Nach 40000 Jahren sollte das ja wohl erledigt sein. Dürfte egtl. Ja eh nur noch ein generelles Mischmasch geben.
Puh... normalerweise halte ich mich aus solchen Diskussionen lieber heraus, da die Möglichkeit missverstanden zu werden viel zur groß ist. Zuallererst daher ein Statement mit einem Verweis. Es gibt keine Menschenrassen und sämtliche Phänotypen des Menschen stimmen eben nicht mit der Definition der geografischen Rasse/Unterart aus dem Tierreich überein.
Anstelle von definierbaren Grenzen verlaufen zwischen menschlichen Gruppen genetische Gradienten. Es gibt im menschlichen Genom unter den 3,2 Milliarden Basenpaaren keinen einzigen fixierten Unterschied, der zum Beispiel Afrikaner von Nicht-Afrikanern trennt. Es gibt –um es explizit zu sagen –somit nicht nur kein einziges Gen, welches „rassische” Unterschiede begründet, sondern noch nicht mal ein einziges Basenpaar. Äußere Merkmale wie die Hautfarbe, die für die typologische Klassifikation oder im alltäglichen Rassismus verwendet werden, sind eine höchst oberflächliche und leicht wandelbare biologische Anpassung an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten. Allein die Hautfarbe hat sich im Lauf der Migrationen des Menschen immer wieder verändert und ist dunkler und heller geworden je nachlokaler Sonneneinstrahlung oder Ernährungsweise. So waren die Menschen Mitteleuropas bis vor 8000 Jahren noch stark pigmentiert und erst mit Beginn der Landwirtschaft wanderten Menschen mit hellerer Hautfarbe aus Anatolien ein. Die stark pflanzenbasierte Kost der frühen Ackerbauern bevorzugte Individuen mit hellerer Haut, um im dunklen Winter Europas genügend Vitamin D in der Haut zu produzieren. Die helle Hautfarbe der Menschen im nördlichen Europa ist jünger als 5000 Jahre.
Auszug aus der Jenaer Erklärung
Hier nachzulesen:
Jenaer Erklärung
Was mich massiv stört ist diese "Mischmasch"-Theorie. Das ist sowohl evolutionsbiologisch, als auch genetisch Mumpitz. Und wird, wie ich fürchte hauptsächlich von "White Supremacists" propagiert, um irgendwie Angst zu machen.
Genetisch gesehen entstehen immer wieder neue Unterschiede durch kleinere Mutationen (Evolutionsfaktor Nummer 1). Nun kommt es zum zweiten Evolutionsfaktor, der Rekombination. Hier können wir die Mendelschen Regeln anwenden - Regel 1 besagt, grob umrissen, kreuzen sich auf ein Merkmal reinerbige Individuen, so sind die Nachkommen hinsichtlich dieses Merkmals uniform. Bis hier könnte man noch von Mischung ausgehen. Ab der Spaltungsregel, der zweiten Mendelschen Regel klappt das nicht mehr, aus mischerbigen Individuen (für ein Merkmal) entstehen wieder reinerbige. Das ganze mit der Neukombinationsregel, der dritten Mendelschen Regel kombiniert ergibt dann schon eine ganze Reihe an Rekombinationsmöglichkeiten:
Guckt ihr hier!
Kurzusammenfassung: Es würde jedes Merkmal von Zeit zu Zeit wieder auftauchen, lediglich die Wahrscheinlichkeit kann sich ändern.
Das ist auch evolutionär sinnvoll!!! Wir müssen uns ständig verändern, anpassen und neukombinieren um nicht gleich zu sein. Das ist der Grund, warum es Sex überhaupt gibt. Man könnte sich biologisch betrachtet super mit sich selber Fortpflanzen, was einige Tiere hin und wieder mal betreiben, von Pflanzen ganz zu schweigen. Das Problem ist nur, passt sich ein Parasit/Krankheitserreger usw. mal an dich an, ist die gesamte Population geliefert. So gibt es Blutgruppen die dich weniger empfindlich auf Pocken, auf die Pest und vermutlich sogar auf das Corona-Virus machen. Man spricht hier von der sog. Red Queen Hypothesis ... es ist egal wie schnell du läufst, solange du schneller bist als der langsamste, denn den erwischt es.
Es gibt zwar tatsächlich eine Vermischung von DNA, also eine Neukombination von Genen, anders als häufig erwähnt "verschwinden" dabei aber nicht unbedingt Merkmale:
Weltkarte der Vermischung
Ziemlich interessant fand ich in diesem Kontext
"Die DNA der heute in China lebenden Tu zeigt beispielsweise, dass sich um das Jahr 1200 Europäer griechischer Herkunft mit der damals dort lebenden chinesischen Bevölkerung vermischt haben. Es scheint plausibel, dass der Anteil europäischer DNA von Händlern stammt, die damals die Seidenstraße bereisten."
Nachdem wir zwei Evolutionsfaktoren besprochen haben, kommen wir zu zwei weiteren.
Selektion - hier wirds bei 40k super diskutabel. Wir Menschen sind unglaublich gut darin, Selektionsfaktoren abzuschalten, durch Medikamente, Kleidung, Technologie. Ich möchte auf diesen Abschnitt der Jenaer Erklärung nochmal verweisen.
Die stark pflanzenbasierte Kost der frühen Ackerbauern bevorzugte Individuen mit hellerer Haut, um im dunklen Winter Europas genügend Vitamin D in der Haut zu produzieren. Die helle Hautfarbe der Menschen im nördlichen Europa ist jünger als 5000 Jahre.
Nun können wir darüber philosophieren, ob jeder Mensch eines jeden Planeten bei Warhammer in den Genuss von Vitamin D Tabletten kommt, insbesondere auf Feudalwelten usw. Hier greift vermutlich definitiv die Selektion und selbst seit der vorletzten Invasion von Magnus auf Fenris wäre genug Zeit da gewesen, um die Hautfarbe der Fenrisianer mindestens einmal zu wechseln.
Ein weiterer interessanter Punkt und Evolutionsfaktor ist die Gendrift, bzw. die generelle Isolation. Und hier sind wir bei dem Punkt, aus dem ich glaube, dass sich immer wieder neue Merkmalskombinationen ausbilden würden. Die Besiedelung eines Planeten, oder bleiben wir auf der Erde - Amerikas und Australien erfolgte durch wenige Individuen einer Population. Je geringer die Anzahl der Individuen der Gründerpopulation, desto eher gibt es statistische Ausreißer. Die Blutgruppenverteilung des Menschen zeigt das wunderbar. Wenn fünf Leute, die auf eine Insel übersiedeln und den Kontakt zur Außenwelt verlieren auf einmal Blutgruppe A haben, wird auch nach vielen Generationen die Merkmalsverteilung eine andere sein, als in der Ursprungspopulation.
Wenden wir das auf das Universum von 40k an. Im Zeitalter der Dunkelheit, in der menschliche Populationen voneinander getrennt waren, MUSS es zur Gendrift gekommen sein. Wo immer wenige Individuen einen Planeten besiedelten, muss es zur Gendrift gekommen sein.
Aber auch im kleinen findet Gendrift statt - schaut euch Necromunda an, wo sich die Oberweltler definitiv nicht, oder vermindert mit den Underhive-Bewohnern abgeben, auch hier habt ihr Gendrift, und vermutlich Selektion, denn ohne Eisenlunge und Bleimagen überlebt da unten ohnehin niemand lange genug um sich fortzupflanzen.
Um das ganze nochmal kurz zusammen zu fassen - die Menschen von 40k sehen mir tatsächlich nichtmal vielseitig genug aus um die Tatsachen einer mehreren tausend Jahre andauernden Trennung und genetische Experimente, die Voraussetzungen auf unterschiedlichen Planeten und vieles weiteres darzustellen. Die Salamanders oder die genetischen Experimente auf Fenris scheinen da noch die passensten Darstellungen zu sein.