Freiherr zu Copy und Paste¹

Ohne jetzt die weiteren Beiträge intensiv gelesen zu haben (guter Wein mindert die Auffassungsgabe doch mehr als gedacht), freue ich mich zuerst (bzw. der Selbstdarstellungsnarzist in mir), dass mein eingeworfenes 'Gutti' doch die eine oder andere Verwendung brachte.

Ich hab mir noch ein paar weitere Gedanken gemacht, die vielleicht an manchen Stellen als VT gelten, aber andererseits auch nicht so sehr weit hergeholt sein können (ist also mehr oder weniger spekulativ, Spekulationen werden nicht sonderlich gekennzeichnet).

Gutti kann mittlerweile nicht mehr zugeben, dass er Ghostwriter beschäftigt hat. Durch seine Aussage, dass er die Arbeit selbst angefertigt hat, ist ihm dieser Weg verbaut. Sollte er doch irgendwann zugeben, dass er nicht selbst geschrieben hat, dann werden die Rücktrittsforderungen noch gröszer, in dem Fall ist er noch unhaltbarer als jetzt schon.

Des weiteren hat Gutti sowohl in der eigenen Partei als auch in anderen Parteien genügend Leute, die im nicht sonderlich wohlgesonnen sind, weil er deren Karriere im Weg steht. Da ist so ein kleiner lancierter Skandal schon was tolles, um das Ansehen von unliebsamen aber populären Gegenspieler zu beschmutzen. In einer Zeit, wo Sachinhalte immer weiter der Selbstinszenierung einzelner weichen (Gutti bildet da keine Ausnahme), sollte das aber nicht weiter überraschen. Welcher Wahlkampf setzt sich noch ernsthaft(!sic) mit politischen Tagesgeschäft auseinander und fokussiert sich nicht populistisch auf im Rampenlicht stehende Einzelpersonen?

Zudem frage ich mich, ob diese tiefe Quellenkritik, die gerade an Gutti verübt wird, auch an andere Dr. Träger im Bundestag/rat durchgeführt wird. Sitzen ja nicht wenige dort, da ist es nur recht und billig, jetzt im Zuge auch mal deren Arbeiten im Detail zu beleuchten. Wer nichts zu verbergen hat und so. Zudem wäre das auch eine Umsetzung vom Antidiskriminierungsparagraphen. Nur dadurch kann dieser Gerucht der Schmutzkampagne gegen Gutti abgewaschen werden. Überhaupt sollten alle höhere Abschlussarbeiten der Abgeordneten überprüft werden (egal ob nun Dipling, Magister, Bachelor, whatever). Diese sollten sich dann auch den dadurch entsprechenden Konsequenzen stellen.

Rücktrittsforderungen sind in meinen Augen auch rechtmäszig, denn wer ein öffentliches Amt bekleider, hat unbedingt wahrheitsgemäsz aufzutreten und darf sich keinerlei Fehltritte zu einem beliebigen Zeitpunkt in seiner Biographie erlauben, damit seine Glaubwürdigkeit nicht untergraben wird.

Ein weiterer Punkt ist allerdings auch diese ganze Titelgeschichte an sich. Die Äuszerungen jetzt sind allerdings leicht OT, dafür entschuldige ich mich vorab. Ich selbst habe recht guten Einblick in den Forschungsbetrieb (bin ja selbst bald angehender Promotionsstudent). Leider ist es so, dass Forschung ergebnispositiv abgeschlossen werden sollte ('sollte' wie in 'muss'), von daher werden dann entsprechende Ergebnisse solange angepasst, bis die den Erwartungen entsprechen. Bestes Beispiel ist der vor kurzem kurz aufgekommene Skandal um falsche Berichte über die Wirksamkeit von neuen Medikamenten. Teilweise ist es auch so, dass in einem Forschungsantrag quasi schon das Ergebnis der Forschung zu stehen hat, bevor überhaupt Gelder für dieser Forschung bewilligt werden. Das mag sich jetzt nach viel geistigen Dünnpfiff anhören, das ist allerdings der Eindruck, der sich bei mir niedergelassen hat. Letzten Endes geht es ja nur darum, neue Gelder für Forschung zu aquirieren, aber dafür muss dir Forschung auch im Sinne des Geldgebers ein positives Ergebnis bringen. Es ist quasi eine kommerzialisierung der Forschung. Dass ein Forschungsansatz auch mal falsch sein kann (und eben durch diese Falschheit auch zum Wissenserwerb beitragen kann), wird gar nicht in betracht gezogen, manchmal schon quasi verachtet. Ich würde mich freuen, wenn Mitlesende auf Beispiele verweisen könnten, wo (v.a. in naturwissenschaftlichen Gebieten) in Abschlussarbeiten kein positives Forschungsergebnis trotzdem mit einer guten Abschlussnote prämiert wurde (An den Haaren herbeigezogenes Beispiel: Die Existenz des fliegenen Spaghettimonster konnte nicht nachgewiesen werden, da u.a. eine Phalanx an kriechenden Reiskriegern weitere Forschungsarbeiten behinderten).

Jetzt der eigentliche und abstruse Verschwörungsteil. Vielleicht kann diese Demontage von Gutti auch als Stellvertreter für die Diskreditierung des Dr. angesehen werden. Wenn sowieso schon viele so denken, dass da gemauschelt wird, dann ist dieses Dr. doch schon fast gar nichts mehr wert und kann damit auch bald wie der Dipling abgeschafft werden. Sprich, eine grundlegende Demontage des leistungsschaffenden wissenschaftlichen 'Elite'. Jetzt besteht die Frage sicherlich in dem, wer das denn wollen kann. Da es halt eine Verschwörungstheorie ist, findet sich schon eine Gruppe, der man das zurechnen kann 😀 Fest steht, nicht nur Gutti hat durch diese Affaire schaden genommen, sondern auch viele Unbeteiligte, dich sich auf ehrliche und harte Arbeit zu ihrem Titel durchgekämpft haben. Um letztere tut es mir doch ein wenig Leid...

So, in dem Post sind jetzt einige :cat: versteckt. Setzt sie nach Gutdünken :cat: Allerdings ändert sie nichts an manchen Ansichten und Aussagen. Ich entschuldige mich auch gleich an dieser Stelle für evtl. Fipptheler, anderthalb Flaschen Wein lassen einen nicht mehr so gut tippen wie nüchtern...
 
Rücktrittsforderungen sind in meinen Augen auch rechtmäszig, denn wer ein öffentliches Amt bekleider, hat unbedingt wahrheitsgemäsz aufzutreten und darf sich keinerlei Fehltritte zu einem beliebigen Zeitpunkt in seiner Biographie erlauben, damit seine Glaubwürdigkeit nicht untergraben wird.
Hier würde ich aber ein wenig differenzieren: Meines Erachtens ist es nicht schlimm Fehltritte in z.B. der Jugend getätigt zu haben, aber dann sollte doch bitte offen darüber gesprochen werden. Der Politiker muss nicht gleich am Anfang damit rausrücken, aber bei Nachfrage sollte er wahrheitsgemäß antworten und nicht versuchen es schön zu reden bzw. zurückzuweisen.

Leider ist es so, dass Forschung ergebnispositiv abgeschlossen werden sollte ('sollte' wie in 'muss'), von daher werden dann entsprechende Ergebnisse solange angepasst, bis die den Erwartungen entsprechen.
Deckt sich leider auch mit dem, was ich schon gehört habe. Zeitschriften publizieren häufig nur positive Ergebnisse, was dazu führt, dass bestimmte Versuche immer wieder gemacht werden und in den Schubladen verschwinden, weil keiner negative Ergebnisse publizieren will (zudem schafft das meines Erachtens auch ein falsches Bild von Wissenschaft).

Jetzt der eigentliche und abstruse Verschwörungsteil. Vielleicht kann diese Demontage von Gutti auch als Stellvertreter für die Diskreditierung des Dr. angesehen werden. Wenn sowieso schon viele so denken, dass da gemauschelt wird, dann ist dieses Dr. doch schon fast gar nichts mehr wert und kann damit auch bald wie der Dipling abgeschafft werden. Sprich, eine grundlegende Demontage des leistungsschaffenden wissenschaftlichen 'Elite'. Jetzt besteht die Frage sicherlich in dem, wer das denn wollen kann. Da es halt eine Verschwörungstheorie ist, findet sich schon eine Gruppe, der man das zurechnen kann 😀 Fest steht, nicht nur Gutti hat durch diese Affaire schaden genommen, sondern auch viele Unbeteiligte, dich sich auf ehrliche und harte Arbeit zu ihrem Titel durchgekämpft haben. Um letztere tut es mir doch ein wenig Leid...
Zu einer Verschwörungstheorie im grabgrubschen Sinne fehlt noch etwas, aber nicht schlecht. Note: 2- :cat:
 
Mittlerweile sind die Vermutungen ja sogar so weit, dass es nicht irgendein bezahlter (Guttis Familie hat ja die Kohle) Ghostwriter war, sondern dass er den wissenschaftlichen Dienst des Bundestages mit eingespannt hat. Das wäre nun eine Dreistigkeit und ganz klar ein Grund zum Rücktritt.

Stimmt. Ich bin in der Sache gespannt was letztendlich raus kommt. Es ist ne sauerei und wenn es wirklich so ist wie NightGoblinFanatic es beschrieben hat, dann wird ein Rücktritt unvermeidlich sein.
 
Mittlerweile sind die Vermutungen ja sogar so weit, dass es nicht irgendein bezahlter (Guttis Familie hat ja die Kohle) Ghostwriter war, sondern dass er den wissenschaftlichen Dienst des Bundestages mit eingespannt hat. Das wäre nun eine Dreistigkeit und ganz klar ein Grund zum Rücktritt.

Rücktritt? Braucht man dafür nicht Anstand?
In Rheinland-Pfalz sitzen Minister in der Regierung, die die Verfassung gebrochen (gerichtlich bestätigt) oder auch mal locker 500 Millionen Steuergelder verpulvert haben. Die Lumpen weigern sich jedoch vehement den Rücktritt einzureichen.
Im Vergleich dazu ist diese "Affäre" ein Witz! Dr. Plagiat wird das locker aussitzen.😉
 
Hier würde ich aber ein wenig differenzieren: Meines Erachtens ist es nicht schlimm Fehltritte in z.B. der Jugend getätigt zu haben, aber dann sollte doch bitte offen darüber gesprochen werden. Der Politiker muss nicht gleich am Anfang damit rausrücken, aber bei Nachfrage sollte er wahrheitsgemäß antworten und nicht versuchen es schön zu reden bzw. zurückzuweisen.

Führungspersönlichkeiten haben keinen Makel aufzuweisen. Sie müssen von Anfang an perfekt sein, damit ja kein Schmutz an ihnen haften bleiben kann. :cat:

Jetzt mal etwas ernsthaft. Ich finde, bei fast jeder (un)passenden Gelegenheit den Rücktritt für $alles_mögliche zu fordern alles andere als toll, einfach weil es dieses Element der letzten Konsequenz nach und nach verwässtert. Zudem sind die Forderer selbst keine Saubermänner, die in einer vergleichbaren Lage ebenso an ihrem Posten so lange wie möglich festhalten würden. Von daher ist das für mich wieder eine Doppelmoral sondersgleichen.

Deckt sich leider auch mit dem, was ich schon gehört habe. Zeitschriften publizieren häufig nur positive Ergebnisse, was dazu führt, dass bestimmte Versuche immer wieder gemacht werden und in den Schubladen verschwinden, weil keiner negative Ergebnisse publizieren will (zudem schafft das meines Erachtens auch ein falsches Bild von Wissenschaft).

Richtig. Wenn dann diverse Ergebnisse reproduziert werden sollen, weil darauf eine tolle Idee fuszt und dann nicht das gleiche Ergebniss auftaucht, dann hemmt das die Wissensakkumulierung ungemein. Allerdings gibt es auch eine Schwemme an Papern auf so vielen Gebieten, die sich einfach nicht überblicken lässt...

Zu einer Verschwörungstheorie im grabgrubschen Sinne fehlt noch etwas, aber nicht schlecht. Note: 2- :cat:

Danke, ich muss da ja noch ein wenig üben. Leider wäre eine Links-Grüne-Multikultilluminaten-Gruppe, die über den IWF China manipulieren wollen, um in einem exakt ausgearbeiten 337 Jahre, 5 Monate, 3 Wochen, 1 Tag, 9h, 34min und 23s dauernden Plan letzten Endes Vatikanstadt mit unterbelichteten deutschstämmigen Plagiatsdoktoren zu fluten, um damit in letzter Konsequenz das Christentum abzuschaffen, weil die sich als letztes einer neuen Weltreligion wiedersetzten. Aber da bin ich mir halt etwas unsicher, was die Sekundenanzahl angeht... das riecht so stark nach Klischee :cat:
 
Allerdings gibt es auch eine Schwemme an Papern auf so vielen Gebieten, die sich einfach nicht überblicken lässt...

Ist ja auch kein Wunder bei dem Publikationszwang. Da muss man ja aus jedem Scheiß ein Paper machen, auch wenn man eigentlich keine Ergebnisse hat, weil sonst die Finanzierung flöten geht bzw. man Ärger mit seinem Chef bekommt.
 
Ist ja auch kein Wunder bei dem Publikationszwang. Da muss man ja aus jedem Scheiß ein Paper machen, auch wenn man eigentlich keine Ergebnisse hat, weil sonst die Finanzierung flöten geht bzw. man Ärger mit seinem Chef bekommt.

Lieg ja nicht nur an den Zwang zur Publikation (wobei sie ihren Teil dazu beiträgt), sondern einfach an dem Wesen der Schriftkultur. Mit der Zeit läppert sich halt das Wissen an und eine umfassende Bildung in einem Fachbereich ist auch nicht mehr möglich (selbst in seinem Teilbereich muss man sich ja schon spezialisieren).
 
Ohne Gutenberg verteidigen zu wollen: es läuft aber auch einiges schief im Wissenschaftsbetrieb.
Teilweise ist es doch so, das die Menge der Fußnoten und die Reputation der zitierten Literatur mehr Einfluss auf die Noten haben als eigentliche inhaltliche Substanz.

Ja, den Eindruck habe ich aus meinem Studium auch erworben, hing aber stark vom Dozenten ab. Ich kann an dieser Stelle aber sagen, dass meinem Eindruck nach die Mehrheit meiner Prüfer meine Arbeiten zumindest einmal gelesen haben. Jedenfalls ergab sich das aus den anschließenden Diskussionen. Ich höre aber oft gegenteiliges, ja. Und hab es mindestens auch einmal vollkommen offensichtlich unter die Nase gerieben bekommen.

Das entschuldigt "KTs" verhalten natürlich nicht, derartiger Betrug in der Diss ist schon dummdreist, insbesondere da wohl familiärer Status und Geldbeutel auch ne Rolle gespielt haben (sind wir ehrlich: das war nen Ghostwriter), aber man sollte deb Fall auch mal nutzen um über die akademische Praxis zu sprechen: überspitzt gesagt sind die Papierberge die man produzieren muss, und die im wesentlichen aus dem widergekauten Gedanken anderer bestehen, um überhaupt mal ernst genommen zu werden is schon absurd hoch.

Es kommt doch schwer auf's Thema an. Über mein Diss-Thema gibt es bis heute im Grunde nur ein Buch. Da kann ich mich auf den Kopf stellen, es werden nicht mehr. natürlich bleibt da immer noch viel Literatur, die dem Thema zuarbeitet, aber konkret an der Sache wurde bisher praktisch nicht gearbeitet.
Wenn ich aber die X-te Dissertation über das "Münsteraner Täuferreich" oder "Die Dolchstoßlegende" schreibe, dann muss man sich ja nicht wundern, wenn alles schon mal irgendwo von irgendwem mal niedergeschrieben wurde.

Hängt natürlich auch stark vom Fach ab, aber grade bei den Historikern hab ich oft den Eindruck da wird Qualität prinzipiell mit Quantität gleichgesetzt.

Dann war ich wohl an einer besseren Fakultät (und das in Essen?!). Bei uns konnten auch mal Hausarbeiten mit 5 oder 6 Seiten eine 1 bekommen.

Einen allzu großen Widerspruch zwischen "wirtschaftlich" und "wissenschaftlich" kann ich grundsätzlich erst einmal nicht erkennen. So ist es ja doch einfach vielerorts so, dass die Wirtschaft stark von der Wissenschaft profitiert und in den Unternehmen gerade die akribische = sorgfältige & geplante Vorgehensweise von Akademikern geschätzt wird.

Auch darum geht es mir nicht. Klar, auch ein Geisteswissenschaftler kann in der Wirtschaft etwas werden. Es geht mir viel mehr darum, dass die Geisteswissenschaft meiner Erfahrung nach an den deutschen Universitäten immer mehr ins Hintertreffen geraten, weil sie vom Rektor und anderen entscheidungstragenden Personen, vernachlässigt werden.

Die Erkenntnis, dass die Erde rund und keine Scheibe ist, hat die Menschheit letzten Endes wissenschaftlicher Arbeit zu verdanken. Schreibt man heute jedoch in einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit "Die Erde ist rund" ohne eine brauchbare Quellenangabe, so ist dies eine unbelegte Behauptung, welche dem Studenten negativ ausgelegt wird.

Naja, das ist wirklich sehr überspitzt. Die gängige Lehrmeinung muss man nun wirklich nicht durch Quellen belegen. Da hätte man ja auch echt was zu tun...
 
Es kommt meiner Meinung nach aber auch sehr auf die Fachrichtung an, in
der man seine Arbeit schreibt.

In den "Geisteswissenschaften" hat man eher das Problem mit den vielen
Fußnoten und dergleichen, als in der Bereichen wo noch "aktiv" geforscht
wird.

Ich schreibe gerade meine Dissertation in molekularer Mikrobiologie, und da
kann ich mich dumm und dämlich zitieren, das bringt mir rein gar nichts, da
ich dadurch keine Daten produziere. Und ohne Daten bringen mir 1000 Fuß-
noten mehr keine bessere Note, da bei uns die Bewertungen sehr ergebniss-
abhängig sind.
 
So ich muss jetzt auch mal was sagen und zwar etwas, was ich bisher noch irgendwie gar nicht gehört habe, was mir aber durchaus Sorgen bereitet. Meiner Meinung nach sollte der KT (so wird er von Freunden genannt J), wenn sich denn die Anschuldigungen, wonach es ja derzeit aussieht, bewahrheiten, zurücktreten, da es andernfalls ein sehr schlechtes Bild auf unsere Gesellschaft wirft und ein wirklich schlechtes Vorbild abgibt. Wenn sich herausstellen sollte dass ein Minister bei einer Doktorarbeit betrogen hat, begünstigt dies meiner Meinung nach die Korruption in diesem Land. Warum sollte ein Beamter im Bauamt oder sonst wo die 5K EUR Bestechungsgeld nicht einstecken, wenn „die da oben“ ja auch überall betrügen und belügen. Wie schlecht Korruption für ein Land ist kann jeder in Ägypten, Griechenland oder Italien sehen. Wer also Korruption und Betrügereien fördert oder für auch nur irgendwie legitim hält hat in unserer Regierung nichts verloren. Dass es in der Realität manchmal anders aussieht ist mir schon bekannt, aber wenn jemandem so öffentlich auch die Schliche gekommen wird müssen daraus scharfe Konsequenzen erwachsen.
 
Wenn sich herausstellen sollte dass ein Minister bei einer Doktorarbeit betrogen hat, begünstigt dies meiner Meinung nach die Korruption in diesem Land. Warum sollte ein Beamter im Bauamt oder sonst wo die 5K EUR Bestechungsgeld nicht einstecken, wenn „die da oben“ ja auch überall betrügen und belügen. Wie schlecht Korruption für ein Land ist kann jeder in Ägypten, Griechenland oder Italien sehen. Wer also Korruption und Betrügereien fördert oder für auch nur irgendwie legitim hält hat in unserer Regierung nichts verloren.

Ist das nicht ein wenig zu hoch gegriffen? Mal ehrlich kaum ein Beamter wird jetzt auf Grund von Guttenbergs Fehlverhalten anfangen sich bestechen zu lassen, nur weil der liebe Herr Verteidigungsminister einen Plagiat produziert hat.
Ein anderer Grund für den Rücktritt wäre aber dennoch gegeben: Diese Tatsache wird ihm noch lange anhängen und die Frage ist, ob er überhaupt noch in der Lage ist an Diskussionen teilzunehmen, ohne dass ihm sofort dieser Vorwurf gemacht wird. (Und der wird kommen, weil es einfach ein klasse Totschlagargument ist)
Dies ist aber eine Entscheidung, die er selber treffen muss.

Interessanter Artikel über den Umgang der Medien (hier am Beispiel Anne Will) zu dem Thema: http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,746705,00.html
 
Wenn sich herausstellen sollte dass ein Minister bei einer Doktorarbeit betrogen hat, begünstigt dies meiner Meinung nach die Korruption in diesem Land.

Korruption begünstigen, sieht für mich anderst aus. Was sich ein Beamter so denkt um illegalle Einkünfte zu erzielen, wird mich Sicherheit nicht durch einen erschwindelten Doktortitel beeinflusst. Denn schließlich wurde durch diese Skandalnachricht nicht die Bohnen an irgendwelchen Gesetzen gedreht. Es würde anderst aussehen wenn neuerdings Beamte legal Geschenke annehmen dürften. Aus dem Grunde ist der Zusammenhang zwischen Gs Doktortitel und Korruption schon sehr weit hergeholt.
Außderdem sollte man dann nicht so blind sein und glauben andere Politiker/Manager usw. hätten blütenreine Doktortitel. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass man bei einer Rücktrittsforderung auch gleichzeitig die Doktorentitel anderer Spitzenpolitiker auf Herz und Nieren prüfen sollte. Scheinbar gibts es ja genügend Spezialisten im Netz die ihre Freizeit gerne mit diesem Hobby ausfüllen.
Sollte wirklich eine Prüfung von Disserationen zuküftig stattfinden, würden uns allen die Ohren schnackeln, wie schnell uns die Politiker/Manager ausgehen würden.
Darum halte ich eine Rücktrittsforderung für Schwachsinn. Auch Begründungen wie Korruptionsförderung, Vertrauensverlust und ähnliches läßt sich mit dem Doktortitelskandal mit dem heutigen Hintergrundwissen, was die Erstellung einer Disseration betrifft, nicht halten

Benotung seines Doktortitels herunterstufen und fertig oder Doktortitel ganz weg, aber bitte nicht immer gleich den Baum fällen, wenn ein paar Äste abgeknickt sind.
 
Sollte wirklich eine Prüfung von Disserationen zuküftig stattfinden, würden uns allen die Ohren schnackeln, wie schnell uns die Politiker/Manager ausgehen würden.

Und? Dann kommen halt neue. Ist ja nicht so, dass es nicht genug gäbe 😉. Und mal ein bisschen mit dem Rechen die Betrüger rausfiltern wäre wohl nicht so verkehrt.
 
Und? Dann kommen halt neue. Ist ja nicht so, dass es nicht genug gäbe 😉. Und mal ein bisschen mit dem Rechen die Betrüger rausfiltern wäre wohl nicht so verkehrt.
Eben, zudem scheint der Doktortitel eh ein deutsches Prestige zu sein!? Zumindest wurde gestern (ja, bei Anne Will, zu der sich der Spiegelartikel äußert 😉) gesagt, dass man in Frankreich nur belächelt würde, wenn man als "Nicht-Mediziner" auf seinen Doktortitel bestehen würde. Anscheinend werden dort Doktoren nicht als solche angesprochen und man nimmt sie auf ihrem Fachgebiet trotzdem ernst. In Deutschland hingegen hält sich (fast) jeder Doktor für total wichtig und unentbehrlichen Spezialisten (mehr Prestige als tatsächlicher Nutzen des Titels?)!?
 
Korruption begünstigen, sieht für mich anderst aus. Was sich ein Beamter so denkt um illegalle Einkünfte zu erzielen, wird mich Sicherheit nicht durch einen erschwindelten Doktortitel beeinflusst. Denn schließlich wurde durch diese Skandalnachricht nicht die Bohnen an irgendwelchen Gesetzen gedreht. Es würde anderst aussehen wenn neuerdings Beamte legal Geschenke annehmen dürften. Aus dem Grunde ist der Zusammenhang zwischen Gs Doktortitel und Korruption schon sehr weit hergeholt.
Außderdem sollte man dann nicht so blind sein und glauben andere Politiker/Manager usw. hätten blütenreine Doktortitel. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass man bei einer Rücktrittsforderung auch gleichzeitig die Doktorentitel anderer Spitzenpolitiker auf Herz und Nieren prüfen sollte. Scheinbar gibts es ja genügend Spezialisten im Netz die ihre Freizeit gerne mit diesem Hobby ausfüllen.
Sollte wirklich eine Prüfung von Disserationen zuküftig stattfinden, würden uns allen die Ohren schnackeln, wie schnell uns die Politiker/Manager ausgehen würden.
Darum halte ich eine Rücktrittsforderung für Schwachsinn. Auch Begründungen wie Korruptionsförderung, Vertrauensverlust und ähnliches läßt sich mit dem Doktortitelskandal mit dem heutigen Hintergrundwissen, was die Erstellung einer Disseration betrifft, nicht halten

Benotung seines Doktortitels herunterstufen und fertig oder Doktortitel ganz weg, aber bitte nicht immer gleich den Baum fällen, wenn ein paar Äste abgeknickt sind.

Ich denke nicht dass das weit hergeholt ist. Natürlich gibt es einige die bei irgendwelchen Arbeiten bescheißen, aber nur weil das viele machen und einige nicht erwischt werden heißt das noch lange nicht dass das in Ordnung geht. Wenn man dann auch noch öffentlich erwischt wird und es passiert nichts wird einfach die Hemmschwelle zum Betrug gesenkt. Wenn sich die höchste politische Ebene eines Landes nicht an Regeln hält, kann man davon ausgehen dass es das Volk auch nicht tut. Wie der Herr so das Gscherr wie man in Bayern so schön sagt. Mag sein dass es derzeit noch nicht so schlimm geht, aber glaube mir dass die Korruption in Deutschland auch schon ein Problem ist. Auf der Rangliste von Transparency International stehen wir jetzt auch nicht so glänzend da und die Korruptionsskandale bei Siemens und der Telekom sprechen Bände. Und wenn du glaubst das macht nichts bist du ganz schön auf dem Holzweg, weil Korruption ist Gift für eine funktionierende Wirtschaft.

Und mal ganz abgesehen davon, dass der Herr Gutenberg abgeschrieben hat, hat er anscheinend auch noch sein Amt missbraucht und den politischen Dienst in Anspruch genommen. Ich weiß ja nicht ab wann Deiner Meinung nach Konsequenzen gezogen werden müssen.