40k Dunkles Verlangen

Dunkles Verlangen Teil sechs – Buße




1.


Der Maschinengeist des Roten Kreuzfahrers brüllte seinen Zorn in die kalte Luft von Kramost Prime,
der Hauptwelt des Bedon Sternenhaufens.
Im Bauch des Kreuzzug Schema Landraiders der dritten Kompanie befanden sich sechzehn Astartes.
Es waren Flesh Tearers, sie waren Veteranen, und sie waren durstig.
Die Unruhe und Gewalt, die von ihnen ausging, wurde von der beengten Atmosphäre
im Inneren des Panzers noch verstärkt. Der, der sie anführte trug den Rang eines Captains.
Invictus
war mit kunstvollen gotischen Lettern in den Brustpanzer seiner Servorüstung graviert.
Das ehemals weiße Tuch der Buße, hing nur noch als schmutziger, durchlöcherter Fetzen von den Hüften.
Das persönliche Wappen, zwei gekreuzte Saurozähnne über einem schwarzen Kelch,
zierte das rechte Schienbein seiner Rüstung.
Ein grässliches Narbengeflecht bedeckte das hohlwangige Antlitz und schien zu tanzen,
jedes mal wenn sich ein Muskel darin bewegte.
Wer in seine tiefliegenden Augen sah, kreuzte den Blick eines Mörders.
Dieser Mann stammte von einem Engel ab. Doch er war nicht mehr der Selbe.
Irgendetwas hatte sich verändert. Irgendetwas war anders...



Eine Ewigkeit hatte die Dunkles Verlangen im Warp verbracht, um in dieses System zu gelangen.
Es war eine Zeit des Wartens gewesen. Eine Zeit der Stille, und der Schatten.

Captain Lauro Invictus war wütend. Man hatte nach ihm gerufen und er war gekommen.
Doch nun weigerten sich Teile der auf Kramost Prime stationierten Regimenter, seine Hilfe anzunehmen.
Es mochte daran liegen, dass das 111. Cadia, das hier kämpfte, auch auf Taloa 9 dabei gewesen war
und dort nur knapp seinen Exzessen entkam. Kyprian Rauken, die schwarze Ameise, hatte ihn hierher geschickt.
Der Inquisitor stellte Captain Invictus ein Ende seiner Buße in Aussicht,
wenn er diesen Auftrag erfolgreich zu Ende brachte.
Hätte der Diener des Ordos allerdings die geringste Ahnung davon,
was der Herr der dritten Kompanie alles zu büßen hatte, wäre das wohl ein Todesurteil.



Kramost Prime versank im Chaos.
Die PVS Regimenter der Klasse drei Fabrikwelt hatten sich gegen ihre Führung erhoben
und den planetaren Rat, sowie den System Gouverneur und dessen Familie, unter Arrest gestellt.
Danach wurde die sogenannte Enklave des höheren Wohls ausgerufen. Es war Häresie.
Der Kult des höheren Wohls schwappte, aus dem Galaktischen Osten kommend,
auf die Randwelten des Bedon Haufens über. Vor allem die unteren Bevölkerungsschichten,
die Frauen, und die Arbites, unterlagen seinen Versprechungen von Gleichberechtigung, Freiheit und Demokratie.
Auch Veteranen des Damokles Krieges gehörten zu den Trägern dieser neuen Ideologie.
Sie waren es meist, die bei den Planetaren Streitkräften Gehör fanden.
Das Imperium hatte die Situation auf Kramost Prime selbst verschuldet. Man war nachlässig gewesen.
Nachlässig und träge.
Selbstverständlich hatte es Verhöre und Erschießungen gegeben, doch im allgemeinen hatte man die Bewegung unterschätzt.
Doch Kramost Prime war die rote Linie.
Man war nicht bereit die Hauptwelt, und damit den größten Rohstoffproduzenten des Sektors aufzugeben.
Also war der Bedon Kreuzzug ausgerufen worden.



Captain Lauro Invictus sollte der Schlange den Kopf abschlagen und diese Perversion beenden.
Dazu musste er die Festung des höheren Wohls, den ehemaligen Gouverneurspalast, stürmen.

Dort befanden sich die Rädelsführer des Aufstandes,
zusammen mit ihren hochwohlgeborenen Geiseln und deren Familien. Primärziel war der Tod der Verräter.
Das Leben der Geiseln war sekundär. Captain Invictus war begierig darauf, die Ordnung Terras wieder herzustellen.
Man wollte ein Exempel statuieren, deshalb hatte man ihn gerufen. Er war eine Waffe der Abschreckung.
Das Lächeln des Engels, ließ ihn wirken, wie das personifizierte Böse.

Dies war ein Auftrag nach seinem Geschmack...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
freut mich von dir zu hören.
Tja wir Ösis mögens halt etwas morbider, vorallem die Wiener. 😉

Ich versuch halt die Atmosphäre aufrecht zu erhalten. Deshalb geh ich auch nicht so genau auf jede Gefühlsregung und jeden Gedanken der Protagonisten ein, und versuch auch die Dialoge eher knapp zu halten. Und natürlich mach ichs mir leicht, Lauro ist die Hauptperson, der Rest meist nur Statisten, die dazu dienen ihn heraus zu heben. Außerdem mag ich keine strahlenden Helden ... die sterben bei mir. Ich hab vor die 3. Kompanie in mehrere unabhängige Abenteuer zu schicken, wobei sich immer eine Geschichte in der Geschichte befindet, neben den Misionen gehts auch immer um Lauros Geisteszustand, der sich nach der Begegnung mit Straub langsam und schleichend verändert. ( und sicher nicht zum Guten...)

in diesem Jahr kommt nichts mehr, eher Samstag oder Sonntag. In diesem Sinne, Guten Rutsch!
 
Happy new year!


2.




Der Rote Kreuzfahrer durchquerte zerstörtes Terrain.
Trümmer, Panzerwracks, zerbombte Geschützstellungen und menschliche Knochen.
Die Fossilien des Krieges säumten seinen Weg.
Stumme Zeugen der Grausamkeiten, die Menschen sich gegenseitig antaten.
Für jedes normale Lebewesen war solch ein Ort die Hölle.
Die Insassen des Roten Kreuzfahrers nannten es zu Hause.


Seit der Bedon Kreuzzug begonnen hatte,
waren die Rebellen auf Kramost Prime in der Defensive.
Der Hammer des Imperators traf die Welt mit voller Wucht
und die Aufständischen verloren langsam die Kontrolle.
Captain Invictus hatte die Order, bei der Erfüllung seiner Pflicht,
möglichst wenig Zerstörung anzurichten. Man wollte den Imperialen Palast
und die wichtigste Infrastruktur darum herum erhalten. Außerdem befand sich
ein Schrein des Rogal Dorn in der dortigen Kathedrale und die Pilger Scharen,
die zu ihm strömten, brachten dem Imperium Unsummen, auf die man auch in Zukunft
nicht verzichten wollte. Für den gefallenen Engel, im Inneren des stählernen Ungetümes,
dass auf den riesigen Palastkomplex zu raste, spielte es keine Rolle.
Es musste nichts zerstört werden, solange nur genug Blut floss.
Er würde Buße tun und seine Sünden abwaschen, mit dem Blut der Verräter.


Er hatte die Litanei gesprochen.
Für gewöhnlich erfüllte sie seinen Geist mit Zuversicht und Kraft.
Dieses Mal empfand er nichts. Nur der Durst war geblieben.
Und noch etwas Anderes. Es war nicht greifbar, doch es verhöhnte ihn
aus den tiefsten Winkeln seiner Seele.
Die Brüder an seiner Seite schwiegen. Invictus beobachtete sie genau.
Ständig auf der Hut. Ständig auf der Suche nach den Anzeichen des Makels.
Diese Krieger verkörperten die Hoffnung, den letzten Funken Licht, der die
Finsternis erhellte. Doch sie hatten sich wieder einmal auf den Weg gemacht,
um jene Menschen ab zu schlachten, die sie geschworen hatten zu beschützen.


Die mächtigen Geschütze des Astra Militarum hatten die Stellungen der Rebellen
eingeebnet und einen Angriffskorridor für den Roten Kreuzfahrer geschaffen.
Im Inneren des Panzers herrschte Ruhe, draußen brach die Hölle aus.
Die Artilleriebastionen des Palastes hatten das Feuer eröffnet. Die riesige schwarze
Festung war in Sichtweite gekommen und man sah das Mündungsfeuer auf ihren
Wällen blitzen. Dann wurde es laut, als die Waffensysteme des Roten Kreuzfahrers
antworteten.
„Noch fünf Minuten.“, verkündete der Steuermann, während er den Panzer im zick zack
Kurs durch das Feindfeuer führte. Die Brüder waren bereit.
Ihr Rüstzeug war frisch gewartet. Ihre Waffen waren gesalbt und die Saurozähne geschliffen.
Alle Vorkehrungen waren getroffen worden, um die Feinde des Thrones zu richten.
Der Multimelter des Roten Kreuzfahrers schoss. Sein ultraheißer Strahl schmolz die Mauer
des ersten Verteidigungsringes und der Panzer brach durch.


Nun war Captain Invictus wo er sein wollte, nahe am Feind. Zu nahe für die
großen Geschütze. Nahe genug für die Klinge. Der Trupp nahm hinter ihm Aufstellung.
Niemand sprach. Es klickte als die Bolter entsichert wurden. Der Werfer des Panzers
schleuderte Granaten. Dann öffnete sich die Sturmrampe. Sofort versorgte die Visuelle Zielerfassung ihrer Helme die Brüder mit Daten und die Bolter sangen
ihr Lied. Eine Stimme flüsterte in Invictus Kopf.


Töte sie alle! Diener des Einen...


Und Captain Invictus gehorchte.


Die Soldaten, die zur Verteidigung des äußeren Walls abgestellt waren,
machten ihren Frieden, als sie sahen was aus dem Landraider heraus kam.
Sie erkannten die Farben und Abzeichen der Servorüstungen.
Und sie wussten, der Tod war zu ihnen gekommen...
 
Mal sehen ob er den wieder los wird...

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3.




Die PVS am äußeren Verteidigungsring waren den Astartes,
an der Stelle wo der Durchbruch erfolgte, zehn zu eins überlegen.
Sie kämpften und starben tapfer.


Bruder Aront hatte man Luzifer anvertraut, den schweren Bolter des Trupps.
Im Gegensatz zu anderen Orden, war dies keine Ehre.
Man verwehrte ihm die Freuden der Klinge. Es war die Buße
für sein Betragen auf Crest sieben. Er hatte Verons Tod zu verantworten
und schämte sich dafür. Luzifer brüllte. Hülsen fielen neben Bruder Aront
zu Boden, während die geweihten Geschoße ihrer Bestimmung folgten.


Captain Lauro Invictus war nicht zu stoppen. Ein Gebieter des Todes.
Einmal in Bewegung, gab es nichts, dass ihn aufhalten konnte.
Schon gar kein Mensch.
Diese Wahrheit wurde den Ketzern auf blutige Weise beigebracht.
Der Saurozahn zerschnitt Leiber und kostete vom Fleisch des Feindes.
Wo er hinkam, hinterließ er Leichen.
Lauro kannte das Spiel. Er spielte es bereits seit anderthalb Millenien
und war ein Meister darin.


Die Soldaten mochten der Botschaft eines ketzerischen Irrglaubens erlegen sein,
doch sie behielten ihre Ehre. Alle schossen. Keiner lief davon. Die Tearers
hinterließen ein Bild des Grauens.


Sein letztes Opfer brach hinter Captain Invictus zusammen.
Zuvor hatte der Mann noch einen überraschten Ausdruck im Gesicht gehabt,
doch als er an sich herabsah, erkannte er, dass seine Eingeweide aus dem geöffneten
Unterleib gefallen waren. Dann fing er an zu schreien und versuchte mit beiden Händen
sein Gedärm im Körper zu halten. Schließlich ging er in die Knie und sackte vornüber.
Der Schrei erstarb. Stille legte sich über den Kampfplatz, unterbrochen von fernem
Grollen der Artillerie und den Geräuschen der Brüder, die ihre Waffen luden.
Captain Invictus betrachtete sein Werk. Er war zufrieden. Ein guter Anfang.
Der Trupp formierte sich. „Soll ich, Bruder Captain?“ Bruder Hermio war neben seinen
Herrn getreten. Er deutete mit seinem Flammenwerfer auf die Leichen ringsherum.
Captain Invictus legte den Kopf in den Nacken, um an den schwarzen Wänden aus
Plastbeton empor zu starren, dann schüttelte er den Kopf. „Wir werden beobachtet,
also schicken wir ihnen eine Botschaft.“
Bruder Hermio nickte. Er kannte das Prozedere.


Lauro widmete seine Aufmerksamkeit wider der gewaltigen Festung, die über
ihnen aufragte. Die Wintersonne auf Kramost Prime tauchte die schwarzen Mauern
in bleiches Licht. Der Herr der dritten Kompanie bewunderte die Baukunst der Menschheit.
Eine seiner harmloseren Leidenschaften. In seinem Rücken schleiften die Brüder,
die Leichen über den Kampfplatz.


Hoch über ihnen waren die Verteidiger des Höheren Wohls. Sie waren Zeugen des
Gemetzels. Nun sahen sie, wie die Astartes die Leichen ihrer Kameraden schändeten.
Die rot-schwarzen Gestalten trugen Körper und abgetrennte Gliedmaßen zusammen
und formten daraus riesige Buchstaben. Am Ende bildeten die Toten ein einzelnes Wort
und übermittelten die Botschaft der Tearers an ihre lebenden Gefährten.
Captain Invictus nutzte einen mächtigen Verbündeten. Die Angst.
Die Besatzungen der höheren Ebenen sahen das Wort auf dem blutgetränkten
Boden. Es war eine Botschaft an jeden Einzelnen von ihnen.


BEREUE!
 
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Danke.
Momentan sind die Storys halt etwas kurz (bin gerade im actionfieber)
hab mir aber gestern das neue regelwerk von einem freund geholt und werd mir jetzt mal
den storyteil reinziehen...dann gibts hoffentl. wieder bißchen mehr hintergrund...
hab mir auch meinen neuen codex geholt und find ihn gut.(obwohl ich meine Tearers schon seit der 3ten spiele)
Jaja, Buße hält noch einige makabere überraschungen bereit... der nächste teil heißt dann Strafe...

mfG.
 
4.




Willkommen Jünger, tritt ein ins Licht des höheren Wohls,
teile deine Wünsche und Sorgen und du wirst erhört.
Willkommen Jünger, sei unser Gast und wir nennen dich Freund.
Willkommen Jünger, entsage der Tyrannei und wir gewähren dir Schutz.
Willkommen Jünger...


Eine Boltersalve zerriss die Com-sprecher der riesigen Vorhalle des Palastes
und beendete die Blasphemie. Bruder Sergeant Larken senkte seine Waffe
und lud nach. Dann gab er das Zeichen zum ausfächern und die Hälfte des
Trupps verteilte sich mit dröhnenden Schritten. Egal was die Frauenstimme
aus den Lautsprechern verkündete, damit war es nun vorbei.
Die Tearers hatten das Gebäude betreten.


Kramost Prime war eine Fabrikwelt. Seine Tribut Rate war enorm. Und wie
auf allen Fabrikwelten des Imperiums, war der Maschinengott omnipräsent.
Die gezackten Schädel des Mechanicums starrten auf die Astartes herab.
Die Vorhalle des Palastes wirkte mehr wie das Innere eines Raumfrachters,
nicht wie ein Regierungssitz. Die Wände waren aus Plaststahl. Anstatt imposanter
Pforten aus Marmor gab es nur Schotts mit zweckmäßiger Aufschrift.
Es roch nach Maschinenöl und Weihrauch, und noch etwas Anderem.
Alle Brüder des Trupps registrierten es sofort.
„Xenos!“, knurrte Bruder Aront und spuckte aus.
Der Marine wirkte bleich, noch behielt er die Kontrolle.
„Vielleicht Söldner.“, sagte Larken.
„Wir werden sehen. Vorrücken!“, befahl Captain Invictus.
Irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas lenkte ihn ab.
Es war Zweifel. Es war Misstrauen. Es war unrein.
Der Captain gab sich größte Mühe es vor seinen Brüdern zu verbergen.
Irgendwann würde der 3. Kompanie jedoch ein neuer Ordenspriester,
und auch ein neuer Psioniker zugeteilt werden, dann war es damit vorbei.
Das musste er verhindern.


„Sprengfallen!“, verkündete Larken gelassen.
„Auslösen!“, befahl Invictus und deutete auf Bruder Aront.
„Buße.“, fügte er erklärend hinzu. Der finstere Marine grunzte,
legte Luzifer beiseite und stapfte stoisch durch die Auslösevorrichtung
aus durchsichtigem Nylon.
Die Detonation war nicht sehr beeindruckend. Nicht für einen Astartes.
Aufgewirbelter Staub legte sich auf Aronts Servorüstung und färbte sie grau.
Splitter hatten sein Gesicht zerschnitten. Die Wunden schlossen sich bereits,
als er sich zu seinen Brüdern umdrehte.


„Weiter!“, bellte Captain Invictus. Er wollte nach oben. Detailierte Pläne des
Palastes waren ihm vorgelegt worden. Zuerst würde er dafür sorgen, dass die
Kommunikation zusammenbrach. Die Ketzer sollten keine Informationen von
den Frontabschnitten mehr bekommen. Er würde ihnen die Ohren abschneiden.
Der Gedanke erfreute ihn. Vielleicht würde er, genau das, tatsächlich tun.
Allerdings wollte er dafür Sorge tragen, dass jene die für dieses Höhere Wohl
die Waffen erhoben, alles mitbekamen was er ihren Anführern antat. Solche
Mittel hatten Einfluss auf die Moral des Feindes. Die Angst war seine Gefährtin
und der Feind sollte teilhaben an ihrem Liebreiz.
Barmherzigkeit bedeutet Schwäche. Niemand ist ohne Schuld.
Dies war die Doktrin seines Ordens. So führte man Krieg gegen Verräter.


Auf irgendeiner Ebene über ihm waren auch die Geiseln. Frauen und Kinder.

Der Beschützer der Menschheit,
höhnte die Stimme in seinem Kopf.

Und Captain Lauro Invictus war sich nicht mehr sicher, ob es die Eigene war...
 
Zuletzt bearbeitet:
5.




Etwas Schwarzes. Etwas Klebriges. Es verkroch sich. Kaum war es da,
war es wieder weg. Es ließ sich nicht erwischen, und doch war es da.
Es wand sich wie eine Schlange.

Kümmere dich nicht darum, verrichte dein Werk, in seinem Licht,


Beschützer der Menschheit... töte sie alle!, dachte Captain Invictus.
Oder etwa nicht? Er war sich nicht sicher. Ein Verdacht war alles was
blieb, doch wenn er zu traf, musste er sich auf der Stelle erschießen.
„Du führst mich nicht hinters Licht!“


„Bruder Captain?“ Larken sah besorgt aus. Er hatte schon zu viele
Brüder an die Schwärze verloren und kannte ihre Symptome. Sein
Herr führte für gewöhnlich keine Selbstgespräche.
„Nichts, Bruder Sergeant. Bereit halten!“, zischte Invictus.
Die Tearers hatten einen Frachtaufzug entdeckt. Eine rostige Plattform
hob sie durch einen, in rotes Licht getauchten, Liftschacht nach oben.
Es stampfte und ächzte. Das Wehklagen der Maschinengeister von
uralten Pumpen und Turbinen, deren Bestimmung wohl nicht einmal
mehr die Technomagi kannten, umgab den Trupp. Die Brüder sprachen
Gebete und überprüften ihre Waffen. Ihr Zorn war fast greifbar.
„Was erwartet uns da oben?“, fragte Bruder Aront sehnsüchtig.
„Blut.“, antwortete Captain Invictus.
Bruder Aront grinste.


Mit einem Ruck stoppte die Plattform. Ein rotes Licht sprang mit einem
Pfeifton auf grün, dann öffnete sich das Doppelschott begleitet von
kreischenden Sirenen. Und die Falle schnappte zu.
Sprenggranaten flogen den Astartes entgegen. Lauro fing eine davon aus
der Luft und warf sie zurück. „Dumme Kinder!“, dachte er, während die
restlichen Granaten mitten im Trupp detonierten und die Plattform
erzittern ließen. Keiner der Brüder fiel. Ohne Eile verließen sie den Aufzug
und schritten durch das Laserfeuer auf den Feind zu. Dann hämmerten die
Bolter. Mit Kriegspsalmen gravierte Projektile zerrissen das schwache
Fleisch der Menschheit und das Geschrei begann.

Captain Invictus mächtige Stimme übertönte den Lärm.

„Bereut eure Sünden Kinder, denn wir sind sein Wille, gekommen,
euch zu richten!“ Das grausame Kriegsgeheul der cretacischen
Stämme hob an. Manche Brüder verstärkten es durch ihre Helm-coms.
Es war ein Relikt der Barbarei, doch auch als Engel hatten sie es beibehalten.
Es erinnerte sie daran, wer sie einst waren. Wilde. Jäger. Krieger. Männer die,
die Herzen ihrer Feinde aßen um deren Stärke zu erlangen.
Blut. Es pochte. Es rief nach ihren Seelen und erfüllte sie mit Sehnsucht.
Bevor sie zu Engeln wurden war es anders. Einfacher. Es gab die Stämme,
es gab die Alten, und es gab die Götter denen sie dienten. Entweder als Opfer,
oder als Brüder. Je nachdem, wie durstig diese Götter waren.
Auch Captain Invictus hatte sich bereits an Mördern und Dieben, die von den
Stämmen ausgestoßen wurden, gelabt. Jetzt labte er sich an den Verrätern.
Er vergoss ihr Blut in solchen Mengen, das es sein Gesicht bedeckte wie eine
zweite Haut.


Er leckte es von seinen Lippen und war glücklich...
 
Salve,

und war glücklich! Haha das gefällt mir ^^.
Es passt in mehrerer Hinsicht. Sollte er sich einem der vier hingezogen fühlen aber es passt auch zu der dunklen Seite der Söhne des Engels. Gerade da finde ich hast du es wieder gut getroffen, die Legion der Blood Angels und ihrer Folgeorden sind strahlende Helden und finstere Mörder. Der Durst ist immer da und der Orden der Tearers versucht erst gar nicht ihn zu verstecken so wo viele andere.

Was ich eig damit sagen möchte ist, mir gefällt einfach wie gut du dich mit dem Hintergrund befasst hast und auch wenn zufällig teilst du eine ehnliche wenn nicht sogar die gleiche Ansicht über unsere liebste Legion.

MFG

Duniash
 
Danke erstmal.

JaJa, die 3. Kompanie auf dem weg in den Wahnsinn...
Ich find halt generell die Antihelden super...
Ja die Tearers sind halt neben ihrer Blutgier, charakterlich, nicht ganz so edel und vorallem
bei weitem nicht so tolerant wie ihre bruder orden und auch weniger langlebig.
Aber egal, gewisse dialoge, gedankengänge und gefühlsregungen passen einfach generell
nicht für Astartes deswegen halt ich so sachen knapp.

jetz kommen dann die geiseln...

dauert aber noch ein paar tage...wird dafür wieder länger.

mfG.
 
Die Geiseln müssen doch noch warten...



6.


Astropathen, Servitoren und Männer der PVS.
Sie lagen zwischen den Tearers verstreut auf dem Boden,
wie achtlos weg geworfenes Spielzeug.
Bruder Hermio benötigte eine neue Scheide für seine Klinge.
Er war gerade dabei eine Leiche zu häuten, als Captain Invictus zu ihm trat.
„Später, Bruder, wir brauchen deine Flamme.“
Hermio nickte, erhob sich und folgte seinem Herrn.


Die Kommunikationszentrale war ein Friedhof.
Der Tod zeigte seine Fratze des Schreckens.
Abgetrennte Gliedmaßen, Knochensplitter und Blut umgaben den Trupp.
Stumme Zeugen der Gewalt. Die Tearers reinigten ihre Saurozähne,
inmitten ihrer Opfer. Sie hatten keine Eile.
Captain Invictus führte Bruder Hermio zu zwei Lüftungsschächten.
Quadratische Öffnungen in der Stahlwand mit Gittern davor.
Hermio sah seinen Herrn schief an. Er bezweifelte, dass sich jemand darin verkroch.
„Gründlichkeit ist die Tugend des Engels, Bruder.“, sagte Captain Invictus schlicht,
bevor er sich an Larken wandte. „Bruder Sergeant! Ich will das ihr diese Apparate
auf visuelle Übertragung einstellt.“ Invictus deutete auf die blutverschmierten Com-Pults.
„Ich will, dass ein Bild dieses Raumes an sämtliche gespeicherten Kontakte geht.
Unsere Warnung soll über alle Hologeräte des Planeten flimmern.
Zeigt ihnen die Folgen ihres Ungehorsams.“
„Jawohl, Bruder Captain!“ Larken nickte, ging zu einem der Com-Pulte,
zog eine Leiche ohne Unterkiefer von der Apparatur herunter,
und setzte sich davor um seinen Befehl auszuführen.
Wenig später lief eine Dauerschleife des Gemetzels und zeigte den Menschen,
auf Kramost Prime, die Gnade ihrer Beschützer.


Der Trupp war vollzählig. Keine ernsten Verletzungen oder Ausfälle.
Kein Ausbruch der Schwärze. Bis jetzt.
Blut und Hirnmasse klebten auf Luzifers Antlitz.
Anstatt zu feuern, hatte Bruder Aront mit dem schweren Bolter Schädel eingeschlagen.
Er war gerade dabei die Waffe zu säubern, als Captain Invictus neben ihn trat.
Aront unterbrach seine Arbeit. Sein Herr war neben ihm in die Hocke gegangen.
„Die Symptome.“, sagte Invictus.
Der massige Marine schaute seinen Captain teilnahmslos an. „Was ist damit?“
„Du kennst sie, erzähl mir davon!“
„Ich darf nicht darüber sprechen, Bruder Captain. Das wisst ihr.
Die Blutpriester verbieten es.“
„Siehst du hier irgendwo einen?“
„Nein, Bruder Captain.“
„Also kannst du darüber sprechen!“
Bruder Aront nickte. „Es passiert selten.“, sagte er vorsichtig. „Ein kurzes Aufblitzen,
mehr nicht. Ein schwarzer Korridor. Schlechte Luft.“
„Das war alles?“
„Das war alles.“
„Keine Stimmen?“
„Nein, Bruder Captain.“
„Das genügt mir. Danke Bruder. Weitermachen!“
Aront machte ein misstrauisches Gesicht.
„Gibt es ein Problem?“
„Immer wachsam, Bruder Captain.“
„Immer wachsam.“, wiederholte Invictus, bevor er sich abwandte.


Der Trupp war bereit und erwartete Befehle.
Der fremde Geruch war stärker geworden. Es war etwas Süßliches,
Moschusartiges. Captain Invictus beschloss der Sache auf den
Grund zu gehen und dabei alles zu töten, dass seinen Weg kreuzte.
Bis jetzt war der Auftrag ein Kinderspiel. Eine Verschwendung seiner Macht.
Für Abschreckung hatte er gesorgt. Den Rest konnten ein paar imperiale
Eliteeinheiten genauso gut erledigen. Doch Befehl war Befehl und er stellte
ihn nicht in Frage.


Die Verteidiger der Kommunikationszentrale hatten Wachhunde bei sich gehabt.
Ein paar der Tiere überlebten den Angriff der Astartes und streunten nun zwischen
den Leichen umher. Ein Hund fraß das Fleisch vom Beinstumpf eines Toten.
Captain Invictus beobachtete ihn fasziniert. Nach einer Weile hob das Tier die
blutverschmierte Schnauze. Irgendetwas in Lauros Innerem knurrte und wollte mehr.

Und der Astartes, und der Vierbeiner, starrten sich an wie Seelenverwandte...
 
7.




Die Tearers schritten durch eine steinerne Pforte,
voller Schädelskulpturen, in einen weitläufigen Raum
mit hohen Wänden. Auch hier war keine Menschenseele.
Der Trupp bereitete sich auf den nächsten Hinterhalt vor.
Ein einsamer Servo-Schädel flog zwischen den vielen Säulen umher.
Seine Microrotoren summten leise, als er näher kam. Ein roter Lichtstrahl,
aus einer der Augenhöhlen, tastete die Astartes ab und das Gerät begann
aufzuzeichnen. „Holt ihn herunter!“, befahl Captain Invictus.
„Ich will sehen, was er sah.“ Larken gehorchte und holte den Schädel
aus der Luft. Die Stirn war mit Bannsprüchen und Litaneien graviert.
„Etwas Relevantes?“, fragte Invictus ungeduldig.
„Moment.“, murmelte Larken konzentriert. Kurz darauf ließ er den Schädel los.
Das Gerät drehte sich einmal um die eigene Achse, dann blieb es vor den
Astartes in der Luft stehen und begann mit der Projektion.
Dreidimensionale Gestalten aus grünem Licht durchquerten den selben Raum,
in dem sich der Trupp gerade aufhielt. Es waren Xenos. Lange, gezackte Schnauzen
und ein seltsamer, vogelartiger Gang, machten dies offensichtlich. Etwa fünf Dutzend
von ihnen, schritten auf eine Gruppe von Menschen zu und bildeten ein Spalier.
Dann folgte ein weiteres Dutzend. Ebenfalls keine Menschen, aber anders. Sie
waren kleiner und zierlicher, mit platten Gesichtern und weit auseinander stehenden
Augen. Alle trugen Waffen. Alle bis auf einen. Der trat nun vor und grüßte die Menschen
mit einer merkwürdigen Geste. Auch bei den Gastgebern trat ein Mann hervor.
Captain Invictus verzog angewidert das Gesicht, als der Mensch und das Xeno-Wesen
sich mit den Händen berührten. „Abschalten.“, knurrte er abgestoßen.
Der Herr der 3. Kompanie hatte genug gesehen. Es war Verrat an der eigenen Rasse.
Verrat an allem, was man ihn gelehrt hatte zu glauben.
Verrat an der Wahrheit des Imperators.
„Sendet das Datenmaterial zur Dunkles Verlangen, ich will wissen womit wir es
zu tun haben.“
„Wenn ihr erlaubt, Bruder Captain.“ Aront war vorgetreten.
„Sprich!“
„Es sind Tau. Ich habe auf Saul gegen sie gekämpft, vor eurer Zeit.“
„Taktische Einschätzung?“
„Starke Waffen. Schwaches Fleisch.“, verkündete der finstere Tearer knapp.
„Wie Eldar?“
„Keine Hexer, soweit mir bekannt ist, Bruder Captain.“
„Und die Anderen? Eine Subspezies?“
„Kroot, Bruder Captain. Verbündete. Sie kämpfen für Nahrung. Primitiv.
Gute Jäger.“
Captain Lauro Invictus zog eine Braue hoch. Darauf hätte er selbst kommen
müssen. Auch wenn er diese Xeno Art noch nie bekämpft hatte. Alle Informationen
über die Feinde der Menschheit waren fest in seinem Unterbewusstsein verankert.
Wie bei jedem Astartes. Warum konnte er nicht darauf zugreifen?


Der Raum war ein Tempel. Die Lumen an der Decke leuchteten durch die
staubige Luft und tauchten die Umgebung in schmutziges Zwielicht.
Es war still. Zu still. Und Captain Invictus wurde das Gefühl nicht los,
dass man ihn genau dort haben wollte, wo er war.
Der Raum war ein Quadrat mit vier Zugängen, einer auf jeder Seite.
Jeder Eingang wurde von einem Marine gesichert.
Lauro drehte ruckartig den Kopf, als er ein Zischen zu seiner Linken vernahm.
Es kam von Bruder Levont, der einen der Zugänge bewachte. Der Marine gab
Handzeichen und der restliche Trupp machte sich kampfbereit. Bruder Levont
war jung, fast noch ein Kind in Invictus Augen. Erst seit zwanzig Jahren trug
er die Gene des Engels. Seit zwölf Jahren diente er der 3. Kompanie und verehrte
seinen Captain. Nun lauschten sie Beide in den Gang, den Bruder Levont bewachte.
Ein kehliges Gurren, gefolgt von Klick Lauten. Zu leise für menschliche Ohren.
Etwas kam auf sie zu. Schlich sich an. Überaus geschickt. Captain Invictus klopfte
Bruder Levont auf die gepanzerte Schulter. „Blut ruft, Bruder.“, flüsterte er und deutete
auf das Bündel Fragment Granaten an Levonts Hüfte.
„Wir folgen!“, lächelte Bruder Levont unter dem Servohelm,
während seine Hand zu den Granaten wanderte.
Im selben Augenblick kamen Meldungen von den restlichen drei Zugängen.
Die Tearers waren umzingelt. Captain Lauro Invictus zog den Engelszorn.
Die Energiekammer der Pistole erstrahlte in grellem Blau,
als sich ihr Plasma Kern auflud, und ließ Lauros Fratze gespenstisch leuchten.
Manchmal war Buße das reinste Vergnügen.


Je ein zusätzlicher Bruder verstärkte Jene, die einen Zugang sicherten.
Der Rest bezog Stellung in der Mitte des Raumes. Im Kreis,
Rücken an Rücken, sehnten sie den Feind herbei.
Und der Feind kam.
Bruder Levonts Granaten detonierten. Warme Fleischfetzen flogen ihm aus
dem Gang entgegen und besudelten sein Rüstzeug. Es stank widerlich. Xeno Blut.
Die erste Kreatur, die folgte, wurde von einem Boltprojektil zerrissen.
Auch die Zweite, die Dritte und die Vierte. Weitere kamen.
Bruder Levonts Nebenmann lud nach, und Levont eröffnete das Feuer.


Die Xenos waren schnell, und sie waren Furchtlos.
Olivgrüne, ledrige Haut mit braunen Sprengeln spannte sich über sehnige Gliedmaßen.
Die langen, gezackten Schnauzen erinnerten an Geierschnäbel.
Sie trugen Projektil Waffen mit langem Lauf, der in einer Klinge endete.
Keine Rüstung. Nur Natur Materialien bedeckten ihre Körper.
Und sie stanken Bestialisch.


Die Zugänge waren nicht zu halten. Die Brüder wichen zurück.
Der Kreis aus Space Marines in der Mitte des Raumes deckte ihren Rückzug.
Nun bildeten die Astartes zwei Kreise, einen Inneren, stehend,
und einen Äußeren, auf den Knien. Der Raum war erfüllt vom Gekrächze,
und den Klick Lauten der Aliens, und vom ohrenbetäubenden Gebrüll der Bolter.


Bruder Levont sollte sich eigentlich zu seinen Brüdern zurückziehen.
Sein Nebenmann lag bereits auf dem Boden. Dem Tode nah, gab er nur noch
sporadische Schüsse ab. Auch Levont blutete. Unzählige Einschusslöcher
gaben seiner Rüstung eine neue Verzierung. Sein Bolter war nutzlos.
Ein Querschläger hatte ihn getroffen und den Lauf verzogen.
Bruder Levont raste vor Zorn. Etwas explodierte in seinem Inneren.
Etwas Rotes.
Er kämpfte mit blutiger Klinge, schreiend, wie ein Irrer, während sein
hoch gezüchteter Metabolismus Wunden schloss und die schlimmsten
Schmerzen betäubte.


Captain Lauro Invictus stand aufrecht in der Mitte des Kreises.
Ein Schmunzeln lag auf seinen zerstörten Zügen und das
Narben Gitter verzog sich, als er Bruder Levont beobachtete.
„Irgendwann erwischt es jeden.“, sagte Bruder Aront als er dem
Blick seines Herrn folgte. „Niemand entkommt dem Durst!“
 
8.



Schwarze Augen, liedlos und ohne Seele.

Sie starrten Bruder Levont an und versprachen ihm den Tod.
Ein abscheulicher Zackenschnabel schnappte nach seinem Gesicht.
Der junge Tearer tobte. Etwas hatte in ihm geschlummert.
Etwas Unnatürliches. Etwas Dunkles.
Nun war es erwacht und übernahm die Kontrolle.
Dies war er also. Der Durst, der rote Zorn, von dem die Brüder so oft sprachen.
Das harmlosere, der beiden Symptome des Makels.
Levont sehnte ihn bereits seit Jahren herbei. Die Ordensbrüder hatten
schon gespottet. Kücken und Spätzünder hatten sie ihn genannt.
„Ich werde dir in den Hals beißen!“, brüllte er die Kreatur an, die ihn zu
Boden drückte. Sein Speichel ätzte sich durch die ledrige Haut des Wesens.
Levonts Helm war zerschmettert. Ein Teil seines Schädels ebenfalls.
Jeder Mensch mit solchen Verletzungen wäre bereits gestorben.
Doch er war transhuman. Die Krone der Schöpfung. Und er wollte Blut.
Dabei spielte es keine Rolle, ob es Xenoblut oder das von Menschen war.
Er würde es trinken oder bei dem Versuch sterben.


Vier Jahrhunderte des Krieges steckten in Aronts Knochen.
Wenige Brüder meisterten den Durst wie er und widerstanden so lange der Schwärze,
die mit ihm kam. Er konnte sich kaum noch an seinen ersten Ausbruch erinnern.
Es lagen zu viele Schlachten hinter ihm. Zu viel Blut.
In seinem siebten Jahr als Engel kämpfte er auf einer Jungfernwelt der Eldar.
Dort griff die rote Kralle zum ersten Mal nach seiner Seele.
Der erste Ausbruch war der Schlimmste. Jeder Tearer wusste das.
Entweder man überwand ihn, oder man starb. Bruder Aront lebte und hatte den Durst
angenommen. Er war durch ihn stärker geworden, wie alle Tearers seit den Tagen Amits.
Doch die Schwärze konnte man nicht überwinden. Sie war unaufhaltsam.
Wenn ihre Symptome auftraten, war es nur mehr eine Frage der Zeit. Bald würde Aront
sein Rüstzeug schwarz färben und den Tod in der Schlacht suchen. So war es schon immer.
Eine Notwendigkeit. Der einzige Weg. So war es Brauch.


„Er wird es nicht schaffen!“, rief Aront seinem Captain durch das ohrenbetäubende Krachen
der Bolter zu.
„Mal sehen!“, schrie Invictus zurück, während der Engelszorn Ziel für Ziel auslöschte.
Der Druck, der Angreifer, ließ nach. Und dann, wie auf ein Zeichen, traten sie plötzlich
den Rückzug an. Der Kreis aus Space Marines war von zuckenden, sich windenden
Leibern umgeben. Der Boden war nass vom Xeno Blut. Die Brüder lösten ihre Formation
und begannen damit, die verwundeten Aliens zu exekutieren.
Bruder Levont und sein Nebenmann lagen vor dem Zugang, den sie gesichert hatten.
Levont und der Leib eines Xeno Wesens umschlangen sich, wie Liebende.
Die Zähne des Tearers waren im Hals der Kreatur vergraben.
Ein Stück seines Hinterkopfs fehlte.
Captain Invictus blickte kalt auf die Leichen herab.
„Reductor!“, schnauzte er.


Bruder Levont hatte den Durst kennengelernt.
Und den Tod.