WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

Ahhh, es kommt doch noch mehr.

Na dann warte ich mit Lobhuldigungen noch....

Ach, Lob kannst du immer anbringen 😉

Ansonsten, ja, das Ende ist vergleichsweise einfach zu erkennen, es steht nämlich dort nämlich in großer Fettschrift eines der 24 möglichen 4-Tupel der Menge M={'E','D','N'} (jear, höhere Mathematik ist lustig) 😀
Nach diesem Wort kommt dann nur noch ein bisschen Gefasel meinerseits bezüglich des neuen Hintergrundes sowie die Danksagung.

Also merken: Wenn da Ende steht, dann kanns losgehen mit dem Lob 😉

So, damit das hier nicht schon wieder ein Doppelpost wird, geht es jetzt wieter.

Wie gesagt, Sisrall und Yetail hatten ihr Ende bereits, deshalb kommen wir nun zu jemand anderem:

Viel Spaß.

Noch am Leben (1/2)



Die Möglichkeit, die Welt auf eigenen Füßen zu erkunden, versüßt das Leben mit grenzenloser Freiheit.
- Redensart der Autarii

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (5.Tag)
Mitternacht

Beinahe zärtlich und mit ruhiger Präzision versank der Dolch in der Kehle des jungen Mannes. Heißes Blut schoss aus der Wunde, während er die Augen aufriss und seine Hände sich panisch um die Unterarme seiner Mörderin klammerten. Ein blubberndes Röcheln war alles, was er hervorbrachte, bevor sein Blick langsam glasig wurde. Mit einem Ruck wurde die Klinge aus dem sterblichen Fleisch befreit und der Kopf des Druchii sank leblos zurück auf den Boden.
Mit rauer Eleganz erhob sich Viverla’atar und säuberte den blutbefleckten Dolch am Mantel des Toten, in den dieser sich zum Schlafen eingewickelt hatte. Dann schob sie das Messer wieder in die verborgene Scheide in ihrem Stiefel.
Um sie herum lagen die Leichen der Priester, mit deren Hilfe sie aus der Stadt entkommen war. Sie hatten tatsächlich ein kaum besetztes Tor zu den Bergpfaden gefunden. Es war Viverla’atar ein Leichtes gewesen, den wachhabenden Druchii umzubringen und den unerfahrenen Männern einzureden, dass das ein Untoter gewesen wäre. Von da an hatte sich ihre Laune stetig gebessert. Sie waren über die schmalen Steige gewandert und durch ein paar Schluchten geklettert, bis sie schließlich die Ebene wieder erreicht hatten.
Ironischer Weise hatten die Priester dann beschlossen, ausgerechnet auf dieser Lichtung die Nacht zu verbringen. Viverla’atar hatte sie sofort wiedererkannt. Hier war sie vor fast genau einem Tag in eine Unsterbliche verwandelt worden. Hier hatte ihr neues Leben begonnen. Und nun stand sie wieder hier, während all ihre Hoffnungen in Trümmern lagen. Aber sie war am Leben und im Moment schien sie auch nicht verfolgt zu werden.
Während ihre Reisegefährten um sie herum eingeschlafen waren, hatte sie begonnen, nachzudenken. Ziemlich schnell waren ihr zwei Dinge klargeworden: Erstens, sie konnte nicht schlafen. Es ging einfach nicht. Ihr Körper war erstarrt und würde niemals wieder Müdigkeit verspüren. Zweitens: Die Priester waren jetzt nur noch eine Gefahr für sie. Zum einen hielten sie Viverla‘atar hier, immer noch in Sichtweite der Stadt, die Nacht über fest, zum Anderen könnten sie sie wiedererkennen und sie verraten, sobald offiziell nach ihr gesucht werden würde.
Sie hatte die Männer nicht nach ihrem Reiseziel gefragt, weil sie einfach nur aus Naggarond hatte herauskommen wollen. Vermutlich aber waren sie nach Har Ganeth unterwegs. Die Stadt lag am nächsten. Vielleicht hatten einige von ihnen auch Verwandte auf den Ländereien der Hochgeborenen, wo sie eine Weile unterkommen konnten. Wie auch immer, Viverla’atar musste in eine andere Richtung. Noch bestand die Möglichkeit, dass Nerglot in ihrem Tal auf sie wartete. Zusammen hatten sie in jedem Fall bessere Chancen als allein.
Also hatte sie getan, was nötig war, und die Priester im Schlaf ermordet. Hinterhältig, rasch und gnadenlos. Außerhalb der Stadt und besonders hier im Wald fühlte sie sich wieder in ihrem Element und die Jägerin in ihr war vollständig erwacht.
Rasch und methodisch durchsuchte sie Kleidung und Taschen der Toten. Alle hatten Goldmünzen dabei, die Viverla’atar mitgehen ließ. Man konnte ja nie wissen. Die Nahrungsmittel und den Großteil der persönlichen Gegenstände ließ sie liegen. Sie fand ein paar wertvolle Ringe, allerdings waren diese eindeutig als die von Gottesdienern zu erkennen und deshalb viel zu auffällig. Genauso unnütz waren in ihren Augen die Bücher und Schriften, die einige der Männer aus dem Schrein mitgenommen hatten. Diese Kerle waren es ganz offensichtlich nicht gewohnt, lange allein in der Wildnis unterwegs zu sein.
Beinahe hätten sie dann auch das kleine, unscheinbare Buch beiseite geworfen, das sie in einer Tasche des jungen Mannes fand, dessen Zimmer zerstört worden war. Sie erinnerte sich daran, wie er etwas aus dem blutverschmierten Umhang herausgenommen hatte, bevor er ihn weitergereicht hatte. Das könnte dieses Büchlein gewesen sein.
Neugierig schlug sie es auf und seufzte dann. Sie hatte sich so daran gewöhnt, im Dunkeln sehen zu können, dass sie ganz vergessen hatte, dass es mitten in der Nacht war. Aber auch ihre Sinne hatten Grenzen und ohne richtiges Licht waren die Buchstaben auf den Seiten für sie nur schwarze Linien auf einer grauen Fläche. Unmöglich zu lesen.
Dann hörte sie ganz in der Nähe Hufgetrappel und schrak zusammen. Rasch ließ sie das Buch in eine Innentasche ihres Umhangs gleiten und zog ihr Kurzschwert. Sie huschte in Deckung und lauschte. Das klang nach zwei oder drei Pferden, die ziemlich schnell unterwegs waren. Allerdings hatte sie sich vielleicht in Bezug auf die Entfernung geirrt. Es war absolut windstill geworden und für ihre feinen Ohren klangen die Geräusche möglicherweise viel näher als sie es tatsächlich waren.
Dennoch hielt sie den Atem an, als die Reiter immer dichter kamen, ihre Höhe passierten und sich schließlich wieder entfernten. Langsam entspannte sie sich. Es sah nicht so aus, als würde man sie hier vermuten. Das Geräusch der Pferde hatte nicht nach gepanzerten Streitrössern geklungen, sondern eher nach ausdauernden Reittieren. Sehr wahrscheinlich waren das Boten, die nach Har Ganeth und Karond Kar unterwegs waren, um vom Sieg zu berichten und neue Truppen zur Befestigung von Naggarond zu beordern.
Möglicherweise aber hatten sie auch eine Beschreibung von ihr dabei, um überall nach ihr suchen zu lassen. Umso wichtiger war es, hier zu verschwinden. Sie musste weg von den Städten und Straßen der Druchii und tiefer in die Berge und Wälder. Rasch ließ sie den Blick über den Schauplatz des Gemetzels schweifen und zuckte dann die Achseln. Sie bezweifelte, dass die Leichen in den nächsten zwei Tagen gefunden werden würden, und danach wäre sie schon viel zu weit weg.
Rasch huschte sie durch das Unterholz und blieb dann am Waldrand stehen. Vor ihr erstreckten sich die weiten Hügel, die schließlich in die schroffen Gipfel der Eisenberge übergingen. Kaum Deckung und keine Möglichkeit, sicher zu rasten. Sie grinste. Aber sie brauchte ja auch nicht zu schlafen und auch nicht zu essen. Sie konnte wandern, solange und soweit sie wollte.
Dennoch begann sie ihren Weg so vorsichtig wie möglich. Sie hielt sich im Schatten der Hügel und versuchte, immer in der Senke zwischen ihnen zu bleiben. Der Vollmond war ziemlich hell und ihre Silhouette hätte sie verraten können. Vermutlich waren die Druchii zwar mehr damit beschäftigt, ihren Sieg zu feiern, aber sie hatte nicht vor, sich umbringen zu lassen, nur um etwas schneller voranzukommen. Sie hatte Zeit.
Kurz wünschte sie sich, ein Pferd zu haben, schalt sich dann aber eine Närrin. Sie war eine Unsterbliche. Sie konnte zwar nicht so schnell laufen, wie sie reiten könnte, aber dafür konnte sie ohne Pause durchmarschieren. Innerhalb eines ganzen Tages konnte sie auf die Weise durchaus eine größere Strecke zurücklegen als ein Reiter in ruhigem Tempo, der sich und dem Tier Pausen gönnen musste. Und ohne Pferd war sie auf jeden Fall deutlich unauffälliger und flexibler.
Sie huschte weiter über die Hügelebene und hielt sich dabei immer in Richtung Norden und ein wenig nach Westen, um den Fuß der Berge zu erreichen. Sobald sie sich sicher genug fühlte, beschleunigte sie ihre Schritte und gab ihre geduckte Haltung auf. Wenn irgendwer sie hier noch finden sollte – vor allem im Dunkeln – müsste er schon außerordentliche Fähigkeiten besitzen. Und dann würde sie ihn vermutlich ebenfalls rechtzeitig bemerken. Immer wieder blickte sie über die Schulter, aber die Hügel und Täler hinter ihr waren leer. Vor allem war keine leuchtende Aydar auszumachen. Auch am Himmel verdunkelten keine Schwingen die Sterne. Man schien sie nicht zu verfolgen.
Leise fing sie an, ein Lied zu summen, während die Anspannung mit jeder Stunde ihrer Wanderung mehr von ihr abfiel. Sie war noch am Leben und sie hatte die Stadt verlassen. Hier am Rande der Berge fühlte sie sich wohl und mit ihren neuen Fähigkeiten gab es nur wenige, die ihr gefährlich werden könnten. Sie hatte gute Aussichten, zu überleben, und das Wichtigste war, sie war unterwegs.
 
Komm ja nicht mit so einem Firlefanz wie Mengen, sonst schicke ich dir mal eine Präsentation, die die Grundlagen Logik vermittelt... hehehe. ^_^

oh jear. Das kommt noch früh genug, glaub ich ^^

Aber ich finde die Einstellung der Mathematiker "Ich hab jetzt keine Lust mehr, ich definier mir jetzt einfach x=y ..." irgendwie herrlich 😀

Zur Geschichte: Das weitere Schicksal Viverla´s wäre auch eine interessante Geschichte, aber nur insofern sie nicht im zweiten Teil des Kapitels noch umgelegt wird. 😀

hehe, das erfährst du morgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso keine Lust mehr.
Mathematiker definieren worüber sie reden, und dann fangen sie an zu reden. Nur weil andere Wissenschaftler es gerne andersherum handhaben ;D.

Mich hat ja und fasziniert immer noch die Definition der Unendlichkeit.

Aber egal.

Braucht Viverla'atar eigentlich auch Blut wie Yerill oder nicht? Daß wäre ja eigentlich schon ganz schön krass. Zumal sie ja eine freie Untote ist.
 
Hallo SHOKer,
ich habe ja versprochen das ich mich jetzt öfters über dein Werk „beschweren“ (flacher Witz bezogen auf versprochen😀), nein kommentieren werde.
Leider habe ich z.Z. nicht so viel Zeit zum Lesen (und leider auch kein „richtiges“ Internet:angry🙂, wie ich eigentlich gern hätte haben wollen, ich schaffe es nicht mal die Updates von „das Schwinden“ zu lesen.
Am liebsten würde ich gern mal meine 17 Tage Resturlaub vom letzen Jahr mit den 30 Tagen von diesen Jahr kombinieren und mal so richtig schön entspannt dein Werk von Anfang bis zum jetzigen Stand lesen, natürlich auch „das Schwinden“ und ein paar andere Sachen erledige, wie Urlaub mit meiner besseren Hälfte:wub:, meine 40k Chaosarmee fertigstellen und nicht zu vergessen dir mal ein vernünftiges Feedback zu geben, mit wenn gewünscht ein paar Verbesserungsvorschlägen (wenn mir welche ein-/auffallen sollten) als nur zu sagen:


DIE GESCHICHTE IST EINFACH DER HAMMER!!!!!


Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich irgendwann leicht durcheinander gekommen bin mit deinen sehr schnell aufeinander folgenden Updates (was ja an für sich sehr positive ist, außer wenn meiner einer zu doof ist die Reihenfolge einzuhalten) und so den Überblick verloren was ich schon gelesen hatte und was nicht. Daraufhin bin ich zur Überzeugung gekommen es ist besser nochmal von vorn anzufangen und sich neu fesseln zulassen als sich unnötig über sich selbst zu ärgern.

So lange Rede kurzer Sinn, mach weiter so, schreib weiter in so einer hohen Qualität und Quantität.

Gruß Lars
PS ich werde mal sehen das ich am Wochenende dir einen Kommentar zu kommen lasse über die Sachen die ich bis dann geschafft habe zu lesen, habe bis dahin ca. 12 Stunden Zeit 2x ca. 4 Stunden Flug + 2,5 Stunden Pause zwischen den Flügen + 1,5 Stunden warten auf den ersten Flug.
 
Wieso keine Lust mehr.
Mathematiker definieren worüber sie reden, und dann fangen sie an zu reden. Nur weil andere Wissenschaftler es gerne andersherum handhaben ;D.
naja, unser Professor meinte "Und weil wir keine Lust haben, immer Menge M zu sagen, definieren wir jetzt, dass Familie F das gleiche ist" ...


Braucht Viverla'atar eigentlich auch Blut wie Yerill oder nicht? Daß wäre ja eigentlich schon ganz schön krass. Zumal sie ja eine freie Untote ist.
nein, ihr Körper ist ja erstarrt, sie braucht überhaupt nicht zu essen. Deshalb kann sich ihr Körper aber auch nicht selbst heilen. Heißt im krassesten Fall, wenn sie ein Schwert durch die Brust kriegt, dann bleibt der Stich da, wenn sich niemand findet, der sie heilt.
Yerills Körper kann das, sogar ziemlich schnell. Dafür funktioniert bei ihr aber auch keine externe Heilung.

Daraufhin bin ich zur Überzeugung gekommen es ist besser nochmal von vorn anzufangen und sich neu fesseln zulassen als sich unnötig über sich selbst zu ärgern.
na dann viel Spaß.

wenn du willst, kann ich dir zu dem Zweck ja noch mal eine etwas neuere PDF zukommen zu lassen. Hab ja noch ein paar Fehlerchen behoben, zumindest in den ersten 1,5 Teilen.

Ansonsten vielen Dank für das Lob von euch beiden.


So, und dann machen wir hier auch gleich mal weiter. Hier jetzt auch Viverla'atars Ende in dieser Geschichte.

Viel Spaß.

Noch am Leben (2/2)

Die Möglichkeit, die Welt auf eigenen Füßen zu erkunden, versüßt das Leben mit grenzenloser Freiheit.
- Redensart der Autarii

Die Eisenberge, Westliches Naggaroth

2567 IC; 8. Abnehmender Mond

(Eine Woche später)

Viverla’atar ignorierte den eisigen Wind, der über ihre untote Haut fuhr und ihre bronzenen Haare verwirbelte. Sie hatte ihre Tarnung wieder aufgegeben und zeigte offen, wer und was sie war. Sie forderte alle heraus, sie anzugreifen. Allerdings gab es hier niemanden, der sich dafür hätte interessieren können. Sie war allein und furchtbarer Zorn brodelte in ihr.
Es war, als würden die Stationen ihres Lebens noch einmal rückwärts zu ihr zurückkehren. Sie dachte an die Lichtung, auf der Nerglot sie verwandelt und auf der sie die toten Priester zurückgelassen hatte. Sie dachte an Ghrond, das sie vor zwei Wochen noch als gottverlassene Ruinenstadt gesehen hatte und das jetzt wieder voller Leben, voll emsigem Treiben und voller Hoffnung gewesen war. Und jetzt stand sie hier, wo alles begonnen hatte.
Sie starrte auf das kreisrunde Tal hinunter und konnte es nicht fassen. Ihren Stamm gab es nicht mehr. Der ganze mächtige Berg, an den sich ihr Lager geschmiegt und hinter dem sich der Altar der Absoluten Dunkelheit befunden hatte, war in sich zusammengestürzt. Niemand in der Nähe konnte das überlebt haben. Der Altar selbst war verschwunden. Allerdings nicht spurlos. Jeden noch so winzigen Splitter des einst so imposanten Gipfels umgab etwas Geisterhaftes, etwas Schattenartiges, als würde die Dunkelheit, die einst im Altar gefangen gewesen war, nun aus den Steinen selbst sickern.
Der Anblick erinnerte sie unwillkürlich an die schwarzgewandte junge Frau, die sie am Ende der Schlacht in Naggarond gesehen hatte. Hatte sie etwas hiermit zu tun gehabt? War sie vielleicht mithilfe des Altars aus dem Schattenreich heraufgestiegen und hatte ihn dabei zerstört? Hatte Sisrall sie vielleicht unabsichtlich gerufen, als er ihren Vater getötet hatte?
Andererseits: Eigentlich war sie doch nur eine Sterbliche gewesen, zwar mit seltsamen Fähigkeiten, aber letztendlich doch nur eine Elfe. Und eigentlich war es doch unwichtig, wo sie hergekommen war, oder? Wenn Viverla’atar sie in die Finger bekam, würde sie sie auf jeden Fall dorthin zurückschicken.
Genau wie der Altar der Absoluten Dunkelheit schien auch der Flammenbrunnen auf der gegenüberliegenden Seite des Tals außer Kontrolle geraten zu sein. Auch dort war der gesamte mächtige Gipfel in sich zusammengestürzt. Noch immer rotglühende, aber dennoch inzwischen kühle Steine bedeckten das ehemalige Lager des anderen Stammes und zogen sich weit in den Wald hinein. Oder vielmehr dorthin, wo einst imposante Bäume gestanden hatten.
Denn die Macht der beiden Heiligtümer hatte auch den Wald verändert. Auf der südlichen Seite des Flusses lauerten finstere Schatten zwischen den dunklen Stämmen. Selbst jetzt, wo die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hatte, schaffte sie es nicht, das Blätterdach zu durchdringen. Es war kalt und unheimlich dort drin und selbst die Unsterbliche hatte zugesehen, dass sie rasch wieder ans Tageslicht kam, auch wenn es ihre Haut reizte. Dort drin gab es kein Leben mehr, das war deutlich zu spüren. Die Bäume selbst schienen erstarrt zu sein. Nicht einmal der scharfe Wind der Eisenberge entlockte ihren Wipfeln ein Rascheln.
Auf dem nördlichen Ufer dagegen gab es keinen Wald mehr. Verkohlte Stämme und aschebedeckte Erde waren alles, was dort noch zu sehen war. Erkaltete, aber trotzdem noch immer glühende Lavaströmte zogen sich wie gierige Krakenarme vom zerstörten Berg aus bis fast hinab zum Fluss und schufen einen scharfen Kontrast zu den schwarzen Überresten der einst prächtigen Bäume.
Auch dort gab es kein Leben mehr. Viverla’atar hatte das gesamte Tal durchkämmt. Sie war vollkommen allein. Nicht einmal Tiere wagten es noch, sich hier aufzuhalten. Und alle Autarii ihres Stammes, die vielleicht die Zerstörung der beiden Berge überlebt hatten, waren genauso geflohen. Die Unsterbliche konnte es ihnen nicht verdenken. Die anderen Clans hatten dank der Viermächteschlacht sicher ebenfalls große Verluste zu beklagen und waren bestimmt bereit gewesen, die heimatlosen Autarii aufzunehmen. In den Bergen musste man eben praktisch denken und handeln.
Das Schicksal ihrer Stammesgenossen interessierte sie aber ohnehin nicht. Sie war nicht hierhergekommen, um an ihr früheres Leben anzuknüpfen. Das war vorbei, unwiderruflich. Sie hatte etwas anderes gesucht. Jemand anderen. Aber nachdem sie nun das gesamte Tal durchwandert hatte, konnte sie nicht länger leugnen, dass Nerglot wohl nicht hier war. Er war also tot. Überraschenderweise berührte sie diese Tatsache überhaupt nicht. Er war zu schwach gewesen.
Während der einen Woche, die ihre Reise gedauert hatte, hatte sie viel über ihr Verhältnis nachgedacht. Inzwischen konnte sie sich nicht mehr erinnern, weshalb sie für einen kurzen Augenblick geglaubt hatte, ihn zu lieben. Alles, was sie fühlte, waren Hass und Rachsucht, die noch immer nicht erfüllt worden waren. Weil er versagt hatte. Sie bedauerte seinen Tod nicht.
Dennoch stand sie jetzt allein und planlos hier. Nerglot hatte zumindest über mächtige Magie verfügt und gewusst, was zu tun war. Sie konnte nicht einmal Untote erschaffen. Sie war völlig auf sich allein gestellt und alles, was sie hatte, waren ihre Waffen und ein paar rudimentäre magische Kenntnisse. Damit hatte sie keine Möglichkeit, gegen die Druchii vorzugehen.
Verzweifelt ließ sie sich auf den Boden sinken und legte das Gesicht in ihre Hände. Das war eine Angewohnheit aus ihrem sterblichen Leben. Ihrem neuen Körper machte es nichts aus, beliebig lange bewegungslos zu stehen. Aber es tat gut, ihrer Hilflosigkeit nachzugeben und den Blick abzuwenden von diesem Tal, in dem sie den Großteil ihres Lebens verbracht, für das sie gekämpft und getötet hatte und das nun nur noch eine leblose Farce seiner einstigen Schönheit war. Irgendwie, musste sie zugeben, war es damit das perfekte Spiegelbild ihrer selbst. Auch sie war tot, freudlos und kalt. Und auch sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst, völlig zerstört und ohne Zukunft.
Sie ließ es zu, dass der Wind sie umwarf, und rollte sich auf dem unebenen Untergrund zusammen. Sie konnte nicht mehr weinen, aber ihr Leib zitterte dennoch vor Verzweiflung und vergeblichem Zorn. Das war das Schlimmste. Heiße Wut brodelte in ihr, doch es gab keine Möglichkeit, jene zu bestrafen, die ihr all das angetan hatten, keine Chance, endlich ihre verdiente Rache zu bekommen. So richtete sie ihren Hass auf sich selbst und lag bebend auf der steinigen Erde.
Die scharfen Kanten und Spitzen drückten in ihre Haut und sie empfand sie als verdiente Bestrafung für ihre Schwäche. Am Anfang merkte sie es auch kaum, doch als sich ihre Gedanken nach einer gefühlten Ewigkeit wieder beruhigten und die lähmenden Gefühle mehr und mehr in den Hintergrund drängten, wurde der Untergrund zunehmend lästig. Er lenkte sie von ihrer Verzweiflung ab.
Zornig tastete sie unter sich, um einen ganz besonders großen, störenden Stein unter ihrer Hüfte zu beseitigen. Doch dann hielt sie verwundert inne, als sie bemerkte, dass der Quälgeist gar nicht Teil des Bodens war, sondern sich in einer Tasche ihres Mantels befand. Überrascht verdrängte sie ihr Selbstmitleid und setzte sich auf.
Sie zog das kleine Büchlein hervor, das sie schon fast vergessen hatte. Weniger aus echtem Interesse, sondern eher um sich abzulenken, schlug sie es irgendwo in der Mitte auf und überflog lustlos die Seiten. Legenden über vergessene Mächte, geheime Tempel und gefangene Dämonen, dachte sie missmutig. Warum hat sich dieser blöde Priester solche Mühe gemacht, ein Märchenbuch zu verbergen? Enttäuscht wollte sie es schon wegwerfen, als ihr Blick auf einen Namen fiel, der sie innehalten ließ. Neugierig sah sie genauer hin und las die Zeilen. Tatsächlich, dort stand etwas über den Splitterdrachen.
Wenn sie darüber nachdachte, dann hätte sie bis vor Kurzem auch jeden für verrückt erklärt, der ihr von einem riesigen, grün leuchtenden Monster erzählt hätte, das Magie fressen konnte. Aber der Splitterdrache war real gewesen, genau wie Yerill und Darmal, die nicht weniger unglaublich waren. Auch die Kinder des Mordes waren bis vor Kurzem nur Legenden und Sagen gewesen.
Mit neuem, zögerlichem Interessen blickte sie auf das Buch hinab. Wer wusste schon, wie viele dieser Geschichten der Wahrheit nahe kamen? Und sie hatte doch Zeit, beliebig viel Zeit, um es herauszufinden, oder? Ihre Rache konnte warten. Die Druchii würde es auch in ein paar Jahren noch geben. Nerglot hatte Jahrtausende auf seine Rache hingearbeitet. Sie war eine Unsterbliche, die Zeit war ihre wichtigste Verbündete. Im Moment sogar die einzige Verbündete.
Mit neuer Entschlossenheit rappelte sie sich auf. Nerglot mochte tot sein, aber sie war es noch lange nicht. Und es gab andere Mächte auf dieser Welt, die es wagen würden, die Druchii herauszufordern. Nerglot war gescheitert, weil er letztendlich allein gewesen war und weil er sich auf zu viele Feinde konzentriert hatte. Sein Hass auf den Chaoshexer Ephingis hatte ihn in ein Bündnis mit den Elfen getrieben, die er anschließend zu vernichten gesucht hatte. Diesen Fehler würde sie nicht machen.
Für sie war es klar, dass die Druchii und ganz besonders Sisrall und Bluthand sterben mussten. Und dafür würde sie jeden Verbündeten annehmen, den sie finden konnte. Sie hatte ihren Stolz bereits aufgegeben, als sie Nerglots Gefährtin geworden war. Was sie tun musste, um ihre Rache zu bekommen, das war sie bereit zu tun.
Entschlossen machte sie sich auf den Weg. Zuerst nach Osten, aus den Bergen heraus. Und danach dorthin, wo die mächtigsten Feinde der Druchii warteten. Feinde, die das sterbliche Leben fast genauso verabscheuten wie sie selbst.
[FONT=&quot] Sie würde nach Norden wandern. Immer nach Norden.[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Also das Chaos. Gut, war teilweise zu erwarten, schließlich haben die Dunkelelfen in ihren Ländereien ja jetzt ganz gut aufgeräumt und da ist halt nix mehr für Viverla drin.

Ansonsten sehr nice! 🙂

ja, das Chaos. Mal schauen, ob ich jemals dazu komme, da weiterzumachen. Auf jeden Fall bleibt die Möglichkeit offen.

Gut, das wars dann mit der regulären Geschichte. Kommt noch das Bonuskapitel. Morgen dann.
 
So, jetzt wie versprochen das allerletzte Kapitel. Dieses ist, wie bereits angekündigt, bereits fast völlig auf den neuen Hintergrund übertragen und soll für euch auch eine Leseprobe sein. An sich hat dieser Teil mit der Geschichte um die Viermächteschlacht nicht mehr viel zu tun, er spielt ja auch ein Jahr später und kann entsprechend gerne als Epilog aufgefasst werden. Aber eben auch als Leseprobe, denn für einen reinen Epilog enthält er viel zu viele neue Informationen.

Achtung: Einige Begriffe, wie Ortsnamen habe ich beibehalten, damit ihr wisst, was gemeint ist. Also "Naggarond", "Naggaroth", "Ghrond", "Hag Graef" und eventuell weitere wird es dann später nicht mehr geben.

Alle anderen Übertragungen sollten klar sein und will ich hier nicht so genau aufführen.

Dann viel Spaß!
Die Macht der Drelai


„Zwischen Schwarz und Weiß kann es keinen Frieden geben. Doch wer zur Waffe greift und tötet, der verlässt das Licht und begibt sich in die Finsternis. Das ist unser Opfer, denn wir sind der Schatten, der nur im Licht sichtbar ist. Wir stellen uns der Dunkelheit, damit anderer Reinheit unberührt bleibt.“
- Glaubensschrift des Khaiha’Sil

Ort: Festung der Sil‘Vatari, Schildberge
Zeit: VZ - 2J - 8M - 15T - Vormittag
(Ein Jahr nach der Viermächteschlacht)
Person: Xiucalta Geisterauge

Heißes Blut floss zwischen ihren Schenkeln hinab und Xiucalta schloss genießerisch die Augen. Ihre Wange lag auf Yerills Schulter und sie konnte den Herzschlag der Unsterblichen hören. Inzwischen war er wieder so ruhig wie ihr eigener und die beiden Frauen schmiegten sich in stillem Glück aneinander. Xiucalta lag mit gespreizten Beinen auf ihrer Geliebten, deren Hände gedankenverloren ihren Rücken und Nacken streichelten.
Alle Wunden, die das Mädchen ihr in der letzten Stunde zugefügt hatte, waren längst verheilt. Nur der kleine Kratzer, den ein scharfer Fingernagel in ihrem Unterleib hinterlassen hatte, blutete noch immer und sorgte für einen steten roten Strom zwischen ihren Schenkeln. Heiß und feucht rann es ihre Haut hinab und floss dann über Yerills Schambereich in die Mulde zwischen ihren übereinandergeschlagenen Beinen, wo es sich sammelte und dann nach und nach in ihren Körper aufgenommen wurde.
Die beiden hatten eher versehentlich entdeckt, dass die Winde der Magie, solange Yerill sie berührte, nur ihre Haut heilen konnten. Damals hatte Xiucalta sich die Zunge an Yerills Zähnen aufgeritzt und die Wunde hatte nicht verheilen wollen, obgleich jeder Kratzer in ihrer Haut nach wenigen Sekunden verschwand. Erst, als sie sich aus den Armen ihrer Geliebten zurückgezogen hatte, hatte es plötzlich aufgehört zu bluten.
Als sie weiter darüber nachgedacht hatte, war es Xiucalta auch ganz vernünftig vorgekommen. Jeder Schnitt in ihrer Haut war für die Winde der Magie wie ein Riss, durch den strahlende Helligkeit strömte. Dem konnten sie nicht widerstehen und stürzten sich direkt darauf, sofern Yerill nicht ausgerechnet die Wunde verdeckte. Ihr Inneres aber war für die Ströme uninteressant, solange die Unsterbliche alle Kraft aufsog, die aus ihr heraus sickerte. Genauso wie sie damals nach der Viermächteschlacht nicht wieder zu Kräften gekommen war, solange das Mädchen ihre Hand gehalten hatte.
Yerill hatte ziemlich schnell vermutet, dass die verzögerte Heilung nicht nur Xiucaltas Mund, sondern auch ihre Scheide betreffen würde. Anfangs hatte die Seherin dem Vorschlag, das auszunutzen, recht skeptisch gegenüber gestanden, obwohl es ursprünglich ihre Idee gewesen war, Blut und Leidenschaft zu verbinden.
Doch allmählich genoss sie das ungewöhnliche und anfangs unangenehme Gefühl, mit dem das Blut aus ihr herausfloss. Sie lagen oft nach der Vereinigung noch lange Zeit so aufeinander, bis die Wunde in ihrem Innern dann schließlich auch ohne magische Hilfe verheilte. In letzter Zeit schlief Xiucalta sogar immer öfter mit dem Gefühl heißen Blutes zwischen ihren Beinen ein. Yerill legte sie dann irgendwann im Laufe der Nacht neben sich, deckte sie zu und ließ sie eine Weile los, um den Winden der Magie Gelegenheit zu geben, sie richtig zu heilen, damit die Wunde nicht versehentlich wieder aufriss.
Sie hatten herausgefunden, dass die Unsterbliche durchaus ein paar Tage überstehen konnte, ohne Blut zu trinken, allerdings wurde sie dann immer launischer und nach einer Woche zunehmend aggressiv. Außerdem nahm ihre körperliche Leistungsfähigkeit rapide ab.
Aber da sie inzwischen ohnehin wenigstens jeden Morgen und Abend miteinander schliefen und keine von ihnen mehr Lust auf Leidenschaft ohne Blut hatte, sollte es eigentlich niemals wieder soweit kommen, dass Yerill den Verstand verlor. Wichtig war nur, darauf zu achten, dass sie keine roten Flecken auf den Laken hinterließen, sonst würde irgendwann jemand die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Zum Glück konnte Yerills Haut auch dann noch Blut absorbieren, wenn es bereits in den Stoff eingedrungen war. Solange es noch nicht ganz getrocknet war.
Zufrieden mit sich und der Welt beobachtete Xiucalta, wie sich die Dunkelheit jenseits der dünnen Vorhänge langsam lichtete und in ein tiefes Rot überging. Bald würde die Sonne über der Ebene von Ghrond aufgehen. Zeit zum Aufstehen.
Tatsächlich war der Schnitt in ihrem Innern wohl inzwischen soweit verheilt, dass er nicht mehr blutete. Allmählich fiel die zufriedene Ruhe, die sie nach der Befriedigung ihrer leidenschaftlichen Lust immer verspürte, von ihr ab. Die Nacht war vorbei. Sie fühlte Yerills Finger an der Innenseite ihrer Schenkel, die das fast geronnene Blut verschwinden ließen. Das leichte Kitzeln ließ sie lächeln. Sie hob den Kopf, schob sich hoch und hauchte dem unsterblichen Mädchen einen Kuss auf die Lippen, bevor sie sich von ihr herunterrollte und fast in derselben Bewegung aus dem Bett beförderte.
Ihrem gewöhnlichen morgendlichen Ritual folgend, ignorierte sie das Schlachtfeld aus zerwühlten Laken und herumliegenden Kleidungsstücken und machte sich auf den Weg ins Bad. Am Anfang hatte Yerill zumindest die abgeworfenen Sachen in der Nacht beseitigt und ordentlich zusammengelegt, aber Xiucalta fand die Vorstellung, dass ihre Geliebte ihre gemeinsame Unordnung beseitigte, während sie allein im Bett schlief, irgendwie unangenehm. Seitdem blieb Yerill die ganze Nacht bei ihr, auch wenn sie selbst nicht schlafen konnte.
Xiucalta hatte sie einmal gefragt, ob es sie nicht langweilte, ihr jede Nacht vier bis fünf Stunden beim Schlafen zuzusehen, aber Yerill schien zufrieden damit zu sein. Nur gelegentlich fing sie an, nachts zu lesen, wenn die Nacht draußen ruhig und windstill war, sodass sie sich mit einer Kerze auf den Balkon setzen konnte. Es gab so viel, das die Unsterbliche noch nicht wusste, und seit Xiucalta ihr das Verständnis der Schrift beigebracht hatte, war sie begierig, ihre Wissenslücken zu schließen.
Wie jeden Morgen zauberte der Anblick ihres Bads ein Lächeln auf Xiucaltas Lippen. Das war ihr wichtigster Punkt bei der Planung des Turms gewesen. Seit sie das Bad der Ersten Meisterin in Naggarond gesehen hatte, hatte sie auch so eins haben wollen. Dieses war nun nicht ganz so riesig, aber auch hier waren die Wände aus nahspiegelndem, schwarzem Marmor. Es gab ein großes Becken und daran angrenzend ebenfalls einen separaten Duschbereich, der aber in diesem Fall deutlich größer ausfiel und zwei der runden Löcherscheiben in der Decke hatte.
Entlang der ganzen Außenwand zog sich ein Streifen munter prasselnden Öl-Feuers hinter einem unsichtbaren Kraftfeld, das Rauch und Ruß von ihr fernhielt. Das Licht der aufgehenden Sonne fiel durch riesige Fenster in der schrägen Decke, die wie von hauchzarten Wasserschleiern bedeckt glitzerten und so wirkungsvoll verhinderten, dass Szar’zriss oder einer der Kristalladlerreiter sie beim Baden beobachten konnte. Von außen, das hatte sie überprüft, war der Raum genauso wenig einzusehen wie die Tiefen eines schnell fließenden Flusses.
Wie jeden Tag ließ Yerill ihr ein paar Minuten für sich, in denen die Unsterbliche ihr gemeinsames Schlafzimmer wieder auf Vordermann brachte. Einmal hatte Xiucalta versucht, ihr dabei zu helfen, und war sanft, aber deutlich hinausgeworfen worden. Ihr sollte es recht sein. So hatten sie beide ein paar Augenblicke allein, um sich mental auf den Tag vorzubereiten. Wenn Yerill das mit Aufräumen tun wollte, warum nicht?
Sie war gerade dabei, sich mit Seife einzureiben, als ihre Geliebte sich zu ihr gesellte und ihr zur Hand ging. Wie immer genau zur rechten Zeit. Gemeinsam standen sie unter dem herab prasselnden, warmen Wasser und ließen sich sauberspülen. Das war der Grund dafür, dass die Fläche hier fast doppelt so groß war wie in Naggarond. Sie sollten beide darauf passen, ohne sich eng aneinanderschmiegen zu müssen.
Wenig später verließen sie das Bad und zogen sich ihre besten Kleidungsstücke an. In Xiucaltas Fall war das eine tiefschwarze, seidene Robe mit silbernen Drachen- und Flammenstickereien an Kragen, Ärmel- und Kapuzensaum, dazu gleichfarbige lederne Handschuhe und Stiefel. Der breite, pechschwarze Reif, den sie zu tragen hatte, verdeckte beinahe ihren ganzen Hals, war aber weit genug, dass sie den Kopf problemlos drehen konnte und auch nicht versehentlich daran ersticken würde. Yerill kämmte ihr die schwarzen Haare, bis sie ihr glatt über Schultern und Brust fielen.
Die Unsterbliche trug weiße, goldverzierte Leibchen, eine seidene, dünne Schleppe ab der Hüfte und durchscheinende Ärmel, von denen Hunderte dünner, weißer Bändchen herabhingen, die ihre Arme wie Flügel wirken ließen. Ihre langen, weißgoldenen Schwerter hingen ohne Scheiden überkreuzt auf ihrem Rücken. Die Hefte, die über ihren Schultern aufragten, waren der menschlichen Vorstellung von Aydari, die sie Engel nannten, nachempfunden. Federgeschmückte Schwingen formten zur Klinge gebogene Parierstangen und ihre schlanken Körper bildeten die Griffe, während ihr unmöglich langes Haar verspielt um die Schneiden lag.
Yerill schaffte es, mit ihren Bändchenflügeln wahrlich majestätisch auszusehen, auch wenn sie das niemals im Kampf tragen würde. Aber heute ging es ja auch nicht in die Schlacht. Xiucalta richtete nun auch noch das Haar ihrer Geliebten, schnappte sich ihren Stab und dann waren sie bereit zum Aufbruch.
Sie verließen das Schlafgemach über eine Wendeltreppe und kamen nun in ihren Arbeitsbereich. Das Stockwerk hatte drei Abschnitte. Der mittlere war der öffentliche Teil. Hier empfingen sie Besucher, die etwas mit ihr oder Yerill zu besprechen hatten. Von den beiden äußeren Teilen war einer für jede von ihnen vorbehalten. In Xiucaltas Bereich hatte sie eine beachtliche Bibliothek aus all jenen Büchern aufgebaut, die nur wenigen Personen zugänglich sein sollten. Texte voll tödlicher Magie, ketzerischer Anrufungen und schrecklicher Geheimnisse. Zuerst hatte Yetail sie im Turm der Kinder des Schattens unterbringen wollen, aber schließlich war Xiucalta die Geheimniswahrerin und könnte den Inhalt der Werke auch in Erfahrung bringen, ohne sie zu lesen. Deshalb waren sie nun in ihrer Obhut.
Yerills Seite dagegen war eine Mischung aus gemütlichem Besprechungsraum und effizientem Taktikzimmer. Es gab einen Kamin, bequeme Stühle und prächtige Schlachtengemälde, aber auch einen ordentlichen Schreibtisch, Dutzende von Karten und eine große Tafel, an der Berichte über Truppenstärke, Befestigungen und Verlegungen aus dem ganzen Reich hingen, die Yerill jeweils sofort auf ihre Karten übertrug. Vom Grenzwall im Norden über die Flotte der Hochgeborenen und die Lager der Autarii bis hin zu den Garden der Städte sammelte sie alles. Sie war die Heerführerin der Sil’Vatari, der Erwählten des Wachenden Gottes, und die Anführerin der Ewigen Wache, sie musste wissen, wo ihre Hilfe am ehesten gebraucht wurde. Und sie nahm ihre Aufgabe ernst.
Von jedem der beiden Bereiche führte eine Treppe in das oberste Stockwerk, sodass der Eindruck entstand, dass sie beide dort oben jeweils ein eigenes Gemach hatten. Es konnte ja keiner wissen, dass fast die Hälfte des verfügbaren Raums für ihr Bad draufging. Und Xiucalta hatte dafür gesorgt, dass sich der einzige vollständige Bauplan des Turms in ihrem Besitz befand.
Im mittleren Zimmer stand gegenüber der Tür eine beeindruckende Statue Khaiha’Sils. Die beiden Frauen neigten die Köpfe vor dem Abbild des Wachenden Gottes und dankten ihm dafür, eine so wichtige Rolle im Gefüge der Welt spielen zu dürfen. Sie versprachen, für immer in seinem Dienste zu handeln und zu leben.
Xiucalta hatte anfangs befürchtet, Yerill könnte geistig bereits zu reif gewesen sein, um noch zu lernen, an einen Gott zu glauben, aber sie hatte die Religion der Drelai mit beeindruckender Geschwindigkeit und Ernsthaftigkeit übernommen. Vielleicht hatte ihr die Tatsache dabei geholfen, dass sie selbst ein lebendes Zeugnis von überweltlicher Macht war. Wenn auch der falschen Götter.
In angemessener Eile liefen sie nun die Treppe des Turms hinunter. Alle Räume, an denen sie vorüberkamen, waren leer. Die meisten waren noch unbewohnt, die wenigen anderen bereits von ihren Bewohnern verlassen.
Draußen warteten die achtzehn Krieger, die bisher mit ihnen im Minir’Aydar lebten. Neun von ihnen gehörten zu Xiucaltas Geister-, die anderen zu Yerills Sturmgarde. Es waren ihre persönlichen Kämpfer, verantwortlich für ihren Schutz, ihnen aber auch zu Dienst verpflichtet. Wenn die Zahl der Ewigen Wache größer wurde, würden es irgendwann jeweils siebenundzwanzig sein. Drei mal drei mal drei Krieger für jede von ihnen.
Die Männer und Frauen in ihren schweren, grauen Pracht-Rüstungen nahmen Haltung an und salutierten vor den Aydari. Yerill nickte und gab ihnen mit einer Geste die Anweisung, ihnen zu folgen. Da sie den Oberbefehl über alle Wächter hatte, brauchte Xiucalta ihre Gruppe nicht selbst zu befehligen. Sie schritt ruhig, aber in angemessenem Abstand neben Yerill dahin, während ihnen die Kämpfer in makellosem Gleichschritt folgten. Außerhalb der Festung würden ihre Geistergardisten zumindest Xiucalta in die Mitte nehmen, aber hier im Innern war das überflüssig.
Die Seherin ließ den Blick über das weite Rund schweifen, während sie den Hang hinunter marschierten, auf dem der Minir’Aydar stand. Das Tal war kaum mehr wiederzuerkennen. Dort, wo einst Viverla’atars Stamm und ihr verfeindeter Clan gelebt hatten, hatten sich nun die Sil’Vatari niedergelassen. Aus den Trümmern der beiden Berge waren zwei beeindruckende Türme im Norden und im Süden entstanden. Xiucalta und Yerill hatten den südlichen für sich beansprucht, dessen Steine noch immer eine unnatürliche Schwärze abstrahlten, seit der Altar der Tiefsten Schatten infolge der Wende der Magie explodiert war. Das war der Turm der Dunkelheit oder auch des Wissens. Mehrere Stockwerke waren – zusätzlich zu dem verbotenen Teil – mit frei einsehbaren Bücherregalen gefüllt und wann immer es eine Frage gab, die kein Text beantworten konnte, kannte Xiucalta die Antwort.
Die Mauern des gegenüberliegenden Turms, passend als Minir’Flator, Turm der Flammen, bezeichnet, dagegen glühten noch immer in feurigem Rot, als würden sie unter unglaublicher Hitze stehen. Dort war der Großteil der Ewigen Wache untergebracht und auf der Spitze standen immer drei Posten und blickten über das Land, vor allem aber nach Norden.
Das beeindruckendste Bauwerk aber erhob sich im Westen des Tals, der Minir’Vatar, der Turm der Erwählten, wo die Kinder des Schattens lebten. Geschaffen aus Steinen von beiden eingestürzten Bergen, war er ein Monument aus Schatten und Glut, das sich über die Gipfel der Schildberge reckte. Ein Symbol für die Macht der Drelai. Durch ihn strömte die Magie der neugeschaffenen Quelle. Dort, wo sich sein Fuß in den Fels bohrte, hatte Nerglot das andere Ende seines Torzaubers platziert und dort wechselte reine Energie aus dem Wirbel in die Realität, woraufhin sie erst gerade in den Himmel stieg und dann in weitem Bogen nach Naggarond zurückfloss. Mächtige Bannzauber umgaben die Quelle und verwehrten allen Dämonen Zugang in diese Realität.
Wie bei allem, das die Drelai im Namen Khaiha’Sils bauten, versinnbildlichte auch diese Festung die heilige Dreigeteiltheit, die für den Gott des Gleichgewichts stand. Dabei waren die Türme mehr als nur ein Ausdruck für Feuer, Schatten und reine Magie, obwohl das Yetails liebste Interpretation war. Gleichzeitig standen sie auch für die drei Säulen, auf denen sich die Kampfkraft der Festung gründete: Weisheit und Glaube, also mentale Kraft, in Form der Aydari, zahlenmäßige Stärke in Gestalt der Ewigen Wache und das Können beziehungsweise die körperlichen Fähigkeiten der Kinder des Schattens. Überraschenderweise war diese Sichtweise von Yerill gekommen.
Sisrall hatte das Schema vorgezogen, das der Tempel und auch die Streitkräfte des Schattenkönigs verwendeten: Schnell vorstoßende Elitekämpfer, um die feindlichen Reihen zu brechen, nachrückende Masse, um die Bruchstücke zu zermalmen, und Unterstützung, um Zuversicht auf der einen und Furcht auf der anderen Seite zu verbreiten.
Xiucaltas persönliche Meinung dagegen war, dass das Tal die drei Facetten von Trizils Lied und damit die Frage der Wende der Magie wiederspiegelte: Macht, Leben und Tod. Für sie die reinste Entsprechung Khaiha’Sils. Während sie durch den erstarrten Wald liefen, verstärkte sich dieser Eindruck wieder einmal. Im letzten Winter hatten die Bäume ihre Blätter verloren und in diesem Jahr keine neuen ausgebildet, dafür war ihre Rinde grauschwarz und hart wie Stein geworden. Drohenden Fingern gleich ragten ihre kahlen Äste in den morgendlichen Himmel. Alles, was der Altar der Tiefsten Schatten berührt hatte, war tot. Der Minir’Aydar strahlte weithin Kälte und Leblosigkeit aus. Und seine Bewohner waren kaum besser.
Eine Unsterbliche, deren Haut aus Eis und Licht bestand und die fremde Lebenskraft brauchte, eine Drelai, deren ganze Bedeutung auf totem Wissen beruhte, zusammen mit grimmigen Soldaten, deren einzige Freuden Dienst und Kampf waren. Die Sturmgardisten gehörten zu den wildesten und tödlichsten Kriegern, die Xiucalta je zu Gesicht bekommen hatte. Ihre schweren Rüstungen verstärkten ihre Kraft und mit ihren langen Zweihandschwertern vermochten sie breite Schneisen des Todes zu hinterlassen und selbst die von den dunklen Göttern gesegneten, gerüsteten Elitekrieger der Neash’tai niederstrecken. Diese Drelai existierten, um Leben zu vernichten. Fast alle von ihnen waren Schwarze Gardisten oder Scharfrichter und Assassinen des Tempels gewesen, die sich nun als die persönlichen Vollstrecker von Khaiha’Sils richtendem Schwert, der Weißen Aydar, sahen. Frauen gab es in ihren Reihen bisher noch nicht.
Einzig Xiucaltas momentan ausschließlich weibliche Geistergarde war noch gefühlskälter als Yerills Leibwache. Jede einzelne der ehemaligen Klosterhexen war eine Traumleserin, deren Fähigkeiten die der wahren Seherin unterstützen konnten. Ihre Visionen waren zwar mehr als ungenau, dafür konnten sie deutlich weiter sehen als Xiucalta. Doch konnten sie einzig den Tod vorausahnen. Immer wieder erlebten und fühlten sie das Sterben von Personen, denen sie nie begegnet waren, und fanden erst dann Frieden, wenn sie den Zweck ihrer Gabe erfüllt hatten: Den vorausgesehenen Tod zu verhindern, wenn möglich, oder ihn selbst zu bringen, wenn nötig. Diese Frauen gehörten zu den besten Traumleserinnen, die man in Naggaroth finden konnte, und die einzige Erfüllung, die sie im Leben noch kannten, war der Dienst im Namen des Wachenden Gottes, der ihnen diese Gabe verliehen hatte. Manchmal dachte Xiucalta für sich, dass selbst Nerglot noch mehr Freude am Leben gehabt hatte. Diese Drelai waren so kalt und geisterhaft wie der Turm, in dem sie lebten.
Auf der anderen Seite des Flusses dagegen blühte das Leben. Die Asche, die die Zerstörung des Flammenbrunnens hinterlassen hatte, bildete die Grundlage für neues Wachstum. Überall vom Ufer bis zum Minir’Flator grünte junges, frisches Gras und die ersten Keime neuer Bäume und Sträucher wagten sich aus der Erde. Die gesamte Fläche war im Moment eine einzige riesige Wiese und es würde noch Jahrzehnte dauern, bis man es wieder einen Wald nennen konnte. Die Ewigen Wächter, die dort wohnten, gehörten zwar ebenfalls zu den diszipliniertesten und besten Kriegern der Drelai, aber dort konnte man zu jeder Tageszeit emsige Aktivität, aufregende Übungskämpfe und fröhliche Unterhaltungen erleben. All diese Männer und Frauen waren bereit, ihr Leben jederzeit im Namen Khaiha‘Sils zu opfern, aber bis dahin, so sagten sich die meisten, waren sie lebendige Drelai und keine wahnsinnigen Diener der Neash’tai, die nur zur Unterhaltung ihrer dunklen Götter töteten und starben. Sie waren Drelai, sie dienten mit Freude und sie kämpften mit Überzeugung. Sie waren Krieger, die für den Gott des Ausgleichs in die Schlacht zogen, Bewahrer des Gleichgewichts, Männer und Frauen, die Schönheit, Friede und Liebe aufgegeben hatten, um den Mächten der Zerstörung Einhalt zu gebieten, die aber dennoch wenigstens das Leben zu schätzen wussten.
Doch letztendlich gab es keine richtige oder falsche Art, dem Wachenden Gott zu dienen. Genau wie jede der Interpretationen bezüglich der drei Facetten, die die Talfestung wiederspiegelte, ihre Richtigkeit hatte, hatten auch die Sturm- und Geistergardisten ihre Berechtigung, ebenso wie die übrige Ewige Wache, die Aydari und die Kinder des Schattens. Jeder diente Khaiha’Sil auf seine Weise in Zeiten des Friedens und des Krieges. Der Wachende Gott wollte keine seelenlose und blinde Treue, er wollte aber auch keine geistlosen Freuden, wie sie die Anhänger des Gottes der Ekstase zelebrierten. Der Gott des Ausgleichs liebte Kampf und Tod ebenso wie Frieden und Schönheit. Deshalb waren sie Drelai, deshalb standen sie zwischen Dunkelheit und Licht. Sie töteten, damit andere leben konnten.
Und Xiucalta hatte viel Wert darauf gelegt, dass die Soldaten der Ewigen Wache das verstanden. Ja, sie waren hier, um zu kämpften und ihr Leben dem Krieg zu widmen, aber sie töteten nicht um des Tötens willen. Sie zogen in die Schlacht, um jene aufzuhalten, die nur blinde Zerstörung und wilden Hass kannten.
Fast das ganze letzte Jahr waren Yerill, Xiucalta, Artewu und eine wechselnde Anzahl von Kindern des Schattens durch Naggaroth gezogen und hatten nach Rekruten für die Ewige Wache gesucht. Die meisten stammten aus Tempel und Kloster, aber es gab auch ein paar Soldaten aus den Regimentern des Schattenkönigs und der Hochgeborenen. Jeder von ihnen gehörte zu den allerbesten, was Kampfkunst, Glaube und Treue anging und jeder von ihnen besaß zumindest das Potential zu einem Kampfmagier. Letztendlich war es die Schwarze Aydar, die bestimmte, wer von ihnen in die Reihen der Ewigen Wache aufgenommen wurde und wer nicht. Sie kannte die Vergangenheit und die Zukunft der Männer und Frauen.
Bisher waren es fast alles bereits ausgebildete Kämpfer oder Hexen, künftig würden sie dazu übergehen, jüngere, vielversprechende Krieger aufzunehmen und selbst auszubilden. Es war schwer, die noch immer teilweise falschen Prinzipien des Glaubens, mit denen diese Drelai aufgewachsen waren, zu korrigieren. Sechstausend Jahre war es her, seit der Kult des Khaiha’Sil mit Kerkil seinen Aufstieg begonnen hatte. Seitdem hatte sich die Sichtweise immer wieder verändert und erst jetzt hatten die Drelai ihren wahren Platz in der Welt gefunden. Das vierte Zeitalter war die Zeit der Suche gewesen, die Suche nach ihrer Bestimmung und nach dem Zweck ihrer Existenz. Und jetzt, da das fünfte Zeitalter begann, hatten sie die Antworten gefunden. Nicht zuletzt hatten sie das Sisrall zu verdanken.
In diesem einen Jahr des Reisens war in Naggaroth viel geschehen. Trotz der hohen Verluste in der Viermächteschlacht hatte es die Drelai lange nicht so hart getroffen, wie angenommen worden war. Die Bresche im Nordwall, die die Neash’tai geschlagen hatten, war schnell wieder geschlossen worden. Die zurückkehrenden Bewohner von Ghrond hatten ihre Stadt größtenteils unversehrt, wenn auch stark korrumpiert vorgefunden. Es hatte kaum ein halbes Jahr gedauert, die Schäden auszubessern und die Spuren der Ketzer zu beseitigen. Im Fall von Hag Graef war das schwieriger, aber auch dort waren viele Einwohner entkommen, die hatten zurückkehren können. Allerdings hatten die Orks wesentlich größere Zerstörung hinterlassen. Die Aufbauarbeiten waren noch immer im Gange. Das Gleiche galt für Naggarond, das sich noch immer von den Verwüstungen durch den Splitterdrachen erholte.
Allerdings war es erstaunlich leicht gewesen, die Verteidigungsstärke der Drelai wieder auf ein akzeptables Niveau zu heben. Auch hier hatte Xiucalta einen wichtigen Beitrag geleistet. In wochenlanger, konzentrierter Arbeit hatte sie die Städte durchforstet und dann die Personen vorgeschlagen, die in Frage kamen, um die fehlenden Stellen zu besetzen. So ziemlich alle der ausgesuchten Soldaten und etliche weitere Freiwillige hatten sich bereitwillig nach Ghrond, Hag Graef oder Naggarond versetzen lassen, um dort schnell aufzusteigen und Positionen einzunehmen, auf die sie in ihrer ursprünglichen Garnison noch Jahre hätten warten müssen. Umso wichtiger war es, dass Xiucalta jene auswählte, die angesichts einer raschen Beförderung nicht den Zweck ihres Daseins aus den Augen verloren.
Da zumindest von den gewöhnlichen Soldaten viele ihre Familie mitnahmen, hatten sich auch die Bevölkerungszahlen der zerstörten Städte rasch wieder mit denen der unversehrten ausgeglichen. So hatte es genug Kapazität gegeben, damit Sisrall Handwerker und Bauleute abziehen konnte, um die Pläne der Sil’Vatari in den Schildbergen umzusetzen. Nicht einmal ein Jahr hatte es gedauert, die zerstörten Berge abzutragen, die drei Türme zu errichten und auch mit der Freilegung und Wiederherstellung der alten Zwergenfeste zu beginnen, deren starke Mauern einst das ganze Tal umschlossen hatten.
Auch hier hatte man Xiucalta um Hilfe gebeten, weil sie Zugriff auf zum Teil längst vergessene Techniken hatte, die den Bau deutlich vereinfacht hatten, und weil sie in Erfahrung bringen konnte, wo die alten Mauern und vor allem die Tunnel darunter verliefen. Außerdem hatte sie natürlich ihren Turm selbst mit planen wollen.
Es war also ein sehr ereignisreiches Jahr für die junge Seherin gewesen und sie war froh, dass Yerill sie stets hatte begleiten können, wenn sie mal Aufgaben nicht von Naggarond oder später von hier aus hatte erledigen können. Die Kinder des Schattens dagegen waren kreuz und quer durchs Land gereist, hatten die Bauprojekte beaufsichtigt, die Versetzungen arrangiert, Höflichkeitsbesuche bei Hochgeborenen, Tempel- und Klostermeistern hinter sich gebracht und zahllose langwierige Verhandlungen mit Händlern, Adligen und auch dem Schattenkönig geführt.
Aber jetzt waren sie endlich alle hier, in diesem Tal, das ihnen, den Sil’Vatari, gehörte, zu denen sich auch Yerill und Xiucalta zählen durften. Schon während sie Rekruten gesucht hatten, hatte Artewu mit der Ausbildung begonnen. Das hatte natürlich den Nachteil, dass einige deutlich weiter waren als andere, aber das war ein Effekt, der ohnehin nicht vermeidbar war, weil sie im Moment Krieger aller drei Streitkräfte und jeden Alters aufgenommen hatten. Wenn diese ersten Gruppen erst einmal fertig ausgebildet waren, würden sie selbst die Lehre der dann deutlich jüngeren Adepten unterstützen. Künftig würden Xiucalta, Yerill und Artewu außerdem auch mit Zalandras Hilfe bei Autarii nach Kandidaten suchen.
Immerhin gehörten die Sil’Vatari und ihre Ewige Wache weder zu den Einheiten des Schattenkönigs noch zu denen der Bergclans, auch wenn sie nun hier in den Schildbergen lebten. Tatsächlich war mit ihnen endlich die heilige Dreiteiligkeit Khaiha’Sils auf das gesamte Volk der Drelai anwendbar. Bisher waren die Khainler die einzigen gewesen, die man als dritte, unabhängige Macht hätte zählen können, aber die wollte niemand gerne als solche ansehen, weil sie sich, anders als die Autarii, aktiv dem Schattenkönig widersetzt und ihn abgesehen von der Viermächteschlacht nie im Kriegsfall unterstützt hatten. Die Dreigeteiltheit bedeute aber, dass sie alle ein Teil eines Ganzen waren, so wie die Streitkräfte der Städte nur dann vollständig waren, wenn Garde, Tempel und Kloster gemeinsam in die Schlacht zogen. So wie die Garde niemals ohne die Vereinigung aus ihren drei Teilen – Nahkämpfern, Kavallerie und Unterstützung – ihre ganze Stärke entfalten konnte und so weiter.
Jetzt, da der Schattenkönig die herrscherlose Stadt der Khainler als Fürstentum seines Reiches anerkannt hatte, hatten die Sil’Vatari endlich den dritten Teil ihres Volkes bilden können. Es war bezeichnend, dass auch dies passend zum Beginn des neuen Zeitalters geschehen war. Es war, wie Xiucalta gerne widerholte: Die Zeit der Suche war vorüber, jetzt hatten die Drelai ihren Platz im Gefüge der Welt gefunden. Und den Veränderungen, die die Wende der Magie vielleicht noch auslösen würde, konnten sie nur als ganzes Volk begegnen, dreigeteilt, aber vereint unter der Hand des Wachenden Gottes.
Als sie die unnatürlichen Schatten des toten Waldes endlich hinter sich ließen, kam Xiucalta das Licht der Sonne, das auf ihren Rücken traf, wunderbar warm vor, obwohl es noch früh am Morgen war und eine frische Kühle über dem Tal lag.
Sie folgten dem Verlauf der befestigten Straße, die in Richtung des Minir’Vatar führte und dort auf eine große, gepflasterte Fläche mündete. Mit diesem Platz verband Xiucalta nicht unbedingt die besten Erinnerungen, denn dort fand unter anderem das Kampftraining der Ewigen Wache statt. Blutklinge hatte verlangt, dass auch sie wenigstens den Umgang mit dem Schwert lernte. Sie war nicht begeistert gewesen, hatte sich aber gefügt. Immerhin konnte sie mit Yerill üben. Das war praktisch, weil sie sich dann keine Sorgen machen brauchte, ihre Gegnerin versehentlich zu verletzen – nicht, dass sie das bei den Erwählten geschafft hätte. Außerdem war die Unsterbliche die einzige, deren Handlungen sie nicht vorhersehen konnte. So war es leichter, sich wirklich auf die zu erlernende Technik zu konzentrieren.
Auch ihre Geliebte hatte eine intensive Kampfausbildung bekommen, weil sie zwar fantastische Reflexe und übernatürliche Kraft besaß, ihr aber Technik und Erfahrung fehlten. Nachdem sie erst mühelos von Sisrall und wenig später auch von Yetail besiegt worden war, hatte sie das eingesehen. Xiucalta war überrascht gewesen, wie geschickt die Zauberin mit der Klinge war. Aber eigentlich hätte sie sich denken können, dass Yetail die Übungseinheiten zur körperlichen Ertüchtigung, wie das Hexenkloster sie so schon nannte, mit Kampftraining verbracht hatte – im Gegensatz zur jungen Seherin, die tanzen ansprechender gefunden hatte. Und dank der Marilim verfügte sie über die nötigen Reflexe, die Kraft und die Denkgeschwindigkeit, um Yerill besiegen zu können.
Nachdem sie die Grundlagen gelernt hatte, war Xiucalta dazu übergegangen, die Hälfte ihrer Übungsstunden mit Bluthand zu kämpfen. Eigentlich hätte sie lieber Trizil gehabt, weil sie der mächtigen Meisterin doch immer noch mit einem ziemlichen Respekt gegenüberstand. Aber von den Sil’Vatari war die Zauberin neben ihr nun einmal die schlechteste Nahkämpferin, nachdem Yerill beachtliche Fortschritte gemacht hatte. So lag es nahe, dass sich die beiden Hexen gegenseitig verbesserten.
Letztendlich zählte für Xiucalta auch nur, dass sie mit jemand anderem als ihrer Geliebten übte, um die Macht der Winde nutzen zu können. Und die war gewaltig. Schon nach einem Monat hatte sie Yetail zum ersten Mal besiegen können. Sie hatte gelernt, ihr eigenes Können mit dem Wissen der Ströme zu kombinieren, und konnte so auf jeden Angriff reagieren, bevor ihre Gegnerin ihn umsetzte, und Lücken in der Deckung ausnutzen, bevor es sie gab.
Sisrall hatte einmal lobend erwähnt, wie gegensätzlich der Kampfstil der beiden Aydari war. Yerill nutzte ihre unglaubliche Geschwindigkeit und ihre Gelenkigkeit, um rasch aus verschiedenen Richtungen anzugreifen, bis es schien, als wäre sie überall gleichzeitig. Xiucalta dagegen versuchte, nirgendwo zu sein. Vor allem war sie nie da, wo der Angriff ihres Gegners landete. Die Seherin lächelte bei der Erinnerung. Ja, so waren sie, jede einzigartig auf ihre Weise und zusammen erst vollkommen.
Gegen die Kinder des Schattens konnte Xiucalta jedoch auch damit nicht gewinnen, weil sie einfach nicht schnell genug war, und auch bei Yetail gewann sie bisher höchstens jeden dritten Kampf, aber sie war zuversichtlich, jeden Krieger der Ewigen Wache schlagen zu können – von einer Sil’Vatar erwartete man das schließlich auch. Ein paar Mal hatte sie ihr Können auch schon unter Beweis stellen müssen, weil einige der möglichen Rekruten nicht hatten akzeptieren wollen, dass eine so junge Frau darüber entschied, ob sie würdig waren oder nicht. Dem Argument der Klinge hatten sie dann aber nicht widersprechen können.
Als Xiucalta den riesigen Platz betrat, war sie wie jedes Mal wieder vom Anblick des Minir’Vatar beeindruckt. Von Nahem war der ganze mächtige Turm eine kleine Festung für sich. Die Zwerge hatten einst drei riesige Staubecken in die Flanke des Berges getrieben, die sich terrassenartig und in keilförmiger Anordnung übereinander erhoben. Als die Autarii hier noch gelebt hatten, waren sie so zugewuchert und verfallen gewesen, dass man sie für natürlich entstandene Seen gehalten hatte. Die Baukunst der Zwerge tat ihr Übriges, um diesen Eindruck zu unterstützen.
Jetzt erstrahlten die uralten Mauern in neuem Glanz. Der Fluss verlief inzwischen beiderseits um die Dämme herum und bildete so eine Barriere zwischen der steinernen Fläche und den Wällen der Feste. Das kleinste der alten Becken beherbergte nun weitere Teile der Ewigen Wache, Waffenlager und Ställe. Schräg darüber erhob sich der Bereich, in dem ein Großteil der Dienerschaft ihr Quartier hatte. Außerdem gab es hier Lagerhäuser für Nahrungsmittel, große Küchen, Nähereien, Wäschereien und Badehäuser. Im größten, zentralen und obersten Becken stand nun der mächtige Turm. Darum waren Schmieden, zusätzliche Lager und Gebäude für alles Weitere, das eine Streitmacht brauchen konnte, untergebracht.
Der Turm selbst enthielt unter Anderem einen riesigen Schrein des Khaiha’Sil, Versammlungssäle, isolierte Räume für magische Ausbildungen, die Unterkünfte der Erwählten und auch einen Schlafplatz für Szar’zriss. Die im Schrein gesammelte mentale Energie der Betenden wurde zum einen für die Bannzauber genutzt, die die Quelle bewachten, und zum anderen, um einen kleinen Teil der Kraft des neuen Stroms für den Kuppelschild abzuzweigen, der die Talfestung schützte. Anders als in den großen Städten war die Bevölkerungszahl hier einfach zu klein, um den Schirm direkt zu speisen.
Eine einzige schlanke Brücke führte über den Wassergraben zum Tor im untersten Damm. Darüber waren zwei schwer befestigte Wachtürme errichtet worden, beide aus den Steinen der zerstörten Berge erbaut, der eine in schwarz, der andere in rot.
Heute führte ihr Weg sie jedoch nicht ins Innere der kleinen Festung. Auf dem weiten Platz, der die gesamte Anlage wie ein Halbbogen umschloss, hatten die bisherigen Truppen der Ewigen Wache Aufstellung bezogen. Xiucalta lächelte angesichts der militärischen Pracht, während sie und Yerill sich aufteilten und ihre Gardisten jeweils an ein Ende der Formation führten, Yerill nach Norden, Xiucalta nach Süden. Als ihre Leibwache hinter ihr an der ihnen zugewiesenen Position stehen blieb, ging die Seherin ruhig weiter, bis sie auf Höhe der wartenden Kinder des Schattens ankam, die den Soldaten gegenüber standen, mit dem Rücken zum Turm.
Sisrall stand ganz vorne. Rechts - also südlich – neben ihm Yetail, links Kerkil. Zalandra, Trizil und Lokira standen schräg hinter Kerkil, Dalehon und die beiden übrigen Krieger gleichermaßen versetzt auf Yetails Seite, sodass sie einen flachen Keil aus drei Dreiergruppen bildeten. Artewu dagegen stand als Leiter der Ausbildung im Süden des durch die Anwesenden gebildeten Rechtecks, exakt in der Mitte zwischen den Erwählten und der Ewigen Wache. Ihm genau gegenüber im Norden begab sich Yerill nun in Position und drehte sich Richtung Süden.
Xiucalta stellte sich auf eine Höhe mit Artewu, allerdings mit gleicher Blickrichtung wie die Kinder des Schattens, sodass sie genau auf der Ecke des gedachten Vierecks stand. Sie war dankbar für die Kapuze, die ihre Augen beschirmte, denn die im Osten aufgehende Sonne blendete mächtig. Sie stellte ihren Stab auf den Boden und konzentrierte sich auf ihre Magie. Finstere Schatten schoben sich aus dem Saum ihrer Ärmel und den Falten ihrer Robe, umspielten ihre Gestalt und krochen über das Pflaster. Sie liebte ihre Illusionsfähigkeiten.
Ohne ihre Augen zu enthüllen, betrachtete sie die Reihen der Ewigen Wache. Einundachtzig Drelai, aufgestellt in einer Linie aus neun Blöcken mit je drei mal drei Kriegern, allesamt herausragend in Magie- oder Schwertkampf, entschlossen, das jeweils andere zu lernen und zu vervollkommnen, treu im Glauben und jederzeit bereit, für jeden Sil‘Vatar – und damit auch Xiucalta – zu sterben. Jeder von ihnen hatte die verschiedensten Techniken zu meistern, die die Drelai kannten, egal ob Magie zur Heilung, zum Töten oder zur Täuschung, ob Kampf mit und ohne Waffen, offen oder heimlich, zu Fuß oder vom Rücken eines Tieres, ob reitend auf einem Pferd, einem Kriegslöwen oder einem Kristalladler. Jeder hatte erst einmal alles zu beherrschen und erst danach wurde entschieden, wessen Fähigkeiten wo am besten geeignet waren.
Entsprechend gleich waren die Soldaten ausgerüstet. Sie alle trugen heute ihre Prachtrüstungen aus dunklem Silberstahl, verziert mit schwarzen, kraftverstärkenden Runen, Vollhelme mit angedeuteten Gesichtszügen in Weiß und einem rotem Stachelkamm sowie einen grauen Umhang. Auf dem Rücken waren überkreuzte Kurzschwerter und eine Repetierarmbrust zu sehen, an der linken Hüfte je ein Zweihandschwert und ein kurzer Dolch, auf der anderen Seite ein anderthalbhändiges Langschwert und zwei etwas längere Dolche. In der rechten Hand hielt jeder eine eiserne Hellebarde, die – genau wie, je nach Vorliebe, die Lang- oder Kurzschwerter – dank der eingelassenen Katalysatorkristalle als Zauberstab verwendet werden konnte. Die magischen Eigenschaften der Kristalle würden dafür sorgen, dass das Metall weder rosten noch zerbrechen konnte, dass die Klingen auf ewig scharf blieben und dass die massiven Waffen gleichzeitig leicht genug waren, um sie einhändig tragen zu können. Um den linken Arm hatten die Krieger einen hohen Schild geschnallt, auf dem Abwehrzauber funkelten. Als Notwaffen verfügte jede der Rüstungen über verborgene Wurfmesser und Dornklingen an den Handgelenken.
Die Panzerungen der Krieger waren ein Beweis für die Macht, die die Drelai entfesseln konnten, wenn sie zusammenarbeiteten. Jahrtausendelang hatten Tempel und Kloster ihr Wissen erweitert und ihre Künste verbessert, ohne es miteinander zu teilen. Diese Rüstungen mit der vollen Bewaffnung waren ohne magische Hilfe unmöglich sinnvoll einzusetzen, andersherum war reine Magie für den Nahkampf zu langsam, weshalb auch die ehemaligen Klosterhexen nun schwer gerüstet vor ihnen standen.
In der Schlacht würde das Bild der Ewigen Wache deutlich anders aussehen. Einige Nahkämpfer, wie zum Beispiel Yerills Sturmgarde, und die Kampfmagier, zu denen auch Xiucaltas Geistergarde gehörte, würden wesentlich beweglichere, wenn auch nicht unbedingt leichtere Rüstungen einsetzen, die Kavalleristen, wie zum Beispiel die Kriegslöwenreiter, und der Großteil der Nahkämpfer dagegen noch dickere Panzer, weil die Prachtrüstungen letztendlich doch eher die Aufgabe hatten, gut auszusehen. Sie wurden nur innerhalb der Festung eingesetzt. Die Waffen allerdings würden dieselben sein, weil gerade auch die magischen Bestandteile zu wertvoll waren, um jedem Kämpfer mehrere zur Verfügung stellen zu können. Die Kristalladlerreiter und die sogenannten Knochensammler, die gleichzeitig als Späher, berittene Scharfschützen und Verwundetenberger fungieren sollten, würden nur leichte Rüstungen tragen.
Die einundachtzig Krieger, die Xiucalta nun vor sich hatte, waren größtenteils noch nicht eindeutig verteilt. Ihre und Yerills jeweils neun Wächter standen fest, da zumindest bei der Geistergarde einzigartige Fähigkeiten nötig waren. Der Rest war bisher noch eine ziemlich durchmischte Masse aus Nahkämpfern und Kampfmagiern. Es gab erst sieben, die wohl mit ziemlicher Sicherheit eines Tages Knochensammler werden würden, und nur zwei, die eine gute Chance hatten, irgendwann mit den Kristalladlern fliegen zu können.
Die Zahlen für die endgültige Verteilung standen aber schon fest. Wenn man die gesamte Streitmacht der Ewigen Wache in neun Teile teilte, würde es einen Teil geben, der zu je einem Drittel aus den Leibgarden von Xiucalta, Yerill und Bluthand bestand, je ein Kontingent Kristalladlerreiter und Knochensammler, einen Trupp Kampfmagier und eine feste Gruppe, die definitiv als Kriegslöwenreiter in die Schlacht ziehen würde. Die restlichen vier Neuntel würden je nach Bedarf als Nahkämpfer zu Fuß oder als Schwere Kavallerie eingesetzt werden.
Dabei würde die endgültige Menge der Ewigen Wache wesentlich beeindruckender sein als die einundachtzig Männer und Frauen, die jetzt auf dem Platz standen. Die ganze Streitmacht würde in die genannten neun Einheiten geteilt werden, die jeweils aus neun Gruppen zu je neun Drelai bestehen würden. Siebenhundertneunundzwanzig Krieger, die bereit waren, auf ein einziges Wort ihrer Meister den Tod zu bringen. Neun mal neun mal neun oder drei mal drei hoch drei, wie die heilige Zahl des Wachenden Gottes es verlangte. Zusammen mit den zwölf Sil’Vatari ergab das siebenhunderteinundvierzig heilige Streiter, eine Zahl, deren drei Ziffern sich jeweils um drei unterschieden. Das war die prächtige Manifestation von Khaiha’Sils Macht.
„Krieger der Ewigen Wacht.“, rief Artewu nun und augenblicklich salutierte die gesamte Formation. Der Erwählte marschierte bis fast genau zur Mitte der Aufstellung. Dort überkreuzte er die Arme vor der Brust und neigte kurz den Kopf in Richtung Yerill.
„Meisterin Sturmtanz, dies sind die ersten Eurer künftigen Krieger.“ Daraufhin ging die Unsterbliche auf ihn zu, bis sie etwa einen Meter vor Artewu stehen blieb. Auch sie legte die Hände über die Brust und nickte dem Krieger zu. Dann drehten sie sich gleichzeitig, bis sie den Ewigen Wächtern gegenüber standen.
„Krieger der Ewigen Wacht.“, rief Artewu abermals. „Dies ist Eure künftige Anführerin, die Heerführerin der Sil’Vatari, Khaiha‘Sils Weiße Aydar, Meisterin Sturmtanz.“ Yerill zeigte keine Regung, sondern ließ den Blick über die formierten Soldaten schweifen, als würde sie sich eine Meinung bilden. Natürlich kannte sie die Krieger bereits und die meisten hatten sie auch schon einmal gesehen. Allerdings waren auch ein paar unter ihnen, die erst seit einigen Wochen Teil der Ewigen Wacht waren. Außerdem war dies die erste offizielle Begegnung zwischen den Kriegern und all ihren Meistern.
„Ich grüße Euch, Krieger der Ewigen Wacht.“, rief Yerill nun und ihre Stimme war so hart wie Gold. Xiucalta beobachtete die Reaktion der Männer und Frauen, die fälschlicherweise glaubten, ihre Helme würden ihre Gesichter verbergen. Aber vor den Winden der Magie gab es keine Geheimnisse. Und es war deutlich, dass die Unsterbliche sich mit ihrem Auftreten bereits den Respekt und die Treue der Soldaten gesichert hatte. Sie war entschlossen und stark, das, was die Kämpfer von ihrer Anführerin erwartete. Dass sie außerdem unglaublich schön war, schadete allerdings auch nicht.
Als Antwort auf die Begrüßung schlug die gesamte Formation in perfektem Gleichklang dreimal mit den Hellebarden auf das Pflaster. Yerill nickte nur und dann wichen sie und Artewu jeweils noch einen Meter auseinander, während Sisrall vortrat, bis er fast zwischen ihnen stand.
„Krieger der Ewigen Wacht.“, übernahm nun die Unsterbliche das Wort. „Dies ist der Oberste der Sil’Vatari und der Kinder des Schattens, Euer und mein Herr, Neunter Erwählter des Khaiha’Sil, Meister Blutklinge.“ Damit neigten sie und Artewu vor Sisrall den Kopf, der ruhig zwischen ihnen hindurch trat und ebenso den Blick über die Formation schweifen ließ, wie die Unsterbliche zuvor.
„Ich grüße Euch, Krieger der Ewigen Wacht.“, wiederholte er nun Yerills Worte und erhielt dafür ebenfalls einen dreifachen Schlag der Hellebarden zur Antwort. „Ihr seid nun die ersten einundachtzig Männer und Frauen unserer Streitmacht im Dienste unseres Wachenden Gottes, Khaiha’Sils. Ihr seid die Besten und nicht weniger wird auch von euch erwartet, als dass ihr euer Bestes gebt, jederzeit und überall.
Vor euch stehen die zwölf Sil’Vatari, jeder von uns ein Held der Viermächteschlacht oder der Vergangenheit. Aber ich sehe noch einundachtzig weitere Helden. Ich weiß, dass jeder von euch Großes geleistet hat und noch Größeres vollbringen wird. Wenn ich euch sehe, dann verspüre ich Ehrfurcht und Mitleid. Mitleid mit jenen, die dumm genug sein werden, sich euch und uns entgegen zu stellen. Denn wir sind die reale Macht Khaiha’Sils!“
Er hielt inne und ließ seine Worte wirken. Begeistert schlug die ganze Formation noch einmal ihre Hellebarden auf das Pflaster. „Aber wir stehen hier heute nicht, um uns am Ruhm der Vergangenheit zu erfreuen oder der Zukunft unsere Entschlossenheit entgegen zu werfen. Dies ist nun das erste Mal, dass wir alle, die zwölf Sil’Vatari und die bisherigen Kämpfer der Ewigen Wacht, zusammenkommen. Denn heute ist der Tag, da euer Dienst in unserem Namen offiziell beginnt. Einige von euch sind schon beinahe ein Jahr dabei, andere erst seit ein paar Wochen. Doch jetzt haben wir die Zahl von neun mal neun Kriegern versammelt.
Jeder von euch wurde vor die Wahl gestellt und ein ums andere Mal gefragt, ob er sich seiner Entscheidung sicher sei. Dass ich euch hier alle vor mit stehen sehe, sagt mir, dass jeder einzelne von euch entschlossen ist, den eingeschlagenen Weg bis zum Ende zu gehen. Zu Ruhm, Krieg oder Tod. Dann ist es nun an der Zeit, den ersten Schritt dieses Weges zum höchsten Dienst in Khaiha’Sils Namen zu tun.“
Wieder ein Schlag der Hellebarden, dieses Mal entschlossen. Xiucalta trat vor und schritt, ohne sich allzu sehr um militärische Ordnung zu scheren, dorthin, wo Blutklinge, Yerill und Artewu standen. Sie hatte erwirkt, dass sie nun, nach dem Ausschluss aus dem Hexenkonvent, nicht mehr als Soldatin zählte. Schließlich war sie die Seherin und keine Kämpferin.
Während sie ruhig über den Platz ging, zog sie eine Spur aus Dunkelheit wie eine Schleppe hinter sich her. Und plötzlich lösten sich zwei weitere Gestalten von ihr und glitten wie Geister über das Pflaster. Die Illusionen mit den leeren Kapuzen stellten sich mittig vor den zweiten und den achten Block der Formation, während die echte Xiucalta vor dem fünften stehen blieb, sodass sie gleichmäßig verteilt standen.
„Ich grüße Euch, Krieger der Ewigen Wache.“, sprach sie in gewöhnlicher Lautstärke, wusste aber, dass jeder einzelne auf dem Platz sie klar und deutlich hören konnte. Sie sah das unmerkliche Erschaudern der Krieger. Jeder von ihnen wusste, was eine Illusion war, und einige konnten auch selbst welche beschwören, aber die Mühelosigkeit, die Xiucalta an den Tag legte, und der Anblick der geisterhaften Gestalten verfehlten ihre Wirkung nie. Der dreifache Hellebardenschlag, den sie zur Antwort bekam, klang ein wenig leiser als bisher.
„Ich bin Meisterin Geisterauge, Schwarze Aydar des Khaiha’Sil. Als Geheimniswahrerin und Wissenssammlerin des Ordens der Sil’Vatari und der Ewigen Wache ist es meine Aufgabe, euch den Schwur der Treue abzunehmen, mit dem ihr unwiderruflich eure Vergangenheit hinter euch lasst und euer Leben in diesen Streitkräften und unter unserem Befehl in den Dienst des Wachenden Gottes des Ausgleichs stellt. Graue Elfen, seid ihr bereit?“
Die letzte Frage stellte sie in der Alten Sprache, die das Wort Drelai nicht kannte, weshalb sie es übersetzen musste. Mit der Frage in dieser Sprache verlangte sie auch eine Antwort in derselben. Und die bekam sie auch. Wie ein Mann rief die ganze Formation:
„Die Ewige Wache ist bereit.“
Xiucalta schwieg einen Moment, während sie ihre Gedanken mit den Winden der Magie verband, dann nickte sie. „Ich bin die Hüterin der Wahrheit und vor mir könnt ihr keine Geheimnisse haben. Ich werde wissen, ob ihr den Schwur tatsächlich formuliert und aussprecht oder nicht. Dazu brauche ich euer Gesicht nicht zu sehen.“
Sie ließ ihre Worte wirken, auch wenn sie wusste, dass es keine Rolle spielte. Die Krieger hatten sich schon längst entschieden und genug Gelegenheiten gehabt, die Ewige Wache wieder zu verlassen. Nach dem Schwur würde es kein Zurück mehr geben.
„Jeder von euch“, fuhr die Seherin fort, „besitzt magisches Potential und ist der Alten Sprache mächtig. Deshalb werdet Ihr in der Alten Sprache schwören. Dieser Schwur ist bindend und unwiderruflich. Ihr steht damit in unserem Dienst und legt Euer Leben in die Hände des Wachenden Gottes, bis er Euch zu sich ruft oder die Sil’Vatari Euch freigeben. Die Winde der Magie werden Eure Zeugen sein. Brecht Ihr Euren Schwur, werden sie euch vernichten.“
Wieder gab sie den Männern und Frauen Zeit, das Gehörte zu verarbeiten, auch wenn sie ihnen nichts Neues erzählt hatte. Aber jeder sollte wirklich ganz genau verstehen, was ihm bevorstand. Doch natürlich blieben alle entschlossen. Sie lächelte und nickte.
„Ich werde euch den Schwur vorsprechen und ihr werdet nachsprechen.“ Das war der Grund, weshalb sie dies tun musste. Wenn einer der anderen versuchen würde, die Worte vorzusprechen, wäre es, als würde er selbst den Schwur ablegen. Nur ihre tiefe Verbindung mit den Winden der Magie erlaubte es ihr, ihnen beizubringen, dass sie es nicht so meinte, wie sie es sagte. In der Alten Sprache lügen konnte sie deshalb allerdings trotzdem nicht.
„Ich schwöre,“, begann sie in der Alten Sprache und hörte das Echo, mit dem einundachtzig Elfen ihre Worte wiederholten, „mein Leben dem Gott Khaiha’Sil zu widmen. Ich werde seinen auserwählten Dienern, den Sil’Vatari, dienen und gehorchen. Ich werde jedem ihrer Befehle mit aller Kraft und Entschlossenheit Folge leisten und nur ein höherstehender Erwählter oder Khaiha’Sil selbst kann mich davon entbinden. Unabhängig ihrer Verfügungen werde ich dem Gott Khaiha’Sil und seinem auserwählten Volk im Frieden wie im Kriege meine ganze Existenz widmen und nicht eher ruhen, bis auch der letzte Feind erschlagen ist. Dies schwöre ich bei meinem Leben.“
Die Stille, die den Worten folgte, war bedeutungsschwer und zog sich lange hin, während Xiucalta die Winde der Magie befragte und überprüfte, ob jeder einzelne der Kämpfer alles vollständig geschworen hatte. Sie wurde nicht enttäuscht und nickte schließlich zufrieden. Ihre beiden Illusionen verschwanden in schwarzem Nebel. Sie drehte sich um.
„Meisterin Sturmtanz, Meister Blutklinge.“, erklärte sie feierlich. „Diese Krieger stehen nun in Eurem und unserem Dienst. Verfügt über ihr Leben, wie es Euch angemessen und im Namen Khaiha’Sils nützlich erscheint.“
Damit zog sie sich zurück, bis sie wieder auf ihrer ursprünglichen Position stand. Auch Sisrall und Yerill kehrten an ihre Plätze zurück, bis nur noch Artewu vor der Formation stand. Xiucalta sammelte sich. Die Versammlung würde nun mit dem Ruf der Drelai beendet werden.
„Wir sind die Drelai!“, rief Artewu.
„Wir bringen den Tod.“, fielen die Sil’Vatari ein, bevor die Ewige Wache übernahm: „Um das Leben zu schützen!“
„Wir bringen Krieg.“, kam wieder von den Erwählten. Und die Formation antwortete: „Um den Frieden zu sichern!“ Und so wechselten sie sich weiter ab.
„Wir bringen Schatten.“ „Um das Licht zu wahren!“
„Wir bringen den Ausgleich.“ „Für Khaiha’Sil!“
„Als Graue Kämpfer richten wir!“, riefen nun alle, bevor es wieder abwechselnd weiterging:
„Wir bekämpfen die Orks.“, fing dieses Mal die Formation an. „Damit die Zwerge Frieden haben!“, ergänzten die Sil’Vatari.
„Wir bekämpfen Beschwörer.“ „Damit die Menschen leben können!“
„Wir bekämpfen Dämonen.“ „Damit die Elfen Liebe finden!“
„Wir kämpfen.“ „Für Khaiha’Sil!“
„Als Graue Wächter töten wir!“, kam nun aus dreiundneunzig Kehlen.
„Wir wachen mit Feuer und Stahl!“, riefen alle zusammen.
„Wir wachen mit Glaube und Zorn!“
„Wir wachen über das Gleichgewicht!“
„Wir wachen für Khaiha’Sil!“
Ein lauter Schlag der Hellebarden auf den Boden begleitete den Namen ihres Gottes. Xiucalta schloss die Augen und fühlte das Vibrieren der Winde der Magie, als dreiundneunzig Elfen in die Alte Sprache wechselten und die Macht ihres Glaubens ihre Worte durchdrang:
„Als Graue Elfen wachen wir!“


ENDE​


Wem diese Leseprobe im Stil der überarbeiteten Fassung gefallen hat, der ist herzlich eingeladen, die Geschichte unter dem Titel „Die Macht der Drelai – Graue Wächter“ neu zu erleben, mehr über den Wachenden Gott Khaiha’Sil und das Volk der Drelai zu erfahren, tiefer in die Vorgeschichte von Sisrall, Yetail, Darmal und Xiucalta einzutauchen und eine Welt voll gewaltiger Magie und großer Helden zu erkunden.



Damit: [Lesen Sie weiter in]* Lesen Sie nochmal bei:


‚Die Macht der Drelai​
– Graue Wächter‘​
von SHOKer​
Erscheint bei gw-fanworld.net​
ab dem [unleserlich].


*In der Worddatei soll das durchgestrichen sein
 
So, ich weiß nicht, ob es jemanden interessiert, aber ich wollte noch ein paar Gedanken wiedergeben, die mir zur Überarbeitung gekommen sind.

Zur Religion: Die entspricht ja, wie sicher deutlich wird, absolut nicht dem aus Warhammer bekannten Khaine-Glauben. Ich hatte mir halt überlegt, wo ich meine Elfen gerne hinstellen würde. Und nach dem Verlauf der Geschichte passten sie eigentlich am besten zu der Rolle der defensiven Wächter über das Gleichgewicht. Die spätere Geschichte soll dann über eine deutlich krassere Teilung in die Mächte des Licht (Hochelfen, Zivilisierte Menschen, evtl. Zwerge) und die Mächte der Zerstörung (Chaos->Neash'tai, Dämonen, Orks, Untote) verfügen. Und ich fand die Idee einfach toll, die Mächte des Lichts dann auch derart zu idealisieren, dass sie eigentlich überhaupt keinen Krieg mehr kennen, sondern sich völlig der Kultur, Kunst, Schönheit, Lebensfreude, Natur usw. widmen können. Und da kommen halt die Drelai ins Spiel, die kaltherzigen "Dunkel"elfen, die selbst auf Frieden, Kunst und teilweise auch Liebe verzichten und halt an Stelle der anderen zu den Waffen (und tödlicher/dunkler Magie) greifen, weil es eben das ist, was sie am besten können. Dazu eben auch das Zitat am Anfang und der Lobruf am Ende, um diese Idee einzubringen. Wir kämpfen und töten, damit andere es nicht tun müssen, sondern in Frieden leben können. Ich persönlich mag diese Idee des Gleichgewichts sehr.
Deshalb auch Graue Elfen, eben weil sie zwischen Licht und Dunkelheit stehen. Sie versuchen nicht aktiv, die Mächte der Zerstörung zu vernichten, denn auch das würde das Gleichgewicht kippen. Und Khaiha'Sil liebt halt Frieden und Schönheit genauso wie Krieg und Tod. Und wenn sie keine Feinde mehr hätten, würde der Gott sich entweder langweilen oder die Drelai würden den Krieg in den Rest der Welt tragen, wodurch dann wieder Frieden und Schönheit verloren gehen würden.
Deshalb Gleichgewicht und die defensive Rolle. Und damit sind sie eben die 3 große Macht auf der Welt, deshalb sie Wichtigkeit der 3 in ihrem Glauben.
Dass sie diese Position als Wächter des Gleichgewichts aber erst seit kurzem gefunden haben, wird ja auch angedeutet. Tatsächlcih soll die Suche nahc der Wahrheit/Bestimmung auch ein Teil der Geschichte um Sisrall und Yetail sein. Beide entdecken mehr und mehr Unstimmigkeiten dessen, was Kloster und Tempel predigen, mit dem eigentlichen Glauben des Wachenden Gottes und finden entsprechende Hinweise, dass das eigentlich anders geplant war.

Zum Namen Drelai: Gesprochen [Dre-la-i] Ursprünglich habe ich mir dazu überhaupt keine Gedanken gemacht, der fiel mir halt so ein und ist ein wenig von Druchii abgeleitet. Im Nachhinein sind mir da einige schöne Wortspielereien zu eingefallen.
Drelai --> Hier steckt die verehrte Zahl drei schon im Namen.
Drelai --> Bezug zu den Drachen, mit denen sie sich doch ziemlich verbunden fühlen
Drelai --> D wie Dunkelelfen. Die Menschen und Hochelfen nennen sie weiterhin so, weil diese Kriegstreiber aus deren Sicht eben auch Dunkel sind. Die Drelai nennen sich nur selbst Graue Elfen.
Drelai --> Wenn man ein wenig mit der Aussprache spielt, erinnert einen das Wort vielleicht an grey, also englisch für grau --> Graue Elfen.

Zum Begriff Sil'Vatar(i): Ist eigentlich nicht schwer zu erraten, dass man das auch als Avatar(e) des Khaiha'Sil lesen kann. Also Verkörperungen des Wachenden Gottes. Oder einfach Erwählte.

Zu den neu eingeführten Bestien: Natürlich wollte ich hier auch nicht mehr die typischen Kampfechsen und die Schwarzen Pegasi verwenden, die den GW-Dunkelelfen gehören, auch wenn letzte in dieser Geschichte kaum eine Rolle gespielt haben. Dazu sind mir spontan die Kriegslöwen und die Kristalladler eingefallen, um diese zu ersetzen. Allzu viele Gedanken habe ich mir aber dazu noch nicht gemacht, also seid ihr erstmal frei, sie euch vorzustellen, wie ihr wollt.

Thema Sex: Kommt hier zum Ende der Geschichte natürlich auffällig häufig in mehr oder minder detaillierter Form vor. In der späteren Fassung wird auch vorher schon Sexszenen geben (Sisrall-Yetail habe ich momentan 2 geplant bzw. zum Teil geschrieben und zu Nerglot-Viverla könnte es auch noch eine geben, dazu kommen eventuell noch eine am Anfang mit Sisrall im Kontext mit dem Slaanesh-Kult und außerdem rationale Betrachtungen zum Fortpflanzungsverhalten der Elfen während Yetails Ausbildung.) Dann würde das hier am Ende nicht mehr so ganz überraschend kommen.

Zur Dreigeteiltheit: Wie im Kapitel angedeutet, ist halt das gesamte Volk der Drelai in 3 Teile geteilt und das erstreckt sich besonders auch auf die Streitkräfte. Wer sich mal näher dafür interessiert, wie genau sich diese Teilung im Detail auswirkt, kann sich folgendes Schema mal ansehen.

Dazu eine kleine Legende. Die Truppen verwenden das von Sisrall vorgeschlagene Schema Vorstoßende Elite, um die Linien zu brechen - Nachrückende Masse, um die Bruchstücke zu zermalmen - Unterstützung, um Zuversicht auf der einen und Furcht auf der anderen Seite zu sähen, oder einfach die Schlacht irgendwie zu beeinflussen.

Das Schema liest sich dann also wie folgt:
Blau - Vorstoß / Elite
Rot - Nachrücken / Masse
Grün - Unterstützung

Wenn ein Unterpunkt eine andere Farbe als sein Oberknoten hat, dann gilt diese neue Farbe nur bei Betrachtung des 3er-Teils, zu dem er gehört oder ggf. zu Unterpunkten. Bezogen auf das Gesamtbild gilt die Farbe seines Oberknotens.
Hat ein Punkt die gleiche Farbe wie sein Oberknoten, dann gilt diese auch soweit in die Höhe, bis ein Oberknoten eine andere Farbe hat.

Beispiel: Kriegsmaschinen sind innerhalb des Punktes "Fernkämpfer" die Elite zum Linienbrechen, gesehen auf die Garde oder alle Kämpfer sind sie jedoch Unterstützung.
Genauso sind die Assassinen nur innerhalb des Tempels Unterstützung, bezogen auf alle Kämpfer sind sie Elite.
Andersherum ist das Wissen der Klosterhexen aber Unterstützung für alle, weil es auch für alle gilt. Man muss da eben immer gucken, wie weit die Farbe zurückverfolgbar ist.

Bei der Ewigen Wache sind einige Sachen kursiv. Das liegt daran, dass diese Bereiche eigentlich von allen ausgefüllt werden können und nicht zwangsläufig jeder einzelne genau einem Bereich zuordbar ist.
Das sollte man allgemein bedenken. Beispielsweise werden die Späher, die hier unter nicht kämpfende Reiter stehen, in der Schlacht dann vielleicht als berittene Schützen eingesetzt.
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Zuletzt bearbeitet:
Also da hast du dir ja echt Gedanken gemacht! 🙂 Sehr schön. Finde die Aufteilung der Streitkräfte sehr gut geregelt und die restlichen Punkte haben wir ja schonmal mündlich besprochen. Was ich noch hizufügen will: Finde es gut, dass du ausführlich beschreibst, dass der Warpriss gut gebannt wird -> Dann gibts auch von meiner Seite nichts zu meckern. 😉

Zu deiner Ändeurng bzgl. des Rufs der Drelai: Mit Beschwörer bin ich auch nicht wirklich zufrieden. Ich kann aber leider auch keine pasende Bezeichnung beitragen, da eine Einbindung von sowohl Ketzern/Kultisten als auch den Untoten schwierig ist.
Wobei, da fällt mir was ein: Pack doch einfach die Häretiker mit den Kreaturen des Immateriums zusammen, woraufhin du bei den Menschen nur noch die künstlich lebenden aufzählen brauchst:
„Wir bekämpfen die Untoten.“ „Damit die Menschen leben können!“
„Wir bekämpfen das Chaos.“ „Damit die Elfen Liebe finden!“
Wobei vielleicht eine andere Bezeichnung als Chaos sinnvoll ist. Oder du machst es ganz stylish und schreibst Kaos - Dann weiß trotzdem jeder (auch Nicht-warhammer-Leser), dass eine böse und verderbende Macht gemeint ist.

Wie klingt das, oder hast du die Aufteilung der schädlichen Kräfte des Warps mit wichtiger Absicht gemacht?
 
Also da hast du dir ja echt Gedanken gemacht! 🙂 Sehr schön. Finde die Aufteilung der Streitkräfte sehr gut geregelt und die restlichen Punkte haben wir ja schonmal mündlich besprochen. Was ich noch hizufügen will: Finde es gut, dass du ausführlich beschreibst, dass der Warpriss gut gebannt wird -> Dann gibts auch von meiner Seite nichts zu meckern.
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die Bannung kam erst nach deiner Kritik rein und ist ja eigentlich auch nur 2 Sätze lang 😉
Freut mich aber, dass dir die Aufteilung gefällt. Ich hatte z.T. die Befürchtung, dass es zu künstlich wirkt oder aber militärisch unpassend.

Wie klingt das, oder hast du die Aufteilung der schädlichen Kräfte des Warps mit wichtiger Absicht gemacht?

die Zusammenfassung der sterblichen Diener und der Dämonen wird als Neash'Tai bezeichnet und das würde absolut nicht passend. KAOS erinnert zu sehr an den FIlm "Get Smart" und ist in meinen Augen auch ein zu billiger Abklatsch von "Chaos"

Wie gesagt, da stand eigentlich ursprünglich Untote, aber ich finde, das klingt zu lang. Deshalb geht dein Vorschlag eh nicht. Mir gefällt Beschwörer und dabei bleibt es erstmal. 😉
 
Ich hatte ja eigentlich gehofft, es gäbe schon noch ein paar mehr Rückmeldungen, aber ich denke mal, das kommt in nächster Zeit noch, oder?

Nichtsdestotrotz jetzt hier den allerallerletzten Teil von meiner Seite (neben Kommentaren zu euren Kommentaren natürlich 😉)

Danksagung


Wie jedes größere Projekt kann auch ein Buch von solchem Umfang nicht von einer einzigen Person getragen werden. Hier an dieser Stelle möchte ich mich nun bei allen bedanken, die im Laufe der ziemlich genau 4 Jahre an seiner Entstehung beteiligt waren.

In erster Linie gilt mein Dank meinen Lesern in der Fanworld, die mir mit Motivation, Lob und öfters auch berechtigter Kritik zur Seite standen und für die eine oder andere Verbesserung verantwortlich zeichnen.

Als allerersten möchte ich hier yinx (den ich noch als Bertram Hillmann kennen lernen durfte) nennen, dessen Geschichte mir ein Vorbild war und der mich bei meinen ersten Anfängen und dann auch dem Beginn dieser Geschichte unterstützt hat.
Ebenso gebührt mein Dank Men Aquiles, dessen konstruktive Kritik ebenfalls für die Anfänge und die Entstehung dieses Werkes entscheidend war. Leider hat er sich viel zu bald für immer aus dem Forum verabschiedet.
Ein Leser, der mich für lange Zeit treu begleitet hat, war M. Calgar, den ich auch als Freund bezeichnet hätte, bevor der Kontakt zu ihm leider auch dauerhaft abbrach.
Umso dankbarer bin ich, mixerria als treuen und begeisterten Leser gewonnen und inzwischen auch persönlich kennen gelernt zu haben. Ohne seine regelmäßigen Kommentare hätte ich vielleicht den Willen verloren, dieses Projekt bis zum Ende fortzuführen. Manchmal war er der einzige, von dem noch Feedback kam.
Desweiteren darf hier auch Nakago nicht fehlen, der zwar noch dabei ist, dieses Werk zu lesen und nur gelegentlich Anmerkungen dazu gibt, dessen eigene Geschichte ("Das Schwinden") ich dafür umso mehr bewundere und als gelungenes Beispiel dafür sehe, was die Kreativität einer einzelnen Person alles erschaffen kann. Ganz zu schweigen von der einen oder anderen Inspiration während der letzten Kapitel, die ich umzusetzen gewagt habe.
Noch ein langjähriger Leser, den ich in der letzten Zeit sehr vermisst habe, war flix, der dann leider, wie die meisten, ohne jeden Abschied aus dem Forum verschwunden ist oder vielleicht auch nur die Lust an dieser Geschichte verloren hat. Ich weiß es nicht, aber ich bedauere es.
Ein Name, der hier ebenfalls nicht fehlen darf, ist Forget, der sich zwar nur unregelmäßig zu Wort gemeldet hat, dafür aber insgesamt über sehr lange Zeit dabei war. Zwei Leser, die sich recht häufig, wenn auch schon lange nicht mehr gemeldet haben, sind vernichtet das Chaos und Slaydo. Auch an Euch vielen Dank für die guten und hilfreichen Kommentare.
Auch Auxo möchte ich einmal erwähnen, der leider sehr spät einstieg und dem bedauerlicherweise der Durchhaltewille sowohl beim Verfolgen meiner als auch beim Schreiben seiner eigenen Fortsetzungsgeschichte fehlte. Dennoch wusste ich seine (meist) begründeten Kritiken sehr zu schätzen und fand auch großen Gefallen an seinem Werk, das leider bisher unvollendet geblieben ist.
Fast dasselbe könnte ich über Rabenfeder sagen, der ebenfalls nur für sehr kurze Zeit dabei war, der mich dafür als Autor und Co-Moderator des Wettbewerbs stets unterstützt hat. Ich wünsche auch ihm, dass er es einmal schafft, seine Werke zu beenden.
Natürlich wusste ich auch die Kommentare und Anmerkungen aller anderen Leser zu schätzen, von denen hier Ontheline, Azer0n, ‚Wer ich, nein du!‘, SlashyTheOrc,Armin Steiner, Black Scorpion und xxeelee als kleine Auswahl für die große Menge der überwiegend stillen Leser genannt werden sollen. Alle anderen mögen sich hier bitte ebenfalls angesprochen fühlen. Ich habe euch nicht vergessen. Habt Dank für jeden Kommentar, mit dem ihr zu dieser Geschichte beigetragen habt.
Ich habe, entgegen meiner Vorliebe für Statistiken, mal darauf verzichtet, aufzuzählen, welcher Leser nun welchen Anteil an den Kommentaren hatte, weil es vermutlich auch egal ist. Es gab einige, die besonders in Erinnerung geblieben sind, aber eigentlich hatte jeder Beitrag eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieses Werkes.

Wer sich näher dafür interessiert, wie viele Leute hier im Laufe der Zeit wie viele und welche Beiträge geschrieben haben, der kann hier klicken. (Jear, ich hab 51% aller Beiträge zu meiner Geschichte geschrieben! Insgesamt haben wir fast 1500 Posts. Dafür verdient ihr alle Respekt!)

Weniger als Leser aber als persönlichen Wegbegleiter möchte ich meinen Freund Hannes (im Forum leider inaktiv, aber registriert als Neue Orknung) nennen, der zwar weder das Talent noch den Durchhaltewillen zum Schreiben hat, dessen erster Versuch für mich dennoch der Auslöser für all die knapp 1.000 (A4)Seiten waren, die ich bis heute geschrieben habe.
Ohne ihn hätte es all dies niemals gegeben.
Ähnliches könnte ich auch über meine Freunde Hermann (Manni, leider sogar noch länger inaktiv), Sander und Lennard sagen, die zwar mit dem Schreiben nichts zu tun hatten, mich aber überhaupt erst mit Warhammer und der Fanworld in Kontakt gebracht haben. Leider habe ich auch sie viel zu schnell wieder aus den Augen verloren.
Auch Sarash möchte lieber an dieser Stelle nennen, weil er nicht direkt zu dieser Geschichte beigetragen hat, aber für mich als etwa gleichaltriger Autor und Kamerad wichtig war. Ich habe seine Masters of War damals mit viel Freude und Interesse verfolgt und es war spannend zu beobachten, wie wir und damit unsere Werke sich über die Jahre entwickelt haben.

Auch wenn sie davon nichts wissen, möchte ich noch ein paar anderen Personen zu ihrem (vielleicht eher unfreiwilligen) Beitrag zu meiner Geschichte danken. Ganz besonders der Band X-Perience, ohne deren himmlische Melodien dieses Werk und ganz besonders seine Kampfszenen niemals die vorliegende Qualität erreicht hätten. Gleiches gilt für die Macher des DOW-II-Soundtracks, der an Epik nur schwer zu übertreffen ist. Auch Alphaville, Camouflage, Lasgo und Sash! sollten hier erwähnt werden, wenngleich ich mich nur für eine sehr geringe Auswahl ihrer Titel begeistern konnte. Dafür gehören diese noch immer zu meinen Favoriten und haben sich ihren Platz in der „Schreiben“-Wiedergabeliste verdient. Vielleicht sollte ich auch die Komponisten der Soundtracks von Fluch der Karibik, Sucker Punch und Prince of Persia einmal erwähnen, denn zumindest einige ihrer Titel haben ebenfalls bei der Erschaffung der Erwählten des Khaine mitgespielt.

An Autoren möchte ich nur eine kleine Auswahl nennen. Zum einen Dan Abnett und Mike Lee, deren Darkblade-Romane ganz besonders für die ersten Teile meiner Geschichte von ausschlaggebender Bedeutung waren und den Flair des Warhammer-Universums wesentlich besser einfangen, als ich es jemals vermochte. Trudi Canavan verdient Erwähnung für die Inspirationen all meiner Magiekämpfe. J.R.R. Tolkien selbstverständlich dafür, dass er uns überhaupt die Welt der Elfen, Zwerge und Drachen vorgestellt und auch dafür, dass er mich gelehrt hat, dass Bücher Kunstwerke sein und welche Macht geschriebene Worte besitzen können. Stephanie Meyer und ihre Bis(s)-Romane müssen hier ebenfalls erwähnt werden, denn ohne sie hätte es Yerill vielleicht gar nicht gegeben. Xiucalta dagegen könnte ein bisschen von Joshua Palmatiers Die Assassine beeinflusst worden sein, allerdings bin ich mir da nicht mehr so sicher. Weniger für die Erwählten des Khaine, aber dann für die überarbeitete Version und deren Magie sind auch die Ideen, zu denen mich Kim Harrisons Rachel-Morgan-Serie inspiriert hat, nicht mehr wegzudenken.
Davon abgesehen seien alle lobend erwähnt, deren Werke ich als Zitate benutzt habe, auch wenn die meisten davon schon lange tot sind. Ganz besonders Goethe mit Faust I und Das Göttliche sowie Georg Heym mit Der Krieg waren hier sehr inspirierend. An der Stelle sollte wohl auch wikiquote.org erwähnt werden, die mir gerade in letzter Zeit doch sehr geholfen hat.

Vielen Dank an alle!:wub:
 
Zuletzt bearbeitet:
Na denn, Glückwünsche zum Abschluss der First Edition! 🙂 (Sollte ich dir dafür jetzt einen imperialen Orden verleihen? 😀)

Und wie man so gerne sagt: Das Ende des Einen ist der Anfang des Nächsten. Mich würde mal deine Planung bezüglich der nächsten Schritte interessieren, schließlich ist das ein nicht unerheblicher Brocken an Arbeit, den du noch vor dir hast. 😉
 
Na denn, Glückwünsche zum Abschluss der First Edition! 🙂 (Sollte ich dir dafür jetzt einen imperialen Orden verleihen? 😀)

Und wie man so gerne sagt: Das Ende des Einen ist der Anfang des Nächsten. Mich würde mal deine Planung bezüglich der nächsten Schritte interessieren, schließlich ist das ein nicht unerheblicher Brocken an Arbeit, den du noch vor dir hast. 😉

nein, ich will keinen imperialen Orden!

Im Moment gibt es keine Planung zu den nächsten Schritten. Ich denke, ich werde, wenn ich Lust habe, das eine oder andere zusätzliche Kapitel schreiben, aber die eigentliche Überarbeitung muss noch warten. Erstmal bin ich fertig und denke, eine Weile nichts zu schreiben, tut auch mal gut.

Also rechnet lieber dieses Jahr nicht mehr mit was Neuem von mir. Höchstens mit ner Wettbewerbsgeschichte. Vielleicht schaff ich es jetzt ja endlich mal wieder.
 
tja.. aus und vorbei

schade eigendlich.

Ich möchte dir SHOKer danken für die vielen Lesestunden die du uns allen die hier mitgelesen haben und noch lesen werden geschenkt hast.

Deine Geschichte ist mMn DIE beste die ich je online gelesen habe. Knapp hinter dir liegt Nakagos Das Schwinden.

sehr interessiert habe ich auch die Anderungen in deinem Stil beobachtet

Hoffe ich werde auch in Zukunft wieder von dir Lesen können auch die überarbeitete Fassung

greez
 
Na wenn du jetzt weniger Zeit zum Schreiben aufwenden willst, dann hast du ja theoretisch auch mehr Zeit zum Spielen... Wie wäre es, wenn du Retribution kaufst? Dann würde die Verbindung auch endlich mal funktionieren! 😀

ähm nein, Zocken steht noch hinter Schreiben. Im Moment bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob ich mir AC Revelations kaufe, obwohl das eigentlich ein Must-Have ist. Ich konzentrier mich jetzt lieber erstmal aufs Studium und vor allem auch aufs Selbststudium. Wenn ich daran denke, wie lange es her ist, dass ich das letzte Mal was Größeres programmiert habe ....


Ich möchte dir SHOKer danken für die vielen Lesestunden die du uns allen die hier mitgelesen haben und noch lesen werden geschenkt hast.

Deine Geschichte ist mMn DIE beste die ich je online gelesen habe. Knapp hinter dir liegt Nakagos Das Schwinden.

vielen Dank für das Lob. Schade, dass du dich in letzter Zeit so selten gemeldet hast. Ich freu mich aber, dass du dennoch bis zum Ende dabei warst und dass es dir gefallen hat.

Hoffe ich werde auch in Zukunft wieder von dir Lesen können auch die überarbeitete Fassung

hoffe ich auch, aber wie gesagt, erstmal ist Pause.

tja.. aus und vorbei

schade eigendlich.

ja, ich weiß. Das finde ich auch. Aber eine Geschichte ohne Ende ist auch unbefriedigend. Ihr habt ja gesehen, wie lang sich die letzte Schlacht dann hingezogen hat. Mal schauen, was die Zukunft so bringt.

Was ich aber noch tun werde, ist im Laufe der nächsten Wochen die PDF-Datei zu vervollständigen und die ersten 5 Teile nochmal korrektur zu lesen. Dann gibts nochmal ne endgültige PDF für die, die vielleicht nochmal alles am Stück lesen wollen.