Katastrophe in Japan

Das ist interessant aber ich halte knapp 5000 Mio. € doch für ein bisschen zu wenig wenn man sich die Entsorgungskosten alleine schon für normalen Müll oder teils Chemikalien ansieht.

http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...aft-mal-die-betreiber-zahlen-lassen-1.1074008

Wenn man sich das mal durchließt dann kann einem schon schwindelig werden.

Das Kernkraftwerke im falle eines Gau`s nicht vernünftig Versichert sind war ja bekannt aber das die Eigenleistungen so gering ausfallen hätte ich nicht gedacht.
 
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Versichert sind pro Werk soweit ich weiss 2,5 Mrd. Ist nicht viel, wenn man an nen GAU denkt.

Allerdings sind die Folgen eines GAU nicht wirklich versicherbar. Nichtmal unbedingt wegen den Prämien, sondern weil es kein Versicherungsunternehmen gibt, welches sowas tragen kann. Da sind selbst die die Allianz zusammen mit der Münchner Rück weit überfordert.

Da wird man nie einen Träger finden, das müssten schon ganze Volkswirtschaften machen.
 
@Nuss:
Da wird man nie einen Träger finden, das müssten schon ganze Volkswirtschaften machen. Da wird man nie einen Träger finden, das müssten schon ganze Volkswirtschaften machen. Heute 07:53Da wird man nie einen Träger finden, das müssten schon ganze Volkswirtschaften machen. Heute 07:53

Sehe ich genauso. Wenn es um einen Super-Gau geht müssen auch alle miteinader zusammen arbeiten, da braucht man nicht mehr anfangen hochzurechnen wieviel das kostet.
Das ist halt so und das Risiko bleibt. Genau das zu kritisieren, halte ich für nicht sinnvoll, da es sich einfach nicht ändern läßt.

@Chemicus:
Das ist interessant aber ich halte knapp 500 Mio. € doch für ein bisschen zu wenig wenn man sich die Entsorgungskosten alleine schon für normalen Müll oder teils Chemikalien ansieht.

Da hast du etwas falsch verstanden. Aus der Bilanz geht hervor (steht im Text), dass die Kraftwerksbetreiber für die Zwischenlagerung (egal wo) und die Endlagerung finanziell verantwortlich sind und eben nicht der Staat. Es sind auch nicht 500 Mio. die durch Rückstellungen gedeckt sind sondern 5,180,5 Mio. (über 5 Milliarden).
Wenn diese Rückstellungen/Gelder dann im Ernstfall aufgelöst/angewendet werden müssen und die Höhe der RS nicht reicht um die Kosten zudecken, dann entbindet das den Kraftwerkbetreiber nicht von weiteren anfallenden Kosten.
Denn eine Rückstellung ist dem Grunde nach für zukünftige Verbindlichkeiten (Kosten) zu bilden für die der Zeitpunkt und die Höhe der Kosten noch nicht absehbar sind. D.h. auf deutsch das Rückstellungen eine kaufmännische Vorsichtsmaßnahme sind um zukünftige gesetztliche oder auch vertragliche Bindungen die man eingeht bezahlen zu können.
Also sollte das Geld der Rückstellung für z.B. ein Endlager nicht reichen muss der Energiekonzern nachzahlen und das solange bis er seinen Part des Vertrags zu 100% erfüllt hat.
 
Versichert sind pro Werk soweit ich weiss 2,5 Mrd. Ist nicht viel, wenn man an nen GAU denkt.

Allerdings sind die Folgen eines GAU nicht wirklich versicherbar. Nichtmal unbedingt wegen den Prämien, sondern weil es kein Versicherungsunternehmen gibt, welches sowas tragen kann. Da sind selbst die die Allianz zusammen mit der Münchner Rück weit überfordert.

Da wird man nie einen Träger finden, das müssten schon ganze Volkswirtschaften machen.

Die Frage die ich mir dabei stelle ist dann allerdings wenn der Staat für evtl. Unglücke gerade stehen muss warum hat er das Atomgeschäft dann nicht auch gleich ganz in der Hand?

MfG
DvM
 
Je nach Versorger gehören dem Staat durchaus bedeutende Anteile an den Unternehmen; mal mehr mal weniger.
Meistens gehört n Teil den Bundesländern, und oft noch mehr den Kommunen, die dann auch entsprechend am Gewinn beteiligt sind.



Für mich wärs aber schon nachvollziehbar, wenn AKW nur in öffentlicher Hand geführt werden dürften. Dsa kontrolliert sich leichter, und man kann eben auch mal die Vorteile internalisieren, statt nur die Nachteile fressen zu müssen.
Andererseits hat man dann Beamte am Schaltpult. :huh:
 
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Ich habe es oben mal eben editiert^^ ich hatte ne 0 vergessen.

Okay danke für deine Erklärung aber das ändert nix daran das es doch relativ wenig Geld ist um für die Entsorgung/Lagerung für die nächsten 30000+ Jahre aufzukommen.
Das die Betreiber nachzahlen müssen wenn das Geld nicht reicht ist ja ansich okay aber ob sie das auch können ist ne andere Frage.
 
@Chemicus:

Wie es in 30000 Jahren aussieht, kann wohl keiner beantworten. Aber für dich deine Kinder und Enkel ist das Geld bereits da. So lange es die Energiekonzerne gibt müssen sie ja ihre Rückstellungen weiter bedienen. Das ist sicher. Und geben wird sie es nach heutigem Stand der Dinge, so lange es die Menschheit geben wird, da wir immer Energie brauchen um zu existieren (heutiger und zukünftiger Standard vorausgesetzt, ohne Rückschritt ins Mittelalter).
Aber wenn in 200 Jahren eine Meteor auf der Erde einschlägt, ist das alles eh nicht mehr so wichtig.

Deswegen würde ich nicht so arg weit in die Zukunft gehen und da irgend etwas negatives konstruieren. Für eine Diskussion ist das nicht relevant. Es könnte nämlich auch sein dass wir in 100 Jahren Fusionskraftwerke oder eine andere viel ungefährlichere Energiequelle erschließen und dann das Risiko der Kernkraft nicht mehr targen müssen. Das wird dann alles zu hypotetisch und führt zu nichts, da es schlicht und ergreifend Träumerei ist.
 
Aber für dich deine Kinder und Enkel ist das Geld bereits da. So lange es die Energiekonzerne gibt müssen sie ja ihre Rückstellungen weiter bedienen. Das ist sicher. Und geben wird sie es nach heutigem Stand der Dinge, so lange es die Menschheit geben wird, da wir immer Energie brauchen um zu existieren (heutiger und zukünftiger Standard vorausgesetzt, ohne Rückschritt ins Mittelalter).
Das halte ich gar nicht mal für so sicher wie du. Energiekonzerne sind auch nur Unternehmen. Die können durch Misswirtschaft auch scheitern, dann würden sie in die Insolvenz gehen. Normalerweise stürzen sich andere Unternehmen wie die Geier auf ein solches Unternehmen, um es aufzukaufen. In diesem Fall wäre natürlich niemand so dumm und würde das Unternehmen aufkaufen, weil er dann Rechtsnachfolger des alten Unternehmens wäre und für dessen Verpflichtungen aufkommen müsste. Dann wäre also nur noch die alte Rückstellung vorhanden, von der immer mehr ausgegeben wird, in die aber nichts mehr eingezahlt werden kann und die Kosten würden bei den Steuerzahlern hängen bleiben.

Aber tatsächlich ist das eine Zukunftsfrage, die uns nicht mehr betrifft, da es zeitlich wohl eher nicht mehr in unserer Lebensspanne passieren dürfte.
 
@NGF:
Klar, das Unternehmerrisiko schwebt immer wie ein Damoklesschwert im Raum. Das Land BaWü (also Mappus noch) hat scheinbar so viele Anteile an EnBW erworben, dass es nun den Hauptanteilseigner darstellt. Beweise habe ich dafür nicht, diese Info habe ich lediglich aufgeschnabt. Wie sich das nun weiterentwickelt wird man sehen. Ich habe mir diesbezüglich noch nicht die Mühe gemacht die 2009er Bilanz durchzuschauen um eben den Hauptanteilseigner ausfindig zumachen, da die Bilanz ein wahrer Megatotschläger ist und wenn die Anteile erst in 2010 nach BaWü gewandert sind, wird man das auch erst bei der 2010er rauslesen können. Diese dürfte aber demnächst veröffentlicht werden. Letztlich hast du recht, dass bei einer Insolvenz/Konkurs ohne neue Investoren die Verantwortung am Steuerzahler hängen bleibt.

Eins möchte ich noch zur Beruhigung ergänzen (wenn das überhaupt geht). In der EnBW-Bilanz werden so hohen Summen an Geld bewegt und dabei bleibt ein Jahresüberschuss (Gewinn) in 2009 i.H.v 456 Mio. (2008 1,153,4 Mio.) hängen, dass sich bei solch hohen Gewinnen höchstwahrscheinlich immer neue Investoren finden lassen bzw. der Konzern bei normalem unternehmerischen Verhalten erst garnicht runtergewirtschaftet werden kann. Letztlich liegt das aber immer wieder in den Händen von studierten Fachleuten. Entweder man vertraut denen oder eben nicht. Kritisch beäugen sollte man die Branche aber trotzdem.

So gesehen wäre es besser gewesen die AKW´s erst garnicht zubauen um dem Risiko von vorherein aus dem Weg zugehen. Aber das ist nunmal nicht so und deswegen ist die verbindliche Kostenbindung der Energiekonzerne an der Zwischenlagerung/Endlagerung eine guter Weg. Mehr kann man nicht machen.
 
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Versichert sind pro Werk soweit ich weiss 2,5 Mrd. Ist nicht viel, wenn man an nen GAU denkt.
die werte sind schon ein wenig höher. 2,5 mrd sind halt das was erstmal "normal" angesichert ist, darüber hinaus haften Betreiber mit ihrem vollen Vermögen.Siehe §§ 25 ff. AtG. Eine Haftungsbegrenzung ist übrigens vollkommen ausgeschloßen siehe § 31 AtG I:
(1) Die Haftung des Inhabers einer Kernanlage nach dem Pariser Übereinkommen [...] ist summenmäßig unbegrenzt.
Allerdings sind die Folgen eines GAU nicht wirklich versicherbar.
Das ist auch so ein urban myth. Die Sache ist die, das es schlicht keine Erfahrungswerte gibt auf denen man eine vernünfitge Kalkulation aufbauen könnte. Das "unversicherbare" Horrorszenario das von den Ökoverbänden immer wieder gebracht wird ist dann auch Tschernobyl in Westeuropa, also was wäre passiert, wenn Tschernobyl im Ruhrpott gestanden hätte. Das wären dann Summen jenseits der 3000mrd., also wirklich nicht versicherbar. Das ist aber absurd, weil technisch eine Katastrophe in den Dimensionen hier nicht drin ist. Wir bauen keine RBMK Reaktoren mit Graphitmoderatoren. Für die Versicherungssumme müsste man erstmal direkt den Schaden berechnen, den das jeweilige Werk verursachen könnte. Nur hat eigentlich keine Seite daran Interesse: weder die Betreiber, die gerne das "unversicherbar" Argument bringen um eben die kosten zu drücken, als auch die Antis, welche natürlich gerne an gewissen Problemen festhalten: eine saubere, versicherbare Atomenergie wäre für die Grünen sozusagen ein Gau.
Die Schweizer haben es mal durchrechnen lassen und kamen für den kleinen Beznau-Reaktor (365MW) auf ca. 12 mrd sFr (~9 mrd €) Folgeschäden, für moderne 1600MW Reaktoren auf ca. 51mrd. SFr (~39 mrd €).
Also durchaus hohe Summen, aber mitnichten unversicherbar v.a. wenn man das niedrige Risiko (für deutsche Reaktoren wurde mal eine Chance von 10^-6, also eine Kernschmelze in einer Million Jahren errechnet) nimmt. Die Kernenergie würde natürlich teuer, was den Wettbewerbsvorteil mindern würde (was ja generell positiv ist), aber insgesamt wäre es wohl immer noch deutlich billiger als Photovoltaik.

Einen Todesstoß gäbe es nur für Wiederaufbereitungsanlagen: das in den MOX-Brennstäben enthaltene Plutonium ist deutlich schädlicher und würde die kosten im Falle eines Supergaus etwa verdoppeln.
Dafür könn(t)en neue Technologien, wie beispielsweise core catcher oder pebble bed Reaktoren, bei denen eine Kernschmelze nicht stattfinden kann, den potentiellen Schaden und damit die Summe weiter senken. (Leider hat man dieser an sich sinnvollen Technologie, die in Deutschland entwickelt wurde, wegen eines an sich kleinen Unfalls im Testreaktor und unter dem Eindruck von Tschernobyl die Genehmigung entzogen...jetzt stehen die ersten in China)

Endlagerproblematik:
Ehrlich gesagt ist auch das eine Diskussion die nicht ehrlich abläuft. Erstens mal ist die Menge an erde die bewegt wird einfach ein deutliches Argument pro atomkraft: pro Mensch und Tag muss man täglich etwa 16kg fossile Brennstoffe (4kg Öl, 4k Kohle 8 kg Gas) fördern & verbrennen um den Energiebedarf zu decken. Dagegen benötigt man nur ca. 200g Erz aus dem man 20g Uran holt (das es so viel ist, liegt daran das gegenwärtige Reaktoren nur etwa 1% 'verwerten' können - daran sieht man schon wie viel Platz nach oben da noch ist). Also ist schon der ganze Gewinnungsprozess deutlich schonender. Auch wenn der Uranbergbau ne hässliche Sache ist, ist es in der benötigten Masse immer noch besser. Vor allem auch weil die Hauptexporteure (Kanada und Australien) zivilisierte Länder sind wo man brauchbare Arbeitsbedingungen erwarten dürfte.
Plus wenn man massiv in Kernkraft investieren würde und Uran dauerhaft auf dem Preis von 2008 bleiben würde, käme man sogar ganz ohne Bergbau aus: denn ab diesen Summen beginnt sich die Urangewinnung aus Meerwasser zu lohnen, die Technik gibt es bereits, ist nur gegenwärtig zu teuer und die Vorräte würden lange reichen (1000 Jahre mindestens).
Ein wieteres großes Plus sind die Mengen die transportiert werden müssen: Deuschland verbraucht im Jahr ca. 3.400t Uran oder etwa die zehnfache Menge Uranerz (schafft ca. 11% der Primärenergie Deutschlands, alos nicht nur Strom sondern auch Gas und Öl mit in der Berechnung). Dagegen stehen ca. 65.500.000t Steinkohle jedes Jahr die ungefähr 12% unseres Primärenergiebedarfs ausmachen. Also der Anteil liegt bei beiden Energieformen ungefähr im gleichen Bereich. Von beidem haben wir nur noch wenig, sind also auf Importe angewiesen. Es sollte sehr klar werden was leichter zu transportieren ist, und entsprechend auch billiger und umweltschonender ist.
Davon abgesehen das Stichwort "strategische Reserven": wovon man sich leichter einen Vorrat halten kann macht das auch klar.

Kommen wir also zum Müll.
Klar, gibt radioaktive abfälle, aber nur ca. 3% davon sind hochradioaktiv (das um was es meistens geht), der Rest ist nur leicht- bis mittelmäßig radioaktiv. Jetzt wird der skeptische Grüne sagen das es egal sit, da auch "lmittelmäßig radioaktiver" Müll entsorgt werden muss - stimmt, aber davon fällt immer noch weniger an als bei beispielswiese der Steinkohle: was die wenigsten nämlich wissen, auch in stinknormaler Kohle kommt Uran vor. In einigen Abbaugebieten bis zu 20g pro Tonne. Und das verbennt nicht bei der normalen Kohleverfeuerung. Soll heißen in der Asche ist das Zeug noch konzentrierter. Wenn ein Kraftwerk also 95% des Materials verbrennt ist die Konzentration in der Asche 20x höher als in der Kohle, bei dem Beispiel 20g pro Tonne Kohle also schon 400g pro Tonne Asche. Das ist viel. So viel sogar, das man in Erwägung zieht neue Brennstäbe aus Kraftwerksasche zu gewinnen.
Auf was ich hinaus will: der Müll der bei normaler Kohleverbeennung anfällt ist normalerwiese genau so übel wie die Abfälle eines AKWs nur haben wir davon eben verdammt viel mehr. (Ist übrigens auch der Grund warum Kohlekraftwerke deutlich mehr (3-5 mal mehr) "strahlen" als AKWS: kein Partikelfilter der Welt arbeitet mit 100%, da kommt also schon im Regelbetrieb radioaktives Material an die Umgebung - was man beim AKW nie dulden würde!)

Bleiben die restlichen 3%.
Kann man nicht wegdiskutieren. Stellt ein Problem dar. Ist mengenmäßig aber trotzdem sehr wenig. Plakativ gesagt: bevor diese Endlager voll sind, quillt uns schon der reguläre Sondermüll überall entgegen. Denn auch "saubere " Energien produzieren bisweilen ne Menge Dreck: bei der Solarzellherstellung benötigt man u.a. Arsen, was dann in einer Giftmülldeponie landet. Ca. 15% aller Solarzellen (v.a. vom Branchenführer first Solar) enthalten Kadmiumtellurid, das Zeug ist hochgiftig und muss hinterher entsorgt werden usw. (nebenbei: da sieht man wer die mächtigste Lobby hat: Kadmium ist in jeder Elektronik verboten, nur in Solarzellen hat es das EU Parlament noch 2010 erlaubt, obwohls nicht notwendig ist sondern nur billiger und sich deutsche Hersteller (die ohne auskommen) dagegen ausgesprochen haben. Aber first solar baut halt damit...)
Kurzum: ja, der Müll ist hochproblematisch, aber wir produzieren nur sehr wenig davon. und die meisten anderen Energieformen produzieren Müll der nicht weniger problematisch ist, aber man hat deutlich mehr davon.

"Aber das strahlt noch ne halbe Million Jahre"
Stimmt, allerdings ist das grade in Arbeit: in Belgien wird grade er erste Transmutationsreaktor gebaut. Ist ein Kraftwerkstyp in dem man Atommüll verbrennt. Was hinten raus kommt hat ca. 100 mal weniger Masse und strahlt auch nur noch 500 Jahre. Und das ist dann ein überblickbarer Zeitraum für den man sichere Endlagerlösungen konzipieren kann. Nebenbei wird dabei auch noch ein bisschen Energie produziert. Nicht soviel das es alleine wirtschaftlich wäre, aber darum gehts da ja nicht.

-> Kernkraft hat von allen Alternativen das meiste Potential. Das Problem ist nur, das man nach dem Krieg eben global in eine Art "Atomrausch" verfallen ist und Kraftwerke gebaut hat die schlicht nicht marktreif waren. Das hängt der Technik bis heute nach.
Ein Austieg ist einfach unendlich dumm, alleine schon weil wir Deutschen enorm viel Grundlagenforschung finanziert haben. Unsere Enkelkinder werden eh wieder AKWs bauen, da bin ich mir absolut sicher (Fusionskraftwerke sind auch eine Form davon) denn anders ist der Energierbedarf in absehbarer Zeit kaum zu decken, wenn man von den Fossilen weg will. Nur kommt dann die Technik halt von woanders her.

Nicht falsch verstehen: das man alte Schrottmeiler außer Betrieb nimmt ist richtig, aber das Konzept "ausstieg" ist von vorne bis hinten hirnrissig: als würde man die Sicherheit auf Deutschlands Staßen dadurch erhöhen, das man Neubau und Zulassung von Pkws und Lkws verbietet, den Besitzern aber sagen würde "solange ihr durch den TÜV kommt könnt ihr noch mit den alten fahren".
 
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Das ist auch so ein urban myth.

Ich halte die Folgen für unversicherbar. Der potenzielle Schaden ist einfach wirklich gewaltig. Erwisch mit der Wolke nur eine einzige mittlere Stadt, so dass diese unbewohnbar wird.

Die Kosten für Neubauten, Umsiedlung, jahrzehntelange Nutzungsausfälle, Entschädigungen... noch garnicht angefangen von evtl. Schmerzensgeldern, Behandlungskosten, Berufsunfähigkeiten, Renten, Hinterbliebenenrenten. Volkswirtschaftliche Folgekosten durch Produktionsausfälle, Exportbeschränkungen, zerstörte Kapazitäten und Rohstoffe. Und das alles x tausendfach.

Na und dann erwisch mal zwei Städte...

Keine Versicherung der Welt tut sich das an, und keine Rückversicherung trägt das. Und das ist der Punkt der Unversicherbarkeit.
Nicht, dass es nicht theoretisch ginge.
Sondern dass es keine Versicherung gibt, die sowas anbieten und stemmen kann.

Ein mittlerer Unfall mag noch gehen, sowas wie Fukushima. Nimm einfach an, es hätte nun dort ein Werk erwischt, in dessen Hauptwindrichtung genau Tokio liegt. Keiner kann das wirklich zahlen.


Die Verteuerung im Strompreis für Atomstrom läge übrigends bei der Vollversicherung bei grob 2,77 cent pro KWH. (vgl. Solarstrom wäre dann immernoch wenigsten 5 mal teurer)

So viel sogar, das man in Erwägung zieht neue Brennstäbe aus Kraftwerksasche zu gewinnen.

Das wird sogar gemacht.
In den USA ne Zeit lang, und China plant ein Werk dafür. Da machts auch viel Sinn, denn sie haben sowohl viel Kohleasche, als auch viel Uranbedarf.




@ SdK
Ansonsten kann ich dir nur sagen: stimmt, aber gibs einfach auf. Die Punkte hatten wir alle schon, und was du als Antwort kriegen wirst, ist immer nur: Du Atomlobbyist. Oder vielleicht nochmal ein: du Atom-Fanboy. Da hatte ich zweie von.

Aber sonst kommt da nicht viel.

@ all
Wen das alles wirklich intressiert, der kann sich mal das Buch 'Das grüne Paradoxon' zu Gemüte führen. Da ist alles gut zusammengestellt und durchgerechnet.
 
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@ all
Wen das alles wirklich intressiert, der kann sich mal das Buch 'Das grüne Paradoxon' zu Gemüte führen. Da ist alles gut zusammengestellt und durchgerechnet.
Das schöne daran ist doch, dass es auch Bücher mit Rechenbeispielen gibt, die von den Atomgegnern kommen und die die gegenteilige Aussage haben, wie das von dir empfohlene Buch. Am Ende ist es zu großen Teilen auch eine Glaubensfrage. Denn in den Berechnungen werden auch Werte eingesetzt, die die eine Seite für Fakt hält, die andere Seite aber anzweifelt. Aber nur eine Zahl verändert, bedeutet oft schon, dass das Ergebnis total anders ist.
 
Das Moratorium könnte also zum Problem werden und beim Komplettausstieg gibts garantiert auch nochmal Zunder.
Nur kurz, grade bisserl in Eile:
Eigentlich sind wir schon längst ausgestiegen. vollkommen egal ob und wie lange man die alten Meiler noch laufen lässt. Wenn man aufhört neue zu bauen ist man effektiv "draußen", also eigentlich schon seit den 90ern. Die Laufzeitverängerung ist tatsächlich nur ein Geschenk an die Betreiber noch etwas Kohle mit den bestehenden Anlagen zu machen.

Versicherung: auch da geht man mMn von zu hohen Schäden aus. Beispielsweise sind selbst die die direkten Todes- und Krankheitsfolgen relativ überschaubar. Das Tschernbyl-Forum (von der UNO eingesetzten Analyseteam 20 Jahre danach) kommt z.B. auf 4000 Fälle von Schilddrüsenkrebs, davon 15 tödlich. alles in allem mit langzeitschäden etwa 4000 Todesopfer. Ich möchte jetzt nicht zynisch werden. Das ist immer noch eine Katastrophe. Aber nicht jenseits jeder Vorstellung

Aber klar, in Ballungszentren sollte man die nicht unbedingt setzen. habe nie verstanden warum man das getan hat, auch wenn man vergleichsweise leere Gegenden zur verfügung hat. Die Standortwahl würde bei einer Versicherungspflicht sicherlich auch anders ausfallen, klar, aber prinzipiell halte ich es nciht für unversicherbar. Und wenn sie müssten, würde sich auch en Versicherer finden, oder halt ein Konsortium, wenn die Marge stimmt. Denn wenn man Kohle verdienen kann, wirds passieren.

Das schöne daran ist doch, dass es auch Bücher mit Rechenbeispielen gibt, die von den Atomgegnern kommen und die die gegenteilige Aussage haben
Eigentlich nicht, zumindest nicht international. Der Punkt ist einfach der, das die Antiatombewegung weitgehend als typisches Beispiel der "german Angst" gesehen wird, ähnlich dem Waldsterben, BSE, Vogelgrippe, Klimaerwärmung usw., und außerhalb des deutschen Sprachraums nicht annähernd so eine Bedeutung hat bzw. Kernkraft generell positiver bewertet wird.
Nach Fukushima standen hier angeblich 250000 Leute auf Demos, in Japan ein paar hundert. Das sagt eigentlcih genug.
Die Deutschen gelten international halt als bisschen hyterisch, und das nicht zu unrecht. In deuschten Medien muss doch mindestens einmal pro Jahr die Apokalypse vermeldet werden, sonst stimmt was nicht.
 
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Versicherung: auch da geht man mMn von zu hohen Schäden aus. Beispielsweise sind selbst die die direkten Todes- und Krankheitsfolgen relativ überschaubar. Das Tschernbyl-Forum (von der UNO eingesetzten Analyseteam 20 Jahre danach) kommt z.B. auf 4000 Fälle von Schilddrüsenkrebs, davon 15 tödlich. alles in allem mit langzeitschäden etwa 4000 Todesopfer. Ich möchte jetzt nicht zynisch werden. Das ist immer noch eine Katastrophe. Aber nicht jenseits jeder Vorstellung
Die Ukraine muß 5% des gesamten Bruttoinlandsprodukts (2009 ca. 113 Milliarden $) für die Spätfolgen von Tschernobyl ausgeben.

Schäden durch Kernenergie zahlt wirklich keine Versicherung, zuletzt ist mir das wieder im März aufgefallen, als ich für meinen Roller ne neue Haftpflicht abschließen musste und die AGBs durchstöbert hab. Wird mein armer kleiner Roller jetzt verstrahlt haftet niemand für den Schaden. 😉

A.1.5 Was ist nicht versichert?
Vorsatz
A.1.5.1 Kein Versicherungsschutz besteht für Schäden, die Sie vorsätzlich und widerrechtlich
herbeiführen.
Genehmigte Rennen
A.1.5.2 Kein Versicherungsschutz besteht für Schäden, die bei Beteiligung an
behördlich genehmigten kraftfahrt-sportlichen Veranstaltungen, bei denen
es auf die Erzielung einer Höchstgeschwindigkeit ankommt, entstehen.
Dies gilt auch für dazugehörige Übungsfahrten. Die Teilnahme an behördlich
nicht genehmigten Fahrtveranstaltungen stellt eine Pflichtverletzung
nach D.1.5 dar.
Beschädigung des versicherten Fahrzeugs
A.1.5.3 Kein Versicherungsschutz besteht für die Beschädigung, die Zerstörung
oder das Abhandenkommen des versicherten Fahrzeugs.
Beschädigung von beförderten Sachen
A.1.5.4 Kein Versicherungsschutz besteht bei Schadenersatzansprüchen wegen
Beschädigung, Zerstörung oder Abhandenkommens von Sachen, die mit
dem versicherten Fahrzeug befördert werden.
Versicherungsschutz besteht jedoch für Sachen, die Insassen eines Kraftfahrzeugs
üblicherweise mit sich führen (z. B. Kleidung, Brille, Brieftasche).
Ihr Schadenersatzanspruch gegen eine mitversicherte Person
A.1.5.5 Kein Versicherungsschutz besteht für Sach- oder Vermögensschäden, die
eine mitversicherte Person Ihnen, dem Halter oder dem Eigentümer durch
den Gebrauch des Fahrzeugs zufügt. Versicherungsschutz besteht jedoch
für Personenschäden, wenn Sie z. B. als Beifahrer Ihres Fahrzeugs verletzt
werden.
Nichteinhaltung von Liefer- und Beförderungsfristen
A.1.5.6 Kein Versicherungsschutz besteht für reine Vermögensschäden, die durch
die Nichteinhaltung von Liefer- und Beförderungsfristen entstehen.
Vertragliche Ansprüche
A.1.5.7 Kein Versicherungsschutz besteht für Haftpflichtansprüche, soweit sie aufgrund
Vertrags oder besonderer Zusage über den Umfang der gesetzlichen
Haftpflicht hinausgehen.
Schäden durch Kernenergie
A.1.5.8 Kein Versicherungsschutz besteht für Schäden durch Kernenergie.
 
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Das Tschernbyl-Forum (von der UNO eingesetzten Analyseteam 20 Jahre danach) kommt z.B. auf 4000 Fälle von Schilddrüsenkrebs, davon 15 tödlich. alles in allem mit langzeitschäden etwa 4000 Todesopfer. Ich möchte jetzt nicht zynisch werden. Das ist immer noch eine Katastrophe. Aber nicht jenseits jeder Vorstellung

Vor kurzem habe ich eine Doku zu Tschernobyl gesehen, ich glaube es war bei N-TV, da hatte man von mehr Totesofern gesprochen. Nach dem ich jetzt deinen Kommentar gelesen habe, SdK, habe kurz geschaut ob ich dazu im Netz etwas finde. Und siehe da:

http://www.n-tv.de/panorama/93-000-statt-4-000-Tote-article179005.html

Bei der Eindämmung waren sage und schreibe 500.000 Menschen im Einsatz, aus allen Teilen der damaligen UDSSR. Schon heftig. Das es da dann "nur" zu 4.000 Todesopfern kommt kam mir irgendwie sehr wenig vor.

Die Deutschen gelten international halt als bisschen hyterisch, und das nicht zu unrecht. In deuschten Medien muss doch mindestens einmal pro Jahr die Apokalypse vermeldet werden, sonst stimmt was nicht.

Hier möchte ich eine Lanze für uns Deutsche brechen. Wir sind nicht hysterisch, sondern weitsichtig. Und beschäftigen uns mit Themen die andere Nationen, aus verschiedensten Gründen, niemals in Erwägung ziehen würden. Deswegen meine ich das diese Verhaltensweise ganz klar ein Vorteil ist und keinesfalls ein Nachteil oder irgendwie negativ behaftet. Denn dafür haben die Deutschen in ihrer Geschichte schon zuviele Errungenschaften zur Menschheit beigetragen.

Zum anderen zeigt die Häufigkeit und Intensität von Demonstration in Deutschland, wie offen unsere Gesellschaft ist und welchen globalen Einblick selbst der normale Bürger besitzt, im Gegensatz zu anderen Ländern.

Uns kann zumindest keiner vorwerfen das wir mit Scheuklappen durch die Zeitgeschichte rennen.