Mit den Rabatten hast du natürlich recht. 20% ist eher bei Online-Läden zu finden. Auch wenn manche von diesen auch ein Ladenlokal besitzen, ist ihre Reichweite natürlich wesentlich größer und ich würde sie nicht mit einem "Offline-Ladenlokal" vergleichen wollen. Ich habe Respekt vor jedem Laden, der es durch guten Service und Charakter schafft, in einer auf Online-Einkauf basierten Welt zu überleben. Kann daher verstehen, wenn man da gerne etwas mehr bezahlt als den Internetpreis. Es muss halt über den reinen Einkauf (Tür auf, Kauf, Tür zu) hinausgehen.
Es ist von GW aber schon absurd, ein Produkt im Einkaufswert so niedrig anszusetzen, dass (Online-)Drittanbieter dieses so günstig verkaufen können. Falls das mit der Erhöhung der Einkaufspreise so stimmen sollte, wie es in dem von dir verlinkten Beitrag heißt, könnte ich es aus marktwirtschaftlicher Sicht aber immer noch nicht ganz verstehen. Falls es nur der von dir genannte Grund wäre, wäre es doch sinnvoller, den Verkaufspreis in den eigenen Shops zu reduzieren? Also wenn man nur die Diskrepanz zwischen Rabatt und UVP angleichen und seine eigenen Läden stärken will.
Die UVP-Verkaufspreise allgemein abzusenken, bei gleichbleibenden Einkaufspreisen für Drittanbieter, wäre in meinen Augen wesentlich verkaufsstimulierender als eine Erhöhung des Einkaufspreises für Drittanbieter. Die Mehrheit der Leute, die ich kenne, würden die UVP-Preise aus unterschiedlichsten Gründen nicht bezahlen. Würde es die größeren Rabatte nicht geben, würden sie wahrscheinlich eher das Hobby wechseln, als weitere Preiserhöhungen mitzugehen. In meinem Bekanntenkreis verdienen die meisten Leute zwar recht gut, aber haben dann doch einen recht pragmatischen Blick auf das Hobby.
Eine Erhöhung des Einkaufspreises würde man doch eher mit anderen Rahmenbedingungen erklären, die heutzutage alles teurer machen. Ob diese Gründe immer belastbar und keine "Abzocke" in einer undurchsichtigen Weltmarktlage sind, das kann ein kleiner Geist wie ich nicht beurteilen. Auch wenn ich dazu eine Meinung habe. 😉
Kurz auf den Punkt gebracht: Wenn es sich aus GW-Sicht lohnt, die Produkte an Drittanbieter für ~50%-60% UVP weiterzugeben, dann würde ich an der Stelle von GW eher an den UVP-Preisen arbeiten, als die Einkaufspreise anzufassen. Der Weg wäre wesentlich riskioärmer, als ein bewertes System zu destabilisieren. Vielleicht sind GW als Konzern die Diskrepanzen zwischen UVP und Internetpreis am Ende aber auch völlig egal, hehe.