Eine Selbsterfahrung: Kreationismus und Verschwörung

Hab ich mitbekommen 🙂

Gibt geteilte Meinungen in den Medien, kommt meist ganz drauf an zu welchem Lager die sich zählen.

eines fand ich noch ganz nett...

http://www.buzzfeed.com/mjs538/messages-from-creationists-to-people-who-believe-in-evolutio?bffb

Ah...gut! Damit bekommt das hier auf Failblog einen Sinn, ich dachte sie seie einfach nur eine zufällige dumme Person!
hBB0939E9
 
@Beinsteller: Das von dir verlinkte Video habe ich mir angeschaut. Mir hat es gut gefallen, da ich ein bischen was darüber gelernt habe, wie menschen sich entscheiden Informationen auf zu nehmen und sie als wahr annehmen. Auch wenn einige Zusammenhänge recht wirr waren (z.B: die Frau mir ihrem "Plutoniummessgerät"), scheint es ja nicht so zu sein, dass Informationen Koherent sein müssen, um als sinnvoll wahrgenommen zu werden. Naja wie dem auch sei, meine Welt ist das nicht, da ist mir die Logig der Biologie (Wissenschaft im Allgemeinen) einfacher und lieber. Terry Pratchett und Ian Cohen (oder so) schrieben in einem ihrer Bücher in einer Argumentation sei die Person, die sich ihrer Argumente nicht sicher sei die glaubwürdigste. Ich habe diese Weisheit als zutreffend kennen gelernt 🙂
 
Naja, um Zusammenhänge bzw einen roten Faden entlang der Suche des eigentlichen Mondbesitzers geht es ja nicht wirklich. Das war ja nur der Aufhänger 😉
Da wurde wohl einfach alles (unsinniges) mit rein genommen, dass man vor die Kamera bekam.
Das geilste sind die ganzen Bücher, die immer mal auftauchen. Gibt es alle bei Amazon und wurden entsprechend rezensiert.

Ich finde den Journalisten in seiner Zurückhaltung und letztlich interessierten Zustimmung zu komisch (*American-Slang* "Das ist ja schrecklich"). Hätte man besser gar nicht machen, können... andernfalls hätten diese Leute auch nie von sich aus derart über ihre Weltbilder berichtet.


in einer Argumentation sei die Person, die sich ihrer Argumente nicht sicher sei die glaubwürdigste. Ich habe diese Weisheit als zutreffend kennen gelernt 🙂

...das gibt einem zu denken...
 
Ist so: Wissenschaft ist eben keine endgültige, absolute Wahrheit, sondern einfach das gegenwärtig als am zutreffensten empfundene Erklärungsmodell für einen Sachverhalt.
Absolute Wahrheiten sind für Religionen und sonstige Spinner.

Schön das man als Spinner bezeichnet wird nur weil man an etwas glaubt das nicht nachweißbar ist.... Aber gut, dass du wenigstens weißt das die Wissenschaft keine absolute Warheit ist.
 
@Admiralex:

in einer Argumentation sei die Person, die sich ihrer Argumente nicht sicher sei die glaubwürdigste. Ich habe diese Weisheit als zutreffend kennen gelernt

... insofern, dass es ein sehr trauriger und vorallem anscheinend weitverbreiteter Misssstand ist, der 1. von einem Literaten als ein Phänomen erkannt, in Worte gefasst und 2. von dir bereits als zutreffend erkannt wurde.

@"Religionen und sonstigte Spinner":
Das ist ein schmaler Grad, den man als (rationaler) Atheist beschreitet. Zum einen würde man am liebsten immer offensiv/provokant dagegen vorgehen (bsp. Religion=Sekte=Esoterik etc. wo ist der Unterschied?). Zum anderen muss man seinen Mitmenschen gegenüber tolerant sein (freie Glaubensausführung... niemand darf aufrgrund seines Glaubens diskrimiert werden). Aber inwiefern kann man etwas -unter atheistischem Gesichtspunkt völlig Unrationalem- wirklich tolerant sein... wenn es all dem widerspricht, für das man eintritt? ... ich kann nur sagen, dass das nicht immer einfach ist; weder mit meiner Freundin, meinen Eltern, einigen Kommilitonen usw.
Weil man es wenigstens toleriert, muss man es auch nicht gutheißen... und das kommt in allerlei Alltagssituationen mit Gläubigen Menschen immer wieder zum Vorschein und wrd wiederum als Provokation aufgefasst. Da reicht es schon einem Katholiken (auf dessen Nachfrage) wissen zu lassen, dass man Atheist ist. Da fehlt es teils an Toleranz auf beiden Seiten! ... und die Abscheu vor dieser Gottlosigkeit ist mindestens genauso groß, wie die atheistische vor der Unvernunft.

Also... Ich kann Sohn des Khain für seine Aussage verstehen, weiß aber auch warum Yardis sich gekränkt fühlt und finde daher SdKs Aussage genauso unpassend (besonders unter dem Gesichtspunkt, dass er nicht ausschlißen kann, dass hier gläubige User unterwegs sind). Letztlich bringen uns solche Äußerungen nicht weiter, außer dass sie die Fronten aufgrund der gegenseitigen Geringschätzung weiter verhärten. Aber Diskussionen sind ja eigtl sowieso wenig Gewinnbringend; für beide Seiten^^
Also abgesehen davon, dass nicht jeder Gläubige (an was auch immer) in Wirklichkeit völlig verblödet ist (Atheisten sind auch nicht gegen Dummheit immun), hat wohl jeder (Atheist) im Freundeskreis Gläubige, die er trotz dieses "Umstandes" schätzt und nicht pauschal als Spinner abtut; zumindest geht es mir so.
...Ich hasse Pauschalisierung, auch wenn man oft geneigt ist, ihnen zustimmen zu wollen.
 
insofern, dass es ein sehr trauriger und vorallem anscheinend weitverbreiteter Misssstand ist, der 1. von einem Literaten als ein Phänomen erkannt, in Worte gefasst und 2. von dir bereits als zutreffend erkannt wurde.

Nun kenne ich den Kontext des Zitates nicht. Aber was bitteschön ist daran ein Missstand? Es ist einfach eine Umformulierung des Sokrateswortes, der da gesagt haben soll:" Ich weiß, dass ich ncihts weiß." Dies bringt lediglich seinen Anspruch zum Ausdruck einer Sache unvoreingenommen auf den Grund zu gehen. Und wenn man Diskussion zur Gewinnung von Erkenntnis betreibt, nicht zur ÜBerzeugung des Gegenübers, dann ist in der Tat derjenige am überzeugendsten, der seine Grundannahmen selbst bereit ist, in Zweifel zu ziehen. Es kommt hier darauf an, zu welchem Zweck und unter welchem Umstand diskutiert wird. Geht es um Erkenntnis oder darum Interessen auszugleichen?

Sokrates war mit dieser Erkenntnistechnik der Maioitik im rhetorisch geprägten Griechenland geradezu subversiv. Er trug nämlich diese Form von These und Antithese in einen Raum, wo es garnicht um Erkenntnis ging, sondern eben darum, Konsens auszuhandeln. Zu konsens gehört es auch, unangenehme Erkenntnisse nicht herauszustreichen. Ich hab letztens das Zitat eines amerikanischen Ökonomen gelesen, der das Grundproblem in politischen Debatten auf den Punkt bringt. Es lautet sinngemäß so. Nie ist der Widerstand gegen das Begreifen bei einem Mann größer, als wenn seine ökonomische Existenz davon abhängt, es nicht zu begreifen.

Aber das letze hin und her der Posts war für mich gerade im besten Sinne maioitisch, da mir gerade beim Schreiben diese Posts klar geworden ist, worin eigentlich die Subversivität von Sokrates lag und warum er letztlich sogar geächtet und zum Tode verurteilt wurde. Ich bin mir fast sicher, den Athenern war es selbst nicht klar, sondern sie spürten eine nicht rational erklärbare Aversion gegen die Art der sokratischen Diskussion.
 
Ich ziehe meine Aussage zurück.
Ich hab das lediglich missverstanden. Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, war mit der Aussage der Journalist im Video gemeint.
Ich hab das aber irrtümlich(?) auf die laxen Argumentationen und Logik-Konstrukte der Verschwörungstheoretiker und Esoteriker bezogen, welche unsicher irgendwelche Fachbegriffe in den Raum warfen und den Eindruck vermittelten, dass der Wortsalat das einzige Argument wäre.

Von daher war nach meinem Verständnis ein Missstand gegeben.

Aber nix für ungut 😉
 
Aber vielleicht entspringt dem "Irrtum" (da ich den Kontext des Pratchett Zitates nicht kenne, weiß ich auch nicht, ob ich den Sinn wirklich erfasst habe) eine Argumentationshilfe mit deinem amerikanischen Freund. Denn beim Nachdenken über dieses Zitat wurde mir auch klar, warum diese Debatte, we denn nun recht hat mit der Entstehung des Weltalls, der Erden und den ganzen Rest, nicht nur so unfruchtbar ist, sondern auch mit einer solchen Vehemenz geführt wird. Es sind nicht allein die unterschiedlcihen Debatten.Der Kreationist führt eine Sinndebatte, bei der es nur sekundär um Faktizität geht. Der Naturwissenschaftler hingegen führt eine Erkenntnisdebatte, die sinnfrei ist und auch sein muss, um überhaupt Erkenntnis zu ermöglichen. Es ist vielmehr der Fakt, dass hier zwei Diskussionen miteinander vermischt werden, die eigentlich gänzlich andere Fragestellungen erörtern, sich aber scheinbar um das sellbe Thema drehen. Evolution. Aber weil beide Seiten der Diskussion den Zweck des anderen nicht wahrnehmen, glauben sie, dieselbe Diskussion zu führen. Beide wollen eigentlich ungestört von Beiträgen, die mit ihrem Thema nichts zu tun haben, ihren Fragen nachgehen undfassen daher eben die Argumente des Anderen als haltlosen Angriff auf ihre Grundannahmen auf. Und weil das so ist, versuchen sie gegenseitig, die Deutungshoheit über den Diskurs zu erlangen, ohne zu merken, dass sie sich damit eine andere Diskusson begeben, die mit der Ihrigen nichts zu tun hat.

Fazit: es ist meiner Überzuegung nach vielleicht sogar möglich als Mensch gläubig, vielleicht sogar kreationistisch zu sein und trotzdem Wissenschaft auf seriöse Weise zu betreiben, wenn man die Frage der Evolution in der Erkenntnisdebatte mit wissenschaftlichem Vorgehen erforscht und und den Widerspruch zur Sinnfrage der Evolution einfach zur Kenntnis nimmt ihne ihn auflösen zu wollen. Den beide Debatten sind füreinander unerheblich.
 
Schön das man als Spinner bezeichnet wird nur weil man an etwas glaubt das nicht nachweißbar ist
Tut mir ja leid, aber doch. Das ist so ziemlich die Definition von Spinner. ... oder wie würdest du einen Spinner definieren? "Verbreitet unbewiesenen Unsinn als absolute Wahrheiten" ... jupp, passt.

Ob Gott, der Yeti, Homöopathie oder präkolumbianische Raumfahrer spielt da nur ne untergeordnete Rolle. Das tragische ist nur, das es vollkommen ausreichend ist lange genug durchzuhalten um von "reif für die Irrenanstalt" zum Prädikat "erhaltenswerte Religion" zu kommen. Am schönsten finde ich immer die Mormonen: Indianer sind eingefärbte Juden die von Gott bestraft wurden und das heilige Buch ist nur vom Propheten durch die von Engeln gesandte Wunderbrille sichtbar ...öhm ja....

Zum Prattchet Zitat: das stammt nicht aus nem normalen Roman, sondern aus seiner Triologie von der Rundwelt (The Science of Discworld im Orginal): dort werden parallel zu einer Handlung in der Scheibenwelt (Kurzfassung: unser Universum ist von außen 30cm groß, steht in einem Regal in der unsichtbaren Universität und ist als Forschungsunfall entstanden. Da die Zauberer sich irgendwie verantwortlich fühlen und unser Universum zu ihrer Überraschung absolut kein Narrativum enthält, versuchen sie die Entwicklung so zu manipulieren das es irgendwie logisch (nach zauberer-Logik!) funktioniert und pfuschen fleißig drin rum ... deshalb auch der unterbewusste Gedanke ein alter Mann mit langen Bart wäre irgendwie wichtig...) der aktuelle Stand in Sachen Mathematik, Biologie und Physik von Ian Stewart (Mathematikprofessor) und Jack Cohen (Genetiker) erläutert. Teils auch sehr pantastische Themen wie "könnte man Zeitmaschinenen bauen" usw.

Das Zitat müsste Afiak aus dem dritten Teil stammen, Darwin und die Götter der Scheibenwelt. Im ersten Kapitel wird anhand eines netten Beispiels (ein kreationistischer Moderator im amerikanischen Hillbilly-Radio motzt darüber wie Darwin so "wichtig" sein kann, wenn er doch nie den Nobelpreis bekommen hat.. natürlich in vollkommener Unkenntnis das der Mann tot war bevor es diesen Preis gab (den nur Lebende erhalten)der Unterschied zwischen Religionen und Wissenschaften erläutert.
Der wesentliche Satz ist IMO
"Wissenschaftler - in ihrer Gesamtheit - wollen ihre Fehler finden, um sie los zu werden. Religionen, Kulte und pseudowissenschaftliche Bewegungen möchten die Zugänge zu weiteren Nachfragen verriegeln. Sie wollen, dass ihre Anhänger keine Fragen mehr stellen und das Glaubenssystem akzeptieren."

Darum geht es: Wissenschaft sucht immer den Fehler. Eine Theorie ist dann gut, wenn sie alle möglichen Angriffe übersteht. Alle möglichen scheinbaren Widersprüche ausgeräumt werden können. Ist das nicht mehr der Fall wird eine Theorie auf den Müllhaufen geworfen, oder doch zumindest massiv modifiziert.

Religion probiert das nicht, sondern ignoriert weitgehend unbequeme Fakten einfach. "Wenn die Erde 6000 jahre alt ist, warum gibts dann Steine die sehr eindeutig älter sind" "Gott hat das so gemacht". Das ist keine Antwort, sondern im Grunde einfach ein "halt die Fresse und frag nicht mehr".
 
EDIT. zu langsam...

@ Knight-Pilgrim

ich stimme dir insofern zu, wenn man annimmmt, dass die Diskussion zwischen einem ungläubigen Wissenschaftler und einem gläubigen
Wissenschafts-Laien stattfand.
Aber hier geht es nicht, um eine Diskussion um die Unvernuft des Glaubens und die Rationalität der Wissenschaft. "Normale" Gläubige zweifeln nicht an Dinosaurier, die vor hunderten Millionen von Jahren ohne Beisein der Menschen über die Erde gestreift sind. Die Debatte hier, wäre eine, wie du es beschreibst... sie ginge aneinander vorbei.

Das Probelm mit meinem Freund ist aber, dass die Intelligent Design sich als wissenschaftliche Bewegeung sieht, die unter dem Motto "Science & Creation" alle anerkannten wissenschaftlichen Fakten mit Hinblick auf (kosmische) Evolution nach ihren eigenen -für uns haltlosen- wissenschaftl. Maßstäben umbiegt, um eine junge Erde zu beweisen und ihrerseits uns eben jene unhaltlose Methodiken vorwirft irrational zu handeln.
Diese Leute, wie auch mein Freund, sehen sich als Wissenschaftler... und das bringt uns zumindest vom Verständnis auf eine Ebene, wenn auch nicht auf das gleiche Niveau.
Die einzige Alternative für richtige Wissenschaftler bleibt diese Diskussion nicht zuzulassen sollten, um keinen falschen Eindruck einer bestehenden wissenschaftl. Debatte (die in der Wissenschaftswelt nicht stattfindet) zu erzeugen ...und Überzeugungs-Arbeit bzw. Aufklärung zu betreiben.

Wissenschaft kann auch mit kreationistischem Gedankengut betrieben werden. Ich bekam mal von meinem Freund auf den Hinweis, dass ID keine Wissenschaft sei, vorgeworfen... 'glaubst du an Evoluton, bist du Wissenschaftler, glaubst du nicht daran, bist du raus'... So einfach ist es aber nicht.
Es gibt im Ratio-Wiki eine Liste von wirklich promovierten Doktoren, die sich der Sache der ID verschrieben haben und mit ihrem Titel werben. (Dass dabei natürlich kein Evolutionsbiologe ist, liegt auf der Hand^^)
Genetiker, Astronomen und sonstige interdisziplinäre nahverwandte fachbereiche sind sehr wohl vertreten. Was von den Laien-Anhängern aber keiner weiß, ist, dass man in der Wissenschaft nicht zwangsläufig jeden entdeckten Mechanismus in biologischen oder kosmischen Systemen auf die Evolution herunterbrechen muss (aber man prinzipiell tun kann und auch oft getan wird), um den Doktor zu bekommen. Und das ist es, was diese Menschen machen... 1. wären sie in der Lage Forschung zu betreiben, unter Ausschluss ihres Glaubens ...und 2. tun zumindest diese auf der Liste genannten Personen (iwann nach ihrer Promotion) eben dies nicht und disqualifizieren sich damit selbst.
Denn sie haben letztlich doch, nachdem sie sich als fachlich kompetent erwiesen haben, indem sie sich mit einer Hypothese objektiv auseinandergesetzt haben, alle Erkenntnisse auf die Vorstellungen der ID heruntergebrochen.
Und in Instituten dieser Vereinigung geht es in allen Forschungsbelangen nur darum. Man kann diese Arbeit nur mit denen von Mönchen und Priestern vergleichen.

Die ID nimmt hier also eine Sonderrolle ein, genauso wie es die Nazi-Ufo-Anhänger tun, die an eine kalte Sonne und eine hohle Erde glauben. Im Prinzip fallen alle Pseudowissenschaften in diese Sonderrolle... und der Umfang an Pseudogedöns macht sie gar nicht mehr so besonders^^, weil es einfach nur eine von vielen ist, mit der man schlichtweg nicht debattieren kann.

Während Glaube und Wissenschaft vereinbar sein können (wenn man sie nicht unbedingt zeitgleich ausüben muss), sind auf Glauben basierte Wissenschaften nicht mit der realen Wissenschaft in Einklang zu bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tut mir ja leid, aber doch. Das ist so ziemlich die Definition von Spinner. ... oder wie würdest du einen Spinner definieren? "Verbreitet unbewiesenen Unsinn als absolute Wahrheiten" ... jupp, passt.

Ob Gott, der Yeti, Homöopathie oder präkolumbianische Raumfahrer spielt da nur ne untergeordnete Rolle. Das tragische ist nur, das es vollkommen ausreichend ist lange genug durchzuhalten um von "reif für die Irrenanstalt" zum Prädikat "erhaltenswerte Religion" zu kommen. Am schönsten finde ich immer die Mormonen: Indianer sind eingefärbte Juden die von Gott bestraft wurden und das heilige Buch ist nur vom Propheten durch die von Engeln gesandte Wunderbrille sichtbar ...öhm ja....

Zum Prattchet Zitat: das stammt nicht aus nem normalen Roman, sondern aus seiner Triologie von der Rundwelt (The Science of Discworld im Orginal): dort werden parallel zu einer Handlung in der Scheibenwelt (Kurzfassung: unser Universum ist von außen 30cm groß, steht in einem Regal in der unsichtbaren Universität und ist als Forschungsunfall entstanden. Da die Zauberer sich irgendwie verantwortlich fühlen und unser Universum zu ihrer Überraschung absolut kein Narrativum enthält, versuchen sie die Entwicklung so zu manipulieren das es irgendwie logisch (nach zauberer-Logik!) funktioniert und pfuschen fleißig drin rum ... deshalb auch der unterbewusste Gedanke ein alter Mann mit langen Bart wäre irgendwie wichtig...) der aktuelle Stand in Sachen Mathematik, Biologie und Physik von Ian Stewart (Mathematikprofessor) und Jack Cohen (Genetiker) erläutert. Teils auch sehr pantastische Themen wie "könnte man Zeitmaschinenen bauen" usw.

Das Zitat müsste Afiak aus dem dritten Teil stammen, Darwin und die Götter der Scheibenwelt. Im ersten Kapitel wird anhand eines netten Beispiels (ein kreationistischer Moderator im amerikanischen Hillbilly-Radio motzt darüber wie Darwin so "wichtig" sein kann, wenn er doch nie den Nobelpreis bekommen hat.. natürlich in vollkommener Unkenntnis das der Mann tot war bevor es diesen Preis gab (den nur Lebende erhalten)der Unterschied zwischen Religionen und Wissenschaften erläutert.
Der wesentliche Satz ist IMO
"Wissenschaftler - in ihrer Gesamtheit - wollen ihre Fehler finden, um sie los zu werden. Religionen, Kulte und pseudowissenschaftliche Bewegungen möchten die Zugänge zu weiteren Nachfragen verriegeln. Sie wollen, dass ihre Anhänger keine Fragen mehr stellen und das Glaubenssystem akzeptieren."

Darum geht es: Wissenschaft sucht immer den Fehler. Eine Theorie ist dann gut, wenn sie alle möglichen Angriffe übersteht. Alle möglichen scheinbaren Widersprüche ausgeräumt werden können. Ist das nicht mehr der Fall wird eine Theorie auf den Müllhaufen geworfen, oder doch zumindest massiv modifiziert.

Religion probiert das nicht, sondern ignoriert weitgehend unbequeme Fakten einfach. "Wenn die Erde 6000 jahre alt ist, warum gibts dann Steine die sehr eindeutig älter sind" "Gott hat das so gemacht". Das ist keine Antwort, sondern im Grunde einfach ein "halt die Fresse und frag nicht mehr".

Schön, dass du den Ball angenommen hast. Ich diskutiere einfach zu gern. 🙂
Wenn du alle Religionen in eine Schublade steckst und sie als Spinner bezeichnest, dann wäre es eigentlich nur richtig dich als engstirnig und Spinner zu bezeichnen. Was ich aber gar nicht machen will. Denn im Grunde sind die ganzen wissenschaftlichen Theorien genau wie auch die Religion auch auf Glauben angewiesen.

Vorab (Wer hätte es gedacht): Ich bin gläubiger Christ. Das heißt aber keineswegs, dass ich alles abtue was nicht irgendwie in der Bibel steht. Ich meine auch überhaupt nicht, dass die Wissenschaft unnütz ist. Im Gegenteil! Sie ist oft nützlich und notwendig in vielen Bereichen. Dennoch habe ich mich dazu entschieden an einen Gott zu glauben der alles hier erschaffen hat.

Sehr interessant finde ich, dass du aufführst, dass die Wissenschaft Fehler in ihren eigenen Theorien sucht.
Ich weiß ja nicht was du von der Evolutionstheorie hältst. Aber die ist einfach totaler Schwachsinn, denn es wurde schon der ein oder andere Fehler gefunden der diese Theorie widerlegt hat. Dennoch besteht die Theorie weiter.

Außerdem ist es nur eine Theorie. Genau wie die Urknalltheorie oder andere THEORIEN. Genau so ist auch Religion eine Theorie. Denn all das lässt sich nicht beweisen. Aber eben genau so wenig widerlegen.
Deshalb muss man auch daran glauben. Und zwar egal an welche dieser Theorien.

Im Gegenteil zu Widerlegungen der Evolutionstheorie ist mir nichts bekannt, was Teile des christlichen Glaubens widerlegt.
Quatsch ist, dass die Erde laut der Bibel nur 6000 Jahre alt ist. Denn Fakt ist: Das steht da nicht drin. Und man kann es auch nicht errechnen, denn die Bibel ist kein Wissenschaftsbuch. Das ist also überhaupt nicht relevant.
Die Antwort "Wenn die Erde 6000 Jahre alt ist, warum gibt‘s dann Steine die sehr eindeutig älter sind" ist genauso ein "halt die Fresse und frag nicht mehr". Denn es gibt auch viele wissenschaftlich nachgewiesene Fakten, die für ein junges alter der Erde stehen.

Zuletzt will ich nur mal sagen das, zumindest im christlichen Glauben (wie es in anderen Religionen ist weiß ich nicht), ständig die Bibel und der Glaube hinterfragt werden. Dieses Absolute Bild, dass das nicht der Fall sei resultiert aus krassen Sekten, Religionen und Unwissenheit.
 
Das Probelm mit meinem Freund ist aber, dass die Intelligent Design sich als wissenschaftliche Bewegeung sieht, die unter dem Motto "Science & Creation" alle anerkannten wissenschaftlichen Fakten mit Hinblick auf (kosmische) Evolution nach ihren eigenen -für uns haltlosen- wissenschaftl. Maßstäben umbiegt, um eine junge Erde zu beweisen und ihrerseits uns eben jene unhaltlose Methodiken vorwirft irrational zu handeln.
Diese Leute, wie auch mein Freund, sehen sich als Wissenschaftler... und das bringt uns zumindest vom Verständnis auf eine Ebene, wenn auch nicht auf das gleiche Niveau.

Also die Vertreter von ID sind genau wie ihre Pendants, Naturwissenschaftler, die den Ball aufnehmen und mit ihnen über die Korrektheit der Evolutionstheorie o.ä. streiten, die jeweiligen Exponenten der beiden Debatten. Das mag ihnen vielleicht nicht bewusst sein. Trotzdem verlassen sie jeweils ihre eigene Diskussion eben nicht, sondern trage ihre Diskussion in die jeweils andere. Denn dein Freund versucht doch nicht, die Evolutionstheorie zu widerlegen, weil er daran interessiert ist, eine bessere Erklärung zu finden( das wäre wissenschaftliche Erkenntnissuche) er versucht sie zu widerlegen, weil die Erkenntnisse gegen das Fundament seiner Sinnfrage verstößt. Und gerade sein Hang zu verschwörugstheoretischen Erklärungsmustern, zeigt doch, dass es nicht um eigentlcihe Erkenntnis geht, sondern darum, Sinnwidersprüche aus der Welt zu schaffen. Deswegen projeziert er auf die Vertreter der Wissenschaft auch einen Wunsch, eben manipulativ Sinnfragen aus Machtkalkül zu beantworten. Und umgekehrt stellen die Kreationisten und IDler für einige Wissenschaftler deswegen ein rotes Tuch dar, weil sie meinen, jene würden wie sie nach Erkenntnis streben, bzw. eben dieses Streben versuchen zu pervertieren.

Dabei müsste doch gerade die Naturwissenschaft wissen, dass selbst an sich widerlegte Modelle und Theorien noch eine gewisse Aussagekraft haben. Als Beispiel nenn ich hier nur die Entwicklung des Atommodells. Das Bohrsche Atommodell wird immer noch in den unteren Klassenstufen gelehrt. Weil es eben für die dort behandelten Fragen noch eine hinreichende Erklärung liefert.

Genauso kann man auch mit der Bibel umgehen. Sie ist immer noch ausreichende, um die Essenz bestimmter Fragen des menschlichen Zusammenlebens zu klären, wenn auch nicht unbedingt wortwörtlich. Die Geschichten der Bibel zeigen menschkcihes Verhalten in den unterschiedlichsten Lebenslagen auf, die teilweise zeitlos sind, teilweise sich aber nur unter der Berücksichtigung der Lebensumstände der damaligen Zeit nachvollziehen lassen. Viele Handlungsmaxime lassen sich auch vernunftbasiert begründen( nicht alle- Stichwort andere Länder andere Zeiten andere Sitten). Insofern kann die Bibel tatsächlich einen gewissen Wahrheitsanpruch berechtigt postulieren.

Beinsteller. wenn du noch bis hierher gefolgt bist😀( ich weiß ich bin manchmal etwas ausschweifend):
Versuch doch mal mit deinem Freund über die Bibel als das zu sprechen, was sie ist, ein moralischer Leitfaden. Und wenn du ihm zeigen kannst, dass es garnicht niotwendig ist, jede Stelle der Bibel restlos zu verteidigen, wel sich das Wesentliche auch vernunftmäßig begründen lässt. Vielleicht merkt er dann, dass seine Angriffe auf die Wissenschaften schlicht nicht notwendig sind.
 
Beinsteller. wenn du noch bis hierher gefolgt bist😀( ich weiß ich bin manchmal etwas ausschweifend):
Versuch doch mal mit deinem Freund über die Bibel als das zu sprechen, was sie ist, ein moralischer Leitfaden. Und wenn du ihm zeigen kannst, dass es garnicht niotwendig ist, jede Stelle der Bibel restlos zu verteidigen, wel sich das Wesentliche auch vernunftmäßig begründen lässt. Vielleicht merkt er dann, dass seine Angriffe auf die Wissenschaften schlicht nicht notwendig sind.

Sehr weiße gesprochen Knight-Pilgrim. Damit mein ich jetzt nicht nur den letzten Abschnitt sondern alles. 😉
Wie ich ja vorhin schon geschrieben habe ist die Bibel kein wissenschaftliches Buch. Aus diesem Grund wird man dort auch keine Beweise für eine junge Erde und sonstiges finden. Wenn man an die Bibel glaubt und damit an Gott, dann sind ja auch nicht wissenschaftliche Fakten der Beweggrund.Wer die Bibel kennt der weiß warum er daran glaubt. Das aber aus rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu tun ist falsch.
 
@ Yardis:

Denn im Grunde sind die ganzen wissenschaftlichen Theorien genau wie auch die Religion auch auf Glauben angewiesen.
#

Eigtl brauch ich gar nicht weiter zulesen (was ich aber trotzdem gleich tun werde), denn das zeigt nur, dass du Wissenschaft nicht verstanden hast. Dieser Punkt ist einer von unendlich oft genannten, den die gläubige wissenschafts-kritische Laien nie verstehen werden, weil er einfach ignoriert wird.

http://2.bp.blogspot.com/_fd84fk2EuNI/R-7Dh6E6j_I/AAAAAAAAABI/X3OH6UyCuyQ/s1600-h/bingo.jpg
(unten links 😉 )

Ich glaube, um was es sich bei der Religion dreht brauche ich dir nicht zu erklären.
Aber in der Wissenschaft geht man von einem Modell aus, das man nach derzeitgier Sachlage und Kenntnis möglichst nahe an der Realität/Wahrheit liegt. Dabei spielt es keine Rolle, dass wir die Wahrheit nie 100% erreichen werden oder gar nicht wissen werden, ob wir sie evtl schon erreicht haben (weil alles so komplex ist, dass man nie ausschließen kann eine unbekannte Variable übersehen oder vernachlässigt zu haben, seien deren Einflüsse noch so klein). Die Wissenschaft versucht sich der Wahrheit anzunähern, auf rationalem Weg. Dass man zum derzeigiten Zeitpunkt an ein Modell bzw. eine bewiesene und am aussagekräftigsten Theorie "glaubt", hat mit einem Glauben an Gott wenig gemein. Genauso wenig, wie wenn man das Wort "ich glaube" in einer Vermutung äußert. Du machst eine womöglich beiläufige Vermutung nicht zum Zentrum deines Weltbildes. Den Glauben an einen Gott hingegen schon. Dass wissenschaftliche Thorien zum Zentrum eines wissenschaftlichen Weltbildes werden, liegt in der Natur der Wissenschaft begründet eben jene bestmöglich zu beschreiben... "Glauben" in der Wissenschaft bedeutet in etwa, überzeugt zu sein von der höchst-wahrscheinlich "korrektesten" Erklärung. Und in diesem kontext hat Gott höchst-wahrscheinlich keinen Einfluss auf unser Schicksal oder die Erde in 7 Tagen erschaffen.

Noch ein Punkt, in dem sich Wissenschaft von Religion unterscheiden ist der, dass alle Wissenschaflter (mehr oder weniger) Agnostiker gegenüber jeder Theorie (=eine bewiesene Hypothese) sind. Je nach Beweis-/Indizienlage können die Meinungen da durchaus außeinandergehen, bis eine Hypothese über jeden Zweifel erhaben ist (bsp: Mondentstehung). Sogar sogenannte wissneschaftliche Dogmen können genauso umgeworfen werden; man siehe Nobelpreis für die Reaktivierung von Stammzellen vor 2 Jahren, was über Jahrzehnte als undekbar galt. Oder die Entdeckung des Erregers Helicobacter pylori, der Magengeschwüre auslöst. Man nahm bis in die 70er an, dass kein Organismus in Säure überleben könne. Dass man heute noch viel extremophilere Spezies gibt, sei nur am Rande erwähnt (welche die Nasa auch gerne mal als Beweis für die Durchsetzungskraft des potentiellen Lebens auf unwirtlichen Planeten ausgibt).

und jetzt geb ich mir den Rest...
 
Außerdem ist es nur eine Theorie. Genau wie die Urknalltheorie oder andere THEORIEN. Genau so ist auch Religion eine Theorie. Denn all das lässt sich nicht beweisen. Aber eben genau so wenig widerlegen.
Ist nicht böse gemeint, aber
(a) wie alt bist du?
(b) hast du schon mal ne Uni von innen gesehen?

Weil dieser Satz zeigt wunderschön das du die Grundlagen nicht kennst, was man normalerweise in der Oberstufe Gymi abklärt.

Eine "Theorie" in der Wissenschaft ist nicht das gleiche wie eine Theorie in der Umgangssprache. Im normalen Leben sagt man "ich habe eine Theorie" wenn man meint eine Idee zu haben, eine reine Vermutung: "ich habe eine Theorie, Karl ist nicht in der Schule, weil er mal wieder verpennt hat".
Das ist aber nur ein Zeichen für ungenauen Sprachgebrauch im Alltag. Denn das was dort als Theorie bezeichnet wird, würde man in der Wissenschaft bestenfalls als Hypothese bezeichnen.
"nur eine Theorie" gibt es in der Wissenschaft nicht. Eine Theorie ist das beste was du überhaupt bekommen kannst. Ein in sich logisches Argumentationsgebäude das alle beobachteten Vorgänge widerspruchsfrei erklären kann, und alle 'Angriffe' (in Form von einwendungen) problemlos überstanden hat.
Eine gute Theorie ist der höchste grad von Erkenntnisgewinn den man erreichen kann.

Ich weiß ja nicht was du von der Evolutionstheorie hältst. Aber die ist einfach totaler Schwachsinn, denn es wurde schon der ein oder andere Fehler gefunden der diese Theorie widerlegt hat. Dennoch besteht die Theorie weiter.
Jetzt hats du dir den Titel Spinner redlich verdient 😀
Es gibt nicht ein stichhaltiges Gegenargument. Himmel die Kreationisten haben es immer wieder versucht und immer wieder kam nur Blödsinn raus (Behe und ähnliche. Du sprichst btw. mit jemanden mit Bioabschluss (arbeite aber nix in der Richtung, bin also schon ein paar Jahre raus)

Quatsch ist, dass die Erde laut der Bibel nur 6000 Jahre alt ist. Denn Fakt ist: Das steht da nicht drin. Und man kann es auch nicht errechnen, denn die Bibel ist kein Wissenschaftsbuch. Das ist also überhaupt nicht relevant.
Na ja, gibt durchaus gläubige Christen die der Ansicht sinn. Und doch, das steht da so drin, weil es eben die durchgehende Ahnentafel von Adam bis Jesus gibt woraus man das Alter berechnen kann, wenn man will.
Und die Sache mit der Relevanz ist: woher willst jetzt wissen was relevant ist und was nicht? Dort steht das einige der altvorderen über 800 Jahre alt wurden - wenn wir das als unwahr erachten, warum dann nicht auch das andere? Es gibt teilweise sogar widersprüchliche aussagen über irgend ein Ereignis, welche Variante stimmt?
Die Bibel ist editionsgeschichtlich ein Kompromiss: auf dem Konzil von Nicäa 325 einigte man sich einfach was da rein kommt und was nicht. Woher willst du wissen das Menschen damals die richtigen entscheidungen trafen? Also z.B. das die Trinitarier Recht hatten (Jesus ist Gott UND Mensch) und nicht etwa die Arianer (Der Vater allein ist Gott.)

Heilige Bücher eignen sich nicht zum Wissensgewinn schon ganz grundsätzlich, weil man nicht sagen kann 'was ist wortwörtlich so gemeint' und 'was ist als Metapher zu verstehen'. Sicher, die Christen gehören noch zum netteren Haufen, weil man ab und einräumt das das eigene Weltbild Blödsinn ist, auch wenns etwas dauert (das man im Fall des Galileo geirrt hat, hat man 1992(!!!) zugegeben. 350 Jahre zu spät, aber immerhin...), aber grundlegend unterscheided sie nichts von sagen wir mal anderen Wirrköpfen wie den Mormonnen...
 
Doppelpost...
@ Yardis:

Der Rest deines Posts, war genau das, was ich nach dem ersten Satz erwartet habe. Ich hoffe, ich konnte einige Punkte vorwegnehmen, auch wenn ich nicht alles mit meiner Vorahnung abdecken konnte 😉

Nur noch ein Punkt zur Widerlegung der Evolution.
Folgendes... Wenn man in der Physiologie des Menschen einen Regelkreis irrtümlich erklärt hat und nach Jahrzehnten herausfindet, dass jener Stoff jenes Enzym beeinflusst und nicht umgekehrt, dann ist das ein Erkenntnisgewinn, der das gesamte Modell und Zusammenspiel des menschlichen Körpers korrigiert und/oder ergänzt. Deswegen wirft man nicht alle anderen Fakten über den Haufen und beginnt bei Null, um bsp einen neuen Ansatz nach der Idee der Energie-Meridiane (nach der chinesisch traditionellen Medizin) aufzubauen.

Im Gegensatz zu den Behauptungen vieler Laien, widerlegt nicht ein einzelner widersprüchlicher Fund das ganze Konzept, sondern deutet maximal auf einen einzelnen Fehler darin hin. Der Begriff Evolution wird leider viel zu abstrakt gesehen, ohne zu erkennen, welche Arbeit und Datenlage darin steckt. Was nachvollziehbar ist, wenn man nichts mit der Materie zu tun hat. Genauso entstehen Verschwörungsthreorien... aus reiner Unkenntnis über die tatsächlichen Abläufe... aber das ist ein anderes Thema.
Für die Evolution gibt es in so unsagbar vielen Fachbereichen wie wie der Physiologie, Anatomie, Verhaltensbiologie, Genetik, Paläontolgie und was weiß ich was nochmals mehr unsagbar viele Hinweise, die nur im Kontext der Evolution einen Sinn machen. Man forscht gerade in diesen Bereichen nicht im Bestreben der Evolution noch mehr Beweise hinzuzufügen, sondern diese Erkenntisse fügen sich von selbst in diese Theorie ein.
Wenn es einen Fund oder ein Verhaltensmuster, das augenscheinlich oder intuitiv weniger im Einklang mit der Evolution ist, dann gibt es hierfür diverse Herangehensweisen (oft auch eine Fehlersuche in der eigenen Methodik), welche für Laien/Kritiker den Anschein erwecken, man suche solange bis man es iwie in die Evolution hineinbiegen kann.
Gerade bei Verhaltensmuster ist es immer schwer zu erkennen oder zu mutmaßen, welchen selektiven Vorteil Organismus, ein Individuum oder dessen Spezies davon haben soll... aber die Betrachtung des Umstandes auf verschiedenen Ebenen liefert idR plausible Erklärungen.
Seit Darwin hat sich das einfache Prinzip des Survival of the fittest so verkomplexiert, dass eben dieser Begründer sie nicht mehr verstehen oder wiedererkennen würde. Genauso wenig oder eher noch weniger verstehen es leider Leute, die nichts damit zu tun haben und so fällt es ihnen so leicht 1. dem keinen "Glauben" zu schenken und 2. sich durch einige wenige oft plausibel erklärbare Widersprüche vom Gegenteil überzeugen zu lassen.

Mich würden an der Stelle deine von dir genannten Gegenbeweise interessieren...


@Knight-Pilgrim:
Beinsteller. wenn du noch bis hierher gefolgt bist😀( ich weiß ich bin manchmal etwas ausschweifend):
Versuch doch mal mit deinem Freund über die Bibel als das zu sprechen, was sie ist, ein moralischer Leitfaden. Und wenn du ihm zeigen kannst, dass es garnicht niotwendig ist, jede Stelle der Bibel restlos zu verteidigen, wel sich das Wesentliche auch vernunftmäßig begründen lässt. Vielleicht merkt er dann, dass seine Angriffe auf die Wissenschaften schlicht nicht notwendig sind.

Ganz ehrlich... das hab ich schon versucht und auch vorne irgendwo mal geschrieben. Ich bin mit dem bibelunterricht aufgewachsen und die Geschichten vom guten Samariter&Co haben bei mir positiven Eindruck hinterlassen (das man die negativen Passagen nie zu hören bekommt, sei mal dahinsgestellt). Dass viele Geschichten im historischen Kontext zeitlos sind, habe ich auch nie abgestritten. Ich verachte die Bibel nicht, habe sie sogar im Schrank stehen. Ziehe nur eben keinen Glauben an einen Gott daraus.
UNd das ist der Punkt, den mein Freund stört, denn die Bibel ist von seinem Standpunkt aus nicht und niemals widersprüchlich, ist Gottes Wort und alles ist 100% korrekt und wörtlich zu nehmen. Einen Kompromiss, den ich ihm als toleranter Mensch entgegenbringen wollte, konnte dieser nicht annehmen, da er wohl Abstriche in seiner Überzeugung hätte machen müssen. Stichwort: Friss oder stirb!

Edit:
@ Interpretation der Bibel:
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass der theologische Umgang mit der Bibel und ihre Interpretationsweisen, wie ein Wort 5x umgedreht und verbogen werden kann, um aus jedem noch so kleinem beiläufigen Vers einen tiefen Sinn zu entnehmen, in meinen Augen völliger Humbug ist.
Ich gehe hier in Würzburg regelmäßig zu den Gottesdiensten der christlichen Studenten-Vereinigung Campus für Christus. Was man da manhcmal zu hören bekommt und wie hysterisch die Teenies bis erwachsene Studenten da abgehn, als wärs ein Popkonszert... und genauso wirds auch aufgezogen. Da berichten Leute von Wunderheilungen durch Gebete, danken Gott in ihrer Engstirnigkeit, dass der letzte Urlaub so toll war, weil aus einer Gruppe von Freunden einer verhindert war und die entstandene Anzahl von Leuten genau perfekt für freie Eintritte, Spiele am Strnd etc viel geeigneter war, als wäre der 9. Freund auch noch mitgegangen.
sorry... abgeschweift... back to Interpretation.
In der Bibel gibt es sogenannte Gleichnisse. Die stehen gewollt metaphorisch ode rim übertragenen Sinn für bestimmte Situationen und Probleme eines Menschen und sollen ihm ein Hinweis für eine korrekte Lebensweise dienen. das stilistische Mittel der Metapher war also bekannt, warum also aus jedem anderen Wort, das womöglich nur dieses Wort bedeuten soll x-fach umdeuten.

Bsp:
'Seelig sind die Armen, den geistig schwachen liegt das Himmelreich zu Füßen' ... so oder so ähnlich.
Jesus war ein Wanderprediger, der bewusst in der Armut sein Glück gesucht und sich vom Materiellen losgesagt und sich der Nächstenliebe u.a. der Behinderten (!) verschrieben. hat. (erste Anzeichen von Menschenrechten..? zumindest kein schlechter Anfang)

Warum musste also der Prediger beim letzten Gottesdienst ganze 2 Stunden über genau diesen Satz referieren, um nach einer unendlich langen Abfolge von Definitionen und Kausalketten alle Menschen unter den Begriff "geistig schwach" (oder wie das nochmal richtig in der Bibel heißt) zu packen... die Leute waren begeistert. Standing Ovation für die Erkenntnis, dass sie irgendwie auch zu den geistig schwachen zählen, weil damit nun nicht mehr nur die Behinderten oder Zurückgebliebenen gemeint sind. Danke für diese unnötge Interpretation!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe mir sei mein kleiner Einschub gestattet. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich deine unten zitierte Aussage ganz verstanden habe, aber ich versuche es mal: Das Zitat von Pratchett stammt aus dem Buch "Darwin und die Götter der Scheibenwelt". Der Kontext war, kurz gesagt, der, dass er beschrieb, wie viele kleine Volks- und Glaubensgruppen im Zuge der Globalisierung assimiliert und integriert werden. Pratchett beschrieb, dass bei diesem Vorgang einige dieser genannten Gruppen still in die "neue" Gesellschaft eingehen und andere recht laut ihre Individualität und Andersartigkeit betonen und als Beispiel brachte er die Taliban ein. Pratchett beschrieb dass die Taliban sich nicht glaubwürdiger erscheinen lassen, indem sie ihre Hypothese des Seins durch Leichenberge untermauern. In diesem Zusammenhang beschrieb Pratchett dass die Taliban und andere Gruppen wie die Sikh und andere die ich jetzt vergessen haben nicht verstehen dass in einer Argumentation (und damit war glaube ich die Argumentation über die beste Gesellschaft gemeint war) derjenige am glaubwürdigsten sei, der sich seiner Argumente nicht sicher sei. Vor allem die Gläubigen lassen ihren allmächtigen Gott schwach aussehen, wenn sie sein unabwendbares Urteil frühzeitig auf Erden vollstrecken. Wovor hätten Gläubige Angst, wenn sie eine allmächtige, allwissende, omnipräsente Entität auf ihrer Seite wissen? Haben sie Angst, dass die Menschen, die sie zu unterdrücken suchen ihre Kultur, Glaubensvorstellungen und Wertesystem über Nacht verschwinden lassen? Sie lassen einen deutlichen Mangel an Vertrauen erkennen, dass das was ihnen wichtig sei, ohne Zwang und Gewalt überleben könnte.
Dies habe ich jetzt auf die netten Menschen aus der Dokumentation übertragen. Da wird felsenfest behauptet der Mond sei dies und jenes, aus verschiedenen Sphären, Dimensionen etc. Es gäbe Mondbasen, Plutoniumsenken und was nicht alles, und die Indizien dafür sind wenig bis garnicht vorhanden und diese Erkenntnisse sind auch eher fadenscheinig fundiert. Naja also ich wollte damit sagen, dass die interviewten Menschen durch ihre Überzeugung eher unglaubwürdig erscheinen. Diejenige Person die sagt, " ich habe eine Hypothese, wie es sein könnte, aber lass uns darüber diskutieren und herausfinden, ob einer von uns bessere und überzeugendere Argumente hat" ist immer glaubwürdiger, als eine Person die ein Dogma, eine Überzeugung was auch immer felsenfest darlegt. Selbst in der Wissenschaft ist die Halbwertszeit von Wissen eher begrenzt. Klingt paradox, ist aber meiner Einschätzung nach in diesem Fall so. Allerdings würde ich jetzt gerne Argumente hören, die mir einleuchtender erscheinen und mich überzeugen, dadurch kann man nur dazu lernen 🙂


Ich ziehe meine Aussage zurück.
Ich hab das lediglich missverstanden. Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, war mit der Aussage der Journalist im Video gemeint.
Ich hab das aber irrtümlich(?) auf die laxen Argumentationen und Logik-Konstrukte der Verschwörungstheoretiker und Esoteriker bezogen, welche unsicher irgendwelche Fachbegriffe in den Raum warfen und den Eindruck vermittelten, dass der Wortsalat das einzige Argument wäre.

Von daher war nach meinem Verständnis ein Missstand gegeben.

Aber nix für ungut 😉