Ein Thema fürs Saurische gibbets schon, nur ist er irgendwie... an aller Interesse vorbeigeschliddert.
Ipi tlo-tlau-he. (Siehe hier!)
Dorthin könnwer das verlagern. Auf deine sonstigen Bemerkungen geh ich etwas später ein, nichts ist vergessen. Aber für alle anderen gehts weiter.
In diesem Papyrus hab ich im Wesentlichen die Reaktion Ptehers verändert. Begründung siehe an anderer Stelle.
XI. Papyrusrolle
Djola tat sich immer noch schwer damit, zu glauben, dass sein lidloses Gegenüber mit den hunderten nadelspitzer Zähne tatsächlich ein vernunftbegabtes Wesen war. Und doch, er konnte, in irgendeiner Form, Gedanken mit ihm austauschen, also konnte er es nicht verleugnen: die Echse konnte denken. Aber diese Zähne...
Insiči und er mühten sich gerade zu klären, wo die andere Echse das zweite Stück Stirnband hinbringen wollte – und vor allem, warum sie es geteilt hatten -, als von einer der drei anderen Grasmatten ein leises Stöhnen zu ihnen herüberdrang. Djola blickte zu seinen Männern – es war Raseth, der sich bewegte – und dann zurück zu Inzichi. Aber der war schon aufgesprungen und Richtung Stoffvorhang geeilt, ließ noch, als er zurückblickte, seinen Hautkamm kurz seitlich zucken und war dann aus dem Gebäude heraus.
Djola stand auf und erinnerte sich, dass er verwundet war. Während er mit der Echse „geredet“ hatte, war er abgelenkt gewesen und hatte den Oberkörper nur selten bewegen müssen, jetzt aber durchzuckte ihn der Schmerz. Als er dann stand, atmete er aus, wartete kurz und ging dann zu seinen Männern rüber.
„Raseth. Wach auf.“ Raseth wehrte sich gegen diese Störung, aber schlussendlich öffnete er die Augen. Er blickte still um sich und fragte dann mit schwacher Stimme: „Sind wir... in der Nachwelt?“
Djola lächelte. „Nein. Wir leben noch. Wir können noch große Taten vollbringen.“ Und fügte dann, nachdem er Raseths fragenden Blick sah: „Warte kurz, bis ich die anderen wecke.“
So weckte er die anderen zwei. Hekoph konnte sich einen schwachen Witz nicht verkneifen, und Djola musste traurig lächeln. Die Fragen, die sie hatten, waren die gleichen. Dass sie überlebt hatten, war gut, dass sie nur noch zu viert waren – nicht. Nicht zu wissen, wo die Pferde waren und wie viele von ihnen von den Echsen nicht umgebracht worden waren, war unangenehm.
Pteher blickte grimmig, als Djola erwähnte, dass den Echsen das Kupfer besonders gefiel und er glaubte, für ihren Kupferschmuck freizukommen. Er schwieg, und als Djola fragte:
„Unser Leben für unseren Schmuck. Ich sehe nicht, dass wir eine andere Wahl haben. Sind wir uns einig?“ Als Raseth und Hekoph bejahten, antwortete er nicht.
Djola blickte ihn an, trat auf ihn zu. Führte ihn weg von den anderen beiden, die es geschehen ließen.
„Pteher, mein Freund. Du siehst die Dinge anders als ich. Was stört dich?“
Pteher blickte seinen Anführer, den Fürst-Sohn an; spreizte die Nasenflügel.
„Nichts. Es ist... es ist... dass wir große Gefahren überstehen mussten, um uns diese Dinge zu verdienen. Sie sind Zeichen unseres Mutes, Zeugnis unserer Taten... und ich weiß, dass wir noch zu wenig vollbracht haben, um ruhmreich in die Nachwelt einzugehen... aber diese Dinge sind nicht einfach nur wohlgeformtes Metall, wie es es für diese Echsen ist, sondern es ist... ist ein Teil von mir, und ich möchte mich doch nicht selber aufgeben.“
Ptehers Stimme zitterte, als er bei den letzten Worten angelangt war. Djola fasste ihn an den Schultern.
„Sieh mich an. Nein, blick mir in die Augen.“
Er gehorchte.
„Was du hier weggibst, ist nur äußeres Zeichen von dem, was du in dir trägst. Du verlierst nichts. Verstehst du? Du verlierst nichts.“
„Ja... ja. Ich verliere nichts.“ Pteher wandte seinen Blick ab.
„Gut. Dann...“
Sie hatten all ihren Schmuck auf einen kleinen Haufen gelegt. Als Djola zum Eingang ging, hatten sich die anderen auf ihre Matten gesetzt und waren sichtbar angespannt, jetzt den Feind, der sie so fremdartig behandelte, tatsächlich kennenzulernen. Djola hörte schon das leise Glucksen von außen, als er den Vorhang langsam zur Seite schob, und sah dann das erste Mal wirklich, wo er war.
So viele Steingebäude! Sie waren lose verteilt, standen nicht so eng beieinander – oder waren gar zusammengebaut – wie die Häuser der Nehekhari, waren aus diesem braunen Stein und mit fremdartigen Glyphen verziert. Djola glaubte, auf einigen echsische Gestalten zu entdecken, aber er hatte nicht die Zeit weiterzuschauen. Denn zwischen den Häusern wuselten die kleinen Echsen umher, trugen Schriftrollen und Essenskörbe, Grasbündel und Wasserkrüge, manche waren mit Federn geschmückt, andere mit bronzenem Schmuck, und überall sich bewegende Hautkämme und das Schnalzen und Glucksen – das war eine echte Echsenstadt! Fürst-Sohn Djola, zukünftiger Herrscher und erster Reiter von Bhagar, der Bezwinger des Skorpionstammes, war so überwältigt von dieser so anders gearteten Kultur, dass er nur mit offenem Mund dastand und sich von den vielfältigen Sinneseindrücken blenden ließ. Und das haben diese vielzähnigen, lidlosen...?
Ein leichter Stups holte ihn aus seiner Entrückung zurück. Insiči – war es wirklich Insiči? Jetzt, wo er so viele dieser Rasse gesehen hatte, war er sich plötzlich nicht mehr so sicher – sie waren so gleich... Es war also wohl Insiči, der ihn mit schiefgelegtem Kopf und seitlich verdrehtem Hautkamm offensichtlich erwartungsvoll anblickte, den Stab in der Linken. Djola nickte, dann winkte er der Echse, sie solle kommen, ihm folgen, rein in das Gebäude.
Er sah die prüfenden, neugierigen und etwas ängstlichen Gesichter von Hekoph und Raseth, und er sah das besorgniserregend ausdruckslose Gesicht von Pteher. Die Echse – ja, doch, Insiči – stellte den Hautkamm so hoch, wie Djola es bisher noch nicht gesehen hatte, als sie all die Kupfergegenstände sah. Die anderen Menschen beachtete sie nicht.
An Djola gewandt fragte sie, immer noch erregt: „šaqqu̯e·tɬeq i·pi čišotɬaltɬali·xče?"
Djola versuchte durch raumgreifende Gesten klar zu machen, dass der Schmuck und sie, die vier Menschen, gleichwertig sind, dass die Echsen es alles nehmen und sie dann gehen lassen sollen. Wenn die Echse ihn richtig verstand, freute sie sich darüber, alles nehmen zu können – aber sie machte deutlich, dass die vier nicht gehen durften.
Djola hört das missbilligende Brummen Ptehers, drehte sich aber nicht um. Er hörte, wie jemand aufstand und auf ihn zuschritt, hörte die anderen ebenfalls aufstehen, sah Insiči dastehen, angespannt, zum Angriff bereit, den Hautkamm an den Kopf angelegt, und seine Zähne zeigend.
„Seid still... geht zurück. Sofort.“
Sie mussten ihm gehorcht haben, denn langsam schien sich Insiči zu entspannen. Da erst wagte er, den Kopf leicht zu wenden und Pteher missbilligend anzuschauen. Die Augen der drei ruhten auf Pteher, er bemühte sich aber, sie zu ignorieren und sich gleichgültig zu geben, musste aber innerlich wohl sehr leiden, als auf einen Ausruf von Insiči vorsichtig einige andere Echsen den Raum betraten und anfingen, die Schmuckstücke wegzutragen.
Ach ja, wir nähern uns dem Ende. *schluchz*
Ipi tlo-tlau-he. (Siehe hier!)
Dorthin könnwer das verlagern. Auf deine sonstigen Bemerkungen geh ich etwas später ein, nichts ist vergessen. Aber für alle anderen gehts weiter.
In diesem Papyrus hab ich im Wesentlichen die Reaktion Ptehers verändert. Begründung siehe an anderer Stelle.
XI. Papyrusrolle
Djola tat sich immer noch schwer damit, zu glauben, dass sein lidloses Gegenüber mit den hunderten nadelspitzer Zähne tatsächlich ein vernunftbegabtes Wesen war. Und doch, er konnte, in irgendeiner Form, Gedanken mit ihm austauschen, also konnte er es nicht verleugnen: die Echse konnte denken. Aber diese Zähne...
Insiči und er mühten sich gerade zu klären, wo die andere Echse das zweite Stück Stirnband hinbringen wollte – und vor allem, warum sie es geteilt hatten -, als von einer der drei anderen Grasmatten ein leises Stöhnen zu ihnen herüberdrang. Djola blickte zu seinen Männern – es war Raseth, der sich bewegte – und dann zurück zu Inzichi. Aber der war schon aufgesprungen und Richtung Stoffvorhang geeilt, ließ noch, als er zurückblickte, seinen Hautkamm kurz seitlich zucken und war dann aus dem Gebäude heraus.
Djola stand auf und erinnerte sich, dass er verwundet war. Während er mit der Echse „geredet“ hatte, war er abgelenkt gewesen und hatte den Oberkörper nur selten bewegen müssen, jetzt aber durchzuckte ihn der Schmerz. Als er dann stand, atmete er aus, wartete kurz und ging dann zu seinen Männern rüber.
„Raseth. Wach auf.“ Raseth wehrte sich gegen diese Störung, aber schlussendlich öffnete er die Augen. Er blickte still um sich und fragte dann mit schwacher Stimme: „Sind wir... in der Nachwelt?“
Djola lächelte. „Nein. Wir leben noch. Wir können noch große Taten vollbringen.“ Und fügte dann, nachdem er Raseths fragenden Blick sah: „Warte kurz, bis ich die anderen wecke.“
So weckte er die anderen zwei. Hekoph konnte sich einen schwachen Witz nicht verkneifen, und Djola musste traurig lächeln. Die Fragen, die sie hatten, waren die gleichen. Dass sie überlebt hatten, war gut, dass sie nur noch zu viert waren – nicht. Nicht zu wissen, wo die Pferde waren und wie viele von ihnen von den Echsen nicht umgebracht worden waren, war unangenehm.
Pteher blickte grimmig, als Djola erwähnte, dass den Echsen das Kupfer besonders gefiel und er glaubte, für ihren Kupferschmuck freizukommen. Er schwieg, und als Djola fragte:
„Unser Leben für unseren Schmuck. Ich sehe nicht, dass wir eine andere Wahl haben. Sind wir uns einig?“ Als Raseth und Hekoph bejahten, antwortete er nicht.
Djola blickte ihn an, trat auf ihn zu. Führte ihn weg von den anderen beiden, die es geschehen ließen.
„Pteher, mein Freund. Du siehst die Dinge anders als ich. Was stört dich?“
Pteher blickte seinen Anführer, den Fürst-Sohn an; spreizte die Nasenflügel.
„Nichts. Es ist... es ist... dass wir große Gefahren überstehen mussten, um uns diese Dinge zu verdienen. Sie sind Zeichen unseres Mutes, Zeugnis unserer Taten... und ich weiß, dass wir noch zu wenig vollbracht haben, um ruhmreich in die Nachwelt einzugehen... aber diese Dinge sind nicht einfach nur wohlgeformtes Metall, wie es es für diese Echsen ist, sondern es ist... ist ein Teil von mir, und ich möchte mich doch nicht selber aufgeben.“
Ptehers Stimme zitterte, als er bei den letzten Worten angelangt war. Djola fasste ihn an den Schultern.
„Sieh mich an. Nein, blick mir in die Augen.“
Er gehorchte.
„Was du hier weggibst, ist nur äußeres Zeichen von dem, was du in dir trägst. Du verlierst nichts. Verstehst du? Du verlierst nichts.“
„Ja... ja. Ich verliere nichts.“ Pteher wandte seinen Blick ab.
„Gut. Dann...“
Sie hatten all ihren Schmuck auf einen kleinen Haufen gelegt. Als Djola zum Eingang ging, hatten sich die anderen auf ihre Matten gesetzt und waren sichtbar angespannt, jetzt den Feind, der sie so fremdartig behandelte, tatsächlich kennenzulernen. Djola hörte schon das leise Glucksen von außen, als er den Vorhang langsam zur Seite schob, und sah dann das erste Mal wirklich, wo er war.
So viele Steingebäude! Sie waren lose verteilt, standen nicht so eng beieinander – oder waren gar zusammengebaut – wie die Häuser der Nehekhari, waren aus diesem braunen Stein und mit fremdartigen Glyphen verziert. Djola glaubte, auf einigen echsische Gestalten zu entdecken, aber er hatte nicht die Zeit weiterzuschauen. Denn zwischen den Häusern wuselten die kleinen Echsen umher, trugen Schriftrollen und Essenskörbe, Grasbündel und Wasserkrüge, manche waren mit Federn geschmückt, andere mit bronzenem Schmuck, und überall sich bewegende Hautkämme und das Schnalzen und Glucksen – das war eine echte Echsenstadt! Fürst-Sohn Djola, zukünftiger Herrscher und erster Reiter von Bhagar, der Bezwinger des Skorpionstammes, war so überwältigt von dieser so anders gearteten Kultur, dass er nur mit offenem Mund dastand und sich von den vielfältigen Sinneseindrücken blenden ließ. Und das haben diese vielzähnigen, lidlosen...?
Ein leichter Stups holte ihn aus seiner Entrückung zurück. Insiči – war es wirklich Insiči? Jetzt, wo er so viele dieser Rasse gesehen hatte, war er sich plötzlich nicht mehr so sicher – sie waren so gleich... Es war also wohl Insiči, der ihn mit schiefgelegtem Kopf und seitlich verdrehtem Hautkamm offensichtlich erwartungsvoll anblickte, den Stab in der Linken. Djola nickte, dann winkte er der Echse, sie solle kommen, ihm folgen, rein in das Gebäude.
Er sah die prüfenden, neugierigen und etwas ängstlichen Gesichter von Hekoph und Raseth, und er sah das besorgniserregend ausdruckslose Gesicht von Pteher. Die Echse – ja, doch, Insiči – stellte den Hautkamm so hoch, wie Djola es bisher noch nicht gesehen hatte, als sie all die Kupfergegenstände sah. Die anderen Menschen beachtete sie nicht.
An Djola gewandt fragte sie, immer noch erregt: „šaqqu̯e·tɬeq i·pi čišotɬaltɬali·xče?"
Djola versuchte durch raumgreifende Gesten klar zu machen, dass der Schmuck und sie, die vier Menschen, gleichwertig sind, dass die Echsen es alles nehmen und sie dann gehen lassen sollen. Wenn die Echse ihn richtig verstand, freute sie sich darüber, alles nehmen zu können – aber sie machte deutlich, dass die vier nicht gehen durften.
Djola hört das missbilligende Brummen Ptehers, drehte sich aber nicht um. Er hörte, wie jemand aufstand und auf ihn zuschritt, hörte die anderen ebenfalls aufstehen, sah Insiči dastehen, angespannt, zum Angriff bereit, den Hautkamm an den Kopf angelegt, und seine Zähne zeigend.
„Seid still... geht zurück. Sofort.“
Sie mussten ihm gehorcht haben, denn langsam schien sich Insiči zu entspannen. Da erst wagte er, den Kopf leicht zu wenden und Pteher missbilligend anzuschauen. Die Augen der drei ruhten auf Pteher, er bemühte sich aber, sie zu ignorieren und sich gleichgültig zu geben, musste aber innerlich wohl sehr leiden, als auf einen Ausruf von Insiči vorsichtig einige andere Echsen den Raum betraten und anfingen, die Schmuckstücke wegzutragen.
Ach ja, wir nähern uns dem Ende. *schluchz*
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