Equality in Welt, Kultur und Überall Diskussion

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Auch auf die Gefahr, Eulen nach Athen zu tragen: GW ist eine Firma, und deren förderster Daseinszweck ist Geldverdienen. Es gibt sie nur, weil es erstens in unserem Teil der Welt erlaubt ist, im Rahmen der Gesetze private Firmen zu betreiben, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen, und weil es ihr gelingt, Produkte auf den Markt zu bringen, die Käufer finden. Ist eine der beiden Bedingungen nicht erfüllt, gibt es diese Art von Hobby nicht mehr. Es macht also wenig Sinn, einerseits an diesem Hobby zu hängen, und der Firma andererseits Gewinnstreben vorzuwerfen. Das eine ist die Voraussetzung für das andere. Diversität ist dafür eine wichtige Sache, einfach, weil viele potentielle Käufer mittlerweile in Asien leben. Dort gibt es nämlich eine Menge Leute mit Geld.

Ja genau @Don Currywurst hat bemängelt das er die Produkte nicht Geschenkt bekommt...
 
Und jetzt mal provokant gefragt. Wenn GW in Deinen Augen heuchlerisch ist, warum unterstützt Du den Laden weiterhin durchs kaufen ihrer Produkte?

Weil ich das Produkt mag. Ich stehe hinter keiner Firma, noch identifiziere ich mich mit dieser. Würde eine Firma abseits von GW ein (für mich) besseres Produkt auf den Markt bringen, wäre ich direkt raus. Disney halte ich auch für eine sehr zweifelhafte Firma, aber Mandalorian und Clone Wars sind gute Produkte, mit denen ich Spaß habe.

Es macht also wenig Sinn, einerseits an diesem Hobby zu hängen, und der Firma andererseits Gewinnstreben vorzuwerfen.

Ist nicht verwerflich, korrekt. Habe ich auch nie getan. Ich habe dies nur getan in Verbindung mit dem Statement "Warhammer is for everyone"...was halt schmu ist. Kost halt einiges an Knete.
 
Viele Posts hier lassen mich vermuten, dass die Nutzer noch nie Führungspositionen erlebt oder in Konzernen gearbeitet haben.

Bei aller Abstraktion, bei allem Kapitalismus-Vorwurf, aber in jedem Unternehmen arbeiten immer noch Menschen, die Produkte für Menschen herstellen. Dies gilt besonders, wenn wir in den Non-Essential-Goods Bereich gehen, wo Games Workshop auch hin gehört.

Einem Unternehmen vorzuwerfen ihr Selbstzweck sei einfach Geld zu verdienen ist ebenso naiv wie kurzsichtig. Es gibt immer noch einen Cashgrab mehr, es geht immer noch eine Clickbait-Taktik mieser, um den Kunden von seinem Geld zu trennen. Aber es gibt in jedem Unternehmen moralische und legale Grenzen, dies eben nicht zu tun. "Shareholder-Value", also der Wert für den Aktionär, entsteht nicht nur auf Basis des Quartalsgewinns, sondern ganz wesentlich auch auf Basis von Faktoren wie Kundentreue, Nachhaltigkeit, Talent im Unternehmen und Zukunftssicherheit.

So ein Statement von GW (und vielen anderen Unternehmen derzeit auch) kann nicht rein als Marketing-Maßnahme gewertet werden. Dafür ist die traditionelle Zielgruppe des Wargaming-Hobbies zu konservativ. Ich halt hier diese Szenarien für Denkbar:
  • Ein Teil der Mitarbeiter hat das Management dazu aufgefordert entsprechend Stellung zu beziehen
  • Das Management selber hat entsprechend Stellung bezogen, um das Wertebild des Unternehmens zu schärfen
  • Der Druck der Kunden war so groß, dass GW Stellung beziehen musste
Ein toller Vortrag, der mal beschreibt warum im Unternehmenskontext das "Warum" (gerade bei hochpreisigen Produkten) oft wichtiger ist als das "Was" ist ein TED-Talk von Simon Sinek. Dauert nur ne viertel Stunde, ist aber sehr empfehlenswert.


P.s.: Wer #alllivesmatter posted, der verlangt wahrscheinlich auch auf dem ersten Platz bei Mario Kart einen Super-Stern zu bekommen. Kurz gesagt: Ist ja nicht falsch. Aber darum geht es grad nicht. Aber das ist der Person auch klar. Man möchte nur sich selber wieder in den Mittelpunkt rücken und bitte weiter marginalisieren.
 
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P.s.: Wer #alllivesmatter posted, der verlangt wahrscheinlich auch auf dem ersten Platz bei Mario Kart einen Super-Stern zu bekommen. Kurz gesagt: Ist ja nicht falsch. Aber darum geht es grad nicht. Aber das ist der Person auch klar. Man möchte nur sich selber wieder in den Mittelpunkt rücken und bitte weiter marginalisieren.
Wird's jetzt persönlich?
Ich ignorier mal alles oberhalb dieses Absatzes und kommentiere nur das hier zitierte.
Warum? Weil ich hier scheinbar(?) persönlich angesprochen wurde, denn ich hab #alllivesmatter gepostet.
Bezog sich das direkt auf meine Person, so ist die Unterstellung, dass ich das nur tat um im Mittelpunkt zu stehen, schlicht dreist. Bezieht es sich auf eine Personengruppe, also individuell verschiedene Personen die sich in einem bestimmten Punkt zumindest ansatzweise einig sind, ist das sogar noch dreister. Insbesondere weil absolut nichts marginalisiert (verharmlost, bzw ins Abseits gedrängt) wurde.
Aber auch hier ein kleines Beispiel: Würde die Reaktion auf den Tod eines farbigen Menschen das Verbot von Gewalt gegen farbige Menschen nach sich ziehen, wäre das dann auch marginal?
Und nur nebenbei: Ich gewinne bei Mario Kart nur selten und das stört mich kein bisschen weil gewinnen zwar schön, aber bei weitem nicht das wichtigste ist.
Sollte ich den Absatz jedoch grundsätzlich falsch verstanden haben, so teile man mir das bitte mit.
 
Viele Posts hier lassen mich vermuten, dass die Nutzer noch nie Führungspositionen erlebt oder in Konzernen gearbeitet haben.

Bei aller Abstraktion, bei allem Kapitalismus-Vorwurf, aber in jedem Unternehmen arbeiten immer noch Menschen, die Produkte für Menschen herstellen. Dies gilt besonders, wenn wir in den Non-Essential-Goods Bereich gehen, wo Games Workshop auch hin gehört.

Einem Unternehmen vorzuwerfen ihr Selbstzweck sei einfach Geld zu verdienen ist ebenso naiv wie kurzsichtig. Es gibt immer noch einen Cashgrab mehr, es geht immer noch eine Clickbait-Taktik mieser, um den Kunden von seinem Geld zu trennen. Aber es gibt in jedem Unternehmen moralische und legale Grenzen, dies eben nicht zu tun. "Shareholder-Value", also der Wert für den Aktionär, entsteht nicht nur auf Basis des Quartalsgewinns, sondern ganz wesentlich auch auf Basis von Faktoren wie Kundentreue, Nachhaltigkeit, Talent im Unternehmen und Zukunftssicherheit.

Mag zwar korrekt sein, aber niemand hat hier was zum Thema "Geld verdienen" vorgeworfen. Und ja, der Ziel eines Unternehmens ist es Geld zu machen, mehr nicht, das ist einfach Fakt. Welche Strategien und welche Methoden wir auf diesem Weg wählen, das ist wiederum ein ganz anderes Thema.

P.s.: Wer #alllivesmatter posted, der verlangt wahrscheinlich auch auf dem ersten Platz bei Mario Kart einen Super-Stern zu bekommen. Kurz gesagt: Ist ja nicht falsch. Aber darum geht es grad nicht. Aber das ist der Person auch klar. Man möchte nur sich selber wieder in den Mittelpunkt rücken und bitte weiter marginalisieren.

Wer BLM postet und es dabei belässt, will auch nur brownypoints einheimsen. Wirklich arbeiten dafür können ja andere 😛
 
Wird's jetzt persönlich?

Nein, überhaupt nicht. Ich kann nicht einschätzen, warum, mit welcher Intention oder aus welchem Standpunkt heraus du den Hashtag geposted hast. Fakt ist aber, dass dieser Hashtag vorrangig dazu dient die Black-Lives-Matter Bewegung zu diskreditieren und damit Schwarze zu Marginalisieren. (Von vergleichbaren Bewegungen mal ganz abgesehen.)

Das gefährliche an so einem Statement ist ja, dass es ja eben Wahrheit in sich trägt. Natürlich zählen alle Leben. Wer etwas gegensätzliches behauptet ist ebenso zu kritisieren. Aber das ist nicht die Diskussion, die zu führen gerade wichtig ist. Aber eben genau deswegen wird dieses Statement von BLM-kritischen Kräften derzeit eben heftigst gepusht, um die Diskussion um die eigentlich wichtigen Themen zu derailen.

Wer BLM postet und es dabei belässt, will auch nur brownypoints einheimsen. Wirklich arbeiten dafür können ja andere 😛

Nein, das sehe ich anders. Sich zu äußern ist wichtig. Denn nur dadurch wird deutlich, wo die moralischen Mehrheitsverhältnisse in Wirklichkeit liegen. Hier gilt wie immer: Was sagen ist besser als nix sagen. Was tun ist besser als was sagen. Aber den letzten Teil hast du ja auch schon formuliert.


Mag zwar korrekt sein, aber niemand hat hier was zum Thema "Geld verdienen" vorgeworfen.

Aber für eine Sekunde dran zu glauben, dass eine Firma etwas anderes will als mein Geld (was ich im Übrigen als nichts Verwerfliches betrachte), ist unglaublich naiv.

Was du da sagst ist entweder naiv oder Resultat eines sehr zynischen Weltbildes. Wie oben bereits geschrieben, jedes Unternehmen kann immer mehr Gewinnoptimierung betreiben. Schlechtere Materialien, geringere Löhne, weniger Details, etc. Der Fakt, dass GW das eben nicht (oder nur bedingt) tut zeigt doch, dass ihnen ihr Produkt eben auch wichtig ist. Ein gutes (profitables) Produkt ist für Shareholder-Value immer wichtiger als der schnelle Cashgrab.
 
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Nein, überhaupt nicht. Ich kann nicht einschätzen, warum, mit welcher Intention oder aus welchem Standpunkt heraus du den Hashtag geposted hast. Fakt ist aber, dass dieser Hashtag vorrangig dazu dient die Black-Lives-Matter Bewegung zu diskreditieren und damit Schwarze zu Marginalisieren. (Von vergleichbaren Bewegungen mal ganz abgesehen.)

Das gefährliche an so einem Statement ist ja, dass es ja eben Wahrheit in sich trägt. Natürlich zählen alle Leben. Wer etwas gegensätzliches behauptet ist ebenso zu kritisieren. Aber das ist nicht die Diskussion, die zu führen gerade wichtig ist. Aber eben genau deswegen wird dieses Statement von BLM-kritischen Kräften derzeit eben heftigst gepusht, um die Diskussion um die eigentlich wichtigen Themen zu derailen.
Danke für die Rückmeldung. Mein Post diente keineswegs der Marginalisierung. Und auf keinen Fall dazu diese, leider sehr notwendige, Bewegung zu diskreditieren. Mir ging es nur darum, dass es von vornherein keine derartige Abgrenzung geben sollte, da mMn allen Menschen die gleichen Rechte zustehen (sollten). Wenn eine Bevölkerungsgruppe expotentiel stärker betroffen ist, darf das nicht unterschlagen werden, führt aber als Argument in der Diskussion genau zu solchen völlig unerwünschten Auswüchsen, die dann tatsächlich verharmlostend wirken, oder derart missbraucht werden und so jedewede zielführende Kontroverse unterminieren.
 
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Was du da sagst ist entweder naiv oder Resultat eines sehr zynischen Weltbildes. Wie oben bereits geschrieben, jedes Unternehmen kann immer mehr Gewinnoptimierung betreiben. Schlechtere Materialien, geringere Löhne, weniger Details, etc. Der Fakt, dass GW das eben nicht (oder nur bedingt) tut zeigt doch, dass ihnen ihr Produkt eben auch wichtig ist. Ein gutes (profitables) Produkt ist für Shareholder-Value immer wichtiger als der schnelle Cashgrab.
Du übersiehst, daß Lieferant und Kunden in einem Verhältnis stehen. GW hat eine Kundschaft, der Qualität wichtig ist. Also können sie diese nicht beliebig senken. Diejenigen, denen vor allem der Preis wichtig ist, und die gibt es auch, sind längst nicht mehr dabei. Über die Löhne von GW-Mitarbeitern wissen wir nicht viel, aber daß man als Ladenpersonal nicht reich wird, ist schon sie vielen Jahren sprichwörtlich. Es spricht also viel dafür, daß GW da Kosten spart, wo ihre Kundschaft das mitmacht, und wo nicht, da nicht.
 
20160707_allhousesredux.png

Wenn man komplexe Themen versucht einfach zu erklären verschränkt man sich oft auf Oberflächlichkeiten. Dadurch werden diese in den Mittelpunkt gezogen und die Wurzeln der Probleme werden weiterhin ignoriert.
Rassismus gegen Schwarze ist weder ein akutes Thema (sondern ein langzeitiges), noch ist es der Hauptgrund dafür das Schwarze von der amerikanischen Polizei getötet werden. Zumindest liegt es nicht am persönlichen Rassismus der einzelnen Polizisten. Die amerikanische Polizei setzt ganz allgemein überproportional viel Gewalt bei Verhaftungen ein. Sobald du also verhaftet werden sollst ist die Chance zu sterben verhältnismässig (zu anderen Ländern) hoch und steigt massiv wenn es um ein Gewaltverbrechen geht, man Wiederstand leistet, oder bewaffnet ist. Jetzt klammern wir die Fälle von bewaffnetem wiederstand mal aus.
Wenn man nun verhaftet werden soll und die Polizisten nicht Angreift ist die Chance dabei zu sterben unter allen Ethnien quasi gleich hoch(edit: nicht richtig, korrektur 3 Posts weiter unten) und daher liegt das Problem nicht daran das ein großteil der Polizisten, oder die Institution der Polizei Rassistisch sei.
Die hohe Zahl an getöteten Schwarzen liegt daran das sie überproportional viele (schwere)Straftaten begehen und wenn man das Problem lösen will sollte man sich fragen warum das so ist. Naheliegende Faktoren sind Bildung, Armut und andere Lebensumstände. Da und bei der mangelnden Kompetenz der Polizei sollte man ansetzen wenn man das Leben von Minderheiten ernsthaft verbessen will!
Oder man macht es sich halt leicht und bekämpft die Symptome. Um sich gut zu fühlen, oder weil man es nicht besser weiß...
 
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Was du da sagst ist entweder naiv oder Resultat eines sehr zynischen Weltbildes. Wie oben bereits geschrieben, jedes Unternehmen kann immer mehr Gewinnoptimierung betreiben. Schlechtere Materialien, geringere Löhne, weniger Details, etc.

Weiß nicht, glaubst du nicht, dass sich das bei einem Luxusprodukt, das mit Qualität wirbt, rächen würde und damit auch rein amoralisch wirtschaftlich nicht so über alle Zweifel erhaben wäre?
 
Was du da sagst ist entweder naiv oder Resultat eines sehr zynischen Weltbildes. Wie oben bereits geschrieben, jedes Unternehmen kann immer mehr Gewinnoptimierung betreiben. Schlechtere Materialien, geringere Löhne, weniger Details, etc. Der Fakt, dass GW das eben nicht (oder nur bedingt) tut zeigt doch, dass ihnen ihr Produkt eben auch wichtig ist. Ein gutes (profitables) Produkt ist für Shareholder-Value immer wichtiger als der schnelle Cashgrab.

Du hast mich sogar zitiert, hast nicht mal richtig gelesen und einfach etwas hinzugedichtet. Ein Unternehmen, will nur mein Geld. Wie es da rankommt, ist jedem Unternehmen selber überlassen. Ob es nun den Weg von ausbeuterischen Firmen geht oder ob es langfristige Kundenbindung durch gute Qualität/Kundenkontakt, etc. betreibt. Im Grundgedanken bleibt es: Das Unternehmen möchte mein Geld. Für mich ist das neutral und in vielen Fällen sogar positiv, weil sich ein Unternehmen überlegen muss, welche Bedürfnisse ich habe.

Wenn du Kapitalismus als was Schlechtes ansiehst, ist das dein Bier, aber bitte dichte mir hier nichts an.

Weiß nicht, glaubst du nicht, dass sich das bei einem Luxusprodukt, das mit Qualität wirbt, rächen würde und damit auch rein amoralisch wirtschaftlich nicht so über alle Zweifel erhaben wäre?

Die Sache ist eben, rein amoralisch würden wohl nicht viele mitmachen, allerdings bewegen sich viele Unternehmen (wie vieles im Leben eben) auf einer Graustufe.

@keinPonyhof Danke. Du hast alle wichtigen Punkte angesprochen. Es ist eben nicht nur "Alle Polizisten Rassisten" es ist eben ein vielschichtiges Problem.
 
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Wenn man komplexe Themen versucht einfach zu erklären verschränkt man sich oft auf Oberflächlichkeiten. (...)

Dann dürfte man aber auch in diesem Forum nicht über das Thema diskutieren; zwangsläufig ist das hier kaum der Ort, wo man fundierte und sorgfältig belegte gesellschaftspolitische Analysen erwarten kann.
Die Kritik der "Oberflächlichkeit" ist dann doch recht ambivalent und man kann es schlecht dem von Dir in diesem Kontext zitierten (mE treffenden) Cartoon (!) vorwerfen, dass er Dinge verkürzt! Ist halt diesem Medium immanent, dass da eine inhaltliche Enge gegeben ist...

Wenn man nun verhaftet werden soll und die Polizisten nicht Angreift ist die Chance dabei zu sterben unter allen Ethnien quasi gleich hoch und daher liegt das Problem nicht daran das ein großteil der Polizisten, oder die Institution der Polizei Rassistisch sei.

Hast Du dafür ne Quelle?
 
Wenn man nun verhaftet werden soll und die Polizisten nicht Angreift ist die Chance dabei zu sterben unter allen Ethnien quasi gleich hoch und daher liegt das Problem nicht daran das ein großteil der Polizisten, oder die Institution der Polizei Rassistisch sei.
Kleine Korrektur, hab mich einmal im Jahr vertan:
Wenn mann die Polizei nicht angreift ist die Chance als Schwarzer getötet zu werden doch merklich höher.

2012 betrafen 28% aller Festnahmen in den USA schwarze Menschen. Von allen Tötungen der Polizei betrafen 31% schwarze Menschen. Bei den Tötungen von nicht angreifenden Verhafteten liegt die Zahl allerdings bei 39%.

2018 betrafen 27,4% aller Festnahmen Schwarze. Von allen Tötungen der Polizei betrafen 26,7% schwarze Menschen. Bei den Tötungen von nicht angreifenden Verhafteten liegt die Zahl allerdings bei 35%.

Die Zahlen der Verhaftungen kommen übrigends von einer US Bundesbehörder und können hier abgerufen werden:

Anzahl der Tötungen 2012 (FBI)
killed 2012.jpg


Anzahl der Tötungen 2018 (google :/)

killed 2018.jpg



Diese Zahlen müssen natürlich immer noch interpretiert werden. Insbesondere der merkliche Unterschied bei den Tötungen denen keine Attacke vorraus ging. Da gibt es diverse Faktoren welche den Unterschied relativieren können und einer davon ist fraglos auch Rassismus seitens der Polizei. Andere Faktoren wären mMn. die zugrundeliegende Straftat(37,8[2018]/38,5%[2012] der Verhaftungen wegen Gewaltstrafttaten betrafen schwarze Menschen, bei Tötungsdelikten sind es jeweils leicht über 50%), allgemeine Vorurteile und die Umstände der Verhaftung. Viele Schwarze wohnen zb. in schlechten Gegenden, in denen die Polizei vorsichtiger/ängstlicher agiert. Sowas kennt man ja auch aus Deutschland. Geografische Unterschiede sollte man hier auch noch bedenken, da gibt es große Unterschiede und die obrigen Zahlen beziehen sich auf ein Land das einen halben Kontinent umfasst.

edit:
Hast Du dafür ne Quelle?
Die Kritik der "Oberflächlichkeit" ist dann doch recht ambivalent und man kann es schlecht dem von Dir in diesem Kontext zitierten (mE treffenden) Cartoon (!) vorwerfen, dass er Dinge verkürzt! Ist halt diesem Medium immanent, dass da eine inhaltliche Enge gegeben ist...
Der Cartoon dient als Ad Hoc Argument!

edit2: Hab die Zahlen noch etwas konkretisiert. Außerdem will ich nochmal darauf hinweisen das es hier in keiner Weise um Schuldzuweisung gehen soll. Es geht ehr darum die Probleme zu erkennen um angemessene Lösungsvorschläge zu finden. Konkrete politische Forderungen wären zb. längere/bessere Ausbildung der Polizei und die Abschaffung/Veränderung der Schulbezirks Politik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, wenn sich die äußeren Merkmale derart ungleich auf soziale Schichten verteilen, z.B. in den USA in der kriminellen Armut sich viele Schwarze finden, ist es nicht überraschend, wenn sich in den Köpfen von Polizisten gewisse Regelmäßigkeiten festsetzen und dann oft in Rassismus resultieren. Das gibt es auch hierzulande, siehe die Nafri-Debatte damals. Oder einige Äußerungen von Polizisten, wie sie bei Kontrollen vorsortieren.
Das muss man nicht rechtfertigen, Polizisten sind keine Roboter.
Es gilt aber, was du oben über Symptombekämpfung schreibst.
 
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Wenn mann die Polizei nicht angreift ist die Chance als Schwarzer getötet zu werden doch merklich höher.

Danke, DAS deckt sich dann schon eher mit den mir bekannten Statistiken, deswegen meine Nachfrage!
Das von Dir zitierte Diagramm von 2018 zeigt bei den Festnahmen von unbewaffneten und widerstandslosen Schwarzen eine gegenüber dem Bevölkerungsanteil um fast das Dreifache (!) erhöhte Wahrscheinlichkeit (12,6% zu 34,9%) , von der Polizei getötet zu werden; 2012 waren die Daten des FBI nicht anders....

Zu den Gründen höre ich mir gerne jede Theorie an, aber ne "bessere" als Rassismus -egal ob strukturell oder individuell; diese Differenzierung hilft den Opfern ja nun auch nicht ins Leben zurück- habe ich bislang noch nicht gehört!
 
Das von Dir zitierte Diagramm von 2018 zeigt bei den Festnahmen von unbewaffneten und widerstandslosen Schwarzen eine gegenüber dem Bevölkerungsanteil um fast das Dreifache (!) erhöhte Wahrscheinlichkeit (12,6% zu 34,9%) , von der Polizei getötet zu werden; 2012 waren die Daten des FBI nicht anders....

Darf ich fragen, wie du darauf kommst? Habe ich vielleicht einen Knick in der Optik (ehrliche Frage), weil für mich sieht es so aus, als wäre es als weißer unbewaffneter nicht aggressiver Mensch, wahrscheinlicher erschossen zu werden.

Zu den Gründen höre ich mir gerne jede Theorie an, aber ne "bessere" als Rassismus -egal ob strukturell oder individuell; diese Differenzierung hilft den Opfern ja nun auch nicht ins Leben zurück- habe ich bislang noch nicht gehört!

Es handelt sich eben um ein vielschichtiges Problem. Armut erzeugt eben Kriminalität und dadurch fallen eben Schwarze besonders in der Kriminalstatistik auf. Man muss sich eben im Klaren sein, dass ca. 6-7% der Bevölkerung (sind 13%, aber Frauen fallen eher nicht darunter) für einen großen Teil der Kriminalität verantwortlich sind. Relative Armut und das nicht vorhanden sein von festen familiären Strukturen (mit 65% Platz 1 in "single parent households") sind eben nur 2 Faktoren. Dann eben das Problem, dass Schulen in Problembezirken echt wenig Förderung erhalten und das freie Schulwahl keine Option ist, sorgt dafür, dass der Teufelskreis weitergeht. Auch dies sind bis dato keine Faktoren, die mir Rassismus zu tun haben, sondern mit Armut.

Das setzt eben ein, wenn durch hohe Kriminalität "Racial Profiling" betrieben wird. Und die hohe Kriminalitätsrate entspricht ja voraussichtlich der Wahrheit. Wenn wir also den angeblichen Rassismus aus den Cops raus haben, haben wir noch immer das Problem der Kriminalität und der Armut. Will man das "Racial Profiling" verhindern muss eben vorher eingesetzt werden und Armut bekämpft werden. Wie genau das geht und welche Maßnahmen da helfen...phew, da bin ich überfragt. Aber bei den Cops anzusetzen halte ich für einen Schritt zu spät (wobei Polizeigewalt auch ein Problem ist, nur eben eine Stufe später).
 
Darf ich fragen, wie du darauf kommst? Habe ich vielleicht einen Knick in der Optik (ehrliche Frage), weil für mich sieht es so aus, als wäre es als weißer unbewaffneter nicht aggressiver Mensch, wahrscheinlicher erschossen zu werden.



Es handelt sich eben um ein vielschichtiges Problem. Armut erzeugt eben Kriminalität und dadurch fallen eben Schwarze besonders in der Kriminalstatistik auf. Man muss sich eben im Klaren sein, dass ca. 6-7% der Bevölkerung (sind 13%, aber Frauen fallen eher nicht darunter) für einen großen Teil der Kriminalität verantwortlich sind. Relative Armut und das nicht vorhanden sein von festen familiären Strukturen (mit 65% Platz 1 in "single parent households") sind eben nur 2 Faktoren. Dann eben das Problem, dass Schulen in Problembezirken echt wenig Förderung erhalten und das freie Schulwahl keine Option ist, sorgt dafür, dass der Teufelskreis weitergeht. Auch dies sind bis dato keine Faktoren, die mir Rassismus zu tun haben, sondern mit Armut.

Das setzt eben ein, wenn durch hohe Kriminalität "Racial Profiling" betrieben wird. Und die hohe Kriminalitätsrate entspricht ja voraussichtlich der Wahrheit. Wenn wir also den angeblichen Rassismus aus den Cops raus haben, haben wir noch immer das Problem der Kriminalität und der Armut. Will man das "Racial Profiling" verhindern muss eben vorher eingesetzt werden und Armut bekämpft werden. Wie genau das geht und welche Maßnahmen da helfen...phew, da bin ich überfragt. Aber bei den Cops anzusetzen halte ich für einen Schritt zu spät (wobei Polizeigewalt auch ein Problem ist, nur eben eine Stufe später).

Du musst die Prozentzahl der ohne Attacken getöteten auf den Anteil auf der Gesamtbevölkerung runter rechnen.

Für Schwarze: 34,9/12,6=2,8
Für Weiße: 44/62=0,7

Das ist jetzt nicht die Wahrscheinlichkeit dass du erschossen wirst wenn du vor die Tür geht aber das Verhältnis zueinander kann man bewerten. Schwarze machen zwar nur einen geringen Bevölkerungsanteil aus aber sind überproportional Polizeitötungen betroffen.

Man muss selbstverständlich bei der Polizei ansetzten. Nicht nur (Armut ist natürlich auch ein Thema, aber die kommt auch vom Rassismus) aber auch. Polizisten haben ein Privileg und das ist das Gewaltmonopol. Sie sind die einzigen die Gewalt ausüben dürfen und daher MÜSSEN sie einfach starke Vorsicht walten lassen. Man darf ihnen so eine Sorglosigkeit nicht einfach durchgehen lassen. Klar stehen sie unter Stress, aber wenn es um den Einsatz tödlicher Gewalt geht, darf man keine Ausreden gelten lassen. Polizisten müssen da einfach mit der Verantwortung umgehen.

Und zur Kriminalitätsstatistik. Wenn man mehr Schwarze kontrolliert, entdeckt man auch mehr Verbrechen.
 
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Du musst die Prozentzahl der ohne Attacken getöteten auf den Anteil auf der Gesamtbevölkerung runter rechnen.

Für Schwarze: 34,9/12,6=2,8
Für Weiße: 44/62=0,7

Ja, das ist allerdings der falsche Ansatz. Man müsste an der Stelle eben % der Kriminellen der Bevölkerung, durch die Tötungen teilen. Wenn man einfach nur "durch die Polizei getötet" durch die Anzahl der Bevölkerung teilt, ignoriert man eben den Fakt, dass eben eine Bevölkerungsgruppe deutl. gewaltbereiter ist.

Und zur Kriminalitätsstatistik. Wenn man mehr Schwarze kontrolliert, entdeckt man auch mehr Verbrechen.

Ja sorry, das Argument zieht nicht. Wir reden hier von einer Bevölkerungsgruppe der mehr als 50% aller Morde (FBI Statistik) ausmachen und das obwohl sie nur 6-7% der Bevölkerung ausmachen. Selbst wenn es dort mehr Kontrollen auf Schwarze gibt, als auf andere, das wird keinen gewaltigen Schwung in der Kurve geben.

Man muss selbstverständlich bei der Polizei ansetzten. Nicht nur (Armut ist natürlich auch ein Thema, aber die kommt auch vom Rassismus) aber auch. Polizisten haben ein Privileg und das ist das Gewaltmonopol. Sie sind die einzigen die Gewalt ausüben dürfen und daher MÜSSEN sie einfach starke Vorsicht walten lassen. Man darf ihnen so eine Sorglosigkeit nicht einfach durchgehen lassen. Klar stehen sie unter Stress, aber wenn es um den Einsatz tödlicher Gewalt geht, darf man keine Ausreden gelten lassen. Polizisten müssen da einfach mit der Verantwortung umgehen.

Armut kommt nicht von Rassismus. Aus Armut entwickelt sich Rassismus. Natürlich bestärkt sie den Teufelskreis später, aber in fast alle Ländern, wird meist die ärmere Bevölkerungsschicht schlecht behandelt. Wäre Rassismus wirklich so stark vertreten, würden weltweit eben ähnliche rassistische Muster gegenüber den gleichen Ethnien entwickeln. Allerdings ist es meist gegenüber den ärmeren Bevölkerungsteilen, die in dem Land leben, gegen die diese Vorurteile herrschen. Die Ethnie unterscheidet sich hierbei nach Land. Also scheint der Faktor eher die Armut zu sein.

Jap, bei tödlicher Gewalt bin ich voll bei dir.
 
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Ja, das ist allerdings der falsche Ansatz. Man müsste an der Stelle eben % der Kriminellen der Bevölkerung, durch die Tötungen teilen. Wenn man einfach nur "durch die Polizei getötet" durch die Anzahl der Bevölkerung teilt, ignoriert man eben den Fakt, dass eben eine Bevölkerungsgruppe deutl. gewaltbereiter ist.



Ja sorry, das Argument zieht nicht. Wir reden hier von einer Bevölkerungsgruppe der mehr als 50% aller Morde (FBI Statistik) ausmachen und das obwohl sie nur 6-7% der Bevölkerung ausmachen. Selbst wenn es dort mehr Kontrollen auf Schwarze gibt, als auf andere, das wird keinen gewaltigen Schwung in der Kurve geben.



Armut kommt nicht von Rassismus. Aus Armut entwickelt sich Rassismus. Natürlich bestärkt sie den Teufelskreis später, aber in fast alle Ländern, wird meist die ärmere Bevölkerungsschicht schlecht behandelt. Wäre Rassismus wirklich so stark vertreten, würden weltweit eben ähnliche rassistische Muster gegenüber den gleichen Ethnien entwickeln. Allerdings ist es meist gegenüber den ärmeren Bevölkerungsteilen, die in dem Land leben, gegen die diese Vorurteile herrschen. Die Ethnie unterscheidet sich hierbei nach Land. Also scheint der Faktor eher die Armut zu sein.

Jap, bei tödlicher Gewalt bin ich voll bei dir.


Junge wenn die Armut der Schwarzen nicht von Rassismus kommt weiß ich auch nicht. Die Schwarzen kamen als SKLAVEN in die USA. Die wurden gefangen genommen!!! Dann wie die Sklaverei abgeschafft wurde hat war der alltägliche Rassismus in den USA sicher genug dass sie kein Vermögen aufbauen konnten. Schau mal nach was Jim Crowe Gesetze sind. Die durften teilweise keine Häuser kaufen und dadurch kein Vermögen aufbauen. In scchwarzen Vierteln gab es keine öffentlichen Verkehrsmittel damit sie nicht raus kommen. Wenn ein Schwarzer es dann doch mal geschafft hat in einer Weißen Gegen ein Haus zu kaufen, dann sind dort die Häuserpreise gefallen weil alle anderen Weggezogen sind und ihre Häuser verkauft haben ==> Vermögensverlust. Also erzähl mir nicht dass die strukturelle Armut der Schwarzen in den USA nichts mit Rassismus zu tun hat.
 
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