WHFB Geschichten aus Bhagar

Stimmt schon, das Längere beginnt jetzt. Wobei ich das noch mal als Baustelle betrachten will, weil es mir noch nicht so zusagt. Ich hab mir überlegt, will ich sowas lesen, und ich musste mir leider sagen, eher nicht. Es ist auch noch nicht fertig. Trotzdem.

Und. Irgendwie kams mir so vor, als wärs des Storyboard zu nem Comic; hab mich mal an eine Seite drangemacht.



Schreit hinaus, was ihr darüber denkt.

Nehem von Bhagar

Papyrus I, -2500 IC
Die Hufe des Pferdes wirbelten feinen Staub auf, wie es gemächlich die Straße aus gebrannten Lehmziegeln abschritt. Der Staub tanzte im funkelnden Ptraradlicht; ein Windhauch trug ihn vorwärts, vorbei an den Beinen, wie ein Vorbote dessen, der kommen sollte.
Es war nicht irgendein Pferd, das diesen Vormittag seinen Reiter von Khemri nach Bhagar trug. Es war Neki, eine stolze, prächtige Stute aus der königlichen Zucht, und der Sattel, den sie trug, was ihrer durchaus angemessen: mit Gold beschlagene und mit köstlichen Edelsteinen eingelegte Knochen bildeten die Zwiesel, die Sitzfläche aus golddurchwirkten Tuchen; selbst die Schabracke reich verziert, die Geschichte von Ptra und Pha-Setah zeigend.
Nicht minder stolz war ihr Reiter, der mit zusammengekniffenen Augen die Gegend betrachtete. Großgewachsen, muskulös, mit strengen Zügen, war er ein geborener Krieger; die Strahlen des Ptrarades ließen ihn glänzen, wie sein goldenenes Stirnband, sein Schulterkragen, der die Geschichte der Khemiti erzählte, und seine Beinschienen sie zurückwarfen. Ehrfurchtsgebietend reckte sich auch die Standarte, die am Sattel befestigt war, in den blauen, wolkenlosen Himmel. Es konnte keinen Zweifel geben, dass dies der Sendbote eines mächtigen Herren war.
Hier ritt Phermendetet, Erster Krieger des Settra; ausgesandt, das Wort seines Herren den Menschen zu verkünden.
Interessiert blickte er um sich. Viel war zwar nicht zu sehen, aber Phermendetet prägte sich die Gegebenheiten gut ein. Nur für den Fall, dass er mit den Truppen Settras gegen diese Stadt würde ziehen müssen.
Ziehbrunnen standen auf den Feldern, auf denen Bauern inmitten des grünenden jungen Getreides arbeiteten. Das Licht des Ptra hatte sie verbrannt, sie sahen aus, als wären sie bei lebendigem Leib gegerbt worden. Gelegentlich hielten sie in ihrem Tun inne, um sich mit den Ziegenhirten zu streiten, die ihre Ziegen hatten auf die Felder streifen lassen und die nun das mühsam angebaute Getreide wegfraßen. Diese Ziegenhierten waren ein anderer Menschenschlag, schlanker als die Bauern hier und in Khemri, mit höheren Wangenknochen. Sie selbst erzählten, dass sie von jenseits der Berge gekommen waren und zogen nun mit ihren Tierherden von Stadt zu Stadt. Ihre Tiere waren gesund und schmackhaft, und wenn denn der eine oder andere dem großen Settra den Ewigen Dienst, die Treue in diesem und im nächsten Leben schwor und ihm im Waffenhandwerk diente, dann verstand er sich gut darauf, die Waffen zu führen.
Vor Phermendetet tauchte die Silhouette von Bhagar auf. Er nahm zur Kenntnis, dass die Bhagri im Gegensatz zu den Khemri keine Mauer um ihre Stadt gezogen hatten; frei und offen lag sie einladend inmitten der Felder und Gräser da. So, wie er es aus dieser Entfernung sah, bestand der Großteil der Häuser aus Lehmziegeln, und nur gelegentlich blitzten rotbraune Steingebäude auf, im Gegensatz zu Khemri.
'Reißt sie nieder, die Hütten, denn vergänglich ist, was aus getrocknetem Schlamm entstand, und selbst der Schwache vermag es niederzureißen. Aus festem Gestein sollt ihr eure Häuser bauen, wie ich auch meinen Palast daraus erbaut habe, und weder Götter noch Menschen werden eurer Hände Werk vernichten können. Für die Ewigkeit baut eure Häuser, dann werdet ihr in Frieden eure Kinder erziehen und eure Alten begraben können.'
Das waren die Worte des weisen Settra gewesen, als er anordnete, Khemri in Stein neu zu erbauen. Für einen Moment empfand Phermendetet großen Stolz, diesem mächtigen und vorausblickenden Mann dienen zu dürfen. Dann erblickte er etwas jenseits der Stadt, was ihn stutzen ließ.
Stufengräber? Er musste unwillkürlich an eine Inschrift denken, die ihm sein Freund, ein Zakashjünger, vor einigen Jahren gezeigt hatte. Es war im... Grab des Khesek gestanden, und sein Freund hatte ihm einige Zeilen vorgelesen.
'Der mächtige Khesek ließ viele Baumeister aus Bhagar kommen, denn in dieser Stadt wussten die Menschen, wie man schöne, gute, große Stufengräber baute.'
Nur Khemri stand es zu, die ersten Stufengräber erbaut zu haben. Wenn er zurückkehrte, würde er diese Zeilen tilgen lassen. Nichts war größer als die Pracht Khemris, und niemand gewaltiger als Settra!
Inzwischen war Phermendetet in Bhagar angekommen. Wie armselig war diese Stadt doch im Vergleich zum reichen Khemri. Handwerker, die im Staub der gepflasterten Straße ihre Arbeit verrichteten, keine Inschriften an den Lehmziegelhäusern, die von der Macht der Götter und ihrer begünstigten Kinder, der Khemiti, berichteten... Immerhin den Palast entdeckte er schnell, überragte das steinerne Bauwerk doch die anderen Gebäude. Hierhin lenkte er Neki, hier würde er dem Fürsten von Bhagar seine Botschaft verkünden.

'Die schöne Fürstin Chnesmet ließ diesen Palast in Stein bauen. Hundertzwanzig Arbeiter errichteten ihn. Acht Jahre arbeiteten sie. Der Bau wurde vollendet im achten Jahr der segensreichen Herrschaft der stolzen, schönen Fürstin, groß ist ihr Ruhm. Mögen die Götter ihn ewig stehen lassen.'
Phermendetet ritt an der Stele vor dem Palast vorbei. Die Wache mit dem kupfernen Schulterkragen trat ihm entgegen, stemmte ihren Speer gegen den Boden, die Spitze auf ihn gerichtet.
„Haltet ein. Wem dient Ihr und was ist Euer Auftrag?“
„Ich diene der Strahlenden Sonne, Ihm, Der Das Szepter Trägt, Khemrikhara, Settra dem Goldenen, und mein Herr hat mich gesandt, seine Worte dem Fürsten dieser Stadt zu überbringen“, sprach Phermendetet und griff nach der Standarte, nahm sie geschickt aus ihrer Befestigung.
Die Wache blickte zu diesem Krieger auf, der so selbstsicher auf seinem reich geschmückten Pferd saß, blickte zur prunkvollen Standarte, und ließ ihn eintreten.
Phermendetet blickte sich auch im schattigen Innenhof um, stieg ab, ließ Neki stehen. Während er der Wache voran auf den rotbraunen Fürstenturm zuschritt, sah er aus dem Augenwinkel den Knecht, der geeilt kam, sich um die Stute zu kümmern. Am geöffneten Tor des Fürstenturmes überholte ihn die Wache, die ihn empfangen hatte und teilte seinen Herrn und Auftrag der Torwache mit, eilte dann hinein. Phermendetet wartete.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich versteh nicht was du hast: Ich mochte den Teil.

Aber eins wundert mich:
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
mit Gold und köstlichen Edelsteinen eingelegte Knochen bildeten die Zwiesel,[/b]

1)Was sind "köstliche Edelsteine"?
2)und mit Gold und Edelsteinen eingelegt?

zu 1) königlich oder strahlend, schön usw. wäre wahrscheinlich besser
zu 2) "in (oder mit) Gold und Edelsteinen verarbeitete (das Wort passt auch noch nicht wirklich 😛 )" würde glaub ich sinniger sein.
 
Ich hab leider nicht den blassesten Schimmer, wo ich dieses "köstliche Edelsteine" herhab. Ich habs aber mal irgendwo gelesen, und ich mags einfach, eben weil es so synästhetisch ist. Diese Edelsteine sind dann halt noch was Besonderes, was Auserlesenes, wie feine Speisen, wie Köstlichkeiten eben. Aber stimmt schon, mit Gold eingelegte Knochen machen nicht viel Sinn. Nicht aufgepasst. 🙄

Und du hast auch da Recht: so schlecht isses nicht. Aber meine notorische Unzufriedenheit hat mich nochmal dazu gebracht, in alles Mögliche reinzulesen, um herauszufinden, wie ich genau schreiben will. Dazu wars also dann doch gut.

Zweite Hälfte:

Die Wache musterte ihn, er aber würdigte sie keines direkten Blickes. Doch, kräftig waren sie, die Krieger Bhagars, auch wenn sie mit Kupfer geschmückt lang nicht so prächtig waren wie die Khemri.
"Folgt mir, Wort des Settra."
Die Wache war zurückgekommen. Phermendetet nickte, aber sein Blick war herablassend. Er wurde durch reich verzierte Gänge geführt; sein Führer hielt vor einer großen doppelflügeligen Kupfertür, die mit filigranen Schriftzeichen fein säuberlich bedeckt war. Langsam wurde dann der linke Türflügel von Innen geöffnet, gerade genug Zeit, um sie zu bestaunen, stellte das Wort Settras mit einem Schmunzeln fest. Die Wache verneigte sich, er betrat auf dieses Zeichen hin die Große Halle.
Die Gestalt des Fürsten beherrschte den Raum. Im Ptraradlicht badend saß er mit glänzendem, poliertem Schmuck behängt, in wertvolle Tuche gekleidet auf seinem erhöhten Thron, blickte von dort aus ins einer ganzen Pracht auf den Eintretenden, der sich angesichts solchen Glanzes klein und unbedeutend vorkommen musste.
Nicht so Phermendetet! Einem lächerlichen Schauspiel schien ihm dies gleich; wie das Licht des Fackelscheins vor dem Licht des Ptrarades in Nichtigkeit vergeht, so blass und unbedeutend war dieser Fürst vor Ihm, der Strahlenden Sonne, Ihm, Der Das Szepter Trägt. Er straffte sich, wie er in die Große Halle trat, trotzte dem Blick des Fürsten, wurde auch der Getreuen war, die um den Thron standen, die Krieger ebenso wie die Schreiber und Priester. In der Mitte des lichtdurchfluteten Saales blieb er stehen.
Umherwirbelnder Staub war in den Strahlen des Ptrarades zu sehen. Das Spiel der einander jagenden Körnchen schien überraschend, immer neu, ewig gleich. Stille.
"Ich, Der Den Wagen Der Chnesmet Führt, Sohn des Bhagra, Fürst von Bhagar, Netezhetekh, erlaube dir: sprich." Der Fürst blickte den Fremden aus forschenden Augen an.
"Mit der Gnade meines Herrn spreche ich. Die Strahlenden Sonne, Er, Der Das Szepter Trägt, Khemrikhara, Settra der Goldene, befielt, dass du wissest: mit der Gnade der Götter ist er Herrscher über aller Menschen Länder. Vor ihm beuge dein Haupt in Demut, und du wirst von seinem Licht berührt. Wohlstand ist die Gnade seiner, die allen zuteil wird, die ihm dienen. Wage aber, die Hand gegen ihn zu erheben, und er wird dich in gerechtem Zorn vernichten. Die Trümmer der Trümmer werden von deiner Stadt nicht übrig bleiben, und in bitterer Armut werden alle deine Söhne leben bis in die siebente Generation. Solcherart ist der Zorn des Settra. Darum wähle weise."
"Ha! Auch du siehst, dass deine Pracht verblasst vor Ihm", dachte sich Phermendetet, während er mit erhobenem Haupt und fester Stimme die Wort seines Herrn vortrug und sah, wie sich die Mundwinkel des Fürsten mit jedem Wort nach unten zogen und sich Sorgenfalten auf seiner jungen Stirn bildeten. Er war sehr stolz, als er geendet hatte.
Netezhetekh schwieg. Er blickte finster den Fremden an, war sich der sorgenvollen Blicke seiner Getreuen bewusst.
"Sage deinem Herrn, dass ich, Der Den Wagen Der Chnesmet Führt, Sohn des Bhagra, Fürst von Bhagar, Netezhetekh, seine Worte vernommen habe. Sein Zorn soll nicht über diese Stadt kommen." Er sah, dass sich auf die Lippen des Fremden der Ansatz eines Lächelns stahl.
"Nun geh."
Mit siegesgewisser Langsamkeit trat Phermendetet hinaus.

Einige Atemzüge noch, nachdem der Fremde die Große Halle verlassen hatte, herrschte Stille. Dann erhob Netezhetekh erneut die Stimme.
"Niemals werde ich mein Haupt vor dem Khemrikhara beugen. Meine Getreuen: wir beraten uns."
Er schritt hinab, nahm einigen Schmuck ab, gab ihn einigen seiner Männer.
"Vieles liegt günstig für uns, mein Fürst. Wenn der Khemrikhara seinen Ersten Krieger ausgesandt hat, dann wird es noch einige Zeit benötigen, bis er das Wort seines Herrn zu allen Herrschern getragen hat. Wir haben also etwas Zeit. Und dann liegt Bhagar nicht am Vitae, darum ist es für ihn nicht von größter Wichtigkeit." Sekekh. Sein Verstand war sehr scharf, Netezhetekh vertraute seinem Urteil.
"Aber Settra ist gnadenlos. Als Khemrikhara steht er vielen Männern vor; zu vielen, als dass wir ihnen trotzen könnten."
Netezhetekh wandte seinen Kopf, blickte Sekekh in die Augen.
"Niemand hat gesagt, dass Bhagar allein stehen wird. Ich habe meinen Stolz, aber mein Stolz ist wie ein Grashalm im Angesicht der Berge vor dem von Zash von Numas."
Sekekh überlegte im Stillen.
"Mit deiner Gnade, Fürst, rufe ich mehr Jünglinge zu den Waffen. Wo es die Felder erlauben, wird der Zweitälteste ausgebildet werden, dir zu dienen."
"So sei es." Netezhetekh nickte, Tereneph schritt mit einem Schreiber davon, das Wort des Fürsten zu verfassen. Tereneph, Hauptmann der Wache. Ein guter Krieger.
"Ja, es wird gehen. Wenn Settra gegen Numas ficht, dann hat er kaum mehr ein Auge auf uns. Und wenn er überwunden wird... Mit deiner Gnade, Fürst, sende ich dem Fürsten von Numas."
"Tue so, Sekekh."
Auch dieser schritt von dannen. Die übrigen Gefolgsmänner drückten ebenfalls ihre Zuversicht aus, den Khemrikhara zu überwinden. Einer nur stand still daneben, undeutbar im Gesichtsausdruck. Aber das war man von ihm gewohnt.
"Ezekh. Mein Freund, was sagst du dazu?" Netezhetekh war an den etwas stämmigeren, dennoch sehnigen, bärtigen Schweigenden getreten. Ezekh blickte zu ihm auf, musterte ihn.
"Uns stehen schlimme Zeiten bevor."

Er war dann gegangen. Seine Männer hatten die tief sitzende Sorge in seinen Augen nicht gesehen. Der Fremde hatte seinen Zeitpunkt schlecht gewählt, dachte er in sich, während er die steinernen Stufen rechts des Götterwortes zum Tempel hinaufstieg. Der Junge, der vom Tempel gerannt gekommen war, um ihn zu rufen, hatte kaum seinen Mund schließen können, als die Wache eingetreten war und den Ersten Krieger des Khemrikhara angekündigt hatte. Er hatte den Jungen gehen lassen und angegeben, so schnell es der Fremde ihm erlaubte zu kommen, bevor er sich hatte ankleiden lassen. Jetzt war er hier, trat ehrfürchtig in das stelenumsäumte ziegelförmige Steingebäude des Tempels der Nachwelt. Seine Schritte führten ihn zu den Kammern der Hathis.

Freude und Sorge gleichermaßen zeichneten sein Gesicht, als er dort hinaustrat. Seine Frau Bekthut würde Ruhe brauchen, hatte die Hathispriesterin gesagt. Er kniete sich vor die kuhköpfige Frauenstatue der Hathis in der Großen Hohen Halle, führte seine mit der Handfläche zusammengeführten Hände mit den Daumen zu seiner Nase und verbeugte sich vor der Göttin, bis seine kleinen Finger den kühlen steinernen Boden berührten.

"Heil Dir, o Hathis, du Fruchtbare,
die du Mensch und Tier Frucht bringst,
die du den Leib des Weibes anschwellen lässt
zum Glück der Männer.

Ich, Netezhetekh, beuge mein Haupt in Dankbarkeit vor dir,
die du die Gnade hattest,
meinen Lenden Kraft zu geben und
den Leib meines Weibes mit einem Sohn zu segnen.
Ich habe ihn dir Nehem genannt.

Demütig erbitte ich dich,
halte weiterhin segnend deine Hand über uns und
beschenke uns reich mit Söhnen.
Denn schlimme Zeiten stehen uns bevor."
 
Zuletzt bearbeitet:
Scheint ja diesmal alles ein bisschen größer zu werden, das gefällt mir so weit ganz gut. Der Teil wo der Bote in die große Halle kommt, gefällt mir am besten, dieser möglichst groß gezeigte, fast zwanghafte Prunk, ist einfach nur genial. Aber das Ende ist irgendwie komisch und unverständlich (das mit dem Jungen der als Bote kommt versteh ich nicht).
 
Erst mal großes Lob dir, treuer Leser, der du auch kund tust, dass du liest. Warum traut sich sonst keiner?

Zum Jungen. An den letzten kurzen Absätze möcht ich mal eine meiner Einstellungen durchexerzieren: 'Die Anwesenheit einer Tatsache ist die Abwesenheit aller anderen Tatsachen.'
Wenn jemand etwas Bestimmtes macht, dann hat er in dem Moment an dem Ort ALLES ANDERE nicht getan. Wenn irgendwo etwas geschieht, dann ist in dem Moment alles andere NICHT geschehen. Wenn irgendwo ein Satz steht, stehen an dem Ort alle anderen Sätze nicht.
Übrigens wird der Begriff 'alles' massiv unterbewertet. Er beinhaltet... einfach alles, und das menschliche Hirn ist nicht fähig, sich diese unendliche Menge von allem auch nur annähernd vorzustellen. Wenn man sich mal anfängt klarzumachen, was man gerade jetzt NICHT macht. Du liest, also: joggst du nicht, bist nicht aufm Klo, isst gerade keinen Apfel, machst keine Kreuzfahrt, löst keine mathematischen Rätsel, entwickelst keinen neuen Motor, rettest nicht aktiv den Regenwald, bereitest nicht Sushi zu, machst keinen Weltraumspaziergang, stirbst nicht an Unterernährung, fährst nicht im Regen Auto... die Liste ist im wortwörtlichen Sinne unendlich lang fortführbar. Und das krieg in deinen Kopf...
Die Frage ist dann: warum tut jemand genau an dem Ort genau das, was, warum ist genau das passiert, was, warum steht da genau diese Satz? Das ist der Informationsgehalt, denn es gibt wahrscheinlichere Sachen und unwahrscheinlichere.
Auf den Jungen bezogen:

Netezhetekh dankt der Fruchtbarkeitsgöttin für den Sohn, den er Nehem genannt hat. Da im alten Nehekhara die Möglichkeit, pränatal das Geschlecht zu bestimmen, fast eindeutig nicht gegeben ist und es ziemlich sicher ist, dass dem Kind nur nach der Geburt der Name gegeben wird, ist dem Fürst gerade eben also ein Sohn geboren worden. Auch, dass nun seine Frau Ruhe braucht und das die Hathispriesterin, die Dienerin der Göttin der Fruchtbarkeit gesagt hat, die sehr wahrscheinlich auch als Hebamme fungiert, deutet daruaf hin.
Er trat aus den Kammern der Hathis, der Fruchtbarkeitsgöttin und hats dort erfahren. Aus eben dem, dass die Hathispriesterin wohl auch als Hebamme fungiert, lässt sich folgern, dass sein Sohn gerade in den Kammern der Hathis im Tempel der Nachwelt geboren wurde. Dass die Kammern der Hathis und ihre Statue im Tempel der Nachwelt stehen, lässt den Schluss zu, dass der Tempel multifunktional ist und alle Götter darin vertreten sind. Dass die Fürstin im Tempel niederkam, setzt voraus, dass sie dorthin gebracht worden war. Diese etwas gefahrvolle Prozedur lässt sich so begründen, dass es der fürstliche Spross ist, um dessen Geburt es sich handelt. Anzunehmen ist, dass die Kindersterblichkeit im alten Nehekhara nicht gerade gering war, darum ist das Risiko des Transportes gering im Vergleich zu den drei Vorteilen, die es hat, wenn das Kind in den 1. gesegneten Hallen der Hathis von 2. allen Hathispriesterinnen und -priestern 3. in der Nähe eventuell nötiger Werkzeuge und Mittelchen geboren wird.
Offensichtlich pflegt der Vater bei der Geburt nicht dabei zu sein, sonst wäre Netezhetekh nicht im Palast geblieben. Ihm muss also mitgeteilt werden, wenn sein Kind geboren wurde. Diese Aufgabe übernimmt ein Junge, weil er 1. schnell ist und 2. nicht dem, dem er seine Botschaft überbringt, ausführliche Erklärungen machen kann, der Empfänger das auch weiß und sich so schneller auf den Weg macht, mit dem zu reden, von dem die Botschaft kommt. Und offenbar ist der Junge mit der Botschaft nur wenige Augenblicke eingetroffen, bevor die Wache die Ankunft des Ersten Kriegers Settras ankündigte. Des Fürsten Prioritäten sind: zuerst den fremden Ersten Krieger zu empfangen, weil der den Segen seines Herrn hat, und ihn warten zu lassen wäre wie den Herrn (hier: den König von Khemri (Khemrikhara), der vom Rang her über dem Fürst von Bhagar steht, warten zu lassen. Da Netezhetekh sich bei Hathis bedankt hat, ist zu folgern, dass sein Sohn gesund zur Welt kam, es also ein kleines wenig Aufschub duldete. Die Tatsache, dass er um viele weitere Söhne bittet, lässt vermuten, das gerade sein erster Sohn (=Thronfolger) geboren wurde; hätte es Komplikationen gegeben, so hätte er den Ersten Krieger Settras wohl warten lassen, weil er sich außerstande gesehen hätte, ihm in seinem in dem Moment zerrütteten Zustand (akute Gefahr des drohenden Verlustes seines ersten Sohnes) gegenüberzustehen.

Das alles ist also drin.
 
Ich hatte nur das nicht so genau kapiert:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Der Junge, der vom Tempel gerannt gekommen war, um ihn zu rufen, hatte kaum seinen Mund schließen können, als die Wache eingetreten war und den Ersten Krieger des Khemrikhara angekündigt hatte. Er hatte den Jungen gehen lassen und angegeben, so schnell es der Fremde ihm erlaubte zu kommen, bevor er sich hatte ankleiden lassen[/b]
Jetzt beim zweiten lesen hab ichs aber.

Aber was willst du mir denn damit sagen???:
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Zum Jungen. An den letzten kurzen Absätze möcht ich mal eine meiner Einstellungen durchexerzieren: 'Die Anwesenheit einer Tatsache ist die Abwesenheit aller anderen Tatsachen.'
Wenn jemand etwas Bestimmtes macht, dann hat er in dem Moment an dem Ort ALLES ANDERE nicht getan. Wenn irgendwo etwas geschieht, dann ist in dem Moment alles andere NICHT geschehen. Wenn irgendwo ein Satz steht, stehen an dem Ort alle anderen Sätze nicht.
Übrigens wird der Begriff 'alles' massiv unterbewertet. Er beinhaltet... einfach alles, und das menschliche Hirn ist nicht fähig, sich diese unendliche Menge von allem auch nur annähernd vorzustellen. Wenn man sich mal anfängt klarzumachen, was man gerade jetzt NICHT macht. Du liest, also: joggst du nicht, bist nicht aufm Klo, isst gerade keinen Apfel, machst keine Kreuzfahrt, löst keine mathematischen Rätsel, entwickelst keinen neuen Motor, rettest nicht aktiv den Regenwald, bereitest nicht Sushi zu, machst keinen Weltraumspaziergang, stirbst nicht an Unterernährung, fährst nicht im Regen Auto... die Liste ist im wortwörtlichen Sinne unendlich lang fortführbar. Und das krieg in deinen Kopf...
Die Frage ist dann: warum tut jemand genau an dem Ort genau das, was, warum ist genau das passiert, was, warum steht da genau diese Satz? Das ist der Informationsgehalt, denn es gibt wahrscheinlichere Sachen und unwahrscheinlichere.[/b]
 
Du bist krank.... du bist schwer geistesgestört.... sowas machst du zum Spaß??? In deiner Freizeit zu deiner Unterhaltung... ich wusste gar nicht, dass man an soviele Aspekte, an soviele hintergründige Botschaften, an soviel (bewusst nicht alles) denken kann... und dazu schreibst du noch exzellent... und zeichnest auch noch ein paar Illustrationen, bei denen die Menschen zwar net so super aussehen, aber... naja egal

DU BIST KRANK! :annoyed:
 
Och!

@Bertram: Ich fühle mich geschmeichelt. Ja, sowas mach ich zum Spaß. In meiner Freizeit.

@Blackfist: Ich glaub, ich werd die Illus einfügen, die direkt zur Geschichte gehören, die direkt die Geschehnisse dort abbilden. Aber da weder Tenq-chiche steinstufenmeißelnd vorkam noch die Reihe der Herrscher, wird n Bild vom Überfall in der Stoßzahnebene s erste sein. Wenn ichs dann hab.

Und hm, was wollt ich damit sagen? Dass ich meine Sätze recht bewusst wähle. Dass mir klar ist, dass an der Stelle von jedem Satz auch ein anderer stehen könnte, der dann aber eine ganz andere Botschaft vermitteln würde. Dass ich, wie Bertram angemerkt hat, so viele Aspekte berücksichtige und verstecke, damit man sie findet. Weil das explizite Aussprechen ja etwas vom Reiz nimmt.
Und die Abschweifungen zum Thema "alles" warn halt massiv Beispiele, um zu verdeutlichen, dass "alles" mehr ist, als man meistens denkt 😉
 
Ich hab vorgestern festgestellt, dass ich ja heute seit einem Jahr hier bin. Da hab ich mir gedacht, das feier ich doch ein bisschen, indem ich mich wieder mal nach Bhagar begebe. Ich hoffe, ich bin aufgeladen genug, dass es dicht genug ist, was ich zu (be)schreiben habe, aber auch, dass ich nicht zu sehr rausgekommen bin. Tja, meine kreative Energie fließt zur Zeit ins grafische Erzählen, ich freu mich über jeden, der sich die Zeit nimmt, da mal reinzuspickeln: Meine Comics auf DrunkDuck.

Jetzt aber:

Papyrus II
Dort, wo die Savanne aufhörte, erhob sich der Fels. Das weiche Gras machte hartem Gestein Platz, das gewaltig himmelwärts strebte, wie die Götter es geschaffen hatten. Kleine verknöcherte Akazien hatten sich ihren Platz in den Spalten und Rissen des Felses erkämpft, trotzten dem Griff der Unterwelt, die sie herabziehen wollte, verteidigten ihre wenigen Blätter durch Stacheln gegen die Nager, die ihren Weg hier hoch gefunden hatten. Zähes Gestrüpp bedeckte kleine Vorsprünge, auf denen manchmal Borstenkrähen, Rotgimpel und Lannerfalken nisteten, und Flechten besprengselten den hellen Fels mit roten und grünen Farbflecken.
Oben, am Rand der Hochfläche, saßen träge Männer im Schatten einer Felsspitze, plauderten, spähten gelegentlich hinter ihr hervor, um den Horizont abzusuchen und sich dann wieder zurückzuziehen und zu warten.
Sie hatten sie noch nicht entdeckt, die kleine Staubwolke. Es war nicht der Wind, der dort verspielt Staub und Sand umherblies. Es war nicht die Macht der Natur. Es war gewaltiger. Und es näherte sich.

Zwei mit Kupfer geschmückte Männer saßen etwas abseits der anderen. Der größere, kräftigere lauschte, wie der sehnigere mit dem spitzen Kinn und den gewitzten Augen erzählte.
„Also haben wir uns schnell geeinigt, und sie nimmt mich mit in ihre Kammer. Sie zitterte unter meinen Händen oh wie eine junge Antilope und quiekte wie ein Gänseküken, als ich sie mit der Macht eines Steinbocks von hinten...“
„Bitte schweig.“
Soba verzog den Mund zu einem breiten Grinsen. Terenephs weiche Stimme war leiser als die des anderen, was keine große Kunst war, drückte Unbehagen aus, und Soba genoss das.
„Ich möchte nicht den ganzen Tag deinen Weibergeschichten zu lauschen.“
Mit einer abgehackten, wegwerfenden Geste wies Soba die Worte des anderen als Gerede ab.
„Komm schon, Hauptmann, du willst doch, dass ich es dir erzähle. Woher sollst du denn sonst wissen, wie du handeln sollst, wenn ein feines Weib dich das erste Mal erwählt und zulässt, dass du ihren innersten Schatz erkundest?“
„Deine Worte sind Flie...!“
Tereneph senkte den Kopf.
„Verzeih, Zweiter Krieger. Ich wollte deine Worte nicht in den Schmutz ziehen. Ich möchte... ich möchte dich nur bitten, über diese Sache nicht mit mir zu reden.“
SCHON WIEDER bitten, dachte sich Tereneph.
Soba, der Zweite Krieger des Fürsten Netezhetekh von Bhagar, schien enttäuscht. Feigling, ging ihm durch den Kopf, immer ziehst du unseren Rangunterschied zwischen uns, wenn ich dir etwas über das Leben beibringen will.
Mit langsamen Bewegungen stand Tereneph auf, streckte sich. Soba beobachtete schweigend, wie er sein Gesicht in Den Skarabäus hielt, einen Blick auf den Horizont warf.
Die Staubwolke wuchs.
Während die zwei Bhagri bei der Felsspitze schwiegen, sprang plötzlich einer der anderen Männer auf und zeigte in eine Richtung.
„Späher!“
Die anderen Männer waren Numasi. Fürst Zash hatte sie den Kriegern aus Bhagar mitgegeben, die mit dem Ersten Krieger Ezekh nach Numas gekommen waren, um ihm das Bündnisangebot des Fürsten von Bhagar zu unterbreiten. Anstatt auf der Stelle wieder umzukehren, hatte Fürst Zash sie gebeten, zusammen mit seinen Kriegern auszukundschaften, wie viele Truppen Settra gegen Numas führte. An verschiedenen Stellen, von denen man eine gute Sicht auf die möglichen Wege hatte, auf denen Settra seine Truppen führen konnte, saßen deshalb Krieger aus Bhagar und Numas und warteten.
Tatsächlich. Unter ihnen, im Gras der Savanne, ritt ein einzelner Mann auf einem starken Pferd, in merkwürdige Kleider gehüllt und mit einem goldenen Stirnreif, der im Licht Des Skarabäus glänzte.
„Bei Ptra, Der Goldene wirft seine Gaben mit beiden Händen fort!“
Die Männer waren alle an den Rand der Hochebene gekrochen und blickten schweigend auf den einsamen Reiter unter ihnen. In leichtem Trab lenkte der sein Pferd durch das Gras. Wachteln stiegen auf, wo er sich ihren Nestern zu sehr näherte. Entspannt blickte er sich umher, blickte hierhin, dorthin, den Speer ruhig gefasst. Im Säuseln des Windes war ein Falkenruf zu hören.
Einmal blickte der Späher zu ihnen hinauf und sie zogen die Köpfe zurück, sodass er sie nicht sah. Und zog weiter.
„Ihr wisst, was das bedeutet?“
Die Männer erblickten die wachsende Staubwolke.

„Was ist das eigentlich für einer, Der Goldene?“, fragte einer der Numasi in die Runde. Wie die anderen trug auch er den typisch numasischen Bronzeschmuck mit Türkiseinlagen. Sein Gesicht war gut fein geschnitten, seine Augen lebhaft. Er war jung.
„Nun...“, sprach Soba mehr zu sich, nahm die Augen von der Staubwolke, blickte sich um. „Sie sind noch zu weit entfernt, als dass man sie erkennen könnte. Du. Beobachte weiter die Truppen dort und melde mir sofort, wenn du einzelne Männer erkennen kannst.“
Der angesprochene Numasi gehorchte, stellte sich neben die Felsspitze, während Soba sich gekünstelt setzte.
„Nun... hehe. Der Goldene, Er, Der Das Szepter Trägt, Khemrikhara, Settra. Ahm. Wild sind die Legenden seiner Heldentaten, ahm ,seiner.. ich meine... Taten, Untaten, groß ist die Macht, mit der er seine Feinde niederschlägt... jaa... Und also davon will ich euch erzählen. Also. Settra, Sohn des... ahm. Ja. Sohn des...“
Soba spürte, wie ihm die Geschichte aus der Hand glitt.
„Eines einfachen Mannes, ja. Und seiner Frau, die hieß... und einer Frau.“
Oh nein. Dabei klang es doch so einfach, wenn die Geschichtenerzähler ihre Geschichten erzählten.
„Und sein Vater, der...“
„Zweiter Krieger, bitte, lass mich die Geschichte erzählen.“
Tereneph! Mein Erretter aus dieser peinlichen Lage! Was wagst du es, mir ins Wort zu fallen!
„Darf ich?“ Tereneph stand neben Soba und wartete.
„Ja. Hauptmann, du darfst.“ Soba erhob sich und trat beiseite. Er wagte es nicht, den Numasi in die Augen zu sehen, als er sich als ordentlicher Zuhörer neben sie setzte. Sie werden mich nicht ernstnehmen. Ich... Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Tereneph mit seiner weichen Stimme begann zu erzählen.
„Suth hieß ein Mann vom Stamm der Khemiti, und aus seinen Lenden entsprang Settra, den man heute Die Strahlenden Sonne, Ihn, Der Das Szepter Trägt, Khemrikhara, Settra den Goldenen nennt. In seinem Vater Suth und seiner Mutter Beki hatte der Junge Settra zwei gute Eltern, die ihrem einzigen Spross alles Gute taten, was ihnen ihr Vermögen erlaubte. Denn der Mann Suth und sein Weib Beki waren nicht vermögend. So erzogen sie den Jungen Settra mit Liebe und den Göttern zum Wohlgefallen und verlobten ihn mit einem schönen Mädchen, aber die Götter vermochten nicht zu verhindern, dass die Gestaltlosen ihm die Eltern mit Gewalt nahmen. So groß war der Schmerz im Herzen von Settra, dass er sich die Haare am gesamten Leibe abscherte. So groß war sein Schmerz, dass er drei mal versuchte, sich im Vitae zu ersäufen, aber der Fluss Des Lebens gab ihn stets zurück. So groß war sein Schmerz, dass er sich mit spitzen Steinen die Glieder blutig schlug, bis er ohnmächtig darniederlag. So lebte er bei seinem Oheim, aber als er auch das klein wenige an Geld seiner Eltern, das er vor seinem Oheim verstecken konnte, aufgebraucht war und aber seine Seele noch keinen Halt in dieser Welt von Fleisch und Tränen gefunden hatte, so bat er denn seinen Oheim, ihn in den Tempel zu schicken und zum Priester weihen zu lassen, und sein Oheim war sehr froh darüber, dieses hungrige Maul aus seinem Heim zu haben, denn er war ein harter und herzloser Mensch. So trat denn der Knabe Settra in den Tempel der Nachwelt in Khemri ein und folgte noch enger dem Pfad der Götter. Aber...“
„Männer!“

Soba erhob sich und trat zur Wache an die Felsspitze.
„Aber so groß war sein Durst nach Wahrheit, dass die Priester im Tempel der Nachwelt in Khemri ihn nicht zu löschen vermochten. Wie ein Steppenbrand wütete die Unrast in ihm, und er wurde ungehorsam und war eine Plage im Tempel. So beschlossen die Priester zu Khemri, die Ausbildung des Jüngling Settra zu beenden und ihn zu entlassen. So von den Dienern der Götter enttäuscht, wandte sich der Jüngling Settra den Soldaten zu und wurde ein Krieger. Die Unrast ist ihm in seiner neuen Berufung ein Freund, und er lernte schnell und wurde ein mächtiger Krieger. Er tötete viele Wilde Menschen und wurde bitter darob, aber die Bitterkeit, die sich in sein Herz fraß, machte ihn nur zu einem stärkeren Krieger.
Und der Krieger Settra lebte zu einer Zeit, da die vielen Kleinkönige von Khemri wider einander fochten, denn groß war ihre Zahl wie die der Sterne, und der Krieger Settra focht immer an der Seite des siegreichen Königs. Zu Staub sind ihre Namen jetzt schon lang geworden, denn er hat sie alle überlebt, und nicht wenige starben von seiner Hand. So stritt er an der Seite des Letzten Kleinkönigs in der Schlacht, und als jener fiel, sandte Settra auch dessen einzig verbliebenen Sohn in die Nachwelt und ließ der Welt verkünden, fortan und für immerdar gebe es nur noch einen und einzigen König, und das sei er, Settra Khemrikhara. Als Khemrikhara aber nahm er das Weib, mit dem ihn seine Eltern verlobt hatten, denn er hielt sie in Ehren. Die Unrast aber, die mit dem An- und Abschwellen des Vitae aber nur wuchs, wurde er nie los, und schlaflos ist er darum geworden, während seine Armeen in die Welt hinausziehen, sein Wort zu verbreiten. Das ist die Geschichte von Settra Khemrikhara bis zum heutigen Tage.“
„Und das ist der Mann, den wir aufhalten werden.“

„Es sind sehr viele Männer, die er mit sich führt. Hauptmann, was erkennst du?“
Sie waren nun alle an den Rand getreten, beschatteten mit ihren Händen ihre Augen und prüften den Horizont.
„Ich sehe... Reiter. Ich sehe Streitwägen, und ich sehe Männer.“
„Die Männer tragen Speere, Klingen, Schilde und Bögen.“
„Die Reiter tragen... Speere, Schilde und Bögen.“
„Siehst du die Standarte?“
„Ja. Das Wort des Settra.“

Die Armee war inzwischen auf eine beeindruckende Größe gewachsen.

„Die Reiter reiten in Zehnerreihen. Hmm...“
„Die Streitwägen sind zweispännig, aber es sind ein Lenker, ein Krieger und ein Schütze darauf. Sie führen ein Ersatzpferd auf der rechten Seite.“
„Die Männer sind fünfzehn Mann tief. Ich sehe... 14 Blöcke.“
Die Numasi lauschten stumm dem Zwiegespräch der beiden Bhagri.

„Hauptmann. Sag, was lassen wir dem Fürsten Zash mitteilen?“
Es war nicht ungewöhnlich, dass Soba seine Untergebenen so befragte. Tereneph wusste, dass er ihn vorführen wollte, und dass Soba ihm, egal, was er sagen würde, widersprechen würde.
„Sende dem Fürsten Zash von Numas, dass... Der Goldene!“
Erst jetzt sahen sie ihn. Inmitten seiner besten Streitwagenfahrer fuhr Settra Khemrikhara, in Gold gerüstet, der König, der sich angetan hatte, die Welt seinem Willen zu unterwerfen. Seine ganze Pracht glänzte wie das Gold der Götter, ein Magier zerteilte unablässig den Staub vor ihm, und all die Beschreibungen der Geschichte konnten nicht mit der tatsächlichen Macht mithalten, die er ausstrahlte.
„Sende... sende ihm... sende dem Fürsten, dass Der Goldene höchstselbst mit seiner Armee gegen Numas zieht. 800 Reiter, 350 Streitwägen und 2000 Männer müssen bezwungen werden.“
„Nun.“ Soba konnte den Blick nicht von der langsam, aber stetig wachsenden Armee in der Ferne abwenden. „Nun, du. Teile deinem Fürst mit, dass der Güldene mit 900 Reitern, 300 Streitwägen und 2000 Mann gegen Numas zieht und das er von Rechts Des Skarabäus kommen wird“, befahl er einem Numasi. „Dass er von rechts des Vitae über die Üppigen Felder kommt.“, fügte er hinzu, als er dessen fragenden Blick bemerkte. “Wiederhole!“
Der Bote wiederholte und rannte los zu den Pferden.
„Zweiter Krieger, ich...“
„Hauptmann, lerne richtig zählen. Ja, ich weiß, einfach die Zweitgeborenen einzuberufen, das fällt dir ein, das wird immer gemacht. Als Hauptmann bist du auch gut. Aber so einen wie Den Goldenen gab es noch nie. Die Götter allein wissen, welche Mächte er noch entfesselt hat, um sich Numas zu nehmen.“
Sehnsüchtig blickte er in die Staubwolke. In Tereneph begann eine Gedanke zu keimen: wollte Soba tatsächlich mit Fürst Netezhetek begraben werden, oder liebäugelte er mit einer Bestattung im Grab eines noch nie dagewesenen Königs?
Soba musste gespürt haben, dass Tereneph ihn angestarrt hatte, denn als er sich umdrehte und anschaute, war eine Spur Verachtung mehr in seinem Blick.
„Männer! Lasst uns reiten und uns freuen, denn noch bevor Der Skarabäus zweimal seinen Pfad gelaufen sein wird, werden wir in der Nachwelt mit unvergleichlichen Taten prahlen können!“

-2488 IC
Nehem lief die Straße entlang.
„Kepher! Warte!”
Die so angesprochene Kepherakhte war die Tochter des Schreibers Sekekh. Sie wurde zwei Wochen vor Nehem geboren; die beiden hatten von sehr jung an gemeinsam gespielt und sich angefreundet. Sie blickte hinter sich, als sie ihren Namen hörte, grinste und rannte so schnell ihre kleinen Füße sie trugen davon.
„Ach Mann! Kepher, jetz renn doch nich... Waaaarte!”
Nehem beschleunigte seine Schritte und folgte ihr durch die staubigen Gassen, vorbei an Frauen mit Wasserkrügen und an Rindertreibern. Sie bog um eine Ecke, und als er ganz kurz später auch dort ankam, bog er ebenfalls ein - und fand sich in einer Sackgasse wieder, sah seine Spielkameradin aber nicht.
„Kepher? Bist du hier?” Mit vorsichtigen Schritten bewegte er sich tiefer in die Sackgasse, vorbei an den großen, alten, gesprungenen, tönernen Kochtöpfen. Da packten ihn zwei Hände an den Schultern und zerrten ihn zu Boden, und schon hatte sich Kepher lachend auf seinen Bauch gesetzt.
„Ahaha, du fällst immer wieder drauf rein! Wer ist die klügere? Hm? Sag schon, sag, oh Fürst-Rotz!”
Hilflos strampelte und zappelte Nehem unter ihr und konnte sich nicht befreien.
„Geh... runter... von mir!”, stieß er nach Luft schnappend hervor. Sie schien sich seiner zu erbarmen, denn sie stand endlich auf - und gerade, als er sich aufrichten wollte, trat sie ihm nochmal auf den Bauch, dass er schmerzerfüllt aufkeuchte.
„Du... du...”, aber ihm fiel nichts ein, und so verzog er sich schmollend zu einer Wand, schlang die Arme um die Beine und schaute sie aus engen Augenschlitzen über seine Knie an. Kepher bereute plötzlich, was sie getan hatte, und setzte sich neben Nehem. Der wollte sich abwenden, aber sie schlang die Arme um ihn und flüsterte: „Nicht flennen, Fürst-Rotz, sonst kann ich dich doch nicht lieben.” Und schmatzte ihm einen Kuss auf die Wange. Da gab er das Schmollen auf und ließ davon ab die Beine zu umklammern.
„Wir werden doch schließlich heiraten.”
Sie nahm den kleinen Zahn, der an einem einfachen Faden um ihren Hals hing, und hielt ihn an den, der Nehem um den Hals hing. Beide dachten an den Tag vor zwei Jahren.
„Und was wolltest du jetzt von mir?”; fragte sie nach einiger Zeit.
Er guckte kurz überrascht, bevor ihm einfiel, weshalb er ihr hinterhergerannt war.
„Senehs haben wieder Honigkuchen gebacken, und ich bin hin und hab ihnen gesagt, sie sollen dem Fürst-Sohn was davon abgeben, aber der Seneh hat nur gelacht und gemeint, wenn ich erst Fürst bin, dann bringt er mir soviel Honigkuchen, bis ich platze, aber leerfressen lässt er seine Kammer auch nicht.”
Bei dem Wort ’Honigkuchen’ hatten Kepherakhtes Augen aufgeleuchtet, und als Nehem mit seiner Erzählung geendet hatte, streckte sie schon die Zunge zwischen den zusammengepressten Lippen hervor, wie sie es immer tat, wenn sie scharf nachdachte.
„Ich glaub, ich hab eine Idee...”
Zwei Stunden später lagen sie pappsatt zwischen den armseligen Resten einer einst stolzen Honigkuchenarmee auf dem Dach des Fürstenpalastes.

-2485 IC
„Nochmal.”
Nehem trat zurück, überprüfte seinen Stand, packte den Griff seines Holzschwertes fester. Schweiß strömte ihm über den ganzen Körper; der Himmelsskarabäus hatte seinen Blick besonder fest auf ihn gerichtet. Auch der gleichaltrige Weher, der sein Übungspartner war, positionierte sich neu. Sie nickten stumm und griffen gleichzeitig an.
„Nochmal.”
Entnervt versuchte Nehem, nicht zum Ersten Krieger zu blicken, als er schon wieder zurücktrat. Weher seufzte. Erneut griffen sie an.
„Nochmal! Aber richtig!”
Nehem warf sein hölzernes Sichelschwert in den Staub. „Es reicht, ja? Wir haben diesen Angriff jetzt schon den ganzen Tag geübt, mehr geht nicht. Gib uns eine Pause, oder wir brechen hier zusammen. Was sagst du dann meinem Vater?”, warf der Fürst-Sohn dem Ersten Krieger an den Kopf. Der zähe Knochen schwieg.
„Das wird so nichts. Weher, du übst jetzt mit Phazekh. Der Fürst-Sohn braucht eine besondere Lektion. Apopktethon!” Ezekh winkte einem Jungen, der zwei Jahre älter war als Nehem. „Bring uns die echten Schwerter.”
Nehem schluckte. Weher schlurfte mit einem mein-Beileid-Gesicht davon, hinterließ eine Tropfenspur im Staub. Unsicher stand Nehem da, sein Gegenüber eine unnachgiebige Statue, und wartete, bis Apopktethon vom Kasernengebäude zurück war.
Als der mit den zwei Klingen zurückkam, drückte auch sein Gesicht Bedauern aus. Er händigte eine Klinge dem Ersten Krieger aus und drückte die zweite in Nehems zitternde Hand.
Ezekh stellt sich kampfbereit Nehem gegenüber auf. Dann, mit der Geschwindigkeit und der Kraft eines Löwen, stürzte er sich auf den Jungen, der sich noch an das Gewicht der metallenen Klinge gewöhnte.
Bevor auch nur ein Ausruf des Entsetzens Nehems Lippen verlassen konnte, hatte er mehrere Wunden an den Armen und auf der Brust. Ezekh trat ihn hart, dass Nehem zu Boden stürzte, hielt ihm die Klinge auf die Brust, dann an den Hals. Nehem hatte sein Schwert nach dem ersten schnitt fallengelassen; hilflos streckte er die Arme von sich und blickte den Ersten Krieger flehentlich an. Der nahm die Klinge weg.
„DAS gibt dir dein Feind, wenn du ihm im Kampf sagst ’genug!’” Ezekh trat dem am Boden liegenden Jüngling mehrfach hart in die Seite, dass der sich schmerzgepeinigt zusammenrollte. Erst eine zerrende Hand auf Ezekhs Schulter ließ ihn innehalten.
Der Zweite Krieger starrte ihn aus flammenden Augen an und schrie: „Genug! Du gehst zu hart mit ihm um! Das ist unfair!”
Ezekh stellte sich Soba mit der ganzen Würde seiner steinernen Miene entgegen.
„Unfair. Hm. Sag das dem Feind auf dem Schlachtfeld. Vielleicht verwirrt das ihn ja lang genug, dass du eine Lücke für einen erneuten Angriff findest.”
Soba blickte beunruhigt zu dem gedemütigt-wütenden Nehem hinter Ezekh. Der Zorn des Zweiten Kriegers verebbte, das Schneidende in seiner Stimme allerdings blieb. „Ich übernehme. Ich werd ihn auch nicht mit zimperlich anpacken.” Dabei reckte er sein spitzes, ewig herausforderndes Kinn in die ins Gesicht von Ezekh gemeißelten Falten.
„Wenn du meinst.” Ezekh ging davon, würdigte Nehem keines Blickes, sondern rief den am nächsten stehenden Übenden zu: „Phazekh! Die Klinge ist kein Kochlöffel! Streng dich an!”
Soba kniete sich zum zitternden Nehem. „Kannst du aufstehen? Komm. Sieh es ihm nach, sein Herz ist während all der Schlachten in seiner Brust verdorrt...”






Aus Mens Schreibwerkstatt (bezieht sich nur auf den ersten Teil)
Ich bin keine Autorität in Sachen Schreiben, vielmehr lerne ich selber mit jedem Satz, aber ich möchte doch gerne ein Plätzchen schaffen, wo ich darlegen kann, was ich mir beim schreiben gedacht habe. Vielleicht hilfts ja jemandem.

In diesem Kapitel gings um drei Sachen:
Lenkung des Auges,
Charakterisation und
Darstellung von Kompetenz

Die Einleitung ist immer etwas schwierig für mich. Ich denke visuell, also habe ich am Anfang immer einen Establishing Shot vor Augen, eine halbe oder ganze Comicseite, die die gesamte Umgebung zeigt, ohne Sprechblase und in diesem Fall aus der Vogelperspektive. Bei so einem Halb- oder Ganzseiter ist der Vorteil, dass das Auge umherwandern kann, Detail aufnehmen kann, sich auf die Situation einstimmen kann.
Das geht ja nun mit Worten nicht, weil die Sätze alle nacheinander kommen, das heißt, dass ganz genau festgelegt ist, wann der Leser welche Information bekommt. Darum wollt ich dann ganz bewusst lenken: in der Savanne eine horizontale Bewegung nach rechts und wir sehen nur Gras, nicht den Horizont , dann eine vertikale entlang der Felsen und ihrer Struktur hochwärts, und sobald wir auf der Ebene oben sind noch ein bisschen höher, dass wir auf die Menschen draufschauen, jetzt haben wir auch den Horizont im Sichtfeld und fokussieren die Aufmerksamkeit zur Staubwolke.
Also zumindest ists der Effekt, den ich erzielen wollte. Bitte Feedback: ists so angekommen?

Die Charakterisation:
Die zwei Hauptpersonen dieses Kapitels sind Soba und Tereneph. Beides sind Krieger im Dunstkreis des Fürsten von Bhagar, das heißt, sie haben Einfluss auf ihn und auf den Ausgang von Schlachten, darum sind sie für den Verlauf der Geschichte wichtig. Damit sie Persönlichkeit gewinnen, habe ich mir vorgestellt: wie würde ich sie zeichnen und was wäre typisch für ihre Bewegungen? Meine Notiz:

Soba muskulös, schlank, mit spitzem Kinn und hellen, klaren, unruhigen Augen, scharfe Stimme, abgehackte Bewegungen.
Tereneph größer, stattlicher, aber seine Stimme ist leiser als die Sobas. Weichere, langsamere Bewegungen.

Somit hatte ich zwei deutlich unterscheidbare, zum Teil gegensätzliche Erscheinungen. Sie haben auch unterschiedliche Lebenskonzeptionen, Soba der Dynamische, der auch Karriere machen will und das Leben genießt, während Tereneph in seiner Ernsthaftigkeit eher nach dem Ersten Krieger Ezekh kommt, dazu aber noch eine Tendenz zur Künstlerseele hat. Nur durch zwei so unterschiedliche Charaktere glaube ich, sie ein interessantes Gespräch führen lassen zu können, während ich die Dialogform wählte, um sie zu beschreiben, charakterisieren. Als Versuch; die Bilder, die ich ja normalerweise versuche mit Worten auszudrücken, sind ja statisch, weil ich sie eben als Bilder vor meinem geistigen Auge habe und sie beschreibe. Personen so von oben, vom Erzähler, durch Adjektive zu beschreiben finde ich aber inzwischen ungenügend, darum versuche ich, dass sie sich im Dialog selbst repräsentieren und die Erzählereingriffe zu reduzieren.

In einem sind sie aber gleich: sie sind Krieger. Und sie sind qualifiziert. Was mich im echten Leben immer so erstaunt, ist, dass normale Leute in dem, was sie erlernt haben, so unglaublich professionell sind. Privat sind sie unauffällig, aber auf ihrem Fachgebiet sind sie für den Außenstehenden Götter. Mein bester Kumpel ist Mathematiker im 7. Semester, und mit ihm unterhalte ich mich übers zeichnen, Rollenspiele, Frauen ganz normal, und nur, wenn er ein bisschen was über Mathe erzählt, wird mir klar, was für eine unfassbare Kompetenz er besitzt. Der Prof will ihn nach seinem Diplom zum Assistenten machen und Doktorarbeit schreiben lassen! Und so geht das durch die Bank, Chemiker, Altphilologe, egal, was sie machen, als Kumpels sind sie Menschen, in ihrem Fach Fachmänner. Das ist doch faszinierend! Und das sieht man ihnen nicht an!
Und das hat mir hier auch vorgeschwebt: wir haben zwei Krieger als Menschen, die im, naja, alltäglichen Gespräch so ein bisschen rumwurschteln, der eine seinem Hobby nachgeht, ABER WENNS DRAUF ANKOMMT, dann sind sie kompetente Experten und es sollte klar werden, WARUM sie in der Position sind, in der sie sind, immer hin Hauptmann der Wache und Zweiter Krieger!

Und dennoch sind sie vor allem Menschen in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit. Ich hoffe, dass sie als einzelne Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Fasetten rüberkommen und nicht als zersplitterte Charaktere, denen ich zuviel auf einmal aufgeladen habe und sie dadurch unglaubwürdig gemacht habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Lego-Comic ist super. :lol:

Zur neuen Geschichte:
*applaus* Zugabe! Zugabe!
Schön, dass du mal wieder geschrieben hast und mir scheint, dass du all deine vorherigen Werke weitübertroffen hast (bis auf das Bad des König Nahetep - oder so ähnlich, welches einfach unschlagbar geil ist).
Dein Stil passt perfekt auf diese Wüsten- Baghar Gegend/ Szenerie, auch wenn ich nicht bezweifle, dass du problemlos andere Szenarien ähnlich genial darstellen könntest.
Wunderbar beschrieben finde ich auch den Späher Khemris, dass ist definitiv die schönste Szene aus deiner Geschichte.

Ein paar Dinge gibt es aber immer zu bemängeln, nicht wahr?

zu Soba und Tereneph:
Ich bin mir nicht sicher, wer der Ranghöhere ist, ich vermute Soba, aber am Anfang der Geschichte wirkt es eher so als wäre Tereneph höher gestellt, am Ende wirkt es jedoch, als wäre es Soba.
In deinem Nachwort sagst du, dass beide professionell wirken sollen, genial in ihrer Arbeit - Tereneph wird aber dauerhaft von Soba in den Schatten gestellt, wirkt dadurch unerfahren, unwichtig, austauschbar. Vielleicht solltest du im nächsten Teil eine Szene einbauen, in der Tereneph Soba klar übertrumpft. Du hast es in diesem Teil schon damit versucht, dass Tereneph die Geschichte besser erzählt. Das hat allerdings überhaupt nichts mit den militärischen Eigenschaft Terenephs zu tun und verstärkt im Gegenteil sogar noch das Gefühl, dass er lieber träumt, als seinen Beruf vernünftig durchzuführen. Dadurch, dass du ihn als stattlicher als Soba (welcher ja schon als muskulös beschrieben wurde) und größer, drängt sich mir unabwehrbar das Bild von Honk aus "Ein Königreich für ein Lama" auf: Groß, Muskelberg, lieb, sanftmütig, dumm.

Da du anscheinend noch zu der Zeit schreibst, in der Settra noch kein Untoter ist, wirken Sätze wie "er überlebte sie alle" etc. verwirrend. Sind die Könige in diesem Land so schnell untergegangen... wenn Settra immer auf der Seite der siegreichen Könige stand, hätte er dann nicht lange unter einem einzelnen dienen müssen?
Daher drängt sich mir jetzt eine Frage auf: Wie alt ist Settra jetzt? Wie alt siehst du ihn?
Hast du eigentlich die Kindheitsgeschichte Settra dir selbst ausgedacht, oder ist die bereits irgendwo aufgeschrieben gewesen? Hast du sie dir ausgedacht, ist zweifelsohne eine schön umschriebene große Leistung, aber du beeinflusst damit auch die Geschichte von ganzen Spielern. Wie du damals schon in meiner Geschichte angemerkt hast, ist es immer gefährlich mit großen Personen herum zu spielen (bei mir wars der Imperator).

Das "Die Staubwolke wuchs." "Die Staubwolke war gewachsen." Wirkt ab nach der Geschichte Settra albern. Es kam bis dahin so oft vor und wirkt dadurch, dass du es in einen Extra-Absatz gepackt hast deplaziert, überzogen wichtig. Sicher willst du die Spannung steigern - willst das Eintreffen Settras Armee dramatisieren... aber der Satz kam bis dahin schon ungefähr fünfmal vor und vielleicht wäre es gut, wenn du ihn ein wenig anders formulieren würdest, zB: "Die Staubwolke weiter gewachsen." "Die Staubwolke wuchs unaufhörlich"
Ich nehme an du verstehst worauf ich hinaus will. 😉

Ich habe nicht genau verstanden, wie die Lenkung des Auges funktionieren sollte, aber damit du weisst, ob deine Strategie geklappt hat, beschreibe ich dir jetzt ganz genau, wie ich das gesehen habe: Zuerst sehe ich eine weite sandige Fläche, dann kurz vor den Berghängen sehe ich die Savanne, mit viel gelblichem hüfthohen Gras. Die Kamera rast auf die Berghänge zu. Die Felsen sind gräulich, fast schwarz, aber heller, da wo die Akazien (welche wohlbemerkt, auch sehr schön beschrieben sind) stehen, die karg und eher bedrohlich als schön wirken. Zwischen den Felsen haben wir überall lehmige Erde, die nicht braun, sondern gelblich wie Sand ist. Diese sandigen Teile der Berge beherbergen die Gestrüppe, die aussehen wie gräuliche, blattlose Büsche.
Desto höher der Fels ist, desto mehr Steine sind dort, keine Erde mehr... jetzt haben wir die Flechten, die das Bild weniger wüstig machen. Dann die Menschen: Sie verstecken sich in kleinen Ruinen aus Lehmstein . sehen zum Horizont, ein einzelner Savannenbaum, spärliches Gras - viel Wüstensand, am Horizont geht blutig rot die Sonne unter. (die Sonne geht die ganze Geschichte lang unter, so dass wir dauerhaft rötlich oranges Licht haben.

Ich hoffe ich konnte dir "helfen". 😉

Schön dass du weiter geschrieben hast, ich freue mich doch sehr darüber und freue mich noch mehr auf die Fortsetzung. Ich hoffe wir werden irgendwann einen untoten Settra mit einem untoten Heer haben - falls du vorhast, dass irgendwann einzubauen.
Schreib bitte weiter und zwar nicht erst in einem halben Jahr.^^

Meine Geschichte ist seit deinem letzten Post auch enorm gewachsen, ich hoffe du nimmst dir die Zeit, falls du sie hast und schreibst mir noch mal einen schönen meterlangen Post, in dem du mir alle meine Fehler vorhältst, ich glaube dass könnte ich mal wieder gut gebrauchen.^^
 
Aaalso. Danke erstmal für die ausführliche Kritik.

1. DER Comic.
2. Schön, dass es dir gefällt.
Soba und Tereneph: interessant. Brüte ich mal drüber. Eine Szene, in der Tereneph Soba übertrumpft, da wüsste ich zumindest, wo ich sie einbaue.

Settra: warum beeinflusse ich damit Spieler? Ich denke eher nicht, dass sich viele Gedanken über seine Jugend machen. Und nein, die ist nicht festgelegt. Meien Konzeption sieht vor:
Settra (-2525--2393/-2500--2393)
[das ist ein Eintrag aus meiner Liste der Lebensdaten aller Könige von Khemri... war ne ganz schöne Tüftelei... kann ich ja auch mal reinstellen...]
Zu lesen: Settra lebte von -2525 vor IC bis -2393 IC (also 132 Jahre), herrschte von -2500 IC bis -2393 IC (also 107 Jahre). Er lebt so lange, weil er ja ziemlich zügig der Priesterschaft aufträgt, das Mittel des ewigen Lebens zu finden, und es steht geschrieben: „obwohl die Magie der Priester ihn weit über die Grenzen seiner natürlichen Lebenszeit hinaus am Leben erhielt[,] konnten sie seinen Tod doch nicht verhindern.“ (Armeebuch Gruftkönige, S. 66) Ich hab mal so veranschlagt, dass das Maximum zu der Zeit 70 Jahre war, das durchschnittliche Alter so 45 Jahre, also liegt er deutlich drüber.
Settras Lebensdaten hab ich so n bisschen nach den Lebensdaten Alexanders des Großen modelliert, der mit 20 König wurde und mit 33, als er starb, ein Großreich errichtet hatte. Das konnte damals also recht zackig gehen.
Was steht im Armeebuch?

„Vor der Zeit, da Settra über sie obsiegte, gab es viele Könige an vielen Orten. Vom Flugsand sind ihre Namen ausgelöscht, einzig NEHEK, in dessen Tagen noch niemand in Städten lebte, hat die Zeiten überdauert. Später kam dann ZAKASH, der König von Zandri war. Zu seinen Lebzeiten, so wird berichtet, ward die Schrift erfunden. Darauf folgten viele Könige bis zur Zeit von KESHEK, der die Wüstensöhne unterwarf und Numas erbaute. Nach ihm kam HEKESH. Er führte Krieg gegen viele Könige. Danach war das Land zerrissen. Erst mit dem Erscheinen von Settra ward die großartige Regentschaft von Khemri zum Gesetz erhoben. Sieh hier nun die Folge der glorreichen Könige von Khemri.
Die Dynastien von Khemri
Erste Dynastie
SETTRA
[etwa -2500 Imperialer Zeitrechnung]
So also steht geschrieben von Settra: Er unterwarf ganz Nehekhara, von den Bergen bis zu See. Er erhob Tribut von den Leuten am Großen Fluss. Er ernannte Prinzen und band sie an seine Herrschaft. Er erbaute die mächtige Stadt Khemri als Sitz seiner Regentschaft. Seine Macht und sein Reichtum war unermesslich. Doch sein Herz zürnte darob, dass er sterblich war und verbleichen sollte. So ließe r die Priesterschaft der Erweckung gründen und ordnete den Bau einer Pyramide für die Ewigkeit an. Er war der erste König, der für das erwachen zu seiner Herrschaft der Million Jahre eingehüllt wurde.“
(Armeebuch Gruftkönige, Seite 4)

Ich interpretiere das wie folgt: Im Streifen Zandri-Khemri-Quatar gab es in diesen Städten und in kleineren dazwischen viele Könige, in Khemri sogar mehrere (in Numas und Bhagar haben wir Fürsten, und die anderen Städte sind noch nicht entwickelt), die sich seit Hekesh die Köppe einschlagen. Nun haben wir Settra, der mit 18 Jahren (-2509 IC) anfängt, als Krieger im Dienste verschiedener Könige in der Stadt Khemri zu kämpfen und die Könige häufig überlebt. Mit 25 (-2500 IC) hat er nun alle Könige in Khemri bezwungen, ernennt sich zum einzigen König, erlässt den Befehl, Khemri in Stein neu zu bauen (davor nur Lehmhütten) und macht sich daran, die anderen Städte zu erobern (das war es, was Phermendetet am Hof von Bhagar verkündet hat). Das sind also die Könige, die er überlebt hat, und hier sind wir grad: Khemri gehört schon Settra, die anderen Städte noch nicht. Bald schon (also „bald“ ist relativ: im Verlauf der nächsten 20 Jahre oder so).
Ich plane auch, eine Kurzgeschichte mit Settra zu schreiben – später. Folgenden kleinen Abschnitt will ich ausbauen: „Settra ließ die überlebenden Priester vor sich bringen, auf dass sie ihm erklärten, warum das Erwachen so weit vor der rechten Zeit erfolgt und so grausig fehlgeschlagen sei. Die Priester warfen sich vor ihrem aufgebrachten König in den Staub und erzählten ihm von den Ereignissen in Nehekhara seit der Zeit seines Dahinscheidens, tausend Jahre zuvor.

Dass der Staub lächerlich wirkt, hätte ich nicht gedacht. Mal schaun. CopyPaste verführt halt, des zu machen, ohne zu prüfen, obs denn auch Sinn macht 🙂

Bis auf die Lehmhüttenruinen kommts gut hin. „die Sonne geht die ganze Geschichte lang unter, so dass wir dauerhaft rötlich oranges Licht haben.“ lol

Ich bin ja so inspiriert, der übernächste Papyrus steht im Wesentlichen schon, am nächsten muss ich noch basteln, aber es geht schneller als in nem halben Jahr weiter.
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Men Aquiles @ 27.10.2007 - 15:35 ) <{POST_SNAPBACK}></div>
1. DER Comic.[/b]

~,~ (er is aber trotzdem geil^^)

Gut - ich habe unüberlegt kritisiert.... natürlich hätte ich nie anzweifeln dürfen, dass dein Hintergrund stahlhart und bombenfest ist. Ich habe nicht daran gedacht, dass du du bist 😉

Freue mich schon auf den nächsten Teil.

Wirf mal einen Blick in den Geschichtenwettbewerb- thread und sag mir was du von meinen so eben aufgestellten REgeln hältst.
Ich werde nochmal ordentlich die Werbetrommel rühren, in anderen Unterforen, und hoffen das was zu stande kommt.
ALSO, ALLE DIE DAS HIER LESEN, MELDET EUCH AN^^

Ich bitte jeden Leser, der diese Geschichte hier gerade liest, aber nichts dazu sagt, mal ein Statement dazu abzugeben bzw. sollte er nur Gast sein, sich mal zu registrieren (geht ja schnell) und was zu den Geschichten zu sagen. Jeder Leser ist ein Leser und jeder Leser lässt ein Autorenherz höher schlagen.
Für mehr Posts und Rezensionen in den Storyforen, auf dass sie nicht untergehen werden!
 
Nun gut. Ich habe behoben, dass Tereneph am Anfang über Soba zu stehen schien und auch die Staubwolke mehrmals rausgemacht. Was ich jetzt nicht geändert hab, war die Kompetenz von Tereneph. N Experiment ist ja keines, wenn man weiß, was bei rauskommt, also bleibt er so, so wichtig ist er dann doch nicht. Damit kann ich leben, und den dritten Papyrus, wo ich dann ihn kompetent hätte darstellen können, hab ich gekickt, der war zu wenig inspiriert, also gehts gleich mit nem zeitlichen Sprung und dem eigentlich übernächsten Papyrus weiter.


Papyrus III, -2483 IC
Numas war gefallen. Dieser kleine Satz, der geflüstert durch die Gassen Bhagars reiste, erfüllte die Herzen aller, die ihn hörten, mit jähem Schrecken und großer Furcht.

Die kräftigen Leibwachen ließen das zitternde Bündel Elend fallen. Sie hatten keine Miene verzogen, als die Soldaten ihnen den Mann übergeben hatten, den sie im Palast von Numas gefunden hatten. Prächtig, majestätisch, voller Licht und Luft war die Thronhalle gewesen, und winzig hatte die Gestalt gewirkt, die einsam und verloren vor dem Thron gelegen hatte. Die Eindringlinge hatten sie ihrer feinen Tuche, ihres meisterhaften Bronzeschmuckes entledigt und den nackten Mann wie den niedersten Sklaven mit Tritten durch die brennende Stadt getrieben...

Die erhobene Gestalt blickte auf den Gefesselten herab. Der rote Flammenschein der Stadt spiegelte sich in ihrer goldenen Rüstung, der Helmkrone, verlieh ihm das Aussehen eines brennenden Ungenannten.
Der Mann, seiner Insignien beraubt, flehte nicht.
Und der Erhobene sprach.
„Aber aber, so behandelt man doch keinen fürstlichen Gast.“ Er lächelte, doch in den Gesichtern der Wachen rührte sich nichts. Der Gast schwieg mit gesenktem Haupt.
„Du Fürst, der du so widerspenstig warst: erkennst du mich als deinen König an?“
Er wartete.
„Nun, wenn du schweigen möchtest, dann schweige... für immer.“
Eine der Leibwachen ergriff den Mann, und nach wenigen geübten Bewegungen hielt sie ein Stück Fleisch in Händen, das sie achtlos dem blutenden und keuchenden Alten vor die Knie warf.
„Sag mir, Fürst, erkennst du mich als deinen König an?“
Der Fürst stammelte etwas, weiteres Blut bespritzte den Boden.
„Ich höre dich nicht.“
Eine Peitsche knallte, und der Fürst lag mit dem Bauch in seinem eigenen Blut. Mit Mühe versuchte er den Kopf zu heben, unter Schmerzen zu nicken.
„Ich höre dich immer noch nicht.“
Die Peitsche knallte. Der Goldene lächelte grausam. Der Fürst mühte sich, sich aufzustemmen, spuckte Blut und schrie. Brachte einige unartikulierte Laute hervor, nickte so heftig, wie er konnte.
„Ich verstehe dich nicht. Erkennst du mich als deinen König an?“
Der Fürst nickte weiter, warf sich freiwillig wieder in sein Blut, warf sich vor dem Goldenen nieder.
Das Lächeln des Goldenen wurde breiter, er kniff die Augen ein Stück zusammen.
„Ich freue mich, dass du Einsicht zeigst, Fürst. Ich freue mich wirklich. Doch weißt du es – du hast ja wahrhaft schon lange genug geherrscht – ich muss mich deiner unbedingten Treue sicher sein. Das verstehst du doch.“
Wenn es möglich war, dann trat noch mehr Schrecken in die Augen des Fürsten, als er erkannte, wen eine weitere Leibwache hereinführten, nein, hereintrug. Der Goldene blickte verächtlich auf die blutige, mit Geschwüren übersäte Gestalt, der die Knochen durch die Haut zu stechen schienen.
„Ich habe ihn vor vier Läufen der Pha-Setah* empfangen, aber er hat wenig Verehrung für seinen Gastgeber empfunden. Er hat mich tödlich beleidigt, indem er seit Wochen nichts mehr isst. Ist das die Art, seinem Gastgeber zu danken?“
Ein Wimmern kam vom ausgemergelten Jüngling. Ein einzelnes Schluchzen entwand sich dem Fürsten, eine einsame Träne suchte ihren weg über sein knochiges Antlitz, über seine spröde, gegerbte Haut.
Der Goldene schritt zur Leibwache, die die Gestalt an beiden dürren Armen hielt, fasste mit seiner Linken den Jüngling so hart am Kinn, dass dieser aufkeuchte, und hielt dessen Gesicht so, dass der durch die halb geschlossenen, verkrusteten Lider den gebrochenen Mann sehen konnte, der in seinem eigenen Blut auf dem Boden lag.
„Junge, schau dir diesen Mann da gut an. Erkennst du ihn?“
Der Jüngling rührte sich, atmete heftig, öffnete die verklebten Augenlider ein bisschen mehr.
„Va... Vater...?“
Seine dünne, schwache, von Leid verzehrte Stimme drang kaum an den Fürsten heran, aber der hörte sie dennoch.
„Mein Sohn... ich...“
Mit einer fließenden Bewegung trennte Der Goldene den Kopf des Jünglings von dessen Leib. Ein kurzes Seufzen - und ein klagender Schrei des Vaters - begleitete den Kopf, der achtlos die Stufen herabkullerte. Der Leib fiel zu Boden und Der Goldene wandte sich dem zerschmetterten Fürst zu. Beiläufig fragte er:
„Sag, Fürst, erkennst du mich bedingungslos als deinen König an?“
Das wimmernde Häufchen Elend antwortete nicht. Der Goldene machte eine Bewegung mit dem Kopf, und die Peitsche knallte.
Diese Familienähnlichkeit, stellte er amüsiert fest, der Vater keucht wie der Sohn. Dann wurde er wieder ernst, sprach mit scharfer Stimme: „Antworte.“
Der einstmalige Fürst Zash stemmte sich unendlich langsam, unendlich mühevoll auf die Ellenbogen, musste mit der Rechten seinen Kopf halten, um dem Khemrikhara, seinem König, in die Augen zu blicken und nickte langsam, ließ ein zustimmendes Wimmern ertönen.
„Hervorragend. Fürst, du hast mich sehr glücklich gemacht, denn du hast mich aufrichtig von deiner Treue überzeugt.“
Und an die Wachen gewandt: „Häutet ihn bei lebendigem Leibe, spannt seine Haut als Warnung an alle, die sich mir widersetzen, auf meine Standarte, und werft seinen Leichnam in den Staub. Mögen die Schakale seinen Leib verschlingen.“



„... Und so geschieht es allen, die sich Dem Großen Adler der Himmel, Der Strahlenden Sonne, Vernichter Von Feinden, Ihm, Der Das Szepter Trägt, Khemrikhara, Settra Dem Goldenen in den Weg stellen.“
Mit zitternden Händen ließ Khulen, Hochschreiber des Fürsten von Bhagar, das zerknitterte Blatt Papyrus mit den eingetrockneten Blutflecken sinken. Fürst Netezhetek saß bleich und schweigend auf seinem Thron, das ergraute Haupt schwer auf die Rechte gestützt, die Stirn in tiefe Furchen gelegt. Er spürte die Last der Welt aus Fleisch und Tränen auf seine Schultern drücken und wünschte sich in seine stille kleine Kammer in seinem Stufengrab.




*Name des Mondes und der Mondgöttin
 
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Herrlich, herrlich fies - die Folter... so stellt man sich Settra vor, ohhjjaaa, das gefällt.
Der halbtote, aber ungebrochene Sohn und der vernichtete Vater, herrlich grausam, allerdings vermisse ich eine Reaktion Zashs auf das Köpfen seines Kindes, ein Áufschluchzen, eine Ohnmacht, ein Zusammenbrechen, oder ein Aufschrei... irgendetwas dramatisches.
Der arme Fürst Nezethek... wahrscheinlich wird er sich umbringen, sollten Settras Truppen vor dem Palast stehen...
achso... kommen nochmal Skinks vor? Ich liebe Skinks 😉 Die Skinks waren wohl das lustigste, das ich jemals in einer Geschichte hier ihm Storyforum gelesen habe.^^

Jaa... ich freue mich auf die Fortsetzung, auch wenn sie nicht zu erahnen ist...^^
 
Hab noch was hoffentlich einigermaßen dramatisches eingefügt.

Das war die Absicht Settras.

Ja, es kommen noch Zqinq vor, schließlich treiben sie ja noch Handel mit Bhagar, und sie werden es ziemlich uncool finden, dass dank Settra der Handel leiden wird. Das sind dann natürlich Zqinq, die an die Menschen schon gewöhnt sind (also kein stupfen mit dem Stab mehr), aber sie werden hoffentlich noch zqinqig genug sein.

Und ja, die Fortsetzung ist nicht zu erahnen, ich schreibe ziemlich fragmentiert, aber das liegt am großen Zeitraum, den ich abdecken will.
 
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