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Die neue Edition - Wie steht ihr dazu?[/h]Lautet das Thema der Fragestellung. Nun gut ich hab jetzt viel geschrieben, noch viel mehr gelesen von euch und noch mehr drüber nachgedacht und meine persönliche Lösung gefunden wie ich dazu stehe. Wen es nicht interessiert sollte JETZT aufhören weiterzu lesen
😀
Ich schreib das auch mehr für mich selber, ich kann mir Vorgänge (besonders Spielregeln) gerne selbst schlüssig erklären, sonst macht es mir keinen Spass. Hier schreib ich es nieder um Diejenigen die es interessiert einfach an meinen Gedanken teilhaben zu lassen und um die Frage des Threads zu beantworten. Oke,, einfache Antworten gibt es tatsächlich selten von mir, sorry about
🙄
Hab mich auch an mein allerertes, echtes, selbsgeschriebenes Wargame erinnert und dessen Grundprinzip das ich immer beibehielt, letztlich auch für 40k. Wargames sind an sich abstrakte Darstellungen von realen Schlachten (ja auch eine fiktive Realität ist immer noch Realität) Solche Spiele nutzen seit ihrer Erfindung durch preussische Offiziere und impliziert durch den Platzmangel der begrenzten Spielfläche, verschiedene Maßstäbe. Einen für die Modelle, die man greiffen können soll und an denen man, ohne Lupe, erkennen soll was sie Darstellen, einen anderen Maßstab für Entfernungen, da diese im Maßstab der relativ großen Figuren viel zu kurz wären (Beispiel 40k Figuren 1:56, Bolterschussweite 24" wären dann ca 35 Meter) und letztlich einen Maßstab für die Anzahl der Soldaten die eine Figur darstellt.
Im klassischen Wargame repräsentiert eine Figur 50 bis 300 Soldaten (je nach System oder Darstellzungsgöße der Gefechte einen Zug bis eine Kompanie) in Modernen Wargames stellen Figuren meist eine Schützengruppe (6 - 10) dar.
Stellt man sich nun auch in 40k ein Modell als Repräsentant einer Einheit, in meinem Fall einer Gruppe von 10 Mann, vor und ein Fahrzeug als Repräsentant einer Kompanie aus 10 Fahrzeugen, dann gewinnt das Spiel und seine Abläufe mehr an Abstraktion und viele der kurios erscheinenden Regeln in der 8. Edition können durchaus sinnvoll erklärt werden.
Beispiele:
Panzer haben rundum die selbe Panzerung und alle Waffen können beliebig in jede Richtung feuern. Das mach Sinn, wenn man sich das Schießen eines Modells als Feuergefecht einer ganzen Gruppe von Fahrzeugen vorstellt. Ales ist ständig in Bewegung, die Fahrzeuge feuern auch nicht einmal pro Waffe, vielmehr stellt der Spielzug einen bestimmten Zeitabschnitt dar. Die Panzerung der Modelle repräsentiert einen Durchschnittswert, ebenso wie die Waffen die gesamte Feuerkraft der Einheit darstellen die sie in einem Feuerkampf aufbringen kann. So abstrakt betrachtet, macht die Regelung in der 8. Edition für mich durchaus Sinn. Es stellt nicht Details eines schiessenden Panzers dar sondern eben den Effekt mehrerer Panzer die über Minuten hinweg aus der Bewegung ein Gefecht führen.
Ein Tremorgeschütz kann Abwehrfeuer geben (das Thema kam in einer Facebook Gruppe auf) Stellt man sich daß 6 bis 10 Soldaten aus 20 Metern Entfernung eine Panzerhaubitze angreifen ist das natürlich völliger Blödsinn, niemand könnte mit der Kanone auf die Infanteristen schiessen (völlig "Unrealistisch") stellt man sich hingegen die bessere Wargameversion vor, dass 60 bis 100 Mann aus ca 200 Metern Entfernung auf eine Artilleriebatterie losstürmen, wird man zwangsläufig an Berichte echter Schlachten erinner wo solche Aktionen meist sehr schief gingen, weil die Männer im Kartäschfeuer der Kanonen verbluteten.
Die Reiher der Beispiele könnte ich jetzt endlos vortführen, was ich euch aber ersparen möchte :-D Die meisten heutigen (jüngern) Spieler glauben das nicht, aber 40k hat tatsächlich mal als echtes Wargame begonnen, die Regeln waren den Urregeln (erste kommerziell vertriebene Wargame Regeln in England) von H.G. Wells (ja DER H.G.Wells) sehr ähnlich, da sie auf diese aufbauten. Vieleicht hat sich ja GW wieder auf diese alte Tradition besonnen und wollte wieder mehr Wargame Charakter in das zum Skirmisher verkommene Spiel bringen. Echte Skirmish Systeme erkennt man übrigens meist an den fehlenden Schussweiten, da im 28mm Maßstab bereits eine Faustfeuerwaffe eine effektive Schussweite von ca 90cm ~ 36" haben muss.
Resümee: Die einzige notwendige Hausregel ist die vermutlich immer schon vorhande aber von GW nie ausgesprochene Regel, daß ein Modell immer ~10 Dargestellte "echte" Equivalente Darstellt. Eine Spielrunde keine Einzelaktionen wiedergibt sondern nur die Resultate aus X Minuten Kampfgeschehen ermittelt. Entfernungen einen progressiven Maßstab benutzen 6"~50m. 12"~100-150m. 24"~300-400m. 36~600-800m. 48"1200-1500m. 72"~4000m usw... das ist egal, nur das Prinzip ist wichtig.
Damit kann ich mit (fast) allen Regeln der 8 ganz gut leben und finde es letztlich besser als die 5. bis 7. da es noch mehr Wargame Charakter hat und schneller zu spielen geht
😀
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Oh shit, wurde doch ein Roman
😱