Vielen Dank auch!
So, gestern haben sich meine Jungs wie angekündigt mal wieder geprügelt. Es ging gegen meinen Langzeit-Sparringspartner Morten, der dieses Mal seine Harlequins ins Feld führte. Meine Liste ist die von der vorangegangenen Seite, seine Liste bestand aus 2 Death Jesters, 1 Troupe Master, 2 Shadow Seers, 3 Troupes, von denen zwei kleinere in Transportern steckten und eine größere zu Fuß unterwegs war, sowie aus 4 Jetbikes. Gespielt wurde die Mission "Kampfspuren" aus dem aktuellen In Nomine Imperatoris. In dieser Mahlstrommission würfelt man vor Spielbeginn einen W6. Das Ergebnis bestimmt die 10er-Stelle der sechs Missionen, die man aussortieren muss – ich erwürfelte zum Beispiel die 5 und durfte die Ziele 51-56 nicht erfüllen, was schlecht für mich war, weil da die ganzen "Mach was kaputt"-Ziele drin sind. Weiterhin muss man noch 6 Ziele selbst aussortieren, sodass man am Ende ein recht zusammengestutztes Deck an Missionszielen hat, von denen man pro Runde 3 aufzieht. Als Aufstellung ermittelte Morten Viertel und wählte die Zonen so, dass meine Orks sich um ein Gebäude wühlen müssen und meine Snotzoggas keine guten Feuerpositionen bekommen.
Aber das sind natürlich alles Sachen, die Orks nur wenig kümmern. Mit ein paar gezielten Tritten des Warbosses wurden die beiden großen Moschaboy-Mobs in Bewegung gesetzt und schwappten vorwärts in Richtung Harlequins. Die Karren der Bad Moons heizten unterdessen um die beiden Flanken, um die Aeldari klävva einzukreisen. Die Big Meks fluchten mit ihren schweren Snotzoggas, weil sie sich im Wald verheddert hatten und nichts sehen konnten. Einer von ihnen schickte ein paar Gretchins auf ein nahes Mechanicum-Gebäude und kletterte hinterher, um eine bessere Feuerposition zu bekommen, der andere war zu sehr damit beschäftigt, den kleinen Kerlen die Schuld für alles zu geben, um sich in eine gute Position zu navigieren.
Unterdessen gab es im Hinterland der Orks unvermittelt einen grünen Lichtblitz hinter einem rostigen Silo, wo der Mob aus Ballaboyz in einem Psigewitter verschwand, um in der Flanke der Harlequins wieder aufzutauchen. Einigen Boyz war schlecht, doch die meisten johlten und schossen mit ihren Wummen wild in die Luft. Ein paar von ihnen trafen sogar ein Jetbike, das ein paar Macken auf dem Rumpf davontrug, während ein anderes Jetbike von der Schockabüxä des Shokkjump Dragstas spektakulär über die Landschaft verteilt oder gleich ganz in den Warp gesaugt wurde. Die Ballaboyz hatten inzwischen die Sache mit dem Ballern aufgegeben und entschieden, dass sie die bunten Spargelz lieber verkloppen wollten. Mit lautem Waaagh rollten sie heran, achteten jedoch darauf, abstand zu dem einen Kerl zu halten, der so finster guckte und irgendwie aussah, als wäre er supermoschig, obwohl er so dürr war. "Der Git is'n Solitäh", erklärte der Boss des Mobs und zuckte unwillkürlich bei einer alten Erinnerung zusammen. "Der kloppt alles wech, lasst lieba die Typ'n hier vermöbeln." So schlugen die Ballaboyz auf Jetbikes und Shadowseer ein und gaben sich dabei sogar doppelt Mühe, doch weil die abergläubischen Orks Abstand zum Solitaire hielten, kamen nicht so viele von ihnen an ihre Ziele ran, sodass die beiden Shadowseer die Kämpfe knapp überstanden. Die schlanken Jetbikes waren jedoch Schrott.
Die beiden Shadowseers verzogen sich nun auf das Dach einer nahen aufgegebenen imperialen Bastion, während sich eine Troupe Harlequins tänzelnd den Ballaboyz näherte. Die beiden Transporter der Aeldari sausten davon. Westlich sprangen weitere Harlequins aus einem der Fahrzeuge, um einen Mob der brüllenden Moschaboyz abzufangen, während der andere Schweber in der Mitte des Schlachtfeldes kreiste und abwartete. Unterdessen schien der Solitaire kurz aus der Realität zu flackern und andernorts aufzutauchen, so schnell bewegte er sich. Mit unheilvollem Lachen rannte er auf die Moschaboyz in der Mitte des Tisches zu. Die beiden Shadowseers auf dem Dach der Bastion stimmten merkwürdige Gesänge an, welche die Orks völlig durcheinanderbrachten und ihnen ein bisschen die Lust am Kämpfen raubten. Aber nur ein bisschen. Unterdessen schossen die beiden Death Jesters in einem Anflug boshaften Humors einige harmlose Gretchins über den Haufen, die in einem Blutregen über ihren Kumpelz zerbarsten, von denen einige durch umherfliegendes Knochenschrapnell durchbohrt wurden. Die Gitz überlegten wegzurennen und die Snotzoggas im Stich zu lassen, aber das böse Funkeln im Blick des Runtherds hinter ihnen ließ sie das nochmal überdenken. Nun trafen überall Harlequins auf Orks. Im Westen hatten die Aeldari die Kampfkraft der erfahrenen Skarboyz unterschätzt und wurden übel zugerichtet. Die Ballaboyz bekamen unterdessen eine ziemliche Packung, die nur drei Jungz überlebten. Dann sprang der Solitaire hoch in die Luft. Die Sonne glitzerte auf seinem Hologramm-Anzug und ließ es scheinen, als wäre er überall … nein, es schien nicht nur so, merkten die Skarboyz. Der Git war wirklich überall! Die Orks verfielen in wütendes Toben und schlugen blind um sich, um den Aeldari zu erwischen. Als sich der Staub legte, lag der Solitaire aus vielen Wunden blutend in einem Haufen zerfetzter Orks. Unter seiner gebrochenen Maske lachte er über einen kosmischen Witz, den nur er verstand, als er seinen letzten Atem aushauchte.
Der Warboss war nun ziemlich sauer. Es waren zwar einige Harlequins gestorben, aber viele ihrer Anführer lebten noch, und eine ganze Menge seiner Skarboyz hatte schon ins Gras gebissen. Wütend brüllte er den letzten drei Ballaboyz zu, dass sie gefälligst abhauen und mehr Jungz holen sollten. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Schweber in der Mitte des Schlachtfeldes zu, auf dem noch eine Troupe der Harlequins lauerte, und befahl, dass sich die Big Meks mal darum kümmern sollten. Diese gaben ihr Bestes, schossen aber irgendwie an den merkwürdigen Kraftfeldern des Fahrzeugs vorbei und behaupteten schnell, dass Shokkjump Dragsta und Megatrakk Scrapjet das viel besser könnten, doch auch die beiden hatten kein Glück. Einfach alles blieb im schimmernden Schutzschild des Starweavers hängen. "Muss ich's wieda selba mach'n", murrte der Warboss und stürmte los, während seine Kralle nichts gutes verheißend auf- und zuschnappte. Im Norden waren unterdessen die Ballaboyz mit mehr Jungz wieder da und stürzten sich laut brüllend auf die Harlequins, die ihre Kumpelz verprügelt hatten. In der Mitte explodierte der Schweber der Harlequins unter den wütenden Hieben des Warbosses, im Norden fielen die meisten Aeldari den harten Hieben mit den Wummenkolben zum Opfer.
Den Harlequins gingen die Optionen aus. Die vier Aeldari, die den Absturz des Starweavers überlebt hatten, näherten sich den verbliebenen paar Skarboyz im Westen (sicher nicht, um dem wütenden Warboss zu entkommen!), während die beiden Shadowseers vom Dach herabhüpften, um ihren bedrängten Geschwistern gegen die frischen Ballaboyz zu helfen. Die Harlequins im Westen legten mit ihren Fusionspistolen auf den Shokkjump Dragsta an, der ziemlich zusammengeschmolzen wurde, jedoch noch irgendwie weiterfuhr. Einer der Shadowseers drehte sich daraufhin um und gab einen Schuss aus seiner Shurikenpistole ab, der eine wichtige Schraube traf, sodass das Fahrzeug plötzlich in alle Einzelteile zerfiel. Verdutzt hockte der Pilot mit einem Lenkrad in der Hand inmitten des Schrotts und wurde von seinem Grotschützen ausgelacht. Die Harlequins gingen zu ihrem letzten Angriff über. Die überlebende Troupe griff die Skarboyz im Westen an, doch einer von ihnen bekam eine dicke Bombe ins Gesicht geworfen! Die Shadowseers gingen unterdessen am Boden in den Nahkampf. Im Westen gelang es den Skarboyz unter einigen Verlusten, der Troupe Herr zu werden, die Ballaboyz verloren ebenfalls viele ihrer Jungz und konnten nicht alle Harlequins niederringen.
Dann tauchte aus einem Lichtblitz der Weirdboy auf und warf sich ebenfalls in den Kampf am Fuß der Bastion. Die letzten drei Harlequins wurden erschlagen, und der Tag gehörte den Orks.
So, das war es also. Im dritten Spielzug waren die Harlequins ausgelöscht, was viel eindeutiger klingt, als es ist. Man muss dazu fairerweise sagen, dass Morten die Aeldari zum ersten Mal ins Feld geführt hat. Hätte er an zwei, drei Stellen anders entschieden, wäre es brenzlig für die Boyz geworden. Die wichtigsten Fehler, die mir zugute kamen, waren folgende: Die beiden Shadowseers hätten früher in den Kampf am Fuß der Bastion eingreifen müssen. Das hätte verhindert, dass drei der Ballaboyz überleben, wodurch ich den Mob nicht hätte zurückbringen können. Und es war nicht so glücklich, die Troupe im Starweaver in der Mitte zurückzuhalten. Diese hätte zusammen mit der anderen Troupe die Moschaboyz im Westen angehen sollen. Hätte er diese beiden Sachen anders gemacht, hätte er durchaus alle drei Mobs in einer Gewaltorgie in einem einzigen Spielzug auseinandernehmen können. Und ohne den (quasi) vierten Mob wäre es so oder so viel enger geworden. Bei mir haben zusätzlich die beiden wichtigen Charges auf 9 Zoll geklappt, was natürlich für Orks auch immer fein ist, und die Skarboyz sind ziemlich übel gegen Harlequins, weil Stärke 5 reicht, um so ziemlich alles größere in dieser Fraktion besser zu verwunden.
Highlight des Spiels war definitiv der Nahkampf des Solitaires gegen die Skarboyz in der Mitte. Dank Psikräften und Gefechtsoptionen hatten meine Jungz -2 auf ihre Trefferwürfe, und für jede 1 (also dann 1, 2 und 3) beim Treffen bekamen sie auf die 2+ eine tödliche Verwundung – besonders für Goffs übel, die natürlich noch fleißig mehr Attacken generieren! Am Ende löschten sich die Boyz und der Solitaire gegenseitig aus. Ein beeindruckendes Gemetzel und eine ganz schöne Würfelorgie. Auch spannend war, wieviel die Harlequins doch einfach über ihren 4+ Rettungswurf abfangen können – besonders problematisch für Orkwaffen, die viel Schaden mit wenig Treffern machen.
Das Spiel war auf jeden Fall cool und ich war mit meiner Liste soweit zufrieden in diesem Matchup. Es war auch mein erstes Spiel gegen Harlequins und es war superspannend zu sehen, dass sie mit so wenigen Modellen dank all ihrer Debuffs und Schutzwürfe dennoch auch gegen zahlenmäßig weit überlegene Orks gut mitspielen und es letztlich wirklich nicht an Würfeln, sondern an ein paar Fehlentscheidungen lag, dass sie das Spiel so hoch abgeben mussten.
Ich hoffe, das Lesen hat Spaß gemacht, und freue mich über Feedback und Kommentare. Bis demnächst.