Equality in Welt, Kultur und Überall Diskussion

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Ich bin ja selber sehr konservativ. Jedenfalls würde ich mich so einschätzen. Allerdings kann ich nicht nachvollziehen wie man sich an dunkelhäutigen Marines stören kann. Bis das Thema in einem englischsprachigen Podcast aufgegriffen wurde habe ich auch nicht darüber nachgedacht.

Am Ende des Tages ist es das traurigste dass wir über solche Themen sprechen müssen, denn es zeigt dass Rassismus präsent ist. Ich hoffe wir kommen irgendwann an einen Punkt an dem wir nicht mehr darüber reden müssen, ganz einfach weil es egal ist welche Hautfarbe jemand hat.

Ich habe immer schon einen Teil der Modelle meiner Dark Angels, die keinen Helm tragen, mit dunkler Hautfarbe gemalt. Ich fand, das paßte recht gut zum ihrem Chapter-Namen. Einen “emanzipatorischen“ Zweck habe ich dagegen nicht damit verfolgt. Wie ich überhaupt den Eindruck habe, daß in den letzten Jahren immer mehr Bereiche unseres Lebens einer moralischen Normenkontrolle unterzogen werden. Wenn man das ernst nähme, könnte man unser Hobby zumachen; „unmoralischer“ als die Story hinter dem 40k-Universum geht es wohl kaum.
 
Wenn man das ernst nähme, könnte man unser Hobby zumachen; „unmoralischer“ als die Story hinter dem 40k-Universum geht es wohl kaum.

Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen lässt
- Pablo Picasso
Soetwas nicht ernst zu nehmen ist schlichtweg Bullshit - Warum sollte man das Hobby zumachen? Eine Dystopie dient ja auch dazu, dich daran zu erinnern was passiert, wenn du die falschen Entscheidungen triffst 😉
Diese "Überreaktion" die du dabei zeigst hingegen finde ich persönlich absolut falsch, weil du damit (ich hoffe unbewusst) solche Probleme herunterspielst. Ob es nun eine Reaktion von GW brauchte und ob ich das nicht eher als Marketing verstehen möchte, weiß ich dabei selber nicht. Andererseits ist Geschäftsgebahren auch wichtig. Und das hat GW mMn ganz gut geschafft, auch wenn die Versuchung des "Nurgle hat das HQ infiziert, deshalb sind wir dicht" naheliegend war, haben sie darauf verzichtet.

Damit das ganze in die Gerüchtesektion passt: Bei 40k war die Rückkehr Guillimans (die Tatsache das, nicht das wie) eine grandiose Sache, da er den "Blick von außen" auf das 41. Jahrtausend hat. Man mag an ihm kritisieren, dass er quasi mit dem Brecheisen auf Dinge hinweist, die ein kluger Schreiber hätte einen Leser auch so begreifen lassen, aber insbesondere im Buch "Dark Imperium" finde ich seine Auseinandersetzung mit den Strukturen des Imperiums ziemlich cool. Ich erwarte und erhoffe da in der neuen Edition und mit dem Auslaufen der Horus Heresy deutlich mehr.

Insgesamt haben sie sich mit dem Hintergrund der Fraktionen jedoch einen schlechten Dienst erwiesen, wenn sie jede einzelne zu maximalen Bedrohung für das Imperium und jeder imperialen Fraktion eine Möglichkeit zur Rückkehr geben. Irgendwie sollte die Lage bedrohlicher sein als je zu vor, das suggerieren Trailer, das sagt ein Teil des Hintergrunds, gleichzeitig hauen die Helden aber alles weg.


PS: Mich wundert echt, dass man von War of the Spider noch so gar nichts an Regeln hörte.
 
Soetwas nicht ernst zu nehmen ist schlichtweg Bullshit - Warum sollte man das Hobby zumachen? Eine Dystopie dient ja auch dazu, dich daran zu erinnern was passiert, wenn du die falschen Entscheidungen triffst 😉
Diese "Überreaktion" die du dabei zeigst hingegen finde ich persönlich absolut falsch, weil du damit (ich hoffe unbewusst) solche Probleme herunterspielst.
Das 40k-Universum ist eines, in dem ständig eigentlich unbeschreibliche Dinge passieren, wo für den gottgleichen Imperator täglich Menschen geopfert werden, wo Abweichler jeder Art gejagt und getötet werden, und lächelnd der Tod von Unschuldigen in Kauf genommen wird, um vermeintliche oder reale Gegner zu treffen. Und das sind noch die „Guten“! Von den „Bösen“ will ich gar nicht reden.

Nähme man es ernst, sähe man darin irgendeine moralische Qualität, müßte man es zumachen. Sag bloß nicht, daß es solche Diskussionen in der SF nicht gäbe. Denke nur an die Debatte um den Roman „Starship Troopers“ von Robert A. Heinlein, dem man ein faschistisches Weltbild vorgeworfen hat.

Der Hintergrund von Warhammer ist aber nicht ein Lehrstück in Moral, sondern die Inszenierung einer Welt, in der beständiger Krieg herrscht, um als Folie zu dienen, vor der man beständige Kriegsspiele inszenieren kann, je rücksichtsloser und gruseliger, umso besser. Von diesem Hintergrund so etwas wie einen emanzipatorische Effekt zu erwarten ist - wie sagst du so schön - Bullshit.

Für die Firma ist eher interessant, ob sich für jede ihrer Käufergruppen Möglichkeit zur Identifikation anbietet. Und da sie ihr Spiel weltweit vermarkten, bedeutet das eine Community anzusprechen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht (letztes zum Beispiel gelingt kaum). Mehr sollte man nicht erwarten, weder von diesem Spiel noch von anderen.
 
@Eric Manoli: Vielleicht sprecht ihr aneinander vorbei.
Etwas ernst zu nehmen, bedeutet nicht, es als Positivbeispiel für die reale Gegenwart zu betrachten. Betonung auf „positiv“.

Wer alle Überlegung mit „GW will Geld verdienen“ abtut, macht es sich aber zu einfach. Natürlich ist es für ein TT notwendig, dass alle Fraktionen einen Grund haben, gegen jede andere ein Gefecht auszutragen. Es darf also nicht zu friedlich und harmonisch sein. Darüber hinaus besteht viel Gestaltungsfreiheit, und wäre die Gestaltung uninteressant, würden viele von uns das Spiel nicht spielen. Übrig bliegen denen, das Bemalen von Modellen allein schon ausreicht.
 
Es geht ja dabei gar nicht darum wie böse die Hintergrundstory von Warhammer sein möchte sonder wie das Hobby an sich für viele Leute wahrnehmbar ist.

Für Weiße ist es ganz normal, dass sie in jeder Fernsehserie, Film, etc. zu hauf vertreten sind. Für Schwarze oder auch Asiaten , Indigene, etc. sieht es da schon ganz anders aus. Wenn es in immer mehr Systemen, Medien zu einem Wandel zu mehr Diversität kommt, dann hat das sicher auch einen positiven Effekt auf Minderheiten und darum geht es ja. Es soll ja normal sein, dass zum Beispiel aufwachsende Kinder sehen dass Menschen wie sie in Geschichten vorkommen. Ob diese Geschichten dann unbedingt positiv besetzt sein müssen steht auf einem anderen Blatt. In 40k gibt es eh selten irgendwelche Helden die nicht zu hinterfragen sind.

Und der Hauptpunkt ist, dass Warhammer grim dark sein kann, dass Hobby und die Community sollen es aber sicher nicht sein.
 
@Eric Manoli: Vielleicht sprecht ihr aneinander vorbei.
Etwas ernst zu nehmen, bedeutet nicht, es als Positivbeispiel für die reale Gegenwart zu betrachten. Betonung auf „positiv“.

Wer alle Überlegung mit „GW will Geld verdienen“ abtut, macht es sich aber zu einfach. Natürlich ist es für ein TT notwendig, dass alle Fraktionen einen Grund haben, gegen jede andere ein Gefecht auszutragen. Es darf also nicht zu friedlich und harmonisch sein. Darüber hinaus besteht viel Gestaltungsfreiheit, und wäre die Gestaltung uninteressant, würden viele von uns das Spiel nicht spielen. Übrig bliegen denen, das Bemalen von Modellen allein schon ausreicht.

Ich erinnere mich noch sehr genau an meinen ersten Kontakt mit dem 40k Universum vor über 20 Jahren. Ich empfand den ganzen Führerkult als faschistisch, kurz und einfach gesprochen. Ich hatte damals zwei Möglichkeiten, entweder den Kontakt dazu abzubrechen, oder mich auf das Bemalen von Modellen zu konzentrieren. Ich habe mich für letzeres entschieden. War das ein Fehler?
 
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Ich denke schon. Das Imperium stellt alles Mögliche dar, was in der der Realität nicht (erneut, schon gar nicht bei sich zu Hause) haben möchte. Totalitär, theokratisch, faschistoid, und die Liste lässt sich fortsetzen. Man muss sich vom Anspruch lösen, die Guten zu spielen, wenn man in 40k irgendwas mit dem Hintergrund anfangen möchte. Sonst bleibt wirklich nur Figürchen bemalen und Augen verschließen.
 
Schwarze oder auch Asiaten
(...)
Minderheiten


Nun ja...😏

Grundsätzlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, die Diversität von heute (die es seit Jahrhunderten und mehr gibt, aber heute etwas mehr beachtet wird) auch bei 40k zumindest halbwegs zu sehen - fiktional hin oder her, es ist seit Beginn eine Projektion der Gegenwart und Geschichte in die Zukunft, keine wirkliche Fiktion. Und halt aus der Perspektive von Großstadt-Engländern mit all ihren Inspirationen aus Film, Fernsehen, damaligen Rollenspielen und ihrer eigenen Umgebung. Dazu kommt noch die Herkunft aus Warhammer Fantasy mitsamt dessen ursprünglichen Inspirationen.

Die Kunst ist die, Quotencharaktere und Einengung auf Klischees zu vermeiden. Klischees sind okay, die prägen Warhammer nun mal. Aber gerade bei 40k sollte es immer normal sein, diese Grenzen zu durchbrechen. Ich finde beim Artwork im Sororitas-Codex haben sie es gut gemacht - alles fanatische Nonnen mit Knarren, egal wie sie aussehen.
 
[...] fiktional hin oder her, es ist seit Beginn eine Projektion der Gegenwart und Geschichte in die Zukunft, keine wirkliche Fiktion.
Ginge es um Shadowrun, würde ich dir zustimmen. 40k ist inhaltlich und allein schon zeitlich aber so dermaßen weit weg von der realen Gegenwart, dass ich da keinerlei Paralellen sehe. Es wäre auch nicht nachprüfbar.
Bei Shadowrun hingegen haben sich schon düstere Phantasien der Autoren bewahrheitet - 50 Jahre vor dem angesiedelten Zeitpunkt.
 
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Lässt GW eigentlich in China produzieren? Wenn ja ist die Diskussion beendet.

China ist mWn nicht theokratisch. Den Rest davon kommentiere ich lieber nicht, sonst machen wir hier ein Fass auf, und das wird erst recht o-t.

Oder aber GW ändert den Hintergrund einfach und letztere Entscheidung ist gar nicht mehr notwendig.

GW könnte das. Wäre halt scheiße.
Mindestens für alle, die den beschriebenen Zustand für eine große Stärke von 40k halten und denen dann nichts bliebe, als Augen verschließen oder sich ganz abwenden. Aber ja, GW könnte das und unternimmt stellenweise auch Körperbewegungen in diese Richtung.

Die OT Diskussion an sich ist interessant, wenn gewünscht lagere ich das in den OT Bereich aus.

Könnte man machen, je nach dem, ob Interesse besteht.
 
Sorry, das ist einfach Unsinn. Das war vielleicht früher mal so, aber zu aktuell produzierten Filmen/Serien, ist diese Aussage einfach absurd.

Also unsinnig oder absurd finde ich das sicher nicht. Vielleicht hat sich in den vergangenen Jahren was getan, aber an ihrem Anteil an der Bevölkerung gemessen sind schwarze immer noch unterrepräsentiert. Besonders wenn es um Hauptrollen geht. Mir im Moment kein asiatischer Hauptdarsteller einfallen, der kürzlich einen Filmerfolg hatte. Bei den Oscars dieses Jahr war von 152 Nominierungen eine Schwarze. Das ist noch weit weg von dem 13% Bevölkerungsanteil.

Und auch wenn man die positive Entwicklung der letzten Jahre berücksichtigt, denke ich wohl, dass da noch Luft nach oben ist.
 
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