Doch das hat es, weil es mir nicht um die Maginot-Linie ging, sondern um Eben-Emael. Und das wusste Rawke und du doch genauso (wenn du alles gelesen hast), man muss halt auch mal mitdenken.
Nö. Du sprachst von einer Offensive auf die Maginot-Linie, das habe ich berichtigt, die gab's nämlich nie.
Wo du und Rawke meint, ihr seit die Supergscheiten, weils nicht akurrat dran steht, weils ja perfekt sein muss, aber dass ihr soweit mitdenkt dass ich einen kleinen Fehler in meiner Aussagen hatte und darüber wegseht, weils ja sowieso um was anderes geht, das könnt ihr nicht.
Was soll jetzt eigentlich das Rumgezicke deinerseits? In der Vergangenheit war das nie so krass, und auch teilw. berechtigt, das ist jetzt aber aktives Ärger-suchen. Dein "Maginot"-Zitat steht sogar im von dir genannten Edit, und weil du die "Offensive auf die Maginotlinie" als strategisches Meisterstückbezeichnet hast, war der Einwand doch berechtigt...:huh:
Hatten sie nicht und das war eingeplant.
Darauf hatten die Deutschen aber vor der Offensive keinen Einfluss, den Erfolg der Blitzkriegstrategie (und die funktioniert nur beim unterlegenen Gegner, wie bereits ausgeführt) verdanken die Deutschen der nicht vorhandenen Luftwaffe auf allen Seiten, bzw. der mangelnden Einsatzbereitschaft. Die Nummer hat in Polen geklappt, in Frankreich und dne Benelux-Staaten, dann noch in Dänemark, aber schon in Norwegen, wo das Gelände nicht mehr stimmte, und dann in der Sowjetunion, als "der Russe" doch tatsächlich angefangen hat, sich organisiert zu wehren, war schon Schluss mit dem Blitzkrieg. Sobald der Gegner an Material und Ausrüstung gleichwertig war, scheiterten die Deutschen im strategischen Gesamtbild. Und manchmal, z.B. während der Schlacht um Großbritannien, selbst dann, wenn sie theoretisch überlegen gewesen wären. Dass die Einnahme von Eben-Emael nicht bemerkenswert ist, habe ich ja gar nicht gesagt, dass es eine Offensive auf die Maginotlinie gab, ist aber schlicht unwahr, dementsprechend kam das von mir. Eigentlich sollten doch alle hier halbwegs erwachsen sein, das Rumgeschisse könnten wir uns also eigentlich sparen.
😉
hat die Wehrmacht einige bemerkenswerte militärische Aktion durchgeführt
Bemerkenswert, ja, aber leider zu viele Details, die im strategischen Gesamtbild untergingen. Eben-Emael war sicherlich eine der bemerkenswertensten Operationen der Wehrmacht, aber selbst das verblasst (IMO) zu anderen, strategisch wertvolleren Schachzügen. Operation Fortitude auf Seiten der Alliierten sei da mal genannt, DAS war ein Meisterwerk, oder der St. Nazaire-Raid der Royal Marine Commandos. Da, wo's wirklich drauf ankam, wurde auf strategischer Ebene viel vermasselt. Zusammenfassend lässt sich (wiederum, IMO) sagen, dass die Wehrmacht auf der taktischen Ebene teilw. ihrer Zeit weit vorraus war, sowohl was die Panzertruppen angeht, die aus der Unterstützungsrolle heraus in die Führungsrolle bei Offensiven gezogen wurde, oder Führen mit Auftrag. Das ganze bringt dann aber nichts, wenn strategisch (und das hatte die Wehrmacht nicht nur dem GröFaZ zu verdanken, obwohl der Ösi seinen Teil dazu getan hat) vieles einfach komplett anders angegangen wird, als es nötig ist. Der Blitzkrieg lief solange, wie der Gegner technisch unterlegen war. Als die Sowjets dann ihren Hinter hochgekriegt hatten, und dann locker flockig den Gegenangriff im tiefsten Winter rausgehauen haben, gings bergab. Als erstes ging die Luftüberlegenheit drauf, die zahlenmäßige Überlegenheit hatte man ohnehin nie, und irgendwann hatten die Russen dann auch Panzer, die nicht vom angucken in Schall und Rauch aufgingen. Die Blitzkriegtaktik hat so viele Unsicherheitsfaktoren und kann durch geringe Verlagerung des Kräfteverhältnis furchtbar in die Hose gehen. Aber ich schweife ab...
PS: Krumm nehme ich dir das sicherlich nicht, ich wundere mich halt, dass diese Reaktion dann doch so heftig war...:huh:
@Freder:
Im Vorfeld des 1991er Golfkrieges wurde die Luftabwehr des Iraks sehr in den Himmel gelobt - die Berichte habe ich noch aufbewahrt. Bloss die Masse an Gegnern, vor allem, wenn sie hochtechnisiert sind, macht nachher die Musik. Bei den Stoersendern, gezielten Schlaegen auf C3-Einrichtungen und anderen Dingen ist da ganz schnell Schicht im Schacht.
'91 war ich noch nicht mal auf der Welt, hätte dranschreiben müssen, dass ich 2003 meinte. Das war ja wohl ein Witz, diese Invasion. Erst in Bagdad die komplette militärische Infrastruktur mit Marschflugkörpern und weiß ich was zerlegt, dann sind innerhalb von Stunden mechanisierte Verbände der Marines nach Bagdad eingerückt und haben ein paar Statuen umgeschmissen, und zwischendurch mal eben die Kommandoeinrichtungen von drei irakischen Divisionen überrannt.
EDIT:
Das bezweifle ich auch nicht. Aber wir kommen sowieso mal wieder vom eigentlichen Thema ab, wobei der Thread-Titel auch schon gar nicht mehr verfolgt wird, sondern wir mal wieder alle so tun als ob wir die großen Militärexperten wären (ich nehme mich da nicht aus) und mal wieder alles besser wissen als die anderen
, bald habe wir wieder zwei Lager und drehen uns im Kreis. Eigentlich ist es müßig über so etwas zu streiten, wenn sich oft nicht mal die Fachleute (Historiker), die sich extrem intensiv mit dem Thema beschäftigen, einig sind, ist es hier bei uns "Hobby-Historikern" wohl kaum Möglich eine Art Wahrheit hier zu vertreten.
Das stimmt wohl, aber "Diskurs auf gehobenem Hobbyniveau" wird ja wohl erlaubt sein...wer evt. Geschichtswissenschaften studieren will, sollte beizeiten anfangen, sich damit zu beschäftigen, und Historiker fangen auch mal irgendwo an...