Edit=Vorwort: Ich hab erst nur eine simple Antowrt schreiben wollen... das ist dann wiedermal etwas ausgeartet^^ Der text ist also etwas länger und driftet mal in meine kleine philosphische Vorstellung ab... und endet -zu meinem Erschrecken- in einem regelrechten Schlachtruf
😀
Wenn es wiedermal zu unstrukturiert, lang, naiv oder kompliziert wurde, einfach kommentieren oder ignorieren.
Ich bin froh, dass ich es losgeworden bin... egal ob es Beachtung findet
😉
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Genau, es führt zu nix und frustriert ungemein.
Richtigen Spaß hab ich bei der Sache auch schon lange keinen mehr. Es ist eher erschreckend. (Spaß habe ich beim Kartenlegen auf Astro-TV
😉 )
Die Sache (bsp Dawkins-Video) macht demjenigen "Spaß", der sich eine der Parteien auswählen kann, ohne sich dabei des eigenen und eines möglichen anderen epistimischen Systems bewusst zu sein... demnach stellt sich für den Einzelnen jeweils die andere Partei "wirklich" bloß. In unserem Fall, könnte man über die Einfälltigkeit der Frau lachen; das tut aber anscheinend kaum einer.
Würde ich dieses Video meinem amerikanischen Kollegen zeigen (mache ich bei Gelegenheit mal), würde der diese Frau in all ihrer Weisheit feiern und Dawkins höchstwahrscheinlich als 'mind-blown' bezeichnen; womöglich auch als menschenverrachtend, weil er psychisch Kranken kein Gewissen zuspricht, da ihnen der eigene Wille fehle (hier ein Extrem-Beispiel)... und das egal wie oft Dawkins bekräftigt (er tut das mind. 3x), dass er die darwinistischen Gesetzmäßigkeiten nicht auf eine Gesellschaft übertragen sehen wolle.
Der Faktor 'Gott' fehlt hier einfach und daher ist alles aus dessen Munde verachtenswert. Dass aus atheistischer Sicht die Menschenrechte genauso ihre Daseinsberechtigung haben, wird hier oft außen vor gelassen. Die Moral haben die Fundamentalen allein für sich gepachtet.
Die Sache ist also leider IMMER ambivalent.
'Leider' weil die Erkenntnis, dass es eine andere Sicht auf die Dinge gibt, es nicht erleichtert, die andere Sichtweise zu akzeptieren. Im Gegenteil... Dies ist meiner Ansicht nach überhaupt die Bedingung dafür, um daran frustrieren zu können. Es kommt einem Gefühl des Scheiterns gleich, weil man weiß, dass man nicht als Sieger daraus hervorgehen kann.
Wiederum darüber zu stehen, ist zumindest für mich nicht einfach.
Dabei muss man unterscheiden zwischen zwei Typen die scheinbar darüber stehen können (im Sinne von dem Vermögen die ander Sichtweise an der eigenen Person abprallen zu lassen)...
...die Einen, welche sich allem bewusst sind und sich nicht weiter daran stören (was sich u.A darin bemerkbar macht, dass sie sich nicht provozieren und nicht auf eine Diskussion einlassen; mögliche Gründe: von Desinteresse bis nicht-erkennen der Gefahr, siehe Astro-TV)
...und die Anderen, die sich dessen nicht bewusst sind und DADURCH Spaß an der "falschen" Sichtweise finden ohne auf diese einzugehen und damit ihrer Ansicht nach das letzte Wort haben. Diese gehen keiner Diskussion aus dem Weg oder können es nicht unterlassen wenigstens einen Kommentar abzugeben (und sind dabei nicht im Klaren darüber, dass es schlichtweg nichts bringen wird, außer einer endlosen Diskussion).
Letztere (auf beiden Seiten), die sich der anderen Position nicht bewusst sind, sehen sich immer im Recht bzw. als Sieger.
Ein Grund warum es jede Kreationisten-Debatte mit dem Titel gibt: 'Creationist
crushes Evoultionist' o.Ä... egal wie unverändert die Parteien auf der Stelle treten.
(Die endlosen Wortwechsel in den Kommentaren unter den Youtube-Vidoes darüber, wer hier mehr ignorant sei, verdeutlichen das nochmal)
Ein bisschen erinnert mich dieses Phänomen an das Unvermögen mancher Menschen sich in andere hineinzuversetzen.
Bsp aus dem Alltags-Verkehr... es wird geschimpft:
"Was macht der denn da??? warum fährt der so langsam? Warum hält der an? Der ist doch
bescheuert"
Dabei wird nicht einmal ansatzweise versucht aus dem ungewöhnlichen Verhalten des anderen Fahrers und dessen fremden Kennzeichens ganz einfach zu schlussfolgern:
'Der kennt eben sich nicht aus'.
Da ist man viel zu gern Choleriker.
Und das ist genau dieser Typ Mensch, dem man das Video zeigen könnte und er würde sich belustigt (oder auch erbost) über die Frau hermachen; unfähig auch nur ihren Standpunkt in Ansätzen zu verstehen.
...Aber jetzt bin ich abgeschweift ^^
Es geht mir primär nicht darum, den Standpunkt des anderen zu verstehen, sondern sich dessen Existenz bewusst zu werden.
Denn nur wer wirklich in der Lage ist überhaupt eine Diskussion auf Basis zweier Standpunkte zu führen, erkennt die hier die grundlegende Unvereinbarkeit. Das hat zur Folge, dass jede Diskussion überflüssig wird. Demnach gilt die Devise: 'Es kann nur einen geben!'
Seit ich bei unserem letzten Treffen mit meinem amerikanischen Freund folgenden Sinn entnommen hatte, sehe ich es mehr als je zuvor als meine Pflicht dem Einhalt zu gebieten (selbstverständlich ganz ohne dabei selbst radikal zu werden):
'weil es viele andere falsche Religionen, Interpretationen etc. gibt, muss die Welt in Gottes Namen zum wahren Glauben missioniert werden.'
Das war mir zu tiefst umheimlich und mir wurde just in diesem Moment der Fanatismus vor Augen geführt.
Die einzige mir denkbare Waffe dagegen (und auch Schlüssel zum Erfolg)...
Stichwort: Aufklärung (bzw. Missionierung)!
Zum Glück haben wir dank unseres Bildungssystems eine Vormachtstellung. Aber die Kreationisten sind nicht untätig. Neben der Indoktrinierung ihrer Kinder und der dadurch entstandenen, sich selbst erhaltenden Kultur, besteht die Problematik, dass deren Bauernfängerei mit einer Thematik einhergeht, welche jedem Kind (egal ob getauft oder nicht) in irgendeiner Weise vertraut ist ...viel vertrauter, zugänglicher und vorallem
schöner als die komplizierte und kalte rationale Welt der Wissenschaft, deren Zugang man sich auch noch selbst erarbeiten muss!
(es sei denn man meint, es würde reichen sich ein paar Youtube-Videos zwielichtiger Quellen anzusehen, um eine fundierte Meinung haben zu können).
Der fehlende Bezug zur Materie ist ein Grund, weshalb man
diese Wissenschaftler pauschal anonymisieren kann, um ihnen letztlich falsche Beweggründe und Realitätsferne unterstellen zu können... in anderen Worten:
solche Unterstellungen als reales Bild von der Wissenschaft zu akzeptieren, geht so umso einfacher je weniger Ahnung man davon hat!
Ein Normalo versteht das schlichtweg nicht; hier scheint es mir manchmal so, als gäbe es tatsächlich eine Angst vor einer undurchsichtigen, verschwörerischen Bedrohnung aller Wissenschaflter gegen den kleinen ungebildeten. Der überhebliche Stolz des kleinen Mannes, welcher sich irgendwelchen Obrigkeiten wiedersetzen zu müssen meint, spielt dieser verzerrten Vorstellung positiv zu.
(selbes Prinzip bei Politikern, Industire etc. ...aber das ist ein anderes Thema)
Um dem entgegenzutreten gilt 'Feuer mit Feuer' bekämpfen. (solange Bildungssysteme noch nicht infiltiert wurden die wohl größte Plattform für den Kreationismus
🙂
Das Internet ermöglicht ebenso kritisch mit deren Inhalten umzugehen, wie sie es auf aber und aber dutzenden Seiten mit der Wissenschaft tun (von der Fluroid-Lüge bis zur Evolution).
Im Grunde ist es eine Glückssache, welche Seite ein labiler/sinnsuchender Geist, der offensichtlich in der Schule nicht aufgepasst hat, zuerst besucht. Die Möglichkeit bzw. den Zugang zu rationalem Gedankengut in vereinfachter Form bereitzustellen, ist hier auf jeden Fall der erste richtige Schritt.
Ein schönes Bsp ist dieser Blog:
http://unfassbarlangweilig.wordpress.com/
Ich habe mich mit dem Blogger schon unterhalten und er meinte nach Zusendungen einiger Kritiken zu seinem Blog durchaus positiven Einfluss gehabt zu haben und meinte einige "Erfolge" vorweisen zu können.
Die Ähnlichkeit unserer Erfahrungen und Motive ist verblüffend.
Um auch meinen Teil beizutragen, habe ich mich neulich bei den Skeptikern angemeldet:
http://www.gwup.org/
Inwiefern ich da aktiv sein kann, steht allerdings noch in den Sternen.