Wallfahrt des Feuers - Justin D. Hill
Inhalt: Unter allen gläubigen Kriegerinnen des Adepta Sororitas sind keine so angesehen oder kampfwütig wie die Schwestern vom Orden der heiligen Märtyrerin. Doch während andere lediglich nach dem Ruhm des Märtyrertods streben, ist Schwester Helewise entschlossen, ihr Leben, so der Gott-Imperator es will, einem höheren Zweck zu widmen. Als sich Helewise und ihre Schwestern der Quintus-Flotte des Indomitus-Kreuzzugs anschließen, folgen sie einer alten Pilgerroute zur Schreinwelt Cion, um diese ehemalige Bastion ihres Ordens wiederzuentdecken und zu befreien. Sie treten in die Fußstapfen der Heiligen Katharina selbst und versuchen herauszufinden, was aus ihren Schwestern in den von Dämonen befallen Sektoren jenseits der Cicatrix Maledictum geworden ist, doch ihr Glaube wird auf eine harte Probe gestellt. Während sie auf ihrer Mission von einem Unglück ins nächste geraten und die Stimme des Imperators nur noch eine ferne Erinnerung ist, müssen die Sororitas auf Bolter, Schwert und ihre Verbundenheit vertrauen, um gegen die Dunkelheit des Imperium Nihilus zu bestehen.
Meinung: Die erste Hälfte des Bandes fragt man sich schon wo der Roman hin will. DANN nimmt er aber Fahrt auf.
Man bekommt so einige Einblicke in das Leben der Sororitas und auch kurze Einblicke in einige andere Dinge (Warpreisen, die Entstehung des Cicatrix Maledictum aus der Sicht der Bewohner eines Planeten etc.). Auch hat es Justin D. Hill geschafft so zu schreiben dass ich manchmal richtig Gänsehaut oder Tränen in denn Augen vor Begeisterung/Mitfiebern hatte. ABER: Abgesehen von diversen kleineren Logiklücken und Handlungsträngen die begonnen wurden aber dann irgendwann völlig egal waren (Was mir beim Lesen aber nicht aufgefallen ist sondern erst beim Über das Buch nachdenken hinterher) fand ich die Darstellung der Schwestern des Ordens der heiligen Märtyrerinnen sehr interessant aber gleichzeitig SEHR anstrengend. Mir kam irgendwann der Gedanke ich lese hier einen "Death Sisters of Krieg" Meme-Roman. Märtyrertod hier, Märtyrertod da. Die Schwestern sehnen sich SO dermassen nach dem Tod. Da fühlt eine Schwester dass ihr Märtyrertod naht und dann MUSS der auch stattfinden. Völlig egal ob man den mit etwas Hilfe oder anderer Planung erfolgreich verhindern könnte. Die Schwestern sehnen sich alle so dermassen nach ihrem Märtyrertod dass sie bei jeder auftretenden Gefahr, egal welcher Art hoffen jetzt alle zu sterben, wenn sie überlegt haben enttäuscht sind dass sie nicht gestorben sind und sich das nächste Ziel suchen um dort hoffentlich zu sterben.
Ich mein, ich kann ja verstehen dass es das höchste ideal der Schwestern ist im Einsatz für den Imperator zu sterben, aber so? Beispiel: Ich wünsche mir auch friedlich im Schlaf zu sterben, aber: Irgendwann in ferner Zukunft mal. Ich wünsch mir das nicht jede Nacht wenn ich ins Bett gehe und bin dann auch nicht enttäuscht wenn ich morgens aufwache und wieder nicht gestorben bin...
Fazit: Ich weiss nicht so recht. Auf der einen Seite gefielen mir viele Aspekte der Geschichte sehr gut, auf der andere viele aber auch nicht wirklich. Es las sich flott und locker weg, ich war am mitfiebern, ich wollte wissen wie es weitergeht, habe oftmals gar nicht gemerkt wie die Zeit verging beim Lesen aber sobald wieder irgendwer vom Märtyrertod gesprochen hat konnte ich nur noch die Augen verdrehen. Die Charaktere bekamen durchaus einen Hintergrund und eine Persönlichkeit aber gleichzeitig war es nicht immer einfach die Charaktere auseinander zu halten. Auch das Ende kam sehr überhastet und wurde irgendwie "abgefertigt" als ob Justin D. Hill plötzlich gemerkt hat dass er kaum noch Seiten zur Verfügung hat. Jemand der eh alles von den Sororitas verschlingt hat hier vermutlich einen eher besseren Sororitas Roman vor sich, aber man darf gleichzeitig nicht zu sehr drüber nachdenken. (allerdings: über welchen Warhammer Roman darf man das schon so wirklich? 🙂 )
Und jetzt? Jetzt lese ich das Grab der Märtyrerinnen. Und nachdem was ihr hier so über das Buch schreibt werde ich "Wallfahrt des Feuers" danach im Vergleich vermutlich vergöttern. 😛