40k Die Fahrten der Audacia (beendet 06.03.16)

Oh oh Diese Lady hat einne langen Atem bei der Planung Ihrer Sachen. Wer weiß wo die noch "ihre Finger im Spiel hat"?

Oh ja, diese Lady spielt dieses Spiel schon sehr lange.

Das wird langsam aber sicher spannend bis zum großen Finale na dann hoffe ich die nächste Fortsetzung kommt bald.
So wie jede Woche am Montag, Mittwoch und Freitag. 😉


Position:
Schlund
Aufbruch
"Rechtschaffener Kreuzfahrer"
Raucherzimmer
Zeit: 2 927 784.M41

"Ihr erwähntet, dass Winterscale auf die "Audacia" getroffen ist?"
"In der Tat, in einem seiner weniger bekannten Bücher wird das erwähnt. Aber leider nichts Genaueres. Auf alle Fälle waren schon einige Lord-Kapitäne der "Audacia" Spieler von Lady Anagai."
"Jeder Lord-Kapitän der "Audacia" war ihr Spieler. Mein Schiff hat nicht umsonst einen so schlechten Ruf. Ich nehme an, es liegt an der Astropathenkammer. Diese Einrichtung ist ein wichtiger integraler Bestandteil meines Schiffes und wird beschützt. Vergeblich habe ich versucht, dieses verdammte Ding loszuwerden", erzähle ich offen. Umboldt war bis jetzt auch offen und es tut gut, mit einem Außenstehenden zu sprechen, der ebenfalls betroffen ist. Wir könnten ja einen äußerst exklusiven Club der von Lady Anagai Verfluchten gründen. Ich habe ein paar sehr interessante Informationen erhalten. Ich schätze mal, der damalige Lord-Kapitän der "Audacia" stand auf der Liste von Sebastian Winterscale und der berühmteste aller Freihändler der Weite hat gewonnen. Wir diskutieren, was der finale Gegner sein könnte. Ich bringe meinen Verdacht ins Spiel, dass es der letzte der Yu´vath sein könnte.

"Durchaus möglich. Eine mächtige Rasse, die allerdings als ausgerottet gilt."
"Die Stryxis sind übrigens einer ihrer Dienerrassen, ihre Verwalter, um genau zu sein. Auch sie scheinen nach ihrem letzten Herrn zu suchen. Den Verdacht über den letzten Yu´vath habe ich von Bischof Arendt persönlich und er ist der höchste Vertreter des Adeptus Ministorums in der Weite. Die Inquisition scheint konkrete Verdachtsmomente zu haben, dass sich hier in der Koronus Weite der letzte Überlebende dieser Warpaffinen Rasse aufhält. Ob er schläft, eingekerkert oder was auch immer ist, das ist leider ein Rätsel."

"Es stellt sich die Frage, was Lady Anagai nun eigentlich erreichen will", meint der Lord-Kapitän der "Rechtschaffenen Kreuzfahrers".
"Gute Frage, die ich nicht zu beantworten weiß. Es stellt sich die Frage, was sie überhaupt ist. Ein Dämon, ein duales Wesen, das in beiden Ebenen existieren kann oder etwas gänzlich Unbekanntes. Mein Verdacht ist, dass Lady Anagai die ehemalige lebende Heilige Inquisitorin Mikea Urati ist, welche mit der "Ignes et Amnestia" die Seiten gewechselt hat. Aus welchem Grund auch immer. Wahrscheinlich ist dieses Schiff ihr Mittel, um den Schlund für uns Auserwählte zu sperren. Es ist möglich, dass ich eines Tages gegen dieses Schiff ziehen werde. Kann ich dann auf Eure Hilfe zählen?"

"Tut mir leid, ich habe zwar einen Kreuzer, aber nicht die notwendige Besatzung, um dieses Schiff in ein Gefecht zu führen. In den letzten Jahren habe ich große Verluste hinnehmen müssen und konnte diese nicht kompensieren." Mir ist klar, dass dies nur eine vorgeschobene Ausrede ist. Es gibt genug Welten, wo man Personal rekrutieren und dann ausbilden kann. Ist ja nicht so, dass ich Morgen gegen die "Ignes et Amnestia" zu Felde ziehen gedenke. Wir stellen noch einige Vermutungen an, was die Motive der Lady sein könnten, kommen aber zu keinem wirklichen Ergebnis, da wir selbst über zu wenige Puzzleteile verfügen, um daraus ein schlüssiges Bild zu machen. Will sie nur Chaos verursachen? Will sie den letzten Yu´vath wirklich finden? Und wenn ja, für was? Um ihn zu vernichten, weil sie, falls sie wirklich eine ehemalige Inquisitorin ist, immer noch ihr ursprüngliches Ziel mit anderen Mitteln verfolgt? Ihn als Verbündeten für einen Feldzug gegen das Imperium gewinnen? Ihn versklaven? Irgendwelche sinnentleerten Experimente mit ihm anzustellen? Spekulieren ist leicht, Fakten beschaffen schwer. In Freundschaft und gegenseitigem Respekt trennen wir Schicksalsgefährten uns.

Ich treffe meine beiden Mädchen in etwas erhitzter Stimmung an. Offenbar haben sie sich mit ein paar anderen Konkubinen lebhaft unterhalten. Ich hoffe nur, dass dabei nicht allzu viele Peinlichkeiten zur Sprache gekommen sind. Für einen kurzen Moment frage ich mich, über was sich Konkubinen wohl so unterhalten mögen, dann komme ich zu dem Schluss, dass ich das lieber gar nicht wissen möchte. Jedenfalls komme ich lange Zeit nicht zur Ruhe, bis ich endlich in einen unruhigen Schlummer fallen kann, wo ich von wirres Zeug von Sebastian Winterscale, Lady Anagai und dem letzten der Yu´vath träume.
 
Position:
Winterscales Reich
Oribas System
"Lion"
Brücke
Zeit: 2 945 784.M41

Knapp eine Woche ist seit dem denkwürdigen Gespräch mit Lord-Kapitän Wrath Umboldt vergangen. Gerade habe ich mit meinem innersten Gefolge auf den umgebauten Gastanker "Lion" umgesetzt und dringe damit in das System mit der Raffinerie ein. Lenea Alakan hat es sich nicht nehmen lassen, mich bei der heiklen Aufklärungsmission zu begleiten.

"Wenn du unbedingt meine Konkubine mimen willst, von mir aus", meinte ich.
"Konkubine?" Lenea lief rot an wie die Anzeige eines missgelaunten Maschinengeistes. "Wie wäre es mit Seneschall?"
"Wie alt bist du denn?"
"Das fragt man eine Dame nicht!"
"Dem kann ich nur zustimmen, Lord-Kapitän Conari!", warf Althea ein und fing sich von mir eine hochgezogene Augenbraue ein.
"Dann anders, wie realistisch ist ein Seneschall in deinem Alter?"
"Ich bin schließlich der Lord-Kapitän einer Fregatte!"
"Nur aufgrund dynastischer Verwerfungen. Lord-Kapitän wird man teilweise durch seine Herkunft, Seneschall durch Können, Kontakte und Erfahrung."
"Na gut! Dann eben Leibwächterin!"
"Wie schwer bist du denn?"
"Das fragt man eine Dame nicht!"
"Dann anders, wie realistisch ist eine etwa siebzehn Jahre alte Leibwächterin von knapp 1,70 und etwa fünfundvierzig Kilo bei einem Mann von 1,91 und fast neunzig Kilo?"
"Bäh! Ich hasse so was! Geschlagen durch logische und nachvollziehbare Argumente!", ruft sie schließlich aus, nachdem sie einem Minute lang die Backen aufgeblasen, mit den Augen gerollt und augenscheinlich angestrengt nachgedacht hatte.
"Vorschläge?"
"Nun gut, ich bin deine Konkubine, die sich als Leibwächterin tarnt!"
"Na, geht doch!"

Danach nahmen meine Konkubinen sie richtig in die Mangel, steckten sie in eine Wanne, frisierten ihre Haare zu so etwas wie einer annehmbaren Frisur und kleideten sie ein, so dass sie nicht mehr aussah, als ob das Zeug schon wochenlang vor sich hin geschimmelt war, bevor sie es vor einem Monat angezogen hat. Lenea hat in etwa die zierliche Statur von Josephina und trug nun eine enganliegende Hose aus Groxleder, das an der Seite offen um mit einer Kreuznaht vernäht war. Ein Mieder hob ihre kleinen Brüste an und gab ihrer Taille so etwas wie eine Form. Eine enge Bluse mit tiefen Ausschnitt zeigte genug Haut um klar zu machen, was ihre eigentliche Profession war. Meine Mädchen hatten sich verkünstelt und ihr ein wirklich hübsches Make Up verpasst, nicht zu aufdringlich, als hätte ein Kind mit einem Malkasten experimentiert und auch nicht zu dezent, um ihre natürliche Schönheit nicht zu betonen. Unter all dem schlampigen Aussehen ist doch tatsächlich eine kleine Dame zum Vorschein gekommen.

Ich bin nun der Händler Nepal Manner von Malfi aus dem Calixis Sektor im Auftrag eines Konsortiums von Manufakturen auf der Suche nach neuen Edelgasquellen. Ich trage nicht mehr meine schwere Rüstung mit dem aufwendigen Hexagrammfeld, sondern meine alte Sicherheitsrüstung unter einem blauen Mantel. Als Bewaffnung trage ich meine normalen Waffen, aber alle in anderen Halftern und die Griffe mit Goldkordeln verziert. Ich will etwas wie ein Geck wirken. Mein Gefolge sieht ähnlich aus. Nicht heruntergekommen, aber auch nicht so gut ausgerüstet wie es normalerweise wäre.

Die "Audacia" patrouilliert auf Schleichfahrt am Rande des Systems und versucht die vier Zerstörer aufzuspüren, ohne dabei selbst entdeckt zu werden. Ich hoffe dass dies mal gut geht. Die "Lion" fährt offen in das Oribas System ein. Wir sollen entdeckt werden, was auch bald passiert. Wir werden angefunkt und ich stelle mich unter meinem Tarnnamen vor. Ich erzähle ihnen die ausgedachte Tarngeschichte und bekomme eine Parkposition etwa dreihundert Kilometer von der Station zugewiesen. Laut Bruder Obskurus befinden sich keine Dämonen an Bord der Station. Einer der Zerstörer scheint im toten Winkel hinter der Station zu liegen. Wir werden angewiesen zu warten, bis wir abgeholt werden. Andocken dürfen wir nicht.

Es dauert nicht lange, da fliegt ein Aquila Lander von der Station los. Die Raffinerie ist in erster Linie ein gigantischer, etwas unregelmäßig geformter Würfel mit zwanzig Kilometer Kantenlänge. Umgeben von einem sechsundzwanzig Kilometer durchmessenden Habitatsring, welcher an den Kanten den Würfels verankert ist. Vier Stege sorgen für weiteren Halt, so dass die Station mit acht Punkten befestigt ist. Ich hoffe mal, dass dies eine konstruktionsbedingte Tatsache und keine Hommage an das Chaos ist.

Der Lander landet in unserem Hangar und wir sind bereit. Ich habe ein flaues Gefühl im Magen, versuche aber zum einen optimistisch und zum anderen unauffällig zu wirken. Mein Blick wandert über mein Gefolge und bleibt bei Lenea hängen. Ein hübsches Mädel ist sie ja, als Konkubine eines niedrigen Hauses könnte sie durchaus durchgehen. Ich hoffe nur, dass sie nicht aus ihrer Rolle fällt.
 
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UiUi so langsam gehts los.

Die "Kleine" gefällt mir rotzfrech und doch guten Argumenten nicht abgeneigt.

Ja, die kleine Alakan ist knuffig. Ist ein recht lieber NSC. :wub:

um mich auch mal wieder zu melden:
DANKE für diese grandiose Geschichte!!

Bitte! :wub:

und jetzt noch eine kleine Frage:
Wann geht es mit "dem Schweigen" weiter?

September schätze ich mal.

Position:
Winterscales Reich
Oribas System
"Lion"
Hangar
Zeit: 2 945 784.M41

Die Luke des Aquila öffnet sich und in militärischer Präzession verlassen drei mit Boltern bewaffnete schwer gerüstete Wachen das Schiff, direkt gefolgt von einer uniformierten Frau mit hochwertiger Bewaffnung. Das muss Greta Rockig sein und sie sieht in der Tat aus, als würde sie Steine kauen. Ich habe selten eine Frau mit so vielen Narben im Gesicht gesehen. Ihre Haare sind so kurz geschnitten, als wären sie ein Drei-Tage-Bart. Sie begrüßt mich verhalten und fordert mich auf, an Bord des Landers zu kommen.

"Einer so freundlichen Aufforderung kann ich nicht widerstehen", meine ich freundlich lächelnd und begebe mich an Bord des Bootes. Lenea hockt sich neben mich. Weitere Wachen sind an Bord. Als Greta an mir vorbei geht, sehe ich, dass sie eine Stahlplatte am Hinterkopf hat. Das Ding ist eckig und sieht nicht sehr ergonomisch aus.
"Eine Kriegsverletzung?", frage ich sie und Greta schaut mich nur eiskalt an. Mit der Frau ist nicht gut Kirschen essen.

Wir legen ab und fliegen auf die Station zu. Ich habe einen guten Platz unter der Kuppel und kann so nach außen sehen. Schnell kommt die gigantische Station näher. Wir sehen, wie ein kleines Schiff gerade ablegt. Ob das nun ein Gasernter ist, vermag ich nicht zu sagen. Sah die Station Anfangs mit bloßem Auge nur wie ein in dem Orbit eines Gasriesen schwebenden Kinderspielzeug aus, wird schnell klar, wie unglaublich gigantisch diese Station ist. Klar hat Wandererhafen einen größeren Durchmesser, ist aber nur ein Fünftel so hoch. Am Kiel kann ich zwei mächtige Türme von Laserlanzen erkennen. Oben auf drehbaren Türmen montierte Makrokanonen. Normal sind die Dinger zu riesig, um sie in Türme zu lafettieren, aber bei diesen gigantischen Dimensionen ist es möglich. Ich muss sagen, ich bin beeindruckt.

Wir schwenken ein und fliegen am Habitatsring vorbei, der mit Makrokanonenbatterien gespickt ist. Dann erreichen wir einen Hangar und fliegen hinein. Auch dieser ist riesig und könnte mehrere Staffeln von Furys beherbergen, was aber zum Glück nicht der Fall ist. Eine kleine Ehrenformation ist angetreten und ein Marketender mit dem Namen Yorgen Illgarat erwartet uns schon in einer schicken weißen Uniform, wie sie gerne Stewarts auf hochwertigen Passagierdecks tragen. Auch er trägt eine Metallplatte am Schädel. Für was die wohl gut sein mag?

Der Marketender macht einen etwas fahrigen Eindruck. Seine Augen wandern stetig hin und her und meiden jeglichen Augenkontakt. Er geleitet uns schwafelnd in eine Fahrzeugkabine einer Schwebebahn. Die Streben scheinen mir überdimensioniert zu sein, um einen Transportzug oben zu halten. Wahrscheinlich werden damit auch schwere Güter transportiert. Die Bahn fährt zuckelnd los und schleicht im Schneckentempo von etwa zwanzig Stundenkilometer dahin. Wir verlassen den Hangar und fahren durch eine gigantische Halle. Riesige Maschinenblöcke werden hier zerlegt und gereinigt. Gewaltige Kettenkräne werden mit bloßer Muskelkraft bedient. Jeder Arbeiter hat ebenfalls eine Metallplatte im Hinterkopf implantiert. Auch Illgarat weicht Fragen diesbezüglich aus. Oben auf Laufstegen sind Wachen zu sehen, die meist hochwertige halbautomatische Enterschrotflinten tragen oder Bolter, wenn es sich um Unteroffiziere handelt. Hier wird Sicherheit großgeschrieben. Wenn alles klappt, werden auch meine Leute bald generell über bessere Bewaffnung als bisher verfügen. In einem der Gänge stapft ein Sentinel dahin, der zwei Greifarme hat. Gewisse Arretierungen lassen darauf schließen, dass er mit wenigen Handgriffen gepanzert und bewaffnet werden kann. Nicht gut!

Schließlich erreichen wir eine weitere Station, die zu einem Verwaltungstrakt führt, wo der Marketender seine Schreibstube hat. Die ist recht gemütlich für Geschäftsverhandlungen eingerichtet und gibt einen freien Blick durch ein Panoramafenster auf die Station. Ich bekomme zu hören, dass die Lieferbücher eigentlich voll sind und wir nicht wirklich als Kunden in Frage kommen. Nun lasse ich durchblicken, dass ich ein Sammler von Memorabilien des Angevin Kreuzzuges bin und für einen Vertrag mich durchaus von einem Glanzstück meiner Sammlung trennen würde, nämlich der vollständigen Uniform, samt Orden, Urkunden, Bewaffnung und Portraits des Generals Arthur Jaegis, ehemals Angevins Adjutant und Drusus Stabschef. Damit bringe ich den Marketender Illgarat soweit, dass er mit seinem obersten Dienstherrn direkt Kontakt aufnimmt.

"Meister Feinfeld ist bereit Euch zu empfangen, wenn ihr mir bitte folgen würdet", meint schließlich der weiß uniformierte Marketender und wir stehen auf. Geht doch!
 
(vielen*
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)Dank
 
Zuletzt bearbeitet:
Action gibt es erst im nächsten Kapitel, dafür aber dann in großem Umfang.

Position:
Winterscales Reich
Oribas System
Fellwinds Raffinerie
Habitatsring
Zeit: 2 945 784.M41

Wir gehen zurück zur Schwebebahn und steigen wieder ein. Mit dieser wahnwitzigen Geschwindigkeit von zwanzig Stundenkilometern zuckeln wir nun in Richtung Zentrum der Anlage. Ich habe beinahe das Gefühl, dass wir schneller zu Fuß vorankommen würden. Nun ja, da heißt es wohl, sich in Geduld zu fassen. Allerdings scheint es ein gewisses Problem zu geben, denn wir werden von Techpriester Caitos Ceta V in Empfang genommen. Der Typ sieht ziemlich gruselig aus, selbst für einen Magos. Sein Kopf ist auf seinen Schädel reduziert. Kein Mist! Sein Kopf ist vollständig skelettiert, in seinen Augenhöhlen sind Sensorstäbe und Kameras zu erkennen. Sein Gehirn besteht zum sichtbaren Teil nur noch aus technischen Komponenten. Sein rechter Arm ist vollständiger Ersatz, was nicht so ungewöhnlich ist. Sein linker ist vollkommen fleischlos, das natürliche Skelett noch vorhanden und von technischen Geräten wie Motoren und künstlichen Sehnen betrieben. Der Rest von seinem Körper ist von der typischen roten Robe verhüllt, allerdings hat er ein abweichendes Symbol. Die eine Seite ist der typische skelettierte Schädel, der andere aber nur eine leuchte Fläche statt des Cyberschädels. Wahrscheinlich ist dies das Symbol der Sieben Tiefen Gemeinschaft.

Der Techpriester führt uns in einen Raum, wo mehrere Arbeiter auf Stühle festgeschnallt sind. Diese haben sich freiwillig zum Weiterdienst als Servitor bereiterklärt. Aber das interessante an der Szene ist, dass wir auf einem Monitor sehen können, was sie glauben zu sehen. Wir sind für sie Engel und sie befinden sich im Paradies. Das ist natürlich auch eine Methode, Zwangsarbeiter ruhig zu stellen und zu motivieren. Wer lehnt sich schon gegen die Engel des Imperators auf? Diese kleinen Metallplatten am Hinterkopf aller Besatzungsmitglieder oder besser gesagt, das Innenleben davon, lässt den Träger an eine künstliche Realität glauben. Ich tu so, als ob ich davon äußerst angetan bin. Man muss schon ein Idiot sein, um nicht die Vorteile davon zu sehen. Und die Nachteile, die ich lieber unausgesprochen lasse. Die Kirche wird nicht davon angetan sein, dass man ihr Jenseitsbild dazu missbraucht, Zwangsarbeiter ruhig zu stellen.

Allerdings müssen wir, wenn wir mit Meister Feindfeld persönlich in Kontakt treten wollen, uns ebenfalls in eine künstliche Realität begeben. Das ist natürlich ein starkes Stück. Aber ich bin nicht so weit gereist und habe so viel Geld investiert, um jetzt klein bei zu geben. Wir werden bis zu einer Sicherheitsschleuse geführt, wo wir unsere Waffen abgeben müssen. Wie bekommt man die Waffen eines Freihändlers? Genau, man bittet ihn darum. Aber habe ich Alternativen? Mit einer Weigerung komme ich meinem Ziel nicht näher. Also übergebe ich mein Wehrgehänge ohne zu zögern und die anderen folgen meinem Beispiel. Die Sicherheitsschleuse ist höchst interessant, zwei ferngesteuerte Maschinengewehre decken diesen Bereich ab, sechs Wachen halten sich hier auf, zwei weitere haben uns bis hier her begleitet, dazu noch der Magos und der Marketender. Links und rechts befinden sich Sicherheitstüren, dahinter befinden sich die Bedienungsterminals für die MGs und für das Öffnen und Schließen der Schleuse.

Hinter der Schleuse kommt nach einem kurzen Gang ein kreisrunder Raum mit acht Liegen aus gebürstetem Stahlplast. Der Boden scheint nach oben fahrbar zu sein, denn ich kann entsprechende Gestänge und zwei in Nischen befindliche Notleitern sehen. Mit diesen Geräten kann man eine künstliche Realität simulieren. Ich habe ziemliche Bedenken, mich auf diesen Liegen festschnallen zu lassen, darf mir aber nichts anmerken lassen. Momentan bin ich der Gradmesser für die anderen, sie orientieren sich an dem, was ich tu. Also werfe ich Lenea einen aufmunternden Blick zu und lege mich hin. Ohne Gegenwehr lasse ich mich anschnallen. Bruder Obskurus verfällt in seine alten Verhaltensmuster und will zuerst den Wächter spielen. Kapiert der Mann nicht, dass dies hier eine Prüfung des Vertrauens ist?

Nachdem alle angeschnallt sind, erwarte ich schon beinahe den Verrat, aber wir bekommen nur Helme aufgesetzt, die fest verschraubt werden. Mehrere Nadeln bohren sich in den Nacken, dann erhellt sich der schwarze Schirm des Helmes. Ich kann spüren, wie sich die Plattform nach oben bewegt und einrastet. Eine grüne Ebene erscheint um uns herum. In der Ferne kann ich ein dreistufiges, weißes Zikkurrat erkennen. Wie Götter schreiten vier Gestalten davon herunter, sie sind gewaltige Menschen, etwa drei Meter hoch, in weiße klassische Togen gehüllt.

"Willkommen in meinem Reich!", spricht mich der Riese direkt an. Offensichtlich ist das Magnus Fellwind. Wer so eine Schau abzieht, hat entweder ein sehr kleines Ego oder etwas zu verbergen. Ich tippe eher auf Letzteres.
 
Position:
Winterscales Reich
Oribas System
Fellwinds Raffinerie
Refugium der virtuellen Realität
Zeit: 2 945 784.M41

Seine Familienmitglieder bleiben eher im Hintergrund. Wir halten zuerst etwas Smalltalk, sprechen ein paar herausragende Ereignisse des Angevin Kreuzzuges an. Wie gut, dass mich dieses Thema immer fasziniert hat und alle meine Lehrer diesbezüglich ausnahmsweise mal meine volle Aufmerksamkeit genossen haben. Wir kommen auf die Flut von Fälschungen zu sprechen, welche den Markt überschwemmt. Wie gut, dass ich ein über jeden Zweifel erhabenes Echtheitszertifikat habe. Ich deute schließlich an, dass ich für einen dauerhaften Liefervertrag über Edelgas auf dieses außergewöhnliche Stück verzichten und es ihm als Gegenleistung überlassen könnte. Nach etwas hin und her kommen wir ins Geschäft. Aber leider würde der Vertrag erst in einem halben Jahr greifen. So lange können wir natürlich nicht warten. Das heißt umdenken. Also tu ich so, als hätte ich die Uniform nicht hier, sondern noch auf Aufbruch. Zur Unterzeichnung der Verträge würde ich sie ihm dann übergeben. Ich werde so zwar nicht andocken können, aber komme so nahe an die Plattform heran.

Als kleinen Bonus zeigt er mir das Glanzstück seiner Sammlung. Ein Sturmbolter wird aus einer Plattform aus dem Boden heraus präsentiert. Ist der nun Echt oder nur eine Projektion? Auf alle Fälle ist das Gehäuse mit einer Elfenbeinschnitzerei verziert, welche eine Schar unverhüllter Engel mit flammenden Schwertern zeigt.

"Einst gehörte dies General Angevin. Das ist "Himmelssturm". Er benutzte ihn in den letzten Jahren seines Lebens, als der Kreuzzug stagnierte. Ein wahres Prachtexemplar. Seht nur diese exquisite Darstellung der Engel." In der Tat sind die Engel recht weiblich gehalten und von erquickender Schönheit.

"Wirklich ein herausragendes Stück, einem wahren Sammler nur zu würdig!" Nachdem wir das gute Stück gebührend gewürdigt haben, können wir wieder gehen. Die Plattform fährt wieder nach unten und man schnallt uns wieder los. Lenea ist etwas durch den Wind und ich muss sie aufmuntern. Sie ist eben noch sehr jung und noch nicht besonders stark abgehärtet, was solch ungewöhnliche Situationen anbelangt. Ich zieh sie etwas auf, wie es ein Meister mit seiner Konkubine in einer solchen Situation eben tun würde. Schließlich muss ich eine Rolle spielen, Lenea eben auch.

Ohne Probleme bekommen wir schließlich unsere Waffen zurück und ich stoppe, wie lange wir etwa von hier bis zum Hangar brauchen. Etwas knapp über fünfunddreißig Minuten. Im Aquila Lander sind schon ein paar Proben von Edelgasen in druckfesten Behältern verstaut und wir können ohne weitere Probleme zurückfliegen. Ich bin wirklich froh, wieder im Hangar der "Lion" zu sein. Nachdem die Fässer gut verstaut sind, fliegt das kleine Beiboot wieder ab und ich atme auf. Ich lasse Kurs auf die Randgebiete nehmen.

Nach einem Tag treffen wir wieder auf die "Audacia", wechseln die Schiffe und werten die gesammelten Daten aus. Regelmäßig wird die Station von einem Müllschiff angesteuert. Einmal am Tag bringt das Schiff den Müll raus, um es mal salopp zu sagen. Dazu fliegt es in Richtung Sonne und entlässt nach zwei Stunden Flugzeit den Müll in den freien Raum. Dafür braucht es etwa eine halbe Stunde. Dort wo es den Müll heraus lässt, hat sich ein regelrechtes Müllfeld gebildet, sprich es ist nicht von der Station zu Orten, was darin vorgeht. Ein anderes Schiff was wiederum eher unregelmäßig an und ablegt ist ein Analyseschiff. Es scheint wohl die Gasvorkommen des Planeten zu messen. Das mit dem Müllschiff ist eine wichtige Information. Nach etwas hin und her entwickeln wir gemeinsam einen verwegenen Plan, die Station zu übernehmen.

Phase Eins beinhaltet die Kaperung des Müllschiffes im Müllfeld. Einige hundert Mann können sich darin verstecken. Einige Zeit bevor das gekaperte Müllschiff wieder mit dem trojanischen Inhalt an die Station andockt, werden wir mit der Generalsuniform an Bord gehen. Wir brauchen etwa eine Dreiviertelstunde. Die Uniform wird in einer Kiste transportiert werden, wo wir weitere zusätzliche Waffen lagern können. An der Schleuse werden wir unsere finsteren Pläne offenbaren und die Wachen dort niederkämpfen. Wir öffnen die Schleuse, gehen hindurch, schließen und blockieren diese dann. Dann gehen wir in den Raum mit den Liegen und folgen dem Kabelschacht zum Cogitatorkern. Jedenfalls meint Fidilius, dass er entsprechende Kabel hat erkennen können und meint, der zentrale Cogitatorkern zur Steuerung der künstlichen Realität wäre in der Nähe. Er traut sich zu, durch eine Umprogrammierung die Besatzung entweder außer Gefecht zu setzen oder im besten Fall, auf unsere Seite zu ziehen. So werden nur noch die Techpriester und Servitoren übrig bleiben, uns Widerstand zu leisten. Magister Militaris Ares ist der Meinung, den Schacht mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln halten zu können. Sein Wort in Imperators Ohr.

Inzwischen hat das Müllschiff angedockt und die versteckten Truppen sichern die Andockstation. Derweil offenbart sich die "Audacia" und die Geisterflotte. Damit ziehen wir das Feuer auf uns, während der Gastransporter nun auf die genommenen Docks andocken kann und die regulären Truppen auslagern kann. Derweil drehen unsere Schiffe ab und bekämpfen die Zerstörer. Hört sich einfach an, ist es eigentlich auch. Natürlich kann sehr viel schief gehen. Aber nur wer wagt, gewinnt!

Gespielt am 24.08.2013
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 5
Altea Puppila Meisterin der Leere Rang 4
Magister Militares Ares Rang 3
Bruder Obskurus Rang 4
EP: 400
Besiegte Feinde:
Beute:

Gedanke des Tages
Eine etwas ruhigere Sitzung. In Shadowrun würde man dafür Beinarbeit sagen. Auf alle Fälle gab es ein paar neue Erkenntnisse über Sebastian Winterscale und was es mit seinen Abenteuern auf sich hat. Jedenfalls ein paar neue Puzzleteile erhalten und auch ein paar zusammen fügen können.
 
Zwei sehr interessante Teile bin mal gespannt wie das ausgeht..... ein solider Plan hoffe der Techprieter schafft das dann würde ein Großteil der Truppen ausser Gefecht gesetzt sein. Ansonsten wird das ein sehr blutiges Unternehmen. Flavion Conari "Der Schlächter von Fellwinds Raffinerie" ist einTitel der so gar nicht stimmig klingen mag. :dry:

Hoffe mal das alles gut gegangen ist aber das erfahre ich ja bald.

Dannke nochmal das du uns an diesen wunderbaren Abenteuern teilhaben läßt. 😀
 
Zwei sehr interessante Teile bin mal gespannt wie das ausgeht..... ein solider Plan hoffe der Techprieter schafft das dann würde ein Großteil der Truppen ausser Gefecht gesetzt sein. Ansonsten wird das ein sehr blutiges Unternehmen. Flavion Conari "Der Schlächter von Fellwinds Raffinerie" ist einTitel der so gar nicht stimmig klingen mag. :dry:

In der Tat! Die ganze Sache hat einen äußerst bitteren Beigeschmack. :dry:

Hoffe mal das alles gut gegangen ist aber das erfahre ich ja bald.

Yup! :lol:

Dannke nochmal das du uns an diesen wunderbaren Abenteuern teilhaben läßt. 😀

Bitte schön! :wub:

Persona Dramatis
Persona Dramatis

Feinfeld Raffinerie

Magnus Feinfeld - Herr der Feinfeld Dynastie
Achia Feinfeld - Frau von Magnus
Theos Feinfeld - Sohn von Achia und Magnus
Rako Feinfeld - Sohn von Achia und Magnus
Greta Rokig - Anführerin der Sicherheitstruppen von Feinfeld Raffinerie
Techpriester Caitos Ceta V - Technischer Leiter und Mitglied der Techhäretiker von den Sieben Tiefen
Yorgen Illgarat - Marketender der Raffinerie und ehemaliger Viehhändler

Geisterflotte
Pius Alakan - Ehemaliger Lord-Kapitän der "Handbeißer"
Lenea Alakan - Etwa 17 Jahre alte Tochter von Pius und amtierender Lord-Kapitän der "Handbeißer"
Larno - Leibwächter und Berater von Lenea Alakan
Collin Wensworth - Lord-Kapitän der "Equinox"
Hollart Wensworth - Sohn von Collin und XO der "Equinox"
Rita Leander - Lord-Kapitän der "Latrans Freiheit"

Quintus und sein Gefolge

Quintus Conari - ältester Bruder von Flavion, Kronprinz und designierter Erbe des Hauses Conari
Purtia Salidas - knallharte Exsöldnerin und Anführerin von Quintus Leibwache.
Revius Conari - zehn Jahre alter Junge und jüngster Sohn von Quintus
Albert Conari - angeheirateter Cousin und Flottenoffizier der imperialen Flotte
Leobald Crane - Vertreter des Handelshauses Krynn
von Braun - ehemaliger Seneschall der Audacia und Vertreter des Handelshauses Krynn

Personen von Aufbruch

Lordkapitän Moredus Westland - berüchtigter Freihändler im Dienst der Kasballica Mission.
Kelwor Westland - Moredus Sohn, aktiv im Glückspielgeschäft
Kapitän Covalek - Kapitän des Zerstörers "Gerechter Pfad"
Lordkapitän Umboldt – Herr über die "Gerechter Kreuzfahrer" und ebenfalls Spielzeug von Lady Anagai.

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann
Lexikanuseinheit OP3C
Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige
Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari
Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.
Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.
Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.
Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.
Gerechter Pfad - Imperialer Zerstörer der Calixisflotte unter Kapitän Covalek
Zerberus I, II und III - Zerstörer unter dem Kommando von Lordkapitän Trusk
Rechtschaffener Kreuzfahrer - Kreuzer unter Lord-Kapitän Umboldt
Lion – Umgebauter Truppentransporter

Orte

Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.
Wanderershafen - Letzter Außenposten des Imperiums, markiert den Eingang zum Schlund
Aufbruch - Station, welche die Sonne Furibundus umkreist, markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.
Die Klause - Raumstation mit Sektierern im Schlund
Iquius V - Von Ork besetzte Minenwelt im Kessel, gehört dem Aestus Kartell

Xenosrassen

Orks - Haben mit den Hunert Hunert Zsänen ein eigenes kleines Sternenreich in der Weite
Stryxis - Händlerrasse, fliegt mit "Karawanenschiffen", erbeutete Schiffe anderer Rassen die mit gigantischen Ketten miteinander verbunden sind und von einem Hauptschiff geschleppt werden. Dienerrase der Yu´vath.
Yu´vath - Ausgelöschte, vom Chaos korrumpierte Xenosrasse, Grund des Angevin Kreuzzuges

Fraktionen

Aestus Kartell - Minen und Manufakturgesellschaft in Besitz der Familie von Hellwicks
Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert
Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft
Thuleaner - Ominöse Splittersekte des Mechanicum, Erbauer der "Audacia". Kaufen Halosternartefakt auf.


Kapitel 38
Tiefen und Höhen

Position:
Winterscales Reich
Oribas System
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 009 785.M41

Ein neues Jahr ist angebrochen. Die letzten zwei Wochen waren sehr stressig. Auf dem Rückflug besuchten wir noch die von Orks besetzte Minenwelt im Iquius System. Schließlich wird das unser Alibi sein und wir sollten wissen, was uns dort unten erwarten wird. Nichts Gutes schätze ich. Das meiste ist unterirdisch, aber einen verdammten Brocken können wir ausmachen. Auch sind noch zwei Transportschiffe im Orbit zu erkennen. Wenn man die zusammengetackerten und vor Waffen starrenden Schiffe Transporter nennen möchte.

Auf Aufbruch zurück standen einige Konferenzen an, auch trudelten weitere Schiffe der Geisterflotte ein und die Einschiffung der Söldner den Transporter und die "Handbeißer" mussten geregelt werden. Ich habe versucht, ein kleines Äffchen zu kaufen, um es in eine kleine Flottenuniform zu stecken und es Covalek zu nennen. Leider hatten die entsprechenden Händler keinen passenden Affen auf Lager. Dafür eine Kreatur, welche die Anwesenheit von Psionikern mit einer Rotverfärbung meldet. So etwas ist natürlich praktisch. Ich mache eine Probe aufs Exempel und zitiere Bruder Obskurus her. Leider war das zu viel für die Kreatur und sie platzte, nachdem sie sich rot verfärbt hatte. Dummerweise hatte der aufgebrachte Händler nur ein Exemplar auf Lager gehabt und dessen Überreste klebten gerade an den Wänden seines Terrariums. Thronverdammt!

Nun sind wir wieder in der Peripherie des Oribas Systems und warten auf die letzten Mitglieder der Geisterflotte. Auf Aufbruch kamen zwei Transporter und eine Fregatte hinzu. Nun kommen noch vier weitere Transporter und zwei Fregatten. Mit der "Audacia" als Flaggschiff haben wir nun fünf Fregatten, einen Zerstörer und acht mehr oder weniger starke Transporter in der Flotte. Nicht gerade eine Sektorflotte, aber gegen die "Stalker" und vier Zerstörer sollte es reichen. Es ist nur schade, dass ich diese Flotte nicht ins Gefecht führen kann. Diese Ehre wird mein XO Kyrr haben. Ich vertraue dem Mann und seinen Fähigkeiten. Die Crew ist motiviert und bereit. Ich bin nur bereit und nicht motiviert. Immer wieder muss ich an die Vision von Josephina denken. Wahrscheinlich wird es uns gelingen, die Beute zu erringen, aber nicht zu behalten. Ich habe ein verdammt mieses Gefühl bei der Sache. Aber trotzdem werde ich es tun, auch wenn es mir nicht gefällt. Wenn die "Stalker" entkommt, sind wir geliefert. Beim goldenen Arsch des Imperators, die verdammte "Stalker" ist ein Tarnkappenschiff, sie wird entkommen!

Aber die Abgründe der Familienpolitik zwingen mich, alles zu riskieren. Wie ich die hasse! Nun denn, gehen wir mit wehenden Fahnen dem Untergang entgegen, in der Hoffnung, dass ich mich täusche. Die letzten Befehle werden gegeben und die "Handbeißer" unter der frechen und doch niedlichen Lord-Kapitän Lenea Alakan beginnt mit ihrer Schleichfahrt ins System. Derweil setzen wir zur "Lion" über. Ich inspiziere die Söldnereinheiten und die scheinen guter Dinge zu sein. Sie sind der Meinung, als Verteidiger von Damaris hätte ich militärisch etwas drauf. Meine Ausbilder in der Akademie würden ihnen wohl laut widersprechen, aber die können sie zum Glück ja nicht fragen. Schließlich ist die "Handbeißer" in Stellung und wir fahren nun los. Die restliche Flotte nimmt Formation ein und gibt uns einen Vorsprung, bevor sie uns folgen. Ich mache es mir auf der Brücke des Transporters bequem und nasche aus der Keksdose, die mir vorsichtshalber meine süße Colette mitgegeben hat, damit ich hier nicht darben muss.

Ohne Probleme erreichen wir den Ortungsbereich der Raffinerie und fahren offen in ihren Bereich. Das Müllschiff hat gerade abgelegt und bewegt sich nun in den Müllnebel. Schon bald werden wir entdeckt und angefunkt. Wir geben uns zu erkennen und folgen zu einer zwei Klick entfernten Parkposition vor der Station. Ohne Eile halten wir den vorgegebenen Kurs. Die "Handbeißer" meldet Vollzug, das Müllschiff ist in unserer Hand. Die "Lion" erreicht ihre Ankerposition und wir werden abgeholt. Ich stelle auf meinem Chrono einen Countdown. Wie letztes Mal ist wieder die Sicherheitschefin der Feinfeld Raffinerie, Greta Rokig an Bord. Ich lasse sie das "Geschenk" in der Kiste inspizieren. Wie erwartet findet sich nichts Ungewöhnliches daran, wo doch da drinnen noch ein Bolter, ein Plasmawerfer und ein Flammenwerfer versteckt sind. Ich selbst brauche keine Fernwaffen, auch wenn ich gerade den Umgang damit erlerne.

Die Kiste mit ihrem wertvollen Inhalt lasse ich an Bord des Landers bringen und wir legen ab. Die gigantische Station ist schon bald mit bloßem Auge zu erkennen. Wie riesig sie ist. Inzwischen hat sich bei mir die Ruhe vor dem Sturm ausgebreitet, was immer auch passieren mag, ich bin dagegen gewappnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
'ere we goo! 'ere we goooo!

Musste ordentlich schmunzeln bei der Szene mit dem Affen und Bruder Obskurus.

Wie wir ja wissen überlebt kein Plan den ersten Feindkontakt...aber wir müssen uns wohl bis Freitag gedulden.

Ja, der arme psionische Melder. Er kennt halt nur ein Kommando: Platz! :lol:

Gute Pläne beziehen Feindkontakt mit ein. :lol:

Position:
Winterscales Reich
Oribas System
Aquila Lander
Transfer zur Feinfeld Raffinerie
Zeit: 2 009 785.M41


Langsam aber sicher wird die gigantische Raumstation immer deutlicher Sichtbar. Es ist erstaunlich, zu was gigantischen Leistungen der Mensch in der Lage ist. Wie viele Generationen hatten an dieser Station gearbeitet, bis sie diese gigantischen Ausmaße hatte? Irgendwie ist es traurig, dass nun zu beenden.


Der Habitatsring ragt schließlich vor uns auf und wir schweben in einen der Hangars ein. Das Müllschiff hat nun fahrt aufgenommen und werden in knapp einer Stunde wieder hier sein. Dann dürften wir auch an der Sicherheitsschleuse sein. Wieder werden wir vom Marketender Yorgen Illgarat empfangen. Wie üblich schwafelt er mir die Hucke voll. Er führt uns zu seiner Schreibstube wo auch der Magos der Sieben Tiefen Gemeinschaft mit zwei Gehilfen im Schlepptau auf uns wartet. Der Häretec bietet mir an, mein Schiff mit einer Anlage der virtuellen Realität auszurüsten. Allerdings ist der Platzbedarf und Energiehunger beträchtlich für ein sekundäres, nicht lebenswichtiges System. Auch für Manufakturen auf Malfi hätte er entsprechende Geräte und würde mir eine beträchtliche Provision bezahlen. Wie üblich heuchle ich weiter Interesse, mahne aber an, für stationäre Systeme eine etwas andere Realität zu kreieren, da im imperialen Raum das Adeptus Ministorum wohl nicht tatenlos zusehen würde, wenn man ihre Schäfchen jetzt schon das Paradies vorgaukelt. Da die Zeit mir davon läuft, beende ich das Gespräch, indem ich verspreche, das Angebot meinen Handelspartnern auf Malfi vorzulegen. Schließlich bekomme ich ein Dossier mit entsprechenden Datenblättern ausgehändigt. Die Produktivitätssteigerungen sind beträchtlich, aber auch die Selbstmordrate unter den Arbeitern. Selbstmordräume sind in der Gesamtkonzeption ein integraler Bestandteil, um durch Selbstmorde nicht den direkten Produktionsablauf zu beeinträchtigen. Nichts ist Gewinnschmälernd als wenn sich regelmäßig Arbeiter in selbstmörderischer Absicht in teure Produktionsmaschinen stürzen, diese eventuell beschädigen und mit ihren Überresten die Produkte beschmutzen.


Mit der Schwebebahn fahren wir nun in den inneren Bereich der Anlage. Inzwischen ist das Müllschiff nur noch wenige Minuten entfernt und bereitet sich auf das Andockmanöver vor. Gleich wird sich zeigen, ob mein Plan Erfolg haben wird oder nicht. Wir steigen aus und schleppen die Kiste in Richtung der Sicherheitsschleuse. Oder besser gesagt, die anderen schleppen die Kiste. Schließlich erreichen wir die Sicherheitsschleuse. Links und rechts neben dem Eingangsschott ragen die Läufe von zwei Maschinengewehre aus ihren drehbaren Halterungen heraus. Insgesamt stehen acht Wachen und der Marketender um uns. Ein faires Verhältnis. Ich bedauere es, diese Menschen töten zu müssen, aber ich rede mir ein, dass dies meine Pflicht ist.


"Wenn ich um Eure Waffen bitten dürfte, Kapitän Männer?" Einer der Wachen hält mir die offene Hand hin, um mein Wehrgehänge in Empfang zu nehmen. Stattdessen zeihe ich Schwert und Boltpistole. Mit einem schnellen Hieb spalte ich ihn in zwei Hälften. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
"Vorwärts!" brülle ich, als ob es noch einer weiteren Aufforderung bedurft hätte. Die Wachen sind im ersten Moment geschockt, besonders als Fidilius seinen Schockstab tanzen lässt. Meisterin Puppila zieht ihre Boltpistole und erschießt nach einigen ungewöhnlichen Fehlschüssen eine weitere Wache. Mein Astropath schützt sich mit einem Schutzfeld, wie damals auf Maleziel. Wie wir wissen, schützt das recht effektiv, bis jemand mit einem HE Lasergewehr darauf schießt. Magister Militaris Aris begibt sich zu einer der seitlich befindlichen Türen, um sie aufzusprengen. Guter Mann, er hält sich an den Plan.


Die Maschinengewehre fangen an zu hämmern und ich versuche in Bewegung zu bleiben. Ich renne durch das Abwehrfeuer der verbleibenden Wachen und tötete mehrere von ihnen. Trotzdem werde ich mehrmals getroffen, aber meine alte Panzerung beweist eindrucksvoll, dass sie trotz allem noch nicht zum alten Eisen gehört. Schließlich sind alle Wachen tot und der Marketender Illgarat betäubt am Boden. Ares sprengt endlich das erste Sicherheitsschott auf und ich stürme in den Raum, im Qualm kann ich zwei Wachen ausmachen. Einer wird von der mir folgenden Althea erschossen, den anderen strecke ich mit meinem Schwert nach mehreren Versuchen nieder. Ich deaktiviere das von hier gesteuerte Maschinengewehr. Auf der gegenüberliegenden Seite gelingt schließlich Fidilius und Obskurus das Gleiche. Allerdings beschädigt der Techpriester in seinem Übereifer die Konsole und verärgert nachhaltig den Maschinengeist. Während er den Schlamassel repariert, versuchen die anderen nun besser ausgerüstet die nachrückenden Truppen auf Distanz zu halten, was ihnen auch gelingt. Schließlich schafft es Fidilius den Maschinengeist zu versöhnen und wir können nun endlich das Schott öffnen. Viel zu langsam fahren die beiden Hälften auseinander. Währenddessen werden vom Feind weitere Verstärkungen heran geführt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie uns durch Masse überrennen. Oder uns mit einem Sentinel ausheben. Den Geräuschen nach zu urteilen, scheint gerade einer auf uns zuzukommen. Thronverdammt!
 
Hängt von meiner Schicht ab, um wieviel Uhr es ein Update gibt. 😉

Position:
Winterscales Reich
Oribas System
Feinfeld Raffinerie
Sicherheitsschleuse
Zeit: 2 009 785.M41

"Zieht Euch hinter die Schleuse zurück! Nehmt die Kiste mit!", befehle ich und drücke den Knopf, das Schott wieder zu schließen. Dann schieße ich mit der Boltpistole in die Konsole und töte damit hoffentlich den für den Mechanismus zuständigen Maschinengeist von dieser Seite. Mit voller Geschwindigkeit eile ich ihnen hinter her und helfe Althea bei der Kiste. Das Schott schließt sich hinter uns und wir sind temporär in Sicherheit. Ich lasse es zusätzlich mit einer Schweißnaht sichern, dann rücken wir weiter vor zu der beweglichen Plattform mit den Liegen, wo wir in die virtuelle Realität eintauchen konnten.

Nach dem Fidilius kurz das Bedienterminal studiert hat, fahren wir nach oben. Allerdings werden wir auf der Fahrt von einer Lautsprecherstimme beschimpft, die sich nach der von Magnus Feinfeld anhört. Offensichtlich findet unser Eindringen nicht seinen Beifall, was wohl niemand verwundern dürfte. Nun werden Gegenmaßnahmen gegen uns ergriffen, in dem trotz allem die virtuelle Realität hochgefahren wird. Die Umgebung verändert sich in die Parklandschaft mit der Stufenpyramide, wenn auch das ganze wie eine billige Kulisse aussieht.

"Ich bin auserwählt eine neue Ordnung im Imperium zu etablieren. Ich bin das unmittelbare Sprachrohr des Imperators und ich vollstrecke seinen Willen! Elendiger Verräter! Ihr hättet ein Teil eines vollkommenen Ganzes werden können. Stattdessen seid ihr zu einem verfluchten Verräter geworden", schimpft mich die flackernde Gestalt des Riesen in der lächerlichen Toga aus. In dieser Auflösung macht er Echt nichts mehr her. Aber er hat noch ein paar Tricks auf Lager. Zum einen werden wir von Schallwellen beschossen, die von Rückkopplungen der Projektoren der virtuellen Realität ausgelöst werden. Die erste Welle reist mich glatt von den Beinen und ich bin total desorientiert.

"Schießt die verdammten Dinger da oben ab!", befehle ich, während mir Blut aus den Ohren läuft. Thronverdammt! Ich schieße mehrmals kurze Salven mit meiner Boltpistole ab. Heraus gesprengte Brocken von Ferrobeton und Stahlplast prasseln auf mich herunter. Allerdings treffe ich alles mögliche, nur nicht die eigentlichen Projektionskörper. Dagegen ist Althea trotz allem wieder einmal eine Meisterschützin und erledigt nach und nach vier der fünf Körper. Den letzten holt Fidilius von der Decke. Währenddessen sind wir in der falschen Realität gefangen und bekommen nicht mit, wie zwei Kampfservitoren sich uns nähern. Nur Bruder Obskurus, dessen unrealer Körper der virtuellen Realität nicht unterliegt, kann Anfangs etwas unternehmen und hält sie mit seinen telekinetischen Kräften auf Abstand. Die Kampfservitoren sind auf Nahkampf ausgelegt und verfügen nur über Speere, auf deren Spitzen ein elektrisches Feld knistert. Allerdings haben sie dem Plasmawerfer von Fidilius nur sehr wenig entgegen zu setzen. Auch meine Plasmapistole Donnergrollen trägt ihren kleinen Teil dazu bei. Weiter werden wir nun aus uralten Lautsprechern in den Wänden beschimpft. Das ganze macht hier oben einen äußerst heruntergekommenen Eindruck. Alte Kampfspuren sind zu sehen und danach hat niemand renoviert. Dies scheint einst das private Refugium der Feinfelds gewesen zu sein.

Hier und da sind Vitrinen mit Ausstellungstücken zu sehen, hauptsächlich historische Gegenstände aus dem Angevin Kreuzzug. Bruder Obskurus macht mich auf den Sturmbolter aufmerksam, der hier etwas versteckt herumliegt. Dieser Sturmbolter im Godwin Deaz Schema verfügt über eine schier heilige Ausstrahlung und das nicht nur wegen den stürmenden Engeln. Ein wertvoller Besitz, der mir wahrscheinlich auch noch praktisch helfen wird. In einem Raum finden sich vier Skelette auf Liegen ausgestreckt, wie sie auch auf der beweglichen Plattform installiert worden sind. Sie tragen noch ihre hochwertige Kleidung und so wie es aussieht, sind das die sterblichen Überreste von der Familie Feinfeld. Kein Wunder, dass diese nicht außerhalb ihrer Station seit Jahren gesehen worden sind. Tote verreisen bekanntlich nicht gerne.

Wir folgen den Kabelsträngen und finden schließlich die Cogitatorbänke, weswegen wir hier sind. Aber dem nicht genug. In einem weiteren Raum steht ein Wunderwerk der Archäotech, ein großer Würfel aus pulsierendem Licht. Fidilius meint, dass dies ein Cogitatorkern aus dem Höhepunkt des Dunklen Zeitalter der Technologie ist. Wahrscheinlich birgt dieses Ding einen freien ungebundenen Maschinengeist. Die Techpriester des Mars nennen sie Künstliche Intelligenz und halten diese für die Auslöser im Krieg gegen die Eisenmenschen. Wie jedes Scholakind, dass in Archaik aufgepasst hat, weiß, war dies der Anfang vom Ende des technischen Aufstieges der Menschheit. Nie mehr wurde dieses Wissen und Kunstfertigkeit mit technischen Gerätschaften erreicht, wie in jener Zeit.