Bei den "normalen" Tabletops wie Bolt Aktion, Warmachine, Infinity, SAGA, oder AoS sehe ich aber keinen Pay to Win Aspekt.
Selbst in gut ausbalancierten Systemen wie Warmachine gibt es Möglichkeiten einen Vorteil durch ein größeres Budget zu bekommen. Beispielsweise dadurch, dass man ein Modell oder Einheit in großer Zahl aufstellt (Spam Liste).
Wenn ich das Geld für z.B. 8 light warjacks oder zwei Colossals ausgebe, die ich nur in einer Liste spielen kann und sonst unbrauchbar sind, habe ich eine stärkere Armee als ein Spieler, der mit einer ausgewogenen Liste spielt.
Das kann man eher auf Tunierspieler Mentalität zurück führen als Absicht der Entwickler.
Bei GW gehört fehlendes Balancing doch zum Geschäftsmodell: Neu ist besser!
Ich spiele seit 22 Jahren Warhammer Fantasy und seit 20 Jahren 40k. Dabei habe ich immer wieder bemerkt, dass GW ein neues Modell herausbringt, dass ein vorheriges Modell weit in den Schatten stellt. Es kann mehr und/oder kostet weniger Punkte. Beispiele sind z.B. Ritter und Greifen-Ritter aus Warhammer oder Devastoren und Centurions aus 40K.
Beide Einheiten machen ungefähr das selbe, aber eine Option ist deutlich besser als die andere.
Jetzt stehe ich als Spieler vor einer wichtigen Entscheidung: Kaufe ich mir die neuen Modelle und spiele auf dem neuen Niveau weiter? Oder bleibe ich bei meinen alten Devastoren und schaue zu wie mein Gegner die mit seinen Centurions wegschießt?
Das ist mir selbst passiert, als ich meine Space Marine Armee von 2004 mit hauptsächlich taktischen Marines gegen eine "moderne" Marine Armee gespielt habe. Gegen Flieger, Centurions und Imperial Knights macht man einfach mal gar nix! Bezahle ich also Geld für die neuen Figuren oder nehme ich große spieltechnische Nachteile in Kauf.
Das ist das was ich mit Pay-to-Win meine.
Die gleiche Gefahr sehe ich aktuell bei AoS. Z.b. Chaos Knights und Varanguard. Zwei ähnliche und damit vergleichbare Einheiten. Ohne jetzt genau die aktuellen Regeln und vor allem Punktkosten zu kennen, behaupte ich, dass Varanguard für die gleiche Punktzahl besser sind als ihre Pendants.
Warum? Weil GW schon genus Chaosritter verkauft hat und jetzt die neuen Plastik-Modelle an den Mann bringen will.
Ich hoffe das ich mich irre, aber die Erfahrung war bisher so.
Warum schreibe ich das? Ich habe bis zur 8. Edition Warhammer Fantasy gespielt und habe die meisten Modelle noch.
Daher wünsche ich mir, dass Aos ein gutes und beliebts System wird, so dass ich meine Minis spielen und sogar mit gutem Gewissen neue Modelle kaufen kann.