Doppelpost...
@ Yardis:
Der Rest deines Posts, war genau das, was ich nach dem ersten Satz erwartet habe. Ich hoffe, ich konnte einige Punkte vorwegnehmen, auch wenn ich nicht alles mit meiner Vorahnung abdecken konnte
😉
Nur noch ein Punkt zur Widerlegung der Evolution.
Folgendes... Wenn man in der Physiologie des Menschen einen Regelkreis irrtümlich erklärt hat und nach Jahrzehnten herausfindet, dass jener Stoff jenes Enzym beeinflusst und nicht umgekehrt, dann ist das ein Erkenntnisgewinn, der das gesamte Modell und Zusammenspiel des menschlichen Körpers korrigiert und/oder ergänzt. Deswegen wirft man nicht alle anderen Fakten über den Haufen und beginnt bei Null, um bsp einen neuen Ansatz nach der Idee der Energie-Meridiane (nach der chinesisch traditionellen Medizin) aufzubauen.
Im Gegensatz zu den Behauptungen vieler Laien, widerlegt nicht ein einzelner widersprüchlicher Fund das ganze Konzept, sondern deutet maximal auf einen einzelnen Fehler darin hin. Der Begriff Evolution wird leider viel zu abstrakt gesehen, ohne zu erkennen, welche Arbeit und Datenlage darin steckt. Was nachvollziehbar ist, wenn man nichts mit der Materie zu tun hat. Genauso entstehen Verschwörungsthreorien... aus reiner Unkenntnis über die tatsächlichen Abläufe... aber das ist ein anderes Thema.
Für die Evolution gibt es in so unsagbar vielen Fachbereichen wie wie der Physiologie, Anatomie, Verhaltensbiologie, Genetik, Paläontolgie und was weiß ich was nochmals mehr unsagbar viele Hinweise, die nur im Kontext der Evolution einen Sinn machen. Man forscht gerade in diesen Bereichen nicht im Bestreben der Evolution noch mehr Beweise hinzuzufügen, sondern diese Erkenntisse fügen sich von selbst in diese Theorie ein.
Wenn es einen Fund oder ein Verhaltensmuster, das augenscheinlich oder intuitiv weniger im Einklang mit der Evolution ist, dann gibt es hierfür diverse Herangehensweisen (oft auch eine Fehlersuche in der eigenen Methodik), welche für Laien/Kritiker den Anschein erwecken, man suche solange bis man es iwie in die Evolution hineinbiegen kann.
Gerade bei Verhaltensmuster ist es immer schwer zu erkennen oder zu mutmaßen, welchen selektiven Vorteil Organismus, ein Individuum oder dessen Spezies davon haben soll... aber die Betrachtung des Umstandes auf verschiedenen Ebenen liefert idR plausible Erklärungen.
Seit Darwin hat sich das einfache Prinzip des
Survival of the fittest so verkomplexiert, dass eben dieser Begründer sie nicht mehr verstehen oder wiedererkennen würde. Genauso wenig oder eher noch weniger verstehen es leider Leute, die nichts damit zu tun haben und so fällt es ihnen so leicht 1. dem keinen "Glauben" zu schenken und 2. sich durch einige wenige oft plausibel erklärbare Widersprüche vom Gegenteil überzeugen zu lassen.
Mich würden an der Stelle deine von dir genannten Gegenbeweise interessieren...
@Knight-Pilgrim:
Beinsteller. wenn du noch bis hierher gefolgt bist😀( ich weiß ich bin manchmal etwas ausschweifend):
Versuch doch mal mit deinem Freund über die Bibel als das zu sprechen, was sie ist, ein moralischer Leitfaden. Und wenn du ihm zeigen kannst, dass es garnicht niotwendig ist, jede Stelle der Bibel restlos zu verteidigen, wel sich das Wesentliche auch vernunftmäßig begründen lässt. Vielleicht merkt er dann, dass seine Angriffe auf die Wissenschaften schlicht nicht notwendig sind.
Ganz ehrlich... das hab ich schon versucht und auch vorne irgendwo mal geschrieben. Ich bin mit dem bibelunterricht aufgewachsen und die Geschichten vom guten Samariter&Co haben bei mir positiven Eindruck hinterlassen (das man die negativen Passagen nie zu hören bekommt, sei mal dahinsgestellt). Dass viele Geschichten im historischen Kontext zeitlos sind, habe ich auch nie abgestritten. Ich verachte die Bibel nicht, habe sie sogar im Schrank stehen. Ziehe nur eben keinen Glauben an einen Gott daraus.
UNd das ist der Punkt, den mein Freund stört, denn die Bibel ist von seinem Standpunkt aus nicht und niemals widersprüchlich, ist Gottes Wort und alles ist 100% korrekt und wörtlich zu nehmen. Einen Kompromiss, den ich ihm als toleranter Mensch entgegenbringen wollte, konnte dieser nicht annehmen, da er wohl Abstriche in seiner Überzeugung hätte machen müssen. Stichwort: Friss oder stirb!
Edit:
@ Interpretation der Bibel:
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass der theologische Umgang mit der Bibel und ihre Interpretationsweisen, wie ein Wort 5x umgedreht und verbogen werden kann, um aus jedem noch so kleinem beiläufigen Vers einen tiefen Sinn zu entnehmen, in meinen Augen völliger Humbug ist.
Ich gehe hier in Würzburg regelmäßig zu den Gottesdiensten der christlichen Studenten-Vereinigung
Campus für Christus. Was man da manhcmal zu hören bekommt und wie hysterisch die Teenies bis erwachsene Studenten da abgehn, als wärs ein Popkonszert... und genauso wirds auch aufgezogen. Da berichten Leute von Wunderheilungen durch Gebete, danken Gott in ihrer Engstirnigkeit, dass der letzte Urlaub so toll war, weil aus einer Gruppe von Freunden einer verhindert war und die entstandene Anzahl von Leuten genau perfekt für freie Eintritte, Spiele am Strnd etc viel geeigneter war, als wäre der 9. Freund auch noch mitgegangen.
sorry... abgeschweift... back to Interpretation.
In der Bibel gibt es sogenannte Gleichnisse. Die stehen gewollt metaphorisch ode rim übertragenen Sinn für bestimmte Situationen und Probleme eines Menschen und sollen ihm ein Hinweis für eine korrekte Lebensweise dienen. das stilistische Mittel der Metapher war also bekannt, warum also aus jedem anderen Wort, das womöglich nur dieses Wort bedeuten soll x-fach umdeuten.
Bsp:
'Seelig sind die Armen, den geistig schwachen liegt das Himmelreich zu Füßen' ... so oder so ähnlich.
Jesus war ein Wanderprediger, der bewusst in der Armut sein Glück gesucht und sich vom Materiellen losgesagt und sich der Nächstenliebe u.a. der Behinderten (!) verschrieben. hat. (erste Anzeichen von Menschenrechten..? zumindest kein schlechter Anfang)
Warum musste also der Prediger beim letzten Gottesdienst ganze 2 Stunden über genau diesen Satz referieren, um nach einer unendlich langen Abfolge von Definitionen und Kausalketten alle Menschen unter den Begriff "geistig schwach" (oder wie das nochmal richtig in der Bibel heißt) zu packen... die Leute waren begeistert. Standing Ovation für die Erkenntnis, dass sie irgendwie auch zu den geistig schwachen zählen, weil damit nun nicht mehr nur die Behinderten oder Zurückgebliebenen gemeint sind. Danke für diese unnötge Interpretation!