40k Dunkles Verlangen

Bei Melterwaffen wird Gas auf submolekulare Ebene gebracht und mit hohem Druck aus der Waffe geschossen..Ein Multimelter ist nur die große Version davon wie Bolter -schwerer Bolter

Soweit ich weiß prinzipiell immer und überall. Kommt auf die größe an, willst du eine ganze Flotte durchbringen empfehle ich dir den Weltraum, sollte es nur ein kleiner Riss sein durch den zB Dämonen treten reicht eine offene Fläche.
Ich weiß nicht ob es irgendwo genau beschrieben wird wie so ein Riss "gebaut" wird aber ich denke wenn du dir ein unheilliges Ritual mit Menschenopfer und einem Psioniker ausdenkst wird keiner meckern ^^
 
Danke für die Info!!!
Also beim Melter ist mir inzwischen eingefallen, dass die Astartes ja vielleicht auch nicht wissen wie das genau funktioniert, sind ja keine Jünger des Omisia (wenn der überhaupt so heißt )

hat Teleport auch was mit Warp zu tun bzw. kann sich ein Mensch ohne Termirüst. plötzlich weg teleportieren ???

mfG.
 
Morgem,

Inwieweit ein Taktischer Marine weiß wie genau ein Melter funktioniert kann ich dir nicht sagen. Die Adepten des Mechanicums bzw die Tech Marines werden das denke ich schon wissen.
Der Kollege den du meinst schreibt man *Omnissiah 🙂



puh da komme ich schon an meine Grenzen ^^

Also ein Teleporter erschafft einen "Tunnel" durch den Warp durch den die teleportierten reisen. Allerdings ist dies sehr unsicher und kann auch sehr schlecht ausgehen.

Also soweit ich weiß kann jeder von einem Schiff aus teleportiert werden. Oft sind es Terminatoren da sie mitten in die heftigsten Kämpfe geportet werden.

Prinzipiell ja, solange ein Teleporter vorhanden ist. Allerdings sind diese sehr selten und bei den Marines gibt es nur für Hochrangige Mitglieder einen persönlichen. Mit ausnahme der Grey Knights die spezielle Trupps damit ausrüsten.

Von Vulkan weiß man das er auch einen hatte.

Basiert alles auf meinem Wissen, können also durchaus fehler versteckt sein XD
 
Dunkles Verlangen Teil fünf – Läuterung


1.


Seit mehr als zweitausend Jahren war der Engelshauch im Besitz des Ordens.
Gesalbt, gereinigt und erfüllt mit heiligem Licht, zwang er seither die Feinde des Imperators zu schmerzhafter Buße.
Sein Strahl, so heiß wie eine Sonne, offenbarte die Heiligkeit Terras in einer finsteren Galaxis. Die Luft flimmerte vor Hitze, als Bruder Segont den schweren Multimelter abfeuerte.
Ein Schott aus Plaststahl, dass dem Einsatztrupp den Durchgang verweigert hatte, war nur mehr heiße Schlacke.
Bruder Segont knurrte zufrieden und die Astartes stiegen durch das dampfende Loch. Sie fanden sich in einem hohen Raum wieder. Graues Zwielicht fiel durch große, gotische Fenster.
Auch hier lagen Leichen, zwischen den Scherben, die den Boden bedeckten.

„Wir müssen uns an der linken Außenseite des Komplexes befinden. Alle Fenster sind links und wir sind sechs Ebenen unter der Audienzhalle.“, stellte Sergeant Larken fest.
Er hatte das Auspex deaktiviert und sie mussten sich auf ihre Instinkte verlassen, was bei Astartes keinen Nachteil bedeutete.

„Das muss wohl die private Basilika des Gouverneurs gewesen sein.“, bemerkte Invictus und tatsächlich befand sich ein Schrein des Gott-Imperators in der Mitte des Raumes.
Er war geschmückt mit Eingeweiden.



Tybald Veron sah es und war abgestoßen, doch erschüttern konnten solche Dinge ihn nicht. Er hatte schlimmeres gesehen. Besorgt war er allerdings wegen der seltsamen Neigung seiner Brüder.
Er hatte Gerüchte gehört bezüglich der Engel von Baal und sie nicht geglaubt. Sein Orden war zurückhaltender geworden, wenn es um die Anschuldigung seinesgleichen ging.
Seit dem Zusammenstoß mit den Space Wolfes während des Monats der Schande, prüfte man penibel alle Fakten, bevor man einschritt. Doch das hier war etwas Anderes, es war Verderbtheit, Verderbtheit vor seinen Augen.
Er musste etwas unternehmen, doch zuerst war ein Dämon zu bannen.



Captain Invictus musterte den Grey Knight verstohlen. Was wusste er über sie?
Er hatte schon zu viel gesehen, das stand fest. Wie wichtig konnte dem Imperator das Leben eines einzelnen Dieners wohl sein?
Im Vergleich zur Kampfkraft seines gesamten Ordens erschien ihm ein toter Grey Knight gerechtfertigt.
Das Imperium hatte bereits genug Bruderzwist entschied er. Die Lösung war einfach, doch zuerst hatten sie einen Auftrag auszuführen.



Das andere Ende der Basilika, an dem sich ihr Haupteingang befinden musste, lag im Schatten.
Dort rührte sich Etwas. Der Trupp hob alarmiert die Waffen, keinem war es entgangen.
Tybald Veron nickte in die selbe Richtung. „Straub ist ganz Nahe, er wartet auf uns.
Hinter dem Eingang befindet sich rechts ein kleiner Raum, dort ist er.“

„Und da kommen sie.“, stellte Larken lakonisch fest, als der erste Laserstrahl seine Servorüstung traf.
Sie kamen in Massen. Unzählige zerlumpte Gestalten mit schwarzen Atemschutzmasken stürmten auf sie zu.

„Die greifen uns tatsächlich an, wie dumm.“, grinste Invictus.
„Für diesen Abschaum wird keine Munition verschwendet und ich wünsche einen Überlebenden! Blut ruft, Brüder!“
„Wir folgen!“, erwiderte der Trupp, verrichtete sein gesegnetes Werk und strich die Basilika mit frischem Blut.
Der Feind war in der Überzahl, doch seine Lasergewehre und der Ort des Gefechtes, machten diesen Umstand bedeutungslos.
Unter schauerlichem Geheul stürzten sich die Tearers auf ihre Gegner, um der Galerie des Todes neue Bilder hinzu zu fügen.
Sie waren die Engel des Todes und Teufel des Nahkampfs. Sie waren Space Marines, und sie waren die Götter der Schlacht.

Es ging schnell. Die Verräter reagierten wie erwartet, einige schossen, einige erbrachen sich und einige wollten sich ergeben.
Das Ergebnis war bei allen das Gleiche. Bis auf einen.

Der Ketzer litt Schmerzen. Bruder Aront hatte ihm Arme und Beine gebrochen. Captain Invictus ließ sich auf ein Knie herab,
um dem Mann die Atemschutzmaske ab zu nehmen. Unreine Haut spannte sich über ein knochiges Antlitz,
aus dem ihm purer Hass entgegen schlug.

„Warum greift ihr uns an? Ihr müsstet es besser wissen.“, tadelte er den gepeinigten Verräter sanft.
„Wir haben gekämpft!“, schrie der Mann plötzlich, „Wir haben gekämpft, doch wir waren allein. Niemand ist gekommen.
Ihr habt uns im Stich gelassen, Bastarde!“, klagte er den Astartes an.

Lauro ignorierte den Vorwurf.
„Wenn wir dort drinnen auf den verehrten Rother Straub treffen, wer ist dann bei ihm?“, fragte er stattdessen, sachlich.
Der Mann starrte nur trotzig vor sich hin.
„Ah“, dachte Invictus, „trotzige Kinder!“
Er zeigte dem Verräter lächelnd seine cretacische Klinge.
„Das ist der Zahn eines Reptosauriers, aus den Glendrai Schluchten auf Cretacia. Es gibt wenig in der Galaxis, dass ihm an Schärfe gleichkommt.“
Liebevoll glitten Lauros Finger über die Waffe. „Wunderschön nicht wahr? Damit werde ich zum Wohle des Imperators, das Gedärm aus deinem sündigen Leib schneiden, wenn du mir nicht antwortest.
Auf das du Buße tust und die Heiligen frohlocken!“

Entsetzt blickte der Verräter abwechselnd auf die Saurozahnklinge und in die bleiche, mit Narben bedeckte Fratze des Flesh Tearers. Doch er war tapfer und schwieg. Captain Invictus hielt sein Versprechen.
Und er hörte erneut das befriedigende Geschrei der Läuterung.


Fortsetzung folgt...
 
Gute Frage...

Ich denke bald, Läuterung-Teil 2 ist eigentlich schon eine Zeitlang fertig, aber irgendwie passts noch nicht ganz ...
Hab beruflich jetzt wieder einiges zu tun, und schreibe auch noch andere Sachen, daher die Verzögerung, Sorry.
Aber das lange Warten soll sich ja lohnen und erst wenn ich es selber gerne lese, zeig ich es Anderen.
Ich musste Captain Invictus einfach mal ein bisschen ruhen lassen, damit ich ihn wieder so sehe wie er sein soll...
Ich kann nichts versprechen, aber im laufe dieser Woche sollte es sich noch ausgehen ( gibts halt wiedermal eine Nachtschicht...😎 )

mfG.
Tristan
 
So hier doch noch Teil 2. Hab einfach weggelassen was noch nicht passt und das Ende verändert. Dann hat Läuterung halt mehr als 3 Teile auch egal. Viel Spaß...



Dunkles Verlangen Teil fünf – Läuterung






2.


Psioniker, Fluch und Segen der Menschheit zugleich. Zu Tausenden, verbrannte das Imperium ihre Seelen jeden Tag. Sie waren wohl die ärmsten Kreaturen des Universums.
Doch Mitleid bedeutet Schwäche und die bedeutete den Untergang aller Dinge. Ein nicht sanktionierter Psioniker durfte nicht leben, denn er war ein billiger Wirt für die Schrecken des Immateriums.
Oft genügte ein Einzelner um eine ganze Welt ins Verderben zu stürzen. Deshalb gab es keine Toleranz und man begegnete ihnen mit Abscheu, Feuer und Schwert. Und doch waren sie es,
die, die Menschheit zusammenhielten. Ohne sie gäbe es keine Kommunikation, keine Reise zwischen den Sternen, keinen Zusammenhalt, nur Finsternis und Sklaverei.
In jedem Sektor machte man Jagt auf sie, trieb sie wie Vieh zusammen und steckte sie in streng bewachte, von Null Feldern geschützte Lager.
Unermüdlich pflügten die schwarzen Schiffe der Inquisition durch die Galaxis und fuhren ihre lebende Ernte ein. Die nackten Leiber unschuldiger Seelen drängten sich in ihren Frachträumen.
Angst, Schmerz und Unwissenheit war alles was ihnen blieb, während man sie ihrer grausamen Bestimmung zu führte. Doch dies war Bedeutungslos, denn der Thron war hungrig und das Astronomican musste leuchten,
wenn es noch Hoffnung für die Menschheit geben sollte.



Einst war Tybald Veron eine dieser armen Kreaturen gewesen. Obwohl man sein Gedächtnis gelöscht hatte, wie bei allen erwählten Kriegern des Ordo Malleus, konnte er sich erinnern.
Es waren unterdrückte Bilder des Leids und des hundertfachen Mordes an jenen, die für unrein befunden wurden. Diese Erinnerungen waren ungefährlich und lösten keine negativen Emotionen aus,
trotzdem verbarg er sie tief in seinem Inneren und hielt sie verschlossen wie eine Truhe mit kostbarem Inhalt. Beim Eintritt in die heilige Bruderschaft der Grey Knights, war sein Verstand in seine Einzelteile zerlegt,
gereinigt, konditioniert und wieder zusammengesetzt worden. Das brutale körperliche Trainingsprogramm während seiner Ausbildung, glich dem anderer Orden. Der mentale Bereich ging jedoch weit darüber hinaus.
Er trug das Liber Daemonicum in seiner gepanzerten Brust und kannte alle seine Gebete. Seine ganze Existenz war ein einziger Prozess der Reinigung und Kontrolle. Doch nun war er in einer Situation, die schwer zu kontrollieren war,
mit einem Feind vor sich, und einem im Rücken. Egal wie oft sein geschulter Geist die strategischen Berechnungen durchführte, es ging immer schlecht für ihn aus.
Er war der Hammer des Imperators, doch er stand allein. Allein gegen die Finsternis.



Der Einsatztrupp drang bis zum Eingang der Basilika vor und zertrat Schädel und Leiber unter seinen gepanzerten Schritten.
„Niemand durchquert dieses Tor!“, befahl Captain Invictus. Er roch die Falle, und noch etwas Anderes. Etwas, dass er schon lange nicht mehr gerochen hatte. Fäulnis, vermischt mit dem (!)Staub von tausend Welten(!).
Die Brüder in seinem Rücken waren unruhig, sie gierten nach Gewalt. Vor ihnen befand sich das Böse und die Schutzrunen in Verons Rüstung glimmten auf.



Willst du nicht frei sein? Er macht dich stark... Gib ihm nach... Töte den Grey Knight! Diener des Einen...


Captain Invictus trieb das boshafte Flüstern mit reiner Willenskraft aus seinem Schädel. Etwas unsagbar Altes, Unreines lag vor ihnen.
Er roch Krankheit, schwarzes Blut, es rief nach ihm, er konnte es hören, der Pulsschlag der Verdammnis rauschte in seinen Ohren. Seine Brüder spürten es auch. Es war widerlich und doch, zog es die Söhne des Engels an wie ein Magnet.
Invictus spürte die Blutgier im Trupp, langsam zog er den Engelszorn aus dem Halfter. Wie auf ein Zeichen bildeten die Astartes eine Feuerlinie und brachten ihre Werkzeuge des Todes in Anschlag.

„Ich will wissen was hinter dem Eingang auf uns wartet.“, wandte der Captain sich an Bruder Sergeant Larken, „Feuer!“
Der Trupp gehorchte, die Bolter sangen ihre Melodie der Schlacht und äscherten das Mauerwerk vor ihnen ein. Mauerteile und Staub regneten auf die Tearers herab und nahmen ihnen die Sicht auf alles was dahinter lag.
„Welpen im Anmarsch!“ Eine Stimme wie aus einem Grab, kalt, gefährlich, metallisch, drang durch den Nebel aus Schmutz.
Einen Augenblick später blitzte Mündungsfeuer auf und es waren keine Laserstrahlen, die in den Rüstungen des Trupps einschlugen. Es waren Bolter. Die heilige Waffe Terras entsandte den Tod ins Fleisch seiner Diener.
Bruder Segont brüllte als ein Projektil in seinen Multimelter einschlug. Die Druckkammer der Waffe explodierte und ließ ultraheißes Gas in alle Richtungen spritzen. Und der Astartes brüllte noch immer, während sein Schädel,
vor den Augen seiner Brüder, zerrann als wäre er aus Wachs. So ging Bruder Segont zusammen mit dem Engelshauch, auf grauenvolle Weise, in die ewigen Ruhmeshallen des Ordens ein.



Die Tearers fanden sich in einem mörderischen Sperrfeuer wieder und taten das einzig Richtige. Sie griffen an.
Captain Invictus kannte seinen Feind. Er hatte ihn schon unzählige Male bekämpft und empfand nichts außer puren Hass, als er in die bleichen, vom Warp verzerrten, Gesichter seiner abtrünnigen Brüder blickte.
Sie gehörten zur Schwarzen Legion, dass verrieten ihm die Farben und Abzeichen ihres verdorbenen Rüstzeuges. Präzise und ohne Emotion feuerten sie ihre Waffen ab, die toten Augen fest auf ihre Gegner gerichtet.
Es waren Augen, die in die Hölle geschaut hatten. Diese Augen würden nie wieder das Licht des Imperators erblicken. Und heute würden sie, in seinem Namen, für immer geschlossen werden.

Drei weitere Brüder fielen bevor die Tearers den Erzfeind erreichten. Die Diener der Dunkelheit waren nur zu viert, allemal genug um den Marines schwere Verluste zu zufügen.
„Die Leiche schickt ihre Kinder, wie aufmerksam.“, höhnte der Anführer, bevor sein uraltes Kettenschwert und die Saurozahnklinge sich kreuzten.


Töte den Grey Knight! Diener des Einen...


Captain Invictus kämpfte an zwei Fronten. Er parierte die mörderischen Hiebe des Renegaten Veterans, während er krampfhaft versuchte die Stimme aus seinem Kopf zu verbannen. Sein Feind war stark.
Die Kraft von Jahrtausenden des Krieges lag in jedem Schlag seiner blutgierigen Waffe. Der restliche Trupp überwältigte die übrigen drei Renegaten in einem Meer aus Blut. Doch Lauro war in der Defensive.

„Heute stirbst du!“, versprach ihm sein Gegenüber grinsend. Doch das Grinsen erstarb. Das Kettenschwert fiel zu Boden und die, von bläulichen Blitzen umhüllte, Klinge des Grey Knights ragte aus der Brust des Verräters.


Mit einem Schrei durchstieß Tybald Veron den Rücken des Verräters. Sein Psi-Schwert brannte sich durch Rüstung und Fleisch, und verschlang die schwarze Seele des Renegaten in einem Atemzug.
Er zog die leuchtende Klinge zurück und der leblose Leib brach zusammen. Er und Captain Invictus standen sich gegenüber. Über der Leiche des Verräters, trafen sich ihre Blicke.
Mordlust lag im vernarbten Antlitz des Flesh Tearers.



Rother Straub beobachtete das Geschehen mit leeren Augenhöhlen und lächelte.


Fortsetzung folgt...
 
Nein natürlich nicht!!!
Ich muss mich bei den Lesern hier entschuldigen. Momentan ists mir berufl. einfach nicht mögl. die ganze Nacht auf zu bleiben um zu schreiben. ( Anders kann ichs leider nicht. )
Diese Geschichte wird aber noch beendet und es kommen auch noch mehr Abenteuer mit anderen Gegnern und anderen Orten. Der Winter bis Frühlingsbeginn ist bei mir wieder die ruhige Zeit, da kann ich mich wieder voll meinen Geschichten widmen, da kommen sie wahrscheinl. auch im selben Tempo daher wie zu Beginn dieses Jahres. Ich hab Captain Invictus erstes Abenteuer noch nicht abgeschlossen, obwohl ich mit dem nächsten bereits begonnen habe. Aber keine Angst es wird ein fulminantes Finale geben, und danach gehts wieder schneller dahin...

trotzdem Danke fürs lesen, es freut mich unheimlich das die Geschichte Euren Zuspruch findet.

bis Bald.
Tristan.
 
Schöne Feiertage alle zusammen!!!



Dunkles Verlangen Teil fünf - Läuterung




3.


Wenn man die Hölle einmal akzeptiert hatte, so war sie das reinste Paradies.
Rother Straub wusste das. Sein Gast hatte es ihm gezeigt. Der Gast, dessen Namen er nicht wusste, hatte ihm so viele Wunder offenbart, das der Schmerz in den Hintergrund trat.
Der Gast hatte ihm klar gemacht, dass man keine Augen braucht um die Wahrheit zu sehen. Also hatte Rother Straub ein Messer genommen und sie heraus geschnitten.
Seitdem trug er seine Augäpfel in einem silbernen Kästchen mit sich herum, als ob es heilige Reliquien wären.
Schon lange war er seinem Orden zu radikal geworden und das mochte etwas heißen. Diese klein geistigen Wirrköpfe konnten einfach nicht begreifen, was wahre Macht bedeutet.
Dabei hatte er sie ihnen angeboten. Doch sie waren ihm mit Hass begegnet. Er konnte sie verstehen. Den selben Hass und die selbe Intoleranz, hatten die Schergen eines falschen Gottes auch ihm beigebracht.
Nur sein Gast war in der Lage ihn davon zu befreien. Und nun war dieser Gast hungrig. Er gierte gerade zu nach den Seelen der gepanzerten Männer, auf der anderen Seite der Mauer.
Auch für bewaffnete Verstärkung, hatte sein Gast gesorgt. Es waren Krieger, die den wahren Göttern dienten. Götter die bereits angebetet wurden, lange bevor die Menschheit aus dem Schlamm gekrochen war.
Ekstatische Geilheit, Raserei, Weisheit, und schlussendlich Verfall. Das waren die Mächte welche die Geschicke des Universums bestimmten, und kein verrottendes Imperium mit der perversen Vorstellung eines
sterbenden Gottes.
Die Mauern des Raumes, in dem er sich zusammen mit seinen Begleitern befand, wurden von Boltersalven zerrissen. „Welpen im Anmarsch!“, sagte der Champion der dunklen Brüder und es klang wie ein Versprechen des Todes.
Das Mündungsfeuer blitzte im grauen Staub des zerbröckelten Mauerwerks. Auf der anderen Seite leuchteten Grüne Augenpaare durch den Nebel aus Schmutz. Rother Straubs Gast frohlockte.
Zusammen beobachteten sie das mörderische Gefecht der Astartes, bis zu seinem Höhepunkt. Und wieder sprach sein Gast zu dem Einen. Denn einer von ihnen war bereit für die Wahrheit.
Einer von ihnen war schwach.
Rauken begriff langsam, dass sein Gast ihn verlassen wollte, und das dies seinen Tod bedeutete. Der Gast hatte versucht es vor ihm zu verbergen, doch er war dahinter gekommen.
Der Gast war auf der Suche nach einem mächtigeren Gefäß für seine Pläne. Dafür musste der Grey Knight aus dem Weg geräumt werden und sein zukünftiger Wirt war gerade dabei das für ihn zu erledigen.


Töte den Grey Knight, Diener des Einen...


Captain Lauro Invictus war schnell. Es gab nicht vieles in diesem Universum das er nicht töten konnte. Doch Veron parierte seinen Schlag. Invictus sah nicht die geringste Überraschung im Gesicht des Grey Knights.
Lauro war wütend, und er war durstig. Der rote Durst tobte in seinem Innern. Blut, betörend, metallisch, süß. Es war die Essenz aller Dinge und Captain Invictus erlag seinem Lockruf.
Die Saurozahnklinge suchte ihren Weg zu lebendigem Fleisch, und fand ihn, unter Tybald Verons Achsel, wo das Rüstzeug schwach war. Doch der scharfe Zahn der Cretacischen Riesenechse
drang nur eine Handbreit in den Körper des Grey Knights ein. Das reichte nicht, und Invictus versuchte verzweifelt sie tiefer hinein zu treiben. Dann kam der Schmerz.
Eine Art Druckwelle erfasste ihn, und schleuderte ihn quer durch den Raum. Die Augen des Grey Knights leuchteten blau, wie zwei Plasma Bälle, als er auf ihn zu kam.
„Du Narr wählst den Abgrund!“ Verons Stimme hatte sich verändert, tief und mächtig, bohrte sie sich in Invictus pochenden Schädel, und blieb dort als Echo hängen. Blitze umspielten die Klinge des Grey Knights.
Der Flesh Tearer lächelte trotzig und leckte Verons Blut von der Spitze des Saurozahns. Er entblößte lange Eckzähne, als er die Mundwinkel hoch zog. Die Gier entstellte sein Narbengesicht.
„Das ist dein Ende, Hexer!“, spuckte Invictus in den grauen Staub. „Dein Blut schmeckt süß, weißt du? Etwas schwer vielleicht, aber das mögen wir. Nicht wahr Brüder?
Ich werde dich davon kosten lassen bevor du stirbst!“, versprach er großzügig, als er Verons nächstem Hieb auswich.


Das Ende war gekommen. Captain Tybald Veron kannte den Zeitpunkt seines Todes. Er konnte ihn sehen, wie so vieles, dass Anderen verborgen blieb. Er war gescheitert.
Die Dunkelheit obsiegte und der Dämon in seinem Rücken triumphierte. Er sammelte seine Kraft für einen letzten, alles zerschmetternden Angriff.
Ein letztes Mal zapfte er die verdorbene Energie aus dem Empyrean und empfand wie immer Ekel, als sie seinen Geist berührte.
Doch etwas stimmte nicht. Er konnte seine Macht nicht frei setzen. Irgendetwas hinderte ihn daran.


Denkst du wirklich, dass wir zulassen, dass du alle tötest? Wir brauchen ihre Hüllen. Wir wollen sie! Es sind Gefäße der Macht...die Kinder des Einen...


Captain Invictus raste vor Wut. Durch den roten Nebel der seine Sinne umhüllte, musste er sich eingestehen, dass er den Grey Knight nicht alleine bezwingen konnte.
Doch er war nicht allein. Die blutbespritzten Gesichter von Aront und Larken tauchten im Rücken des Psionikers auf. Und während dieser zum tödlichen Hieb gegen ihren Captain ausholte,
fanden ihre Saurozähne den Weg durch seine Rückenpanzerung. Gleichzeitig stieß Invictus zu. Dieses Mal tief und tödlich. Noch während seine Brüder ihre Klingen in Verons Körper herum rissen,
um Eingeweide und Organe zu zerfetzen, durchstieß der Saurozahn den Hals des Psionikers. Mit einem Siegesschrei auf den blutigen Lippen, öffnete Invictus die Schlagader seines Gegners.


Über Tybald Verons Brustpanzer ergossen sich Blutströme im Rhythmus seines Herzschlages. Seine Sinne schwanden bereits als er in die Knie ging. Weitere Saurozähne durchbohrten ihn,
als die restlichen Überlebenden des Trupps auf den Sterbenden einhackten. Invictus Antlitz war eine Maske des Grauens. Nur langsam fiel die Raserei von ihm ab.
Er nickte seinen Brüdern anerkennend zu, während sie sein Werk vollendeten. Ein jeder kostete von Verons Blut, machte sich symbolisch zum Mittäter und bewies damit die Treue zu seinem Captain.
Lauro machte sein Versprechen wahr und wischte den Saurozahn an Verons Lippen ab. „Du ließt mir keine Wahl, Bruder. Niemals hättest du akzeptiert, wer wir sind und was wir tun.
Möge deine Seele ihren Weg finden in Sein Licht.“, sagte Invictus zu dem Sterbenden, dann wandte er sich an den Trupp: „Ein Jeder benetze seine Lippen aus dem Kelch des Sieges!“
„Mein Kelch macht mich trunken!“, erwiderte der Trupp. Und langsam normalisierte sich die Gemütslage der Brüder.


Dann wandten sie sich der gekrümmten Gestalt zu, die in einer Ecke des Raumes stand. Das Gesicht war grau und eingefallen. Leere Augenhöhlen starrten sie an.
Der Kuss des Immateriums war deutlich zu erkennen. „Ich kann euch sehen!“, kreischte die Gestalt und hob ein in Silber gerahmtes Kästchen aus Glas empor.
Captain Invictus verzog angewidert das Gesicht, als er den Inhalt erblickte und zog den Engelszorn aus dem Halfter...
 
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Dunkles Verlangen Teil fünf – Läuterung




4.




Die Gestalt in der Ecke zitterte am ganzen Leib und bot einen jämmerlichen Anblick.
Die schwarze Robe des Ordos hing nur noch in Fetzen von den gekrümmten Gliedern herab.
Das Haar war büschelweise ausgefallen. Dunkle Male bedeckten das eingefallene Gesicht.
Die grausige Parodie eines Inquisitors hielt das Zeugnis ihres Wahnsinns, mit beiden Händen, von sich gestreckt,
als wäre es eine Ikone der Eklesiarchie. Wirres Gefasel kam über die zersprungenen Lippen.
„Sie sind hier! Du hast mir die Unsterblichkeit versprochen, doch du hast gelogen!
Hast du geglaubt ich würde nicht dahinter kommen?“ Rother Straub wurde hysterisch.
Krampfhaft umklammerte er sein silbernes Kästchen. „Verlass mich nicht!“, schrie er den blutbesudelten
Astartes entgegen, bevor er damit fortfuhr unverständliches Zeug vor sich hin zu plappern.



Captain Invictus senkte den Engelszorn und rümpfte die Nase. Die Gestalt in der Ecke verströmte
einen unglaublichen Gestank. Man brauchte nicht die Sinne eines Astartes um dies wahr zu nehmen.

Das schlotternde Etwas hatte sich selbst beschmutzt, aber das war es nicht. Es war etwas Fremdes, Unbeschreibliches. „Das alles wegen dem hier?“ Bruder Sergeant Larken deutete auf das zitternde Häufchen Elend. „Scheint so.“, antwortete Invictus und trat einen Schritt auf den ehemaligen Inquisitor zu.
„Rother Straub?“

„Du hast mich verraten!“, murmelte die Gestalt, ohne die Astartes zu beachten.
Der Herr der dritten Kompanie zuckte resigniert mit den Achseln. „Verrückte Kinder.“, dachte er.
„Bruder Aront!“
„Ja, Bruder Captain.“ Der finstere Marine machte einen geradezu ausgeglichenen Eindruck.
Der Einsatz hatte ihm gut getan.
„Du weißt, was zu tun ist!“
„Ja, Bruder Captain.“ Noch bevor Straub reagieren konnte, war der Flesh Tearer bei ihm.
„Ihr macht einen Fehler!“, waren Rother Straubs letzte Worte, bevor eine riesige gepanzerte Hand
seinen Kopf packte, um dreihundertsechzig Grad drehte und von den Schultern riss.
Widerlicher Gestank entströmte dem blutigen Halsstumpf. Captain Invictus wurde übel.
Das durfte eigentlich nicht geschehen. Übelkeit empfand ein Astartes normalerweise nur,
wenn sein Körper ein starkes Gift neutralisierte. Doch so plötzlich das Gefühl aufgetreten war,
verschwand es wieder.

„Was machen wir mit dem hier?“ Bruder Aront deutete auf Straubs Kopf in seiner Hand,
dessen aufgerissene Augen ins Leere starrten.

„Wir nehmen ihn mit, zusammen mit dem Rüstzeug und der Gensaat des Hexers. Der Rest soll brennen!“
Captain Invictus Augen leuchteten. Flammen spiegelten sich in seinen Pupillen,
als Bruder Hermio sich schweigend ans Werk machte. Endlich war der Moment gekommen.
Den Schädel des Inquisitors würde er Rauken bringen, als Beweis, damit diese widerliche
kleine schwarze Ameise Ruhe gab. Verons Gensaat ging nach Titan, zum Zeichen des Respekts
und um keine lästigen Vorwürfe laut werden zu lassen. Nun folgte der angenehme Teil.

Er ließ Larken die Dunkles Verlangen kontaktieren.
„Gesamte Kompanie klar zum Gefecht! Landungspunkte ermitteln!
Vorgehen nach Standard Schema!“, befahl Invictus.
„In seinem Namen, diese Welt gehört euch!“

Die Brüder des Trupps grinsten. Genau darum, liebten sie ihren Captain...



Ende.