WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

Sorry das ich so spät antworte die letzten Tage waren ziehmich stressig:lol:

Zu dem neuen teil fällt mir irgendwie einfach nichts ein außer gut. ( sorry das ich keinen langen komentar machen kann😉)

schon gut, freut mich, dass überhaupt noch was kommt. ... ich hab in den letzten Tagen sehr viel geschafft, deshalb gehts auch bald weiter ... vielleicht meldet sich ja noch jemand....
 
So, auch wenn das Feedback hier bislang ein wenig spärlich ist, mach ich mal weiter.

Noch eine Anmerkung zur PDF: Wie vielleicht schon einige gemerkt haben, steht sie derzeit nicht zum Download bereit. Das liegt daran, dass man in der Fanworld nur Dateien mit max 1Mb hochladen darf ... die ersten beiden Teile samt Glossar diese GRöße aber sprengen. Ich werde mal sehen, was ich da machen. Vielleicht lade ich sie woanders hoch oder in mehreren Dateien....

An den Flanken

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (2.Tag)

Während auf der anderen Seite des Hügels die Heere aufeinanderprallten, fielen an der nördlichen Flanke mehrere Chaosritter und eine Chaosbrut über die wartenden Krieger her. Riflis fluchte. Er war sich nicht sicher, wie viel Schaden er in seinem derzeitigen Zustand anrichten konnte. Deshalb stand er auch nur in der dritten Reihe.
Doch auch er rammte seine Hellebarde in den Boden, um den anstürmenden Feinden ein Hindernis zu bieten. Hinter sich hörte er das Grummeln der Hydra, die auf die Neuankömmlinge reagierte. Mit Entsetzen sah Riflis, wie die Chaosbrut auf ihre Reihen traf. Zwei Schwarze Gardisten wurden einfach von den Sensenarmen aufgespießt. Einen Arm hatte das Wesen bereits verloren und ein zweiter wurde von dem Draich eines Tempelkriegers angeschnitten.
Das Monster jedoch ließ sich davon nicht aufhalten, sondern hackte sich weiter durch die Reihen der Elfen, während sich die Chaosritter in den Kampf stürzten. Würden hier einfache Soldaten stehen, währe jetzt der perfekte Augenblick, um die Flucht zu ergreifen, fuhr es Reckdis durch den Kopf.
Der Tempelkrieger neben ihm sprang die Chaosbrut an und trieb sein riesiges Schwert tief in deren Leib, bevor ihm ein Sensenarm den Kopf von den Schultern schlug. Das Wesen wankte, richtete sich jedoch wieder auf und ging mit wirbelnden Klingen auf einen Schwarzen Gardisten zu, der vorsichtig zurückwich.
Riflis zischte einen Fluch auf seine Torheit und griff an. Das verletzte Wesen reagierte zu spät und schlug nach ihm. Riflis fühlte, wie sich die mutierte Klinge in sein Fleisch schnitt und ihm beinahe das Bein abschlug. Doch sie blieb stecken und die andere Sense wurde von der Hellebarde pariert, bevor Riflis sie in den Körper der Chaosbrut trieb. Das Wesen erzitterte und versuchte, abermals auszuholen.
Der Gardist jedoch neigte sich nach hinten, sodass die Klinge kurz vor seinem Gesicht vorbeizischte. Dann drehte er die Hellebarde, bis die Bestie zusammensackte. Mit einem Seufzer sank Riflis zu Boden und untersuchte sein Bein. Der Knochen war noch heil, aber die Klinge hatte einen Fingerbreit Muskeln zerfetzt. Insgesamt konnte er von Glück reden.
Einer der Bestienbändiger, die bis eben die Hydra unter Kontrolle gehalten hatten, kam auf ihn zu und reichte ihm eine kleine Flasche mit einem Schmerzmittel. Riflis trank zögerlich und eisiger Schmerz brandete durch seinen Körper bis in die Zehenspitzen. Doch als er endlich schwand, nahm er den Schmerz der Wunden mit sich.
Er nickte dem Bestienbändiger zu und humpelte vorsichtig wieder in den Kampf. Nicht weit von ihm entfernt erschlug ein Chaosritter gerade einen Tempelkrieger. Der Chaosanbeter hatte offenbar sein Pferd verloren. Riflis rannte zu ihm, ohne an die Folgen für sein Bein zu denken, und schlug ihm mit der Hellebarde den Kopf ein.
Ein anderer Chaosritter hob triumphierend den Kopf eines Schwarzen Gardisten in die Luft und Riflis schleuderte voller Verachtung die Hellebarde nach ihm. Der Schwung warf ihn zwar um, sodass er stöhnend auf den Boden krachte, doch die schwere Waffe drang mit voller Wucht in die Brust des Feindes und schleuderte ihn vom Pferd.
Riflis hörte Hufschlag und zog sein Schwert. Schon setzte ein Pferd über ihn hinweg. Wäre er nicht umgeworfen worden, hätte ihn das Tier zu Boden getrampelt, ging ihm auf. Er hieb nach den Hinterbeinen des Pferds, das bald darauf wiehernd zu Boden krachte und auf die Seite fiel, wodurch sein Reiter abgeworfen wurde.
Riflis stand auf und humpelte zu diesem hinüber. Der Chaoskrieger hatte inzwischen sein Bein unter dem Pferd hervorgezogen und wollte sich aufrichten, doch Riflis warf sich mit all seinem Gewicht auf ihn. Mit dem Scheppern schwerer Rüstungen gingen sie zu Boden und der Chaosanbeter schlug dem Druchii kräftig in die Seite, sodass ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde.
Riflis jedoch schaffte es, sein Schwert in die Seite seines Feindes zu rammen. Dieser spuckte Blut und schlug noch einmal nach dem Gardisten, was diesen schmerzerfüllt aufstöhnen ließ, als sich die Rüstung ins sein Fleisch bohrte. Der Chaoskrieger jedoch erschlaffte bald darauf.
Mühsam stand Riflis wieder auf, erledigte das angeschlagene Pferd, das versuchte, ihm die Hand abzubeißen, und sah sich dann um. Die Feinde, die die Flanke angegriffen hatten, waren vernichtet. Überall lagen Pferde und Leichen der Chaosritter. Die Chaosbrut war mittlerweile zu einer stinkenden Masse zusammengesackt.
Doch der Preis war hoch gewesen. Mindestens ein Drittel der Krieger war verletzt und etliche weitere tot. Und die Schlacht hatte gerade erst begonnen.

Ein helles Klirren ertönte, als Stein auf Metall schlug und der schwere Spalta des Orks an der Hellebarde des Schwarzen Gardisten entlang schrammte. Korlif drückte die Waffe seines Feindes beiseite und rammte ihm den Stiel der Hellebrade gegens Knie. Die Grünhaut knickte zur Seite, bevor ihr der Kopf gespalten wurde.
Schon waren zwei weitere Grünhäute heran. Korlif sprang ihnen entgegen, die lange Stangenwaffe quer über der Brust. Beide Orks wurden umgeworfen, als der Druchii zwischen ihnen hindurch lief. Er wirbelte herum und rammte seine Hellebarde durch den Hals des linken Orks. Der andere sprang auf die Beine und schlug wild nach dem gepanzerten Elfen.
Dieses Mal trat Korlif zur Seite und ließ seinen Gegner an sich vorbei taumeln, bevor er ihm in den Rücken stach. Drei Orks weniger. Aber es kommen noch Tausende, dachte er, während er sich umsah. An der südlichen Flanke hielten die Elitekrieger der Druchii bislang stand. Immer wieder warfen sich ihnen kleine Gruppen von Orks entgegen, doch nichts wirklich Gefährliches.
Korlif beobachtete, wie drei Tempelkrieger fünf Orks niedermachten, dann kam Ruhe in ihre Reihen. Die wenigen Verletzten wurden, soweit sie nicht mehr kampffähig waren, vom eigentlichen Kampffeld getragen. Tote gab es bisher zur zwei. Auch die Hydra hatte noch nicht in den Kampf eingegriffen.
„Achtung!“, ertönte die Stimme eines Tempelkriegers. Korlif sah auf. Mehrere Steinbrocken sausten aus dem Himmel herab, doch sie waren zu kurz gezielt. Nach ihrem Aufschlag folge ein angespanntes Schweigen, bevor die nächste Salve kam. Diese kamen weiter und die Elfen stoben auseinander. Ihre Reaktion kam schnell genug und nur zwei wurden leicht verletzt.
Doch ihre Formation war in Unordnung gekommen und schon griffen die Orks wieder an. Eine größere Menge löste sich aus der riesigen Masse der Grünhäute, die zum Hauptschlachtfeld strömten, und rannte auf die Flankenverteidiger zu. Vereinzelter Beschuss schlug vom Hügel herab und lichtete die Reihen der Orks, zeigte ansonsten jedoch keinen Effekt.
Korlif stellte seine Hellebarde auf den Boden und neigte sie nach vorne. Er stand in der ersten Reihe zwischen zwei Tempelkriegern. Er sah einen Ork, der direkt auf ihn zuhielt, die schwere Waffe zum Zuschlagen bereit. Kurz blickten sie sich in die Augen, jeder bereit, den anderen zu töten. Korlif bewegte sich nicht, bis der Orks heran war.
Dann ließ er die Hellebarde los, zog sein Schwert, schlug mit der anderen Hand gegen die stumpfe Seite der gegnerischen Waffe und schlitzte der Grünhaut die Kehle auf. Der Kadaver prallte gegen ihn, doch Korlif hatte damit gerechnet und stabilisierte rasch sein Gleichgewicht. Schon war der nächste Feind heran. Der verlor jedoch seinen Waffenarm unter dem Draich eines Tempelkriegers, sodass Korlif ihm ungehindert die Brust durchbohren konnte.
Ein anderer Ork kam auf den Druchii zu, war jedoch noch so weit weg, dass Korlif es wagte, sein Schwert wegzustecken und seine Hellebarde aufzuheben. Dann sprang er zurück, ließ den Hieb des Orks ins Leere laufen und spießte ihn auf die Stangenwaffe auf. Rasch befreite er seine Hellebarde und stürmte dem nächsten Gegner entgegen.
Es war ein ziemlich großer Ork, was für höheres Alter und damit größere Erfahrung stand. Dieser wartete ruhig, während sich der Elf näherte, und reagierte erst dann. Faust und Spalta schnellten gleichzeitig vor, die Hellebarde wurde abgelenkt, die Faust zwang Korlif zum Ausweichen. Er bewegte sich ein wenig um seinen Gegner herum, bevor er mit der stumpfen Seite der Hellebarde nach dem Knie des Orks schlug.
Dieser grunzte angesichts des unerwarteten Treffers, zögerte jedoch nicht, mit seiner schweren Steinaxt nach dem Elfen zu schlagen. Der tauchte gerade noch rechtzeitig weg und stach mit dem Hellebardenstiel blind nach oben. Ein unschönes Knacken ertönte, als der Kiefer des Orks gebrochen wurde.
Währe er jung und unerfahren gewesen, wäre er zurückgewichen. Doch diese Grünhaut warf sich nach vorne und begrub Korlif unter sich. Der Schwarze Gardist wurde bäuchlings auf den Boden gepresst, seine Waffe nutzlos unter sich eingeklemmt. Der Ork bearbeitete ihn mit Faustschlägen und Korlif stöhnte auf. Anscheinend fand das Monster Gefallen daran, ihn zusammenzuschlagen, statt die Sache mit einem Hieb seines Spalta zu beenden. Der Druchii wand sich, doch die Masse der Grünhaut gab ihn nicht frei.
Es gelang Korlif jedoch, eine Hand zu befreien und er griff blind über seinen Rücken. Er bekam das Handgelenk seines Gegners zu packen und zog daran. Der war zu überrascht, um sich kräftig genug zu wehren und veränderte unbewusst seine Lage auf dem Elfen. Es war nicht viel, doch es reichte Korlif, um auch seine andere Hand zu befreien und an sein Schwert zu gelangen. Kaum hielt er es fest in der Faust, schlug er damit auch schon nach dem Ork auf seinem Rücken.
Ein kratziger Schrei belohnte seine Mühen und die Masse, die ihn an den Boden fesselte, nahm für einen Augenblick ab, als die Reflexe der Grünhaut sie dazu trieben, zurückzuweichen. Sofort warf sich Korlif herum und trennte die Waffenhand des Orks ab. Dieser sprang nun vollends auf und wich zurück. Der Elf warf sein Schwert nach ihm und brachte ihm mit einem Treffer ins Bein zu Fall.
Schnell richtete sich Korlif auf und nahm seine Hellebarde auf. Der Ork kroch langsam auf seine Waffe zu, doch die Klinge der Hellebarde durchdrang seinen Nacken, bevor sich seine Fingen um den steinernen Griff schließen konnten.
Nachdem der Schwarze Gardist sein Schwert aufgenommen hatte, blickte er sich nach weiteren Feinden um. Zwei Gobblins stürmten schreiend auf ihn zu, doch der eine wurde in vollem Lauf von der Hellebarde aufgespießt, während Korlif dem zweiten auswich und ihn mit einem gezielten Tritt zu Fall brachte. Rasch ließ er die Lanze fallen und erschlug den Gobblin mit seinem Schwert.
Dann bemerkte er die einzelne, reglose Gestalt, die nicht weit entfernt stand. Während Korlif seine Hellebarde aus dem Kadaver der Grünhaut löste, hob er den Blick. Was er sah, ließ ihn schwer schlucken. Er hatte befürchtet, dass das geschehen würde, doch er hatte gehofft, es würde bis dahin mehr Zeit vergehen. Zeit, in der einer von ihnen sterben konnte. Doch die Götter hatten andere Pläne. Und so stand Korlif nun vor seiner größten Herausforderung in der bisherigen Schlacht.
 
Ich habe jetzt nicht die ganze Geschichte gelesen und habe keine Ahnung was nun Korlif genau ist, aber soviel ich mitbekommen habe ist er ein Schwarzer Gardist.
Der Teil gefällt lässt sich gut lesen aber ich glaube du Spielst die Stärke der Feinde enorm herunter. :mellow:
Chaosritter machen im normalfall Kurzen Prozess mit jeder Einheit. Das ist eine Masse aus Muskeln und massivem(!) Stahl die, dort in die Hellebardiere kracht. Bei dir klingt es so als ob neben der Choasbrut ein bischen Leichte Kavallerie in die Dunkelelfen hämmert.

Desweiteren muss ich auch den Zweikampf mit dem Gargboss, wenn ich mich nicht irre, doch stark anzweifeln. Ein Orkboss wiegt schon ne ganze Menge und allein durch sein Gewicht, als er sich auf den Druchii warf, hätte er ein paar Rippen bechen müssen. Ganz zu schweigen davon, was so ein Muskelberg mit seinen Fäusten hätte machen müssen.
Ich sage nur Gulasch.

Es liest sich schön aber du übertreibst, denke ich, stark in der Leistungsfähigkeit deiner Helden.

MFG Orknung
 
Erstmal Hallo😉

Nunja, was du da sagst, ist an sich nichts Neues. Ich weiß, dass meine Helden arg stark sind, immerhin ist es auch eine Heldengeschichte. Aber irgendwo finde ich es auch übertrieben, zu sagen, dass Chaosritter/-Krieger nun die unltimativen Schlächter sind. Natürlich sind sie die Elite des Chaos und bestimmt auhc wesentlich stärker als ein normaler Mensch/Elf. Aber auch die Druchii haben ihre Elite. Und Elfenkrieger, die jahrhundertelang trainiert haben, sollten, da sie auch noch in der Überzahl waren, den CHaosrittern gewachsen sein.

Ansonten: Naja, man muss es eben mögen. Ich erhebe nicht den Anspruch, Fluff-korrekt zu schreiben, ich schreibe, wie es mir Spaß macht. Einigen gefällt das eben, anderen vielleicht nicht.
 
bin mal gespannt auf das Duell das jetzt kommt

ja, endlich mal wieder ein Duell, 😀

hofendlich stirbt Korlif wird nähmlich mal Zeit das einer abnippelt😀

lass dich überraschen ... aber du weißt ja, dass die hier ziemlich über sind ....
ich glaube, es kommt aber ncoh ein Teil dazwischen, wo jemand anderes abnippelt.... mal sehen.
 
Hm ... in letzter Zeit ist hier ziemlich wenig los ... wo ist Slaydo???

Na, egal ... damit das hier nicht ganz einschläft, gehts erstmal weiter. Mit dem Duell dauert es noch ein wenig ...

Nur ein kurzes Licht

Naggarond, Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (2.Tag)

Die Luft vibrierte, bevor der Knall ertönte, dann war alles wieder still. Wieder einen Zauber der Chaosschamanen abgefangen. Yetail hatte inzwischen aufgehört, zu zählen. Mittlerweile tobte die Schlacht beinahe eine Stunde und die Hexer des Chaos griffen mit aller Gewalt an. Dazu kam, dass sie sich im Inneren ihrer Heere versteckten und so schlechter anzugreifen waren.
Zwar wussten die Klosterhexen, wo sich ihre Kontrahenten aufhielten, doch es gab einfach zu viele Soldaten, hinter denen die Schamanen in Deckung gehen konnten. Deshalb beschränkten sie sich darauf, feindliche Angriffe abzuwehren, wie Silberstich befohlen hatte. Wann immer es möglich war, schleuderten die Zauberinnen ihre destruktive Kraft in die Masse der Grünhäute oder des Chaos und versuchten, so viele feindliche Soldaten zu töten oder zu verletzen, wie möglich war.
Bisher hielt sich das Elfenheer gut gegen die anströmenden Gegner. Die Frontlinie hielt sich zwischen den Hügeln und die meisten der großen Bestien, die ihre Formation hätten brechen können, waren mittlerweile tot. Auch die gegnerische Kavallerie bekam kaum eine Möglichkeit, in die stabilen Reihen der Druchii vorzustoßen, da das Gedränge auf beiden Seiten einfach zu dicht war, um Pferde durchzulassen.
Soweit Yetail es erkennen konnte, hielten auch die Flanken dem Ansturm stand. Am Fuße ihres Hügels kämpften Schwarze Gardisten und Tempelkrieger gegen die Orks, doch bislang hatte es von dort keine Probleme gegeben und auch die dortige Hydra wurde noch zurückgehalten. Sie galt als letztes Hindernis, wenn die Reihen der Kämpfer nachgeben sollten.
Yetail sandte einen Gedanken in Richtung des anderen Hügels und ließ dort eine Leuchterscheinung entstehen. Sie fragte Reckdis, wie es dort stand. Sie konnte zwar erkennen, dass es dort kaum Verluste gab, weder unter den Magiern noch unter den Schützen. Drei Speerschleudern waren zerstört worden, aber das war vertretbar. Viel interessanter für Yetail war die Frage, wie es um die dortige Flanke stand und ob die Sturmrufer der Khainler oder die Hexen auf dem anderen Hügel irgendwelche Erkenntnisse bezüglich der feindlichen Magier gewonnen hatten.
Es dauerte nicht lange, dann entstand neben ihr eine weitere Leuchterscheinung, die summend Reckdis Antwort verkündete. Die Gestalt verwendete seine Stimme ein wenig verzerrt, doch die Worte waren klar verständlich.
„Unsere Flanke hatte große Probleme mit der Kavallerie des Chaos, doch inzwischen ist es dort ruhig. Sie haben sich neu formiert und halten sich bereit, auf einen neuen Angriff zu reagieren. Auch die Hydra ist wieder hinter den Hügel gebracht worden.
Bisher konnten wir drei gegnerische Magier ausschalten, einer davon ist tot. Die beiden anderen sind zwischen ihren Kriegern verschwunden. Von den Anführern unserer Feinde fehlt bislang jede Spur. Wir beobachten allerdings, dass das Chaos Kriegsmaschinen heranbringt. Sobald sie nahe genug sind, werden wir versuchen, sie auszuschalten. Möglicherweise wird Eure Hilfe nötig sein, um die Chaoshexer abzulenken. Das ist erst einmal alles. Viel Erfolg.“
Die Erscheinung verblasste und Yetail konzentrierte sich wieder auf die Schlacht. Von ihrer Position aus konnte sie keine Kriegsmaschinen sehen, aber sie vertraute auf die Aussage. Septma, die mitgehört hatte, gab die Anweisungen des Piratenfürsten weiter. Einige Hexen wandten ihr den Kopf zu, während sie den Ausführungen lauschten.
Yetail ließ ihren Blick jedoch schweifen, bis er schließlich an zwei leuchtend grünen Augen hängen blieb, die ihr aus dem Orkheer entgegen starrten. Sie wusste sofort, dass dies ihr alter Gegner war, ihr Rivale aus Hag Graef. Dort auf seinem Wolf saß inmitten der Grünhäute niemand Geringeres als Slonish, der Auserwählte der Orkgötter.
Die Zeit schien quälend langsam zu vergehen, während sich ihre Augen trafen, und es schien, als wolle jeder den anderen allein mit Blicken in Asche verwandeln. Yetail registrierte kaum, wie der alte Ork den Runenstab hob und mit den Lippen ein einziges, endgültiges Wort formte.
Yetail war schnell. Schon flimmerte vor ihr die Luft, als sich ein Schild bildete. Doch sie war nicht schnell genug. All ihre Macht, ihr Können, ihre unglaublichen Talente genügten in diesem einen Augenblick nicht. Der Schild schwoll mit der Geschwindigkeit eines Gedanken an. Schnell war er groß genug, um Yetail zu schützen. Doch der Zauber fand sein Ziel.
Kein Geräusch ertönte, keine Druckwelle ließ das Plateau erbeben, nicht einmal die Luft bewegte sich. Nur ein grünes Licht, dann war es vorbei. Bevor sie wusste, was geschehen war, war Yetails Schild zusammengefallen und sie hatte Septma aufgefangen, die völlig überrascht zusammengebrochen war.
Keine Verletzung kündete von ihrem bevorstehenden Tod, doch schon begann ihre Haut, jegliche Farbe zu verlieren. Ihre Lider wurden schwer und senkten sich über trübe Augen. Doch als Yetail sie vorsichtig auf den Boden legte, trafen sich ihre Blicke.
„Versuche nicht, mich zu retten, Yetail.“, flüstere die Meisterin so leise, dass niemand außer ihnen beiden es verstehen konnte. „Ich weiß, dass du es kannst. Ich weiß, dass es dir in den Fingen juckt. Aber schone deine Kräfte. Du allein kannst mehr ausrichten als wir beide zusammen, wenn unser beider Energie verbraucht ist. Lass mich gehen, ja?“
Yetail nickte betroffen. Es stimmte. Sie wollte Septma retten, jede Zelle ihres Körpers rebellierte dagegen, die Magierin einfach so sterben zu lassen. Doch sie konnte nicht leugnen, dass Septma recht hatte. Konnte sie ihr außerdem diesen Wunsch verweigern?
„Es war mir eine Freude und Ehre, dich kennen gelernt zu haben, Yetail Bluthand. Du bist eine Erwählte des Khaine, eine würdige Gefährtin für das Kind des Mordes. Nie zuvor habe ich eine Magierin mit deinen Fähigkeiten gesehen. Du wirst diese Schlacht entscheiden. So oder so, es hängt an dir. Vertraue auf Khaine, junge Hexe.“
Ein Krampf schüttelte ihren geschwächten Körper, während Yetail mit trockenem Mund nickte. Dann fuhr Septma lauter fort.
„Du bist jetzt die Meisterin des Klosters, Yetail. Niemand außer dem Hexenkönig und der Hexenkönig kann dir Befehle erteilen. Verstehst du diese Verantwortung? Gut. Ich vertraue dir und all diese Hexen tun es ebenfalls. Alle Druchii hier vertrauen dir, Yetail. Mach deinem Namen alle Ehre und führe sie in den Sieg. Ich gebe dir alles an Kraft, was ich habe.“
Sie schloss die Augen und Yetail spürte, wie ihre Energie durch ihre Arme floss, bis schließlich nichts mehr kam. Septmas Körper war völlig kalt und steif geworden. Die junge Meisterin legte ihren Leichnam auf den Boden, nahm ihren Halsreifen, der sie als Meisterin des Klosters auswies, und erhob sich. Ihr Umhang flatterte zu Boden. In der linken Hand hielt sie ihren Zauberstab, mit der rechten nahm sie den Drachenstein von der Schnur um ihren Hals.
„Haltet die Stellung! Ich bin gleich wieder zurück!“, befahl sie den versammelten Zauberinnen. Ein solches Feuer brannte in Yetails Augen und eine solche Kraft ging von ihrem Körper aus, dass niemand Einspruch erhob, als sich die junge Meisterin vom Hügel stürzte.

Slonish riss vor Überraschung die Augen auf. War diese Elfenhexe lebensmüde oder schlichtweg dumm? Weshalb sprang sie von der Hügelkuppe direkt in das Heer der Grünhäute? Vielleicht hätte ich sie doch gleich töten sollen, dachte er verächtlich. Zuerst hatte sein Zauber ihr gegolten, doch im letzten Augenblick hatte er ihn umgelenkt, da sie vorbereitet gewesen war. Stattdessen hatte er die Hexe neben ihr getötet.
Und ich hatte gehofft, sie würde deren Tod rächen wollen. Stattdessen bringt sie sich um?! Oh, ihr Götter, soll das ein Spaß auf meine Kosten sein? Seit Hag Graef trachtete er danach, sie wiederzusehen und sie endgültig zu töten. Heute würde es endlich so weit sein, hatte er gedacht. Doch jetzt musste er mit ansehen, wie sie sich dem Tod übergab. Oder hofft sie, sich durch die Orks hindurch zu mir durchkämpfen zu können? Nachdem sie den Sprung aus vier Metern Höhe verkraftet hat? Sie muss wahnsinnig sein.
Schon wollte er sich frustriert abwenden und sich ein anderes würdiges Ziel suchen, als eine Stichflamme seine Aufmerksamkeit forderte. Der alte Ork keuchte entsetzt auf. Er sah die Elfenzauberin, deren dunkle Augen vor Zorn und Hass funkelten. Und sie ließ ihrer Wut freien Lauf. Während sie über die Köpfe der Orks hinwegsprang, züngelten gleißende Flammen um ihre Beine und verwandelten die Grünhäute unter ihr mit der Geschwindigkeit eines Gedanken in Asche.
Sie flog beinahe, so wenig berührten ihre Stiefel die Köpfe der Orks. Ihr weißblondes Haar peitschte im Wind ihrer Geschwindigkeit, mit der sie auf ihn zukam. Sie hatte die linke Hand um ihren Zauberstab gekrallt und die rechte zur Faust geballt. Er dachte an ihre letzte Begegnung zurück. Damals hatte sie ein Schwert getragen, das jetzt harmlos in der Scheide an ihrem Gürtel hing. Nur zu gut erinnerte er sich daran, welche Überraschung sie ihm damit bereitet hatte. Er schauderte und nahm sich vor, sie nicht zu unterschätzen.
Dann sah er das hinterhältige Lächeln auf dem Gesicht seiner Gegnerin und zuckte zusammen. Sie führte einen Zauber aus, der ihr eine unglaubliche Geschwindigkeit ermöglichte, sie in der Luft hielt und ihre Feinde in Asche verwandelte, und sie grinste dabei?! Er hatte erwartet, große Anspannung in ihren Zügen zu sehen, doch da waren nur Hass und Vorfreude. Gefühle, die er teilte. Dennoch bereitete ihm das verschlagene Lächeln Sorgen.
Einen Herzschlag später wusste er, dass seine Bedenken berechtigt gewesen waren. Eine übernatürliche Kraft zerrte an seinem Inneren, um seine junge Kontrahentin herum sackten die Orks zu Boden, als ihnen ihre Kraft entzogen wurde. Sie würden nicht daran sterben und sich schnell wieder erholen, doch die Elfe konnte nun landen und die letzten Meter zu Slonish auf dem Boden zurücklegen.
Noch immer floss seine Kraft aus Slonish heraus und in seiner Panik misslang ihm der Bannzauber. Erst im zweiten Versuch konnte er einen Schild um sich herum errichten. Glücklicherweise war er von seinem Wolf abgestiegen, denn das Tier rannte panisch davon.
Slonish hätte es ihm am liebsten gleichgetan. Noch nie hatte er eine solche Erfahrung gemacht. So oft hatte er auf die Kräfte des Drachensteins zurückgegriffen, doch nie zuvor war einer gegen ihn verwendet worden. Es war ein widerwärtiges Gefühl und Slonish zitterte, als er daran zurückdachte. Glücklicherweise war ein Großteil seiner Kräfte zurückgekehrt, sodass er noch immer in der Lage war, zu kämpfen.
Und das würde auch notwendig werden, wurde ihm klar. Denn nun stand die Druchii-Hexe vor ihm, hoch aufgerichtet, den Drachenstein wieder an einer Schnur um den Hals und stattdessen ein Schwert in der rechten Hand.
„Dieses Mal seid Ihr nicht im Vorteil, Ork.“, zischte sie. Slonish musste widerstrebend zugeben, dass sie recht hatte. Natürlich könnten sie beide ihre Drachensteine einsetzen, doch davon hätte keiner etwas und sie würden nur die Krieger um sie herum zu Tode erschöpfen. Sie waren also mindestens ebenbürtig.
„Dann braucht Ihr ja nicht wieder wegzulaufen.“, stachelte Slonish. Ihr Gesicht wurde hart vor Wut.
„Ich werde nicht weglaufen.“, sagte sie gefährlich leise. „Ich, Yetail Bluthand, werde erst dann gehen, wenn der Tod von Septma Schattenschritt gerächt ist. Ihr solltet laufen, Ork, wenn Ihr nicht glaubt, dem Zorn der ersten Meisterin von Naggarond gewachsen zu sein.“
Slonish musste blinzeln. Sie war eine Meisterin? Die oberste Zauberin von Naggarond? Soweit er wusste, stand nur noch Morathi selbst über ihr. Vielleicht sollte er tatsächlich fliehen. Dann musste er leise lachen. Wie weit würde er schon kommen? Wenn ihn Yetail nicht erreichte, würden ihn die Orks umbringen, weil er sich zurückzog. Außerdem: War es nicht sein oberstes Ziel gewesen, eben diese Frau zu töten, die ihm in Hag Graef entkommen war?
„Ich habe keine Furch vor Euch, Elfenweib. Ich bin Slonish, der mächtigste aller Schamanen, die je von Mork auserkoren worden sind. Bereitet euch auf eine schmerzhafte Niederlage vor. Heute Abend werde ich von Eurem zarten Fleisch kosten, Yetail, die sich hochmütig Bluthand nennt. Ich bin sicher, ihr seid eine Delikatesse.“
„Ich bin sicher, Ihr stinkt wie fauler Fisch, Slonish, der sich keinen Titel verdient hat.“, entgegnete Yetail kalt. Reiner Zorn sprach aus ihren Augen und der alte Ork wusste, dass das sein größter Verbündeter war. Wenn sie sich vom Hass leiten ließ, würde sie Fehler machen. Solange musste er durchhalten und sie reizen.
Dann sandte sie eine Druckwelle aus, dass die Erde erzitterte, und eröffnete das Duell.
 
moin moin

"Niemand außer dem Hexenkönig und der Hexenkönig kann..." Moment seit wann gibt es 2 davon?
Hab ich irgendwas verpasst?

Spannung, Spannung. Da stehen uns 2 Duelle bevor, ein sehr wichtiges und ein nicht ganz so wichtiges. Da wüsste man doch gerne was in dem Kopf des Schreibers vorgeht. Wer wird sterben und wer wird das Schlachtfeld aus eigener Kraft verlassen?

Oder sterben beide?

Hmmm... Kriegsmachinen des Chaos? Todbringer? oder eine eigene Erfindung?
Ich bin gespannt.

Mann kann die Drachensteine zu bannen, dann sind sie ja gar nicht so mächtig wie ich dachte. Naja vielleicht bringen sie doch was. Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht. Aber ich hoffe natürlich auf eine gnadenlose Vernichtung aller Seiten auser den Dunkelelfen und auf einen Verrat Nerglots um den es ein wenig still geworden ist.
Eine Frage noch: Wird der Ober-Mega-Orkboss noch irgendwas wichtiges machen oder wird er nur Dunkelelfen und Chaosanbeter in Massen töten?


mfg
In unbändiger Vorfreude auf neues Blut
vdc/Freelancer/Lorenz
 
Ah ... das nenn ich doch mal einen schönen Kommentar ... 😀

"Niemand außer dem Hexenkönig und der Hexenkönig kann..." Moment seit wann gibt es 2 davon?
Hab ich irgendwas verpasst?

danke für den Hinweis ... soll natürlich "und der HexenkönigIN" heißen. Sowas überlese ich beim Nochmallesen immer, weil ich ja weiß, was da stehen müsste....

Spannung, Spannung. Da stehen uns 2 Duelle bevor, ein sehr wichtiges und ein nicht ganz so wichtiges. Da wüsste man doch gerne was in dem Kopf des Schreibers vorgeht. Wer wird sterben und wer wird das Schlachtfeld aus eigener Kraft verlassen?

Oder sterben beide?

was in meinem Kopf vorgeht? 😀 Ich weiß nicht, ob du das wirklich wissen willst .... Und was den Ausgang der Duelle angeht ... tja, lass dich überraschen.


Mann kann die Drachensteine zu bannen, dann sind sie ja gar nicht so mächtig wie ich dachte. Naja vielleicht bringen sie doch was. Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht.

dass sich MAGIER vor den Auswirkungen der Steine schützen können, sollte aber nichts Neues sein, hab ich immer wieder geschrieben....sonst wären sie wirklich etwas SEHR mächtig ... wir wollen doch nicht imba werden.

Aber ich hoffe natürlich auf eine gnadenlose Vernichtung aller Seiten auser den Dunkelelfen
so ist richtig .....

und auf einen Verrat Nerglots um den es ein wenig still geworden ist.

hm ... ja, da wird auch noch einiges kommen. Am zweiten Tag hat er nicht so viel zu melden und auch in nächster Zeit wird er beim Kämpfen kaum dabei sein, zumindest nicht aus seiner Sicht ... aber für ihn hab ich noch was geplant, keine Sorge.

Hmmm... Kriegsmachinen des Chaos? Todbringer? oder eine eigene Erfindung?
Ich bin gespannt.

ne, nix eigenes ... sind schon Todbringer .... sind im nächsten Kapitel dran ...


Eine Frage noch: Wird der Ober-Mega-Orkboss noch irgendwas wichtiges machen oder wird er nur Dunkelelfen und Chaosanbeter in Massen töten?
leider eher weniger. Du meinst Golbot, oder? Also nicht den Typen mit den Elfenrüstungen? Er wird dann am vierten Tag verrecken und vorher leider kaum auftauchen ... da hab ich mich verplant, aber ich hab keine Möglichkeit gefunden, ihn angemessen reinzubringen....zumindest nicht, ohne die ganze Story sinnlos zu dehnen ....

In unbändiger Vorfreude auf neues Blut

da bist du hier genau richtig .... 😀 Geht auch bald weiter ....
 
So ich bin auch wieder da zurück aus dem Urlaub:lol:

Der neue Teil ließt sich ganz gut ich bin schon gespannt auf das Duell aber auch auf die Todbringer wie du die beschreibst.
Hm sonst habe ich keine Fehler ect. bemerkt und kann zu dem Teil nicht viel sagen auser das ich froh wäre wenn mal ein Hydraeinsatz näher beschrieben wird.
 
Slaydo ist wieder da.
Erstmal sorry, dass ich so lange nicht geschrieben habe, aber ich hatte Probleme mit meinem PC.
Sehr viel Gutes, was ich gelesen habe. Ich bin schon gespannt über den Ausgang der Duelle und freue mich schon über den Einsatz der Todbringer...
Aber ich glaube nicht, dass man in einer engen Formation so schnell von einem heranfliegenden Stein ausweichen kann. Über den Hydraeinsatz und über die Kämpfe hätte ich gerne mehr gelesen aber sonst wieder sehr gut 🙂.
Ich freue mich auch schon auf neues Blut.
 
Ah, schön, dass du wieder dabei bist, hab dich ein wenig vermisst. Dafür gibts auch gleich den nächsten Teil. Gefällt mir nicht ganz so gut, weil alles ein wenig schnell geht, aber naja ... seht selbst..

Verluste

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (2.Tag)

Wieder zerstob ein violetter Blitz an den arkanen Schilden der Druchii-Magier und Reckdis hob den Blick. Die Schlacht ging unverändert weiter. An der nördlichen Flanke war Ruhe, seit die Chaosritter und die letzte Chaosbrut ausgeschaltet worden waren. Wie es an der südlichen Flanke aussah, konnte der Khainler nicht erkennen, aber zwischen den Hügeln hielten sich die Elfen bisher problemlos.
Noch immer waren es die Tempelkrieger, die dort standhielten, wo die einfachen Soldaten zurückwichen. Sie hielten die Feinde mit fanatischem Eifer und furchtlosem Disziplin ab. Inzwischen waren mehrere Kriegsmaschinen zerstört und dutzende Armbrustschützen verletzt worden. Seit die Artillerie der Orks zu feuern begonnen hatte, war es deutlicher schwerer geworden, die Hügel zu schützen.
Wie es auf der anderen Anhöhe aussah, konnte Reckdis nicht einschätzen, doch er hatte beobachtet, wie Bluthand sich wutentbrannt in Richtung des Orkschamanen gestürzt hatte. Der Anblick der Grünhäute, die unter ihren federleichten Schritten in Flammen aufgingen, hatte ihn entsetzt. Er fragte sich, wie eine einzelne Sterbliche eine solche Macht besitzen konnte.
Inzwischen wusste er auch, dass Septma tot war, weshalb er ein wenig in Sorge um die junge Zauberin war. Sie besaß genug Kraft, um den Ork zu besiegen. Doch er war uralt und erfahren, wahrscheinlich auch sehr verschlagen und hinterhältig. Bluthand dagegen ließ sich von Zorn und Hass leiten. Wenn sie fiel, was angesichts dieser Konstellation nicht unwahrscheinlich war, würde die magische Stärke der Druchii gebrochen sein. Ohne die erste Meisterin, die den Khainler zumindest ein wenig vertraute, würden die Klosterhexen ihre Disziplin verlieren und sich wahrscheinlich von den Sturmrufern abwenden.
Reckdis musste leise lachen. Seit der Bluthand und Blutklinge begegnet war, entsetzten und überraschten ihn die beiden immer wieder. Immer waren sie beide es, an denen das Schicksal ihres Volkes zu hängen schien. Er selbst gebot über ein Heer, dessen Zahl in die Tausenden ging. Der Hexenkönig selbst saß nicht weit entfernt und wartete vermutlich nur darauf, in die Schlacht einzugreifen. Doch keiner von ihnen beiden hatte diesen Konflikt auch nur ansatzweise in der Hand.
Sie waren nur Randfiguren. Khaines Blick und schützende Hand lagen auf den Kindern des Mordes. Dies war nicht nur die Viermächteschlacht. Dies war ein Kampf der Götter. Jedes Volk kämpfe für seine Götter und diese hatten ihnen ihre erwählten Krieger gesandt. Könige und Fürsten waren zweitrangig.
Ein Fauchen riss Reckdis aus seinen Gedanken und er sah auf. Seine Augen weiteten sich entsetzt, als er das Geschoss sah, dass auf den Hügel zuraste. Es war kein Stein der Ork-Katapulte, sondern eine Masse purer Energie. Sofort wurden die Schilde verstärkt, doch der Angriff war zu kurz gezielt. Mit einer Mischung aus Erleichterung und Entsetzen beobachtete Reckdis, wie das Geschoss in die Reihen der Chaosbarbaren schlug.
Ihre muskulösen Oberkörper schmolzen einfach, während sich ihre wenigen Rüstungsteile tief ins Fleisch brannten. Die Schreie der Verwundeten brachen glücklicherweise rasch ab, während die Überlebenden versuchten, den Schock zu überwinden und eine Ordnung in ihre Reihen zu bringen.
Reckdis blickte in die Ferne hinter das Heer des Chaos. Dort hatte sich die Artillerie des Chaos in Position gebracht. Vier dicke Rohre starrten in den Himmel, montiert auf schweren Rädern. Man hätte sie auf die Entfernung für imperiale Großkanonen halten können, wären da nicht die rot leuchtenden Symbole auf dem Metall und das violette Feuer im Schlund der Rohre gewesen.
Reckdis hatte solche Waffen noch nie gesehen und jetzt war er froh darüber. Er wusste, dass dies die Todbringer des Chaos waren. In ihren wohnten Dämonen, die, wenn sie ausreichend Nahrung beziehungsweise Opfer erhielten, furchtbare Geschosse reiner Chaosenergie abschießen konnten. Und ihre Reichweite war entsetzlich.
Der Piratenfürst hatte vorgehabt, zu warten, bis sie in Reichweite waren, und sie dann mit Zaubern zu bombardieren. Doch sie standen viel zu weit entfernt. Er hatte sie eindeutig unterschätzt. Vielleicht würden ihre Zauber weit genug tragen, doch dann hätten sie niemals die Kraft, ausreichend Schaden anzurichten.
Er ließ auf dem anderen Hügel eine Leuchterscheinung entstehen, sodass seine Worte auf beiden Anhöhen zu vernehmen waren. „Die Artillerie des Chaos nimmt uns unter Beschuss. Sie sind zu weit entfernt, um gegen sie vorzugehen. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, die Geschosse abzuwehren und zu hoffen, dass ihnen schnell die Kraft ausgeht.“
Es war verdammt wenig, was sie tun konnten. Aber es würde reichen müssen.

Wieder feuerte das Geschütz und die Luft brodelte um die Energiekugel herum, während sie davonjagte. Sisrall verfolgte das Geschoss mit den Augen, bis es kurz über dem Hügel von mehreren Lichtstrahlen getroffen und vernichtet wurde. Bisher war ein einziges Geschoss bis in die Reihen der Elfen gekommen und hatte dort, soweit er es erkennen konnte, schrecklichen Schaden angerichtet.
Doch inzwischen waren sie nahe genug an den dämonischen Maschinen. Sisrall hatte mit drei Gruppen von Tempelassassinen kurz hinter den Reihen der Chaoskrieger gelauert, bereit, zuzuschlagen, wenn es nötig sein sollte oder sich eine gute Gelegenheit ergab, einen wichtigen Feind anzugreifen.
Als die Todbringer herangekommen waren, hatte er einen raschen Entschluss gefasst und war mit einer Gruppe dorthin geeilt. Niemand hatte sie gesehen.
Jetzt lagen sie im Schatten eines niedrigen Hügels und beobachteten die Geschütze. Sie waren überraschend leicht bewacht. Zwei Gruppen aus je zehn Reitern standen an beiden Flanken und um die Todbringer verteilt warteten etwa vierzig Chaoskrieger.
Wenn man bedachte, dass jeder Schuss dieser Waffen ein Dutzend Männer töten und ganze Schlachtreihen aufreiben konnte, hätte Sisrall mehr Wachen erwartet. Er selbst hatte fünfzig Assassinen hinter sich, von denen die Hälfte nun ihre Armbrüste ausrichtete, während der Rest die langen Dolche in die Hand nahm, mit denen sie gewöhnlich kämpften.
Ein Nicken des Erwählten genügte und das Klacken von Armbrüsten erfüllte die Luft. Ein Dutzend Chaosdiener brach zusammen. Sisrall hob die Hand, um die Assassinen zurückzuhalten, während die Repetierarmbrüste neu geladen wurden. Die Überlebenden Chaoskrieger blickten unruhig umher, doch sie konnten die Meuchelmörder nicht entdecken.
Dann war es zu spät und die nächste Salve Bolzen flog, gefolgt von den Assassinen, in Richtung der Wachen. Diesmal gingen weniger zu Boden, doch noch immer hielt der Tod blutige Ernte. Sisrall zog seine Schwerter und stürmte auf einen Reiter zu, als diese ihnen entgegen ritten.
Er wirbelte zur Seite und zerschnitt dem Pferd dabei die Kniesehnen, sodass es hinter ihm wiehernd zusammenbrach. Schon tauchten zwei andere Reiter vor dem Tempelkrieger auf und er drehte sich zwischen ihnen hindurch, bevor er in die Höhe schnellte und von unten ihre Schädel durchbohrte.
Noch während die beiden aus dem Sattel kippten, sprang Blutklinge einem Chaoskrieger gegen den erhobenen Schild. Der Mann wankte zurück und der Elf trieb ihm ein Schwert durch den Fuß. Während der Chaot aufschrie, überwand Sisrall seine Deckung und stach ihm durch die Brust. Sein Gegner fiel wie eine Statue.
Als er einem weiteren Chaoskrieger erst die Schwerthand und dann den Kopf abschlug, bemerkte Blutklinge das Dröhnen der Erde und er fluchte. Die kleine Zahl der Verteidiger war nur eine Falle gewesen. Von zwei Seiten wurden sie nun in die Zange genommen, ohne sich aus dem tobenden Nahkampf lösen zu können. Von Süden ritt die Kavallerie des Chaos heran und von Norden aus dem Lager ihrer Feinde näherte sich eine Scharr Dämonen, zu der auch vier Chaosbruten gehörten.
Szar’zriss, kommt her! Der geistige Befehl wurde praktisch sofort bestätigt und der Drache schwang sich in die Luft. Inzwischen hatten auch die Assassinen die näherkommende Gefahr bemerkt. Einer von ihnen wandte sich an Blutklinge.
„Ihr müsst hier weg, Heiliger. Euer Leben ist zu kostbar.“
Sisrall zögerte. Es wäre sein Recht, den Mann zu töten, weil er vorschlug, zu fliehen. Doch dann nickte er. „Haltet aus, ich werde bald zurück sein.“
Der Assassine blickte ihn zweifelnd an. „Khaines Wille geschehe, Erwählter. Wenn wir hier sterben sollten, um den Sieg zu ermöglichen, dann soll es so sein. Wir werden diese Waffen vernichten, koste es, was es wolle. Unsere Seelen gehören Khaine.“
Mittlerweile hatten sich einige der Tempelkrieger aus dem Nahkampf gelöst und waren auf die Todbringer geklettert. Mit einem letzten, ehrfürchtigen Nicken in Richtung Sisrall und einen „Seelen für Khaine“ ließen sie sich in die Rohre gleiten, die Schwerter voran.
Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann schoss nacheinander aus jedem der vier Rohre ein gleißender Feuerstrahl, bevor die Geschütze explodierten. Glühendes Metall flog in alle Richtungen und der Assassine, der ihm zur Flucht geraten hatte, warf sich schützend vor Sisrall und drückte diesen zu Boden.
Als der Trümmerhagel endete, erinnerte der Ort an einen Schlachthof. Pferde, Chaoskrieger und Assassinen gleichermaßen waren von den glühenden Metallstücken regelrecht zerfetzt worden. Hitze und Geschwindigkeit hatten einen unglaublichen Schaden angerichtet und keinen einzigen am Leben gelassen.
Der Assassine auf Sisrall war kaum noch als Druchii zu erkennen, sein Gesicht war von einem glühenden Keil zerfetzt worden. Langsam erhob sich der Tempelkrieger und nahm gleich darauf den gewaltigen Schatten war, der sich zu ihm herabsenkte.
Nachdem der Schaden angerichtet worden war, hatten es die Chaosreiter und die Dämonen nicht mehr ganz so eilig. Sie hatten mit angesehen, welchen Schaden die Trümmer angerichtet hatten und wussten, dass es niemanden mehr zum töten gab, der das Risiko wert wäre, einen Drachen anzugreifen.
Szar’zriss peitschte mit dem Schwanz und sandte den Dämonen eine Stichflamme entgegen, während Sisrall in den Sattel kletterte. Auf einen geistigen Befehl hin hob die Bestie ab und ließ das verbrannte Leichenfeld zurück.
Erst jetzt bemerkte Sisrall, dass in seinem Oberkörper ein fingerlanges Stück Metall steckte. Er hatte jedoch Glück gehabt. Es stammte nicht von den Rohren sondern war Teil des Fahrwerks gewesen. Es hatte also nicht die Hitze gehabt, um sein Fleisch zu verbrennen. Die Wunde würde problemlos heilen.
Er zog das Stück heraus und warf es zu Boden. Dennoch, ein wenig weiter links und etwas tiefer und es hätte mein Herz treffen können. Allmählich stellte sich auch der Schmerz ein, als die von den Explosionen verursachte Stumpfheit schwand und die Signale seiner Nerven wieder deutlicher wurden.
Szar’zriss flog über das Schlachtfeld hinweg und Sisrall schätzte das Kampfgeschehen ein. Es sah nicht schlecht aus für die Elfen, sie hielten sich noch immer gut. Silberstichs Plan schien aufzugehen. Doch dann erblickte Sisrall etwas, das sein Herz beinahe stehen ließ. Dort unten war Yetail …
 
Ich bete, dass dein Talent in dieser Welt bewahrt wird. Baut ein Denkmal, SHOKER hat noch keins!
Hammerstory.

VIELEN DANK für das dicke Lob 🙂🙂🙂

Ein Denkmal will ich aber nicht ... mir reichts schon, wenn regelmäßig Kommentare kommen ... dann hab ich nämlich auch mehr Motivation, neue Teile zu schreiben.
 
moin moin,

wenn das so ist will ich mal ne Runde motivieren. Interessanter Teil aber sehr sehr kurzer Aufritt der Todbringer, hätte länger sein können. Mir ging das alles ein bisschen zu schnell, besonders die Zerstörung.

Irgendwie ist bei Sisrall etwas mit dem Schmerzempfinden kaputt. Immer nach dem Kampf kommt er an: " Ach so ein Mist da hat mich fast was umgebracht. Naja ich lebe noch also was solls."

Das ist ja ein oder 2 mal ok aber nicht dauernd, vielleicht überlebt er auch mal einen Kampf unversehrt. Hab mir sagen lassen das sowas möglcih ist.

Da sich die Orks und das Chaos doch auch bekämpfen (oder hab ich da was verpasst) könnte man auch hierrüber was schreiben bzw ich würde mich freuen etwas über die Gnadenlosen Kämpfe zwischen stähleren Chaoskriegern und fanatischen Orks zu lesen.
*auf Brutales Gemetzel mit rotem, schwarzem und grünem Blut hoff*


(btw wurden nur die Elfen oder auch die Orks beschossen? Ich kann mir das nicht vorstellen das man ein paar Todbinger ranbringt und dann nur eine Seite beschiest)

mfg
Lorenz/vdc/Freelancer
 
Interessanter Teil aber sehr sehr kurzer Aufritt der Todbringer, hätte länger sein können. Mir ging das alles ein bisschen zu schnell, besonders die Zerstörung.

so ging es mir, wie gesagt auch, nur hatte ich keine guten Idee, was ich da noch hätte machen können. Vielleicht fällt mir noch was ein ...

Irgendwie ist bei Sisrall etwas mit dem Schmerzempfinden kaputt. Immer nach dem Kampf kommt er an: " Ach so ein Mist da hat mich fast was umgebracht. Naja ich lebe noch also was solls."

komisch... so ist mir das noch nie aufgefallen. Ich dachte eher, man könnte denken, er überlebt fast immer unversehrt.... ich versuche mal drauf zu achten.

Da sich die Orks und das Chaos doch auch bekämpfen (oder hab ich da was verpasst) könnte man auch hierrüber was schreiben bzw ich würde mich freuen etwas über die Gnadenlosen Kämpfe zwischen stähleren Chaoskriegern und fanatischen Orks zu lesen.
*auf Brutales Gemetzel mit rotem, schwarzem und grünem Blut hoff*

guter Hinweis ... ich denke, ich könnte vielleicht irgendwann mal einen Teil aus Nerglots Sicht einschieben, der das beschreibt. Müsste ich zwar nachträglich einfügen, aber möglich wäre es ...
 
:lol: weiß garnicht was du hast der Teil war mal richtig gut.

Und zwar vorallem aus dem Grund das endlich die Tempelkrieger als richtig fanatisch rüberkommen, das hatt bisher etwas gefehlt. Hm soweit ich weiß wird sisrall fast nie verwundet muss nochmal nachlesen🙂

Aber eigentlich währen sich Todbringer doch auch im Nahkampf vlt. hätte sisrall eine Zauber wircken sollen ect. das wäre dann besser rübergekommen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fand den Teil etwas schnell geschrieben und auch kurz. Außerdem habe ich es sehr seltsam gefunden, dass die Todbringer so leicht zu zerstören waren, das sind immerhin Dämonen und ich glaube nicht, dass es die stark stört, wenn ihnen jemand ins Maul springt. Und wenn doch werden sie wohl kaum so regungslos rumstehen, sondern sich eher wehren.