"Ökostrom" wird für die Zukunft mehr oder weniger unumgänglich sein, denn die Reserven und Resourcen sind verdammt knapp (Kohle: 710 mrd. t SKE, Erdöl: 260 mrd. t SKE, Erdgas: 210 mrd. t SKE; Weltreserven Stand 2008), zwar kommt immer mal wieder was dazu, aber irgendwann ist Ende. Von daher müssen wir irgendwann auf regenerative Energien umsteigen (wobei ich die Fusionskraftwerke da auch noch ein bisschen beäuge).
Allerdings können diese Energieformen bei einer Kategorie nicht mithalten: Verfügbarkeit. Wir brauchen permanent Strom und nicht nur dann, wenns der Natur grad passt.
Wir heizen im Winter, aber im Sommer bringen Solarthermieanlage und Wasserkessel aufm Dach am meisten. Wind haben wir zum einen auch nicht permanent, zum anderen sind die Leistungen im Vergleich zu einem KKW (in diesem Fall KOHLEkraftwer) oder AKW (dann Atomkraftwerk, damit man es unterscheiden kann
😉) einfach ...sehr gering ( die Offshore Windräder liegen bei knapp 10MW, die auf dem Land noch mal ne Ecke drunter, während so ein KKW-Block mal eben 800MW liefert). Die Wasserkraft ist in Deutschland so gut wie ausgeschöpft und kommt derzeit auf 4% Stromgewinnung. Man findet auch nicht mal einfach so eine neue Stelle für n Stausee. Einzige Verbesserungen liegen hier in den Maschinen, wobei man mehr um Promille als um Prozent kämpft.
Geothermie ist auf den ersten Blick was feines, leider ist das Wasser nach dem Kreislaufdurchgang auch nicht mehr einfach so in den nächsten See zu kippen. Kleinere Anlagen haben noch den unschönen Nebeneffekt den Boden auszukühlen (heißt die Hausanlagen sind nach ein paar Jahrzehnten einfach "leer").
Natürlich können wir versuchen so viel wie möglich zu sparen, aber bereits angesprochen wurde ist die Industrie. Stellt man den Haushaltsverbrauch dagegen so wird man blass, was allein die deutsche Schwerindustrie benötigt. Es wird zwar auch hier geforscht (bsp. Ofentüren, die erst ein Stück aufgehen, dass die Gabel des Staplers rein kann und dann ganz, wenn das Gut herausgezogen wird um möglichst wenig Wärme zu verlieren, oder Brenner, die sich gegenseitig die Brennluft aufheizen ....etc. das kann man noch ewig so weiter führen...), aber auch hier sind es EXTREM kleine Schritte und die werden auch nicht größer, nur weil jemand schreit "du musst jetzt aber!".
Ein weiteres großes "Problem" stellen die Entwicklungsländer dar. Wir können uns den Hintern absparen, aber wenn theoretisch jeder Inder und Chinese so leben will wie wir es mit erdachter maximaler Energieeinsparung tun, dann klafft da trotzdem ein gigantisches Loch zwischen bereitgestellter und theoretisch verbrauchter Energie. Trotzdem kann man deswegen den Leuten nicht verbieten ihren Lebensstandard zu verbessern.
Ich denke auch, dass Atomstrom derzeit noch nötig ist. Wir in Deutschland können unser kleines Ausstiegsprojekt zwar gerne Fortführen, uns dafür belächeln lassen, den ausländischen Atomstrom einkaufen und wenn da etwas passiert und wir es abkriegen böse auf den Nachbarn sein.
Die meisten, bzw. eigentlich alle Probleme und komplikationen sind politischer und nicht technischer Art.
Um allerdings den Bogen zu Japan zu finden: es ist natürlich sehr tragisch, dass zu dieser Katastrophe nun auch noch 2 (?) drohende Kernschmelzen kommen. Man kann nur hoffen, dass sie es schaffen die Reaktoren unter Kontrolle zu behalten. Aber ich schließe mich hier einigen Vorrednern an, dass man es ihnen nicht verübeln kann, unter den Umständen auf diese Energieform zurückgegriffen zu haben.
Kohlekraft wird für Japan genauso wenig funktionieren. Sie müssten dazu die gesamte Kohle importieren was kaum wirtschaftlich sein dürfte.
Doch, tun sie. Sie sind mit über 400 mio t sogar der größte Importeur (Stand 2008).