WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

moin moin

bezüglich des verwundes bzw. seiner Verletzungen meine ich das er immer ganz knapp davonkommt auch wenn er nciht verwundet wird.

hm .. wenn ich die Geschichte das nächste Mal lese, werde ich versärkt darauf achten.

Ansonsten danke für die vielen Kommentare. Wie gesagt, fand ich den Teil selbst etwas kurz, die Zerstörung der Todbringer aber ok. Ich meine, Dämonen hin oder her, es sind Metallrohre. Die können sich eben nicht groß wehren und ich denke mal, wenn da so Typen mit zwei Schwertern reinkommen und die Dämonen aufspießen, dann haben die eben keine große Chance mehr.
Also gut: Ich weiß schon, dasss sich Todbringer im Nahkampf wehren, aber ich wüsste nicht, wie ich das hier plausibel darstellen soll. Ich meine, was macht eine KANONE im Nahkampf???

Ansonsten hoffe ich, dass es am Wochenende mal endlich ein wenig voran geht.
 
Ich weiß es nicht genau, aber wie wäre es mit überfahren oder ins Rohr hineinsaugen... Aber in irgendeiner Weise scheinen sie sich wehren zu können. Schau dir mal deren Profil an.

dass sie sich im TT wehren können, ist mir wie gesagt klar...dass die sogar ziemlich böse sind auch .... ich weiß nur nicht wirklich, wie man das überzeugend in einer Geschichte umsetzt ... ohne dass es zu fantastisch wird.
 
Hm so wie ich mir die Teile vorstelle ist da garnicht mehr sooo viel Metall ehr so eine vermischung metall-fleisch. Im Game sind die Teile ja wesentlich größer als jede Imperiale Kanone ich würde so 2 Meter oder höher schätzen.

Ich würde Vorschlagen das sie jemanden anfallen und zerfleischen hab zwar die Modelle lange Zeit nichtmehr gesehen doch ich glaub die hatten jede Menge Zähne im Kanonenrohr, das dumme ist nur dann könnte man sie nichtmehr mit hineinspringen kaputt machen. Vieleicht könnten die assasienen einen Säuretrank reinwerfen oder sowas in der Richtung.
 
Ich muss mich wohl für die lange Wartezeit entschuldigen, aber ich bin in den letzten Wochen ziemlich unproduktiv gewesen. Als Ausgleich gibts nun endlich den langerwarteten, ziemlich langen Teil. Viel Spaß.

Zweikampf

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond

Es war, als sinke die Lautstärke der gewaltigen, immerfort tobenden Schlacht. Alles verblasste, außer der scharfen Silhouette des riesigen Hünen, der sich aus der Menge der Grünhäute löste. Es gab keine Empfindungen mehr als das Gefühl des harten Eisenstiels ein Korlifs Händen und das Rauschens seines Blutes in seinem Kopf.
Er verkrampfte die Finger stärker um die Hellebarde und fluchte leise. Seit der Zusammenkunft wusste er, dass der Orkboss es auf ihn abgesehen hatte. Und Hukort hatte ihn gefunden. Es gab keinen Zweifel. Die riesige Keule und die markante Beuterüstung aus Teilen von Elfen-Panzerungen waren unverkennbar.
Insgeheim hatte der Schwarze Gardist gehofft, der Gigant würde sterben, bevor sie einander wiedertrafen, doch anscheinend waren die Götter nicht gnädig. Khaine wollte, dass er kämpfte und Korlif hatte keine Wahl als die Herausforderung und die Prüfung anzunehmen. In dieser Schlacht war sein Wille bedeutungslos. Was zählte, was allein der Sieg.
Mein Leben für den Herrn des Mordes, flößte er sich stumm Mut ein. Möge er meine Seele gnädig aufnehmen. Oder mir die Kraft geben, diesen Kampf zu gewinnen. Keiner würde ihm helfen, es war eine Herausforderung und niemand würde es wagen, ein Duell zu stören. Außerdem hatten Druchii wie Orks auf beiden Seiten genug andere Feinde, um die sie sich kümmern konnten.
Dennoch brüllte Hukort den Grünhäuten in seiner Umgebung eine Warnung zu, als er vier Schritte vor Korlif stehen blieb. Dann funkelte er den Schwarzen Gardisten mordlustig an. Kurz fragte der sich, wie ihn der Ork eigentlich erkannt hatte, verdrängte den Gedanken aber schnell wieder. Selbst wenn der Hüne einfach nur geraten hatte … er würde gleich um sein Leben kämpfen müssen.
Plötzlich sprang die gewaltige Bestie vor und schlug mit einem furchtbaren Hieb die Hellebarde beiseite, bevor er zum nächsten Schlag ausholte. Dieses Mal konnte Korlif noch schnell genug nach hinten ausweichen, doch noch während er sein Schwert zog, griff ihn Hukort weiter an.

Die Luft schien zu brennen. Dick wie Blut floss sie über die beiden Kämpfenden hinweg und zitterte dabei vor Hitze, sodass alles um sie herum verschwamm. Doch Yetail hatte ohnehin keine Zeit oder Muße, die Blicke von ihrem Gegenüber zu wenden. Und dem alten Orkschamanen ging es anscheinend ähnlich.
Ihre Blicke trafen sich und Yetail erkannte den Zorn der Grünhaut. Anfangs hatte sie ihn mit kraftvollen Angriffen überhäuft, um ihn zu verschrecken und zu schwächen. Doch Slonish hatte gut und schnell reagiert. Obwohl es anzunehmen war, dass seine Abwehr ihn ähnlich viel Kraft gekostet hatte, wie ihre Angriffe Yetail, hielt er sich noch immer gut.
Inzwischen hatte er die Offensive übernommen und zwang Yetail hinter ihren Schutzschild. Sie störte sich nicht daran. Die passive Rolle gab ihr die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und über die nächsten Schritte nachzudenken, ohne sich vom Zorn lenken zu lassen.
Sie hatte noch keine Idee, wie sie Slonish besiegen konnte. Ihr Kampf in Hag Graef lag schon beinahe einen Monat zurück und sie wollte nicht den tödlichen Fehler begehen, zu glauben, er habe sich seit damals nicht verändert. Nachdem er ihren harten Ansturm abgewehrt hatte, versuchte sie nun, ihn einzuschätzen und eine Schwäche zu finden.
Er beschwor mächtige Energiebänder, die sich wie strahlend grüne Schlangen um ihren schlanken Körper wanden und sich rasch zuzogen. Blitzschnell sandte sie vier hauchdünne Kraftwellen aus, die durch Slonishs Zauber fuhren wie ein Schwert. An vier verschiedenen Stellen wurden die Bänder sauber durchtrennt, doch der alte Ork musste genau damit gerechnet haben, denn zu Yetails Entsetzen zerplatzten sie nicht.
Rasch verengten sie sich und hatten Yetails ungeschützten Leib beinahe erreicht. Sie wusste, dass sie es unmöglich schaffen konnte, ihren Schild rechtzeitig ganz um sich herum zu schließen. Sie hatte also die Wahl, blitzschnell eine kraftzehrende Welle zu formen, die den gegnerischen Zauber hoffentlich durchbrechen würde, was in Yetails Augen ein zu großes Risiko war, oder ….
Yetail genoss den frustrierten Zorn im Gesicht des Orkschamanen, als sie sich in die Luft erhob und die Energiebänder unter ihr kollabierten. Erst, als sie ihre Kraft unkontrolliert abgaben, spürte Yetail ihre Stärke und ihr Respekt vor Slonish wuchs. Hätte auch nur ein kleiner Teil dieser Bänder ihre Haut berührt, hätte die angesammelte Energie sie innerhalb eines Herzschlages zu Asche verbrannt.
Es war also wirklich die klügere, wenn auch nicht weniger anstrengende Wahl gewesen, der Attacke auszuweichen, statt zu hoffen, sie mit einem eigenen Zauber aufhalten zu können. Das, musste die junge Zauberin entsetzt eingestehen, wäre katastrophal schiefgegangen.
Doch nun hatte Slonish eine große Menge Kraft verschwendet, die unnütz in alle Richtung davon schoss, kaum mehr als ein warmer Wind. Noch während sie landete, bereitete Yetail den nächsten Zauber vor. Sie war nur knapp dem Tod entkommen. Es wurde Zeit, den Spieß umzudrehen und die Offensive zu ergreifen.

Mit einem grässlichen Knacken brach eine Rippe und Korlif schrie auf. Die schwere Keule seines Gegners hatte ihn mit brachialer Gewalt seitlich an der Brust getroffen und die schwere Rüstung verbeult, als wäre sie dünne Pappe. Korlif hatte Mühe, seine Hellebarde in der linken Hand nicht loszulassen.
Doch Hukort hatte ihn unterschätzt. Trotz der Überraschung und des Schmerzes wich der Schwarze Gardist nicht zurück. Stattdessen setzte er nach, als der riesige Ork einen Schritt zurücktrat, um eine Keule erneut zum Einsatz bringen zu können.
Nur seine Reflexe bewahrten den Orkboss davor, wie ein Schwein aufgespießt zu werden, als Hellebarde und Schwert gleichzeitig heran zischten. Hukort konnte verhindern, dass die lange Stoßwaffe seinen Fuß an den Boden nagelte, doch dafür musste er einen tiefen Treffer an der Schulter hinnehmen. Korlif fluchte, als sich sein Schwert zwischen den schlecht zusammenpassenden Panzerplatten verhakte.
Gerade noch rechtzeitig sprang er rechts an Hukort vorbei, bevor dessen Keule gegen seinen Kopf donnern konnte. Stattdessen traf sie seinen linken Unterarm und der Druchii keuchte vor Überraschung und Pein, als sich der Unterarmschutz in seine Haut grub. Die Hellebarde fiel ihm aus der Hand, doch es gelang ihm, sein Schwert frei zu reißen. Der Ork grunzte und seine Augen glänzten ob des Schmerzes. Er ließ den linken Arm nutzlos baumeln und packte die Keule mit einer Hand.
Korlif wirbelte herum und erlaubte sich zwei keuchende Atemzüge, während er seinen Gegner nicht aus den Augen ließ, der vorsichtig näherschlich. Langsam hoben beide ihre Waffen, ohne den Blickkontakt abzubrechen. Die Rippen des Druchii schmerzten, als er sein Schwert mit beiden Händen umfasste. Er wusste, dass er alle Kraft brauchen würde, die ihm zur Verfügung stand.
Schon sauste die Keule in weitem Bogen heran und Korlif drehte sich an ihr vorbei. Dabei hielt er das Schwert weit ausgestreckt, um Schwung aufzunehmen. Er hörte das entsetzte Quicken des Orks, als der Korlifs Absicht durchschaute. Die lange Klinge des Druchii zischte durch die Luft und zerschnitt sauber den Kriegszopf, der auf dem ansonsten kahlen Schädel des Orks saß. Hukort hatte sich gerade rechtzeitig zu Boden geworfen.
Korlif wusste, dass dies der beste Augenblick wäre, die Grünhaut zu töten, doch er konnte den Schwung des Schwertes, das kein Ziel gefunden hatte, nicht einfach aufhalten. Jedenfalls war er klug genug, es nicht zu tun. Eine solche Aktion hätte ihn das Gleichgewicht gekostet und so verlangsamte er seine Drehbewegung, während er den Schwung nutzte, um sich von Hukort zu entfernen.
Als er schließlich zum Stillstand kam, hatte sich auch sein Kontrahent erhoben und funkelte ihn zornig an. Korlif atmete tief durch, was ihm schmerzhaften Protest aus seiner Brust einbrachte. Ergeben seufzte er. Das würde noch ein anstrengender Kampf werden.
Und schon schoss die schwere Keule wieder heran.

Slonish kicherte leise. Er hatte die Elfe wirklich unterschätzt. Nur seine Reflexe hatten ihn bisher vor dem Tod bewahrt. Ihre Kraft … er erschauderte und blockte den nächsten ihrer Zauber ab. Ein Zittern lief durch seinen krummen Körper. Allmählich wurde er schwächer. Er war sich sicher, dass auch Bluthands Kraft zu Neige ging, doch noch schien sie kaum schneller zu atmen.
Ihr makelloser Körper glänzte vor Schweiß, doch ihre Zauber waren von unverminderter Härte. Lange nicht die brutalen Kraftstöße, mit denen sie ihn am Anfang beinahe vernichtet hätte, aber immer noch kraftvoll. Und beinahe mehr, als ich abwehren kann, dachte er frustriert.
Seit sie den Energiebändern ausgewichen war, hatte er sich in der Defensive befunden und versucht, seine Kräfte zu regenerieren. Bald würde er in der Lage sein, sie erneut anzugreifen. Doch bis dahin gab er sich damit zufrieden, ihre Angriffe zu studieren und sie einzuschätzen, wie sie es zweifellos getan hatte, als er die Offensive innehatte. Zumindest, wenn sie halbwegs klug war.
Einen Vorteil hatte es immerhin, wenn sie ihn in die Defensive drängte. Solange sie glaubte, ihn damit klein zu kriegen, kam sie nicht auf die Idee, kreativ zu werden und ihn mit heimtückischen Angriffen zu vernichten. Slonish erinnerte sich nur zu gut an Hag Graef und konnte gut auf eine Wiederholung dieser Erfahrung verzichten.
Er wappnete sich, als sie ihren Zauberstab hob und einen Zauber wirkte. Er runzelte die Stirn und griff unwillkürlich nach dem Artefakt, das noch immer an seiner Hüfte hing. Das Horn war schwer und er hatte bisher noch keine Möglichkeit gefunden, seine Kräfte zu nutzen. Er hoffte, dass es in diesem Duell auch nicht nötig werden würde. Nur was hat sie jetzt wieder vor?
Um ihn herum entstand plötzlich ein undurchsichtiger Schild, der ihm den Blick auf seine Gegnerin verwehrte. Slonish fluchte. Er wusste nicht, was auf ihn zukam. Sollte er seinen Schutz verstärken, bevor sie ihn vielleicht mit einem machtvollen Zauber angriff? Oder sollte er ihr besser zuvorkommen, in der Hoffnung, dass ihr Schild aus ihr die Sicht nahm?
Er entschied sich, das Risiko einzugehen und schleuderte ihr drei strahlend grüne Speere entgegen, die den Schild durchschlugen und verpuffen ließen. Doch Bluthand hatte anscheinend genau damit gerechnet, denn schon prallte einer der Speere auf einen Schild, während die beiden anderen wirkungslos davonflogen. Slonish verzichtete darauf, sie umzulenken.
Der alte Ork runzelte die Stirn. Was war der Effekt des undurchsichtigen Schilds gewesen? Sie hatte damit gerechnet, dass er angreifen würde. Er hatte geglaubt, sie wolle einen mächtigen Zauber vorbereiten und sich dabei vor seinen Blicken schützen. Was also hatte sie getan? Er knirschte mit den Zähnen, als er eine Falle witterte.

Er hörte das Zischen der herannahenden Waffe gerade noch rechtzeitig und riss den linken Arm hoch, während er nach seinem Gegner stach, um ihn auf Distanz zu halten. Korlif schrie auf, als die Keule des Ork gegen seinen Arm donnerte. Die dicke Rüstung wurde verbogen und sein Knochen brach mit einem übelkeitserregenden Knacken.
Der Druchii registrierte kaum, dass sein Schwert die Elfenrüstung des Orks durchstieß und in dessen Bauch eindrang. Sein Blickfeld verschwamm und er kämpfte darum, nicht die Kontrolle an den Schmerz zu verlieren. Schnell wich er zurück, gerade bevor die schwere Keule dort durch die Luft sauste, wo sich eben noch sein Kopf befunden hatte.
Als sich Korlifs Blickfeld wieder klärte, sprang der Ork mit erhobener Waffe auf ihn zu und Korlif warf sich instinktiv zu Boden. Sofort loderte glühender Schmerz durch seine Nervenbahnen, als der Arm wie auch die gebrochene Rippe gleichzeitig protestierten. Einen Herzschlag lang konnte er nur keuchen, dann stolperte Hukort über ihn. Dem Schwarzen Gardisten wurde die Luft aus der Lunge gepresst und der Ork, inzwischen ebenfalls von seiner Wunde geschwächt, krachte neben ihm auf die Erde.
Die Grünhaut krabbelte halb erhoben auf ihn zu, während sich Korlif in eine halbwegs kampfbereite Position mühte. Er konnte nicht mehr aufstehen und er wusste, dass sein Leben beinahe am Ende angelangt war. Selbst wenn er Hukort jetzt erschlagen würde, war es unwahrscheinlich, dass er das Schlachtfeld in diesem Zustand verlassen würde. Inzwischen quoll Blut unter seinem Armschutz hervor. Anscheinend hatte sich die verbogene Rüstung tief in sein Fleisch gebohrt.
Er schlug nach Hukort, doch der blockte mit seiner Keule ab und sprang Korlif dann an. Der Druchii wurde von der stinkenden Masse des Orks zu Boden gedrückt. Sein gesamter Körper schien in Flammen zu stehen, als die gebrochenen Knochen erneut überansprucht wurden. Er bekam keine Luft mehr und strampelte wie wild unter der Grünhaut. Die richtete sich wieder auf und Korlif reagierte mit einer Schnelligkeit, die er sich in seinem ausgelaugten Zustand nicht mehr zugetraut hatte.
In der Sekunde, als Hukort sich weit genug aufgesetzt hatte, um seine Keule zum Einsatz bringen zu können, stach Korlif zu. Schwarzes Blut schoss aus der Wunde, die bis ins Herz reichte, da Korlif eine Stelle zwischen den unzusammengehörenden Panzerplatten getroffen hatte und kein Metall seine Klinge aufgehalten hatte.
Der gewaltige Ork brüllte und ließ die Keule niedersausen. Korlif drehte den Kopf, doch es gab kein Entkommen. Sein Helm gab nach, bevor er seinen Schädel brechen spürte. Schmerz gab es keinen. Sein Körper war überlastet und nicht mehr in der Lage, aus die Nervensignale zu reagieren. Es gab einen letzten Augenblick des Bewusstseins, in dem Korlif das Leben aus dem Körper seines gigantischen Gegners weichen sah.
Der grüne Körper fiel zur Seite und Korlifs Blickfeld wurde schwarz. Er atmete ein letztes Mal aus. Der Kampf war vorbei und er hatte Khaine nicht enttäuscht. Sein Tod war keine Schande. Korlif spürte den Tod und die Kälte des Schattenreiches. Ganz am Rande bemerkte er die Hand, die seine Schulter packte und flüsterte leise:
„Meine Seele gehört dir …“ Khaine, konnte er nur in Gedanken hinzufügen, bevor auch das letzte Leben aus seinem Körper wich.

Yetail sah, wie Slonish einen weiteren Zauber formte. Sie wusste, was ihr bevorstand und sprang zur Seite. Kurz darauf bebte die Erde und der Boden wurde dort plattgedrückt, wo sie eben noch gestanden hatte. Es war, als hätte der Tritt eines Gottes den Hügel getroffen. Die junge Zauberin erschauderte beim Gedanken daran, was geschehen wäre, wäre sie dort stehen geblieben.
Sofort nahm sie ihre Position wieder ein und versuchte, nicht auf das Blut zu achten, das langsam über den Boden floss. Sie hatte die Verwirrung des Orkschamanen sehr wohl bemerkt, da er sich nicht erklären konnte, weshalb sie sich die Mühe gemacht hatte, einen undurchsichtigen Schild zu erschaffen. Sie hatte ihr Ziel jedoch erreicht und einen Blutzauber begonnen. Jetzt floss ihr Lebenssaft langsam über den schlammigen Boden, viel schwerer zu bemerken als auf dem Pflaster von Hag Graef.
Sie wollte jedoch nicht riskieren, dass Slonish es trotzdem bemerkte und griff hartnäckig an. Seiner Energiekugel sandte sie fünf glühende Wurfmesser entgegen, von denen zwei die gegnerische Attacke vernichteten. Während die anderen noch auf die Grünhaut zu sausten, bereitete Yetail bereits den nächsten Zauber vor.
Sie war nicht überrascht, als Slonish die Wurfmesser mit einem Schildzauber abwehrte, doch nun lag die Offensive wieder bei ihr. Sie beschwor prasselnde Flammenbögen, die sich durch die Luft wanden wie Schlangen und blitzschnell auf ihren Gegner zu schnellten. Der wirbelte seinen Runenstab herum und rammte ihn auf den Boden.
Ein silberweißer Schild flammte vor ihm auf und fing die Feuerbögen auf. Sie prallten ab und wandten sich gegen ihre Urheberin. Yetail zuckte zusammen, als die schlangenähnlichen Zauber plötzlich auf sie zukamen. Aber sie verfiel nicht in Panik. Sie erinnerte sich an ihr Duell gegen die Hydra in der Stadt der Khainler. Damals hatte sie den Feuerstoß der Bestie mit einem Blutzauber umgelenkt und gegen das geschuppte Wesen eingesetzt.
Die junge Zauberin wusste daher, welche Kraft nötig war, um einen Zauber zurückzuschleudern. Und sie war sich ziemlich sicher, dass Slonish in der kurzen Zeit, die er zur Schaffung des silbrigen Schildes gebraucht hatte, niemals genug Kraft aufgebracht hatte. Das bedeutete, dass die rauschenden Flammenbänder höchstwahrscheinlich kraft- und wirkungslose Illusionen waren. Doch konnte sie ihr Leben an diese Wahrscheinlichkeit hängen?
Wenn sie sich jedoch dazu durchringen ließ, einen Schild zu erschaffen, wäre Slonish wieder im Vorteil und sie hätte die Offensive verloren. Und sie musste ihn beschäftigt halten, damit er auf keinen Fall das Blut entdeckte, das langsam auf ihn zufloss, und die richtigen Schlüsse zog. Und das würde er ganz sicher. Auch er hatte sein knappes Entkommen nach Yetails Blutzauber in Hag Graef bestimmt nicht vergessen.
Sie entschied sich für einen Kompromiss, der allerdings noch immer ein Glücksspiel war. Sie erschuf ein Kraftfeld, das schimmernd vor ihr in der Luft schwebte, und sandte es ihrem Gegner entgegen. Wenn die Flammenzungen die schwache Barriere durchschlagen sollten, hatte sie noch ein wenig Zeit, rechtzeitig einen Schild zu erschaffen, und außerdem zwang sie Slonish auf diese Weise, sich zu verteidigen und ihr die Offensive zu lassen.
Ihr Plan ging auf. Die kraftlosen Feuerströme verpufften, als ihr Feld sie traf, und Slonish sah sich gezwungen, ihr Kraftfeld mit einem grünen Blitz zu zerschmettern, während Yetail bereits den nächsten Zauber vorbereitete. Um ihren Zauberstab formten sich vier nachtschwarze Kugeln, die immer stärker beschleunigten und Slonish schließlich auf verschiedenen Bahnen entgegen rasten.
Der alte Ork runzelte die Stirn, als er die Parallelen zu Hag Graef erkannte und Yetail fluchte. Kurz nach ihrem Einsatz der nachtschwarzen Schuriken hatte sie ihr Blut in einen gewaltigen Feuerring verwandelt. Sie konnte nur beten, dass er jetzt nicht zu Boden sah.

Slonish reagierte sofort und sandte zwei glühende Pfeile aus, die je eine der finsteren Kugeln durchschlugen. Sie flogen weiter zu Yetail jedoch ohne wirkliche Kraft. Währenddessen formte er einen Schild und wartete ruhig auf die Ankunft der beiden verbleibenden Geschosse. Sie prallten in schneller Folge gegen die Barriere und verstoben in einem Funkenregen. Dunkle Wellen wanderten über seinen Schild und sandten unangenehme Vibrationen ins Innere.
Erst die Luft und dann sein ganzer Körper begannen zu zittern, als sich die Energie der Kugeln zusammen mit der des Schildes auf ihn übertrug. Er fluchte leise und ließ den Schild fallen. Das war vermutlich genau das, worauf seine Gegnerin gehofft hatte. Doch ihm fiel keine Alternative ein. Immerhin verschwanden die Vibrationen praktisch sofort.
Der alte Ork musste sich eingestehen, nicht nur die Kraft sondern auch die Finesse seiner Gegnerin unterschätzt zu haben. Sie war schon in Hag Graef eine würdige Kontrahentin gewesen, doch inzwischen war sie keine junge Hexe mehr, sondern eine reife und erfahrene Meisterin des Klosters.
Und dann sah er etwas, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie lächelte! Er musterte sie genauer. War da nicht eine kaum verheilte Wunde an ihrem Arm? Das Blut dort war gerade erst getrocknet. Er fluchte, als ihn die Erinnerung an Hag Graef überkam. Auch damals hatte sie sich den Arm aufgeschnitten, bevor sie ihn mit ihrem Zauber beinahe vernichtet hatte. Ihm wurde eiskalt.
Er griff unwillkürlich nach der uralten Reliquie und umschloss sie fest mit einer Hand. Yetail lächelte und blickte in Richtung seiner Füße. Slonish wollte ihren Augen folgen, doch es war zu spät. Der Boden gab unter ihm nach und er sackte bis zur Brust darin ein. Vor Schreck ließ er seinen Zauberstab fallen, der außerhalb seiner Reichweite liegen blieb. Die Hand mit dem Horn konnte er befreien, bevor die Erde wieder ihre feste Form annahm.
Er war eingeschlossen. Seine Beine konnte er nicht mehr bewegen und ohne Runenstab würde er sich auch nicht befreien können. Hilflos musste er mit ansehen, wie Yetail vorsichtig auf ihn zukam. Slonish fühlte, wie ihr Zauber seine volle Wirkung entfaltete und seine Kraft langsam in den Boden sickerte wie Wasser. Er verlor seine Magie!
Yetail sprach eine Beschwörung und strahlend blaue Ringe wanden sich um seinen Oberkörper und fesselten die Arme an seinen Leib. Nun konnte er sich überhaupt nicht mehr bewegen und lediglich noch den Kopf bewegen. Slonish fühlte sich schlimmer, als er sich jemals zuvor gefühlt hatte. Er war besiegt worden und wartete nun eigentlich nur noch auf das kommende Ende seines Lebens.
Bluthand bückte sich und hob Slonishs Zauberstab auf. Er wandte den Blick ab, um nicht mit ansehen zu müssen, was unweigerlich kommen würde. Doch das Geräusch splitternden Holzes ertönte nicht. Stattdessen hörte er Yetails Stimme dicht an seinem Ohr.
„Ich werde Euch Eure Würde als Magier nicht nehmen. Ich weiß einen guten Gegner zu schätzen und Ihr habt mir einen spannenden Kampf geboten, Slonish. Ich lasse Euch die Wahl Eures Todes. Aber vorher … nehme ich Euch das ab, als Zeichen der Niederlage.“
Bevor Slonish in seinem Schock reagieren konnte, hatte sie sich vorgebeugt und ihm den Drachenstein vom Hals gerissen. Er betrachtete Yetail mit einer neuen Art von Respekt. Sie verzichtete darauf, seinen Stab zu zerbrechen und ihn damit zu verhöhnen. Sie hatte genauso viel Respekt vor ihm wie er inzwischen von ihr. Ihr Kampf war beeindruckend aber fair gewesen. Das wussten sie beide. Dass sie ihm die Wahl des Todes ließ, war das größte Zeichen von Anerkennung, das sie ihm geben konnte.
Beinahe war er so bewegt, dass er zögerte. Doch dann überwogen der Hass zwischen ihren Völkern und der Zorn über seine Niederlage. Wenn sein Tod schon sicher war, dann wollte er verdammt sein, wenn er mit seiner letzten Tat nicht dafür sorgte, dass seinen Feinden geschadet wurde. Sein Volk sollte diese Schlacht gewinnen, dann hatte sein Tod einen Sinn.
„Ich werde meinem Leben selbst ein Ende setzen. Es war mir eine Ehre, mit Euch zu kämpfen, Yetail Bluthand. Ihr seid eine würdige Gegnerin. Lasst mich nun sterben.“ Damit blickte er sie direkt an. Er sah den Respekt in ihren dunklen Augen und die Macht, die in ihrem Blick funkelte. Er verstand, dass sein Leben hier seinen Abschluss gefunden hatte. Die Götter hatten ihn fallen lassen.
Yetail löste die magischen Fesseln um seinen Oberkörper, damit seine Arme freikamen. Sie gewährte ihm die Gnade, sich selbst das Leben zu nehmen, wie es sein Wunsch gewesen war. Slonish schloss die Augen, spürte die raue Oberfläche der alten Reliquie in seiner Hand und rammte sich dann ohne Zögern das spitze Horn durch die Kehle.
 
Gefällt mir. Besonders das Duell des Schwarzen Gardisten mit dem Ork, wo beide bis zum letzten kämpften, hat mich richtig gefesselt!

Beim Zauberduell wird man ziemlich beansprucht sich das alles vorzustellen 😀. Mir persönlich ist der Ork zwar ein wenig zu edel, aber trotzdem auch ein spannender Kampf. Freu mich wenn es wieder mehr gibt 😎
 
Gefällt mir. Besonders das Duell des Schwarzen Gardisten mit dem Ork, wo beide bis zum letzten kämpften, hat mich richtig gefesselt!

das freut mich. Ich war mir nicht ganz sicher, wie gut das ankommen würde, mir persönlich gefiel das magische Duell besser. Aber das ist bestimmt Geschmackssache.

Beim Zauberduell wird man ziemlich beansprucht sich das alles vorzustellen 😀. Mir persönlich ist der Ork zwar ein wenig zu edel, aber trotzdem auch ein spannender Kampf.

Hm ... darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht. Aber wenn ich nachträglich meine Geschichte lese, kann ich mir gerade diese Magiekämpfe sehr gut vorstellen. Aber bestimmt auch Einstellungsfrage.

Ja, ein wenig edel ist er schon. Aber Slonish ist ja ohnehin kein normaler Ork, dazu ist er viel zu intelligent. Ich würde es einfach mit dem Alter erklären. Wäre er wie jede andere Grünhaut, wäre er niemals so alt geworden. Und im Alter wird man angeblich weiser😀
 
Ja, ein wenig edel ist er schon. Aber Slonish ist ja ohnehin kein normaler Ork, dazu ist er viel zu intelligent. Ich würde es einfach mit dem Alter erklären. Wäre er wie jede andere Grünhaut, wäre er niemals so alt geworden. Und im Alter wird man angeblich weiser😀

Das ist ein Argument ^_^

Und ich geb zu, dass ich auch mehr auf die Waffe auf Waffe Action stehe, als ein Zauberduell. Ist, wie du schon gesagt hast, eben Geschmacksache.
 
Also das lange warten hatt sich gelohnt. Endlich sind gleich zwei Charaktere gestorben. Das letzte Cuell von Korlif war ganz gut, bloß man empfindet eigentlich nichts al er stirbt allerdings ist sowas ja auch schwer zu erzeugen.

Das Magierduell war wircklich klasse man konnte es sich gut vorstellen und es war voller Aktion. Und nun wird ja der Splitterdrache freigesetzt also erwartet uns jede menge Blut und Verderben :lol:
 
Also das lange warten hatt sich gelohnt. Endlich sind gleich zwei Charaktere gestorben.

danke für das Lob. Genau genommen sid ja sogar drei gestorben, aber ich denke mal, du meinst zwei, aus deren Sicht geschrieben wurde. Hukort kam ja nie wirklich aktiv vor.

bloß man empfindet eigentlich nichts al er stirbt allerdings ist sowas ja auch schwer zu erzeugen.

das Problem hab ich irgendwie immer. Ich will das nicht so schmalzig machen, aber auch nicht bloß schreiben, dass es dunkel wurde. Problem: Ich hab einfach keine Ahnung, wie es ist, zu sterben (zum Glück😀) Naja ... hauptsache ihr wisst, dass er tot ist.

Das Magierduell war wircklich klasse man konnte es sich gut vorstellen und es war voller Aktion. Und nun wird ja der Splitterdrache freigesetzt also erwartet uns jede menge Blut und Verderben :lol:

freut mich, dass du es toll fandest. Hat mir auch Spaß gemacht, es zu schreiben.

Dass du aber auch immer alles verraten musst^^ ... ja, blutig wirds....
 
xD war doch klar das der splitterdrache kommt das wusste doch wircklich jeder:lol:

Aber wenn ich aufhören soll mutmaßungen anzustellen musst du nur was sagen😉

naja...zumindest nachdem ich letztens nochmal die Schriftrolle zitiert habe, sollte es klar sein.

Nein, ist schon in Ordnung. ich finds toll, wenn Vermutungen angestellt werden.
 
Mir hat der neue Teil auch sehr gut gefallen, aber ich muss sagen, dass mir auch das Duell mit Korlif besser. Auch wenn mir das Magierduell auch gut gefiel. Nur ein wenig schade ist es, das Korlif tot ist. Er war der Einzige relativ normale 😉. Und wenn Slonish tot ist haben die Orks praktisch keine Magiedefensive mehr, oder irre ich mich da?
 
Nur ein wenig schade ist es, das Korlif tot ist. Er war der Einzige relativ normale
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das tut mir leid ... aber noch lebt Riflis ja. Der sollte auch noch normal sein.

Und wenn Slonish tot ist haben die Orks praktisch keine Magiedefensive mehr, oder irre ich mich da?

das ist korrekt. Aber die Magie wird im folgenden in der Schlacht eine weniger große Rolle spielen. Bzw, es entsteht kein so großer Nachteil, wie man vielleicht denken könnte.
 
das tut mir leid ... aber noch lebt Riflis ja. Der sollte auch noch normal sein.
🙂 Ok, stimmt den gibt es auch noch.


das ist korrekt. Aber die Magie wird im folgenden in der Schlacht eine weniger große Rolle spielen. Bzw, es entsteht kein so großer Nachteil, wie man vielleicht denken könnte.
Ok, der Gedanke ist mir nor gekommen, weil Yetail schon so unter den Chaoskriegern gewütet hat, aber die haben eine ganze Menge Magier.
 
So ... nach längerer Wartezeit gehts jetzt weiter. ich hoffe, ich schaffe über Ostern mal wieder etwas mehr...

Letztes Kapitel des vierten Teils.

Luftkampf

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (2.Tag)

Der Wind peitschte Sisrall entgegen und zwang ihn, sich fest an die Halsdornen des Drachen zu klammern, der mit rasender Geschwindigkeit in die Tiefe stürzte. Ein weiteres Brüllen erklang, das ihm beinahe die Trommelfelle platzen ließ, und der Splitterdrache reagierte auf den neuen Angreifer. Mit einem Satz befand sich die Bestie in der Luft und wollte über das Schlachtfeld hinweg fliegen.
Doch Szar’zriss war schneller. Scharfe Krallen bohrten sich in durch die grüne Schuppenhaut und drangen in das Fleisch darunter ein. Grüner Lebenssaft floss aus den Wunden, die sich nicht heilen konnten, solange der rote Drache seine Krallen nicht löste.
Das größere Monster wirbelte in der Luft herum, sodass es über Szar’zriss hing. Dann ließ es sich einfach fallen und drohte, den kleineren Drachen zu zerdrücken. Sisrall befahl seinem Reittier, von seinem Kontrahenten abzulassen. Schon schnellten sie wieder durch die Luft. Hinter ihnen schlug der Splitterdrache mit den Flügeln und schoss ihnen hinterher, wobei er absichtlich tief flog und mit seinen armlangen Klauen Reihen zerfetzter Körper in den Armeen auf dem Boden hinterließ. Diese Bestie liebte das Töten.
Im Moment war Szar’zriss schneller, doch Sisrall als Sisrall über die Schulter sah, bemerkte er das beinahe belustigte Funkeln in den strahlend grünen Augen. Das Monstrum wusste, dass Szar’zriss nicht entkommen konnte. Er hielt sich absichtlich zurück, um Kraft zu sparen, obwohl er davon mehr als genug hatte. Dennoch vergrößerte sich der Abstand zwischen ihnen.
Jetzt, Szar’zriss, dachte Sisrall. Und schon wirbelte der Drache in der Luft herum, holte tief Luft und schleuderte dem herannahenden Splitterdrachen eine gewaltige Flammenfontäne entgegen. Die Bestie brüllte und schloss die Augen. Der kleinere Drache beschleunigte und inmitten der noch immer abkühlenden Luft prallten sie frontal aufeinander. Der Vorteil von Szar’zriss bestand darin, dass er die Augen offen hatte.
Seine scharfen Klauen bohrten sich beiderseits des Halses in den leuchtenden Schuppenpanzer. Das verletzte Monster fuhr herum und Sisrall hörte brechende Schuppen, als der lange Schwanz gegen die dunkelrote Brust knallte. Die beiden Drachen schnappten mit ihrem Reißzahnbewährten Mäulern nach dem jeweils anderen und versuchten, einander zu verwunden.
Szar’zriss hatte seine Krallen tief in den Bauch des Splitterdrachen gegraben, der ihn fest umklammert hielt. Eine der langen Gliedmaßen lag direkt hinter Sisrall um den tiefrot geschuppten Rücken. Indem er sich nur noch mit einer Hand am Hals des Drachen festhielt, zog der Druchii sein Schwert und hieb auf die Klaue ein. Selbst der magisch geschärfte Silberstahl von Khaines gesegneten Schwertern hatte Mühe, die Schuppenhaut zu durchdringen.
Aber er ließ nicht locker und sprach einen Blitzzauber, der den nächsten Hieb begleite. Sisrall legte so viel Kraft in den Schlag, wie er es wagte, und obwohl er dabei fast vom Rücken des Drachen gefallen wäre, durchdrang die Klinge dieses Mal die Schuppenhaut und entlud den arkanen Blitzschlag ins Fleisch des Splitterdrachen. Der zuckte zurück und lockerte die Umklammerung.
Szar’zriss löste sich sofort und schlug noch einmal mit dem Schwanz nach seinem Gegner, bevor davon schnellte. Der Hieb traf den Splitterdrachen seitlich am Hals und ließ ihn laut Schnaufend in die Tiefe stürzen, bevor er sich wieder fing. Dieses Mal war das Monster sichtlich zornig und verfolgte den roten Drachen mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Dabei hielt er sich ein Stück über seinem Gegner. Blutklinge wusste, dass er das Ziel war.
Deinen Bruder habe ich unterschätzt, Elf. Noch einmal werde ich den Fehler nicht machen. Dich werde ich zerfleischen. Die Gedanken erklangen so klar und rein in Sisrall Kopf, dass er zusammenzuckte. Ich habe keinen Bruder. Außerdem ist diese Bestie doch im alten Nagarythe zum letzten Mal aufgetaucht. Morathi ist die einzige, die einen Bruder zu der Zeit gehabt haben könnte. Was meint er also?
Aus reinem Instinkt sog der Splitterdrache Luft ein, um seinem Ziel einen Flammenstoß hinterher zu senden. Doch wieder kam nicht mehr als heiße Luft aus der gewaltigen Schnauze. Sisrall sprach einen Schattenzauber auf die Augen des Splitterdrachen. Die Bestie war kurzzeitig geblendet und wieder wirbelte Szar’zriss herum, um ihm einem Feuerstoß entgegen zu schleudern.
Als der Splitterdrache auf den Flammen auftauchte, waren seine Schuppen merklicher dunkler, doch sie erholten sich bereits wieder. Viel wichtiger war, dass die ausgetrockneten Augen den kleineren Drachen nicht mehr fanden. Verwirrt wirbelte das Monster in der Luft herum, bis Szar’zriss kaum zwei Meter über ihm war. Der grüne Schwanz zischte heran und Sisrall fluchte.
Die hinterlistige Bestie hatte ganz genau gewusst, wo ihr Gegner steckte. Es war naiv gewesen, anzunehmen, sie würde sich nur auf die Augen verlassen. Bevor Szar’zriss ausweichen konnte, donnerte der dornenbesetzte Schwanz gegen seinen Oberschenkel und verformte ihn weiter, als es normalerweise möglich war. Der Drache erbebte vor Schmerz und Wut, bevor er ein donnerndes Brüllen hervorstieß. Sein Bein mochte untauglich sein, aber sein Wille war noch lange nicht gebrochen.
Denn nun war er nah genug, um sich auf den Splitterdrachen zu stürzen und die langen Vordergliedmaßen um dessen gewaltigen Leib zu schlingen. Sisrall brauchte es nicht zu sehen, um zu wissen, dass sich die Klauen auf der Unterseite erneut in den Bauch des grünen Monsters gruben. Das jedoch verdrehe nun den Kopf, um Szar’zriss mit seinem Horn zu rammen und Sisrall sah mit Entsetzen, wie dessen Spitze nur knapp an der Kehle seines Reittiers vorbeizischte.
Voller Zorn verbiss sich Szar’zriss in den Hals seines Gegners, der plötzlich aufhörte, sich zu bewegen. Für Sisrall war das ein zu leicht errungener Sieg und er legte all seine Kraft in einen magischen Kraftstoß, der auf den Rücken der geschuppten Bestie traf und deren gewaltigen Leib zucken ließ. Es war also tatsächlich noch Leben in ihr. Doch was hat das Biest vor?
Sisrall riss entsetzt die Augen auf, als ihm nun der Wind auffiel, der rasend schnell an ihm vorbeizischte. Im Eifer des Gefechts hatte er völlig vergessen, darauf zu achten, aus welcher Richtung die peitschende Luft gerade kam. Nun kam sie direkt von unten und Sisrall konnte grade noch „Nein, Szar’zriss“ schreien, da kam Bewegung in den Splitterdrachen. Mit einem gewaltigen Ruck, der den kleineren Drachen völlig überraschte, wirbelte er herum, ignorierte die dabei entstehenden Wunden an Bauch und Hals.
Jetzt lag er wieder oben, mit dem Rücken zum Boden und unter ihm hing Szar’zriss, der nun versuchte, sich zu lösen. Sisrall sah nicht nach, wie weit der Boden noch weg war. Er sprang einfach ab, in der Hoffnung, nicht unter den massigen Körpern der beiden Drachen zermalmt zu werden.
Sein Fall dauerte erschreckend lange, dann schlug er mit einem Geräusch auf, das ihn würgen ließ. Seine Rüstung verbog sich genau wie seine Knochen. Seine Beine waren sofort unbrauchbar und sein Rücken protestierte bei jeder Bewegung. Sein Kopf fühlte sich an, als wollte er platzen und mit einem verbitterten Humor wünschte er sich plötzlich die Schmerzen zurück, die er empfunden hatte, als ihm die Rüstung auf den Leib geschmiedet worden war. Das war leichter zu ertragen gewesen.
Irgendwo erbebte die Erde, als die beiden Monster auf den Boden krachten. Er hörte sie beide brüllen. Den einen voller Schmerz und Pein, den anderen mit Triumpf und einem Lachen in der Stimme. Dann riss die geistige Verbindung zwischen Sisrall und Szar’zriss. Die plötzliche Leere war erschreckend. Er bemerkte erst jetzt die Verbundenheit zwischen ihm und dem Drachen. Dem Drachen, den er selbst mit all seiner Kraft bezwungen hatte, der ihn so oft übers Schlachtfeld getragen hatte. Dem Drachen, der sich einem Wesen, das beinahe ein Gott war, zum Kampf gestellt hatte. Dem Drachen, der nun tot war.
Flügelrauschen ertönte und aufgepeitschte Luft schlug gegen Sisralls gepeinigten Körper. Er zwang sich, die Augen zu öffnen. Über ihm schwebte der Splitterdrache und sank langsam zu Boden. Er kostete die Leiden seines Opfers bis zum letzten Moment aus. Der strahlend grüne Schuppenpanzer blendete Sisralls Augen und der Druchii war dankbar, als er eine dunklere Stelle fand, die er anblicken konnte.
Es dauerte beinahe fünf Herzschläge, bis sich quälend langsam erste vernünftige Gedanken in seinen gemarterten Geist schlichen. Eine dunkle Stelle? Inmitten von leuchtenden Schuppen? Fehlt dort eine Schuppe? Er zwang sich, genauer hinzusehen, obwohl seine Augen davon zu tränen begannen. Tatsächlich, dort fehlte eine einzige Schuppe an dem gewaltigen Leib des Splitterdrachen. Na warte, du Bestie.
Ein letztes Mal nahm Sisrall all seine Kräfte zusammen und sprach einen einfachen Zauber….

Yetail erkannte wesentlich schneller als Sisrall, was der Splitterdrache plante. „Er wird sie zermalmen“, flüsterte sie leise. Schon rannte sie los. Die beiden würden irgendwo in der Mitte des Schlachtfeldes einschlagen. Mit Entsetzen sah sie, wie der Plan der Bestie aufging. Szar’zriss und Sisrall hingen unter ihm und der Boden war schon zu nahe, als dass sie sich noch hätten lösen können.
Mit einer Mischung aus Erleichterung und großer Sorge beobachtete die junge Meisterin, wie Blutklinge absprang und ein Stück von den Drachen auf den Boden prallte. Die Krieger wichen zurück und die Erde bebte unter der Masse der gewaltigen Monster. Die darauffolgende Stille kündete von Entsetzen und Furcht. Dann brüllten die beiden Drachen auf und Yetail verzog das Gesicht, während sie sich weiter Sisrall näherte. Sie bemerkte nicht einmal, dass sie schon wieder schwebte, so eilig hatte sie es, ihren Gefährten zu erreichen. Er würde ihre Hilfe brauchen, wenn er überhaupt noch lebte.
Sie beobachtete, wie der Splitterdrache aufflog und mit einem gewaltigen Hieb seiner Pranken Szar’zriss‘ Hals traf. Der Halsreif zerbrach und fiel unnütz zu Boden. Der Drache taumelte und brach dann zusammen. Sein Körper bewegte sich unregelmäßig, doch er atmete noch. Yetail war sicher, dass er sich mit der Zeit erholen würde.
Sie sandte dem Splitterdrachen sieben blaue Blitze entgegen, um ihn von dem roten Drachen abzulenken. Tatsächlich flog er auf und verließ sein besiegtes Opfer. Doch er flog zu der Stelle, an der Sisrall auf dem Boden lag. Die Soldaten der Druchii flogen panisch, als er auf sie zukam. Yetail formte panisch weitete Zauber, ohne sich darum zu kümmern, ob sie Wirkung zeigten, oder nicht.
Das Monster sandte ihr einen mentalen Kraftstoß entgegen, den Yetail mit ihrem Zauberstab abfing. Das Holz vibrierte angesichts der Kraft und sie stemmte sich gegen den mächtigen Angriff. Der Splitterdrache fletschte die Zähne und plötzlich war die Luft vom Geräusch berstenden Holzes erfüllt. Ihr Stab war zerbrochen. Die Rubine zerstoben zu millionen kleinster Splitter, die wie Staub zu Boden rieselten. Yetail fing sie mit einem Zauber ein und funkelte dann die Bestie wütend an. Ohne ihren Stab konnte sie aber nur noch wenig ausrichten
Der Splitterdrache schien sie verhöhnen zu wollen und senkte sich betont langsam auf den Erwählten herab. Yetail wusste, dass sie hier scheitern würde, doch sie wollte Sisrall nicht aufgeben. Dann sandte Blutklinge einen Zauber aus, der einfach war, jedoch eine Kraft beinhaltete, die selbst die junge Meisterin überraschte. Der Schlag traf den Splitterdrachen direkt in den Bauch und ließ ihn mit einem Brüllen davonfliegen. Er erhob sich mit gewaltigen Flügelschlägen, versuchte noch einmal erfolglos, Sisrall zu verbrennen, und zog dann Kreise hoch über dem Schlachtfeld, wo ihn auch die Speerschleudern nicht mehr erreichen konnten.
Yetail kniete sich neben Sisrall und nahm ihm den Helm ab. Sie richtete den Blick auf sein Gesicht, um nicht die Schäden an seinem Körper sehen zu müssen. Trotz der Schmerzen lächelte er bei ihrem Anblick.
„Gut, dass du hier bist, Yetail.“
Die lächelte mit einer Zuversicht, die sie nicht empfand und fuhr ihm durchs schwarze Haar. Er fuhr ernst fort und blickte ihr direkt in die Augen, obwohl ihm anzusehen war, dass er Mühe hatte, seine Lider nicht zufallen zu lassen.
„Es tut mir Leid, dass du keine Antwort bekommen hast. Du wärst die beste Gefährtin geworden, die ich hätte finden können. Ich hätte dich gerne auf ewig an meiner Seite gehabt.“
Er hustete und ein Krampf schüttelte seine gebrochenen Glieder. Yetail versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Sie hatte ihre Antwort bekommen, doch nun war es zu spät für sie beide.
„Ich werde dich retten.“
„Nein, Yetail. Der Splitterdrache würde zurückkommen und uns beide töten. Außerdem ist es mein Fluch, vor dem Ende der Schlacht zu sterben. Hast du das vergessen?“
„Du kannst ihn brechen, ich weiß das.“
„Es geht nicht darum, ihn zu brechen, um unsterblich zu werden. Es geht darum, ihn zu erfüllen. Ich muss sterben, es gibt keinen anderen Weg. Der Splitterdrache sagte etwas zu mir, das ist erst nicht verstanden habe. Er meinte, er hätte meinen Bruder unterschätzt. Ich weiß, dass einer der Träger der Marilim ihn vor sehr langer Zeit besiegt hat. Ich weiß jetzt, dass dieser Mann zwar nicht mein Bruder aber doch mein Vorfahr war. Alle Träger der Marilim entstammen einer Blutlinie. Und du bist meine Schwester und Gefährtin. Deshalb konnte der Splitterdrache dir auch keine Kraft entziehen.
Du sollst die dreizehnte sein, die uns alle zur Unsterblichkeit führt. Du kannst die Kinder des Mordes wiedererwecken. Dort wo sich Magie und scharfer Stahl berühren, liegt der Raum der Zwölf. Hole uns zurück, Yetail. Ich gebe dir die Macht der Marilim auch ohne Khaines Willen. Aber denk an eines: Unternehme nichts für mich. Was auch immer du vorhast: Tu es für unser Volk.“
Unter Schmerzen zog er sie zu sich hinab und küsste sie. Yetail verdrängte ihre Überraschung und erwiderte seine Begierde. Endlich hatten sie einander erkannt. In diesem Moment konnte sie sogar vergessen, dass Sisrall im Sterben lag, in diesem Moment war sie glücklich.
Dann spürte sie, wie Blutklinges Kraft in sie hineinfloss. Das Geschenk der Marilim wurde ihr überreicht, nicht von Khaines Willen, sondern von seinem letzten Erwählten. Für Yetail verging eine Ewigkeit, in der sie sich küssten und sie die Kraft aufnahm, die er ihr gab. Dann floss der letzte Tropfen purer Macht in ihren Körper und sie wurde von einer gewaltigen Druckwelle zurückgeschleudert.
Im Flug öffnete sie die Augen und sah Sisralls Körper, der sich in einer schimmernden Energiesäule auflöste. Er hatte recht behalten. Sein Tod war notwendig gewesen. Khaine hatte es so gewollt. Zwölf werden vergehen, dreizehn ewig bestehen, hallte sein letzter Gedanke in ihrem Geist wider.
Dann schlug sie unsanft auf. Um sie herum war es den Soldaten nicht besser ergangen. Die junge Zauberin sprang jedoch sofort wieder auf. Sisrall war verschwunden. Über ihr kreischte der Splitterdrache. Er war direkt von der Energiesäule erfasst worden. Als sie ihn ansah, schlug er einmal mit den Flügeln und verschwand in einem knisternden grünen Blitz.
„Ist er nicht tot, oder Herrin?“
Yetail blickte zur Seite. Yucalta stand dort, die Zügel eines Pferdes in der Hand. Hat der ganze Kampf wirklich so lange gedauert? Die Novizin blickte ebenfalls in den Himmel.
„Ich glaube nicht.“
„Ich habe erfahren, dass er durch den Warp springen kann. Bestimmt wird er seine Wunden lecken und dann wiederkommen. Aber wenigstens ist die Schlacht für heute vorbei. Habt ihr diese Energiesäule geschaffen?“
Yetail nickte schwach. Sie wollte nicht über Sisralls Tod sprechen. Die Leute würden früh genug erfahren, dass der Erwählte tot war. Sie wollte nicht diejenige sein, die daran schuld war. Aber tatsächlich zogen sich Chaos und Orks wieder einmal zurück. Zum Ende hin hatte sie gemeinsam gegen den Splitterdrachen gekämpft und keiner wollte nun die Feindseligkeiten wieder aufleben lassen. Das konnte bis zum nächsten Tag warten.
„Wo wollt ihr denn hin, Herrin?“
„In die Stadt. Ich muss über einiges nachdenken. Wenn es etwas Dringendes gibt, findest du mich im Tempel. Sag den Tempelkrieger, du willst zu Bluthand. Wenn sie dich einlassen, woran ich zweifele Ich habe sehr schlechte Neuigkeiten für sie.“
„Aber der Tag ist doch gewonnen!“
Yetail ließ sie stehen.
„Der Tag ja, aber vielleicht haben wir die Schlacht gerade verloren.“
 
Ach wie schade,
er ist tod, *in tiefer Trauer sei*
(in diesem Forum gibt es echt keinen heulenden Smily)

aber vielleicht kommt er ja wieder. Es gibt schließlich noch Nerglot.😀

Jedenfalls ist das ein besonderer Teil in der Story, ich hoffe das es bald was neues gibt und bin besonders gespannt wie die Dunkelelfen auf den Tod ihres Erwählten reagieren.
2 von 4 sind jetzt also schon tod. Mal sehen was die anderen beiden Erwählten noch so machen.

Was die Rechtschreibung angeht hab ich nichts gefunden was erwähnenswert wäre.

Allerdings finde ich diese Formulierung etwas seltsam: „Ist er nicht tot, oder Herrin?“
Ich würde das durch folgendes ersetzten:
„Er ist nicht tot, oder Herrin?“

mfg
vdc/Freelancer/Lorenz