Kampfkunst und Kampfsport

Hast du denn den Vergleich zum Training mit einer richtigen Stahlklinge? 😉

Klar kannst du das Ding in den Schlagkanal des Gegners halten, damit hast du dann theoretisch auch pariert. Aber im richtigen Schwertkampf gibt es viele Paraden, bei denen du weich bleibst und/oder dein Schwert zum Stich in die gegnerische Klinge hinein windest. Das kann ich mir mit einer Polypropylen-Klinge nur schwer vorstellen, da sie dafür einfach viel zu dick ist.

Also ja, ich hab auch schon mit ein paar echten Schwertern umhergeschwungen, jetzt gerade fallen mir 3 spontan ein, einmal ein Gladius, was ein Klassenkamerad für ein Schulprojekt geschmiedet hat (wir hatten ein halbes Jahr Zeit und ich wollte eigentlich was zum Thema Modellbau oder Tabletop machen, aber dann wurde mir Schiller aufgezwungen), das war natürlich kein Meisterwerk aber es war ganz gut, weil es eben auch traditionell hergestellt wurde und es sah auch echt klasse aus und hatte immerhin die Balance, das zweite war ein selbstgeschmiedetes Piratenschwert, so ein Säbel wie aus Fluch der Karibik, sah nicht ganz so gut aus aber lag perfekt in der Hand und ich habe mit den Gedanken gespielt dieses Meisterwerk zu kaufen, und ein Freund von mir hat ein ungeschliffenes Bastardschwert, liegt genau so gut in der Hand und wiegt genau so viel wie meins aus Poly, ist sogar genau so lang, aber schlagtechnisch habe ich da keinen Unterschied bemerkt.

Ich sags mal so; Polypropylen ist nicht schwieriger oder leichter zu handhaben als ein dünnes Stahlschwert; Es ist einfach nur anders. Zumal dünnere Klingen sich wegen geringeren Luftwiderstand viel besser schwingen lassen, aber sonst habe ich noch garkeine Schwierigkeiten gehabt die bei Stahlschwertern so viel anders waren. Das mit den Hineinwinden habe ich schon mit Stäben und Stöckern in der 5. Klasse hinbekommen. Es ist nicht unmöglich, es ist wie gesagt nur ganz anders.
Genau wie ein Katana, ein Langschwert oder ein Bastard, auch wenn sie in etwa gleich lang sind (ja, der Bastard ist der längste von den 3), führen sie sich alle verschieden.
Ich finde die Kunst liegt vor allen darin, mit jeder Waffe umgehen zu können. Stäbe und Speere kann ich auch ein wenig, am liebsten wäre mir ja eine Kriegssense, halb Krummschwert, halb Speer, das wäre für meine Handhabung optimal.
Alle Waffen sind irgendwo verschieden und jeder Kämpfer hat seine persönlichen Favoriten, aber am Ende ist es immer nur ein Stück Stahl, von daher darf man in der Not nicht wählerisch sein, vor allen wenn man im Ernstfall die Waffe verliert oder sie eines Tages kaputt geht, dann sollte man immernoch eine andere Waffe führen können, falls man die alte nicht erstetzt bekommt.
 
Mister Shaiki-san-chan

1. Selbst geschmiedete Schwerter "vom Kollegen" sind keine echten Schwerter.
In Fachkreisen spricht man da von einem "SLO", einem "sword-like-object". Das sieht wie ein Schwert aus, hat aber nicht die Eigenschaften einer richtigen Waffe. Da dein Kollege aber nicht weiß, wie man sowas benutzt, wird er wahrscheinlich auch nie auf richtiges Ergebnis kommen. 🙂

2. Wie BlackOrc schon richtig sagt. ist vor allem die Bindungsarbeit mit einem echten Schwert mit keinem anderen Trainingsgerät simulierbar. Polypropylen-Schwerter sind zwar nett, aber einfach keine echten Schwerter und damit wird die Technik verfälscht.

3. Ich weiß nicht, obs dir aufgefallen ist, aber dies ist ein Thread für seriöse Kampfkunst. Das was du da beschreibst gehört für mich in die Kategorie: Hinterhof-Gekloppe-mit-Freunden. Kenn ich, macht durchaus Spaß, hat aber meiner Meinung nach hier überhaupt nix zu suchen. Sonst hole ich noch meine Grundschul-Rangeleien aus der Kiste. 😉


@ Sumo
Da habt ihr noch einen lustigen Typen! 😀


Ich würde das gerne Sumo trainieren, aber in Deutschland findet man nix. Hab mal eine Berliner-Truppe angeschrieben, aber die melden sich nicht. Komisch das Ganze...


Was ich total vergessen hab: ich hab im November ein Schnupperseminar zum chinesischen Ringen (Shuai Jiao) am Laufen. Ebenfalls reiner Standkampf und ursprünglich fürs Schlachtfeld gedacht, wie beim Sumo. Sehr explosiver Sport und vor allem sehr interessant! Da das ganze relativ günstig geworden ist, lohnt sich der Besuch. 😉

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Na gut, gebe ich auch mal meinen Kampfkunst Senf dazu.

Habe in meinen 40Lebensjahren schon alles ausprobiert.

Ersthaft Trainiert:
3Jahren Pekiti Tirsha Kali/WT
1Jahr Judo
9Jahren Bujinkan Ninjutsu
1Jahr Europäische Fechtkunst (Langschwert)

Beim Judo habe ich mir das Knie verletzt.
Beim Ninjutsu den Ellenbogen und ein paar Finger.
Meistens in der Anfangszeit.

Darum rate ich hier allen zu guten Aufwärmen und den Anfängern
es nicht zu übertreiben.

Aikido habe ich zweimal vergeblich versucht zu trainieren.
Ich kam einfach nicht zurecht damit.
Das hat mich zu sehr an Schwangerschaftsgymnastik erinnert.
Es kann mir auch niemand erzählen, dass er sich mit Aikido gut
gegen Angreifer wehren kann.
Nimmt man ihm den Raum zum bewegen oder steht stabil ist das System gebrochen.

Beim Thaiboxen ist wenigstens mein verspannter Nacken freigerüttelt worden.


Von Bujinkan Ninjutsu bin ich immer noch sehr überzeugt.
Natürlich braucht es einen fähigen Trainer (laufen viele Scharlatane in D herum)
Es ist ein sehr umfangreiches und auch Intellektuell forderndes System.

Im Moment bin ich eher lässig drauf und versuche dem alten Europäischen Schwertkampf auf den Grund zu gehen.

Habe schon viel erlebt und Erfahrungen mit Vielen Systemen und Trainern gemacht. Nicht nur in meiner Region.
Wenn jemand einen Rat Braucht, meine PM Box ist für euch offen.
 
Hallo
Aikido habe ich zweimal vergeblich versucht zu trainieren.
Ich kam einfach nicht zurecht damit.
Das hat mich zu sehr an Schwangerschaftsgymnastik erinnert.
Es kann mir auch niemand erzählen, dass er sich mit Aikido gut
gegen Angreifer wehren kann.
Nimmt man ihm den Raum zum bewegen oder steht stabil ist das System gebrochen.

Ich denke, dass hängt extrem vom Dojo ab. Also ich mache seit 4 Jahren Ki-Aikido und habe sehr viele unterschiedliche Arten von Aikido in der kürze der Zeit gesehen.
Da wo ich regelmäßig trainiere gibt es 2 Lehrer, der eine hat Judo früher gemacht und JuJutsu unterrichtet er neben Aikido auch, daher her recht Körper betont und erklärt auch viel was andere Kampfkünste so für Angriffe/ Techniken machen. Der andere kommt vom Kendo und achtet daher viel darauf in den Angriff direkt hinein zu gehen.
Hängt also sehr stark vom Lehrer ab.

Außerdem was du bisher so getrieben hast/treibst ist eher Kampfsport, also teilweise auch Wettbewerb und freier Kampf.
Solche Elemente sind überhaupt nicht Bestandteil von Aikido, da Kampfkunst. Es geht hier mehr darum Prinzipien zu verstehen und umsetzen zu können als sich zu verteidigen.

"Raum zum Bewegung nehmen"- Warum sollte mich das stören? Klar wenn man zur Zeit ausweichen will, geht es nicht. Aber ich kann immer an deine Seite treten. Du willst ja mit deinem Angriff mir nah kommen und wenn ich dir entgegen komme widerspricht es nicht deinen Angriff. Wenn du zurückweichst gibst du deinen Angriff auf und bist Verteidiger.

"steht stabil" Also wenn jemand stabil steht würde ich einfach wegrennen, alles andere wäre ein Angriff. Falls du meinst, dass du mich festhältst und stabil stehst, bist du über deine Hände führbar solange du festhälst. Andernfalls wenn du aus der Bewegung angreifst stehst du ja solange du dich bewegst ja nicht stabil und damit würde ich einfach weiterführen bis zum Boden, da darfst du dann dich gerne stabilisieren.
 
Schwangerschaftsgymnastik...:lol:

Historisches Fechten, Fallout Boy? Deutsche Schule?


Außerdem was du bisher so getrieben hast/treibst ist eher Kampfsport, also teilweise auch Wettbewerb und freier Kampf.
Solche Elemente sind überhaupt nicht Bestandteil von Aikido, da Kampfkunst. Es geht hier mehr darum Prinzipien zu verstehen und umsetzen zu können als sich zu verteidigen.

Zu allererst möchte ich sagen, dass der Begriff "Kampfkunst" nicht künstlich von tatsächlicher Anwendung getrennt werden sollte, auch wenn man das heute so macht. 😉
Zumal das "Prinzipien verstehen" wirklich kein Patent des Aikido ist sondern immer die grundlegende Eigenschaft für einen Kämpfer bildet und wird in allen Kampfsystemen geübt (ich denke, das liegt auf der Hand). Die Frage ist wirklich, ob Aikido, wenn es denn eher weniger die Fähigkeiten zur Verteidigung schleift, als vielmehr eine martialische Körperschule ist, überhaupt noch "Kampfkunst" genannt werden darf.

Für mich ist Aikido, in der Methode, sehr verwandt mit dem Boxen: man nehme einfach einen ganz speziellen Teil innerhalb der Fähigkeiten, die man im Kampf braucht und treibt ihn bis zur Spitze. Das heißt, man hat Spezialisten in einem sehr begrenzten gebiet, beim Aikido wäre das eben die Weichheit und Kontrolle des Körpers, sowie die Übernahme vom Kräften. Letztendlich um aber kämpferisch fähig zu sein (da sollte man sich keinen Illusionen hingeben) reicht das nicht aus, um wirklich "Kampf" als Prinzip zu verstehen. Man muss kämpfen. Da führt nichts drum herum. Und dazu gehört eben mehr, als nur seine Fäuste zu benutzen oder ständig zu versuchen, die Kräfte des Gegners zu weiter zu leiten.

"steht stabil" Also wenn jemand stabil steht würde ich einfach wegrennen, alles andere wäre ein Angriff. Falls du meinst, dass du mich festhältst und stabil stehst, bist du über deine Hände führbar solange du festhälst. Andernfalls wenn du aus der Bewegung angreifst stehst du ja solange du dich bewegst ja nicht stabil und damit würde ich einfach weiterführen bis zum Boden, da darfst du dann dich gerne stabilisieren.
Viel zu akademisch.
Der Unterschied zwischen z.B. Aikido und Ringer ist, dass beide dasselbe machen, aber Letzerer machts gegen einen unwilligen Gegner und kalkuliert auch unter anderem die Stärke seines gegenüber ein. Die Art und Weise wie Aikido trainiert wird, kann und wird nie die Gewalt und Aggressivität eines echten Angriffs reflektieren und ist einfach zu künstlich, man schaue sich nur mal die Sumo-Videos an. Das machen gewöhnliche Kampfsportarten deutlich besser.
Nach 20 Jahren Kampfsport und Kampfkunst Erfahrung, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass die wichtigste aller Fähigkeit der Stand ist. Das hat schon Meister Liechtenauer im Mittelalter gepredigt, als er über die Fechtkunst mit dem Langen Schwert schrieb.


So, ich hab jetzt nochmal über meinen Post geschaut und es riecht enorm nach Aikido-Bashing....das ist mit Sicherheit nicht meine Intention. Wer Spass dran hat, solls machen, whatever floats your boat, schlecht ist es bestimmt nicht. 🙂
Es geht mir nur um die Einordnung des Aikidos als sinnvolles SV-Training. Und das ist es meiner Meinung nach definitiv nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu allererst möchte ich sagen, dass der Begriff "Kampfkunst" nicht künstlich von tatsächlicher Anwendung getrennt werden sollte, auch wenn man das heute so macht. 😉
Zumal das "Prinzipien verstehen" wirklich kein Patent des Aikido ist sondern immer die grundlegende Eigenschaft für einen Kämpfer bildet und wird in allen Kampfsystemen geübt (ich denke, das liegt auf der Hand). Die Frage ist wirklich, ob Aikido, wenn es denn eher weniger die Fähigkeiten zur Verteidigung schleift, als vielmehr eine martialische Körperschule ist, überhaupt noch "Kampfkunst" genannt werden darf.


Also das Kampfkunst nicht davon getrennt werden kann ist klar. Nur liegt ein Schwerpunkt von Kampfsport für mich auch mehr darin Abfolgen zu üben. 100 mal Faustschlag als Beispiel. Sowas machen wir nie im Aikido. Also das man bei Thaiboxen rumphilosophiert kann ich mir nicht vorstellen^^.
Das hast du vollkommen falsch verstanden, Aikido hat seine Begründung im Schwert, man lernt erstmal seinen Körper kennen, dann macht man Techniken mit Partner um Raum und Timing kennenzulernen. Als letztes versucht man das Gelernte auf das Schwert zu übertragen. Wenn man Grundlagen für Schwertkampf hat, kommt der 1. Dan.
Die darauffolgenden Prüfungen gehen, dann zum größten Teil um Schwert und Stock.
Ich denke von allen Disziplinnen hat wohl doch der Schwertkampf am ehesten das Wort Kampfkunst verdient und damit auch Aikido.

Der Vergleich mit dem Boxer hingt dermaßen. Das wäre in etwa so als würde ich europäischen Schwertkampf mit Golf vergleichen. ^^
Ja die Idee amusiert mich.

Viel zu akademisch.

Ja das stimmt gehe auch noch zur Uni^^.

Der Unterschied zwischen z.B. Aikido und Ringer ist, dass beide dasselbe machen, aber Letzerer machts gegen einen unwilligen Gegner und kalkuliert auch unter anderem die Stärke seines gegenüber ein.
Nein, das beschäftigen mit unwilligen und stärkeren Gegnern ist ziemlich wichtig im Aikido.

Die Art und Weise wie Aikido trainiert wird, kann und wird nie die Gewalt und Aggressivität eines echten Angriffs reflektieren
Da gebe ich dir recht, aber welche Kampfsport kann das schon?

und ist einfach zu künstlich, man schaue sich nur mal die Sumo-Videos an. Das machen gewöhnliche Kampfsportarten deutlich besser.
Nö sehe ich nicht so. Gerade wenn mal aus anderen Schulen welche da sind, können wir ganz gut mit denen umgehen. Meistens tuen sie sich nur weh, wenn sie was aus ihrer Art mit einbringen.

Nach 20 Jahren Kampfsport und Kampfkunst Erfahrung, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass die wichtigste aller Fähigkeit der Stand ist. Das hat schon Meister Liechtenauer im Mittelalter gepredigt, als er über die Fechtkunst mit dem Langen Schwert schrieb.
Sorry, das wohl falsch rübergekommen der Stand ist extrem wichtig ohne Frage. Aber ich dachte er meint mit stabil stehen, stehen zu bleiben und mit Kraft den anderen am Weiterbewegen hindern. Ja klar ich mache, das nur seit 4 Jahren. Ich fand einfach nur, dass Fallout_Boy nicht aufgrund seiner kurzen Besuche einen ganzen Sport verurteilen darf. Du hast wahrscheinlich auch den Namen Kraft dann in anderen Foren. Den habe ich nämlich schonmal bei europäischen Schwertern gelesen.

So, ich hab jetzt nochmal über meinen Post geschaut und es riecht enorm nach Aikido-Bashing....das ist mit Sicherheit nicht meine Intention. Wer Spass dran hat, solls machen, whatever floats your boat, schlecht ist es bestimmt nicht. 🙂
Es geht mir nur um die Einordnung des Aikidos als sinnvolles SV-Training. Und das ist es meiner Meinung nach definitiv nicht.

Kein Ding ist doch mal spannend seine Gedanken zu formulieren. Lernt man auch was von^^.
Tut mir leid das sagen zu müssen europäischer Schwertkampf ist auch keine Selbstverteidigung oder nicht?! 😉

PS: Vielleicht sollte ich Anmerken, dass ich europäischen Schwertkampf mag und in den nächsten Jahren, da selbst einsteigen will. 😀
 
Hi, also ich hab an euch mal eine Frage. Ich interessiere mich schon recht lang für Kampfsport, hatte aber nie eine Möglichkeit in meiner Nähe eine Schule zu finden. Jetzt ziehe ich bald um und hätte dort gleich drei zur Auswahl welche mich interessieren würden. Judo, Wing chun und Boxen wäre zur Auswahl an Schulen. Nur hab ich keinerlei Vorkenntnisse und aus irgendeinem Grund besitzen viele Schulen nichtmal eine Internetseite. -_- Also wäre ich euch dankbar für Tipps. Zu meiner Person, ich bin 27 Jahre, 194cm groß und mit 115kg recht kräftig gebaut. Kondition ist "noch" sehr mangelhaft. Also eher weniger der drahtige Typ der im Martial Arts durch die Lüfte gleitet. xD Und zuletzt noch eine Frage. Lohnt es sich eigentlich in meinem Alter noch Turniere in Zukunft ins Auge zu fassen? Ich hör nämlich immer wieder das ab 30 im Kampfsport alles eigentlich nurnoch bergab geht.
 
@Lord Shakra. Aikido arbeitet mit Bewegung und Gleichgewicht. Das ist eben sehr eingeschränkt. Und daher schwer zu meistern.
Wie alt ist diese Kampfkunst? 80Jahre?
Verglichen aus den Bujinkan Schulen aus denen Aikido stammt nicht viel.

Jeder soll trainieren was ihm gut tut. Aber für die Selbstverteidigung ist meiner Meinung nach Aikido nicht das Richtige.

@Vidar87, wenn du wirklich Kampf Turniersport meinst, dann bist du irgendwann aus dem Wettkampfalter raus.

Ich habe nie Kampfsport betrieben oder auf Wettkämpfe trainiert.

@Kraft.
Jo, deutsches Langschwert und ringen bei der lebendigen Schwertkunst in Tübingen
 
@ Lord Sharka

Ich habe erst n arschlangen post vorbereitet, dann es aber gelassen. Viel zu viel Mühe 😉
Ich kann nur sagen, dass man meinem Post im Licht von Fallouts Anliegen, nämlich was praktisch Anwendbares zu finden, sehen muss. Und da bin ich immer noch ganz klar der Meinung (und das bestätigt auch meine Erfahrung): dazu gehört Aikido nicht, dafür ist es einfach zu labbrig. Kompetitive Kampfsportarten oder Combatives sind da eher geeignet.

Der Vergleich mit dem Boxer hingt dermaßen. Das wäre in etwa so als würde ich europäischen Schwertkampf mit Golf vergleichen.
Und das ist genau die Arroganz, die man im Aikido und anderen weichen Geschichten, die viel Wert auf Ästhetik legen, findet, weil man ja "eine höhere Form trainiett" oder so einen ähnlichen Mist. Abstrahieren ist da nicht drin....
Für dich nochmal: es geht um ein Konzept, nicht um den Inhalt.

Also das man bei Thaiboxen rumphilosophiert kann ich mir nicht vorstellen
Ne, deswegen können sie ja auch feste zulangen wenns nötig ist. 😛
Die trainieren eben dass, was sie dann später auch können wollen.

Nur eins noch:

Tut mir leid das sagen zu müssen europäischer Schwertkampf ist auch keine Selbstverteidigung oder nicht?!
Tut mir auch leid, denn das hat ja gar nichts mit der Ausgangsfrage zu tun. 😉

Aber um dass mal aufzuschnappen: aus mittelalterlicher Sicht, ist Fechten definitiv SV. Da im Mittelalter Waffen deutlich höher frequentiert waren, hat man da auch ganz andere Maßstäbe. Noch heute ist ein wichtiger Leitsatz in diversen Combatives (oder im militärischen Nahkmpf), dass man möglichst mit der besten legalen Waffe ausgerüstet sein sollte, alles andere wäre fahrlässig. Im Mittelalter sind das eben Schwerter und Dolche. 😉
Zumal zum Fechten auch immer der unbewaffnete Nahkampf, das Ringen, gehört, welches unter denselben all gemeingültigen Prinzipien läuft.. "geselliges Ringen" als Sport und Ertüchtigung. "Ernstes Ringen" als Straßen- und Schlachtfeldklopperei (dem heutigen Krav Maga nicht unähnlich). Die deutsche Fechtschule, wie sie in den Fechtbüchern präsentiert wird, ist keine Kampfkunst im Sinne einer "brotlosen Kunst" oder des hutigen Olympischen Fechtens sondern wird ganz klar als praktische Fähigkeit geübt. Fechten bedeutet nichts anderes als "kämpfen".

@ Vidar 87
Also bei deinen Alternativen würde ich dir ganz klar zum Judo raten. Da alle Ringsportarten motorisch aufwändiger sind, ist Judo per se schon die bessere Körperschule. Nicht falsch verstehen, Boxen bietet durchaus eine gute Kombination aus harter Fitness, Turniersport und der soliden Fähigkeit, die Fäuste schnell und feste in ein anderes Gesicht zu platzieren. 😀
Spricht ja auch nichts dagegen, da später nochmal hinzugehen. Aber am Anfang sollte man sich auf nur eine Sache konzentrieren. Und, wie gesagt, da ist Judo das deutlich bessere Fundament, vor allem für kommende Jahre, wenn du vielleicht auch mal was anderes probieren möchtest.
(Und man wird nicht so weich in der Birne 😀 )
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal was zum Unterschied zwischen Kmapfkunst und Kampfsport. Ein Punkt wurde ja schon angesprochen. Stichwort geselliges Ringen versus ernstes Ringen. Kampfkünste sind vom Anspruch her viel umfassender als Kampfsportarten. Mit anderen Worten die Kmapfsportarten, und zwar alle durch die Bank weg trainieren für den Spezialfall eines Duells unter Wettkampfbedingungen. Das heißt eines Duells das unter dem Schutz eines Reglements stattfindet. Was bedeutet dies für die taktische Komponente? Zum Einen gibt es eine eingeschränkte Vielfalt an Bedrohungen, mit denen der Kämpfer fertig werden muss und die er in seiner taktischen Ausrichtung mitberücksichtigen muss. Zum Anderen bedeutet dies auch, dass er nicht frei in der Wahl seiner Mittel ist, den Sieg zu erringen. Dies führt dazu, dass man sich als WEttkampfsportler bisweilen Gewohnheiten aneignet, die im Wettkampf zweckmäßig sind, in einer echten KAmpfsituation aber sogar die Niederlage bedeuten können.


Ich habe ziemlich lange Taekwondo praktiziert. Und dort nimmt der Anteil des reinen Wettkampfsports einen immer größeren Raum ein. Das Rglement verbietet im Wettkampf das Schlagen mit der Faust zum Gesicht des Gegners, das Werfen des Gegners, das Festhalten u A . Dies führt im Kampf unter Wttkampfbedingungen bisweilen zu einer Pattsituation in dem Moment, wo der ernste Kampf in eine entscheidende Phase treten würde, nämlich dann, wenn man sich im Infight befindet. Da es verboten ist, Techniken auszuführen, die in den Bodenkampf überleiten würden, entsteht hier die Möglichkeit eine kurze Verschnaufpause einzulegen, da der Gegner, wenn er sich löst, sich wieder in Schlagdistanz für wirkungsvolle Fußtechniken begeben würde. Realiter würde ein Taekwondokämpfer alles tun, um genau eine solche Situation zu vermeiden. Denn er ist ein starker Kämpfer in der langdistanz bis Halbdistanz. Nahdistanz und Bodenkampf liegen ihm nicht. Seine Spezialisierung sind hohe schnelle harte Kicks. Also würde er versuchen, den Kampf genau in den entsprechenden Distanzen zu halten und zu entscheiden. Das Reglemnet schützt ihn also in einer Situation, in der er keine adäquaten Technilken besitzt. .
Ähnliche Beobachtungen kann man auch beim wettkampfmäßigem Judo beobachten. Eine Reieh von Techiken funktionieren nur, wenn der Gegner entsprechende Kleidung anhat.

LAnger REde kurzer Sinn. Man muss für sich entscheiden, ob man lernen will, sich ernsthaft in evtl. auch lebensgefährlichen Situationen verteigen will oder ob man primär einen Sport betreiben will und sich unter Wettkampfbedingungen messen will. Das isnd eigentlich zwei verschiedene Paar Schuhe. Denn der Wettkampfsport versucht immer möglichst ausgewogene Verhältnisse zu schaffen, wo Kämpfer unter möglichst fairen Bedingungen aufeinandertreffen. Ich wage zu behaupten, dass jede Selbstverteidigungssituation das genaue Gegenteil ist. Sie ist asymetrisch. Nämlich insofern, dass der Angreifer immer davon ausgeht, überlegen zu sein. Ob nun zahlenmäßig oder rein körperlich. Damit verschiebt sich für den Angegriffenen auch das Grundziel gegenüber dem Wettkampfsport. Hier zählt am Ende nur, dass man möglichst mit heiler Haut aber mindestens mal lebend aus der Gefahr herauskommt. Schönheit ist irrelevant. Es zählt allein die Findigkeit, den Gegner zu überwinden wenn ein Kampf unvermeidlich geworden ist. Auch die Wahl der Mittel hänt nur davon ab, was efektiv ist. Ritterlichkeit und Fairness ist zweitrangig.

Das heißt aber auch, dass man beider Ausübung einer Kampfkunst nicht so sehr vom Alter eingeschränkt ist. Man kann die nachlassende Körperkraft auch durch technische Finesse und Erfahrung kompensieren.