Kampfkunst und Kampfsport

Da kommt es ganz auf die Sportart an.
Judo zum Beispiel lässt sich meiner Meinung nach gut ab 9/ 10 machen. Bei guter koordinativer Vorbildung auch vorher. Aber Sportarten mit Hebeln, Schlägen oder so mMn erst ab 12/13. Vorher passt einfach Koordination und auch Kognition noch nicht ganz.
Meiner Meinung nach!


Alles eine Frage des Trainings. 😉

Allerdings halte ich nichts davon Kindern Kampfsport beizubringen im Sinne von "Kampf" sondern nur als "Sport". Deswegen stimme ich druchaus zu, daß es egal ist was sie machen, hauptsache sie machen Sport und lernen sich zu bewegen und ihren Körper einzuschätzen.

Das höre ich auch immer wieder, vor allem von Eltern aus der KungFu-Gruppe von meinem Neffen. Und da sag ich ganz klar: wer das nicht will, muss sein Kind zum Fußball schicken. "Kampfsport" ist nunmal "KAMPFsport". Das eine ist mit dem anderen unumstößlich verbunden.
Natürlich gibt es aber hier auch Grenzen und sowas hier muss nicht unbedingt sein:

 
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Fußball ist der wahre Kampfsport mit dem höchsten Verletzungspotential. 😀

Bei den Muay Thai Kids muss man dazu sagen, dass die Eltern ohne das Preisgeld nichts zu beißen haben. das ist genug Motivation sich schon als Kind in den Ring zu stellen und seine Gelenke bis zum 20. Lebensjahr ruiniert zu haben.
Und zudem hat das hirnlose Schlagen und Treten keinerlei technischen Anspruch.

Nene, genau so schlimm wie die indischen Kinder, die Kobras reizen oder die Mamas, die ihre Töchter zum Schönheitswettbewerb schicken.
 
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Ich persöhnlich denke, dass das die Kinder selbst entscheiden sollten, ob sie es wollen.
Als Eltern kann man sie zu einem Probetrainning bringen und wenn es dem Kind gefällt und Spass macht, dann kann man über weiteres nachdenken.

Man sollte möglichst seinen Kind einige Optionen zeigen. Vor allem auch Dinge vorstellen, die man selbst nicht macht.
So als Beispiele Fussball, unterschiedliche Kampfsportarten, Tanzen, Musikinstrumente, Schach etc(mehr fällt mir gerade nicht ein).
 
Das höre ich auch immer wieder, vor allem von Eltern aus der KungFu-Gruppe von meinem Neffen. Und da sag ich ganz klar: wer das nicht will, muss sein Kind zum Fußball schicken. "Kampfsport" ist nunmal "KAMPFsport". Das eine ist mit dem anderen unumstößlich verbunden.

Das zur Kampfkunst und zum Kampfsport nun mal unauflöslich KAmpf gehört, stelle ich nicht in Abrede. Das heißt aber nicht, dass ich Knider, die noch in der körperlichen Entwicklung sind und auch geistig noch nicht so weit sind in einen Ring stelle und aufeinander einprügeln lasse. Aber das ist eigentlich auch ein Problem in jedem Wettkampfsport, incht nur Kampfsport. Viel zu ergeizige Eltern, die die Kindheit ihrer Zöglich auf dem Altar des eigene Ergeizes opfern.
 
Also ich hab als Kind 3 Jahre Judo gemacht (mit 7 ca. angefangen) und ich weis jetzt 20 Jahre später immernoch wie ich Falle ohne mir dabei die Knochen zu brechen, der eine oder andere Wurf sollte auch noch gehen.

Ansonsten hab ich hochgerechnet 8 Jahre American Footballerfahrung (Ja das ist an sich kein Kampfsport) wobei man sich da auch massiv körperlich mit anderen Menschen misst und auseinandersetzt, gerade auf den Posis die ich gespielt habe (D-End, Linebacker).... Gegen den Typischen Partyprügler kann man sich schon gut wehren, wobei ich sagen muss die beste Verteidung ist einfach so auszusehen als ob man sich wehren kann ^^ Gegen jemand der richtigen Kampfsport betreibt hat man aber wenig Chancen.... (Als ich noch in unserer Jugend gespielt hab war unsere Herrenmannschaft mal in Tcheschien und wurden da in eine Kneipenschlägerei mit ein Paar Boxern/Kickboxern verwickelt.. wie du Jungs danach aussahen brauch man glaub ich nicht erzählen) 😀

Ich würde super gerne eine Kampfsportart anfangen solange mein Körper noch halbwegs was taugt und hab das auch im Blick, nur bin ich echt noch am überlegen was am besten zu mir passt... Ausserdem muss ich sagen hab ich mich etwas gehen lassen die letzten 2 Jahre (seit ich kein AF mehr spiele) und bin gerade drauf und dran meinen Körper erstmal wieder halbwegs Fit zu bekommen.. (Fitness, Laufen, Ernährung).. Ja ich weis am besten sofort anfangen (sagt zumindest ein sehr Kampfsporterfahrener Freund von mir).. Aber ich muss sagen,.. ich brauch das erstmal für mich..
 
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Ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen was "Kampf" bedeuten soll. Wurde hier im Thread aber auch schon angesprochen.
Für mich ist das Kampf zu sehr mit Verteidigung bzw. dem "sich wehren können" belegt. Darauf würde ich bei (Klein-)Kindern eben nicht abzielen bzw. als Begründung für eine Kampfsportart vorbringen. Das Kinder durchaus "Wettkampf" lernen, finde ich gut, weil das eben für mich der "Sport" Teil beinhaltet. Eine Situation indem man sich körperlich in einem klaren Regelgerüst auseinandersetzt.

Die Kampfsportarten, für mich stellvertretend Judo, finde ich deswegen eben besonders weil dort der sportliche Wettkampf ein ganz bestimmtes Körpergefühl hervorbringt, sowohl für einen selbst, als auch für den Partner. Würde mich schon freuen, wenn meine Kinder sich für Judo statt Fussball entscheiden würden. Darin sehe ich den Unterschied und Reiz von Kampfsportarten.

Vielleicht ist das aber auch nur meine Prägung vom Judo heraus. Das wurde ja als Wettkampfsportart direkt entwickelt, deswegen ist vielleicht für mich der Gedanle auch so ausschlaggebend.

Grüße
 
Vielleicht ist das aber auch nur meine Prägung vom Judo heraus. Das wurde ja als Wettkampfsportart direkt entwickelt, deswegen ist vielleicht für mich der Gedanle auch so ausschlaggebend.

Eigentlich nicht. Es ist nur zum reinen Wettkampfsport geworden. Ursprünglich wurde es aus den traditionellen Kampfkünsten zur körperlichen Ausbildung der Jugend entwickelt. Das sich Kinder miteinander messen ist auch OK. Da hab ich auch nichts dagegen. auch nichts gegen Wettkampfsport per se. Aber wenn ich dieses Video sehe mit den beiden kleinen Mädels beim Cachefighting, dann ist da eindeutig was falsch gelaufen. Und ich kenne solche Eltern, die ihre Kinder extem anstacheln. Das hat nichts mehr mit spielerischem Kräftemessen zu tun. Kampfkunst hat für mich auch etwas mit Do zu tun. Und das bleibt dabei auf der Strecke. Es ist ein Unterschied, ob ich antrete um der Beste zu werden oder ob ich KAmpfsport/ Kampfkunst betreibe um Techniken zu meistern und mich immer wieder selbst zu fordern.
 
In meiner Jugend (bis 16 Jahren) habe ich Taekwondo aktiv betrieben (bis zur Dan-Vorbereitung).
Danach, nach einer längeren Pause, umgestiegen auf Ju Jutsu - ca. zwei Jahre.
Anschließend bzw. parallel zu Ju Jutsu aktiv in Kickboxen rein geschnuppert - ca. ein Jahr.
Danach voll und ganz dem Karate gewidmet - ca. drei Jahre.
Ergänzend hierzu Wing Chun trainiert; ca. 1,5 Jahre.
Aktuell, erneut nach einer längeren Auszeit, beschäftige ich mich seit ca. 2,5 Jahren der realistischen Selbstverteidigung Krav Maga und habe nun endlich eine Disziplin gefunden, die mich voll und ganz erfüllt.

Ich bin aus den unterschiedlichen Gründen viel herum gekommen. 🙂
Wegen Beruf, Familie und/oder einfach aufgrund der eigenen Interessenschwerpunkten, die sich über die Zeit geändert haben.
Auch habe ich meine Leidenschaft für asiatische Sportarten zum Beruf gemacht (www.budodan.de) und lebe meine Leidenschaft nicht nur im Rahmen des Sports aus.

Es gibt nicht DIE (beste) Kampfsportart und jeder muss seinen eigenen Weg und die passende Disziplin finden.
Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Manche machen mehr Spaß, manche weniger. - Zumindest war es bei mir der Fall.

In jedem Fall helfen sie in der Persönlichkeitsentwicklung, wie eigentlich fast jede Sportart. Daher kann ich es nur empfehlen, für klein, groß, jung, alt, dick und dünn, als Ergänzungssport und auch als Profisport (wird jedoch nicht so gut bezahlt, wie im Fußball).

Gerne beteilige ich mich an solchen Diskussionen, denn es gibt - auch heute noch - sehr viel Aufklärungsbedarf, gerade bei Eltern, älteren und etwas "unsportlichen" Menschen. Kampfsport ist kein Haudrauf- bzw. Asi-Sport. Athletische Voraussetzungen braucht man auch nicht unbedingt für jede Disziplin.

Ich freue mich daher auf weitere Antworten.
 
Hallo liebe Kampfsportfreunde,
ich bin 29 und möchte mit Kendo anfangen. Die Sportart fasziniert mich einfach. Kann man in meinem Alter noch damit anfangen, habt ihr tipps was man beachten sollte?

Pff...du kannst mit jedem Alter noch anfangen, sofern du nicht irgendwelche schwerwiegenden Einschränkungen hast. Erwarte nur nicht, dass es schnell zur Weltmeisterschaft geht und der Fortschritt so schnell ist wie bei einem Teenager. Du wirst körperlich mehr Zeit (und evtl. mehr Pausen brauchen) um dich drauf einzustellen, dafür geht evtl. monotones "Lernen" (Formen & Bewegungen, Taktik) schneller.

Worauf du achten solltest?
Such dir einen Verein, der:
I: Mehrere kostenlose Probetrainings erlaubt
II: Am Anfang keine eigene Ausrüstung voraussetzt, sondern Leihzeug hat
III: Keine übertriebene Kündigungsfrist hat (habe schon 6 Monate erlabt)
IV: Dir freistellt wo du deine Ausrüstung kaufst, (solange grob die Quali stimmt). Trainer dürfen Zeug anbieten (zu ihren Preisen) dich aber nie zwingen, ausschließlich bei ihnen gekaufte Ausstattung zu verwenden.
V: Dir soweit vertraut, dass Vertragsdetails von Anfang an veröffentlicht/Mitgegeben werden, nicht erst bei tatsächlicher anmeldung
Die fünf Punkte zeichnen einen seriösen Verein eigentlich aus und sind bei den meisten Vereinen, die in einem großen geprüften Verband sind eigentlich klar. Ansonst einfach mal ein paar Meinungen im Netz über den Wunschverein lesen.

Ansonst:
I: Wirkt der/die Trainer erfahren, arbeitet pädagogisch sinnvoll?
II: Ausreichend oft Trainingstermine und passende Zeiten für dich?
III: Genug Leute in allen Alters- und Fertigkeitsstufen? (Du brauchst bei den meisten Sachen Partner)
IV: Preis okay? Nicht vergessen, nach Rabatten für Studenten/Familien/Azubis usw. zu fragen.
V: Hast du nach ein paar mal Training noch Spaß dran?

Gilt alles für so ziemlich jeden Verein in den man mal will, kann, soll^^

Ps: Keine eigene Dusche ist ein echtes Manko in manchen Vereinen, heißt nämlich, dass du danach immer erstmal heim musst.
Bei ner Interdisziplinären Show von Kendoleuten gelernt: Bring von Anfang an dein eigenes Tuch für unter dem Helm mit....
 
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Hi, ich betreibe seit über 10 Jahren aktiv Kendo, und will nun auch was dazu sagen.
Erstmal halt Malk relativ recht mit den meisten Sachen.
Aber was ein eigenes Tuch unterm Helm angeht, das ist erstmal Nebensache. Rechne 6-9 Monate bis zur Rüstung, alles andere ist Humbug. In der Zeit hast Du was ein Tenugui angeht auch sicher schon was, das wird dir dein Trainer sagen können.
Generell solltest Du wissen, dass Kendo ein Zeit und Geldintensiver Sport (Rüstungen und so kauft man in DE in 2-3 bestimmten Shops, da hat eigentlich kein Trainer seinen eigenen Supply) ist, der dich aber nicht nur körperlich weiterbringt, sondern auch Disziplin, Geduld und Konzentration starkt schult. Dicke Muskeln bekommt man dafür nicht, sondern eher Reaktion und Geschwindigkeit.

Zwei Trainingseinheiten pro Woche sollten es schon sein, mein Trainer hat auch relativ spät angefangen (Mitte 20) und trotzdem noch den einen oder anderen Landestitel und Bundestitel geholt, aber eben auch viel trainiert.
Kendo an sich kann man dicke bis 70 machen.
Die Nürnberger kenn ich kaum, die müssten mal mehr rumreisen 😀 Inagaki-San ist aber sicher kein schlechter Trainier für den Anfang.
Wichtig ist auch, dass Du Dich im Verein wohl fühlst, ich habe 7 Jahre bei einem der "bekanntesten" deutschen Kendoka trainiert und bin mit ihm nicht so warm geworden, habe dann gewechselt und in den 3.5 Jahren seit dem extreme Fortschritte gemacht.

Kannst mich gerne auch noch weiteres fragen wenn Du Interesse hast.
 
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Ich hab mir gerade https://www.youtube.com/watch?v=q8ukFqpmX-4 (Deutsche Meisterschaft 2014) angesehen, ich hab da fragen.
ist Kendo immer so Statisch?
Warum in der Mensur des Gegners stehen bleiben?
Warum hört man auf zu anzugreifen wenn man noch nicht gewonnen hat, aber man nicht in der Defensive ist?
Und was ich mich am meisten Frage: Das Shinai ist Ersatz fürs Bokuto, welches ersatz fürs Katana ist, Warum seh ich mehr Hiebe und kaum Schnitte?
 
@Grimnok
auch dir danke für die Tipps!
wie ist denn das Training so? Ich will einen Sport der mich auch körperlich bisschen schlaucht u der vor allem nicht zu eintönig ist. Die stetige wdh. muss ja nicht eintönig sein, wenn sie sehr fordernd ist. Hab mir jetzt ein paar Dokus angesehen. Es ist unglaublich wie alte Menschen (70 aufwärts) die Jungspunde durch Erfahrung und Coolness überlegen sind. Zu den Jungspunden. Da sind ja in Wettkämpfen oft Millisekunden Unterschiede. Wie lernt man diese Schnelligkeit?
 
Kendo is like Fencing, but not stupid.
Ich hab mir gerade https://www.youtube.com/watch?v=q8ukFqpmX-4 (Deutsche Meisterschaft 2014) angesehen, ich hab da fragen.
ist Kendo immer so Statisch?
Kendo ist nicht statisch, das was du meinst nennt sich Seme, dabei geht es darum, den Gegner schon vor der eigentlichen Attacke zu besiegen. Nur mit korrektem Seme kann ein Punkt gemacht werden, weil ein Punkt nur dann erreicht ist, wenn er mit vollem Körper und Geist erzielt wurde, anpieksen und zurück rennen gilt nicht. Es gibt auch keine "Defensive" wie beim Fechten.
Das Beantwortet auch:
Warum hört man auf zu anzugreifen wenn man noch nicht gewonnen hat, aber man nicht in der Defensive ist?
Weil ein Kampf nur 2 Punkte lang ist. Und man nur korrekte Treffer bekommt. Zudem, ist ein Ippon erzielt (mit allem drum und dran) wird der Punkt gegeben und der Kampf pausiert.
Und was ich mich am meisten Frage: Das Shinai ist Ersatz fürs Bokuto, welches Ersatz fürs Katana ist, Warum seh ich mehr Hiebe und kaum Schnitte?
Das liegt an Dir 😉 Die eigentliche Bewegung ist schon ein Schnitt, aber eben nicht wie mit einer Sense. Das macht sich z.B. dadurch bemerkbar, dass man nicht aus den Armen und Schultern schlägt, sondern mit dem ganzen Körper, und der eigentliche Schnitt mit dem Handgelenk vollzogen wird.
Die DEM ist auch nicht der beste Referenzpunkt, da sind Leute auf meinem Niveau dabei (ich selbst bin nicht im Landesteam weil ich die letzten Monate meine Zeit meinem Dr gewidmet habe, kenne aber alle Leute aus dem Video sehr gut, inkl den Kumpfs).
Bessere Videos: https://www.youtube.com/watch?v=Q4SHWXQBVL4
https://www.youtube.com/watch?v=qauGVFnR-Jw

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@Grimnok
auch dir danke für die Tipps!
wie ist denn das Training so? Ich will einen Sport der mich auch körperlich bisschen schlaucht u der vor allem nicht zu eintönig ist. Die stetige wdh. muss ja nicht eintönig sein, wenn sie sehr fordernd ist. Hab mir jetzt ein paar Dokus angesehen. Es ist unglaublich wie alte Menschen (70 aufwärts) die Jungspunde durch Erfahrung und Coolness überlegen sind. Zu den Jungspunden. Da sind ja in Wettkämpfen oft Millisekunden Unterschiede. Wie lernt man diese Schnelligkeit?
Ja also schlauch ist gut. Ich bin mittlerweile etwas "ruhiger" und kann meine Kraft einsetzen, aber bin nach jedem Training nass geschwitzt. Bei uns ist das Training so aufgebaut: 45 Minuten Kata mit Bokken, 15 Minuten Warmup, 30 Minuten Kirikaeshi und Uchikomi, 30 Minuten Techniken, 30 Minuten JiGeiko und KakariGeiko. Danach ist man schon tot, je nach eigenem Tempo.
Das was Du als Erfahrung und Coolness bezeichnest, geht eher unter Seme. Gute Kendoka/Kendojin können den Gegner lesen. Ich bin langsam selbst auf dem Weg dahin, wenn ich mit jemanden unter meinem Niveau kämpfe, kann ich schon an der Atmung und der Körperspannung sehen, wann der Angriff kommt und ihn unterbinden oder kontern. Dazu eben auch die Dominanz des anderen durch das was wir im Kendo "Druck" nennen, wirst Du erleben.

Das kombiniert sich dann mit der Schnelligkeit. Wobei Du da aus dem Wettkampfalter raus bist, die wirklich sehr schnellen Leute sind die, die mit 7 oder 8 anfangen und die erreichen diese Schnelligkeit zwischen vielleicht 18 und 25. Aber auch so kann man schnell werden, man muss nur oft genug trainieren und die Gesamtheit des ganzen Körpers erlernen. Oft ist es aber auch so, wenn z.B. es für den "Laien" aussieht, als hätten beide getroffen gleichzeitig und trotzdem sind die Schiedsrichter sich sofort einig, dass es nicht der Treffer war, sondern eben die Vorbereitung und das Seme besser waren.

Man kann Kendo zwar erklären, aber man muss es erfahren und lieben: Ich trainiere seit 10 Jahren, bin grade mit der Uni fertig und auf Jobsuche. Und das erst was ich bei jedem Jobangebot mache das ich finde ist zu schauen, ob es in der Stadt ein gutes Dojo gibt. Wenn nicht, bewerbe ich mich nicht.
 
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Und was ich mich am meisten Frage: Das Shinai ist Ersatz fürs Bokuto, welches ersatz fürs Katana ist, Warum seh ich mehr Hiebe und kaum Schnitte?

Weil das heutige Kendo, bei all seiner beeindruckenden Geschwindigkeit, nichts mehr mit einem echten Schwertkampf zu tun hat. Das ist, genau wie Olympisches Fechten, ein Sport.

Kendo is like Fencing, but not stupid.
Aha.
Naja bei beiden versucht man recht selbstmörderisch in die Waffenreichweite des Gegners zu gelangen, um dann irgendwie einen Punkt zu ergattern. Der eine mit Hieb, der andere mit Stich. 😀
 
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Kendo is like Fencing, but not stupid.

Kendo ist nicht statisch, das was du meinst nennt sich Seme, dabei geht es darum, den Gegner schon vor der eigentlichen Attacke zu besiegen. Nur mit korrektem Seme kann ein Punkt gemacht werden, weil ein Punkt nur dann erreicht ist, wenn er mit vollem Körper und Geist erzielt wurde, anpieksen und zurück rennen gilt nicht. Es gibt auch keine "Defensive" wie beim Fechten.
ALso zählt nur was "schön" ist?
Was bringt es mir wenn ich beim versuch einen "schönen" Treffer zu landen "dreckig" getroffen werde?
Das ist für mich zu "Ritualisiert" ein Treffer ist ein Treffer.

Für mich ist Defensive wenn ich gerade nicht in der Offensive bin, dh gerade schläge auf mich ein Prasseln die ich Blocken oder denen ich ausweichen muss in dem ich zurückweiche -> aus der Mensur gehe.

Das Beantwortet auch:

Weil ein Kampf nur 2 Punkte lang ist. Und man nur korrekte Treffer bekommt. Zudem, ist ein Ippon erzielt (mit allem drum und dran) wird der Punkt gegeben und der Kampf pausiert.

Aber bis der Treffer erzielt ist ist direkt vorm Gegner stehen und nichts tun dämlich. Klar man kann abwarten und den Gegner agieren lassen um zu reagieren aber das doch nicht in einer offenen Position

Das liegt an Dir 😉 Die eigentliche Bewegung ist schon ein Schnitt, aber eben nicht wie mit einer Sense. Das macht sich z.B. dadurch bemerkbar, dass man nicht aus den Armen und Schultern schlägt, sondern mit dem ganzen Körper, und der eigentliche Schnitt mit dem Handgelenk vollzogen wird.
Die DEM ist auch nicht der beste Referenzpunkt, da sind Leute auf meinem Niveau dabei (ich selbst bin nicht im Landesteam weil ich die letzten Monate meine Zeit meinem Dr gewidmet habe, kenne aber alle Leute aus dem Video sehr gut, inkl den Kumpfs).
Bessere Videos: https://www.youtube.com/watch?v=Q4SHWXQBVL4
https://www.youtube.com/watch?v=qauGVFnR-Jw



Ich führe mein Schwert auch nicht wie eine Sense. Aber dieses "mit einem Zeigestock auf den Kopf hauen" ist kein Schnitt sieht man in der zeitlupe gut keine zieh oder Schiebbewegung.