Dieser Satz ist 1:1 nicht übertragbar; zB gibt es mit den sog. abstrakten Gefährdungsdelikten auch Tatbestände, wo bestimmte Folgen/Schadensgeschehnisse für die Strafbarkeit überhaupt nicht konkret eingetreten sein müssen.
Stimmt, an die Gefärdungsdelikte habe ich nicht gedacht.^^' Aber du wirst mir vermutlich zustimmen, dass unser jurisitisches System prinzipiell (mit Spezifischen Ausnahmen) auch die Konsequenzen für Täter und Gesellschaft in seine Entscheidungen miteinfließen lässt. Sonst wäre z.B. sowas wie eine Sicherheitsverwahrung widersprüchlich, da es dabei ja eben darum geht, mögliche Konsequenzen bei Freikommen abzuwenden.
Ich finde, gerade auf das aktuelle Weltgeschehen bezogen, das sehr nah an der Frage. Ist nur Handlung oder schon nur Haltung gut oder böse? Damit bewegen wir uns zwar weg von 40k ins generelle, aber nur dort wäre (zumindest theoretisch) die Antwort zu finden, die wir dann wieder rekursiv auf 40K anwenden könnten.
cya
Gangbarer Weg, definitiv, nur sollten wir vielleicht davon absehen, den ewigen Kampf zwischen Konse und Deo (ich kürze mal ab, ok?^^' ) auszutragen, das ist schon eine jahrhunderte andauernde Diskussion, die man vermutlich nicht einfach so in einem Hobbyforum abschließen kann. Aber wir können ja einfach sagen, wir nehmen uns erstmal einen vor, dann den nächsten und dann den letzten und betrachten jeweils wie das 40k Universum zu bewerten wäre.
Mein Vorschlag wäre, wir fangen mit dem Deo an, der ist aus meiner Sicht am einfachsten zu exerzieren.
Nehmen wir jetzt mal Kants Kategorischen Imperativ an mit folgendem Wortlaut (gibts in ganz vielen Ausführungen, aber irgendwo müssen wir ja anfangen
🙂 ) : „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Einfach zusammengefasst würde das bedeuten, dass man nur so handeln soll, dass man sich einmal vorstellen
kann (logisch), dass dieses Handeln zum allgemeinen Gesetz wird und das auch wollen möchte (fände ich das schön so?). Ich
kann mir z.B. vorstellen, dass Mord allgemein in der Gesellschaft straffrei ist, aber ob ich dann auch
will, (schon allein aus Egoismus) darf bezweifelt werden, da ich auch selbst ermordet werden könnte. Ergo wäre Mord eine Sache, die moralisch nicht gerechtfertigt wäre.
Wichtig bei der Sache: aus dem KI von Kant lassen sich vernünftig nur allgemeine Regeln bauen, je spezfisicher der Fall desto schwieriger die betrachtungsweise (da ist dann wieder der Konse besser).
Betrachten wir nun beispielweise das Tau Sternenreich: hier scheint es ja so das der Deo richtig gut greift, allgemeine Prinzipien werden aufgestellt, diese werden auch weitestgehend eingehalten, viele davon sind sogar mit unseren heutigen (Terra M3) Maßstäben vergleichbar. Schaut man jedoch etwas tiefer, dann merkt man schnell, dass hier ein Grunlegendes Problem ist, der Zwang. Einmal nach außen "Schließ dich uns an, oder wir schießen dich über den Haufen". Umgekehrt mal gefragt, würden sich die Tau es gefallen lassen, wenn ein anderes Reich ankäme und sagen würde "ihr dient jetzt entweder unserem Reich und unseren Idealen, oder wir schießen euch über den Haufen"? Die "Gönnerhaftigkeit" der Tau liegt nämlich darin, dass sie ihr System als das einzig wahre sehen, und ihre herrschende Kaste, die Himmlischen, ihre Macht vermutlich nicht aufgeben werden wollen. viel mehr würden sie die dieses Reich als Invasoren und als Gefahr für das Höhere Wohl betiteln und dann die Kasten gegen es führen. Also kann man hier nur schwerlich eine Einhaltung einer allgemeinen Maxime sehen.
Perfider wird es aber noch in der Gesellschaft. Dort folgen doch alle dem Diktat der der Himmlischen und wollen das auch. Aber wie man in den Farsight-Romanen sieht, ist nicht nur das Handeln der Himmlischen häufig eher konsequenzialistischer Natur. Die Himmlischen "Zwingen" die Tau in ihrer nähe auch noch dazu, dies zu wollen (wie genau (biochemisch, Psionisch, etc.) ist noch nicht bekannt) und wie man bei Farsight selbst sieht, sieht er außerhalb deren Einflussphäre deren Handeln und Dominanz über das Volk der Tau auch viel kritischer.
Oder anders ausgedrückt, die Tau scheinen solange moralisch Integer, wie es für die Plane der Himmlischen als vorteilhaft erscheint. Effektiv herrscht aber ein theologische Voluntarismus (Gott sagt, was gut, und was schelcht ist)bezogen auf das höhere Wohl, das die Himmlischen aber diktieren. oder auf die kurze Formel zusammengebrochen:
Himmlischer ruft "Für das höhere Wohl!"
Himmlischer meint "Deus vult!"
liebe Grüße
Zerzano