7. Edition In und aus Deckung feuern

Themen über die 7. Edition von Warhammer 40.000

Xhanthan

Aushilfspinsler
15 März 2017
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Moin moin euch!

Dies ist mein erster Post und ich hoffe, dass ich ihn auch richtig platziere. Da die Antwort wohl mehr als einen Satz bedarf, habe ich mich dazu entschieden sie nicht in den "Kurze Fragen, kurze Antworten"-Thread zu packen, auch, scheint sie durch bestehende Postings nicht hinreichend beantwortet zu sein, weshalb ich diesen Thread öffne - also, Schluss mit dem Vorgeplänkel und zur Frage:

Unter welchen Umständen bekommt nun ein Modell Deckung gegen eine Beschussattacke, bzw., wie wirkt sich die eigene Deckung auf die Deckung des Beschusszieles aus?

Als ich mir die Deckungsregeln durchgelesen habe (die ja dämlicher Weise auf drei Stellen im Buch verteilt sind (Sichtlinie, Schussphase und Gelände)), bin ich nun einigermaßen verwirrt - ich habe 40k vor einigen Jahren (4. Edition) häufiger gespielt und fühle mich ein wenig überfordert mit der aktuellen Edition (bzw. mit dem Umstand, mich theoretisch in das System hinein zu denken ohne es bislang gespielt zu haben^^). Da ich nicht alle Frage-Punkte in eine lang formulierte Einzelfrage packen wollte, würde ich euch bitten, mir bei der regeltechnischen Auflösung mehrerer Szenarien zu helfen, bei denen ich mir nicht gänzlich sicher bin wie sie zu behandeln sind:

1.) Wenn Einheit A in einem Wald steht und auf Einheit B feuert, die in offenem Gelände steht; bekommt Einheit B nun auch einen Deckungswurf, weil Einheit A nun eben "durch Deckung" schießt (auch wenn es ihre eigene ist)?
--> meine Lösung wäre zunächst "nein", da die Einheit B nur einen Deckungswurf erhielte, wenn sie zu 25% verdeckt wäre; ABER: müsste Einheit B nicht auch einen Deckungswurf bekommen, wenn wenigstens 1 Modell der Einheit A hinter einem Baum steht und daher aus der Sicht dieses einen Modelles (Einh. A) ein Modell der Einheit B zu 25% verdeckt ist?​

2.) Bezüglich des Szenario 1 - Sollte dieses "hinter einem Baum" stehende Modell nun der Raketenwerfer sein, bekommt die Einheit B nur Deckungswürfe gegen seinen "Verwundungsvorrat"?

3.) Wenn Einheit A in einer Ruine und hinter einer hüfthohen Mauer steht und auf Einheit B in offenem Gelände (andere Mauerseite) feuert; bekommt nun Einheit B einen Deckungswurf, weil von einem beliebigen Punkt eines Modelles aus Einheit A die Sichtlinie immer durch die Hüfthohe Mauer verlaufen muss?
ODER:
Ist die Sichtlinie so zu verstehen, dass ich von einem beliebigen Punkt des Modelles aus Einheit A aus blicken darf (in diesem Falle seinem Kopf, der ja über der hüfthohen Mauer liegt) und von diesem (Kopf) aus gesehen die gegnerische Einheit B nicht zu 25% verdeckt wird?


Ich hoffe ich konnte meinen Gedankengang halbwegs verständlich ausdrücken und freue mich darauf, von Kenntnis überschüttet zu werden!^^


Liebe Grüße,
Xhanthan
 
Zuletzt bearbeitet:

Zekatar

Tabletop-Fanatiker
Moderator
6 März 2012
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Fall 1) hängt davon ab, wie du den Wald bei dir definierst. Dafür gibt es generell 3 Ansätze:
1. Es gelten nur normale Sichtlinien. Dann muss für jeden Beschuss geschaut werden, ob das entsprechend verwundete Modell Deckung hat oder nicht.
2. Alles, was im Wald steht hat eine Deckung. Dann hat Einheit A definitiv einen, B nicht.
3. Der Wald zählt ähnlich wie eine Einheit als Deckung, sobald man durch ihn hindurch schießt, unabhängig von Platzierung der Modelle und Sichtlinie. Dann haben beide Deckung.

Das muss man vor dem Spiel jeweils abklären, da es keine guten, allgemeinen Geländeregeln mehr gibt. Jede Gruppe hält das also ein bisschen anders.

2) Beschuss wird ja in Waffengruppen abgehandelt. Sobald von irgendeinem Modell einer Waffengruppe aus das Ziel eine Deckung hat, hat es Deckung gegen sämtlichen Beschuss der Waffengruppe. Man kann das als Schütze umgehen, indem man das eine Modell, dass dem Gegner diese Deckung 'gibt' z.B. nicht mit schießen lässt.

3) Der Schütze schaut von einem beliebigen Punkt des Modells (Arme, Beine, Torso, Kopf und Äquivalente) aus, nicht vom gesamten Modell.
 

shock

Testspieler
27 Juni 2015
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Hey,

bei den Tabletop Masters ist es folgendermaßen geregelt, vielleicht hilft dir das:

7 Schießen

Bei sämtlichen Schussattacken wird die Sichtlinie nach Wahl des schießenden Spielers von einem Punkt am Kopf, Körper, Arm oder Bein des schießenden Modells gezogen. Bei Fahrzeugen wird die Sichtlinie von der Waffenaufhängung geprüft. Bei rumpfmontierten Waffen beträgt die Sichtlinie 22,5° nach oben, unten, rechts und links. Waffen, die von Fliegern abgeschossen werden, haben einen vertikalen Feuerwinkel von 90° (45° nach oben und unten).
Für alle Waffen mit identischer Stärke, Durchschlagskraft und gleichen Sonderregeln wird ein Woundpool erzeugt. Als Verluste entfernt werden die jeweils nächsten Modelle zur schießenden Einheit, unabhängig davon welche der schießenden Modelle den aktuellen Woundpool erzeugt haben.
Generell können keine Modelle außer Sicht als Verlust entfernt werden. Sie können aber genutzt werden, um mehr Treffer/Wunden zu erzeugen. Explosiv-Waffen und Waffen die ausdrückliche Sonderregeln haben, um Einheiten außer Sicht zu betreffen (z.B. Tau SMS), können auch Modelle außer Sicht als Verlust entfernen.
Modelle bekommen Deckung, wenn sie vom schießenden Punkt wenigstens eines schießenden Modell zu mindestens 25% verdeckt sind. Anbei ist eine Auflistung sämtlicher Deckungswürfe:
Beschreibung der DeckungDeckungswurf Nicht-Fahrzeug EinheitDeckungswurf Fahrzeug
Verteidigungslinie4+ (2+ Deckung bei Go to ground)4+
In einem Battlement4+5+
In Ruine4+5+
Hinter Ruine5+5+
Hinter einer Befestigung5+5+
Verdeckt von einer Einheit5+ (auch wenn nicht 25% verdeckt sind)5+
In oder hinter einem gequälten Hain5+5+
in einem Krater6+ (4+ Deckung bei Go to ground)
Hinter Barrikaden und Wänden, einem Gun Emplacement oder Panzersperre4+4+
Hinter einer Imperialen Statur3+3+
In Schutt4+
Hinter Stacheldraht6+6+
Schießt eine Einheit indirekt (z.B. Schwarmwachen der Tyraniden, …) dann erhält die betroffene Einheit keine Deckung wenn die Sichtlinie versperrt ist, sondern nur wenn sie sich tatsächlich in Deckung befindet. Bei Sperrfeuer wird Deckung vom Mittelpunkt der Schablone aus ermittelt.
Schnellschüsse/Snapshots werden immer mit BF1 durchgeführt.
Overwatch ist eine normale Schussattacke in der nur Snapshots durchgeführt werden können. Alle regulären Regeln beim Schießen kommen normal zur Geltung.
Abfangen (sowie „Ich habe dich erwartet“ von Coteaz) sind reguläre Schussattacken auf Einheiten, die zu Beginn der Runde in Reserve waren. Alle Regeln beim Schießen kommen normal zur Geltung.
Einheiten die Bikes und/oder Jetbikes enthalten können nicht von der Regel „go to ground“ Gebrauch machen. Dafür besteht eine Einheit deren Einheitentyp Bike oder Jetbikes ist automatisch alle Niederhalten Tests. Beachtet, dass der Einheitentyp von der ursprünglichen Einheit abhängt und angeschlossene UCM diesen nicht verändern. Das bedeutet eine Infantrieeinheit mit angeschlossenem UCM auf einem Bike/Jetbike kann niedergehalten werden, das UCM auf Bike/Jetbike selbst wird jedoch nicht niedergehalten.
Damit eine Einheit Artillerie mit schweren Waffen regulär schießen kann, muss sowohl der Schütze als auch die Waffe stationär bleiben und eine Sichtlinie ziehen können (Ausnahme Sperrfeuer). Gets hot-Wunden können keinem Waffenmodell zugeteilt werden.
Suchscheinwerfer können aktiviert werden, wenn ein Fahrzeug tatsächlich schießt. Die Wirkung des Scheinwerfers setzt nach Abhandlung der Schussattacke ein. Damit zählt ein Suchscheinwerfer nicht für das Fahrzeug selbst.
 

Xhanthan

Aushilfspinsler
15 März 2017
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Ah, vielen Dank für die schnelle Resonanz!

Also, wenn es keine allgemeinen Regeln gibt, wie handhabt ihr das denn für gewöhnlich? Der Punkt ist, dass ich bis auf ausgeschnittenen und mit entsprechenden Symbolen versehenen Karton keine Wäder besitze - dementsprechend dachte ich, dass man die Variante nehmen könnte, bei der ein Modell "innerhalb" des Waldes einen 5+ Deckungswurf bekommen sollte - nur, wie würdet ihr das am besten handhaben?

+ hat jemand noch eine Idee für Gelände & entsprechende Regeln, die man aus Papier machen kann?

Vielen Dank schonmal im Vorraus!

Xhanthan
 

Bora

Regelkenner
Moderator
28 Juli 2014
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Wiesbaden
Zekatar hat das bereits genau richtig beantwortet. Die Regeln sind eigentlich sehr eindeutig geschrieben. siehe S108&109 im BRB

Es wird in 7. Ed unterschieden nach Terrain type und hierbei zwischen "in cover behind" und "in piece of terrain".

Ersteres ergibt sich aus mindestens 25% Verdeckung des Modells.
Letzteres gibt dem Modell das vollständig auf dem Geländestück steht, unabhängig von Verdeckung, einen Deckungswurf (zB Ruinen, Rubble und Craters).

Ein normaler Wald hat kein spezielles Datasheet, aber sofern es als "difficult terrain" gespielt wird, also auch die Bewegung einschränkt, hat man bei "cover behind" nen 5+ Decker.
Achtung, es steht explizit "in cover behind" also die Regel, die 25% Verdeckung erfordert im BRB. Das bedeutet auch gleichzeitig, daß beide Parteien den Deckungswurf geniessen, sofern verdeckt durch Bäume.

Das ganze ist halt leider nicht sehr logisch, daher kommt es gerade bei Einsteigern zu Verständnisproblemen oder auch Diskussionen am Spieltisch weil es vorhe rnicht klar definiert wurde wie Geländestücke gespielt werden.

Häufigstes Beispiel: 2 Modelle sind 1" voneinander entfernt in einer Ruine und beschießen sich. RAW kriegen beide nen Deckungswurf, obwohl rein gar nichts visuell im Weg ist.

Auch merkwürdig ist, daß eine Ruine deinem Modell IN der Ruine 4+ gibt gegen beschuss, aber wenn die Ruine zwischen dem Feind und dir liegt nur 5+, weil es ja nur schwieriges Gelände ist.