40k Jenseits des Imperiums

Also langsam hat Scaevola etwas von einer Figur nach J.Conrads "Herz der Finsternis". Mir kommt es auch vor, als käme seine Rolle leider etwas zu kurz in der Erzählung, aber womöglich ist das auch nur ein temporärer Eindruck der letzten Teile. Jedenfalls würde ich momentan am liebsten mehr von Scaevola lesen, obwohl ich zuvor Montecuccolli in den Himmel gelobt hatte.^^

Mich irritiert noch das Ende des vorletzten Teils. Wie kann Lohner die Muskeln und Sehnen der Space Marines sehen, wenn sie doch Servorüstungen tragen? Meintest du vielleicht, dass er es sich förmlich vorstellen könne. Oder tragen die Marines keine Servorüstung, was imo allerdings einer Erklärung bedürfte, da dies ja nicht der Regelfall ist.

Abseits davon zwei gute Teile.
 
Mich irritiert noch das Ende des vorletzten Teils. Wie kann Lohner die Muskeln und Sehnen der Space Marines sehen, wenn sie doch Servorüstungen tragen? Meintest du vielleicht, dass er es sich förmlich vorstellen könne. Oder tragen die Marines keine Servorüstung, was imo allerdings einer Erklärung bedürfte, da dies ja nicht der Regelfall ist.

Autsch, dass war wohl ein Fehler! :bottom:
Kaum zu glauben, dass der durch die Korrektur gekomme ist. Aber da habe ich eher nur auf die Grammatik geachtet.

Na gut, dann geht es jetzt weiter.
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6.) … liegt das Grauen
„Nur noch eine Stellung, ein Bunker, ein letzter Angriff Männer! Ich weiß, dass ihr ermüdet seid, dass ihr Alles gegeben habt. Nur noch eine kleine Anstrengung, und der Sieg wird Unser sein. Vorwärts! Für die Heimat! Für den Imperator! Für die Ehre! Folgt mir in die Unsterblichkeit!“
Generalfeldmarschall Ullrich von Horn in der entscheidenden Schlacht auf Autria M.34

Ein weiterer Raketeneinschlag ließ die Luft und die Wände erzittern. Montecuccoli kannte diese Art von Beschuss. Es war Unterstützungsfeuer, wie er es selbst so oft befohlen hatte, um den Angriff der eigenen Truppen zu unterstützten. Doch hier war die Lage anders. Diesmal waren sie es, die die Feuerwalze überstehen mussten. Durch den Ausfall der 3. Garde waren auch sämtliche Artilleriegeschütze verloren gegangen. Scheinbar hatten die „ahnungslosen Rebellen“ genügend Männer, die mit dem dementsprechenden Gerät umzugehen wussten. Montecuccoli lächelte bitter in der Gewissheit, dass er auch in diesem Punkt Recht behalten hatte. Weitere Treffer ließen den Raum erzittern. Von irgendwo weiter vorne ertönte ein Schrei. Ein Sanitäter erhob sich und eilte davon, um den Verwundeten zu helfen. Montecuccoli hoffte, dass es sich um nichts Schlimmeres handeln würde. Er hatte seine Spähtrupps rechtzeitig zurückgezogen, damit sie ebenfalls hier in Deckung waren. Zwar war deswegen für einige Minuten der Feindkontakt abgebrochen, aber angesichts des Raketenhagels war es die richtige Entscheidung.

Immerhin hatte der Feind keine andere Möglichkeit. Was sollte er schon machen, uns überraschen? Bei diesem absurden Gedanken überkam Montecuccoli ein Lachen, dass er sich nur mühsam verkneifen konnte. Denn trotz allem war die Situation nicht so einfach, dass der kommandierende Offizier vor seinen Männern loslachen konnte. Meine Männer! Diese Worte fühlten Montecuccolis Brust mit Stolz. Ein Teil von ihm wunderte sich darüber. War es nicht sein Ziel gewesen so schnell wie möglich Karriere zu machen? Und dennoch wurde ihm klar, dass er diesen Haufen hier, der ihn liebevoll-respektlos mit „Chef“ anredete, in der kurzen Zeit vermisst hatte. Die Foglers, die Klevers oder die einfachen Soldaten seines ehemaligen Regiments, die er durch einen Krieg zu Ruhm und Ehre geführt hatte. Ohne es zu merken, war auf Mitanni Sigma ein Band entstanden, dass sie untereinander verband. Sein patrizischer Stolz wollte ihm einreden, dass es keine Gemeinsamkeiten zwischen dem Sohn eines edlen adeligen Geschlechts und einem Bauernjungen gab. Doch wenn er ehrlich war, und ein Haus, das unter Feindbeschuss lag, war der richtige Ort dafür, dann musste er sich diese Tatsache eingestehen.

„Es wird schwächer!“ Montecuccoli fuhr bei dieser Bemerkung von Sergeant Quintillian aus seinen Gedanken auf. Der Space Marine war mit seinen beiden Gefährten ebenfalls im Raum. Montecuccoli war froh darüber. In dieser kritischen Phase war es gut, wenn einem die besten Krieger des Imperiums zur Seite standen. Es half vor allem der Moral der Männer. Und ohne eigene Artillerieunterstützung und schwere Fahrzeuge, brauchten sie alles, was sie kriegen konnten. Bei näherem Hinhören konnte sich auch Montecuccoli überzeugen, dass die Abstände zwischen den einzelnen Einschlägen sich vergrößerten. Sein Magen verkrampfte sich als er daran dachte, was dies bedeutete. Das feindliche Geschützfeuer verebbte langsam, bis es schließlich ganz aufhörte. Es war soweit! An der Tür erschien die Gestalt von Hauptmann Lohner. Montecuccoli hatte Lohner das Kommando über die vordere Linie übergeben. Der Hauptmann kam zu seiner Position und kniete sich hin, um dem General in das Gesicht zu blicken.

„Irgendeine Bewegung auszumachen?“ Lohner schüttelte den Kopf. „Bis jetzt kein Sichtkontakt.“ Der General registrierte die Meldung mit einem befriedigenden Nicken. Er spürte, wie er sich innerlich ein wenig entkrampfte. Anscheinend war der Feind doch nicht so gewieft, wie es zuerst den Anschein hatte. Ein erfahrener Befehlshaber hätte den Beschuss so koordiniert, dass die letzte Salve seine eigenen anstürmenden Truppen gefolgt wären. Zumindest hätte Montecuccoli das gemacht. Dadurch verhinderte man, dass sich die Verteidiger auf einen Bodenangriff vorbereiten konnten. Montecuccoli schwor sich, dass der Feind diesen Fehler teuer bezahlen würde. Doch er wusste auch, dass es trotzdem für sie nicht leicht werden würde. Montecuccoli erhob sich aus seiner Stellung. Augenblicke später folgten ihm alle Männer, indem sie ebenfalls aufstanden. Seine Männer fluteten in den vorderen Raum, wo inzwischen Geschütztrupps ihre schweren Waffen an den vorbereiteten Stellungen aufbauten. Der Raum war eine große Halle, welche die gesamte Vorderseite des Hauses ausfüllte, und über und über mit vergoldeten, barocken Stuckaturfresken verziert. Es war die typische Bauweise dieser Prunkgebäude. Das unterste Stockwerk bestand nur aus einer großen Halle, die für allerlei Aktivitäten, wie Handel und Repräsentation genützt wurde. Über eine weiträumige Stiege ging es dann zu den oben liegenden Stockwerken, in denen sich Büros oder sogar Wohnungen befanden.

Montecuccoli trat an ein Seitenfenster, in der sich noch zersplitterte Buntglasreste hielten, um das Nachbargebäude zu betrachten. Er hob eine Taschenlampe und gab mehrere Lichtsignale ab. Von dem Haus kamen ebenfalls Signale zurück. Gut! Scheinbar hatte man auch dort das Bombardement überstanden, um dem Feind einen warmen Empfang zu bereiten. Nun musste sich Montecuccoli darum kümmern, dass dies auch bei seiner Einheit der Fall war. Er drehte sich um und blickte in hunderte Augenpaare, die ihn erwartungsvoll anstarrten. Und dann konnte er es hören.

***


Zumindest etwas Gutes hatte der Krieg, dachte sich Lohner, als er mit seinen Männer auf den feindlichen Angriff wartete. Immerhin waren seine Flashbacks verschwunden, da sie durch die Realität eingeholt worden waren. Doch zum Weiterspinnen dieses Gedankengangs kam der Hauptmann nicht mehr. Aus der Ferne vernahm er einen seltsamen und undeutlichen Singsang der sich zusehends in seinen Verstand drängte. Die Melodie war verdreht und dennoch zugleich anziehend. Irgendetwas ihm versuchte ihm einzureden, dass sie eine Botschaft enthielt, die er um jeden Preis hören musste. Sie würde ihm die Wahrheit zeigen, nach der er sein ganzes Leben gesucht hatte. Lohner merkte, wie er sich immer weniger dagegen wehren konnte. Und was ihn am meisten erschreckte war die Feststellung, dass ein Teil von ihm genau das wollte.

***


Der Gesang wurde lauter und für einen kurzen Moment hatte Montecuccoli das Gefühl, einzustimmen und sich auf der Woge der Melodie davon treiben zu lassen. Halb in Trance begegnete er dem Blick von Quintillian. Die rot leuchtenden Augenschlitze des behelmten Sergeanten durchbohrten ihn und schienen bis in sein tiefstes Inneres zu blicken. Und sofort zerriss der trügerische Schleier und Montecuccoli erschrak über den Moment der Schwäche. Wo er vorher Schönheit in dem Singsang erblickt hatte, erkannte er nun eine abstoßende Verdorbenheit. Der Blick des Marine lag immer noch auf ihm, als sich der General schüttelte und dadurch die Realität wieder in alle ihrer Intensität auf ihn eindrang. Er blickte in die Runde und sah bei beunruhigend vielen seiner Männer ebenfalls einen verträumten Blick. Montecuccoli wusste, dass er nun handeln musste, wenn er sein Regiment retten wollte. Er riss dem Standartenträger die erwürdige Fahne ihres Regiments aus den Händen und pflanzte sie neben sich auf. Dann begann Montecuccoli mit voller Lautstärke zu sprechen, sodass ihn jeder der Soldaten hören konnte.

„Ihr Männer der 4. Garde, hört mich an! Beim Imperator hört mich an!“ Der letzte Satz hallte durch den Raum und Montecuccoli war selbst davon überrascht, wie stark seine eigene Stimme sein konnte. Doch es wirkte, denn viele der Soldaten erwachten aus ihrer Lethargie und blickten ihren Anführer an. Und von jenseits, aus der feindlichen Seite, drang ein unmenschlicher Schrei der Enttäuschung, der ihnen durch Mark und Bein ging. Trommeln setzten ein und unterstützten den monotonen Gesang, doch der Zauber war endgültig gebrochen. Dennoch wusste Montecuccoli, dass es jetzt mehr brauchen würde als den Namen des Imperators. Er verstärkte den Griff um die Fahnenstange und begann zu reden. „Männer der Garde hört mich! Hört mich an, Soldaten Autrias! Mein Leben lang stand ich, wie ihr, im Schatten meiner ruhmreichen Ahnen. All die Geschichten, die mir als kleiner Junge am heimischen Kaminfeuer über ihre Heldentaten erzählt wurden. Ihr kennt sie genauso gut wie ich. Und seit damals habe ich mich gefragt, ob es je reichen würde. Was konnte ich schon tun, um mich meiner Vorväter würdig zu erweisen, die an der Seite Ullrich von Horns kämpften? Ich bin nur ein einfacher Mensch, unvollkommen und voller Fehler. Wie kann ich denen gerecht werden, die zu Legenden wurden und sich den Feinden des Imperiums mutig und ohne Zaudern entgegenstellten?
Was ich auch tat, es schien nie genug zu sein! Wir sind verdammt! Verdammt dazu, die Söhne ruhmreicher Väter zu sein. Gemessen an ihren epischen Leistungen, durch die sie in die Annalen des Imperiums eingegangen sind. Doch ich sage: Ich bin geehrt! Geehrt heute unter euch zu stehen und an eurer Seite zu stehen. Der Gedanke hier mit euch zu kämpfen, erfüllt mich mit Stolz! Dies ist die 4. Garde! Ullrichs Leibregiment. Und ihr habt Sieg an Sieg auf diese Fahne geheftet! Eure Leistungen stehen denen unserer Ahnen um nichts nach!“ Montecuccoli hielt die Fahne hoch über seinen Kopf, so dass sie alle sehen konnten. „Ich für meinen Teil weiß nun, dass ich mich nicht mehr zu schämen brauche. Denn ich hatte das Privileg, euch anzuführen und mit euch gegen die grüne Flut zu kämpfen. Ihr habt standgehalten, auch wenn es oft aussichtslos erschien. So oft habt ihr euch zahlenmäßig weit überlegenen Feinde entgegengestemmt und am Ende den Sieg davon getragen. Deshalb sage ich euch: Haltet stand! Hier mit mir in unserer eigenen Heimat, unter den Augen der Statuen, die von den Heldentaten unserer Ahnen künden. Dies ist nicht ein weit entfernter Planet am anderen Ende der Galaxis, es ist unserer Heimat. Darum bitte ich euch, ich flehe euch an. Denkt an eure Freunde, an eure Familien! Wir sind die letzte Verteidigungsstellung, die letzte Bastion. Ich weiß nicht, wer unsere Feinde sind, noch kenne ich ihre Absichten. Doch sie bedrohen unsere Familien, unsere Heimat. Wir müssen sie aufhalten. Wie unsere ruhmreichen Ahnen haben wir die Gelegenheit, dem Gott-Imperator zu beweisen, dass dies ein ihm ergebener Planet ist. Wie unsere ruhmreichen Ahnen kämpfen wir um das Seelenheil unserer Heimat. Nova Autria ist Teil des Imperiums, seit den Zeiten Ullrich von Horns bis diese Galaxie in sich zusammen fallen wird.“

Die Autokanonen in den oberen Stockwerken begannen zu feuern. Ein stetiger Strom aus Leuchtspurgeschossen füllte das Feld vor ihnen. Montecuccoli beendete seine Rede und blickte in die Runde. Er sah in müde, erschöpfte Gesichter aber er sah auch den grimmigen entschlossenen Blick der Soldaten, und diese Erkenntnis beruhigte den General. Er rammte das Schlachtbanner des Regiments neben sich in die Schutthalde, sodass es Staub aufwirbelte und brüllte die letzten Worte seinen Männern zu um den lauter werdenden Gefechtslärm zu übertönen.
„Wer kämpft an meiner Seite? Wer hält mit mir stand?“ Aus mehren hundert Kehlen erschallte die Antwort und ließ den Raum erzittern. Auf Montecuccolis Gesicht machte sich ein grimmiges Lächeln breit, und er gab seine letzte Order vor dem unausweichlichen Gefecht. „ Bajonett aufsetzen!“ Mit einem Klirren setzten die Männer geübt ihre schwarzen, gezähnten Messer auf die Halterungen ihrer Gewehre. Major Fogler trat neben General Montecuccoli, der sich nun wieder der Front zugewandt hatte und stellte die Frage, die seit Gründung des Regiments immer wieder gestellt wurde. „Autrias Garde?“ Und wie ein Sturm kam aus hunderten Kehlen die trotzige, entschlossene Antwort: „Honoria et officium“


***
Mitaugor bleckte vor Erregung seinen Mund, sodass seine Metallzähne sichtbar wurden. Sofern sie jemand in dieser Dunkelheit überhaupt erkennen konnte. Wie war es nur soweit gekommen? Mitaugor hatte größte Mühe, nicht laut vor Wut loszubrüllen. Doch er hielt diesen jähen Gefühlsausbruch zurück. Nummer Eins hatte zwar garantiert, dass alle Sensoren auf der Route abgestellt waren, doch wie sicher war diese Aussage? Seine Untergebenen hatten ihm versichert, dass alles bereits stehen würde. All seine Ordern wären auf das Beste erfüllt worden. Diese speichelleckerischen Narren! Wie schnell hatte sich diese Aussagen als Fehleinschätzung erwiesen. Tief in dem riesigen Chaos Marine nagte der Zweifel, ob diese Misere nicht doch ein Komplott gegen ihn war. Auf jeden Fall würden Köpfe rollen! Mehr als die, der zwei unfähigen Führer, welche Mitaugor schon vor geraumer Zeit zur Strafe für ihr Versagen exekutiert hatte. Am meisten in Rage versetzte ihn der Umstand, dass sie ihrem Ziel doch so nahe waren! Doch die Pläne für dieses System waren veraltet. Eingezeichnete Durchgänge hatten sich als Sackgassen erwiesen und es gab Abzweigungen, wo es keine geben sollte. Voller Wut hatte er bereits über verschlüsselte Kanäle den Befehl gegeben, den Angriff vorerst einzustellen. Mehrere Stunden vergeudeten sie nun schon in dieser Dunkelheit tief unter der Erde.

Doch nun schien es, als würde es buchstäblich Licht am Ende des Tunnels geben. Der neue Führer stellte sich gar nicht so ungeschickt an, befand Mitaugor. Dieser kleine Mensch, dem der Angstschweiß herunterlief, weil er offenbar an das Schicksal seiner beiden Vorgänger dachte, hatte Bewegung in die Sache gebracht. Erstaunlich, wie Angst den menschlichen Geist beflügelte, dachte der Chaos Marine. Ein Prinzip, dass er sich merken würde, wenn er erstmal der Herr über diesen Planeten wäre. Als die Kolonne endlich wieder in Bewegung setzte und die Route mit dem eingezeichneten Weg auf dem Plan Deckungsgleich war, gab Mitaugor wieder über Funk den Befehl zum Angriff. Nachdem er dies getan hatte, konnte er sich ein boshaftes Lächeln nicht verkneifen. Das Ziel, auf das er Jahrhunderte hingearbeitet hatte, war wieder in Griffweite gerückt.
 
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Jenseits des Imperiums liegt Grauen!
Diesmal konnte Scaevola dem Gedanken nur zustimmen. Sorgenfalten machten sich auf seinem Gesicht breit. In letzter Zeit war dieser Satz immer und immer wiedergekommen, die Intervalle hatten sich verkürzt. War dies das Ende? Würde er nun wahnsinnig werden? Er hatte genügend Soldaten gesehen, die durch den Krieg in den Wahnsinn getrieben worden waren. Leere Hüllen, leblose Augen, beraubt all dessen, was sie zu einem menschlichen Wesen machten. Nur ganz nebenbei fand Scaevola, dass dies ein sehr unpassender Zeitpunkt dafür war, den Verstand zu verlieren. Umso mehr, als er den Soldat vor ihm zurückzog und anstelle des Kopfs einfach Nichts vorfand. Die Zeit schien sich auszudehnen und Scaevola wunderte sich, dass er bei diesem Anblick keinerlei Gefühlsregung ausmachen konnte. Doch etwas tief in ihm pulsierte und wurde immer stärker. Scaevola erkannte wie sich eiskalte Wut ausbreitete, einer riesigen Welle gleich, und er begrüßte sie. Alles andere wurde bedeutungslos. Seine Nasenflügel begannen, bei jedem Atemzug den er machte, leicht zu beben. Er hatte dies schon vorher erlebt. Auf Mitanni, jedes Mal vor einer Schlacht. Eigentlich hatte er gehofft, dass er das alles auf diesem verfluchten Planeten hinter sich gelassen hatte. Doch das Schicksal hatte ihm wieder einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Scaevola registrierte, wie die Soldaten hinter ihm ihn entsetzt anblickten, als sie den auflodernden Zorn in seinen Augen erkannte. Er lächelte bitter.

Sie waren gut vorangekommen auf der Zugangsstraße. Anscheinend hatte der Feind sich keine Mühe gemacht, die Stelle ausreichend zu sichern. Doch jetzt, keine vierhundert Meter vor dem Kasernengebäude waren sie auf Sperren und Barrikaden gestoßen. Das ganze Regiment war in einer Reihe aufgefädelt. Gruppen von Soldaten lagen hinter jeder nutzbaren Deckung und erwiderten das Feuer der Rebellen. Scaevolas Kompanie war nach vorne beordert worden, um den Angriff anzuführen. Mit all seiner Routine hatte er die Männer von Deckung zu Deckung geführt, und dabei größere Verluste vermieden. Bis auf den armen Jungen, der jetzt ohne Kopf vor ihm in seinem eigenen Blut lag. Noch mehr Laserstrahlen schlugen an der Hausecke ein und lösten Teile des Verputzes ab. Scaevola blickte nach hinten und sah in die Reihe seiner Soldaten, die entlang der Hausfront auf sein Signal warteten. Er wandte sich an seinen Funker.
„Geben Sie das vereinbarte Zeichen!“
Der Funker nickte und stellte mit einem nervösen Unterton in seiner Stimme den Kontakt zum Regimentsstand her. Er übermittelte die Koordinaten der Feindstellung, sowie die Position der eigenen Kräfte in der Bereitstellungszone. Für Scaevola eine Routine, die er schon hundertmal erlebt hatte, für seine Männer jedoch eine neue Erfahrung. Er konnte die Anspannung deutlich in jedem einzelnen der blutjungen Gesichter sehen. Waren sie wirklich so blutjung? Bei genauerer Betrachtung musste er feststellen, dass manche der Rekruten sogar älter als er selbst waren. Blutjung waren sie nur im Bezug auf die Erfahrung mit einem Krieg, einer Schlacht, die man selbst hautnah erlebt hatte. Eine Umstand, der sich sehr schnell ändern würde. Mit einer gewissen Befriedigung nahm Scaevola den lauter werdenden Pfeifton war, der sich über den bisherigen Schlachtlärm ausbreitete. Augenblick später hörte er das Grollen der Einschläge und spürte sogar ihre Druckwelle, die mit einer leichten Verzögerung und abgeschwächt durch seinen Körper wanderte. Ein seltsames Gefühl, das er das erste Mal erlebt hatte, als er auf der Akademie bei einer Übung Granaten hatte werfen müssen.

Scaevola hörte die zweite Salve herankommen und einschlagen. Wieder rollte die Druckwelle durch seinen Körper, dann gab er das Signal zum Angriff. Scaevola ließ zwei, drei Soldaten an sich vorbei und bog dann selbst um die Ecke. Mit gezogener Boltpistole rannte er los. Sie waren in Schlagdistanz und mussten es schaffen! Hinter ihm bogen immer mehr Soldaten um die Ecke und rannten auf feindliche Stellung zu. Vor sich sah er die Barrikade. Gute zwei Meter hoch schien sie aus verschiedensten Materialien hergestellt und war mehr eine Rampe, die sich quer über die Einfallsstraße nah Quellstadt legte. Vermutlich bestand sie aus Müll und weggeworfenen Gegenständen, den die Feinde in aller Eile zu dieser Höhe aufgestapelt hatten. Ein Zeichen für die wahren Probleme dieser Makropole. Irgendwo eine Barriere zu errichten war hier wahrlich kein großes Problem. Unrat und nicht mehr gebrauchte Gegenstände lagen auf den meisten Straßen dieser Stadt, bis hin zu verrosteten Fahrzeugen. Nur an den Prachtboulevards achtete die Verwaltung darauf, dass sie in Ordnung gehalten wurden. Die Viertel der armen Leute konnten nach der Meinung des hiesigen Administratums ruhig im Müll ersticken. Vielleicht war diese offensichtliche Ungerechtigkeit der Grund für die Revolte.
Scaevola schüttelte den Gedanken ab.
Er war Soldat der imperialen Armee, und solche Überlegungen waren der Grundstein für Ketzerei. Viel eher sollte er sich auf sein wahres Ziel konzentrieren. Die feindliche Stellung war nur noch fünfzig Meter entfernt. Die letzte Salve der Unterstützungseinheiten pfiff über ihre Köpfe und schlug ein. Zu kurz gezielt! Zwei der Geschosse trafen die Straße vor der Barrikade und sprengten Krater in sie. Die Betonteile wirbelten angetrieben durch die entstehenden Feuerbälle durch die Luft. Scaevola sah noch, wie vor ihm mehrere Männer von Brocken getroffen wurden, dann holte ihn ein Schlag von den Beinen.

Einige ewige Augenblicke hörte Scaevola nichts, während er auf dem Rücken lag und nach Luft rang. Dann breitete sich ein hoher Pfeifton in seinen Ohren aus, während etwas Flüssiges über seine Augen rannte. Unter Schock fasste er sich unter den verrutschten Helm an die Stirn und betastete die Wunde. Etwas, vielleicht ein Trümmerteil oder die Wucht der Explosion hatte ihn zu Boden geworfen und die alte Narbe aufplatzen lassen. Mühsam richtete er sich auf, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die verirrte Artilleriesalve hatte den eigenen Angriff zum Erliegen gebracht. Einige der vordersten Soldaten wälzten sich in ihrem eigenen Blut, andere hatten sich aus einem Reflex zu Boden geworfen, manche standen völlig perplex herum. Die gesamte Kompanie stand wie auf dem Präsentierteller! Scaevola brüllte seine Befehle, zumindest glaubte er das, doch alles was er selbst hörte, war dieses hohe Pfeifen. Plötzlich war sein Gehör jedoch wieder da.
„…periums liegt das Grauen!“

Nun verstand er die verwirrten Gesichter, die ihn anblickten. Er konnte es nicht glauben, dass gesagt zu haben. Es war wahnsinniges Gebrabbel, war er wahnsinnig? Hektisch blickte sich Scaevola um, doch sein eigenes Gewehr konnte er nicht finden. Alles was er sah, war ein Standard- Lasergewehr. Als er das beruhigende Gewicht der Waffe in seinen Händen spürte, fand er seine Fassung wieder.
„Vorwärts Männer“, brüllte er, und rannte auf wieder auf die Barrikade zu. Beschuss durch eigene Kräfte kam in einer Schlacht schon einmal vor. Nun hoffte er, dass man sich zumindest weiter hinten daran erinnerte, dass nur drei Salven abgemacht waren. Vielleicht hatte Scaevola in der Vergangenheit auch schon einmal einen Befehl gegeben, der dazu geführt hatte, dass versehentlich befreundete Kräfte attackiert worden waren. Doch es war etwas ganz anderes, diesen Fehler am eigenen Leib zu spüren. Die Konsequenzen waren verheerend. Mit einem wütenden Schrei auf den Lippen sprang Scaevola auf die Rampe und begann sie herauf zu klettern. Es war ihm egal, ob ihm jemand gefolgt war, oder der Feind oben wartete, um ihn mit einem gezielten Stoß wieder herunter zu befördern.

Oben angekommen musste Scaevola feststellen, dass er tatsächlich alleine war. Kein Feind war in unmittelbarer Reichweite und seine Männer folgten ihm, doch die ersten hatten noch einige Meter zurückzulegen. Scaevola blickte wieder nach vorne und erspähte den fliehenden Feind, rund dreißig Gestalten, die nicht durch den Beschuss gefallen waren. Scaevola kniete sich hin und legte an. Er spürte den kalten Metallrahmen an seiner Wange während er zielte und schoss. Ein Feind fiel zu Boden. Wieder und wieder feuerte der Hauptmann, während seine Männer ebenfalls die Barrikade erklommen und das Feuer eröffneten. Ein Strom von Soldaten ergoss sich über die ehemalige feindliche Stellung und strömte vorwärts. Rund um ihn feuerten Truppführer ihre Männer an, oder stürmten weiter mit ihnen vorwärts, dem fliehenden Feind hinterher. Von hinten konnte man das Aufröhren der Motoren hören, als die mechanisierten Truppenteile sich wieder vorwärts bewegten. Einige Soldaten hissten auf der Barrikade eine Fahne unter dem Jubel ihrer Kameraden.

Scaevola schoss wieder und wieder, bis die Energiezelle verbraucht war. Er warf die Waffe weg und zog seine Dienstpistole aus dem Halfter, sowie das Energieschwert, das ihm der Graf übergeben hatte, und das er an seinem Rücken befestigt hatte. Viele der Männer begannen bei einer imperialen Siegeshymne mitzusingen die irgendjemand angestimmt hatte. Das 78. PVS Regiment hatte seine erste Hürde genommen. Doch die hohen, grauen Mauern der Zentralkaserne, die sich drohend vor ihnen aufbauten, würden eine deutlich schwierigere Aufgabe darstellen.
***

Montecuccoli feuerte Schuss um Schuss mit seiner Pistole ab. Nach wie vor brach der Feind in Wellen über die Männer der 4. Garde herein. Der große Empfangssaal hatte sich in ein Schlachthaus verwandelt, der Boden war glitschig vom Blut der Gefallenen. Doch noch immer stand der General in der Mitte des Raums, das Regimentsbanner in seiner Hand. Major Fogler stand halbrechts vor ihm und deckte seine Seite mit gezücktem Säbel und Boltpistole. Rund um sie tobten die letzten Momente eines Kampfes, indem sich die Imperialen verzweifelt gegen den Ansturm der Feinde wehrten. Es war der dritte Frontalangriff in Folge, den die Gardisten zurückgeschlagen hatten. Doch Montecuccoli wusste, dass die folgenden Minuten die Entscheidung bringen mussten. Alle Reserven waren schon nach vorne beordert worden. Und der General konnte bereits wieder den Singsang hören, der jedem bisherigen Angriff vorausgegangen war. Weiter vorne in der Kampflinie reifen die Unteroffiziere ihren Trupps zu, sich auf den gegnerischen Ansturm vorzubereiten, und die schweren Waffen im über ihnen liegenden Stockwerk begannen wieder mit lang gezogenen Salven das Schussfeld vor ihnen einzudecken.

Die neue Angriffswelle der Feinde löste sich aus der gegenüberliegenden Häuserfront und trachtete danach, den breiten Prachtboulevard zu überqueren. Doch die breite Straße mit jeweils drei Spuren in jede Fahrtrichtung erwies sich als enormes Hindernis. Ungezählte Feinde starben beim dem Angriff, bevor sie die Mitte ereichten, wo ein Grünstreifen die beiden Fahrtrichtungen voneinander trennte. Selbst die großen Terrakottabehälter, in denen allerlei exotische Pflanzen aufbewahrt wurden, boten nur einen dürftigen Schutz. Die Geschosse der schweren Unterstützungswaffen der Imperialen zerfetzten die Behälter wie nichts. Die rettende Deckung erwies sich nun als trügerisch, da viele Feinde den Splittern der zerstörten Keramik zum Opfer fielen. Danach kam noch mal eine offene Fläche, die keinerlei Deckung bot. Doch wie viele Verluste der Ansturm auch mit sich brachte, es strömten immer mehr Feinde der Stellung der Autrianischen Garde entgegen.

Als die ersten Feinde den Eingang erreichten, wurden sie von einem Gewitter aus Geschossen und Laserstrahlen erwartet und sofort niedergemacht. Doch es brandete Welle um Welle an die verzweifelt kämpfenden Gardisten heran. Und der Abstand zwischen den feindlichen Parteien verkürzte sich jedes Mal, wenn das imperiale Feuer die vordersten Feinde zu Boden streckte. All dies spielte sich innerhalb weniger Sekunden ab. Die Fronten prallten mit solcher Gewalt aufeinander wie das Meer an einer Küste mit steilen, hohen Klippen. Der folgende Nahkampf war im wahrsten Sinne des Wortes mörderisch. Es war rohe Gewalt, jeder versuchte seinen Gegner und Aufbietung aller Kraft niederzustrecken. Der Krieg offenbarte sich hier in seiner ursprünglichsten, brutalsten Art. Sollten noch Jahrzehnte später schweißgebadet aus ihrem Schlaf aufschrecken, aufgrund ihrer Albträume.

Auch bei General Montecuccoli war dies so. Schweiß, fremdes Blut und andere Körperflüssigkeiten rannen über sein Gesicht. Bei jedem Schuss bockte die Boltpistole nach dem Feuern auf und er musste seine ganze Kraft einsetzen, um sie wieder unter Kontrolle zu bringen. Ein Rebell sprang aus dem Kampfgetümmel heraus, einen wilden Schrei auf den Lippen, um den General anzugreifen. Eine Kugel beendete seinen Versuch, indem sie seinen Kopf zersprengte. Blut und Fleischfetzen flogen durch die Luft. Montecuccoli schoss ein zweites Mal und zerfetzte das Bein eines anderen Feindes der gerade dabei gewesen war, einem knienden Gardisten den Todesstoß zu versetzen. Der Gardist bedankte sich kurz bei Montecuccoli mit einem Nicken und stürzte sich dann selbst wieder in das Getümmel. Ein weiterer Soldat wälzte sich in einem Handgemenge mit einem Gegner am Boden bis er die Oberhand gewann. Er packte den Kopf des Feindes mit seinen beiden Händen und ließ ihn so oft gegen den Boden krachen, bis sich sein Gegenüber nicht mehr rührte. Montecuccolis Pistole wanderte über die Szenerie und suchte nach einem geeigneten Ziel. Er fand es und ein weiterer Aufständischer fiel zu Boden mit einer klaffenden, rauchenden Brustwunde, aus der das Blut noch in Strömen heraus floss. Der Marmorboden war inzwischen glitschig vom Blut der Gefallenen. Mehr als einer der Kämpfenden verlor darauf sein Gleichgewicht und meist war damit sein Schicksal beschieden. Wer nicht von einem Gegner getötet wurde, wurde von Füssen zertrampelt, die auf die Gestrauchelten keine Rücksicht nehmen konnten. Fogler schlug mit seinem Schwert den Angriff eines Feindes beiseite, der General Montecuccoli gegolten hatte. Foglers Pistole beendete das Leben des Feindes mit drei gezielten Schüssen in Kopf und Torso.

Die Männer der vierten Garde verkauften sich teuer und forderten unter den Aufständischen einen hohen Blutzoll. Doch nach und nach wurden sie mit jeder neuerlichen Angriffswelle ein Stück weiter in das Haus zurückgedrängt. Montecuccoli ließ die Fahne los, halfterte seine Pistole, und zog ein Schwert für den unvermeidlichen Nahkampf, dass er mit beiden Händen fest umklammerte. Er hatte nie gedacht, dass er sein Leben ausgerechnet so auf seinem Heimatplaneten verlieren würde. Vielleicht in hohem Alter sterben, hoch dekoriert und im Kreis seiner Familie. Oder in einem fernen Teil der Galaxis beim Vollbringen einer Attacke, die so ruhmreich und ehrenvoll wäre, dass man noch in Jahrhunderten seiner gedenken würde. Doch hier, erschlagen von einem rostigen Metallstück, welches ein unbedeutender Rebell als Waffe verwendete, kam ihm als Verschwendung seiner Talente vor. Wie unangemessen für ein taktisches Genie seines Kalibers!

Mit einem unmenschlichen Schrei auf den Lippen kam ein Gegner aus dem Kampfgetümmel herangestürmt. Montecuccoli verkrampfte innerlich, als er sich auf das Aufeinanderprallen mit seinem Kontrahenten vorbereitete. Doch es kam nie dazu. Eine Salve von Boltkugeln fegte den Feind zur Seite, wie ein kräftiger Windstoß einen Grashalm. Ein perplexer Montecuccoli starrte Sergeant Quintillian an, der mit seinem Bolter den Aufständischen getötet hatte. Der Astartes zog sein Kettenschwert, das durch das Betätigen der Einschaltrune surrend zum Leben erwachte.

„Vorwärts meine Brüder, zum Sieg für den Imperator!“
Die volle, starke Stimme des Marine übertönte den Schlachtenlärm und seinem Ruf folgend warfen sich auch die anderen beiden Astartes in den Nahkampf. Montecuccoli starrte wie gebannt auf den Kampf der drei Marines. Er hatte schon einiges an Kämpfen gesehen. Vollendete Nahkämpfer die sich meisterhaft auf die Handhabung ihrer Waffen verstanden. Doch nichts, was er bisher gesehen hatte konnte sich damit vergleichen. Montecuccoli hatte nie an all die Märchen und Geschichten geglaubt, die man über die Space Marines erzählte. Doch nachdem, was sich hier vor seinen Augen abspielte, war er bereit sie alle für wahr zu halten.

Die drei Marines glichen einer entfesselten Urgewalt. Dennoch schienen sie sich jederzeit unter Kontrolle zu haben. Montecuccoli hatte nie geglaubt, dass solch massige Gestalten zu einer solchen Geschwindigkeit und Beweglichkeit fähig wären. Doch Quintillian und seine beiden Ordensbrüder bewiesen ihm das Gegenteil. Ihre Bewegungen waren so schnell, dass das Blau und Weiß ihrer Servorüstungen zu verschmelzen schienen. Mit ihren Schwertern bahnten sie sich eine blutige Schneise durch die Masse der Feinde. Oft kam es vor, dass sie den Todesstreich so schnell ausführten, dass der Getroffene erst fiel, wenn sich der Marine schon dem nächsten Gegner zuwandte. Auch der Feind schien zu bemerken, dass ein Sieg nur über die Leichen dieser drei Krieger zu erreichen war. Denn das Gros der Rebellen wandte sich den Marines zu und umringte sie. Dutzende versuchten ihr Glück im Nahkampf, nur um sehr schnell leblos am Boden zu liegen. Andere feuerten mit Schusswaffen, doch entweder prallten die Geschosse an der Rüstung ab, oder die Astartes ließen sich die Treffer nicht anmerken. Montecuccoli war wieder einmal dankbar, dass die Marines auf ihrer Seite standen. Denn zu diesem Zeitpunkt hielten die drei Sons of Guillaume alleine den feindlichen Ansturm auf und gaben seinen angeschlagenen Männern die Möglichkeit, sich neu zu organisieren.

Das Zischen eines Energiesäbels in seiner Nähe ließ Montecuccoli aufschrecken. Er blickte in die Richtung des Geräusches und starrte in das entstellte, ungläubige Gesicht eines Feindes keinen halben Meter entfernt von ihm. Das Ende eines Säbels schaute aus seiner Bauchdecke heraus. Die beiden erhobenen Hände mit der Nahkampfwaffe, einem selbst gebastelten Schwert aus einem weggeworfenen Metallrohr, sanken in demselben Maß herunter, wie die Lebenskraft seinen Körper verließ. Montecuccoli blickte in das anklagende Gesicht von Major Fogler. Schlagartig überkam ihn die Erkenntnis.

„Verzeihen Sie, Fogler. Es ist nur, weil die Marines …!“
„Ich weiß Sir. Versuchen Sie aber am Leben zu bleiben.“
Der General wollte gerade etwas antworten, als sich ihnen Sergeant Quintillian näherte. Blut bedeckte weite Teile seiner Rüstung, die an mehreren Stellen ramponiert war. Tatsächlich hatten sogar zwei Geschosse ihren Weg durch das Keramit gefunden und Wunden verursacht. Doch Quintillian wirkte vielmehr, als ob ihn dies nichts ausmachen würde. Montecuccoli fand, dass der Astartes sogar recht zufrieden aussah. So wie ein Mann, der endlich seiner Berufung nachgehen konnte.
„Es ist vorbei“, sagte der Sergeant und wies mit einer ausladenden Geste seiner Hände auf das Schlachtfeld. Und tatsächlich war der Kampf vorbei. Die beiden riesigen Krieger standen über einer Szenerie des Gemetzels in der kein Gegner mehr auf den Beinen stand. Der Angriff war an der schier unendlichen Widerstandskraft der Space Marines zerbrochen. Montecuccoli wollte gerade antworten, als Kom -Soldat Johan Banér sich bei ihm meldete.
„Was ist denn?“, wollte der General wissen.
„Es ist das Kom-Netz. Es funktioniert wieder und ich habe jemanden an der Leitung, der unbedingt mit ihnen sprechen will.“
Als Montecuccoli fragte, wer das sei, hätte er mit jedem gerechnet, nur nicht mit der Person, die Banèr dann nannte.
„Es ist Hauptmann Scaevola, Sir!“
 
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Lohner betrachtete seine Hände und stellte fest, dass das Zittern langsam nachließ. Doch eigentlich zitterte immer noch sein ganzer Körper, selbst wenn es qualvoll langsam besser wurde. Muskeln und Nerven rebellierten nun mit wellenartigen. sich ausbreitenden Schmerzimpulsen gegen die vorhergegangene Überanstrengung. Doch all das war ihm im Moment herzlich egal. Denn eindrücklicher als die physischen Nachwehen waren die Bilder, die wieder und wieder vor seinem geistigen Auge abliefen. Es waren Szenen aus der letzten Phase des Nahkampfs gewesen. Er hatte zuvor schon an genug Schlachten teilgenommen, doch die Intensität des Kampfes war noch nie so stark gewesen. Er hatte keine Zeit mehr gehabt, um seine Pistole zu ziehen, nachdem er sein Gewehr lehrgeschossen hatte, als ihn schon der nächste Feind angesprungen hatte. Es war auch völlig egal gewesen, im Grunde hatte er diese Situation sogar begrüßt. Diese bösartige Stimme in ihm hatte sich danach gesehnt in Blut zu baden. Und angesichts dieser Erkenntnis war sich Lohner nicht mehr sicher, ob er nicht deswegen zitterte. Etwas hatte den Weg in sein innerstes Ich gefunden, und sich dort eingenistet. Etwas, und da war sich Lohner sicher, das der Imperator und Livia nicht gutheißen würden. Ein Schatten fiel auf sein Gesicht und er blickte auf. Eine hohe Gestalt in der Uniform eines Generals.
„ Hauptmann Lohner! Machen Sie ihre Männer bereit, wir rücken ab!“


***


Montecuccoli blickte Hauptmann Lohner nach, der zu seinen Soldaten eilte, um ihnen die Befehle weiterzugeben. Er hatte so unglücklich gewirkt, fand der General, etwas hatte Lohner offensichtlich bedrückt. Die Art von innere Pein die nicht eine Folgeerscheinung der Kämpfe war, wie Schockzustände, Müdigkeit oder Kriegstraumata. Nein, es war etwas anderes, auf das sich Montecuccoli keinen Reim machen konnte. Normalerweise hätte der General jemanden anderen statt Lohner nominiert. Für einen bevorstehenden Kampfeinsatz war es nicht ratsam, eine psychisch labile Person mitzunehmen.
Doch Montecuccoli wusste, dass er keine andere Wahl hatte.
Die Auswahl an Offizieren war knapp bemessen. Michaelis Klaren schwer verwundet, andere gefallen, vermisst oder nicht rechtzeitig vor den Kampfhandlungen eingerückt. Einer von der letztgenannten Gruppe hatte gerade vorher mit ihm Kontakt aufgenommen. Montecuccoli sandte ein Dankgebet zum Imperator, dass es Scaevola gut ging. Der Verlust eines weiteren guten Offiziers wäre kaum zu verkraften gewesen. Und Scaevola hatte wertvolle Informationen geliefert. Nach seinem Bericht über die Vorgänge in der Zentralkaserne, hatte der Verdacht des Generals erhärtet.
Das Chaos war hier auf Autria Nova!
Bei dem Gedanken befiel Montecuccoli Übelkeit. Das Chaos, der eingeschworene Erzfeind des Imperiums. Nun ergab vieles einen Sinn. Der koordinierte Widerstand und seine Dimension oder die Kommunikationsprobleme der Streitkräfte.

Montecuccoli war aufgrund seiner Geburt und Position schon von ähnlichen Vorfällen unterrichtet worden, im Gegensatz zu dem normalen Imperiumsbürger. Ein Umstand, den er nicht immer als vorteilhaft bezeichnete. Es begann meist als kleiner Aufstand, meist wegen der widrigen Lebensumstände. Am Ende stand jedoch die Schreckensherrschaft des Chaos, grässliche Mutationen, kollektiver Wahnsinn und die Ausübung unaussprechlicher Rituale. Ein Planet, einmal vom Chaos befallen, durchlief eine schmerzvolle Phase von reinigenden Kriegen durch das Imperium. Bei hoffnungslosen Fällen drohte sogar das vollständige Ende, der Terminatus.
Doch dieses Ende konnte er nicht zulassen! Dies war seine Heimat, die Heimat seiner Familie. Sollte es soweit kommen? Sollte er der letzte Spross einer ruhmreichen Dynastie sein. Der Überlebende, der einen kümmerlichen Rest von Flüchtlingen aus einem brennenden Planetensystem evakuierte? Nein! Dazu dürfte es unter keinen Umständen kommen, entschied Montecuccoli. Er gab den Befehl zum Abrücken und eine lange Reihe von Männer machte sich bereit für die nächste Schlacht.

***​

7.) Dafür geboren

Wenn dies das Ende war, sollte es wenigstens ein Ruhmvolles werden, befand Scaevola. Er stand im Eingang der Zentralkaserne. Hier hatte seine militärische Kaserne begonnen, hier würde sie vielleicht enden. Hier befand sich der entscheidende Wendepunkt seines Lebens, der Anfang und das Ende. Was von nun an kommen würde, lag schon lange nicht mehr in seiner Hand. Er hatte den Pfad des Krieges beschritten, das war ihm spätestens bei seiner formellen Verabschiedung aus der Offiziersanwärterklasse bewusst gewesen. Damals war ihm der Wahlspruch, den sein Oberausbilder vorgelesen hatte wie der blanke Hohn vorgekommen. Vizeleutnant Belisar, der Mann, den er über Alles zu hassen gelernt hatte. Ein Sinnbild für all das, was auf Novia Autria in seinen Augen schief lief. Brutal, unbarmherzig und selbstgefällig, so wie die herrschenden Adelsfamilien. Scaevola hatte damals den Eid nur halbherzig nachgesprochen, auch in dem Wissen dass sie von Sensoren des Kommisariats überwacht wurden und jedes Zuwiderhandeln ernsthafte Disziplinierung nach sich ziehen konnte.

Zumindest hatte Scaevola so gedacht, bis Mitanni Sigma. Mitanni Sigma hatte viel verändert. Scaevola war nun klar, dass er nicht mehr derselbe war. Alles hatte sich verändert, seine Familie, seine Heimat, und vor allem seine Einstellung.

Scaevola stand direkt unter der Inschrift, die über dem Tor eingraviert war, und auch der Leitspruch für seine Offiziersklasse gewesen war:
„Jenseits des Imperiums liegt das Grauen“ ein unbekannter Inquisitor

Darin lag die Wahrheit, wie Scaevola nun wusste. Er hatte das Grauen gesehen, dass außerhalb des Imperiums lag. Er hatte das Grauen gesehen, und standgehalten. Dafür war er geboren. Er war geboren, um ein Soldat des Imperators zu sein. Und Nichts anderes zählte mehr. Darin konnte Scaevola nun seine Hoffnung legen. Dieser Satz der ihn in den letzten Tagen gejagt hatte, war kein Makel. Es war nicht ein Zeichen dafür, dass er in den Wahnsinn abglitt. Es war die Erlösung aus seinem lebenslangen Dilemma. Scaevola spürte die Befreiung als er wieder und wieder diesen Satz flüsterte und dabei die Arme zur Seite ausbreitete. Dabei fiel sein Blick zum ersten Mal auf die Inschrift. Sein Blick verhärtete sich.

Die Inschrift und das Fresco waren besudelt worden. Die legendäre Gestalt des Ullrich von Horn war mit einer roten Flüssigkeit, vermutlich Blut, beschmiert. Einiges von der Flüssigkeit tropfte auf den Boden, wo sich schon eine kleine Lache gebildet hatte. Die eindrücklichen blauen Augen des Helden waren mit groben Werkzeugen entfernt worden, und starrten leer in die Ferne. Der Held ihres Planten, der großes Sohn Autrias war nun ein misshandelter, geblendeter Krüppel. Doch erschütternder war das, was mit der Inschrift geschehen war. Jemand hatte den letzten Teil des Satzes ebenfalls mit Blut durchgestrichen und etwas darüber hingeschrieben.
Jenseits des Imperiums liegt das CHAOS- UND IM CHAOS LIEGT DIE FREIHEIT.

Widerliche Zeichen waren daneben eingefügt, bei deren bloßen Anblick sich einem der Magen umdrehte. Scaevola spürte, wie in ihm eiskalte Wut aufstieg. Früher wäre es ein Grund zur Verzweiflung gewesen. Doch nun war es anders. Scaevola war anders. Diese Wut war ein Teil von ihm. Der Teil, der ihn befähigte, Schlachten zu schlagen und in Kriegen zu überleben, bei denen viele seiner Kameraden gestorben waren. Noch bedauernswertere ehemalige Veteranen waren von den Erlebnissen übermannt worden, und danach dem Wahnsinn verfallen. Nur er selbst hatte es überstanden. Wie viele waren es? Scaevola war sich nicht sicher. Er wusste nur eines, aber dass von nun an mit unumstößlicher Sicherheit. Dieser Teil von ihm, gegen den er sich so lange gesträubt hatte, war seine Rettungsanker. Das, was ihn davor bewahrt hatte so zu werden, wie all die bedauernswerten Kameraden. Es war kein Fluch, es war ein Segen.

Lärm riss ihn aus seinen Gedanken. Lärm, der nur von einem sich entwickelnden Gefecht stammen konnte. Scaevola betätigte die Einschaltrune und das alte, edle Schwert des Hauses Montecuccoli erwachte zum Leben. Fast schien es ihm, als hätte die Waffe ein Eigenleben, denn ihre Spitze zeigte intuitiv in die Richtung des Hofes, von wo der Lärm kam. Scaevola nickte grimmig. Wenn es dem Schwert nach Arbeit dürstete, würde es reichlich davon bekommen. Dann rannte er los. Dem Gefecht entgegen.

***

„Ich lebe für den Krieg, ich lebe nicht um ihn zu überleben.“
Refrain der Soldatenhymne Nr. 34

Tief unten in der dritten Ebene standen sie Reihe an Reihe. Wie gewaltige Ungeheuer kurz vor dem Sprung wirkten die massiven, schwarz lackierten Rhinos der Arbites. Es waren die einzigen gepanzerten Fahrzeuge, die Hauptmann Fogler auf die Schnelle hatte organisieren können. Es hatte zuerst einige Probleme gegeben, verständlicherweise, da niemand gerne seine Fahrzeuge einer fremden Einheit überlässt. Eine kleine Rivalität zwischen verschiedenen Abteilungen. Die vorgeschobenen Einwände hatten sich allerdings schnell aufgelöst, als sich General Montecuccoli in das Gespräch über Funk eingeklinkt hatte. Der Rang eines Generals war eben die ultimative Trumpfkarte bei internen imperialen Reibereien. Die Freigabe der Arbites war dementsprechend schnell gekommen. Natürlich würde man dem „sehr geehrten“ General die Fahrzeuge überlassen, einem „Helden der Nation“. Und nun standen sie da, und warteten auf ihren Einsatz.

Das tiefe Brummen ihrer im Leerlauf tuckernden Motoren bildete ein Hintergrundgeräusch, dass General Montecuccoli lautstark übertonen musste, als er vor den versammelten Männern eine kurze Ansprache hielt. Als er geendet hatte, begannen die Soldaten zügig in die bereitgestellten Rhinos einzusteigen. Montecuccoli selbst stieg in den zweitvordersten Transporter des Zuges ein, ebenso wie Sergeant Quintillian und seine beiden Schlachtenbrüder.

Die gewaltigen Motoren der Transporter heulten auf, so als wären die Maschinengeister erfreut darüber, dass es endlich losging. Mit einem heftigen Rucken beschleunigten die Rhinos und fuhren los. Der Fahrer von Montecuccolis Panzer fuhr, wie hatte es Fogler einmal ausgedrückt, militärisch. Das heißt, man wurde im Laderaum ganz schön durchgeschüttelt, besonders bei Beschleunigung oder Richtungsänderungen, die allesamt nur abrupt zu nennen waren. Es war nicht so, dass der Fahrer sein Gefährt nicht unter Kontrolle hatte - im Gegenteil! Man erkannte, dass es sich um routiniertes Personal handelte. Aber genau in diesem Detail lag auch nach Foglers Theorie eben der Hund begraben. Eben diese Routine und Erfahrenheit war auch der Grund für die manchmal tollkühn anmutende Fahrweise. Die jahrelange Zusammenarbeit mit ihrem Fahrzeug führte dazu, dass das Personal jeden Zentimeter seines Gefährts in und auswendig kannten. Sie wussten, was sie ihm zutrauen konnten, und was nicht. Das konnte dazu führen, dass die Passagiere mit Entsetzen feststellen mussten, mit welcher irrwitzigen Geschwindigkeit man gerade auf eine Kurve zusteuerte, bei der man unweigerlich sich überschlagen würde! Doch das Gegenteil war der Fall. Vielleicht waren die Fahrer sogar darauf hinaus, das Entsetzen der „Nicht-Eingeweihten“ zu sehen. Und das faszinierende daran war, dass alle Fahrer diese Fahrweise hatten. Munitoriumsbedienstete mit ihrem Laster, Panzermannschaften, Piloten der Flotte, einfach alle. Besonders hasste es der Adjutant des Generals bei Piloten von Fähren und bei denjenigen, die eine Valkyrie flogen. Bei allen Heiligen des Imperiums! Aber jedes Mal wenn sie zur Landung ansetzten dachte sich Montecuccoli immer, dass es der Pilot diesesmal übertrieben hatte. Sie würden wie ein ungebremster Stein aufschlagen. Doch es kam immer anders.

Vielleicht gab es ja im Imperium mit seinen unzähligen Kulten vielleicht ja wirklich einen „Fahrer-Kult“, exklusiv für die Lenker der großen Maschinen. Oberstes Ziel war es wohl, Entsetzen unter den Passagieren zu verbreiten. Zur Aufnahme musste man einen vollen Transporter nehmen und mit ihm eine Stunde fahren. Wenn danach alle Fahrgäste mit kreidebleichem Gesicht ausstiegen und sich mindestens drei von ihnen übergaben, war man vollwertiges Mitglied. Ein so absurdes Gedankenspiel, das Montecuccoli lächeln ließ.

Fogler, der dem General gegenüber saß, sagte etwas, dass jedoch im aufheulenden Motorengeräusch unterging.
„Was?“, brüllte Montecuccoli um dem Lärm des Panzers zu übertönen.
„Ich habe gesagt, nicht schon wieder ein erfahrener Fahrer“, brüllte Fogler zurück, der sich verzweifelt festhielt.
Montecuccoli, der sich ebenso energisch bemühen musste, nicht hin und her zu rutschen, warf seinen Kopf in den Nacken und lachte los. Er lachte los, während sich seine Kolonne einen Weg durch eine zerstörte und umkämpfte Stadt zu ihrem Ziel bahnte. Zur ultimativen Entscheidung.
 
Hm, der Adeptus Arbites ist eine unabhängige eigenständige Organisation. Kein General der PVS oder IA kann denen irgend etwas einfach so befehlen. Man kann sie auf offiziellen Weg um Amtshilfe bitten und auch darum, temporär dringend benötigte Transportkapazität für eine Mission zur Verfügung zu stellen. Aber so etwas einfach via Funk zu befehlen, ist einfach nicht drin. Da könnte ja jeder kommen.
 
Hm, der Adeptus Arbites ist eine unabhängige eigenständige Organisation. Kein General der PVS oder IA kann denen irgend etwas einfach so befehlen.

Da hast Du Recht, Nakago. Ich wollte einfach darauf hinaus, dass man einem hochdekorierten, im Aufstieg begriffenen Helden nicht einfach so einen Wunsch abschlägt. Montecuccoli ist im Moment gerade der Star. :elvis:
 
Hahaha, Montecuccolis Gedankenspiel im letzten Abschnitt ist ja mal überaus genial. Die ruchlosen Fahrer/ Piloten kenne ich zwar schon aus bspw. "Stargazer" von da Sista, aber so überspitz wie Montecuccoli hat es noch keiner ausgedrückt. Tatsächlich habe ich mitgechmunzelt.
Auch dass sich Scaevolas Zustand dahingehend wandelt, dass er doch nicht wahnsinnig wird, sondern eben zum "Krieger" (ungleich Soldat, aber das weist du ja). Ich denke diese Erkenntnis ist das beste, was man einem langgedienten Offizier wünschen kann (ausgenommen dem Ruhestand vielleicht😛)

Aber fuu, ich kreide mal wieder die Rechtschreibung an, weil's sonst nichts zu mäckeln gibt. Ein paar falsche Worte (Kaserne statt Karriere z.B.) haben mich am meisten gestört.

Nakagos Anmerkung kann auch mit dem offiziellen Fluff entkräften, denn wenn ich mich nicht irre, steht doch irgendwo dass der militärische Befehlshaber im Kriegs- oder Verteidigungsfall über alle Ressourcen verfügen darf. Das Imperium ist zwar ein Verwaltungsmoloch, aber auch auf Gehorsam errichtet. Selbst der penibelste Adept/ Munitorumsoffizielle wird einem General nicht widersprechen.
 
Hahaha, Montecuccolis Gedankenspiel im letzten Abschnitt ist ja mal überaus genial. Die ruchlosen Fahrer/ Piloten kenne ich zwar schon aus bspw. "Stargazer" von da Sista, aber so überspitz wie Montecuccoli hat es noch keiner ausgedrückt. Tatsächlich habe ich mitgechmunzelt.

Tja, Danke! Eigentlich sind das meine Gedanken, aus meiner Militär-Zeit. Das kommt halt dabei raus, wenn man jungen Bursche mit Uniform einen Laster in die Hand drückt.

Zu den Rechtschreibfehlern: Wenigstens habe ich "Kaserne" richtig geschrieben.🙄 Wo steht das? -Dann bessere ich es sofort aus.

Nebenbei, warum sagt den keiner was zu meinem Gassenhauer am Anfang. Ich muss noch ein wenig am Text teilfen, aber dann glaube ich, dass es sicher ein Top10 Hit wird :rock: