So hier doch noch Teil 2. Hab einfach weggelassen was noch nicht passt und das Ende verändert. Dann hat Läuterung halt mehr als 3 Teile auch egal. Viel Spaß...
Dunkles Verlangen Teil fünf – Läuterung
2.
Psioniker, Fluch und Segen der Menschheit zugleich. Zu Tausenden, verbrannte das Imperium ihre Seelen jeden Tag. Sie waren wohl die ärmsten Kreaturen des Universums.
Doch Mitleid bedeutet Schwäche und die bedeutete den Untergang aller Dinge. Ein nicht sanktionierter Psioniker durfte nicht leben, denn er war ein billiger Wirt für die Schrecken des Immateriums.
Oft genügte ein Einzelner um eine ganze Welt ins Verderben zu stürzen. Deshalb gab es keine Toleranz und man begegnete ihnen mit Abscheu, Feuer und Schwert. Und doch waren sie es,
die, die Menschheit zusammenhielten. Ohne sie gäbe es keine Kommunikation, keine Reise zwischen den Sternen, keinen Zusammenhalt, nur Finsternis und Sklaverei.
In jedem Sektor machte man Jagt auf sie, trieb sie wie Vieh zusammen und steckte sie in streng bewachte, von Null Feldern geschützte Lager.
Unermüdlich pflügten die schwarzen Schiffe der Inquisition durch die Galaxis und fuhren ihre lebende Ernte ein. Die nackten Leiber unschuldiger Seelen drängten sich in ihren Frachträumen.
Angst, Schmerz und Unwissenheit war alles was ihnen blieb, während man sie ihrer grausamen Bestimmung zu führte. Doch dies war Bedeutungslos, denn der Thron war hungrig und das Astronomican musste leuchten,
wenn es noch Hoffnung für die Menschheit geben sollte.
Einst war Tybald Veron eine dieser armen Kreaturen gewesen. Obwohl man sein Gedächtnis gelöscht hatte, wie bei allen erwählten Kriegern des Ordo Malleus, konnte er sich erinnern.
Es waren unterdrückte Bilder des Leids und des hundertfachen Mordes an jenen, die für unrein befunden wurden. Diese Erinnerungen waren ungefährlich und lösten keine negativen Emotionen aus,
trotzdem verbarg er sie tief in seinem Inneren und hielt sie verschlossen wie eine Truhe mit kostbarem Inhalt. Beim Eintritt in die heilige Bruderschaft der Grey Knights, war sein Verstand in seine Einzelteile zerlegt,
gereinigt, konditioniert und wieder zusammengesetzt worden. Das brutale körperliche Trainingsprogramm während seiner Ausbildung, glich dem anderer Orden. Der mentale Bereich ging jedoch weit darüber hinaus.
Er trug das Liber Daemonicum in seiner gepanzerten Brust und kannte alle seine Gebete. Seine ganze Existenz war ein einziger Prozess der Reinigung und Kontrolle. Doch nun war er in einer Situation, die schwer zu kontrollieren war,
mit einem Feind vor sich, und einem im Rücken. Egal wie oft sein geschulter Geist die strategischen Berechnungen durchführte, es ging immer schlecht für ihn aus.
Er war der Hammer des Imperators, doch er stand allein. Allein gegen die Finsternis.
Der Einsatztrupp drang bis zum Eingang der Basilika vor und zertrat Schädel und Leiber unter seinen gepanzerten Schritten.
„Niemand durchquert dieses Tor!“, befahl Captain Invictus. Er roch die Falle, und noch etwas Anderes. Etwas, dass er schon lange nicht mehr gerochen hatte. Fäulnis, vermischt mit dem (!)Staub von tausend Welten(!).
Die Brüder in seinem Rücken waren unruhig, sie gierten nach Gewalt. Vor ihnen befand sich das Böse und die Schutzrunen in Verons Rüstung glimmten auf.
Willst du nicht frei sein? Er macht dich stark... Gib ihm nach... Töte den Grey Knight! Diener des Einen...
Captain Invictus trieb das boshafte Flüstern mit reiner Willenskraft aus seinem Schädel. Etwas unsagbar Altes, Unreines lag vor ihnen.
Er roch Krankheit, schwarzes Blut, es rief nach ihm, er konnte es hören, der Pulsschlag der Verdammnis rauschte in seinen Ohren. Seine Brüder spürten es auch. Es war widerlich und doch, zog es die Söhne des Engels an wie ein Magnet.
Invictus spürte die Blutgier im Trupp, langsam zog er den Engelszorn aus dem Halfter. Wie auf ein Zeichen bildeten die Astartes eine Feuerlinie und brachten ihre Werkzeuge des Todes in Anschlag.
„Ich will wissen was hinter dem Eingang auf uns wartet.“, wandte der Captain sich an Bruder Sergeant Larken, „Feuer!“
Der Trupp gehorchte, die Bolter sangen ihre Melodie der Schlacht und äscherten das Mauerwerk vor ihnen ein. Mauerteile und Staub regneten auf die Tearers herab und nahmen ihnen die Sicht auf alles was dahinter lag.
„Welpen im Anmarsch!“ Eine Stimme wie aus einem Grab, kalt, gefährlich, metallisch, drang durch den Nebel aus Schmutz.
Einen Augenblick später blitzte Mündungsfeuer auf und es waren keine Laserstrahlen, die in den Rüstungen des Trupps einschlugen. Es waren Bolter. Die heilige Waffe Terras entsandte den Tod ins Fleisch seiner Diener.
Bruder Segont brüllte als ein Projektil in seinen Multimelter einschlug. Die Druckkammer der Waffe explodierte und ließ ultraheißes Gas in alle Richtungen spritzen. Und der Astartes brüllte noch immer, während sein Schädel,
vor den Augen seiner Brüder, zerrann als wäre er aus Wachs. So ging Bruder Segont zusammen mit dem Engelshauch, auf grauenvolle Weise, in die ewigen Ruhmeshallen des Ordens ein.
Die Tearers fanden sich in einem mörderischen Sperrfeuer wieder und taten das einzig Richtige. Sie griffen an.
Captain Invictus kannte seinen Feind. Er hatte ihn schon unzählige Male bekämpft und empfand nichts außer puren Hass, als er in die bleichen, vom Warp verzerrten, Gesichter seiner abtrünnigen Brüder blickte.
Sie gehörten zur Schwarzen Legion, dass verrieten ihm die Farben und Abzeichen ihres verdorbenen Rüstzeuges. Präzise und ohne Emotion feuerten sie ihre Waffen ab, die toten Augen fest auf ihre Gegner gerichtet.
Es waren Augen, die in die Hölle geschaut hatten. Diese Augen würden nie wieder das Licht des Imperators erblicken. Und heute würden sie, in seinem Namen, für immer geschlossen werden.
Drei weitere Brüder fielen bevor die Tearers den Erzfeind erreichten. Die Diener der Dunkelheit waren nur zu viert, allemal genug um den Marines schwere Verluste zu zufügen.
„Die Leiche schickt ihre Kinder, wie aufmerksam.“, höhnte der Anführer, bevor sein uraltes Kettenschwert und die Saurozahnklinge sich kreuzten.
Töte den Grey Knight! Diener des Einen...
Captain Invictus kämpfte an zwei Fronten. Er parierte die mörderischen Hiebe des Renegaten Veterans, während er krampfhaft versuchte die Stimme aus seinem Kopf zu verbannen. Sein Feind war stark.
Die Kraft von Jahrtausenden des Krieges lag in jedem Schlag seiner blutgierigen Waffe. Der restliche Trupp überwältigte die übrigen drei Renegaten in einem Meer aus Blut. Doch Lauro war in der Defensive.
„Heute stirbst du!“, versprach ihm sein Gegenüber grinsend. Doch das Grinsen erstarb. Das Kettenschwert fiel zu Boden und die, von bläulichen Blitzen umhüllte, Klinge des Grey Knights ragte aus der Brust des Verräters.
Mit einem Schrei durchstieß Tybald Veron den Rücken des Verräters. Sein Psi-Schwert brannte sich durch Rüstung und Fleisch, und verschlang die schwarze Seele des Renegaten in einem Atemzug.
Er zog die leuchtende Klinge zurück und der leblose Leib brach zusammen. Er und Captain Invictus standen sich gegenüber. Über der Leiche des Verräters, trafen sich ihre Blicke.
Mordlust lag im vernarbten Antlitz des Flesh Tearers.
Rother Straub beobachtete das Geschehen mit leeren Augenhöhlen und lächelte.
Fortsetzung folgt...