Equality in Welt, Kultur und Überall Diskussion

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Junge wenn die Armut der Schwarzen nicht von Rassismus kommt weiß ich auch nicht. Die Schwarzen kamen als SKLAVEN in die USA. Die wurden gefangen genommen!!! Dann wie die Sklaverei abgeschafft wurde hat war der alltägliche Rassismus in den USA sicher genug dass sie kein Vermögen aufbauen konnten. Schau mal nach was Jim Crowe Gesetze sind. Die durften teilweise keine Häuser kaufen und dadurch kein Vermögen aufbauen. In scchwarzen Vierteln gab es keine öffentlichen Verkehrsmittel damit sie nicht raus kommen. Wenn ein Schwarzer es dann doch mal geschafft hat in einer Weißen Gegen ein Haus zu kaufen, dann sind dort die Häuserpreise gefallen weil alle anderen Weggezogen sind und ihre Häuser verkauft haben ==> Vermögensverlust. Also erzähl mir nicht dass die strukturelle Armut der Schwarzen in den USA nichts mit Rassismus zu tun hat.

Dann ist eben meine Frage: Warum haben wir dann parallel laufende Strukturen in anderen westlichen Ländern, die sich nicht vornehmlich gegen Schwarze richten, sondern eben gegen andere, die am finanziell unteren Ende der Nahrungskette sind. Ich würde hier behaupten, dass die Hautfarbe der Leute egal ist. Es ist eher der Fakt, dass es Sklaven waren (eben auch Menschen in quasi totaler Armut), dass diese ausgegrenzt wurden.

Bei uns sind Menschen, die mit enorm vielen Vorurteilen zu kämpfen hatten, eben lange Zeit die Türken gewesen. In den Niederlanden war das z.B. nie der Fall (mir fällt gerade nicht ein, welche Gruppierung dort unten war). Jetzt sind es eben Nordafrikaner, die sich durchschlagen müssen. Menschen denken in Mustern und wenn Rassismus tatsächlich Armut erschafft, müssten in der westl. Welt tatsächlich eine Ethnie immer unten sein. Das ist nicht der Fall. Es ist meist die, die mit der stärksten Armut. Und diese steigt dann auch in der Kriminalstatistik auf.

Ich kann mich irren, aber für mich ist eben der gemeinsame Faktor Armut. Wird dann durch Rassismus bestärkt, allerdings ist Rassismus nicht der Auslöser
 
Dann ist eben meine Frage: Warum haben wir dann parallel laufende Strukturen in anderen westlichen Ländern, die sich nicht vornehmlich gegen Schwarze richten, sondern eben gegen andere, die am finanziell unteren Ende der Nahrungskette sind. Ich würde hier behaupten, dass die Hautfarbe der Leute egal ist. Es ist eher der Fakt, dass es Sklaven waren (eben auch Menschen in quasi totaler Armut), dass diese ausgegrenzt wurden.

Bei uns sind Menschen, die mit enorm vielen Vorurteilen zu kämpfen hatten, eben lange Zeit die Türken gewesen. In den Niederlanden war das z.B. nie der Fall (mir fällt gerade nicht ein, welche Gruppierung dort unten war). Jetzt sind es eben Nordafrikaner, die sich durchschlagen müssen. Menschen denken in Mustern und wenn Rassismus tatsächlich Armut erschafft, müssten in der westl. Welt tatsächlich eine Ethnie immer unten sein. Das ist nicht der Fall. Es ist meist die, die mit der stärksten Armut. Und diese steigt dann auch in der Kriminalstatistik auf.

Ich kann mich irren, aber für mich ist eben der gemeinsame Faktor Armut. Wird dann durch Rassismus bestärkt, allerdings ist Rassismus nicht der Auslöser

Das bedingt sich gegenseitig. Im Moment stehen halt schwarze in den USA im Fokus. Aber klar, andere haben es auch schwer und oft auch wegen Rassismus. Versuch mal in Frankreich mit dem Namen Mohammed ne Wohnung in Paris zu bekommen oder dich für nen Bürojob zu bewerben. Das ist auch total schwer. Einwanderer haben oft nicht nur schlechtere Startbedingungen sonder oft auch noch mehrere Hindernisse zu bewältigen. Das war für Schwarze in den USA gilt, gilt oft auch für Einwanderer und Minderheiten in europäischen westlichen Ländern, vielleicht nicht ganz so in diesem Maße.
 
Das bedingt sich gegenseitig.

Wie gesagt, ich vermute halt, dass der Auslöser eben Armut ist. Wird eben durch Rassismus bestärkt...aber ich kann dabei eben auch total falsch liegen. Das Beides aber leider stark ineinander greift, da sind wir uns beide einig. Wobei dann auch wiederum der Auslöser im Grunde genommen nur rein theoretisch ist und eben nicht mehr wichtig und dann eben beide Faktoren miteinander arbeiten. Daher würde ich dir an dieser Stelle schon recht geben.
 
Man müsste an der Stelle eben % der Kriminellen der Bevölkerung, durch die Tötungen teilen.

Hast Du dazu ein konkretes Beispiel (einer Formel vielleicht?), denn DAS begreife ich schon rechnerisch nicht so ganz!?

Dass in der FBI-Statistik garnicht von "Krimineller" sondern von "arrest" = Festnahme die Rede ist, ist Dir schon klar?
Selbst wenn alle verhafteten Schwarzen zu 100% Amokläufer oder Serienkiller gewesen wären (Konjunktiv II), dann "rechtfertigt" das doch noch lange nicht eine um knapp 300% erhöhte Sterbewahrscheinlichkeit bei der FESTNAHME!
 
Natürlich ist das wichtig. Rassismus ist ein essentieller Grund dass viele Menschen in Armut leben. Deswegen muss man was dagegen machen.

Sorry, das sehe ich anders. Ich vermute halt, wenn man Rassismus wegnimmt, wird nicht einfach die Armut verschwinden. Wenn man allerdings gegen die Armut was machen, kann verschwindet der Rassismus. Dann stellt sich wiederum die Frage, ob man alle Armut wirklich bekämpfen kann und dann muss man doch den Rassismus bekämpfen, weil die Armut in der Form nicht bekämpfen kann...keine Ahnung

Hast Du dazu ein konkretes Beispiel (einer Formel vielleicht?), denn DAS begreife ich schon rechnerisch nicht so ganz!?

Einfach deine Formel, nur statt der Bevölkerung, eben den Anteil der Kriminellen nehmen.

Ergo: Deine Formel

% der Getöteten / % des Bevölkerungsanteils = Wahrscheinlichkeit der Tötung

Meine Formel

% der Getöteten/ % des kriminellen Teils der Bevölkerung (Anhand der Straftaten) = Wahrscheinlichkeit der Tötung

Weil dann ist es eben als vermeintl. schwarzer Krimineller, obwohl diese einen höheren Anteil an Kriminelle anhand der Bevölkerungsdichte ausmachen, dennoch geringer getötet zu werden, als ein Weißer.

Dass in der FBI-Statistik garnicht von "Krimineller" sondern von "arrest" = Festnahme die Rede ist, ist Dir schon klar?

Jap. Und mir ist auch klar, dass die Rate der unrechtmäßigen Festnahmen bei Schwarzen wohl bei um die 50% liegt. Bei den Weißen allerdings auch bei fast 40% und daher pendelt sich das auch wieder aus.
 
Sorry, das sehe ich anders. Ich vermute halt, wenn man Rassismus wegnimmt, wird nicht einfach die Armut verschwinden. Wenn man allerdings gegen die Armut was machen, kann verschwindet der Rassismus. Dann stellt sich wiederum die Frage, ob man alle Armut wirklich bekämpfen kann und dann muss man doch den Rassismus bekämpfen, weil die Armut in der Form nicht bekämpfen kann...keine Ahnung

Doch wenn man Rassismus raus nimmt wird die Armut weniger. Nicht sofort aber man macht es den Leuten einfacher Vermögen aufzubauen.
 
Meine Formel

% der Getöteten/ % des kriminellen Teils der Bevölkerung (Anhand der Straftaten) = Wahrscheinlichkeit der Tötung

ERNEUT meine Frage aus Beitrag Nr. 146:
Selbst wenn das -fiktiv- stimmen sollte, dass "die Schwarzen" einen deutlich höheren Anteil an den Straftaten der Gesamtbevölkerung hätten/haben, dann ist das immer noch eine Frage der gerichtlichen Verurteilungen und nicht bei den reinen Verhaftungen!

Selbst wenn 100% aller Schwarzen in den USA (nochmal: argumentum ad absurdum) kriminell wären, dann haben die trotzdem noch die prozessualen Rechte, die in der US-Verfassung (Bill of Rights) stehen und dürften nicht die dreifache Letalität gegenüber Weißen bereits bei der initiativen Verhaftung haben!
 
Dass in der FBI-Statistik garnicht von "Krimineller" sondern von "arrest" = Festnahme die Rede ist, ist Dir schon klar?
Selbst wenn alle verhafteten Schwarzen zu 100% Amokläufer oder Serienkiller gewesen wären (Konjunktiv II), dann "rechtfertigt" das doch noch lange nicht eine um knapp 300% erhöhte Sterbewahrscheinlichkeit bei der FESTNAHME!
Zum ersten Satz: Ja, da bin ich ganz bei dir, das ist ein wichtiger Unterschied.
Zum zweiten Satz: Da bin ich garnicht bei dir. 😀
Zwischen 2015/16 hat man 1350 Arrest-Related Deaths (ARD) festgestellt*. Bei 10.700.000 Verhaftungen (Mittelwert der beiden Jahre) sind das 0,013 Tötungen pro Festnahme. Das diser Wert bei Amokläufen mehr als 300% erhöht sein dürfte muss ich jetzt nicht Belegen, oder?
(* https://www.bjs.gov/content/pub/pdf/ardprs1516pf.pdf)

edit: Das dies dem Grundsatz der modernen Justiz wiederspricht is klar! Wir wollen das ganze aber immer noch im Kontext des "rassistischen Polizisten" betrachten, ansonsten schweifen wir mMn. zu weit ab.


Zum Thema Rassismus vs. Armut:
Der Mensch tritt allgemein gerne nach Unten. Am einfachsten geht das in der Regel bei Minderheiten (Ausnahmen zb. Südafrika). Rassismus ist, abgesehen davon das er oft anerzogen ist, in meinen Augen ein weit verbreiteter gesellschaftlicher Mechanismus um dies zu rechtfertigen. Das Treten nach unten ist nämlich in jeder Gesellschaft unsittlich. Die Sitte hat sich in den meisten Gesellschaften durch die vorherschende Relligion entwickelt und jede große Religion beinhaltet Barmherzigkeit. Damit der Mensch trotzdem nach unten treten kann muss man seine Opfer entmenschlichen um sich in bigotter Weise der Sitte zu gewahren.

Antisemitismus ist, auch wenn dem Viele wiedersprechen, auch ein Teil der Rassimus Mechanik. Dieser führt jedoch nicht zu Armut der Betroffenen. Dieser Rassismus dient ehr dazu sich sein eigenes (wirtschaftliches) Unvermögen zu rechtfertigen. Bei der Sklaverei in den USA (ein Bruchteil des historischen Sklaventums) war es anders herrum. Rassismus kann also ganz verschiedene Ziele und Ursachen haben.


edit:
Dir ist aber schon klar, dass vorurteilsbehaftetes Verhalten gegen Türken auch Rassismus ist, wenn sie nicht schwarz sind, oder?
Darüber kann man streiten. In ganz alten (westlichen) Versionen der Rassentheorie mag das stimmen, in modernen Versionen gehören Türken der "Kaukasischen Rasse" an. Bei Türken in Deutschland ging es immer ehr um Ausländerfeindlichkeit, das ist kein Rassismus.
 
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Antisemitismus ist, auch wenn dem Viele wiedersprechen, auch ein Teil der Rassimus Mechanik. Dieser führt jedoch nicht zu Armut der Betroffenen. Dieser Rassismus dient ehr dazu sich sein eigenes (wirtschaftliches) Unvermögen zu rechtfertigen. Bei der Sklaverei in den USA (ein Bruchteil des historischen Sklaventums) war es anders herrum. Rassismus kann also ganz verschiedene Ziele und Ursachen haben.

Das ist tatsächlich eben ein interessanter Ansatz. Weil ich stimme dir tatsächlich zu, dass Antisemitismus eben viel Parallelen zu Rassismus hat und man dann im Grunde genommen davon sprechen kann. Ich glaube da muss ich wirklich noch mal drüber nachdenken, weil der Gedanke ist mir noch gar nicht gekommen...danke dafür :3
 
Darüber kann man streiten. In ganz alten (westlichen) Versionen der Rassentheorie mag das stimmen, in modernen Versionen gehören Türken der "Kaukasischen Rasse" an. Bei Türken in Deutschland ging es immer ehr um Ausländerfeindlichkeit, das ist kein Rassismus.

Jenaer Erklärung

Bitte noch einmal nachlesen und deinen Beitrag dahingehend richtig Stellen. Da es keine Menschrassen gibt, gäbe es laut deiner Definition keinen Rassismus. Und das halte ich für sehr großen Blödsinn.
 
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Jenaer Erklärung

Bitte noch einmal nachlesen und deinen Beitrag dahingehend richtig Stellen. Da es keine Menschrassen gibt, gäbe es laut deiner Definition keinen Rassismus. Und das halte ich für sehr großen Blödsinn.

Die Jenaer Erklärung ist keine Form von moderner Rassentheorie, sondern die Abstreitung einer solchen. Damit gehe ich naturwissenschaftlich auch vollkommen konform.

Ich beziehe mich hier auf rassistische Theorien des 19 Jahrhunderts (bsp. siehe Bild) im vergleich zur mordernen rassistischen Unterteilungen, zb. in Caucasian, Negro und Mongolian, welche man in den USA noch auf offiziellen Dokumenten findet, oder in der Südafrikanischen Unterteilung in White, Black, Colored und Asian, welche bis vor "wenigen" jahren noch offiziell verwendet wurde.

rassen karte.jpg
 
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Bei Türken in Deutschland ging es immer ehr um Ausländerfeindlichkeit, das ist kein Rassismus.

Ich fand es ehrlich gesagt sehr positiv, dass Du heute nachmittag eingeräumt hattest, dass Du bei den Statistiken zum Thema "Versterbenswahrscheinlichkeit" von falschen Werten ausgingst!
Das macht nicht jeder, und ich finde das wirklich gut!

Im Endeffekt war damit Deine Schlussfolgerung aus Beitrag Nr. 130, dass es keine rassistische Ursache für die Sterbezahlen gibt, zumindest in Frage gestellt.

Deshalb kapiere ich nicht wirklich, warum Du jetzt WIEDER so eine Differenzierung beim Thema Rassismus aufmachst! Soll das jetzt bedeuten, dass die von Neo-Nazis ermordeten türkischen Staatsbürger in zB Mölln/Solingen/vom NSU "nur" Opfer von Ausländerfeindlichkeit wurden, nicht aber von Rassismus?

Mir leuchtet da nicht ein, wo da der Erkenntnisgewinn liegen soll:
Hilft das den Toten von rechter Gewalt, wenn man sie sorgfältig in (Unter-) Kategorien wie Ausländerfeindlichkeit/Antisemitismus/Homophobie/Antiziganismus usw.spaltet? Ganz überspitzt und zynisch gesagt: Die alten Nazis also Antisemiten, aber keine Rassisten?

Für die reinen Kriminalstatistiken kann das tatsächlich ein Umstand sein!
Aber so, wie Du es hier nun wiederholt darstellst, finde ich das sowohl redundant und im Kontext auch recht fragwürdig bis latent relativierend.
Ich glaub Dir durchaus, dass Da keine "böse" Absicht Deinerseits hinter steckt, aber diese Hemmung, Rassismus und seine Unterformen/Parallelerscheinungen wie Ausländerfeindlichkeit usw. auch mal klar als einheitliche bzw. sich überschneidende Probleme zu benennen, finde ich schon irgendwie irritierend!
 
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Ich beziehe mich hier auf rassistische Theorien des 19 Jahrhunderts (bsp. siehe Bild) im vergleich zur mordernen rassistischen Unterteilungen, zb. in Caucasian, Negro und Mongolian, welche man in den USA noch auf offiziellen Dokumenten findet, oder in der Südafrikanischen Unterteilung in White, Black, Colored und Asian, welche bis vor "wenigen" jahren noch offiziell verwendet wurde.

Und bis heute in einigen (noch zugelassenen!!!) Biologielehrbüchern...
Mir wird tatsächlich auch nicht klar, warum man sich für seine Definitionen auf Theorien aus dem 19. Jahrhundert beziehen muss.
 
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Ich fand es ehrlich gesagt sehr positiv, dass Du heute nachmittag eingeräumt hattest, dass Du bei den Statistiken zum Thema "Versterbenswahrscheinlichkeit" von falschen Werten ausgingst!
Das macht nicht jeder, und ich finde das wirklich gut!

Im Endeffekt war damit Deine Schlussfolgerung aus Beitrag Nr. 130, dass es keine rassistische Ursache für die Sterbezahlen gibt, zumindest in Frage gestellt.

Deshalb kapiere ich nicht wirklich, warum Du jetzt WIEDER so eine Differenzierung beim Thema Rassismus aufmachst! Soll das jetzt bedeuten, dass die von Neo-Nazis ermordeten türkischen Staatsbürger in zB Mölln/Solingen/vom NSU "nur" Opfer von Ausländerfeindlichkeit wurden, nicht aber von Rassismus?

Mir leuchtet da nicht ein, wo da der Erkenntnisgewinn liegen soll:
Hilft das den Toten von rechter Gewalt, wenn man sie sorgfältig in (Unter-) Kategorien wie Ausländerfeindlichkeit/Antisemitismus/Homophobie/Antiziganismus usw.spaltet? Ganz überspitzt und zynisch gesagt: Die alten Nazis also Antisemiten, aber keine Rassisten?

Für die reinen Kriminalstatistiken kann das tatsächlich ein Umstand sein!
Aber so, wie Du es hier nun wiederholt darstellst, finde ich das sowohl redundant und im Kontext auch recht fragwürdig bis latent relativierend.
Ich glaub Dir durchaus, dass Da keine "böse" Absicht Deinerseits hinter steckt, aber diese Hemmung, Rassismus und seine Unterformen/Parallelerscheinungen wie Ausländerfeindlichkeit usw. auch mal klar als einheitliche bzw. sich überschneidende Probleme zu benennen, finde ich schon irgendwie irritierend!

Wenn du ein Problem lösen willst, dann musst du es zuerst verstehen. Es gibt einen ganz gewaltigen Unterschied zwischen Rassismus und Ausländerfindlichkeit und ich verstehe gerade nicht wirklich warum das so ein Problem für dich darstellt.

Ausländerfeindlichkeit ist die Ablehnung gegen Ausländern die im Inland leben. Rassismus ist die Ablehnung von Menschen die einer vermeindlich anderen "Rasse" angehören (man sieht es leider nicht, aber genau wie bei der "Kaukasischen Rasse" vorhin sind die " in [.b] Fett gedruckt. 😉 )

Wenn jemand sagt: "Die verdammten pendelnden Holländer nehmen uns guten Norddeutschen die Arbeitsplätze weg", dann ist das Ausländerfeindlich, aber sicher nicht rassistisch. Genau so ist es meistens bei Vorurteilen gegenüber Türken die in Deutschland leben. Einer der beliebtesten Vorwürfe gegen Türken lautet doch in etwa: "In deinem Land würdest du dir das nicht erlauben." oder "Türken in der Türkei benehmen sich viel besser."
Da geht es eben nicht darum das [.b]"[/b] der Türke " perse schlecht ist, sondern das es irgendwie problematisch sei (Konjunktiv II 😉 ) das Türken hier in Deutschland leben.

Wie ich damit irgendwas relativiere würde ich schon gerne wissen. Das ich hier aus soziologischer Sicht über Gedanken anderer Menschen sprechen ist ja wohl hoffentlich jedem bewusst.

edit und PS: Ich weiß nicht wie der Unterschied zwischen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit als möglichem Tatmotiv Morde relativieren könnten!

edit2 und PPS: Ich erwarte um diese Uhrzeit keine Antwort und bin eigendlich ein sehr resilenter Mensch, aber ich möchte hier festhalten das mich diese subtextellen Anspielungen zutiefst verletzen!
 
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Die Definition ist auch mal sehr egal. Ob der Nazi nun den Türken für eine andere Rasse hält oder für eine andere Art von Untermensch, ändert genau nichts an der Situation des letzteren.

Der entscheidende Punkt, was die Situation von Schwarzen in den USA betrifft, ist wirklich die Armut, und nein, sie ist nicht gegenwärtig bedingt durch Rassismus. Auf die Sklaverei hinzuweisen, ist ein netter historischer Schwenk, der die nachteilhafte Position der Schwarzen zu Beginn des Spiels erklärt, aber es sind die Spielregeln selbst, die bewirken, dass Bevölkerungsgruppen dort bleiben, wo sie sind. Rassismus ist nur ein kleiner Teil davon. Man muss doch ideologisch gehirngewaschener Amerikaner sein, der felsenfest an American Dream, Minimalstaat, die unsichtbare Hand des Marktes und die volle Handlungsfreiheit jedes einzelnen Menschen glaubt, um auf die Idee zu kommen, dass nur wenn die alten weißen Männer etwas weniger negativ diskriminieren, da irgendwer aus dem Dreck rauskommen könnte! Ohne familiären Bildungshintergrund, ohne ordentliche öffentlich Schulbildung, ohne Vorbilder im Umfeld, ohne eine wahrnehmbare Perspektive und unter seinesgleichen, in einer miesen Gegend, denen es genauso geht. Es lässt sich ein wenig was auch ohne viel Startkapital erreichen, wenn die anderen Umstände stimmen, es ist nicht bloß das persönliche Geldvermögen, aber sie stimmen nicht.

In der aktuellen Debatte wird irgendein ideologischer Kampf ausgefochten, aber ich sehe dabei nicht die Forderung, ein handlungsfähiger Staat solle mal ordentlich Geld in die Hand nehmen und Problemviertel aus der Armut heben, mit Bildung und, ja, Sicherheit, persönlicher finanzieller Sicherheit und was mehreren Jahrzehnten Zeit bis zu sichtbare Resultaten. Wahrscheinlich gibt es diese Forderung sehr wohl und ich höre sie bloß nicht, weil sie unter all der Identitätsideologie untergeht.
Das braucht nämlich nicht etwas Sprachkontrolle hier oder Quoten dort, sondern ordentlich viel Geld und Koordination über lange Zeit an den richtigen Stellen.
 
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Die Definition ist auch mal sehr egal. Ob der Nazi nun den Türken für eine andere Rasse hält oder für eine andere Art von Untermensch, ändert genau nichts an der Situation des letzteren.
Das sehe ich anders. Das Problem der Neonazis, oder heutigen Rechtsextremen, löst man in der Arbeit mit diesen Menschen, nicht mit ihren Opfern. Daher ist die genaue Definition ihrer Probleme mit ihren Opfern auch absolut essentiell. Wer glaub, man könne den Menschen einfach sagen das ihre Auffassung falsch sei und das sie jetzt damit aufhören müssen, der hat von der Materie einfach keine Ahnung. Um das Verhalten von Menschen zu verändern muss man die zugrundeliegende Intention erkennen und dort ansetzten. Tut mir leid wenn ich hier irgendwie hart getriggert rüberkomme, aber ich habe nunmal Soziologie studiert und arbeite als Sozialarbeiter mit einem Spektrum von Menschen, welches von Flüchtlingen, über stark Links- bzw. Rechtsextremen bis hin zu offenen Faschisten und Rassisten geht. Diese Worte haben verschiedene Bedeutungen und eine genaue Definition ist für eine bedarfsgerechte Hilfeleistung notwendig!
Aus meinem professionellen Verständnis herraus verstehe ich Emotionalität dieses Themas. Ich sehe das Thema auch als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und kann daher mit saloppen Aussagen leben. Eine verklärung von unwissenschaftlichen Meinungen zu sozialen Themen kann und werde ich aber nicht hinnehmen!

Bei dem Rest deines Posts bin ich ganz bei dir. Denn ja, solche Forderungen gibt es und ja, sie gehen in den idiologisch geführten Disskusionen unter! (die obrige Ansage war nicht bloß auf deinen Post bezogen 😉 )

Und nein, ich will hier niemandem seine Meinung verwehren. Ich bitte euch lediglich darum den relevanten Inhalt eines Beitrages zu erfassen und nicht, aus Idiologisch, oder pseudomoralischen Gründen, nach dem Haar in der Suppe zu suchen um euch mit einem vermeindlichen politischen Allgemeinplatz zu profilieren. ( Das mag schwer sein und ich weiß das gerade der letzte Satz für viele (niemanden hier spezifisch) nahezu eine Herrausforderung bedeutet.)

Bewahrt bitte Anstand und gebt trotzdem euren Emotionen eine Leinwand!

PS: Meine Proffesion ist kein Freifahrtsschein für eine vermeindliche moralische Überlegenheit bei diesem Thema!
 
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Das Problem der Neonazis, oder heutigen Rechtsextremen, löst man in der Arbeit mit diesen Menschen, nicht mit ihren Opfern.

Wenn man etwas am Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit in den jeweilig Schuldigen ändern will, ja. Wenn man die Situation etwaiger Randgruppen ändern will, oder zumindest von deren Nachfolgegenerationen, reicht es schon, ihnen den Nazi bloß vom Hals zu halten. Zwei verschiedene Zielsetzungen.
Im Zweifel ist mir die Glaubenswelt letzterer weniger wichtig.
 
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