Die Geschichte des Castillia-Geschwaders
Der Castillia-Cluster ist eine Sternenballung weit im galaktischen Osten. Hier scheint das Licht des Astronomican nur noch schwach und nur die wagemutigsten Navigatoren riskieren hier längere Warpreisen. Der Cluster umfasst mehrere dutzend Sonnensysteme, vier von ihnen besitzen einen oder mehr Planeten auf dem Leben möglich ist.
Lange vor der Gründung des Imperiums wurden diese von Menschen besiedelt. Sie waren die einzigen Bewohner der Welten, die sie vorfanden, von einer reichhaltigen Flora und Fauna abgesehen.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine friedliche Bauerngesellschaft, die auf Friede und Ausgleich ausgerichtet war. Da die einzelnen Welten nahe beieinander lagen, wurden warpfähige Schiffe nicht weiter benötigt und als die Warpstürme zur Zeit des Weltenbrandes weit reichende interstellare Flüge unmöglich machten, geriet das Wissen um die Hochtechnologie der ersten Siedler in Vergessenheit.
Ihre Nachfahren waren einfache Leute, mit dem zufrieden, was sie hatten und ohne großartigen Ehrgeiz. Einige wenige Raumboote für den Handel zwischen den nächsten Planeten waren die einzigen Zeugen der ehemals großartigen Technologie, die die Menschen an diesen Rand des Universums gebracht hatte. Auch als die Warpstürme verblassten, blieben die Menschen des Clusters auf ihren Planeten, ganz vergessend, dass es noch mehr Menschen draußen im All gab. Frei von den Vorurteilen eines imperialen Bürgers traten sie sogar in den Handel mit den Vargosh, einem außerirdischem Volk, dass nomadenhaft die Sterne durchstriff.
Am Ende des 36ten Jahrtausends erreichte die Flotte des Freihändlers Juan Castillio den Cluster. Er entstammte einer uralten Familie von Freihändlern und war hoch angesehen; sowohl für seinen eifrigen, wenn nicht sogar eifernden Glauben an den imperialen Kult, sondern auch seine Hitzköpfigkeit bekannt. Seine kleine Flotte, die aus wenigen Kreuzern und mehreren Eskortschiffen bestand, befehligte er von dem Deck seines „…“-Schlachtschiffes aus, der „…“.
Er hatte beschlossen möglichst viele Welten wieder ins Imperium zurückzuholen. Um diesen frommen Wunsch zu unterstützen, waren drei Regimenter der imperialen Armee ebenfalls unter sein Kommando gestellt.
Nach glücklosem, jahrelangem Suchen war er nun auf einen ganzen Sternenhaufen gestoßen. Eifrig begann er nun den Cluster für den Gottimperator in Besitz zu nehmen. Die Menschen des Sektors leisteten zu Beginn keinerlei Widerstand, als jedoch Castillio begann Angriffe auf die Handelsflotten der Vargosh zu befehlen, regte sich vereinzelt murrender Widerstand. Als die Gefechte zwischen der Flotte des Freihändlers und der Vargosh häufiger und heftiger wurden schlossen sich vereinzelt Menschen dem Widerstand des außeridischen Händler an.
Rasend vor Zorn über diesen Verrat befahl Juan Castillio ein Exempel zu statuieren. Viele Siedler wurden hierbei getötet, der einzige stärker besiedelte Planet wurde besetzt und in Castillium, zu Ehren Juans, umbenannt. Von hier aus wollte er die weitere Kriegsplanung vorantreiben.
Als jedoch kombinierte Verbände der Vargosh und der rebellischen Siedler vermehrt Überfälle auf die imperialen Versorgungslinien durchführten, ließ sich Castillio zu einer überhasteten Verfolgungsjagd hinreißen. Mit fast der gesamten Flotte setzte er den fliehenden Gegnern nach, weit über die bekannten Grenzen des Clusters hinaus, wie es hieß.
Mit nunmehr nur noch einigen wenigen Schiffen war es Castillios Statthalter nur möglich das Castilliumsystem selbst zu halten.
Bald darauf sorgten tückische Warpstürme dafür, dass jegliche Aussicht auf schnellen Nachschub seitens des Imperiums mehr und mehr verschwand. Auch die verbliebenen Vargosh zogen sich aus dem Cluster zurück. Ihre Verluste waren hoch gewesen und ihre wichtigsten Führer waren auf den Schiffen gewesen, denen Castillio hinterher gehetzt war und seitdem, genau wie der Freihändler selbst, blieben sie verschollen. Nun, da sie also führerlos und nur noch wenige waren, verzichteten sie auf weitere Angriffe und verließen den Cluster.
Der Nachfolger Castillios ließ sie ziehen.
Nach und nach wurden aus den Besatzern und den ursprünglichen Siedlern ein neues Volk, denn mit Abzug der Vargosh und dem Ausbleiben der Rückkehr der Widerständler verlosch der Groll der übrigen Bewohner des Clusters gegenüber den imperialen Eindringlingen schnell. Lediglich die Führungsschicht, die Castillium verwaltete, blieb unter sich. Diese Adelsschicht ging aus den Familien der Generäle und Kapitäne Jose’s hervor Aus ihren Reihen bestimmten sie über ein Krönungsverfahren den Herrscher des Clusters. Aufgrund der wirtschaftlichen Vormachtstellung Castilliums wurde es auch immer mehr zum politischen Zentrum, bis es schließlich der gesamte Cluster nach ihm benannt war.
Aktueller Herrscher des Clusters zu Beginn des 41ten Jahrtausends war Henrico el Marinero. Seine Familie führte ihre Ursprünge bis auf Diego Castillio, einem Enkel des großen Entdeckers, zurück. Wie die meißten anderen adligen Familien des Clusters litt auch Henricos Familie unter den Folgen der Jahrhunderte andauernden zwangsläufigen Inzucht. Henrico war körperlich gesund, allerdings nicht der hellste Kopf. Aus diesem Grunde war er von den übrigen Adligen zum neuen Präfekt, wie der Herrschertitel lautete, gewählt worden, weil sie glaubten mit ihm eine leicht zu lenkende Marionette zu haben.
Doch überraschte Henrico alle mit seiner kindskopfigen Sturheit. Er war mit den Heldengeschichten seines Urahns aufgewachsen und hatte eine romantische Vorstellung von Krieg, Eroberungen und Ehre entwickelt. Da der Castilliasektor jedoch so friedlich war, wie er nur sein konnte, fehlte dem jungen Präfekten die Gelegenheit sich zu profilieren.
Vereinzelte Gerüchte über fremdartige Rassen und kriegerische Völker außerhalb des Clusters verleiteten Henrico dazu eine Kriegsflotte in Auftrag zu geben. Die Flotte umfasste neben einem neu gebauten Lunarkreuzer, der „Lady Byron“(benannt nach der Mutter Henricos) und dem leichten Kreuzer der Armatusklasse „Fürst Heinrich“ samt ihrer Begleitschiffe, je einer Schwadron Kobrazerstörern und Feuersturmfregatten, den Geschwadern „Ehre“ und „Stolz“. Aber auch eines der wenigen Großkampfschiffe, das noch aus Zeiten Castillios stammte, gehörte der Flotte an: die „Odor Fisco“, ein Kreuzer der Diktatorklasse.
Dieses altehrwürdige Schiff wurde extra für die Mission reaktiviert und ins Raumdock zu Wartungsarbeiten verbracht. Doch Henrico war ungeduldig und wollte nicht auf die Reperatur warten und brach so ohne den Kreuzer auf, ihm befehlend so schnell wie möglich nachzukommen.
Gegen den ausdrücklichen Rat aller bestand Henrico darauf selbst die Flotte zu kommandieren und erklärte die Lady Byron zu seinem Flaggschiff.
Bald erreichte die kleine Flottille des Castillia-Clusters von Warpanomalien freies Raumgebiet. Wahllos erklärte Henrico das erste Planetensystem, auf das er traf für annektiert. Es dauerte nicht allzu lange bis die Reaktion des verwirrten, aber auch verärgerten imperialen Governeurs kam und er darauf hinwies, dass dieses System bereits dem Imperium angehörte. Diese Einwände ignorierend befahl Henrico den Angriff auf die vermeintlich verräterische Flotte, die ihm den Zugang zum System verweigern wollte. Bei der darauf folgenden Schlacht, wurden beide Flotten schwer beschädigt. Mit Schrecken beobachteten die Mannschaften der castillianischen Flotte, wie die Lady Byron ins Kreuzfeuer zweier gegnerischer Kreuzer geriet und nahezu zum Wrack zusammengeschossen wurde. Der heldenhafte Einsatz von Kapitän Luis Maverra von der Fürst Heinrich verhinderte dass die gesamte Flotte aufgerieben wurde. Schwer angeschlagen schleppte sich die castillianische Flotte aus dem Raum und erreichte ein Asteroidenfeld in dessen Schutz die nötigen Reparaturen durchgeführt werden konnten. Auch die Lady Byron konnte geborgen und in stand gesetzt werden. Von Henrico jedoch fehlte jede Spur. Die Befragung der Besatzung ergab, dass sich der Präfekt beim Zusammenbruch der Schilde und auftretendem Feuer auf der Brücke in seine Gemächer zurückziehen wollte. Da dieser Teil des Schiffes besonders starken Schaden genommen hatte, trauerten viele um ihren Anführer. Andere Besatzungsmitglieder meinten jedoch eine vermummte Gestalt auf dem Weg zu den Rettungskapseln gesehen zu haben…
Da der Präfekt verschollen war lag das Kommando über die Flotte, mittlerweile um die Odor Fisco verstärkt, nun in den Händen Kapitäns Maverra, der als ranghöchster überlebender Offizier der ersten Schlacht die einzige Alternative war. Er beschloss dem ursprünglichen Auftrag der Flotte, fremde Welten zu entdecken und dem Imperium zuzuführen, zu folgen. Als neues Flagschiff der Flotte wählte er die Odor Fisco und übergab das Kommando über die Lady Byron und der Fürst Heinrich seinen besten Offizieren. Einstimmig beschlossen sie das fremde imperiale System schnellst möglichst hinter sich zu lassen, doch die Angegriffenen sannen auf Rache…
Neue Flottenliste:
Kapitän Maverra -Admiral(MW 8) + 1 Wiederholungswurf
Odor Fisco – Diktatorklasse-Kreuzer
Lady Byron – Lunar Klasse- Kreuzer
Fürst Heinrich – leichter Armatus-Kreuzer mit Torpedolafette
Geschwader Ehre - 3 Kobrazerstörer
Geschwader Stolz – 3 Feuersturmfregatte
= 795 Punkte[/b]