Freiherr zu Copy und Paste¹

Du, ich gehöre nicht zum nachtretentend Fraktion, von daher musst du dich schon selbst bemühen einen zu finden.😉
Für mich zählt die Leistung im Amt und die stimmt.


Für mich gehört zu der zu erbringenden Leistung eines Ministers in einer Regierung dass er das Vertrauen der Bürger in Ihre gewählten Repräsentanten stärkt und da hat der Gutenberg leider kläglich versagt.
 
@Freder(TM):

Wo hast Du das denn her? Ein Berufseinsteiger mit Diplom verdient rund 40.000 €, ein solcher mit Doktortitel mehr als 50.000 € jährlich, bei mehr als zehn Jahren Berufserfahrung haben Mitarbeiter im Personalmarkt ein Verdienst von durchschnittlich 95.000 €. Selbst wenn ich die "versäumten Jahre" des Studiums abziehe, komme ich schwerlich auf einen Schnittpunkt bei 53 Jahren, zumindest in Deutschland...
Wo ich genau das her habe, weiss ich nicht mehr. Aber ich kenne kaum einen Nichtingenieur oder Nichtarzt, der mit 40.000 Euro anfaengt!😱 Mag sein, dass Deine Werte fuer Bonzen, Manager und aehnliche Guttenbergparteimitglieder zaehlen, als deutscher Archaeologe mit Dr. ist man froh, wenn man nach Jahren der Plackerei und Arbeitssuche dann mal 45.000 verdient (PS> Einstiegsgehalt in UK, 12-14.000 GBP, als PostDoc ~26-32.000). Evtl. gehst Du von Turboabi ohne Sitzenbleiben, Wehrdienst, Optimalstudium aus und guten Arebeitsmarktaussichten aus. Ein Maurer steht normalerweise mit 18 voll im Beruf. Bei z.B. mir hat es laenger gedauert: Ein Jahr spaeter eingeschult, Sitzengeblieben, 14 Jahre Schule, Wehrdienst, 6,5 Jahre fuern Magister (Scheiss Latein:angry🙂, 4 Jahre Diss,... da faengt man ein paar Jahre spaeter an...
 
Zu den von mir angeführten Zahlen:
"Finanziell zahlt sich der Titel in der Regel aus. Während ein Einsteiger mit Universitätsdiplom in Deutschland im Durchschnitt ein Gesamteinkommen von rund 40.000 Euro erhält, kommt ein Berufsanfänger mit Doktortitel im Schnitt schon auf mehr als 50.000 Euro – ein Plus von 25 Prozent. Der Vorsprung bleibt später bestehen: Mitarbeiter mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung kommen Personalmarkt zufolge im Durchschnitt auf eine Vergütung von 78.500 Euro, haben sie eine Promotion, sind es 95.000 Euro, ein Aufschlag von immer noch 20 Prozent."
Entnommen - mal wieder - der gestrigen FAZ, nachzulesen hier. Nach Berufsgruppen und Studienfächer wird nicht unterteilt, soll also wohl ein repräsentativer Durchschnitt aller Fakultäten sein, von BWL und Jura bis hin zu Klassischer Philologie und Literaturwissenschaft. In aller Regel müssen Doktorträger der letzteren Fächer ja auch zusehen, woran sie bleiben, und gehen dann eher in lukrativere Berufssparten, anstatt in ihrem eigentlichen System zu verharren.
 
Für mich zählt die Leistung im Amt und die stimmt.
Was hat er denn im Amt geleistet. Als Wirtschaftsminister hat er seinen Rücktritt angeboten, ein schneidiges Auftreten hingelegt, aber ansonsten nichts erreicht. Als Verteidigungsminister hat er die Lage nach dem Tanklastermassaker trotz klarer Quellenlage völlig falsch eingeschätzt, einem aufrichtigen, langgedienten Soldaten die öffentlich die Ehre abgesprochen, 8 Millarden Einsparungen versprochen und dann nachher eine Etatserhöhung um mehrere hundert Millionen gefordert, bei der Aufklärung der Gorch-Fock-Skandälchen lies er sich von der Presse treiben.
Wo sind denn die Leistungen? Was hat er bis jetzt geleistet?

Außerdem ist es ganz gewiss kein Nachtreten. Solange er nicht endlich zugibt, dass er bewußt getäuscht hat (was niemand mehr abstreiten kann), lügt er weiterhin. Er ist es also, der zutiefst feige agiert.
Ich finde es unerträglich, dass von unseren Soldaten erwartet wird, den Kopf für unser Land hinzuhalten und der oberste Dienstherr bringt es nicht einmal fertig, eine Ehrenerklärung einzuhalten. Wie soll da der einfache Soldat auch nur ein Fünkchen Respekt vor ihm haben?
 
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und gehen dann eher in lukrativere Berufssparten, anstatt in ihrem eigentlichen System zu verharren.
Ob ich nun auch in die Wirtschaft gehen sollte? Oder als Jurist? Oder ich koennte mich auch gleich als, aehh..."Fuehrer anbieten"...(1)
Aber sonst ist ja das Problem mit der Rechnung gegeben, dass es eben die zahlreichen BWler und Ingenieure drinnen hat und eher weniger die Hungerfaecher, mit denen ich mich auskenne.
Zitat:
(1) Alfons Hatler, Der WiXXer.
 
Wozu muss ein Soldat das? Letztendlich ist ein Soldat ein Pflichtverhältnis (in vollem Bewußtsein der Konsequenzen (auch wenn durch geistige Kapazitäten vielleicht eingeschränkt)) mit dem Staat eingegangen. Inwieweit ist ein Verteitigungsminister und dessen Respekt für den Dienst wichtig?

Glaubwürdigkeit kann man doch nur verlieren, wenn man sie besitzt. Das Argumentvon Kritikern und "Anhängerm" gleicht sich doch:
- Er soll zurücktreten weil er Unglaubwürdig/Unehrenhaft ist. => Ein Politiker sollte glaubwürdig erscheinen. Glaubt auch wer daran, daß ein Politiker glaubwürdig ist?

- Er muss nicht zurücktreten, da sein Amt nicht von seiner Glaubwürdigkeit, sondern der Ausübung desselben abhängt. => Ein Politiker muss nicht glaubwürdig sein, solange er seinen Job "gut" erledigt. man glaubt sowieso nicht, daß er glaubwürdig ist, aber solange er es "scheint" (indem er nichts falsches tut) reicht das.

Das ganze steigert nur mein politisches Desinteresse. Gleichwohl stimme ich zu, daß das wissenschaftliche Ansehen leidet. Egal wie es ausgeht, derjenige der keine wissenschaftliche Ausbildung hat, wird jeden Abschluß mit Argwohn betrachten, da dieser Schaden schon angerichtet ist. Inwieweit die Unis selbst dazu beitragen muss jeder selbst ermessen.
 
Das ganze steigert nur mein politisches Desinteresse.
Ja, das ist das schlimme daran. Guttenberg schadet sich nicht nur selber, sondern fördert auch wieder einmal die Politikverdrossenheit. Nach dem Motto: wenn selbst ER nichtmal einfachsten moralischen Grundsätzen genügt, welcher Politiker denn dann?

Wozu muss ein Soldat das? Letztendlich ist ein Soldat ein Pflichtverhältnis (in vollem Bewußtsein der Konsequenzen (auch wenn durch geistige Kapazitäten vielleicht eingeschränkt)) mit dem Staat eingegangen. Inwieweit ist ein Verteitigungsminister und dessen Respekt für den Dienst wichtig?
Bundeswehrsoldaten sind weder Söldner noch einfache Beamte. In der Bundeswehr gibt es eine besondere Treuepflicht, die sowohl nach unten als auch nah oben gilt. Im normalen Kasernenbetrieb mag das nebensächlich sein, aber im Einsatz riskieren die Soldaten ihr Leben. Da werden von ihnen soldatische Tugenden verlagt, auch wenn es anachronistisch klingt. Sie haben treu und tapfer zu sein. Das geht weit über das Anforderungsprofil eines Berufs hinaus, denn diese Bereitschaft zur Aufopferung kann man nicht vertraglich festlegen.
 
@Vovin:

Als Wirtschaftsminister hat er seinen Rücktritt angeboten, ein schneidiges Auftreten hingelegt, aber ansonsten nichts erreicht.

Wie willst du denn eine Arbeit beurteilen in die du garkeinen Einblick hast. Man bekommt doch nur das mit was medial wahrgenommen wird. Daher zweifle ich an, das er nichts gemacht hat. Bei der Opelgeschichte war er der einzige der nicht rumgeeiert hat und klar geasgt wie er die Dinge sieht und angehen würde. Das hat bei mir eindruck hinterlassen. Ansonsten kann ich dir zum Wirtschaftsminister aus dem gedächtnis nicht mehr viel sagen. Aber das geht mir mit andren Wirtschaftsministern genauso.

Als Verteidigungsminister hat er die Lage nach dem Tanklastermassaker trotz klarer Quellenlage völlig falsch eingeschätzt, einem aufrichtigen, langgedienten Soldaten die öffentlich die Ehre abgesprochen

Das ist jetzt halt einfach nur den Gutenberg-Gegnern nachgeplappert. Gib mal Schneiderhan in Wiki ein und lese.
Bei der Kundusaffäre sind viele menschen gestorben, es hat zu internationalen Kritischen Tönen geführt und deshalb muss man hier auch strenger verfahren. Die Entscheidungen die er getoffen hat, hätte eigentlich schon sein Vorgänger treffen müssen. Und meinst du wirklich als neuer Verteidigungsminister durchschaut man die Lage sofort bei so einem präkeren Fall?

8 Millarden Einsparungen versprochen und dann nachher eine Etatserhöhung um mehrere hundert Millionen gefordert

War klar das dass nicht erreicht wird. Aber in welchen Ressorts ist das nicht so?
Der springende Punkt bei der Wehrpflicht ist doch, dass diese endlich mal ausgesetzt wird. Den Mut hatte vor Gutenberg niemand. 8 Milliarden hin oder her sind garnicht wichtig. Wichtig ist aber eine gute Ausrüstung für Soldaten im Einsatz, bessere Ausbildungsmöglichkeiten als bisher usw..

bei der Aufklärung der Gorch-Fock-Skandälchen lies er sich von der Presse treiben
Hier auch wieder nur nachgeplappert und versucht Unfähigkeit anzuzeigen. Was ist aber wenn er seine Entscheidungen unabhängig von der presse getroffen hat? Beweise in die ein als auch in die andere Richtung sind hier unmöglich vorzulegen. Aber Hauptsache mal einen raushauen.

Wie soll da der einfache Soldat auch nur ein Fünkchen Respekt vor ihm haben?
Komischer weiße haben die Soldaten Respekt und mögen Gutenberg. Vielleicht solltes du deinen Privatkrieg gegen G nochmal überdenken. Du biegst dir nämlich die Dinge irgendwie hin, aber kannst damit nicht wirklich überzeugen.​

Edit:​

Nach dem Motto: wenn selbst ER nichtmal einfachsten moralischen Grundsätzen genügt, welcher Politiker denn dann?

Der Gedanke kommt dir erst seit Gutenberg?:huh:

Deine Einschätzung was die Soldaten betrifft ist viel zu kompliziert gedacht. Die machen ihre Arbeit so gut es geht ohne diesen Doktortitel, denn sie haben momentan ganz andere Probleme. Denen gehts es nämlich um wichtigere Sachen, nämlich ob ihnen der afghanische "Verbündete" in den Rücken schießt oder nicht.​
 
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Der Gedanke kommt dir erst seit Gutenberg?:huh:
Diese Idee kommt vielen schon seit langem. Nur leider sind viele Wähler zu vergesslich und bestrafen Vergehen nicht bei der darauf folgenden Wahl. Beziehungsweise liegt es nicht in unserer Macht. Ich habe auch schon bei Schäuble geflucht wie verrückt, weil meiner Meinung nach jemand, der auf diese Art und Weise in einen Spendendeskandal verwickelt war, nichts in einer Regierungs zu suchen hat. Würden wir den Gutti loswerden, wäre es endlich mal befriedigend, dass mal wieder einer berechtigterweise gehen müsste (es ist ja nicht so, dass in der Geschichte der Bundesrepublik noch niemand wegen eines Skandals zurücktreten musste, nur es kommen immer noch viel zu viele mit ihren Fehlern und Vergehen durch). Es spricht im Grunde nur kaum einer aus, aber zumindest in meinem Umfeld empfinden es viele so, dass etliche unserer Politiker eigentlich nicht für ihre Position geeignet sind, eben wegen ihrer Vergangenheit.
 
@ ELute:
Dass Du argumentativ am Ende bist, sieht man daran, dass bis jetzt sachlich diskutiert wurde. Du allerdings unterstellst mir, ich würde Argumente nur nachplappern. Ich kann durchaus für mich selbst denken. Ein Argument wird dadurch, dass sie von vielen Leuten geteilt wird, nicht weniger valide.

Ich versuchs trotzdem im Gegensatz zu Dir mit einer sachlichen Erwiderung:

Daher zweifle ich an, das er nichts gemacht hat.
Ein Minister, der ansonsten keine Gelegenheit auslässt, sich in der Bild zu inszenieren, schweigt über seine "Leistungen" im Wirtschaftsminister.... unwahrscheinlich.
Ich bewerte Politiker danach, was sie erreichen und nicht danach, was sie ankündigen. Bei Opel hat er nichts geleistet.

Gib mal Schneiderhan in Wiki ein und lese.
Ich kenne Schneiderhan persönlich. Er ist zwar etwas "bürokratisch", aber ein durch und durch ehrenhafter Mann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er seinem Vorgesetzten etwas vorenthält. Vor allem, weil es für Guttenberg gereicht hätte, einfach mal in den NATO-Bericht zu schauen, der ihm nachweislich vorlag.

War klar das dass nicht erreicht wird. Aber in welchen Ressorts ist das nicht so?
Der springende Punkt bei der Wehrpflicht ist doch, dass diese endlich mal ausgesetzt wird. Den Mut hatte vor Gutenberg niemand. 8 Milliarden hin oder her sind garnicht wichtig. Wichtig ist aber eine gute Ausrüstung für Soldaten im Einsatz, bessere Ausbildungsmöglichkeiten als bisher usw..
Er kündigt etwas an und hält es nicht: Versagen! Er begründet eine Maßnahme mit Einsparungen, führt diese dann durch und stellt dann fest, dass die Begründung ins Gegenteil verkehrt wird: doppeltes Versagen. Ausrüstung und Ausbildung wird verbessert? Wo denn? Lies doch mal die Berichte des Bundeswehrverbandes.

Was ist aber wenn er seine Entscheidungen unabhängig von der presse getroffen hat?
An einem Tag kündigt er an, keine Vorverurteilungen vorzunehmen. Am nächsten Tag suspendiert er den Kapitän plötzlich. Irgendetwas muss in der Nacht geschehen sein. Und nach eigenen Aussagen waren das Presseberichte, die ihm vorab vorlagen. Was, wenn nicht eine Personalentscheidung basierend auf Boulevardberichten anstatt Untersuchungsberichten, ist denn eine Vorverurteilung?

Komischer weiße haben die Soldaten Respekt und mögen Gutenberg. Vielleicht solltes du deinen Privatkrieg gegen G nochmal überdenken. Du biegst dir nämlich die Dinge irgendwie hin, aber kannst damit nicht wirklich überzeugen.
Ja, Guttenberg war mal sehr beliebt in der Truppe. Aber das wandelt sich gerade. Bei der Marine ist er ziemlich unten durch und auch bei den Offizieren aus dem Heer, die ich kenne, rückt er immer mehr ins Zwielicht. Das Verhalten in der Gorch Fock Affäre wird ihm ziemlich übel genommen. Und Zweifel gab es schon seit dem Umgang mit Schneiderhan.

Der Gedanke kommt dir erst seit Gutenberg?
Nein, aber Guttenberg bestätigt das. Kein anderer Politiker, hat seine angebliche moralische Integrität so vor sich her getragen. Wenn Machtpolitiker wie Koch und Merkel das mehr oder weniger offen machen, weiß man wenigstens von vornherein, wofür man sein Kreuzchen macht. Guttenberg hat aber damit gewuchert, dass er ein Politiker anderen Kalibers ist. Das hat sich gerade als Märchen entpuppt. Ich habe das schon seit der Kundus-Affäre gesagt. Jetzt ist es für jeden offensichtlich, dass er ein Lügner, Betrüger und karrieregeiler Feigling ist.



to be continued
 
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Der springende Punkt bei der Wehrpflicht ist doch, dass diese endlich mal ausgesetzt wird.
Was ist daran "endlich"? Für mich ist das eine ausgesprochen dämliche Idee, die nur funktionieren konnte, weil der Staat zu geizig ist, die in der Verfassung verankerte Wehrpflicht aufrecht zu erhalten und verdammt noch mal die Leute auch einzuziehen. Von den Auswirkungen auf den sozialen Sektor wollen wir erst gar nicht reden, denen gehen nämlich jetzt die Zivis aus.

Als Berufsarmee wird die Bw sicherlich nicht besser, weil das Rekrutierungspotential massiv schrumpft. Billiger wird es auch nicht, wie man zB in UK sehen kann. Man kriegt aber eine Armee der Ungebildeten dafür a la US Army. 🙄
 
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So, er hat gravierdende Fehler entdeckt, sich entschuldigt, den Doktortitel zurückgegeben und kann sich nun wieder voll und ganz auf seinen Job als Verteidigungsminister konzentrieren.

Er hat sich, wenn er wissentlich abgeschrieben hat, unehrenhaft, unsozial und betrügerisch verhalten und sowas sollte ein Minister einer Regierung einfach nicht tun, vor allem wenn er selbst immer auf solchen Idealen rumgeritten ist.

Danke Jungs, ihr bestätigt wunderbar, was ich in Beitrag 164 geschrieben habe. 😀 Auch wenn es am eigenen Ehrgefühl nagt, müssen wohl die Akademiker unter uns damit leben, dass ein Nicht-Akademiker das Abschreiben in der Doktorarbeit nicht als rücktrittswürdiges Kapitalverbrechen ansieht - ich jedenfalls kann das. 😉

Wie soll da der einfache Soldat auch nur ein Fünkchen Respekt vor ihm haben?

Es ist nicht mal im entferntesten negativ gemeint, wenn ich jetzt einfach mal behaupte, dass der einfache Soldat sich einen Sch... um einen Doktortitel schert und deswegen an der ganzen Affäre eher desinteressiert ist. Bei dem Offizier der selbst studiert hat mag das wieder anders aussehen, siehe oben.

Meiner Meinung nach zeigt der Zuspruch den Guttenberg erfährt, wozu eine übermäßig aufgeblasene Medienkampagne führt. Das Ganze wird so dermaßen aufgebauscht, dass es leicht ist, Guttenberg eher als Opfer denn als Täter zu sehen. Schwingen sich zu viele selbstgerechte Moralapostel auf, geht das eben oft nach hinten los.

Aber sonst ist ja das Problem mit der Rechnung gegeben, dass es eben die zahlreichen BWler und Ingenieure drinnen hat und eher weniger die Hungerfaecher, mit denen ich mich auskenne.

Da kann ich als BWLer kurz vor dem Studienabschluss nur müde lächeln. Denn auch bei uns sieht das je nach Fachbereich sehr unterschiedlich aus:

http://www.staufenbiel.de/ratgeber-service/gehalt/gehaltstabellen/gehalt-bwl-absolventen.html

Sooo viel besser stehen wir auch nicht da. 😉
 
In einem der Punkte muss ich ELute sogar Recht geben: der Wirtschaftsminister hängt zwischen allen Stühlen und hat historisch betrachtet erstaunlich wenig Gestaltungspotential. Viele der Aufgaben sind entweder Selbstläufer oder wenig spektakulär (Technik) oder werden noch mit anderen Ressorts geteilt (in sozialen, arbeitsmarktbezogenen oder verkehrstechnischen Belangen entsteht nicht eben selten eine Kompetenzlücke beim Wirtschaftsministerium, die dann von den entsprechenden Ressorts gefüllt wird). Bei Auslandsreisen und -verhandlungen ist es dann in aller Regel der Finanzminister, der für die Bundesregierung eintritt. Als Schäuble kürzlich im Krankenhaus lag, ist auch nicht Brüderle als Vertretung entsendet worden, sondern de Maizière, obwohl der als Innenminister tätig ist.

Gerade bei der Kundusaffaire stimme ich allerdings Vovin zu: Guttenberg ist da Opfer seines eigenen Aktionismus geworden, als er vorgab, Quellen zu kennen, die er noch gar nicht vorliegen hatte (das ist die eine Version) oder noch nicht zur Kenntnis nahm (die andere Version; das corpus delicti ist der berühmt-berüchtigte Feldjägerreport). Guttenberg hat dann Wichert und Schneiderhan unterstellt, diese hätten ihm den Bericht nicht nur vorenthalten, sondern auch noch im vertraulichen Gespräch behauptet, sie hätten ihm alle zur Verfügung stehenden Informationen anvertraut. Das ist eine Indiskretion und Ehrenrührigkeit sondergleichen.
 
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Hihi, die Werbebranche hat das Thema auch für sich entdeckt. :lol:

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Generell hat die BW bei uns das Problem das einfach der Rückhalt der Bevölkerung fehlt. Macht den Eintritt in die Truppe nicht attraktiver.
Von Rückhalt in der Bevölkerung haben die Männer im Einsatz deutlich mehr als von einem jederzeit austauschbaren Politiker.


Der Freiherr dreht sich halt gerade wie das Fähnchen schön mit dem Wind...
Als erstes ist man sich keiner Schuld bewusst und streitet Vorwürfe entschieden ab..... wenn dann aber nicht abzustreitende Beweise auftauchen "gibt" man seinen Titel zurück (was defakto ja so nicht geht) und ist für vielerlei Menschen wieder "sauber"...

Kann über den Burschen und sein Verhalten nur noch den Kopf schütteln.....

Wobei ich mit unseren Politikern schon länger ein Problem habe und mich extrem schwer tue jemanden bzw. einer Partei zu glauben und mich bei Wahlen dann auch noch für eine zu entscheiden...
 
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@Vovin
Das ist doch nicht als Pathos. Ein Soldat legt seinen Treueeid ab und weiß vorher daß er gegebenenfalls seine Haut zu Markte trägt.
Und er kann ebenfalls wissen, daß ein Verteidigungsminister ein Politiker ist der, vielleicht sogar noch nicht einmal gedient hat *"entrüstet", sprach der Ritter nackt im Wind*.
Soldatische Tugenden werden genau in dem Maße verlangt, wie es die Dienstvorschriften zulassen. Aufopferungsbereitschaft nur in dem Maße wie es ein Soldat vorher bekundet, nämlich beim eingehen der Dienstverpflichtung. Sicher ist das Anforderungsprofil eines Soldaten ein anderes als ein "normaler" Beruf. Das ist Polizist auch, oder Stuntman.

Diesen Pathos den du beschwörst (der auch gerne mal von höheren Offizieren beschworen wird) gibt es mMn nicht.

@ all
Jetzt über Wehrpflicht zu diskutieren führt den Thread dann allerdings vollkommens OffTopic.

und zuletzt:
Die Politikverdrossenheit wird nicht durch:
"...wenn selbst ER nichtmal einfachsten moralischen Grundsätzen genügt, welcher Politiker denn dann?" (Zitat Vovin, alle Rechte vorb.)

sondern durch:
"...schon wieder eine Kampagne über Politik wo keine einzige Silbe über Politik verloren wird. Na Hauptsache wir haben dafür Zeit."

(bei mir) geschürt.
 
@ Vovin & Blackork: Danke! Sehe das wohl so wie Ihr.

sondern durch:
"...schon wieder eine Kampagne über Politik wo keine einzige Silbe über Politik verloren wird. Na Hauptsache wir haben dafür Zeit."

Leider ist der Grund halt dafür, dass wenn einer dieser Ehrenhaften Männer wie Guttenberg oder ein Herr Roland Koch etwas über ihre Politik sagen, man ihnen echt kaum noch was glaubt. Ist jetzt nicht unbedingt CDU/CSU abhängig, das sind nur zwei Beispiele. Man wünscht sich halt als politikinteressierter Bürger aufrichtige, sich dem Wohl des Volkes verpflichtende Politiker und keine Karrieregeilen Lackel. Deswegen ist der Fall des KT ja auch so Aufsehen erregend, weil mit Gutenberg ja einer kam der quasi als Inbegriff dessen angesehen wurde. Deswegen wird derzeit wohl eher über die Politiker als über deren Politik geredet. Erst muss man mal jemandem glauben bevor man sich für das interessiert was er sagt.
 
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