In allen anderen Fällen ist es nicht hilfreich, ja sogar eher schädlich, da es zur Relativierung beiträgt. Denn wenn wir hier nicht von A sondern von B reden, oder gar C, was ist denn davon am ehesten akzeptabel und warum?
Die Aussage ist faktisch inkorrekt. Wenn du über A redest, redest du über A. Wenn du du über A redest, aber auch noch B,C mit einbringst, relativierst du A, weil A nun alles ist. Daher sehen wir auch, dass das Wort "Nazi" oder "Rassist" in der allg. Bevölkerung auch jedwede Bedeutung verloren hat, wenn jemand, der z.B. mit unserer Migrationspolitik Probleme hat, als Rassist/Nazi beschimpft wird (was ja nicht unüblich ist): Angst/Unwissenheit/Unruhe = Faktoren, die man auch in Ausländerfeindlichkeit/Rassismus, etc wiederfindet => Rassist oder gar Nazi ist eine angemessene Bezeichnung der Person (wenn man deiner Erklärung weiter folgt, weil Begriffskontruktionen dann immer weiter wachsen)
Hinzu kommt noch, wenn man dann eben Begriffe unter große Begriffskontrukte zusammenfasst, verbringt man erstmal die Zeit damit, darüber zu reden, was man überhaupt meint, wie sich dies zusammensetzt und was es bedeutet, anstatt über einen Punkt zu reden. Sorry, aber so funktioniert Sprache nicht.
Es handelt sich um einen Komplex der gesellschaftlich nicht gewollt ist und nur im Gesamten betrachtet und bearbeitet werden sollte, damit nicht der eine Arm wächst während der andere abgeschnitten wird.
Auch wieder falsch. Wir können Probleme nicht im Gesamten betrachten, wenn wir sie nicht in Kleinem verstehen. Im gesamten gibt es ein Problem mit rassistischen und viel zu gewaltbereiten Polizisten. Im Kleinen sehen wir, wie relative Armut, menschl. Psyche und Gruppendynamik ebenfalls eine Rolle spielen. Zu sagen "es muss im Gesamten betrachtet werden", ist wie jemandem zu sagen, der seit mehreren Jahren Depressionen hat, arbeitslos ist und insgesamt an einem sehr dunklen Ort ist: "Bekomm dein Leben in den Griff".
Babysteps, klein Anfangen, langsam größer werden und dann sehen, was man lösen kann. Weil auch wenn wir hier viele wichtige Faktoren schon angesprochen haben, wird der Kern des Problems noch nicht erfasst, weil Menschen nun mal komplex sind. Und wenn man Fortschritte in einem Bereich macht, kann man diese dann auch übertragen oder methodisch leicht abgeändert anwenden.