So, er hat gravierdende Fehler entdeckt, sich entschuldigt, den Doktortitel zurückgegeben und kann sich nun wieder voll und ganz auf seinen Job als Verteidigungsminister konzentrieren.
Das Problem ist, wie schon mehrfach angemerkt wurde, das die Rückgabe des
Titels nicht mehr als eine leere Geste ist. Er kann seinen Titel nicht einfach
ablegen wie es ihm gerade gefällt, sondern er muss ihm von der Universität
offiziell aberkannt werden. Und einen Titel offiziell aberkannt zu bekommen hat
eine völlig andere Wirkung, als ihn von sich aus zurückzugeben, selbst wenn
es eigentlich gar nicht geht.
Es geht Guttenberg hier nicht darum "Verantwortung" zu zeigen oder damit
ein Zeichen des guten Willens abzugeben, es geht ihm einzig und allein um
Schadensbegrenzung, und dafür ist es reichlich spät.
Zudem behauptet er ja immer noch, es wären "Fehler" und "Unzulänglichkeiten"
gewesen, die ihm in seiner Arbeit "unterlaufen" wären. Das klingt immer
noch nach einem Versehen, nicht nach Vorsatz, den ich zumindest bei
einem gewissen Teil der Arbeit eindeutig sehe. Und dies wäre auch ein
Punkt, der von der Universität überprüft werden müsste, und von dem er
jetzt hofft, das er in den Ermittlungen Seitens der Universität nicht so
stark berücksichtigt wird, weil er dem Ergebniss der Ermittlung quasi
vorgegriffen hat. Er hofft das die Uni ein "Versehen" erkennen wird, und
keinen "Vorsatz".
Und genau diesen Umstand versucht er so weit wie möglich aus dem Blick-
feld zu halten, weil er genau weis, das einem ein Versehen vieleicht verzie-
hen wird, aber Vorsatz mit Sicherheit nicht.
Wird ihm der Titel aberkannt ist das Thema aus wissenschaftlicher Sicht
vieleicht durch, aber politisch und juristisch noch lange nicht.