Die Deutschen waren sich selbst nicht bewusst, wie überlegen die Wehrmacht an Ausbildung und Material zu Kriegsbeginn eigentlich war.
An Material sicher nicht.
Aus weniger Material dann aber mehr rauszuholen, das ist ja eben die Kunst militärischer Führung.
Wenn man sich beispielsweise mal die Panzerproduktion ansieht, dann erkennt man eine deutliche Unterlegenheit auf deutscher Seite, sowohl was Stückzahlen angeht, als auch bezogen auf die Gewichtsklassen.
Mit dem Unterschied, dass es auf einen Leopard 2 bisher nicht einen erfolgreichen Angriff mit IEDs oder Minen gab. Die Kanadier (mit deutschen Leos, wohlgemerkt!) hatten bisher nur ein einziges Mal einen Zwischenfall, was Leos und IEDs angeht, und dabei wurde der Panzer nur minimal beschädigt, die Besatzung nicht mal verletzt.
Was aber nur dran liegt, dass die IEDs nicht gegen Kampfpanzer ausgelegt waren. Baut man die entsprechend größer, dann tötet man auch die Besatzung, und durchbricht die Panzerung.
Am Ende kann auch n Taliban ne Panzerfaust bzw. die russischen RPG Äquivalente benutzen und einkaufen, wenn sie meinen, dass sie das müssten.
Sicher is das im Hinterhalt auf keinen Fall, auch nicht mit den entsprechenden Aufrüstkits.
Wobei man mit einem fetten Panzer nicht unbedingt auf Streife geht. Das dauert a) zu lange, b) Treibstoffprobleme, c) man kommt nicht ueberall hin wie mit einem Jeep (OK, man kann durch ein Haus einfach durchfahren...), d) Logistikprobleme, falls der mal schlapp macht.
Also auf Streife geht man damit schon; in dem Zusammenhang dieser "asymetrischen Kriegsführung" hilfts aber nicht besonders viel. Ich seh dann auch nicht, wer nun n Taliban ist, und wer nicht, und wen ich wegputzen soll.
a) keine ahnung was zu lange meint, aber eigentlich geht die Streife damit schnell
b) braucht doch auch blos Diesel, und hat ne 300km reichweite, das macht keine schwierigkeiten
c) man kommt aber auch in ecken, wo ein Jeep nicht hinkäme. In eine urbane Umgebung gehören sie aber eh nicht.
d) das passiert ab und an mal, besonders da die Luftfilter nicht für so ne Staubige Gegend ausgelegt sind, aber die kann man anpassen, das wurde schon oft gemacht. Wenn man wirklich einen Maschinenschaden hätte, was eher selten vorkommt, dann schleppt man die Kiste einfach zurück, das kann der entsprechende Bergepanzer, oder auch jeder andrere Leopard im Zug, ohne besondere Zusatzausrüstung, das hat man alles dabei.
Der psychologische Effekt erstreckt sich dabei nicht so sehr auf die Gegner, der meint hier eher den auf die eigene Truppe. Die sind ne tolle Rückendeckung. Wenn man Streife fährt, ganz üblich mit paar Dingos und demganzen Kleinfrass, da ist man sicher ganz froh ein bischen schweres Geschütz unmittelbar dabei zu haben.
Auch wenn der freilich nen Kilometer vor dem Dorf stehen bleibt das man nun untersuchen soll, am besten leicht auf einer Anhöhe, mit Funkverbindung. Dafür wären sie sicherlich brauchbar, und dazu werden sie auch gebaut; bzw das übt die Besatzung. Will heissen, der eigenen Infantrie Deckung und Feuerschutz zu geben.
@ Westfeldzug
Es ist ja kein Zufall, die Luftüberlegenheit zu haben, es ist Teil des Blitzkriegsplans.
Durchaus im ganzen eine riskante Operation, und die Staus gab es auch, aber gemessen an der Annahme, dass Armeen da garnicht erst durchpassen, sind ein paar Behinderungen zu verschmerzen, möcht man meinen.
Beim Westfeldzug ging es um ein gewisses Überraschungsmoment, um optimales Zusammenspiel der Truppenteile, um Geschwindigkeit, um das Umgehen der Punkte, an denen der Feind einen Angriff erwarten würde. Es geht ganz explizit nicht um das Ausspielen überlegener Ressourcen. wer sich für eine Blitzkriegstaktik entscheiden muss, der tut das, weil er ressourcentechnisch im Grunde unterlegen ist, und deswegen die schnelle Entscheidung suchen muss.