Einheitsbrei-Listen

GW wird das Spiel nicht ändern oder die Regeln Turnier tauglicher machen, nur weil die Turnier Spieler das wollen.
Das müssen die Spieler schon selber machen und die Codizes + Armeen so anpassen, dass das Ganze dann auch auf Turnieren spielbar wird.

Denn wie schon gesagt wurde, Turnierspieler sind nur ein Teil der Kundschaft und der bei weitem größte Anteil geht ja gar nicht mal auf Turniere, sondern spielt nur daheim.
Die sind aber von denselben Probleme betroffen. Lustigerweise teilweise sogar noch stärker als die Turnierspieler.

Beispielsweise ist eine bestimmte Ausrichtung von BA-Listen auf Turnieren überhaupt nicht toll weil der Rakwerferspam FnP komplett umgeht, aber völlig overpowered auf Ladenniveau wo die meisten Spieler einfach nicht genug schwere Waffen haben um eine Armee zu besiegen bei der praktisch jedes Modell mit FnP gebufft ist.

Und gerade die Fluffspieler leiden sowieso am meisten, viele Fluffarmeen sind mittlerweile ja überhaupt nicht mehr spielbar, weil die Regeln so extrem geändert wurden das es nicht mal mehr möglich ist sie legal aufzustellen.
 
So traurig es ist, aber imho gibt es keine befriedigende Lösung für das Dilemma. Das Problem der immergleichen Armeekompositionen gibt es ja nicht erst seit gestern, sondern schon Jahre.
Dass es bei Fantasy ebenso auftritt wie bei 40k zeigt, dass es ein systembedingtes Problem ist, was sich ohne erheblichen Aufwand kaum beseitigen lassen wird.

Beschränkungen sind eine Option, treffen aber bei vielen Spielern verständlicherweise eher auf Ablehnung. Zumal es eher die "Axt im Walde" ist - was nicht passt, wird passend gemacht.
Armeen werden neben Spielstärke auch oft aufgrund von großer Auswahl, schönen Minis und Gefallen des Hintergrunds gewählt. Durch Beschränkungen ist es dann unter Umständen nicht mehr möglich, die Einheiten zu spielen, die dem Betreffenden aus irgendwelchen Gründen besonders gut gefallen. Zumal Beschränkungen für gewöhnlich die neueren Codices mit den (meist) hübschesten Minis besonders hart treffen. Reihenweise Ausnahmen (z.b. bei Auswahl von maximal 1 X darf man noch 1 Y mitnehmen, o.ä.) für jeden einzelnen Codex zu definieren sprengt sowohl den Rahmen als auch die Prämisse, einheitliche und überschaubare Beschränkungen zu schaffen.

Anpassungen der Codices wären eleganter, aber ein unmöglich zu bewältigender Aufwand.
Quer durch alle Völker eine komplette Revision vornehmen, die Anpassung der Punktekosten, Profilwerte, Slotzuordnung, Sonderregeln, Truppgrößen etc. beinhaltet? Nach einer ersten Rohfassung dann umfangreiche Tests, möglichst international, in möglichst großen Spielergruppen durchführen und deren Feedback anschließend in die überarbeiteten Codices einfließen lassen?
Bei einem turnierorientierten System (oder einem System, das gerne ein turnierorientiertes System wäre) ist das die Aufgabe des Herstellers, nicht die der Spieler.
Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alle Codices in der aktuellen Edition vorliegend sind und es in unregelmäßigen Abständen Neuerscheinungen gibt, die in das System eingegliedert werden müssten.

Was ich mir eher vorstellen könnte, wäre der eben genannte Ansatz mit Fokussierung auf die zurückliegende Edition. Quasi eine Trennung in aktuelle Beer&Bretzel-Edition sowie in eine ausbalancierte Turnieredition.
Für die zurückliegende Edition liegen sämtliche Codices, Erratas und Regelbücher lückenlos vor, sodass eine komplette Anpassung nicht mehr von Neuerscheinungen aus der Bahn geworfen wird und mit einem einheitlichen Regelset gespielt werden kann.
Gleichzeitig ist die aktuelle Edition in der "Beer&Bretzels"-Phase und offenbart in dieser ihre Stärken und ihre Schwächen, wodurch anschließend klarer definierte Ansatzpunkte gegeben sind, wenn man sie von der "Beer&Bretzels"-Phase in die balancierte Turnier-Edition überführen möchte.
Aber auch diese Vorgehensweise würde Unmengen an Arbeit und Wissen erfordern, was wohl kaum jemand zu investieren bereit wäre oder zur Verfügung hat.

Insofern wird es wohl auch in Zukunft darauf hinauslaufen, in den sauren Apfel zu beißen und den Einheitsbrei als systemimmanente Schwäche zu akzeptieren. Oder ihn nicht zu akzeptieren und davon abweichende Armeekonzepte aufstellen, immer in dem Wissen, dass dies nicht zum eigenen Vorteil ist.
 
@Vassius

Das kann man so doch gerade eben nicht sagen. Wenn alle Codices und alle Einheiten in den Codices komplett sauber ausbalanciert wären, würden mehr Leute alles kaufen, weil jede Einheit funktioniert. Das merken dann auch die Gelegenheitsspieler und fangen an zu variieren und öfters mal was auszuprobieren und dabei dann auch mit regelmäßigem Abstand zu bleiben.

Andere Systeme haben es vorgemacht (FoW z.B.) wo alle Listen mit allen Einheiten funktionieren und man Lust hat, alle Einheiten zu haben um häufiger mal was anderes auf das Feld zu stellen.

Also spricht Balancing eher für den Profit.

Ich habe es aber gerade eben so gesagt, warum sollte ich es also nicht sagen können ?

Okay, Spaß beiseite und zum Thema. Balance ist sicher auch eine Möglichkeit Profit zu machen, aber der Weg den GW beschreitet ist für sie eben effektiver, weil auch so jeder alles kaufen muss.

Denn die Regeln werden doch mit jeder Edition so verändert, das alte Einheiten schlechter werden, andere Einheiten dafür besser. Also muss man die jetzt kaufen.
Dazu kommt dann die Rüstungsspirale, neue Codex -> neue krasse Armee -> muss gekauft werden, da stärker als alle anderen, also wichtig für den Turniersieg oder um der König im Ladenlokal zu sein.

Und ich wage zu behaupten, das den Fluffspielern kaum auffällt, dass das Spiel so unausgegoren ist.
Ich habe ´96 auch als Fluffspieler angefangen und gehe erst seit einiger Zeit auf Turniere mit zugegebenermaßen mässigem Erfolg.
Bevor ich also den Einblick in die Turnierlandschaft hatte und nur entspannt zu Hause oder im Club spielte, kannte ich sowas wie eine 2/9 gar nicht.
Als Bier und Bretzel Spieler der nicht zwingend um den Sieg, sondern nur zur Unterhaltung spielt, schaute ich eher darauf, welche Einheiten mir Spaß machen könnten oder welche interessant zu spielen wären.
Und das ging allen in meinem Club so, da war keiner Turnier orientiert und keiner war der Meinung das Spiel wäre nicht in Balance.

Um mal ein, zwei Beispiele zu nennen, aus meiner Erinnerung und persönlicher Erfahrung als Bier und Bretzel Spieler. Kyborgs waren für mich zu der Zeit nie eine Option, 75 Punkte für ein Modell das mal eben von einer Kanone umgeflakt wird, nein danke.
Dann lieber einen Panzer, sieht cooler aus und der Gegner hat Respekt davor. Oder der Peitschenprinz, war nie eine Option, der Gegner sitzt doch eh im Panzer und die kann ich nicht peitschen also nutzlos. Dann lieber einen Tzeentch Hexer mit 9 Thousand Sons dazu, ja PSI Kräfte, gleich zwei Stück, Terror ! Und dazu DS 3 Bolter. Auf in die Schlacht ! Dazu Panzer oder Cybots. Sehen cool aus und wenns gut läuft zweimal schiessen.
Oder Bruten, coole Modelle, 3 LP, 12 Zoll Angriff her damit.

Ähnlich ging es den Orks. Bossbiker ? Viel zu teuer. Dann lieber einen coolen Snotzogga. Und Orkze. Und Grotze, jeder gute Ork braucht schliesslich Sklaven. Dann hier mal einen Killakopta,waren ja in der Grundbox und sehen cool aus. Dazu ein zwei Bots und dann passt das schon.

Das kann ich mit jeder Armee so weiter machen.
So oder ähnlich dachte jeder in meinem Club und ich wage zu behaupten das geht fast jedem Bier und Bretzel Spieler so, der nicht in einschlägigen Foren unterwegs ist.
Dann willst du Spaß am Spiel haben und nimmst vorrangig Einheiten die dir gefallen oder die einen Coolness Faktor haben.
Du gehst aber nicht hin und denkst dir, "jo 2 Peitschen Prinzen, 9 Kyborgs und 2 Landraider. Auf die Fresse, Alta !"

Nachdem mein Club nun auch mit den Foren und Turnieren in Berührung gekommen ist, haben wir natürlich einen anderen Blickwinkel, spielen aber trotzdem meistens einfach Einheiten die uns Spaß machen. Denn Spiele auf Turnierniveau sind immer irgendwie verbissener und sind nicht jedermanns Sache.

Und darauf baut GW, auf die Bier und Bretzel Spieler, die ebenso wie GW nicht auf die Idee kommen, die Elite Sektion mit 3 Gleichen Auswahlen zu füllen, um den Gegner plattzuwalzen.
Daher kommen dann auch solche Aussagen von GW, wie damals als der Kommantar kam: "Wir hätten nie daran gedacht, das jemand einen DämonenPrinz mit Peitsche zweimal mitnimmt."
 
Zuletzt bearbeitet:
Bier&Blowjob-Punkte = Softscorepunkte...

also so Dinge wie:

Bemalwertung = mit den schönen Szenarien wie "ich kaufe mir meine Punkte, sprich lasse die Armee fremd bemalen" oder "wer aus dem Club für mich stimmt, bekommt beim nächsten Spieleabend nen Bier spendiert".

Armeekomposition = Wahlweise als Spieler vs Spieler (früher auf dem GT) oder seitens der Orga. In der Variante Spieler bewerten Spieler gerne auch wieder mit den Geschmacksnoten "Clubintern volle Punkte, egal was drin ist" oder "ach, du spielst auch 2/9? Boah, ist die nicht fluffig? Volle Punkte" oder "du hast mich massakriert, also war deine Armeekompo imba...0 Punkte"

Fairnesspunkte = Auch hier wieder in den Geschmackrichtungen "Wer mich aus dem Club mit zum fairsten General wählt, den puste ich auf dem Hotelzimmer einen" oder "wer mich besiegt, der war nicht fair".


Das ist natürlich nun etwas überspitzt und nicht jeder Clubspieler stimmt bei den Bemalwertungen nach Clubzugehörigkeit und nicht danach, welche Armee handwerklich wirklich die schönste ist. Das aber früher auf Events wie dem alten Grand Tournament die Punkte in vielen Fällen nicht so vergeben worden sind, wie es vom Organisator gedacht waren, ist nun aber auch kein Geheimnis. 😉

Kurz gesagt: Softscorepunkte haben die Tendenz zu einer Seriösität, die man im Berufsleben gerne mit dem Spruch "der/die hat sich hochgeschlafen" bedacht wird. Deswegen eben Bier&Blowjobs... 😉
 
Ich versteh das Problem Balance in Bezug "besser" und "schlechter" nicht. Einheiten sind gut weil diese eine Aufgabe im Spiel gut erfüllen.

Definiere ich andere Aufgaben ist diese Einheit nicht mehr so gut. Bei ausreichend unterschiedlichen Aufgaben muss ich verschiedene Einheiten in Betracht ziehen. Stelle ich in der Turniervorbereitung 5 Aufgaben (Missionen) wobei ich 3 Missionen Spiele muss mein Armeekonzept anders aussehen. Voraussetzung, die Aufgaben sind nicht nur Killpoint, Missionsziel etc.

Für Turniere wäre es realisierbar, eine Anzahl von Missionen mit wirklich unterschiedlichen Aufgaben zu definieren, die man beliebig mischen kann um eine Vielfalt der Listen zu erzwingen.
Hier etwas zu bewirken ist realistischer als auf GW zu warten. Neue Edition wird am Prinzip nichts ändern, höchstens einheitliche neue Listen erzeugen. Ausbalanzierte Codizes wird es nie geben und selbst wenn, würden diese nur einheitliche gleich starke Listen hervorbringen
 
Junge, Junge, das ist ein Geheule in letzter Zeit, das ist wirklich unglaublich! 🙄
Für mich ist in dieser Diskussion sinnbildlich, wie sich bestimmte Gedanken radikal manifestieren, wenn sie von den Oberheulbojen nur lange genug am lautesten in die Welt posaunt werden! Warum soll das bei Armeelisten anders sein?
Kaum ein Topspieler gackert dermaßen über fehlende Balance, im Gegenteil. Viele ziehen über viele Jahre hinweg mit der selben Armee in`s Feld und landen wieder auf den Topplätzen. Oft sind es aber leider auch diejenigen, die sich in einem Forum nicht aufdrängen.
Hier wird soviel Halbgares die letzte Zeit offenbart, dass man vor lauter Kopfschütteln eine Genickstarre bekommt!
Für mich gibt es einige witzige Details:
1) Obwohl die breite Community die offensichtlichen Balancemakel erkennt, analysiert und ausgemacht hat, habe ich bis heute keinen auch nur ansatzweise (dem Balanceempfinden nach) brauchbaren Fancodex gelesen, keine sinnvollen Restriktionen zu Gesicht bekommen oder sonstige Maßnahmen oder Vorschläge zur Güte erkennen können.
2) Selbst die größten Anfänger suchen die Schuld einer Niederlage an den Regelwerken. Ich kann mich nicht erinnern wann ich den letzten Spieler getroffen habe der sagt, dass er ausradiert wurde, weil er keinen Plan von Taktik hat. Die Würfel sind schuld, der Codex, die mangelnde Balance, das mismatch, profitgeile GWler, die mangelnde kompetative Ausrichtung des Spiels.... und zwar bei jedem! 😉
Bevor einer die Regeln seiner eigenen Figur kennt (geschweige denn die der gegnerischen) weiß er schon, welcher Codex imba ist, welche Einheiten nobrainer sind (wenn auch nicht warum 😀), welche Liste alle Turniere gewinnt und das jeweils der aktuellste Codex der beste ist!
Das verhilft ihm zwar nicht zum Sieg, dafür aber zu einem Schuldschein über Trölf Trilliarden Euros im Phrasenschwein! 😉

Hans Peter nimmt an einem Turnier teil, warum auch nicht, Warhammer basiert ja nur aus Kniffeln und verlangt keine Taktik, jeder Vollpfosten kann somit Turniere gewinnen. Hans Peter bekommt aber nur auf die Mütze, egal wie die Würfel fallen (wenngleich die Würfel dem Empfinden nach natürlich nur einseitig schlecht fallen und Topspieler nur 6er auf ihren besitzen)
Taktik braucht man nicht, der Zufall hilft nicht, also sauge ich mir die Topliste aus dem Netz. Doch Hans Peter bekommt immer noch auf die Fresse! Kein Wunder, er hat ja auch den Codex, den Autor xy geschrieben hat (Name beliebig einsetzbar, denn es wurden alle schon als mies tituliert). Also holt er sich die Toparmee und kopiert die vermeintliche Topliste. Doch Hans Peter erntet immer noch die rote Laterne!

Was ich aus über 10 Jahren Orkerfahrung über einen längeren Zeitraum im Forum erkannt habe (und ich muss pflichtgemäß über alle Beiträge drüberlesen 😉)
Nahezu jede Liste sieht gleich aus oder wird nach einiger Zeit zu jener gezimmert. Es gibt in Stein gemeißelte Idealbilder von Listen. Nötig ist das überhaupt nicht, es gibt haufenweise interessante Konzepte und Einheitenkombinationen die erfolgversprechend sind, davon einige nicht minder effektiv als die bekannten.
Es dauert nur Berge von Spielen, eine neue Liste mit ihren Komponenten aufeinander abzustimmen. Wenn ein Spieler aber bereits die Einstellung gewonnen hat, dass ohnehin alles Zufall ist, die besten Listen schon bekannt sind und alles andere Teufelswerk ist, dann wird dieser Spieler nie die nötige Geduld aufbringen können.

Der Mensch ist ein Herdentier, immer der Masse nach. Das sieht man in der Politik, im Sozialverhalten und besonders da, wo viele Menschen zusammen kommen. Wenn man vergleichen würde, wieviele User sich hier über Balanceprobleme und Listeneffektivität auslassen und wieviele das aufgrund ihrer (Spiel-)erfahrung und Neutralität (bzw Unvoreingenommenheit) wirklich beurteilen könnte, dann würde es einem wahrscheinlich die Schuhe ausziehen!
 
Der Mensch ist ein Herdentier, immer der Masse nach. Das sieht man in der Politik, im Sozialverhalten und besonders da, wo viele Menschen zusammen kommen. Wenn man vergleichen würde, wieviele User sich hier über Balanceprobleme und Listeneffektivität auslassen und wieviele das aufgrund ihrer (Spiel-)erfahrung und Neutralität (bzw Unvoreingenommenheit) wirklich beurteilen könnte, dann würde es einem wahrscheinlich die Schuhe ausziehen!

Da hast (wie wahrscheinlich mit deinem ganzen Beitrag) nicht Unrecht, deswegen habe ich ja auch an die Turnierspieler appeliert. Die haben genügend Erfahrung (möchte man meinen) um zu wissen wie der Hase läuft sprich, wo das Balancing (codexintern wie codexübergreifend) bescheiden ausfällt.

Definiere ich andere Aufgaben ist diese Einheit nicht mehr so gut. Bei ausreichend unterschiedlichen Aufgaben muss ich verschiedene Einheiten in Betracht ziehen. Stelle ich in der Turniervorbereitung 5 Aufgaben (Missionen) wobei ich 3 Missionen Spiele muss mein Armeekonzept anders aussehen. Voraussetzung, die Aufgaben sind nicht nur Killpoint, Missionsziel etc.

Für Turniere wäre es realisierbar, eine Anzahl von Missionen mit wirklich unterschiedlichen Aufgaben zu definieren, die man beliebig mischen kann um eine Vielfalt der Listen zu erzwingen.
Hier etwas zu bewirken ist realistischer als auf GW zu warten. Neue Edition wird am Prinzip nichts ändern, höchstens einheitliche neue Listen erzeugen. Ausbalanzierte Codizes wird es nie geben und selbst wenn, würden diese nur einheitliche gleich starke Listen hervorbringen

Ich finde, dass sich das nach einer gar nicht so dummen Idee anhört, die könnte das codexinterne schlechte Balancing entschärfen, aber eben auch nur dann, wenn eine Einheit nicht die exakt gleiche Aufgabe wie eine andere bei geringeren Punktekosten erfüllt.

Letztenendes kommt es einem so vor: Man ist in Teufelsküche.
Der einzige Vorschlag, der alle Probleme adäquat lösen könnte, wäre die Anwendung (zumindest bei Turnieren) von WH40k-Mods für andere Systeme oder Alternativsysteme wie Inferno. (es gab doch hier mal im Forum die Idee, WHF nach Ringkriegregeln zu spielen, Arkon4000 schreibt glaub ich an einem SST-Mod für WH40k, solche Sachen halt)
 
So traurig es ist, aber imho gibt es keine befriedigende Lösung für das Dilemma.

Kommt drauf an, wenn man sich mit anderen Spielsystemen anfreunden kann schon. Für das Geld das man bei GW mit jeder Regeländerung für die Aktualisierung einer einzelnen Armee hinlegt kriegt man bei der Konkurrenz oft schon eine komplette neue die man auf wesentlich mehr Arten erfolgreich spielen kann.
 
Ich versteh das Problem Balance in Bezug "besser" und "schlechter" nicht. Einheiten sind gut weil diese eine Aufgabe im Spiel gut erfüllen.

Definiere ich andere Aufgaben ist diese Einheit nicht mehr so gut. Bei ausreichend unterschiedlichen Aufgaben muss ich verschiedene Einheiten in Betracht ziehen. Stelle ich in der Turniervorbereitung 5 Aufgaben (Missionen) wobei ich 3 Missionen Spiele muss mein Armeekonzept anders aussehen. Voraussetzung, die Aufgaben sind nicht nur Killpoint, Missionsziel etc.
Eben nicht.

Das ist bei Spielen wie SST so, wo der langsame untötbare und alles platzwalzende Königs-Tanker bei Overrun die absolute Hölle ist (bei SST hängen die Missionsziele von der Komposition der gegeneinander antretenden Armeen ab) wenn er in Runde 4 aus dem Boden kommt und man die Nukes bereits verschossen (oder keine dabei) hat, aber sonst einfach zu lahm ist um wirklich was zu reißen.

Bei 40k sind dagegen beispielsweise der Tervigon und der Trygon IMMER besser als der Carnifex, egal wie das Szenario aussieht. Einfach weil die Punktkosten für den Carnifex völliger Mist sind und er ungefähr das anderthalbfache von dem kostet was er tatsächlich kann.
Dasselbe trifft auf Einheiten wie Orgryns, Blutwölfe und viel weitere zu, die gegen andere Einheiten ihrer Kategorie einfach IMMER und in jeder Hinsicht verlieren.


Ebenfalls treten bei 40k sehr häufig Armeen auf, die nach außen völlige Extremlisten sind, aber in sich Allrounder, die trotz einer extremen Fokusierung auf eine bestimmte Einheitenklasse alles können. Nidzilla war so ein Beispiel, Termiwand und Mecha-BA wären weitere.
Das ist neben den oft völlig grotesken Punktkosten ein weiteres Problem im Gesamtbalancing, das aber nicht durch das Grundregelwerk, sondern durch schlechtes Einheitendesign in den Codices bedingt wird.
 
Mag durchaus sein, dass einzelne Einheiten eines Codex nie gespielt werden, weil im gleichen Codex gleichartige Einheiten besser und billiger sind.

Ich kann mit allerdings nicht vorstellen, dass man keine Mission definieren kann in der Panzer schlechter als Infrantrie sind bzw. dass die Mission ohne Nahkampf Infrantrie nur schwer gewonnen werden kann. Vielleicht braucht man für Turniere noch ein 3tes Kriterium außer Aufstellung und Mission, z.B Planetensonderregeln um eine Listenvielfalt zu ermöglichen

An dieser Stelle müsste das Turnierumfeld etwas mehr kreativität ansetzten, bei den Fluffspielern funktioniert das ja. Wär auf jeden Fall besser als nichts zu tun und über den schlechten Codex zu jammern und über andere Regelsysteme zu diskutieren. Wenn wir nicht 40k spielen wollen, dann sollten wir das auch nicht tun.

Oder wir versuchen ein für alle Codizies interessantes Umfeld zu schaffen. Von der Spiel-Qualität würden in diesem Fall alle profitieren.
 
Missionsdesign wird nur den Fokus verschieben, aber nicht das Power-Niveau. Es gibt wohl keine Missionssonderregel, die z.B. Necrons zur Zeit auf SW oder IG Stufe bringen wird... egal, wie man es aufmacht.

Soll heißen, es wird was anderes gespielt aber das andere wird wieder Einheitsbrei. 😉
 
Sonderregel: Gruftwelt
Alle Einheiten des Necronspielers dürfen alle Würfe des Spiels wiederholen.

Sonderregel: Herrschaft der Maschinen
Alle gegnerichen Fahrzeuge werden in der Bewegungsphase vom Necronspieler gesteuert.

Sonderregel: Wir sind genau so dufte wie GK!
Auf 2+ gewinnst du dank dieser Sondderegel das Spiel.


Eine außergewöhnliche Forderung erfordert eine außergewöhnliche Maßnahme. 😛
 
Zuletzt bearbeitet:
@dkdarkoneside:
Weiter als du denkst! Dann wird erstmal jeder fleissig Necrons kaufen, bis ich (wer sonst!) die nächste herausrangende Sonderregel präsentiere die wiederum zum Kauf der nächsten Armee zwingt. Ja, richtig gelesen: ZWANG! Das bekomm ich durch ausgeklügelte Formulierung der Sonderregel schon hin. (z.B. "Wenn du keine Soros spielst, verlierst du das Spiel und deinen Glauben"). Das geht dann immer so weiter. Und während sich die Spieler über das geänderte Metagame in einschlägigen Foren oder Blogs ordentlich fetzen werde ich von GW als neuer Lead-Designer eingestellt weil denen meine Ideen so gut gefallen die zu 100% deren Erwartungen an das Spiel erfüllen (Kohle machen!).
Und von der ganzen Kohle die wir (ich un GW) dann scheffel kauf ich mir ordentlich Bier & Brezeln und zock in Ruhe was anderes:lol:
Das nenn ich dann Metagame.😉
 
Moin moin

Trauriges Bild diese Liste, aber vieles ist auch offensichtlich. Ich habe mir eine DE-Vipern Liste gebaut, bevor ich mir irgendwelche Turnierlisten angeschaut habe, vieles erkennt man auch auf einen Blick. Spricht aber nicht nur gegen das Spielsystem, sondern auch gegen die Herangehensweise der Spieler.
Wer ein Tabletop wie WH als Wettkampf spielt ist imho selber schuld. Es gibt einfach Spiele, die nicht für einen Wettstreit ausgelegt sind. Für einen Wettstreit muss es imho komplett ausgewogene Regeln geben, die für alle Spieler gleiche, oder zumindest stark ähnliche Ausgangssituationen ergeben. Schach lässt sich also spielen, von mir aus auch Mensch ärger mich nicht. Warhammer definitiv nicht. Ich spiele auch nicht zum Verlieren und optimiere meine Liste so gut es geht. Aber beim Tabletop geht es einfach um mehr als zu gewinnen.
Beim Thema Computerspiele ist's ähnlich: CS oder SC lassen sich relativ problemlos auf Turnieren spielen, wer aber auf die Idee kommt ein mmorpg wie WoW turnierfähig zu machen hat ein ernstes Balancingproblem, das sich dann auf das gesamte Spiel auswirkt.

Mit freundlichen Grüßen, der Toast
 
Wenn Du sie nicht als schlecht empfindest, dann kannst Du auch aufstellen, was Du willst. Ich habe schön gebastelte und angemalte Figuren, die leider in meinen Augen spielerisch ziemlich mies sind. Was willst Du hier also aussagen?
Dass ich es traurig finde, dass Ihr nur mit vermeintlich "guten" Einheiten spielen könnt. Dein Postulat, dass niemand "schlechte" Einheiten aufstellt, ist zudem inkorrekt. Auch das wollte ich sagen.

Ja, tu das. Du kannst mich aber auch einfach auf die Ignore-Liste setzen. Das Glück habe ich mit Dir leider nicht, weil Du Mod bist...
*stöhn* Der Böse Mod... Dann beschwer Dich halt im Board für technische Probleme, dass Du mich nicht auf Ignore setzen kannst, vielleicht wird Dir da ja geholfen. Ansonsten würde ich zu GMV raten und mich einfach ignorieren, auch ohne technische Unterstützung. Soll auch funktionieren.

Kannste doch machen, dann brauchste aber auch nicht rumheulen, wenn das Leute nicht so sehen.
Wo heule ich?

Und in einem haerteren Umfeld sich nen Bein abzuhacken, nur um gegen den Strom zu sein... och ne
Wenn ich schon "härteres Umfeld" lese.... Für mich ist das mein Hobby, ein lieber und toller Zeitvertreib - nicht das Ghetto!

Würdet Ihr Euren Lebensunterhalt mit Warhammersiegen verdienen, würde ich solche abstrusen Aussagen ja verstehen, aber davon gehe ich keineswegs aus.

Greg