Ich bin erst zur 8ten Edition eingestiegen. Dementsprechend kann ich nicht viel dazu sagen, wie sich Spiele in den vorherigen Editionen "angefühlt" haben. Was ich aber sagen kann ist, dass die 8te Edition einsteigerfreundlich ist. Das finde ich persönlich super, aber viele Veteranen verteufeln sowas immer aus Prinzip, weil es mit Vereinfachungen daherkommt.
Ich hab mit meinen Kumpels zusammen angefangen und wir waren nach gerade mal ein paar Spielen in der Lage, das Spiel weitestgehend flüssig und weitestgehend ohne Regelbuch zu spielen. Klar, die eine oder andere Sache muss man schonmal nachschlagen und wir machen bestimmt auch noch Fehler aber es gibt inzwischen keine großen Diskussionen mehr, die nicht nur zeitraubend sind sonden auch noch den Spielfluß unterbrechen. Das gefällt mir persönlich hervorragend. So ist es möglich, dass sich ein paar Anfänger an einem sonnigen Samstag treffen, einen Kasten Bier mitnehmen und entspannt viel Spaß haben 😉 Damit will ich natürlich nicht sagen, dass das mit vorherigen Editionen nicht auch gegangen wäre. Ich habe nur den Eindruck, dass es mit der 8ten einfacher ist. Das mag jetzt für einen Veteranen lächerlich klingen aber für einen Trupp Neueinsteiger (ohne professionelle Hilfe oder auch begleitetes Spielen 😉 ) ist die 8te reichlich komplex. Die ersten Runden schaut man permanent auf seinen Notizzettel ob man nicht irgendwelche Fähigkeiten vergessen hat oder wie irgendwelche Interaktionen wirken. Da hilft es schon, dass die Grundregeln überschaubar sind. Mag schon sein, dass das mit der Zeit in Fleisch und Blut übergeht aber gerade am Anfang ist es schon möglich, dass man sich etwas überfordert fühlt. Und überfordert sein geht mit Frustration einher, was dem Spaß doch nicht so gut tut.
Als "Außenstehender" habe ich bei dieser Diskussion zwei Problempunkte identifizieren können:
1. Einsteigerfreundlichkeit. Wurde von mir weiter oben schon angesprochen. Das Spiel muss einfach für neue Leute interessant und einfach zu lernen sein. Ich hab schlichtweg kein Bock auf ein Spiel, bei dem man wie in einen elitären Club von einer schon "allwissenden" Person eingeführt werden muss/sollte. Dafür ist es zwangsläufig notwendig, dass die Komplexität im Rahmen gehalten wird. Ich will das Spiel auch alleine mit Freunden korrekt spielen ohne alle paar Aktionen nachfragen zu müssen "ja wie ist das den jetzt ... " oder Fehler zu machen. Auch hier: das war mit früheren Editionen bestimmt auch möglich, nur habe ich den Eindruck, dass es mit der 8ten einfacher/besser geht.
2. Realismus. Wir reden von einer RUNDENBASIERTEN "Simulation". An der Stelle möglichst viel Realismus zu fordern halte ich für ... nun ja, abwegig. Mag sein, dass gewisse realistätsnahe Aspekte die Komplexität (s.o.) fördern aber selektiv gewisse Regeln zu fordern, weils damit realistischer ist und gleichzeitig andere realistischere aber fehlende Aspekte zu ignorieren klingt für mich etwas nach cherry-picking. Gleichzeitig bin ich der festen Überzeugung, dass ein komplexeres Spiel nicht automatisch taktischer und/oder strategischer wird.
Alles in Allem habe ich auch den Eindruck, dass dieser Thread zwar dem Austausch dient und zur Diskussion anregt, aber am Schluss keine Lösung rauskommen wird. Die Leute, die mit der 8ten unzufrieden sind werden es am Schluss auch bleiben und diejenigen, die es mögen, denen gefällt es danach immernoch. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass jemand sagen wird "Oh stimmt, jetzt du es sagst merke ich wie gut/schlecht das Spiel eigentlich ist." 😉
Mir persönlich macht WH40k Tabletop jedenfalls unglaublich viel Spaß, ich bin froh damit angefangen zu haben, ich finde es ist einfach zu lernen aber schwer zu meistern und ich freu mich auf meine weiteren Schlachten. Mein Geldbeutel sieht das anders.
Grüße
Roy
Kann ich nur bestätigen!
Als ich damals in der 5. Angefangen habe, war es fast gescheitert aufgrund der Komplexität, besonders die Wundgruppen habe ich bis heute nicht kapiert. Zur 6. waren dann schon meine beiden Kumpels abgesprungen und ich machte eine "Pause" nur ein paar spiele mit einem Kumpel der Parallel zu uns drei Anfing. In der 7. bekam ich ein Kumpel kurzzeitig motiviert aber meist stand der Sieger nach der Aufstellung fest und so fehlte die Motivation, habe aber einige spiele gemacht. Zum Ende der 7. bin ich zwar dann in meine jetzige Spielgruppe gekommen, da war 40k aber schon Tod (in der Gruppe).
Ich habe jetzt mit der 8 Edi. mehr spiele gemacht, als in allen anderen Editionen zusammen. Bei meinem ersten Testspiel in der 8. haben wir nicht einmal ins Regelbuch geschaut. Die 8 Seiten im Kopf zu haben, im Gegensatz zu früher, ein Kinderspiel
😀. In den vergangen Editionen mussten wir bei jeder Phase wegen irgendeinem bul*sh*t im Regelbuch blättern.
Viele Sachen störten mich zu Anfang der 8. ebenfalls (Deckung, Panzerung, Sichtlinien, Verluste zuteilen) habe aber eingesehen das ich einfach nur alten Gewohnheiten nachhänge. Z.B. fand ich die Hausregel +1 -1 total genial, aber dann fragte ich mich :
macht das Spiel denn damit mehr Spass? Ich denke nicht.
Mittlerweile finde ich sogar die Bubbles extrem nervig, da jede Einheit ohne Bubble extrem an Effizienz verliert und sich deshalb alles um die HQs konzentriert, was auf dem Spielfeld(Schlachtfeld) einfach irgendwie "falsch" aussieht. Die Imperialen befehle gefallen mir da viel besser, oder das System mit den Strategems, Zuganfang stoß es bei mir auf sehr große Abneigung, mittlerweile möchte ich mehr davon.