Ohne jetzt die weiteren Beiträge intensiv gelesen zu haben (guter Wein mindert die Auffassungsgabe doch mehr als gedacht), freue ich mich zuerst (bzw. der Selbstdarstellungsnarzist in mir), dass mein eingeworfenes 'Gutti' doch die eine oder andere Verwendung brachte.
Ich hab mir noch ein paar weitere Gedanken gemacht, die vielleicht an manchen Stellen als VT gelten, aber andererseits auch nicht so sehr weit hergeholt sein können (ist also mehr oder weniger spekulativ, Spekulationen werden nicht sonderlich gekennzeichnet).
Gutti kann mittlerweile nicht mehr zugeben, dass er Ghostwriter beschäftigt hat. Durch seine Aussage, dass er die Arbeit selbst angefertigt hat, ist ihm dieser Weg verbaut. Sollte er doch irgendwann zugeben, dass er nicht selbst geschrieben hat, dann werden die Rücktrittsforderungen noch gröszer, in dem Fall ist er noch unhaltbarer als jetzt schon.
Des weiteren hat Gutti sowohl in der eigenen Partei als auch in anderen Parteien genügend Leute, die im nicht sonderlich wohlgesonnen sind, weil er deren Karriere im Weg steht. Da ist so ein kleiner lancierter Skandal schon was tolles, um das Ansehen von unliebsamen aber populären Gegenspieler zu beschmutzen. In einer Zeit, wo Sachinhalte immer weiter der Selbstinszenierung einzelner weichen (Gutti bildet da keine Ausnahme), sollte das aber nicht weiter überraschen. Welcher Wahlkampf setzt sich noch ernsthaft(!sic) mit politischen Tagesgeschäft auseinander und fokussiert sich nicht populistisch auf im Rampenlicht stehende Einzelpersonen?
Zudem frage ich mich, ob diese tiefe Quellenkritik, die gerade an Gutti verübt wird, auch an andere Dr. Träger im Bundestag/rat durchgeführt wird. Sitzen ja nicht wenige dort, da ist es nur recht und billig, jetzt im Zuge auch mal deren Arbeiten im Detail zu beleuchten. Wer nichts zu verbergen hat und so. Zudem wäre das auch eine Umsetzung vom Antidiskriminierungsparagraphen. Nur dadurch kann dieser Gerucht der Schmutzkampagne gegen Gutti abgewaschen werden. Überhaupt sollten alle höhere Abschlussarbeiten der Abgeordneten überprüft werden (egal ob nun Dipling, Magister, Bachelor, whatever). Diese sollten sich dann auch den dadurch entsprechenden Konsequenzen stellen.
Rücktrittsforderungen sind in meinen Augen auch rechtmäszig, denn wer ein öffentliches Amt bekleider, hat unbedingt wahrheitsgemäsz aufzutreten und darf sich keinerlei Fehltritte zu einem beliebigen Zeitpunkt in seiner Biographie erlauben, damit seine Glaubwürdigkeit nicht untergraben wird.
Ein weiterer Punkt ist allerdings auch diese ganze Titelgeschichte an sich. Die Äuszerungen jetzt sind allerdings leicht OT, dafür entschuldige ich mich vorab. Ich selbst habe recht guten Einblick in den Forschungsbetrieb (bin ja selbst bald angehender Promotionsstudent). Leider ist es so, dass Forschung ergebnispositiv abgeschlossen werden sollte ('sollte' wie in 'muss'), von daher werden dann entsprechende Ergebnisse solange angepasst, bis die den Erwartungen entsprechen. Bestes Beispiel ist der vor kurzem kurz aufgekommene Skandal um falsche Berichte über die Wirksamkeit von neuen Medikamenten. Teilweise ist es auch so, dass in einem Forschungsantrag quasi schon das Ergebnis der Forschung zu stehen hat, bevor überhaupt Gelder für dieser Forschung bewilligt werden. Das mag sich jetzt nach viel geistigen Dünnpfiff anhören, das ist allerdings der Eindruck, der sich bei mir niedergelassen hat. Letzten Endes geht es ja nur darum, neue Gelder für Forschung zu aquirieren, aber dafür muss dir Forschung auch im Sinne des Geldgebers ein positives Ergebnis bringen. Es ist quasi eine kommerzialisierung der Forschung. Dass ein Forschungsansatz auch mal falsch sein kann (und eben durch diese Falschheit auch zum Wissenserwerb beitragen kann), wird gar nicht in betracht gezogen, manchmal schon quasi verachtet. Ich würde mich freuen, wenn Mitlesende auf Beispiele verweisen könnten, wo (v.a. in naturwissenschaftlichen Gebieten) in Abschlussarbeiten kein positives Forschungsergebnis trotzdem mit einer guten Abschlussnote prämiert wurde (An den Haaren herbeigezogenes Beispiel: Die Existenz des fliegenen Spaghettimonster konnte nicht nachgewiesen werden, da u.a. eine Phalanx an kriechenden Reiskriegern weitere Forschungsarbeiten behinderten).
Jetzt der eigentliche und abstruse Verschwörungsteil. Vielleicht kann diese Demontage von Gutti auch als Stellvertreter für die Diskreditierung des Dr. angesehen werden. Wenn sowieso schon viele so denken, dass da gemauschelt wird, dann ist dieses Dr. doch schon fast gar nichts mehr wert und kann damit auch bald wie der Dipling abgeschafft werden. Sprich, eine grundlegende Demontage des leistungsschaffenden wissenschaftlichen 'Elite'. Jetzt besteht die Frage sicherlich in dem, wer das denn wollen kann. Da es halt eine Verschwörungstheorie ist, findet sich schon eine Gruppe, der man das zurechnen kann 😀 Fest steht, nicht nur Gutti hat durch diese Affaire schaden genommen, sondern auch viele Unbeteiligte, dich sich auf ehrliche und harte Arbeit zu ihrem Titel durchgekämpft haben. Um letztere tut es mir doch ein wenig Leid...
So, in dem Post sind jetzt einige :cat: versteckt. Setzt sie nach Gutdünken :cat: Allerdings ändert sie nichts an manchen Ansichten und Aussagen. Ich entschuldige mich auch gleich an dieser Stelle für evtl. Fipptheler, anderthalb Flaschen Wein lassen einen nicht mehr so gut tippen wie nüchtern...
Ich hab mir noch ein paar weitere Gedanken gemacht, die vielleicht an manchen Stellen als VT gelten, aber andererseits auch nicht so sehr weit hergeholt sein können (ist also mehr oder weniger spekulativ, Spekulationen werden nicht sonderlich gekennzeichnet).
Gutti kann mittlerweile nicht mehr zugeben, dass er Ghostwriter beschäftigt hat. Durch seine Aussage, dass er die Arbeit selbst angefertigt hat, ist ihm dieser Weg verbaut. Sollte er doch irgendwann zugeben, dass er nicht selbst geschrieben hat, dann werden die Rücktrittsforderungen noch gröszer, in dem Fall ist er noch unhaltbarer als jetzt schon.
Des weiteren hat Gutti sowohl in der eigenen Partei als auch in anderen Parteien genügend Leute, die im nicht sonderlich wohlgesonnen sind, weil er deren Karriere im Weg steht. Da ist so ein kleiner lancierter Skandal schon was tolles, um das Ansehen von unliebsamen aber populären Gegenspieler zu beschmutzen. In einer Zeit, wo Sachinhalte immer weiter der Selbstinszenierung einzelner weichen (Gutti bildet da keine Ausnahme), sollte das aber nicht weiter überraschen. Welcher Wahlkampf setzt sich noch ernsthaft(!sic) mit politischen Tagesgeschäft auseinander und fokussiert sich nicht populistisch auf im Rampenlicht stehende Einzelpersonen?
Zudem frage ich mich, ob diese tiefe Quellenkritik, die gerade an Gutti verübt wird, auch an andere Dr. Träger im Bundestag/rat durchgeführt wird. Sitzen ja nicht wenige dort, da ist es nur recht und billig, jetzt im Zuge auch mal deren Arbeiten im Detail zu beleuchten. Wer nichts zu verbergen hat und so. Zudem wäre das auch eine Umsetzung vom Antidiskriminierungsparagraphen. Nur dadurch kann dieser Gerucht der Schmutzkampagne gegen Gutti abgewaschen werden. Überhaupt sollten alle höhere Abschlussarbeiten der Abgeordneten überprüft werden (egal ob nun Dipling, Magister, Bachelor, whatever). Diese sollten sich dann auch den dadurch entsprechenden Konsequenzen stellen.
Rücktrittsforderungen sind in meinen Augen auch rechtmäszig, denn wer ein öffentliches Amt bekleider, hat unbedingt wahrheitsgemäsz aufzutreten und darf sich keinerlei Fehltritte zu einem beliebigen Zeitpunkt in seiner Biographie erlauben, damit seine Glaubwürdigkeit nicht untergraben wird.
Ein weiterer Punkt ist allerdings auch diese ganze Titelgeschichte an sich. Die Äuszerungen jetzt sind allerdings leicht OT, dafür entschuldige ich mich vorab. Ich selbst habe recht guten Einblick in den Forschungsbetrieb (bin ja selbst bald angehender Promotionsstudent). Leider ist es so, dass Forschung ergebnispositiv abgeschlossen werden sollte ('sollte' wie in 'muss'), von daher werden dann entsprechende Ergebnisse solange angepasst, bis die den Erwartungen entsprechen. Bestes Beispiel ist der vor kurzem kurz aufgekommene Skandal um falsche Berichte über die Wirksamkeit von neuen Medikamenten. Teilweise ist es auch so, dass in einem Forschungsantrag quasi schon das Ergebnis der Forschung zu stehen hat, bevor überhaupt Gelder für dieser Forschung bewilligt werden. Das mag sich jetzt nach viel geistigen Dünnpfiff anhören, das ist allerdings der Eindruck, der sich bei mir niedergelassen hat. Letzten Endes geht es ja nur darum, neue Gelder für Forschung zu aquirieren, aber dafür muss dir Forschung auch im Sinne des Geldgebers ein positives Ergebnis bringen. Es ist quasi eine kommerzialisierung der Forschung. Dass ein Forschungsansatz auch mal falsch sein kann (und eben durch diese Falschheit auch zum Wissenserwerb beitragen kann), wird gar nicht in betracht gezogen, manchmal schon quasi verachtet. Ich würde mich freuen, wenn Mitlesende auf Beispiele verweisen könnten, wo (v.a. in naturwissenschaftlichen Gebieten) in Abschlussarbeiten kein positives Forschungsergebnis trotzdem mit einer guten Abschlussnote prämiert wurde (An den Haaren herbeigezogenes Beispiel: Die Existenz des fliegenen Spaghettimonster konnte nicht nachgewiesen werden, da u.a. eine Phalanx an kriechenden Reiskriegern weitere Forschungsarbeiten behinderten).
Jetzt der eigentliche und abstruse Verschwörungsteil. Vielleicht kann diese Demontage von Gutti auch als Stellvertreter für die Diskreditierung des Dr. angesehen werden. Wenn sowieso schon viele so denken, dass da gemauschelt wird, dann ist dieses Dr. doch schon fast gar nichts mehr wert und kann damit auch bald wie der Dipling abgeschafft werden. Sprich, eine grundlegende Demontage des leistungsschaffenden wissenschaftlichen 'Elite'. Jetzt besteht die Frage sicherlich in dem, wer das denn wollen kann. Da es halt eine Verschwörungstheorie ist, findet sich schon eine Gruppe, der man das zurechnen kann 😀 Fest steht, nicht nur Gutti hat durch diese Affaire schaden genommen, sondern auch viele Unbeteiligte, dich sich auf ehrliche und harte Arbeit zu ihrem Titel durchgekämpft haben. Um letztere tut es mir doch ein wenig Leid...
So, in dem Post sind jetzt einige :cat: versteckt. Setzt sie nach Gutdünken :cat: Allerdings ändert sie nichts an manchen Ansichten und Aussagen. Ich entschuldige mich auch gleich an dieser Stelle für evtl. Fipptheler, anderthalb Flaschen Wein lassen einen nicht mehr so gut tippen wie nüchtern...