ABER: Die Zukunft gehört definitiv nicht mehr dem Tabletop!
Das ist traurig aber wahr... wer was anderes behauptet ist Weltfremd.
Etwas ähnliches hat vor kurzem Frank Heller von Pegasus betreffs des (Ende des) Rollenspiels im Envoyer gesagt. Dass das blanker Unsinn war merkt man aber auch recht schnell, wenn man sich durchschnittlichen Besucherzahlen kleinerer und größerer Cons anschaut - die sind nämlich seit der "Gesundschrumpfung" der Rollenspielergemeinschaft vor 4-5 Jahren wieder sehr stabil, Tendenz steigend.
Da hat auch jemand den Fehler gemacht ein Nischenprodukt für Mainstream zu halten.
*Signed*
Wie dem auch sei. Tabletop war schon immer ein Nischenprodukt und wird immer eines sein.
Hier sollte man differenzieren. In Deutschland ist Tabletop ein (relatives) Nischenprodukt, in England nicht. Die Engländer haben eine ganz andere Einstellung zu ihrem "Wargaming".
Um das zu merken braucht man nur mal auf die ActionCon nach Reindahlen zu fahren (die wird vom Wargamers Club der British Army organisiert), da ist GW nur ein winziger Fisch im Teich. Dafür sieht man da mindestens drei Dutzend Systeme von denen der deutsche Durchschnittstabletopper noch nie gehört hat (von amerikanischem Bürgerkrieg, napoleonischer Ära über WW1/WW2, Seekrieg und Luftkampf aller Epochen bis hin zum britischen Expeditioncorps in der Lost World das versucht nicht von Dinosauriern oder Urmenschen gefressen zu werden haben die da wirklich ALLES).
Warum sollte es sie kaputt machen, wenn sie Ziele haben? Mir fällt jedenfalls kein Konkurrent ein, der GW auch nur annähernd das Wasser reichen könnte.
Also mir fallen im Bereich Figuren einige ein (z.B. ist Reaper ein riesiger Betrieb).
Im Bereich Spielsysteme ist das aber sehr viel schwieriger, weil gerade Systeme wie Rapid Fire nur Regeln bereitstellen, die dann mit 1:72 Modellen bespielt werden.
Das kann man überhaupt nicht vergleichen.
Betriebe die beides in Verbindung machen gibt es wenige - Privateer Press ist damit aber extrem erfolgreich. Es gibt in Deutschland schon ganze Landstriche, wo man mindestens soviele WM/H-Spieler finden kann wie GW-Spieler. Allein Lduwigsburg dürfte mindestens 30 WM/H-Spieler haben.
Rackham ist mit seiner Prepainted-Reihe (Confro, AT-43) hauptsächlich in Amiland erfolgreich, was aber auch daran liegt, dass die Preise da deutlich niedriger liegen.
@Tabletop
Das All-in-One TT wie es von GW propagiert wurde, wird sicherlich Probleme haben so auf gleichem Stand zu bleiben, aber man muß die Kunden nicht gleich aufgeben. In der Zukunft dürfte prepainted dazu führen, das auch Leute mit weniger Zeit wieder ins Hobby zurückkommen. Aber man muß dafür mehrgleisig fahren. Wenn das geschieht, dann kann das Hobby sogar gut wachsen. Und so wie ich GW kenne, werden sie sich das in Zukunft nicht entgehen lassen.
Das all-in-one-Tabletop ist sowieso ein unsinniges Konzept, besonders das rundum-Versorgungs-Konzept, das GW-fährt.
Jeder vernünftige Tabletopper holt sich seine Werkzeuge und Materialien (Zangen, Pinzetten, Klammer, Grasstreu, Scheepulver) aus dem Handwerker- und Modellbaubedarf - das kostet weniger bei höherer Qualität.
Zweigleisig ist imo auch die beste Wahl - eine Prepainted-Linie für Leute ohne Zeit oder Bemaltalent und eine Modellbau-Linie für die Leute, die basteln und malen als integralen Bestandteil des Hobbies sehen.
Entgegen landläufiger Behauptungen kommen die beiden Gruppen nämlich exzellent miteinander aus, solange die Förderung der einen nicht auf Kosten der anderen geht.