Ich rieche Profit. Allerdings muss Lordkapitän Conari aufpassen das er nicht als Sündenbock mißbraucht wird falls das ganze eine Falle der Rivertons ist oder gar des Handelshauses das sich durch einen "vereitelten Raubüberfall" lieb Kind machen will bei Herrn Winterscale.
So ganz koscher kommt die Sache keinem wirklich vor. Da steckt schon etwas mehr dahinter.
IAlles in allem klingt das nach ordentlich Füdav (FürchterlichDenArschVoll) für Falvion wenn er nicht aufpaßt.
Meine Rede! :lol:
IAber "Ohne Risiko kein Profit" Altes Freihändler Sprichwort 😉
In der Tat, so ist das nun mal.
Position:
Kessel
Aufbruch
"Audacia"
Besprechungszimmer
Zeit: 2 858 784.M41
Nach dem Ende der Besprechung beordere ich meine Entourage her und setze sie soweit ins Bild, wie ich es für richtig halte. Anwesend sind Meisterin Puppila, Navigatorin Yuri, Magister Militaris Ares, Bruder Obskurus und Techpriester Fidilius. Außerdem Tessa Nimdock und den ehemaligen General Dante, da er ein Experte für Bodenoperationen ist. Meinem Seneschall vertraue ich keinen Meter, deswegen lasse ich ihn wie üblich erst mal außen vor. Ich erzähle in groben Zügen, was das Handelshaus Krynn vorschlägt. Es besteht die Möglichkeit, weitere Truppen in Form von Söldnern der Bruderschaft und Schiffe der Geisterflotte anzuheuern, falls unsere bescheidenen Ressourcen nicht ausreichen sollten. Wir haben recht wenige Informationen, da über die Raffinerie generell nichts bekannt ist. Sie kann sich auf der Oberfläche einer Welt befinden. Oder auf einer Plattform im Orbit. Vielleicht ist sie auch in einen Asteroiden eingebettet. Oder ist ein Raffinerieschiff mit Tankern. Schwer zu sagen.
Bruder Obskurus ereifert sich, dass dies moralisch nicht mal mehr Grenzwertig ist. Jetzt wo ich so nah mit der Kirche bin, ist so ein Unternehmen nicht mit meinem neuen Credo vereinbar. Mag sein, aber für moralische Überlegungen gibt es hier nur wenig Raum. Es geht darum, ist es sinnvoll oder nicht? Mit gefallen einige Faktoren nicht. Aber Quintus hat mir klar gemacht, dass ein solch gigantischer Erfolg seinen Status als designierten Erben und zukünftigen Führer der Familie zementieren würde. Allerdings würde ein Misserfolg ihn sehr schwer treffen. Ebenso, keinen Erfolg aus seiner Reise ziehen zu können. Ich habe damit einen gewissen Zugzwang, da auch mein Posten mit seinem Schicksal verknüpft ist. Ist seine Position im Familienrat geschwächt, werde ich über kurz oder lang ersetzt werden. Und ich denke, es wird nicht allzu lange dauern, bis sich jemand den Posten sichert. Die arme Sau tut mir jetzt schon leid.
Wirklich gefallen tut keinem diese Mission, einschließlich mir. Das ganze Risiko ist einseitig verteilt, die Gewinne werden eher gestreut. Unmittelbar profitieren die Rivertons sofort, das Handelshaus Krynn indirekt durch spätere Profite. Wahrscheinlich haben sie schon immense Summen für die "Beratung" in diesem Unternehmen bekommen. Nach etwas Hin und Her entscheide ich, dass wir nach Libarium, der Lehnswelt der Rivertons fliegen, um ihr Angebot dort konkret anzuhören. Da kann ich noch immer entscheiden, was am besten ist. Für mich am besten, versteht sich!
Bruder Obskurus bittet mich darum, ein Experiment mit seinem Körper veranstalten zu dürfen. Er will sich willentlich außerhalb der "Audacia" dematerialiseren, um zu sehen, was passiert. Nichts Gutes, vermute ich. Nachdem ich so einen gewaltigen Aufwand betrieben habe, stehe ich solchen Experimenten eher ablehnend gegenüber. Allerdings wirft der Astropath meine Bedenken in den Wind und tut es schließlich trotzdem. Er verschwindet einfach.
Schließlich ist der Tag der Abreise gekommen. Quintus und sein Gefolge haben sich inzwischen auf der "Audacia" eingelebt. Cousin Albert scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, überall negativ anzuecken mit seinem arroganten militärischen Gehabe. Er trägt immer noch die imperiale Flottenuniform, Montur und Orden, obwohl er offiziell dienstfrei gestellt worden ist. Inzwischen habe ich Anastasia Chorda auf ihn angesetzt, da sie als ehemalige Flottenoffizieren am ehesten weiß, wie man mit so einem Karriereoffizier umzugehen hat. Inzwischen ist klar, dass er nur das Kommando über einen Transporter innegehabt hatte und seine praktische Kampferfahrung aus dem Abwehren dilettantischer Piratenangriffe besteht. Eine glorreiche Karriere bei der Flotte sieht definitiv anders aus. Scheint er aber anders zu sehen. Jedenfalls geht er öfters meinen Magister Militaris an. Zufällig werde ich Zeuge einer solchen Auseinandersetzung und schreite ein.
"Eine Schande, was Ihr für Abschaum in Euren Reihen duldet. Deserteure, Piratengesindel und Renegaten!" Mit Deserteur ist Ares Solun gemeint, der aus dem Überbleibsel eines fast vernichteten Regiments besteht, das komplett auch aus den Akten gelöscht wurde. Deserteur auf Grund von Bürokratenfehler, um es zu präzisieren. Manchmal reichen auch Armeen von Schreibern nicht aus, um ein paar Akten ordnungsgemäß zu behandeln. Wie auch immer, dies ist auch ein Affront gegen mich.
"Nun, werter Cousin, dieser "Abschaum" hält die "Audacia" am Leben und füllt auch Eure Apanage."
"Und was ist die Qualifikation dieses Mannes? Infanterist! Pah! Der Kerl ist doch nur in der Lage, eine Knarre in die richtige Richtung zu halten und auf Befehl vorzustürmen."
"Und dabei ist er sogar noch fähig genug, dass nichts mehr steht, wenn er hinein gestürmt ist. Seid Ihr dazu auch in der Lage?"
Albert murmelt etwas Unverständliches vor sich hin und verlässt den Ort des Geschehens mit so hoch getragener Nase, dass er beinahe über das nächste Schott stolpert. So ein Trottel! Wie gut, dass er angeheiratet ist.
"Verdammter Flottenheini! Während wir Grenadiere auf dem Schlachtfeld Dreck fressen, echauffiert sich Seinesgleichen über einen Fleck im Maschinendeck! Thronverdammtes Arschloch!", grummelt der Magister Militaris zu Recht aufgebracht.
Bruder Obskurus ist immer noch nicht wieder aufgetaucht und ich schinde zwei Stunden Zeit damit, eine Alarmübung abzuhalten, die nicht zu meiner Zufriedenheit verläuft und mir einiges an Häme einbringt. Nach den zwei Stunden ist der Astropath immer noch nicht aufgetaucht und ich befehle Meisterin Puppila: "Kurs auf den nächsten Sprungpunkt!"