Dies sind aber mE Dinge, die man bei der Kürze der Geschichte ruhig mal unter dem Teppich fallen lassen kann. Immer wieder liest man hier Kritik über Detailzeug, Logikfehler usw. das in so manchem Roman vielleicht Berechtigung finden würde, aber hier sind Shortys mit 3K Wörtern am Start.
Hier stimme ich Archon zu. So gerne ich lese, dass sich der Autor auch mit der Sinneswahrnehmung der Protagonisten auseinandersetzt, kann man nicht immer einen Nebensatz anfügen um die Atmosphäre zu vertiefen. Das summiert sich schnell und nimmt Ausmaße an, die in einem Roman machbar in Kurzgeschichten allerdings ausufernd sein kann.
Trotzdem dürfen dadurch keine Logikfehler entstehen. Gerüche und Geräusche sind Eindrücke, die intensiv und allgegenwärtig in Kampfsituationen herrschen. Man darf sie nicht vergessen, so banal sind sie dann doch wieder nicht. Erwähnen sollte man sie, muss es aber nicht zwingend.
Vieleicht liegt das Problem auch nur darin, dass die Geräusche mal erwähnt, mal nicht erwähnt werden.
Wäre ein Kriegsfilm in Originallautstärke, kämen die Kinobesucher mit Tinitus oder taub aus der Vorstellung.
Wenn eine Waffe nur oft genug abgefeuert wurde ist der Rußgeruch geradzu beißend. Allerdings funktionieren Bolter-, Laser- und Plasmawaffen anders, daher ist die Beschreibung des Geruchs hier schwieriger. Stichwort: "Er stank nach Blut und verbranntem Fleisch". Das wiederum wurde umgesetzt, hätte bei Fehlen aber keinen Logikfehler erzeugt.
Blackorc schrieb:
Trotzdem sind es Millionenbestseller
Das liegt, denke ich, am Zielpublikum.
Aber der Vergleich hinkt wieder, ähnlich dem über Bohlens Buzzer. Wir bewerten auch unter uns unterschiedlich stark die Fehler einzelner Autoren, aber im Allgemeinen pflegen wir einen gewissen Anspruch. Selbst wenn unsere Punkteabgabe schwankt und zb Rabenfeder die gleichen Mängel anspricht, sie aber härter ahndet, erkennen wir Schwächen und gehen nicht einfach über sie hinweg.
Würden wir einmal Literatur bewerten, die als Bestseller zählt, wären wir sicher in der Lage auch dort Schwächen anzukreiden. Und nicht jeder von uns würde sich das Buch danach noch kaufen. Aber wer einfach unterhalten werden will und seinen Anspruch dem Angebot unterwirft kauft auch mittelwertige Ware. Und somit wird ein Buch dann zum Bestseller. Nicht weil es gut ist, sondern einfach weil es oft gekauft wird. Oder eine hohe Einschaltquote hat, die übrigens hochgerechnet wird anhand ausgewählter Haushalte, die mit besonderen Geräten ausgestattet wurden.
Wollten wir ein ähnliches System zur Bewertung der hier vorgestellten Geschichten einführen, müssten wir die Hits der einzelnen Beiträge zählen, ohne dass jemand eine Kritik dazu schreibt. Also nur wie oft eines der Werke gelesen wurde, was bedeutet, dass sie weniger Hits haben könnten als es Abstimmende gibt.
Daher ist es wohl nicht ganz zulässig auf Romane mit Schwächen zu verweisen, wenn man Schwächen in Kurzgeschichten rechtfertigen will.
Es ist sowieso keine gute Idee die eigenen Fehler mit den Fehlern Anderer zu begründen.
Irgendwie klingt das jetzt gerade erst recht nach Klugscheißer, Leuteverbesserer und Alleswisser, ist aber in keinsterweise so gemeint. Ich bekomme das nur leider nicht freundlicher umformuliert, ohne dass es dazu noch spöttisch klingt.