Kendo is like Fencing, but not stupid.
Ich hab mir gerade
https://www.youtube.com/watch?v=q8ukFqpmX-4 (Deutsche Meisterschaft 2014) angesehen, ich hab da fragen.
ist Kendo immer so Statisch?
Kendo ist nicht statisch, das was du meinst nennt sich Seme, dabei geht es darum, den Gegner schon vor der eigentlichen Attacke zu besiegen. Nur mit korrektem Seme kann ein Punkt gemacht werden, weil ein Punkt nur dann erreicht ist, wenn er mit vollem Körper und Geist erzielt wurde, anpieksen und zurück rennen gilt nicht. Es gibt auch keine "Defensive" wie beim Fechten.
Das Beantwortet auch:
Warum hört man auf zu anzugreifen wenn man noch nicht gewonnen hat, aber man nicht in der Defensive ist?
Weil ein Kampf nur 2 Punkte lang ist. Und man nur korrekte Treffer bekommt. Zudem, ist ein Ippon erzielt (mit allem drum und dran) wird der Punkt gegeben und der Kampf pausiert.
Und was ich mich am meisten Frage: Das Shinai ist Ersatz fürs Bokuto, welches Ersatz fürs Katana ist, Warum seh ich mehr Hiebe und kaum Schnitte?
Das liegt an Dir
😉 Die eigentliche Bewegung ist schon ein Schnitt, aber eben nicht wie mit einer Sense. Das macht sich z.B. dadurch bemerkbar, dass man nicht aus den Armen und Schultern schlägt, sondern mit dem ganzen Körper, und der eigentliche Schnitt mit dem Handgelenk vollzogen wird.
Die DEM ist auch nicht der beste Referenzpunkt, da sind Leute auf meinem Niveau dabei (ich selbst bin nicht im Landesteam weil ich die letzten Monate meine Zeit meinem Dr gewidmet habe, kenne aber alle Leute aus dem Video sehr gut, inkl den Kumpfs).
Bessere Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=Q4SHWXQBVL4
https://www.youtube.com/watch?v=qauGVFnR-Jw
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@Grimnok
auch dir danke für die Tipps!
wie ist denn das Training so? Ich will einen Sport der mich auch körperlich bisschen schlaucht u der vor allem nicht zu eintönig ist. Die stetige wdh. muss ja nicht eintönig sein, wenn sie sehr fordernd ist. Hab mir jetzt ein paar Dokus angesehen. Es ist unglaublich wie alte Menschen (70 aufwärts) die Jungspunde durch Erfahrung und Coolness überlegen sind. Zu den Jungspunden. Da sind ja in Wettkämpfen oft Millisekunden Unterschiede. Wie lernt man diese Schnelligkeit?
Ja also schlauch ist gut. Ich bin mittlerweile etwas "ruhiger" und kann meine Kraft einsetzen, aber bin nach jedem Training nass geschwitzt. Bei uns ist das Training so aufgebaut: 45 Minuten Kata mit Bokken, 15 Minuten Warmup, 30 Minuten Kirikaeshi und Uchikomi, 30 Minuten Techniken, 30 Minuten JiGeiko und KakariGeiko. Danach ist man schon tot, je nach eigenem Tempo.
Das was Du als Erfahrung und Coolness bezeichnest, geht eher unter Seme. Gute Kendoka/Kendojin können den Gegner lesen. Ich bin langsam selbst auf dem Weg dahin, wenn ich mit jemanden unter meinem Niveau kämpfe, kann ich schon an der Atmung und der Körperspannung sehen, wann der Angriff kommt und ihn unterbinden oder kontern. Dazu eben auch die Dominanz des anderen durch das was wir im Kendo "Druck" nennen, wirst Du erleben.
Das kombiniert sich dann mit der Schnelligkeit. Wobei Du da aus dem Wettkampfalter raus bist, die wirklich sehr schnellen Leute sind die, die mit 7 oder 8 anfangen und die erreichen diese Schnelligkeit zwischen vielleicht 18 und 25. Aber auch so kann man schnell werden, man muss nur oft genug trainieren und die Gesamtheit des ganzen Körpers erlernen. Oft ist es aber auch so, wenn z.B. es für den "Laien" aussieht, als hätten beide getroffen gleichzeitig und trotzdem sind die Schiedsrichter sich sofort einig, dass es nicht der Treffer war, sondern eben die Vorbereitung und das Seme besser waren.
Man kann Kendo zwar erklären, aber man muss es erfahren und lieben: Ich trainiere seit 10 Jahren, bin grade mit der Uni fertig und auf Jobsuche. Und das erst was ich bei jedem Jobangebot mache das ich finde ist zu schauen, ob es in der Stadt ein gutes Dojo gibt. Wenn nicht, bewerbe ich mich nicht.