Katastrophe in Japan

aber die Diskussion dreht sich (wie meistens bei unseren OT Diskussionen) mittlerweile im Kreis.

was wohl leider daran liegt, dass wir zwar über etwas reden können und argumente austauschen bzw. gegeneinander halten ... aber im endeffekt können wir nichts tun und selbst die mit dem größten, bzw. tiefsten Fachwissen stoßen schnell an ihre Grenzen. Man kann zwar Studien anführen, aber wie heißt es doch so schön "traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast" 😉
 
Einsatz musste unterbrochen werden

Nach einer Explosion am Mittwoch stieg die Strahlung in der unmittelbaren Nähe von Fukushima-Daiichi jedoch derart an, dass die Arbeiten für fünf Stunden unterbrochen werden mussten. "Die Arbeiter können in der Anlage derzeit noch nicht einmal geringfügige Tätigkeiten durchführen", sagte Kabinettssekretär Yukio Edano.
In einigen Bereichen stieg die Strahlenbelastung auf 600 Millisievert. Der Grenzwert für ein Jahr liegt unter normalen Umständen bei 1-10 Sievert. Wer zuviel Strahlung abbekommt, wird krank: Die Strahlenkrankheit schädigt unter anderem die Blutzellen. Erste Symptome sind Erschöpfung und Übelkeit. Dosen um die 6000 Millisievert töten einen Menschen innerhalb einer halben Stunde.
Ministerium erhöhte Grenzwert

Die normale Dosis für Arbeiter in Atomkraftwerken sei 20 Millisievert, nie jedoch über 50 Millisievert pro Jahr, erklärt der australische Nuklearberater Tony Irwin. "Sie sollten die Leute also rotieren lassen, um unterhalb des Grenzwerts zu bleiben. Es gibt nicht viele Länder, die ein Notfalllimit von 100 Millisievert pro Jahr zulassen", sagt Irwin.
Das japanische Gesundheitsministerium hatte jedoch am Mittwoch den Grenzwert für die Arbeiter Fukushima am Mittwoch jedoch von 100 auf 250 Millisievert gesteigert. Wegen der besonderen Umstände sei dieser Schritt unvermeidlich, teilte das Ministerium mit.
Arbeiter sollen Ventile öffnen und Wasser in die Reaktoren pumpen

Die Techniker und Ingenieure versuchten in den vergangenen Tagen vor allem, Ventile zu öffnen, um Druck abzulassen, und Wasser in die Reaktoren zu pumpen. Zudem führten sie Messungen durch und räumten die Trümmer der Explosionen beiseite.

"Trotz der Angst vor 400 Millisievert halten die Arbeiter durch", titelte die japanische Zeitung "Yomiuri". Einer der Arbeiter, der ein Ventil in dem Atomkraftwerk geöffnet hatte, sei nach dem Einsatz in ein Krankenhaus eingeliefert worden, hieß es in dem Artikel. Nach nur zehn Minuten in der Strahlung habe der Mann über Erschöpfung und Übelkeit geklagt.

"Ich mache mir Sorgen um die Arbeiter. Sie sind einem gewaltigen Risiko ausgesetzt", sagt Don Milton, Mediziner an der Universität von Maryland. Einige zeigten schon Zeichen akuter Strahlenkrankheit. Das sei beunruhigend, denn "je früher es kommt, desto schlimmer ist es", sagt Milton
 
Aber einige scheinen schon der Meinung zu sein, dass die Kernenergie auf sehr lange Sicht weiterhin eine Zukunft hat.

In Deutschland, sehr wahrscheinlich nicht.

Weltweit gesehen, definitv ja. Da gibts keine Aussiegsbemühungen oder überhaupt so ne diskussion wie hier. Da gibts Energiehunger, da gibts knappe Rassourcen, da gibts teures Öl, und da gibts Klimaziele.
Das einzige Land, von dem ich weiss, dass der ausstieg beschlossen war, ist Schweden. Die haben die Sache aber komplett zurückgenommen.

Wenn du noch n Land weisst, das meint, es wolle aussteigen...her damit. Ich geb dir dann zweimal so viele, die einsteigen wollen.

Und ob sie in Deutschland in 100 Jahren mal wiederkommt, weil Kraftwerke der x-ten Generation dann als wirklich ausgereifte Methode gelten und einfach unendlich viel billiger sind, oder nicht, kann man kaum sagen.
 
Mag sogar sein, dass wir da gar nicht so weit auseinander liegen. Aber einige scheinen schon der Meinung zu sein, dass die Kernenergie auf sehr lange Sicht weiterhin eine Zukunft hat.
Würde es gehen die gesamte Erde mit regenerativen Energien zu versorgen, wäre das super. Aber es geht nicht und in meinen Augen ist Kernkraft in nahezu allen Belangen vorteilhafter als Kohle und Öl.
Die eigentliche Frage ist hier nicht, ob Kernenergie besser ist als regenerative Quellen, sondern, ob man nicht lieber Kernenergie als Brücke zu einer besseren Lösung nehmen sollte, statt Kohle.
So seh ich die Diskussion zumindest. 🙂

Ich glaube an die Kerntechnik als Brückentechnologie - und zwar nicht nur zur regenerativen Energie, sondern zur Kernfusion.
Würde ich mich mal anschliessen.
 
Es ist möglich unseren Kompletten Stromverbrauch in 14 jahren komplett auf Erneuerbare Technologien umstellen könnte und schon nach 7jahren daraus 50% der Energie leistung hätte.
Aber is ja viel besser Atomkraftwerke zu bauen den der sie baut erlebt möglicherweisse den Gau nicht mehr oder andere tolle Sachen wie zb. Atommüll verseuchung etc...

btw bei den kohle Kraftwerken kommt aus den Schornsteinen nur Wasserdampf und CO2 raus gibts ne verordunung für und das seit den 80er Jahren. Desweiteren werden die Abfall produkte die beim verbrennen der Kohle entstehen wieder verwertet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Ahnung ob ich jetzt n Troll füttere, aber das Risiko muss man manchmal eingehen.

Es ist möglich unseren Kompletten Stromverbrauch in 14 jahren komplett auf Erneuerbare Technologien umstellen könnte und schon nach 7jahren daraus 50% der Energie leistung hätte.

Sagt wer?
Und nach welchem Plan?

btw bei den kohle Kraftwerken kommt aus den Schornsteinen nur Wasserdampf und CO2 raus gibts ne verordunung für und das seit den 80er Jahren.

Ist nicht ganz richtig, Schwefelverbingungen und Stickoxide gehören auch dazu, aber das ist nicht wesentlich, die Filtertechnik hat wirklich zugelegt.
Mit dem CO2 dabei haben wir allerdings nunmal gewisse Probleme.

Desweiteren werden die Abfall produkte die beim verbrennen der Kohle entstehen wieder verwertet.

Die Abfallprodukte, die beim Verbrennen von Kohle entstehen, die nennt man Asche. Und nein, wiederverwendet wird Asche nicht.
Holzasche könnte man zum Düngen nehmen, Kohleasche ist Müll.
Man kann bestenfalls die radioaktiven Bestandteile gewinnen wenn lohnenswert viele vorhanden sind.
 
Capt.Nuss hat das wichtigste gesagt. Hinzu kommt noch:
Aber is ja viel besser Atomkraftwerke zu bauen den der sie baut erlebt möglicherweisse den Gau nicht mehr oder andere tolle Sachen wie zb. Atommüll verseuchung etc...
Stimmt das erleben wir nicht mehr, dann durch die Konditionierung und die Tiefeneinlagerung könnten wir erst in ein paar hundert Jahren mit dem Atommüll Probleme bekommen. Vielleicht auch nie direkt und wir haben nur irgendwann ein Platzproblem, so genau kann man die Folgen noch nicht abschätzen.

Da bauen wir lieber saubere Kohlekraftwerke, wo wir die Folgen ganz genau kennen und die Auswirkungen vielleicht schon in den nächsten paar Jahren zu spüren bekommen.
 
Ich glaube an die Kerntechnik als Brückentechnologie - und zwar nicht nur zur regenerativen Energie, sondern zur Kernfusion.

Das Problem der Kernfusion ist einerseits die Realisierbarkeit der Technik überhaupt und wenn man es dann kann, gibt es immernoch das Problem dass Deuterium/Tritium-Fusion einen hohen Neutronenausstoß erzeugen. Dies macht eine extrem dicke Isolationsschicht notwendig und selbst dann kommt noch Strahlung durch. Alles in der Nähe der Reaktion wird durch die Neutronen aktiviert. Wie dort Arbeiter überhaupt ihrem Job nachgehen sollen ist mir auch schleierhaft.
Solange wir für so eine Reaktion nur eine magnetische Eindämmung und keine Gravitative haben, werden wir immer das Problem haben dass solche Reaktionen strahlen.

MfG
DvM
 
Zitat😀esweiteren werden die Abfall produkte die beim verbrennen der Kohle entstehen wieder verwertet.

Die Abfallprodukte, die beim Verbrennen von Kohle entstehen, die nennt man Asche. Und nein, wiederverwendet wird Asche nicht.
Holzasche könnte man zum Düngen nehmen, Kohleasche ist Müll.
Man kann bestenfalls die radioaktiven Bestandteile gewinnen wenn lohnenswert viele vorhanden sind.

da muss ich leider Scarmaker Recht geben, auch wenn ich seine Art Behauptungen in den Raum zu werfen, ohne diese durch Quellen zu Fakten zu machen nicht so ganz glücklich finde.
Aus der Asche von KKWs kann man Gips machen, bzw. kann nicht nur, wird gemacht. Bei Interesse suche ich passendes Infomaterial/Quellen heraus. 🙂
 
Ich finde es irgendwas zwischen amüsant und erschreckend, dass solche Energiedebatten immer auf so einer ideologischen Ebene geführt werden. Da spielt immer ganz viel Politik und eigene Meinung mit rein.

Dabei ist es doch im Grunde genommen ganz simpel: Es geht um die Frage, wie unser Land (bzw. Europa bzw. die ganze Welt) langfristig möglichst effizient und dabei möglichst wenig umweltschädigend und risikofrei mit Energie versorgt wird. Unterm Strich ist es also eine Investitionsentscheidung, die man auch ohne eigene Meinung und Ideologie treffen kann, wenn man die nötigen Zahlen und Fakten vorliegen hat.

Aber sein wir doch mal ehrlich, niemand von uns hat eben diese Zahlen und Fakten wirklich vorliegen. Jeder rennt hier rum mit einem gefährlichen Halbwissen und ein paar Fernsehberichten die er mal gesehen hat. Wenn man alleine mal zusammen nimmt, was in diesem Thread bereits alles als "Fakt" verkauft wurde und das dann auf ein Blatt Papier schreibt dürfte das, was da steht nicht besonders logisch erscheinen.
 
Dabei ist es doch im Grunde genommen ganz simpel: Es geht um die Frage, wie unser Land (bzw. Europa bzw. die ganze Welt) langfristig möglichst effizient und dabei möglichst wenig umweltschädigend und risikofrei mit Energie versorgt wird. Unterm Strich ist es also eine Investitionsentscheidung, die man auch ohne eigene Meinung und Ideologie treffen kann, wenn man die nötigen Zahlen und Fakten vorliegen hat.
in einem Begriff zusammengefasst: Nachhaltiges Wirtschaften. 🙂

Das, was ich von mir als "Fakten" bezeichne sind Informationen aus Skripten und Veröffentlichungen diverser Lehrstühle (sowohl ansässige Professoren, als auch Gastdozenten) der Fakultät für Maschinenbau, Vertiefungsrichtung Energie und Verfahrenstechnik an der Ruhr Universität Bochum.

Was an der Uni gesagt wird ist natürlich nicht Gesetz. Aber wenn man da nicht halbwegs drauf vertraut, dann kann man nichts und niemandem mehr vertrauen.
 
Unterm Strich ist es also eine Investitionsentscheidung, die man auch ohne eigene Meinung und Ideologie treffen kann, wenn man die nötigen Zahlen und Fakten vorliegen hat.
Die Entscheidugn treffen ist nicht das Problem. Das Problem ist, wenn bei der Rechnung rauskäme "ohne geht's erstmal nicht", das dann durchzusetzen weil - von den Bürgern her - dem pro-Atom-Bürger es wurscht sein kann, wenn es auch ohne geht, aber dem Atomkraftgegner das Gegenstück nicht.
 
Aber sein wir doch mal ehrlich, niemand von uns hat eben diese Zahlen und Fakten wirklich vorliegen. Jeder rennt hier rum mit einem gefährlichen Halbwissen und ein paar Fernsehberichten die er mal gesehen hat. Wenn man alleine mal zusammen nimmt, was in diesem Thread bereits alles als "Fakt" verkauft wurde und das dann auf ein Blatt Papier schreibt dürfte das, was da steht nicht besonders logisch erscheinen.

Deshalb ist es ja auch gut, dass hier keiner von uns darüber entscheiden darf. 🙂
Es ist eben nur ein Meinungsaustausch und da spielen Idiologie und Subjektivität mit rein. Das Problem was ich mit der aktuellen politischen Diskussion habe, ist das sie nur das Nachgeben der Politiker gegenüber der Masse mit dem gefährlichen Halbwissen widerspiegelt.
Warum sollte man die Laufzeit erst verlängern und "nur" weil in Japan ein Erdbeben der Stärke 8.9 ein Kraftwerk verwüstet hat, das hierzulande wieder in Frage stellen.
Eben nur weil die "dumme" (ohne jemanden hier ansprechen zu wollen oder so) Masse blind schreit "Atomkraft? Nein, Danke."
Gleichzeitig schreit die Masse aber auch "Kohlekraftwerke weg, wir wollen saubere Luft". Wenn es nach solchen Aktivisten ginge, würden wir in der Steinzeit leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus der Asche von KKWs kann man Gips machen, bzw. kann nicht nur, wird gemacht. Bei Interesse suche ich passendes Infomaterial/Quellen heraus. 🙂

Gips kann man aus dem Rauchgas gewinnen.
Gips kann man aber aus so vielen industriellen Abfallprodukten gewinnen, das diese Anwendung qausi wertlos ist.
Mit der Asche selbst kann man nix anfangen. Vor allem nicht mit den Millionen Tonnen die da anfallen. Wege streuen könnte dam damit, im Winter, macht man wegen der Schwermetallbelastung auch nicht unbedingt.
 
Deshalb ist es ja auch gut, dass hier keiner von uns darüber entscheiden darf. 🙂
Wobei ich es so sehe, dass auch die Politik nicht auf Basis rationaler Erkenntnisse entscheidet. Auch bei denen spielen Ideologien, Lobbyarbeit und andere Faktoren eine Rolle. Wäre es so einfach, dass die Politik (in einer Demokratie) sinnvoll entscheidet und das Beste für ihr Volk tut, dann würden viele negative Dinge nicht stattfinden.
 
Wenn es nach solchen Aktivisten ginge, würden wir in der Steinzeit leben.

Das würde ich so nicht sagen. Man kann von den Grünen halten was man will, aber dass Deutschland derzeit zu den führenden Nationen auf dem Gebiet der Forschung im Bereich "regenerative Energien" gehört, liegt sicherlich auch daran, dass das Umweltbewusstsein bei uns vergleichsweise stark ausgeprägt ist.

Natürlich ist es eine historisch gewachsene Diskussion. Teilweise wurde der Atomkraft nahezu blind vertraut, da hat es erst ein Three Mile Island und ein Tschernobyl gebraucht, um die Schattenseiten aufzuzeigen. Auch die Sache mit der Endlagerung ist natürlich etwas, worüber man sehr bequem hinweg sehen kann, denn wen interessiert schon, was irgend einem Salzstock vor sich hin strahlt, außer den Anwohnern.

Fakt ist - Die Kernkraft bietet durchaus viele Risiken. Was ich nun aber eben nicht beantworten kann und wahrscheinlich auch niemand anderes hier ist, ob wir mittelfristig wirklich in der Lage sind, ohne sie unseren Lebensstandard zu halten. Denn das Kohlekraftwerke keine Alternative sein können sollte nun wirklich klar sein, schließlich muss das Zeug auch irgendwo abgebaut werden.