einer von diesen brachte den Panzerbesatzungen eine
warme Mahlzeit, doch Bannons Leute hatten keine Gelegenheit, sie zu essen. Der Richtschütze unterstützte einen Techpriester der den widerspenstigen Feuerleitcogitator besänftigte und wieder in Ordnung brachte. Ladeschütze und Fahrer arbeiteten an einer losen Kette. Noch ehe sie fertig
waren, begannen um sie herum Artilleriegranaten einzuschlagen.




Colbert wollte dabei sein. Er hatte eine Voxverbindung zum Regiment und hörte den Führungskreis ab. Der Leutnant, Colbert beabsichtigte ihm zum Oberst zu machen wenn der Angriff Erfolg hatte, beschwerte sich, er habe zu lange warten müssen. Auf sein Ersuchen hin hatten die Aufklärer die feindlichen Linien überflogen. Eine der Maschinen war verschwunden, der Pilot der anderen meldete Truppenbewegungen, konnte aber keine exakten Angaben über die Starke machen, er war voll damit beschäftigt gewesen dem Flakfeuer auszuweichen. Der Leutnant befürchtete eine Verstärkung der feindlichen Kräfte, konnte aber mangels eindeutiger Informationen weder eine Verzögerung noch weitere Verstärkungen rechtfertigen.



Auch Bannon machte aus der Distanz seine Beobachtungen. Zwanzig Minuten, nachdem ein starker feindlicher Vormarsch gemeldet worden war, stellte er Bewegung fest. PVS-Chimären strömten den Hang hinunter auf das Dorf zu. Im Norden erschienen einige feindliche Flieger, wurden aber vom Flakfeuer abgedrängt. Dann kamen die Destruktoren. Bannon wusste das es sich um die besten Panzerfahrzeuge handelte die sie in ihren Arsenalen hatten. Die Schmückstücke der Techpriester von LV782. Diese Leman Russ waren massiv umgebaut worden, das Kampfgeschütz war durch ein Leistungsstarkes Plasmageschütz ersetzt worden. Angetrieben wurden diese Kampfmaschinen von einem kleinen Fusionsreaktor. Bannon lief ein kalter Schauer über den Rücken als er an die Besatzungen der Fahrzeuge denken musste. Die Männer die mit diesen Mächtigen Waffen vertraut worden waren, hatten die Techpriester mittels Neuroleiter und andere Kybernetische Verbindungen so mit den Fahrzeugen verschmolzen das sie diese nie mehr verlassen konnten. Nichtsdestotrotz war er froh, solch mächtige Verbündete an seiner Seite zu haben. Das donnern von Artilleriegeschützen unterbrach seine Grübeleien.

PVS-Artillerie nahm die Hügel unter Dauerbeschuss, und feindliche Granaten schlugen in die Felder rund um Bannons Panzer ein. Dann erschienen die Angreifer.
„Feuerverbot für alle Einheiten!“ befahl der Major über Funk.
„Wiederhole: generelles Feuerverbot.“
Bannon sah, dass die Destruktoren sich durchs Dorf zurückzogen, und erkannte nun den Plan des Majors. Astrein, dachte er.



„Sie sind auf der Flucht!“ teilte der Leutnant, Colbert über den Führungskreis mit. Auf dem Kartentisch vor dem Marschall wurden Symbole bewegt und mit Fettstift Positionen eingetragen. Nun zeichnete man in Rot eine Lücke in den feindlichen Linien ein. Die imperiale Panzerspitze war jetzt noch fünfhundert Meter vom Dorf entfernt und raste durch die zwei Kilometer breite Lücke zwischen den Panzern der 2. Kompanie.

Der Major gab den Feuerbefehl.
„An Alle. Drauf!“ Augenblicklich feuerten zwölf Panzer und trafen neun Ziele. Bannons Sah wie sich die Plasmaentladung eines Destruktors durch den Rumpf eines feindlichen Kampfpanzers frass und diesen zur Explosion brachte
„Achten Sie auf Antennen“ befahl Bannon seinem Richtschützen. Der Richtschütze schwenkte den Turm nach rechts und suchte die hinteren Reihen ab.
„Da ist einer! Panzerbrecher! Zielabstand zweitausendsechs-hundert! Feuer!“ Der Leman Russ schlingerte, der Richtschütze verfolgte die Leuchtspur des Geschosses.
„Treffer!“ Die zweite Salve setzte acht Panzer ausser Gefecht, zwei Leman Russ der PVS gingen nun ebenfalls in Flammen auf, dann trafen auch noch aus dem Dorf abgeschossene Panzerabwehrraketen. Die Imperialen hatten Panzer in verdeckten Stellungen in den Flanken und vor sich ein Dorf, das vor Panzerabwehrraketen nur so starrte: Der Major hatte einen mobilen Hinterhalt eingerichtet, in den die imperialen bei der Verfolgung getappt waren.
Schon stürmten die Destruktoren links und rechts hinterm Dorf hervor, um die Feinde in offenem Gelände anzugreifen. Wieder liess der Fliegerleitoffizier seine Jagdbomber auf die Stellungen der imperialen Artillerie niederstossen. Imperiale Thunderbolts stellten sich ihnen entgegen, konnten aber nicht gleichzeitig in den Kampf am Boden eingreifen. Die imperialen Panzer nebelten sich ein und versuchten verzweifelt, den Feind anzugreifen, doch die Verteidiger hatten sich tief eingegraben, und die Raketenschützen im Dorf wechselten nach jedem Schuss geschickt die Stellung.

Bannon verlegte einen Zug nach rechts, den anderen nach links. Erst schoss sein Richtschütze noch einmal den Panzer eines Kommandeurs ab, dann umschlossen sie den Feindlichen Verband im Norden und im Süden. Die PVS, obgleich zahlenmässig unterlegen, überraschten die imperialen und bestrichen die Panzersäule mit ihren schweren Kampfgeschützen. Der imperiale Kommandeur forderte noch einmal Fliegerunterstützung an. Diese überraschten und zerstörten drei Panzer der PVS, doch dann begannen vom Himmel aufs neue Raketen auf sie herabzuregnen. Und jetzt wurde es zuviel. Der imperiale Verband machte kehrt und zog sich zu den Hügeln zurück, von der PVS verfolgt. Der Gegenangriff wurde überaus energisch durchgeführt. Als er den Befehl erhielt, sich in Bewegung zu setzen, war die ursprüngliche Verteidigungsstellung wieder in ihrer Hand. Die Schlacht hatte eine gute Stunde gedauert. Auf dem Schlachtfeld waren zwei imperiale Infanteriedivisionen stark dezimiert worden.

Die Besatzung öffnete die Luken, um frische Luft in den stickigen Turm zu lassen. Auf dem Boden klapperten fünfzehn leere Kartuschen herum. Der Feuerleitcogitator war wieder einmal ausgefallen, aber Bannon hatte vier Panzer abgeschossen, zwei sogar mit imperialen Offizieren. Der Major kam im Geländewagen angefahren.
„Drei Panzer beschädigt, zwei verloren“ meldete Bannon.
„Müssen geborgen und repariert werden.“ Sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. „Dieses Dorf nehmen sie uns nie ab!“ Der Major erwiderte das Grinsen und nickte.
„Okay, zurück zum Versorgungspunkt Munition"
„Ach ja, beim letzten Mal bekamen wir fünf Schuss zuwenig.“
„Die Munitionszuweisung ist gekürzt worden, well der Nachschub nicht so rasch wie erwartet aus der Makropole kommt.“
„Dann soll jemand diesen Ärschen vom Adeptus Munitorum ausrichten, wir
konnten die Invasoren zurückwerfen, wenn Sie nur ihren Part richtig spielen würden!“