@Vassius
Das kann man so doch gerade eben nicht sagen. Wenn alle Codices und alle Einheiten in den Codices komplett sauber ausbalanciert wären, würden mehr Leute alles kaufen, weil jede Einheit funktioniert. Das merken dann auch die Gelegenheitsspieler und fangen an zu variieren und öfters mal was auszuprobieren und dabei dann auch mit regelmäßigem Abstand zu bleiben.
Andere Systeme haben es vorgemacht (FoW z.B.) wo alle Listen mit allen Einheiten funktionieren und man Lust hat, alle Einheiten zu haben um häufiger mal was anderes auf das Feld zu stellen.
Also spricht Balancing eher für den Profit.
Ich habe es aber gerade eben so gesagt, warum sollte ich es also nicht sagen können ?
Okay, Spaß beiseite und zum Thema. Balance ist sicher auch eine Möglichkeit Profit zu machen, aber der Weg den GW beschreitet ist für sie eben effektiver, weil auch so jeder alles kaufen muss.
Denn die Regeln werden doch mit jeder Edition so verändert, das alte Einheiten schlechter werden, andere Einheiten dafür besser. Also muss man die jetzt kaufen.
Dazu kommt dann die Rüstungsspirale, neue Codex -> neue krasse Armee -> muss gekauft werden, da stärker als alle anderen, also wichtig für den Turniersieg oder um der König im Ladenlokal zu sein.
Und ich wage zu behaupten, das den Fluffspielern kaum auffällt, dass das Spiel so unausgegoren ist.
Ich habe ´96 auch als Fluffspieler angefangen und gehe erst seit einiger Zeit auf Turniere mit zugegebenermaßen mässigem Erfolg.
Bevor ich also den Einblick in die Turnierlandschaft hatte und nur entspannt zu Hause oder im Club spielte, kannte ich sowas wie eine 2/9 gar nicht.
Als Bier und Bretzel Spieler der nicht zwingend um den Sieg, sondern nur zur Unterhaltung spielt, schaute ich eher darauf, welche Einheiten mir Spaß machen könnten oder welche interessant zu spielen wären.
Und das ging allen in meinem Club so, da war keiner Turnier orientiert und keiner war der Meinung das Spiel wäre nicht in Balance.
Um mal ein, zwei Beispiele zu nennen, aus meiner Erinnerung und persönlicher Erfahrung als Bier und Bretzel Spieler. Kyborgs waren für mich zu der Zeit nie eine Option, 75 Punkte für ein Modell das mal eben von einer Kanone umgeflakt wird, nein danke.
Dann lieber einen Panzer, sieht cooler aus und der Gegner hat Respekt davor. Oder der Peitschenprinz, war nie eine Option, der Gegner sitzt doch eh im Panzer und die kann ich nicht peitschen also nutzlos. Dann lieber einen Tzeentch Hexer mit 9 Thousand Sons dazu, ja PSI Kräfte, gleich zwei Stück, Terror ! Und dazu DS 3 Bolter. Auf in die Schlacht ! Dazu Panzer oder Cybots. Sehen cool aus und wenns gut läuft zweimal schiessen.
Oder Bruten, coole Modelle, 3 LP, 12 Zoll Angriff her damit.
Ähnlich ging es den Orks. Bossbiker ? Viel zu teuer. Dann lieber einen coolen Snotzogga. Und Orkze. Und Grotze, jeder gute Ork braucht schliesslich Sklaven. Dann hier mal einen Killakopta,waren ja in der Grundbox und sehen cool aus. Dazu ein zwei Bots und dann passt das schon.
Das kann ich mit jeder Armee so weiter machen.
So oder ähnlich dachte jeder in meinem Club und ich wage zu behaupten das geht fast jedem Bier und Bretzel Spieler so, der nicht in einschlägigen Foren unterwegs ist.
Dann willst du Spaß am Spiel haben und nimmst vorrangig Einheiten die dir gefallen oder die einen Coolness Faktor haben.
Du gehst aber nicht hin und denkst dir, "jo 2 Peitschen Prinzen, 9 Kyborgs und 2 Landraider. Auf die Fresse, Alta !"
Nachdem mein Club nun auch mit den Foren und Turnieren in Berührung gekommen ist, haben wir natürlich einen anderen Blickwinkel, spielen aber trotzdem meistens einfach Einheiten die uns Spaß machen. Denn Spiele auf Turnierniveau sind immer irgendwie verbissener und sind nicht jedermanns Sache.
Und darauf baut GW, auf die Bier und Bretzel Spieler, die ebenso wie GW nicht auf die Idee kommen, die Elite Sektion mit 3 Gleichen Auswahlen zu füllen, um den Gegner plattzuwalzen.
Daher kommen dann auch solche Aussagen von GW, wie damals als der Kommantar kam: "Wir hätten nie daran gedacht, das jemand einen DämonenPrinz mit Peitsche zweimal mitnimmt."