Katastrophe in Japan

Ist das etwa bei anderen Energieformen nicht so? Auch die Nebenprodukte von z.B. fossilen Brennstoffen müssen von der Gemeinschaft getragen werden, von daher ist diese Argumentation etwas fehlerhaft.

Vorhin hat jemand Argumentiert das der Markt sowas regelt - wenn die Alternativen besser sind werden sie sich durchsetzen. Aber genau hier liegt ein Problem - Atomstrom ist halt nur so günstig weil soviele Kosten abgewälzt werden. Die Kosten für eine sichere Endlagerung über Tausende von Jahren (im noment werden ja nichtmal die derzeitigen Kosten übernommen) sind einfach nur schwerlich mit günstigen Atomstrom zu vereinbaren. Müssten die Konzerne diese Kosten tatsächlich tragen hätte der Markt schon viel früher von selbst angefangen umzuschwenken. Genauso würde der erhöhte Preisdruck zu einem veränderten Konsumentenverhalten führen (wobei es da weniger um Privatpersonen geht als um die energieintensive Wirtschaft).

Das Thema Versicherung betreffend - hier geht es auch weniger um eine tatsächliche "Anti-Gau" Versicherung sondern um das Verhältniss Risiko/Nutzen in wirtschaftliche Begriffe zu überführen. Wenn man den potentiellen Schaden den eine Gau verursacht mit seiner auftretungswahrscheinlichkeit zusammenrechnet ( und wenn es nur alle 500 Jahre passiert) sind die Kosten schon gigantisch. Und sowas muss in die Blianz von Atomstrom mit eingerechnet werden. Und dann ist Atomstrom als Übergangsalternative nicht mehr ganz so günstig wie sie immer dagestellt wird.
 
@Bloodknight: Nun ja, von Erdbeben will ich auch gar nicht ausgehen. Aber eine so große Gefahr im Falle eines Fehlers gibt es bei keiner anderen Energiequelle. Und Welcher Fehler zu einem großen BUMM führt, ist letztendlich doch nicht von Bedeutung, oder? Da kann menschliches Versagen genauso zu führen wie ein Tsunami... Und der Tschernobyl-Vergleich ist von den Tatsachen her sicherlich vollkommen anders, aber die Wirkung ist ähnlich: große, radioaktive Wolke, Sperrzone, Verstrahlung, missgebildete Nachkommen...
 
Dass in Japan ein derart starkes Hauptbeben verursacht worden ist, liegt nach dem derzeitigen Stand der Dinge sehr wahrscheinlich an dem Anwachskeil, der zwischen der lithosphärischen Erdsphäre, der kontinentalen und dem schmalen Abschnitt der ozeanischen Erdkruste entstanden ist. Denn je näher ein Beben an einem solchen Anwachskeil stattfindet, desto größer ist die Bruchfläche - noch schwerwiegender kommt hinzu, dass der Seeboden in den sehr großen Wassertiefen gleichfalls deformiert, was in aller Regel auch mit größeren Tsunamis einhergeht.
Dass Japan überhaupt so oft von Erdbeben heimgesucht wird, liegt an dem flachen Winkel der subduzierten Platten, da so mehr Reibungsfläche entsteht. Und anders als beispielsweise in Chile und Peru entstehen nahezu alle Erdbeben unter dem Meeresboden, was die Tsunamis hervorruft - ein veritabler Teufelskreis. Insoweit stimmt Bloodknights Aussage nicht ganz, dass da mehrere Naturkatastrophen aufgetreten sind, da besteht ein sehr enger Wirkzusammenhang.
 
Also eine alternative Energiequelle hätte Japan auf jeden Fall, Erdwärme. Dazu sind auch bei weitem nicht so große aufwendige Bohrungen nötig, es gibt in Japan jede menge Stellen in denen die Hitze bis an die Oberfläche kommt, siehe die vielen Onsen in Japan, es gibt auch einige Unterkünfte/Hotels in denen man sein Essen mit heißen Dampf gart, welcher direkt aus der Erde kommt. Und da disese Quellen praktisch über ganz Japan verteilt sind, sollte sich in der Hinsicht sicher auch etwas machen lassen.
 
Und der Tschernobyl-Vergleich ist von den Tatsachen her sicherlich vollkommen anders, aber die Wirkung ist ähnlich: große, radioaktive Wolke, Sperrzone, Verstrahlung, missgebildete Nachkommen...

Es gibt keine Häufung von missgebildeten Neugeborenen in der Nähe von Tschernobyl (oder Hirohsima, Nagasaki, Majak etc.).
Zu dem Thema gab es zahllose Studien und keine einzige konnte eine statistische Erhöhung nachweisen.
 
Es gibt keine Häufung von missgebildeten Neugeborenen in der Nähe von Tschernobyl (oder Hiroshima, Nagasaki, Majak etc.).
Zu dem Thema gab es zahllose Studien und keine einzige konnte eine statistische Erhöhung nachweisen.
Bitte um Quellen und genauen Zusammenhang. Ansonsten ist das eine haltlose Behauptung.
Der Zusammenhang zwischen Strahlendosis und Krebsrisiko ist statistisch nachgewissen. (Quelle GSF)

Insgesamt finde ich, dass zu viele irgendwelche Behauptungen, in einem unpassenden Ton um sich werfen, ohne es zu belegen.

Und sowas geht mir tierisch auf die Nerven. Sei es der Protestierende, der einfach mal mit dem Finger zeigt oder der bockige Ignorant der einfach nur hinterher plappert was er hören will, weil es ihm in den Kram passt.

Ich habe jetzt keine Lust meine ganzen Skripten zu durchforsten und Quellen rauszusuchen, weil ich wohl eh auf taube Ohren stoßen würde.

Also bitte erst ernsthaft informieren bevor man irgendwas behauptet was man mal gehört hat.

Meine persönliche Meinung:
Alternative Energien sind unumgänglich. Kommt damit klar, Zeiten ändern sich. Nur weil wir momentan von der Kernenergie abhängig sind, ist es keine Ausrede dafür Energie zu verschwenden, veraltete, unsichere und/oder unzureichend gewartete Anlagen zu betreiben, immer noch kein offizielles Endlager zu haben und dann auch noch wider besseren Wissens unsichere "Zwischenlager" zu betreiben, die das ganze ins Absurde ziehen.

Aber solange man Hans nicht in den Arsch tritt begreift er nicht.
Energie sparen tut der Hans nur wenn ihm Angst gemacht wird.


Sorry wenn ich mich im Ton vergriffen habe und für etwaige Fehler.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann einfach nicht erkennen, wie Wind und Solarenergie herkömmliche Kraftwerke ersetzen sollen. Ich fänds toll wenns ginge, aber Sonne und Wind gibts hier einfach nicht konstant, und immer dann, wenn mal ne Stunde kein Wind geht, muss der Strom woanders her kommen.
Völlig egal, wieviele Windräder man baut und wieviele Solarzellen man aufgestellt hat.
Dann kann man nur Kraftwerke ans Netz nehmen, die Energie abgeben können, wann man sie braucht. Kohle eben, Kernkraft, oder Öl & Gas. Die sind alle drei nicht schön, aber was bleibt? Da muss genug Kapazität da sein, um das ganze Land zu versorgen, abzüglich den paar Megawatt, wie man importieren kann.
Mit Wasserkraft, Erdwärme und Biomasse wird man nie den Energiebedarf hierzulande decken können.

Windräder ersetzen keine Kraftwerke, und werden das auch nie können. Schon aus Prinzip nicht, wieviele theoretische Generatorleistung man auch immer installieren mag. Und ich arbeite für einen Hersteller von Windgeneratoren und Wasserkraftturbinen. Wir kämen aber auch nicht auf die Idee, die Werks - KWK durch 'Ökostrom' zu ersetzen, weil nunmal Strom nötig ist, wenn man die Schicht anfangen will, und nicht wenn grade mal der Wind weht, oder die Sonne scheint.

Ich komm einfach nicht dahinter, wie konkret die Zukunftsvision für Energieversorgung ohne Kern, Kohle und Öl/Gas aussehen soll. Und ich würde es gern verstehen.

Ich wäre auch bereit und glücklich damit, viel Geld auszugeben, um den Umstieg zu schaffen, aber ich raff nicht, wie man sich das denkt. Auch wenn mans mal schaffen sollte, im Schnitt übers Jahr einen grossen Anteil der Energie regenerativ zu erzeugen, heisst das ja blos, dass es Tage gibt, an denen man nicht weiss, wie man den Windstrom loswerden soll, und andre Tage, an denen man garkeinen hat. Ist das dann einfach Hoffnung, dass an jenen Tagen die Sonne scheinen möge?

Fossile Brennstoffe gehen zuende. Öl in Kraftwerken zu verfeuern halte ich für grundsätzlich schon keine glänzende Idee, das verbrenn ich lieber im Auto. Kohle stellt bei uns immernoch den größten Anteil in der Stromerzeugung, und da grade viele Kohlekraftwerke gebaut werden, um die Kernkraftwerke zu ersetzen, die abgeschaltet werden sollen, wird der Kohleanteil wohl steigen. Ob das ein besonderer Gewinn ist... weiss nicht.

Die Anhängigkeit von Kernenergie wird weltweit wohl zunehmen. ist und bleibt nunmal die einzige Kraftwerksform, für die es noch auf etliche tausend Jahre Brennstoff gibt, und die man halbwegs unabhängig von den örtlichen Gegebenheiten in jedem Land bauen kann.
Trotz der Risiken, und auch wenn wir weiterhin alle 10 Jahre mal irgendwo ne Kernschmelze haben.

Wies anders gehen soll, muss mir einfach mal jemand schlüssig erläutern.
 
Da verstehst du was grundfalsch, die Atomlobby liebt Fusionskraftwerke. Was glaubst du denn, wer die, wenn sie denn mal funktionieren sollten, betreiben könnte? :huh:

Die Theorie funktiniert, und einen gewissen Teil der eingesetzten Energie bekommt man auch schon zurück. In den USA hat sogar mal ein Reaktor kurz geschafft, mehr Energie zu erzeugen, als man vorher reingesteckt hat. Solange die Sache aber grosstechnisch nicht nutzbar ist, kann mans doch schwerlich in die Planungen einbeziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klammer auf: dir ist schon Klar das kernfusion eine weiterentwicklung der Atomkraft ist und solche Anlagen ebenso gefährlich sind wie atomkraftwerke? die Gleichen Ökos die gegen AKWs mobilisieren, werden es auch gegen Fusionskraftwerke tun. Und radioaktive Abfälle igbts auch, aber weniger.
Dazu gewinnt man nötige Grundstoffe wie Tritium bisher eigentlich nur aus Schwerwasserreaktoren.

Soll heißen keine Kernfusion ohne Kernkraft.
 
Wies anders gehen soll, muss mir einfach mal jemand schlüssig erläutern.

Na ja ich bin kein Fachmann, aber einfach mal so ins Blaue gedacht ... Flüsse fließen immer und Ebbe und Flut gibt es auch immer zuverlässig, zu dem könnte man ja auch einfach Energie direkt beim Endverbraucher speichern. Anstatt nem Öltank oder Kellerverschlag, hat dann halt jeder große Akkus im Keller für die Nacht oder so.

Diese "Gehtjagarnichtdenke" ist doch nur eine Schutzbehauptung um sich nicht damit beschäftigen zu müssen.
 
Für Wasserkraftwerke haben wir einfach nciht genug Höhenunterschiede iunseren Gewässern. Die Norweger können das machen (und tun es auch), wir nicht. Das scheidet also aus bzw. kann nur einen enorm kleinen Anteil liefern

Offshore Gezeitenkraftwerke...naja, alles noch in testphasen. sicher ein sinnvoller Ansatz, aber über die Auswirkungen auf den Lebensraum meer kann man nur spekulieren. Positiv ist es es sicher nicht. Und spätestens wenn das letzte AKw dicht ist wird der gelangweilte Berufsdemonstrant eben rettet die Fische skandieren.

Darüber hinaus geht es auch schlicht um die Wirtschaftlichkeit: um sinnvoll zu sein sollte ein System a) mehr Energie in seiner Lebensdauer liefern als die Herstellung kostet (was bei Solarzelle auf dem Dach und Akku im Keller eher nicht der Fall ist) und b) zumindest kostenneutral sein. Wenn man massiv draufzahlen muss setzt es sich nicht durch.
 
Die Kernfusion erzeugt auch strahlenden Abfall, soweit richtig, aber immerhin gibts da nicht unbedingt die inheränte Gefahr von ausser Kontrolle geratenden Reaktoren. Das wäre durchaus ein Schritt nach vorne, denk ich. Wenns denn mal funzt, zumindest.

Na ja ich bin kein Fachmann, aber einfach mal so ins Blaue gedacht ... Flüsse fließen immer und Ebbe und Flut gibt es auch immer zuverlässig

In Deutschland lassen sich so gut wie keine zusätzlichen Stauseen in ernsthafter Größe anlegen. Was sich ausbauen liess, das ist ausgebaut. Wir entwickeln immer mal neue Turbinen, die dann ein halbes Prozent effizienter sind, aber das löst natürlich kein Energieproblem.
Für Strom aus Wasserkraft fehlen die nötigen natürlichen Vorraussetzungen in Deutschland, leider. In Österreich kann man ne Menge Strom aus WKW erzeugen, in der schweiz auch, und Norwegen kann sich voll aus Wasserkraft versorgen. Wir hier aber langfristig vielleicht was um die 5%.

Und selbst wenn man ne neue Talsperre bauen will: (jetzt kommts) da demonstrieren ja die Grünenn auch wieder dagegen. So geschehen zum Beispiel bei der Schwarzenbachtalsperre; "Es gibt einen Zielkonflikt, denn die geplanten Eingriffe in die Natur sind gravierend", sagt Nabu-Chef Baumann.

Da brütet nähmlich das Auerhuhn, wo der See hin soll. Das soll nu mit russischen Importauerhühnern ausgeglichen werden. Genehmigt ist das aber auch noch nicht, das Werk. Denn der Dreizehenspecht hat auch noch ein Wörtchen mitzureden. Scheinbar hat man noch kein andres Land gefunden, das vertable Mengen an Spechten zum Export über hat.

Andres Beispiel dafür ist das im Südschwarzwald bei Atdorf geplante Pumpspeicherkraftwerk der Schluchseewerke AG. Die örtlichen Grünen, aber auch die Sozialdemokraten sowie mehrere Umweltverbände einschließlich des Schwarzwaldvereins lehnen das Projekt ab.

Da isses aber der 'Landschaftsschutz'.

Der See vor der Tür is scheinbar zu hässlich. Andren Leuten kann man freilich bis zum Horizont Windräder vor die Tür stellen, aber doch nich da, wo man selber wohnt! Wo kämen wir denn da hin?

Ich bleibe gespannt.


zu dem könnte man ja auch einfach Energie direkt beim Endverbraucher speichern

Wäre wirklich schön.
Es fehlt allein die Speichertechnologie.
Hätte man eine, wären die Energieprobleme der Welt nur noch halb so schlimm. Grosstechnisch kann man die Energiemengen, die wir so benötigen, nicht speichern. Völlig utopisch. Es gibt Versuche mit heissem Wasser, mit heissem Kochsalz usw., aber da ist einfach nichts am Horizont. Nichtmal in der Theorie.

Als Energiespeicher auf einer "nationalen Ebene", wenn man so will, kann man nur Pupspeicherkraftwerke verwenden. Da haben wir schon alle gebaut, die wir bauen können. Gibt ja ganz und gar schon den Plan, den Strom aus deutscher Windkraft in norwegischen Seen zu speichern, und bei Bedarf wieder zurückzuwandeln. Das ginge sogar, für eine verhältnismässig winzige Menge zwar nur, aber es geht.

Oder denkst du da in Richtung Nickel Cadmium Akkus? Wo es nichtmal genug Rohstoffe gibt, ne veritable Menge an Autos damit auszurüsten, die nur einen winzigen Teil der verbrauchten Energie ausmachen?

Oder Lithiumakkus? Quasi 10.000 Laptopakkus in jeden Keller?
 
Zuletzt bearbeitet: