Freiherr zu Copy und Paste¹

Aber eventuelle Rücktrittsforderungen finde ich auch überzogen. Sollte sich der Vorwurf nach eingehender Prüfung hinreichend bewahrheiten, kann man ihm den Doktortitel aberkennen und gut ist´s.
Naja, ein Normalsterblicher dürfte auch seinen Hut nehmen, wenn sowas rauskommt (wenns denn wahr ist) und warum sollte das bei Guttenberg anders sein? Ist der arme Mann mit seinem Vermögen so gebeutelt, dass wir ihn in Zuckerwatte packen müssen?
 
Das Ganze ist dann sehr peinlich und beschämend für den Freiherrn, aber mit seiner Eignung zum Außenminister hat das für mich einfach nicht genug zu tun um nach einem Rücktritt zu krakeelen.
Für mich schon. Gerade Verteidigungs- und Außenminister sollten doch eine gewisse Integrität mitbringen, und die ist in dem Fall für mich nicht mehr gegeben. (Ganz von meiner persönlichen Abneigung "Gutti *würg*" gegenüber abgesehen. Ich war früher mal CDU-Wähler (ja, ich weiß, dass der bei der CSU ist, aber als nicht-Bayer kauft man die immer mit, ob man will oder nicht. Leider haben die CSU und die Hessen-CDU einen recht hohen Anteil an Knallköppen), aber ich kann die Katastrophentruppe um Merkel einfach nicht ab).

Da kommt aber nichts bei rum, der behält seinen Titel, wetten?
 
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Zitat von Blackorc, der WhiteDragon zitiert
Ich fragte mich auch gleich, wie so etwas passieren kann.
Ich meine es müsste doch auffallen wenn es korrigiert wird.
Wenn man selbst seine Diss lesen muss, ist das ungalublich muehsam und nervend, man kennt jeden Buchstaben seit Jahren dadrinnen. Ich finde in meiner trotzdem noch kleine Fehler, die ich eigentlich haette erkennen muessen. Wer will denn schon freilich eine 400-Seiten-Diss lesen, wenn ein wisschenschaftlicher Artikel eh nicht mehr als 5000 Woerter haben soll? Da kann man inhaltlich a) nur Kollegen zutrauen, die sich mit der Materie auskennen, b) viel Geld fuer professionelle Hilfe zahlen, c) keinem Freund oder Kumpel, der sich damit nicht richtig auskennt. Da uebersieht man mal was. Ich habe neulich fuer einen Freund seine BA-Arbeit durchgelesen und konnte sprachlich sofort sehen, dass der Textabschnitt nicht von ihm kommt. Einmal bei google eingegeben und schon hatte ich die halbe Arbeit im Netz gefunden. Das gab erstmal von mir nen Einlauf...
 
http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/GuttenPlag_Wiki schrieb:
(1) DISCLAIMER: Wir möchten klarstellen, dass diese Aktion nichts mit politischer Ausrichtung, persönlicher Schmutzkampagne oder ähnlichem zu tun hat. Unser Ziel ist, die wissenschaftliche Integrität eines Doktortitels in Deutschland zu sichern, damit auch weiterhin eine korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise von Trägern eines solchen Titels erwartet werden kann. Durch Aufdecken der existierenden Plagiate in der vorliegenden Dissertation versuchen wir, der Bayreuther Prüfungskomission die Arbeit zu erleichtern. Sollten sich auch Dissertationen von Politikern am anderen Ende des Spektrums durch Plagiate "auszeichnen", hätten wir keinerlei Probleme, genauso zu verfahren.
Getroffene Hunde bellen... 😉Wenn es euch, ich meine hier die Betreiber der Website, doch so wichtig ist, die "wissenschaftliche Integrität eines Doktortitels in Deutschland zu sichern"(1), dann hätte man ja auch schon eher damit anfangen können; es gab vorher bereits mehrere Fälle, in denen Dissertationen zu bestimmten Teilen kopiert waren. Sehr seltsam dass ihr gerade jetzt damit beginnen wollt. Und natürlich hat das rein gar nichts mit den jüngsten Ereignissen zu tun, nein, wie könnte es das nur?

Zum Thema: Politicians should do politics, not arguing immaturely about irrelevant topics.

So. Keine weiteren Beiträge von mir zu diesem Topic.
 
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Richtig, weil er gar nicht Außenminister ist 😀.

Argh, wie peinlich - ich werde zur Strafe zehnmal alle Vornamen von Guttenberg aufsagen. :blink:

Trotzdem muss man zusehen, dass nur Leute mit tadellosem Ruf ein solches Amt ausüben, wenn jemand bei so etwas schummelt, dann taucht eben auch der Verdacht auf, dass er in seinem Amt Dinge nicht immer auf dem korrekten Weg erledigt, sondern auch da unmoralische Wege gehen könnte. Sollte es sich bewahrheiten, dann ist meiner Meinung nach der Rücktritt der einzig richtige Weg.

Wer hat denn schon einen komplett tadellosen Lebenslauf? Im wirklichen Leben sind mir teilweise eher Leute mit weißer Weste suspekt, als jemand der schon ein paar Fehler gemacht hat. Es ist halt einfach die Frage, als wie schwerwiegend man einen Verstoß ansieht. Sicherlich würde ja kein Minister entlassen, nur weil er mal eine rote Ampel überfahren hat (beim Verkehrsminister könnte man darüber diskutieren 😀). Daher stellt sich in diesem Fall die Frage, ob "das Vergehen" schwer genug ist, um einen Rücktritt zu rechtfertigen.

Naja, ein Normalsterblicher dürfte auch seinen Hut nehmen, wenn sowas rauskommt (wenns denn wahr ist) und warum sollte das bei Guttenberg anders sein?

Ist das denn wirklich so? Würde jetzt, sagen wir mal bei einem Vorstandsmitglied eines großen Unternehmens so etwas raus kommen, würde der unbedingt sofort raus geworfen? Ich wage das zu bezweifeln.
 
1. Die linke politische Gesinnung der Anklageerheber wird als Verteidigungsargument angeführt. Hierzu stelle ich fest: diese ist für den Sachverhalt irrelevant. Plagiat bleibt selbstverständlich Plagiat, egal ob dies von Kommunisten oder Demokraten aufgedeckt wurde.

2. Die Kirtik atmet natürlich den Geist einer politischen Kampagne. Man muss sich trotzdem trauen, die Art des politischen Anwurfs abzulehnen, den Inhalt dessen aber trotzdem zur Kenntnis zu nehmen. So sieht eine saubere politische Diskussion aus. Alles andere wäre abstrus.

3. Die Vorwürfe sind in erster Linie akademischer Natur und sind nicht zweckfremd einzusetzen. Ich will ganz offen sein: Wenn sich die Anwürfe bewahrheiten, wird dies eine wenig vergnügliche Zeit für den Verteidigungsminister, da seine Glaubwürdigkeit erschüttert wäre. Man sollte sicher aber immer darüber im Klaren sein, dass die engsten Anhänger des Freiherrn trotzdem ihrem Lehnseid treu bleiben und die Vorwürfe als Kampagne abtun - auch gerade wenn sie berechtigt sind.

4. In der Tat ist es unwahrscheinlich, dass ihm akademische Konsequenzen erwarten. Dies würde auch ein schlechtes Licht auf die Universität und den Doktorvater werfen. Viel hängt davon ab, wie viele plagiierte Stellen durch Crowd Sourcing Projekte aufgedeckt werden.
 
Wer bescheißt darf sich halt nicht erwischen lassen. Bei Gs auftreten, kann ich mir nicht vorstellen, dass er fremde Quellen mal so vergißt in Klammern zusetzen. Ich denke da war schon Absicht dabei.

Dennoch, es ist für mich kein Grund seinen Rücktritt zufordern. Die aalglatte Erscheinung des Freiherrn, bekommt dadurch Ecken und Kanten. Genau das fehlte ihm noch.
 
Ich hätte lieber einen Minister, der seine akademischen Titel ehrlich erwirbt und verzichte dann gerne auf Ecken und Kanten.
Bei der Menge an abgeschriebenen Stellen kann man mittlerweile davon ausgehen, dass da nichts ausversehen vergessen wurde, sondern absichtlich geschummelt wurde.
Zurücktreten müsste er mMn nicht, der soll das gerne jedesmal wieder aufgetischt bekommen, wenn er den eloquenten Macher gibt - Deutschlands einzigen Politiker, der ehrlich seine Meinung sagt. Allerdings sollte er die gleichen Maßstäbe, die er z.B. beim Kapitän der Gorch Fock und dem Generalinspekteur angelegt hat, auch bei sich anlegen. Und das heiß nunmal Rücktritt.
 
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Mir wäre mal lieb wir hätten Klemptner, Wirte, und Kindergärtnerinnen als Politiker (Minister), anstatt immer irgendwelche studierten Freaks, die sich gegenseitig anpissen.

Ich kenne mich mit Doktorarbeiten nicht aus, aber das was man so davon mitbekommt, hat nicht wirklich viel mit wissen zutun. Wenn man lediglich andere Leute zitieren muss gepaart mit der eigenen Meinung. Ob das Zitierte dann in Klammern steht oder nicht, ist mir als Laie absolut wurst. Das einzige was man den Doktoranten anrechnen kann, ist die reine Arbeitsleistung, genauer gesagt die ganze Schreibarbeiten bzw. die geeigneten Quellen zu finden und nebenher noch zur Arbeit zugehen.
Aber selbst dass machen andere leute auch die sich neben dem Beruf durch Lehrgänge nach der Arbeit weiterbilden.
 
Wenn man lediglich andere Leute zitieren muss gepaart mit der eigenen Meinung

Eigentlich ist es so, dass eine Diss neues Wissen produzieren muss. Mit Zitieren allein ist es nicht getan, damit belegt man nur seine Ausgangsthesen.

Spannend wäre es vielleicht auch, mal einen Blick auf sein Staatsexamen zu werfen 😉.
 
@ElLute: Ja, vorher weiss man ja eben wenig - nachher ist man immer schlauer (meistens, jedenfalls). Wenn man nur Copy/Paste macht ohne irgendwas zu reflektieren und drueber nachzudenken, kommt man eben an kein Wissen, sondern nur an bedrucktes Papier.
ber selbst dass machen andere leute auch die sich neben dem Beruf durch Lehrgänge nach der Arbeit weiterbilden.
Richtig. Durch Lehrgaenge. Hingehen. Zuhoeren. Evtl. noch mal Lesen und dann hoffentlich verstehen und im Kopf behalten. Das hat aber wenig bis gar nichts mit akademischer Leistung oder dem Schreiben einer Dissertation zu tun. Da macht man es normalerweise alles selber, alleine.

Geninjat vom blutigen Samurai. PS> Herzlichen Glueckwunsch zum 4999sten Post!
 
Hm irgendwie kommt man einfach nicht darum um dieses Thema in letzter Zeit.

Ich schließe mich hier mal Elutes Meinung an.

Ich gehöre selbst nicht der Bildungsschicht an die sich um Doktorarbeiten oder Disertationen kümmern müsste* oder je musste*.
Für mich ist es einfach eine Unverstaändlichkeit wie jemand einfach nur copy und paste benutzen kann und dieses ganze nicht einmal in eigene Worte zu kleiden vermag.

Mmn ist es momnentan eine Art politische Schlammschlacht die versucht den Aal unglaubwürdig erscheinen zu lassen.
Ich hielt ihn vorher nicht für besonders Glaubwürdig und tue es auch jetzt nicht.
Für mich bleibt er angehöriger einen realitätsfremden schicht von Menschen die nicht für eine realitätsnahe Politik geeignet sind.
Etwas was sich auch gut darin zeigt dass ausserpolitische Themen so politisiert werden...
Ergo wird sich sein bescheidener Stand bei mir bestimmt nicht ändern lassen durch ein paar Kanten oder Ecken, weder posotiv noch negativ für mich bleibt er ein Aal.

zum Schluss noch mein Lieblingszitat und ich verwende es ohne Quelle da mir der Name des Menschen schlichtweg entfallen ist:
Politk bedeutet für mich nur viele Ärsche, keine echte Meinung.

So long der Grimchef

EDIT:
* dürfte/durfte
 
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Die Doktorarbeit soll im Grunde auch nur nachweisen, dass derjenige in der Lage ist, selbstständig wissenschaftlich zu arbeiten.
Das kann dann je nach Fachgebiet unterschiedlich sein; in der Biologie wird zum Beispiel ne Experimentreihe durchgeführt und dann bewertet, in der Informatik wird ein bestimmtes Prinzip implementiert und was dazu erklärt...
in Jura hat man meistens kein Experiment in der Aufgabe, und daher gibts mehr Quellenarbeit und die Texte sind statt 100 Seiten eben 500 Seiten lang.

Das ganze sollte dann ne gewisse Erfindungshöhe haben, also am besten ne Erkenntnis produzieren, die man vorher nicht hatte, oder die wenigstens vorher nicht offensichtlich war.


Wenn ihr mich fragt, sehen die Passagen die sie bisher gefunden haben wirklich eindeutig abgeschrieben aus, das passt ja einfach mal Wort für Wort.

Insgesamt macht das von der Arbeit schon quantitativ nichtmal ne Seite aus. Ich weiss nicht, wieviel noch gefunden wird, aber auf den restlichen 499 muss ja auch noch was stehen.

Summa cum laude kanns dafür dann nicht geben, sondern bestenfalls ne 3, aber damit isses eigentlich auch gut. Hätte er die Sätze nicht wortwörtlich, sondern blos sinngemäß übernommen, dann hätte er nichts andres verbrochen als 99% aller Studenten, Schüler und was weiss ich noch. Unis sind nunmal Plagiatsfabriken, und seid den 90ern tut man gut daran, die Sätze nach dem gedanklichen paste nochmal umzuforrmulieren, aber grade in größeren Arbeiten kann man nunmal für den Definionsteil zumindest weder das Rad neu erfinden, noch mit Vollzitaten daherkommen.
 
Ich gehöre selbst nicht der Bildungsschicht an die sich um Doktorarbeiten oder Disertationen kümmern müsste oder je musste.
Weil Du von Haus aus reich bist und keiner buergerlichen Arbeit nachgehen musst?:huh:
Hätte er die Sätze nicht wortwörtlich, sondern blos sinngemäß übernommen, dann hätte er nichts andres verbrochen als 99% aller Studenten, Schüler und was weiss ich noch. Unis sind nunmal Plagiatsfabriken, und seid den 90ern tut man gut daran, die Sätze nach dem gedanklichen paste nochmal umzuforrmulieren, aber grade in größeren Arbeiten kann man nunmal für den Definionsteil zumindest weder das Rad neu erfinden, noch mit Vollzitaten daherkommen.
Jupp.
 
Summa cum laude kanns dafür dann nicht geben, sondern bestenfalls ne 3, aber damit isses eigentlich auch gut. Hätte er die Sätze nicht wortwörtlich, sondern blos sinngemäß übernommen, dann hätte er nichts andres verbrochen als 99% aller Studenten, Schüler und was weiss ich noch. Unis sind nunmal Plagiatsfabriken, und seid den 90ern tut man gut daran, die Sätze nach dem gedanklichen paste nochmal umzuforrmulieren, aber grade in größeren Arbeiten kann man nunmal für den Definionsteil zumindest weder das Rad neu erfinden, noch mit Vollzitaten daherkommen.

Sehr schön auf den Punkt gebracht. Ich habe bereits für Freunde ein, zwei Abschlussarbeiten Korrektur gelesen und weiß, dass je nach Thema, Motivation des Studenten etc. mitunter der kreative Eigenanteil sehr gering ist. Mag unschön sein, ist aber so. Wenn dafür schon jemand in der Politik den Kopf hinhalten muss dann wäre unsere Bildungsministerin vielleicht die passendere Adresse. ^_^

Davon unabhängig muss jedoch, wie Nuss ja schon festgestellt hat, in diesem konkreten Fall auf den restlichen Seiten der Dissertation ja auch noch irgend etwas stehen. Ich weiß nicht, ab welchem Anteil an abgeschriebenen Quellen man bei so einer Arbeit wirklich von einem Plagiat spricht, aber hier scheint es sich mir eher um einen minderschweren Fall zu handeln. Ich selbst war kürzlich bei meiner Diplomarbeit schwer in Versuchung einen Inhalt von ca. 2 Seiten abzuschreiben. Hierbei hätte es sich um eine Beschreibung von Kennzahlen gehandelt. Die Auswirkung auf die inhaltliche Qualität der Arbeit wäre marginal gewesen - die Kennzahlen sind halt nun mal auf eine bestimmte Weise definiert und lassen sich auf eine bestimmte Weise auswerten, ob ich das jetzt selbst formuliert hätte oder nicht wäre vollkommen Latte gewesen. Vorhandene Definitionen in eigene Worte zu kleiden hat da in erster Linie einfach mal lästige Arbeit gemacht, am Ergebnis der Arbeit an sich ändert das rein gar nichts, es war eher eine Frage der "sprachlichen Kreativität". Wie dem auch sei, auch wenn das für einen Akademiker nach brutaler Pauschalisierung klingen mag, sprechen wir in diesem konkreten Fall von der Frage, ob ein paar Gänsefüßchen gesetzt wurden oder nicht. Einem Politiker kann man da allenfalls vorwerfen, dass er schon wortgewandt sein müsste um einen vorhandenen Text umzuformulieren.

Wenn man dann nach Italien rüber schielt und sich rein zieht, nach was für teilweise heftigen Affären das dortige Staatsoberhaupt immer noch im Amt ist, kann man schon mal die Frage stellen, ob bei dieser aktuellen Debatte um einen eventuellen Rücktritt von zu Guttenberg eigentlich noch irgend eine Verhältnismäßigkeit gegeben ist.
 
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Wenn man dann nach Italien rüber schielt und sich rein zieht, nach was für teilweise heftigen Affären das dortige Staatsoberhaupt immer noch im Amt ist, kann man schon mal die Frage stellen, ob bei dieser aktuellen Debatte um Guttenberg eigentlich noch irgend eine Verhältnismäßigkeit gegeben ist.
Naja, italienische Verhältnisse wollen wir ja nun auch nicht. Oder ist es ok, wenn die eigene Staatsführung sich einen Titel erschleicht (oder was auch immer, man könnte auch Strauß, Schäuble, Koch oder Kohl nehmen (warum fallen mir da eigentlich nur CDU und CSU-Politiker ein? Gib mal jemand ein SPD-Beispiel außer Gasgerd), nur weil irgendwoanders der Chef kriminell ist?
 
Naja, italienische Verhältnisse wollen wir ja nun auch nicht. Oder ist es ok, wenn die eigene Staatsführung sich einen Titel erschleicht (oder was auch immer, man könnte auch Strauß, Schäuble, Koch oder Kohl nehmen (warum fallen mir da eigentlich nur CDU und CSU-Politiker ein? Gib mal jemand ein SPD-Beispiel außer Gasgerd), nur weil irgendwoanders der Chef kriminell ist?

Natürlich nicht, ich bin sehr froh dass wir diese italienischen Verhältnisse nicht haben. Trotzdem relativiert der Blick auf diese vielleicht ein wenig die Schwere des Vergehens unseres Verteidigungsministers. Mir scheint es halt, dass abgesehen von einer politischen Schlammschlacht natürlich, in diesem Fall schon etwas arg die berühmte deutsche Gründlichkeit durchschlägt.

Man muss den Mann ja nicht mögen (tue ich selbst auch nicht) und man muss fehlerhafte Zitationen in Doktorarbeiten auch nicht gut finden (das wäre auch arg unfair gegenüber allen, die sich da richtig rein hängen) aber deswegen gleich einen Rücktritt zu fordern halte ich einfach für überzogen.
 
Wenn einer abgesägt gehört, dann ist es dieser Vollhorst, der Bürgermeister von Duisburg, samt dem ganzen Apperat dahinter. Aber das ist ein anderes Thema.

Für mich ist der G mit seinem angeblichen Verstoß gegen das Reglement von Dessertationen nur einer von vielen, ihn nun als Verteidigungsminister zu Köpfen, für etwas was mit seinem Amt nichts zutun hat, halte ich für nicht gerechtfertigt.

Meines erachtens können Rücktritte nur gefordert werden, wenn grasse Verfehlungen im Amt geschehen oder einer die Gesetze bricht oder wenn einer den Flitzer am Samstagnachmittag im Fussballstadion macht.