um mich auch mal wieder zu melden:
DANKE für diese grandiose Geschichte!!
Bitte! :wub:
und jetzt noch eine kleine Frage:
Wann geht es mit "dem Schweigen" weiter?
September schätze ich mal.
Position:
Winterscales Reich
Oribas System
"Lion"
Hangar
Zeit: 2 945 784.M41
Die Luke des Aquila öffnet sich und in militärischer Präzession verlassen drei mit Boltern bewaffnete schwer gerüstete Wachen das Schiff, direkt gefolgt von einer uniformierten Frau mit hochwertiger Bewaffnung. Das muss Greta Rockig sein und sie sieht in der Tat aus, als würde sie Steine kauen. Ich habe selten eine Frau mit so vielen Narben im Gesicht gesehen. Ihre Haare sind so kurz geschnitten, als wären sie ein Drei-Tage-Bart. Sie begrüßt mich verhalten und fordert mich auf, an Bord des Landers zu kommen.
"Einer so freundlichen Aufforderung kann ich nicht widerstehen", meine ich freundlich lächelnd und begebe mich an Bord des Bootes. Lenea hockt sich neben mich. Weitere Wachen sind an Bord. Als Greta an mir vorbei geht, sehe ich, dass sie eine Stahlplatte am Hinterkopf hat. Das Ding ist eckig und sieht nicht sehr ergonomisch aus.
"Eine Kriegsverletzung?", frage ich sie und Greta schaut mich nur eiskalt an. Mit der Frau ist nicht gut Kirschen essen.
Wir legen ab und fliegen auf die Station zu. Ich habe einen guten Platz unter der Kuppel und kann so nach außen sehen. Schnell kommt die gigantische Station näher. Wir sehen, wie ein kleines Schiff gerade ablegt. Ob das nun ein Gasernter ist, vermag ich nicht zu sagen. Sah die Station Anfangs mit bloßem Auge nur wie ein in dem Orbit eines Gasriesen schwebenden Kinderspielzeug aus, wird schnell klar, wie unglaublich gigantisch diese Station ist. Klar hat Wandererhafen einen größeren Durchmesser, ist aber nur ein Fünftel so hoch. Am Kiel kann ich zwei mächtige Türme von Laserlanzen erkennen. Oben auf drehbaren Türmen montierte Makrokanonen. Normal sind die Dinger zu riesig, um sie in Türme zu lafettieren, aber bei diesen gigantischen Dimensionen ist es möglich. Ich muss sagen, ich bin beeindruckt.
Wir schwenken ein und fliegen am Habitatsring vorbei, der mit Makrokanonenbatterien gespickt ist. Dann erreichen wir einen Hangar und fliegen hinein. Auch dieser ist riesig und könnte mehrere Staffeln von Furys beherbergen, was aber zum Glück nicht der Fall ist. Eine kleine Ehrenformation ist angetreten und ein Marketender mit dem Namen Yorgen Illgarat erwartet uns schon in einer schicken weißen Uniform, wie sie gerne Stewarts auf hochwertigen Passagierdecks tragen. Auch er trägt eine Metallplatte am Schädel. Für was die wohl gut sein mag?
Der Marketender macht einen etwas fahrigen Eindruck. Seine Augen wandern stetig hin und her und meiden jeglichen Augenkontakt. Er geleitet uns schwafelnd in eine Fahrzeugkabine einer Schwebebahn. Die Streben scheinen mir überdimensioniert zu sein, um einen Transportzug oben zu halten. Wahrscheinlich werden damit auch schwere Güter transportiert. Die Bahn fährt zuckelnd los und schleicht im Schneckentempo von etwa zwanzig Stundenkilometer dahin. Wir verlassen den Hangar und fahren durch eine gigantische Halle. Riesige Maschinenblöcke werden hier zerlegt und gereinigt. Gewaltige Kettenkräne werden mit bloßer Muskelkraft bedient. Jeder Arbeiter hat ebenfalls eine Metallplatte im Hinterkopf implantiert. Auch Illgarat weicht Fragen diesbezüglich aus. Oben auf Laufstegen sind Wachen zu sehen, die meist hochwertige halbautomatische Enterschrotflinten tragen oder Bolter, wenn es sich um Unteroffiziere handelt. Hier wird Sicherheit großgeschrieben. Wenn alles klappt, werden auch meine Leute bald generell über bessere Bewaffnung als bisher verfügen. In einem der Gänge stapft ein Sentinel dahin, der zwei Greifarme hat. Gewisse Arretierungen lassen darauf schließen, dass er mit wenigen Handgriffen gepanzert und bewaffnet werden kann. Nicht gut!
Schließlich erreichen wir eine weitere Station, die zu einem Verwaltungstrakt führt, wo der Marketender seine Schreibstube hat. Die ist recht gemütlich für Geschäftsverhandlungen eingerichtet und gibt einen freien Blick durch ein Panoramafenster auf die Station. Ich bekomme zu hören, dass die Lieferbücher eigentlich voll sind und wir nicht wirklich als Kunden in Frage kommen. Nun lasse ich durchblicken, dass ich ein Sammler von Memorabilien des Angevin Kreuzzuges bin und für einen Vertrag mich durchaus von einem Glanzstück meiner Sammlung trennen würde, nämlich der vollständigen Uniform, samt Orden, Urkunden, Bewaffnung und Portraits des Generals Arthur Jaegis, ehemals Angevins Adjutant und Drusus Stabschef. Damit bringe ich den Marketender Illgarat soweit, dass er mit seinem obersten Dienstherrn direkt Kontakt aufnimmt.
"Meister Feinfeld ist bereit Euch zu empfangen, wenn ihr mir bitte folgen würdet", meint schließlich der weiß uniformierte Marketender und wir stehen auf. Geht doch!