Abgabe Lore:
Vorboten der Zerstörung
+++ Cadia +++
+++ 2 Clicks vom Sprungpunkt am Rande des Systems +++
+++ Verstärkungsflotte unter dem Kommando von Belisarius Cawl +++
+++ Schlachtkreuzer Sanctuario +++
“Mylady, eingehende Übertragung auf Kanal 3.” - “Danke Secundus. Ich nutze Kommunikationskabine 1 und wünsche bis zum Ende der Übertragung nicht gestört zu werden!” - “Sehr wohl, Mylady.”
Lady Echidna drehte sich auf ihren Absätzen und bewegte sich eilends, um IHN nicht warten zu lassen. Sie richtete ihre Uniform und veranlasste eine schnelle Neukalibrierung ihres augmetischen Auges. Vor der Kabine stoppte sie und holte noch einmal tief Luft, dann trat sie ein. Zu ihrer Überraschung musste sie feststellen, dass die Holoübertragung bereits lief. ER wartete bereits geduldig. Die Kammer war geräumig genug um seine Gestalt im vollen Umfang darstellen zu können. Sein massiger Körper wogte leicht hin und her, während er mit aneinander gelegten Fingerspitzen eine Pyramide bildete und seine Stimmmodule einen atonalen Binärton summten. Anscheinend seine Vorstellung von Melodie. In ihren menschlichen Ohren, klang es wie Fingernägel an einer Kreidetafel. Er sah sie und beendete abrupt seine meditative Selbstunterhaltung.
“Mylady Echidna, es freut mich sehr zu sehen, dass ihr die Reise durch den Warp unbeschadet überstanden habt.” Sie neigte den Kopf und deutete einen Knicks an. “Mein Lord Dominus, ihr ehrt mich. Dennoch würde ich es begrüßen, wenn ihr beim nächsten Mal davon abseht unsere Kommunikationssysteme zu kapern.” Der Erzmagos kicherte. “Nun, ich sehe euch einfach gerne zu. Aber ich versuche beim nächsten Mal auf eure Wünsche Rücksicht zu nehmen.”
Versuche… Sie verzog ein wenig verärgert die Lippen, nickte ihm aber anerkennend zu. Fürs erste würde sie sich mit diesem “Zugeständnis” zufrieden geben müssen. “Ihr habt eine Aufgabe für uns?”
Seine Fingerspitzen lösten sich voneinander und er machte eine entwaffnende Geste. Seine Stimmmodulation klang amüsiert: “Direkt auf den Punkt, ohne Umschweife. Gönnt mir doch das kleine Bisschen… wie sagt man? Ah, ja… Zwischenmenschliches Gerede.”
Jetzt konnte sie sich ihrerseits ein Grinsen nicht verkneifen. “Ich kann Small-Talk nichts abgewinnen, mein Dominus. Aber ich versuche beim nächsten Mal auf eure Wünsche Rücksicht zu nehmen.”
Das Hologramm von Belisarius Cawl neigte sich in einer langsamen Geste weit nach vorne, bis sich ihre Gesichter fast berührten. Lange Zeit starrte er sie einfach nur an, doch sie hielt ihren Blick fest und gelassen auf sein Gesicht gerichtet. Nach einer gefühlten Ewigkeit schwang er wieder zurück und brach in schallendes Gelächter aus. “Mylady Echidna, ihr seid ein sehr unterhaltsames Individuum, wie macht ihr das bloß?”
Er drehte seinen Körper weg von der Kamera und gestikulierte jemanden ausserhalb des Holobereichs zu. Dann wand er sich ihr wieder zu. “Nun gut. Kommandantin Echidna, ich befehlige hiermit Euch und eure Piloten zum Regionalkommando IX auf Cadia Primus. Creed braucht dringend massive Unterstützung. Euer erstes Einsatzziel wird der Sektor Khol Velok sein. Die Verräter haben sich dort schon länger häuslich niedergelassen und meine Meinung nach vertragen sie ein wenig Beschäftigung.”
“Verzeihung, aber sind diese Befehle im Einklang mit den Wünschen des Großkastellan?” Cawl lehnte sich aufgrund dieser Frage theatralisch zurück und seufzte gespielt. “Nein… Ich fürchte dieser Mensch wird mir anschließend eine fürchterliche Standpauke halten.” Er kratzte sich am Fleisch seiner noch menschlichen Wange. “Wer weiß, vielleicht lässt er mich vor ein Kriegsgericht stellen.”
Echidna hob eine Augenbraue, zeigte aber sonst keine Regung. Das brachte Cawl wieder ins Gespräch zurück. “Mylady, dieser Mensch weiß nicht um eure besonderen Talente und Fähigkeiten, noch weiß er etwas von euren speziellen Schönheiten. Und das könnte potentiell problematisch werden, wie ihr selbst zugeben müsst. Was euch anbelangt, werdet ihr also erst einmal auf eigene Faust handeln. Zum Ausgleich für meine… ‘Eigenmächtigkeit’ werden ich den Kastellan mit ergebener Unterwürfigkeit milde stimmen. Ihr indes, werdet dafür sorgen dass Eure Maschinen am Leben bleiben und so viel Vernichtung anrichten, wie es nur geht. Errichtet einen Brückenkopf und ermöglicht es den Imperialen Truppen damit euch nach belieben zu unterstützen. Sobald euer Wert bekannt ist, wird Cadia euch akzeptieren, wie ihr seid. Dafür werde ich sorgen.”
“Verstanden, Dominus. Was ist unser erstes Ziel?” - “Der nordöstliche Außenbezirk von Khol Velok. Dort befindet sich eine alte Landeplattform. Das Gebiet ist zwar durchseucht von Makel des Chaos, aber diese Plattform könnte eventuell noch für unsere Zwecke dienlich sein. Zugegeben, wir haben noch andere Optionen um in dieses Gebiet hinein zu kommen, aber dieser Punkt wirkt in meinen Augen sehr vielversprechend. Nehmt die Plattform ein und säubert den Bereich.”
Echidna nickte knapp. “Feindaktivitäten?” - “Word Bearers!” schnurrte er ihr zu. “Und ein wenig Blutpakt.” ergänzte er knapp. Sie nickte erneut und nahm eine unterschwellige Zurückhaltung in seinem Gebaren war. “Was noch?”
Cawl zögerte und schien um Worte zu ringen. Der folgende Ernst und das reduzierte Sprechtempo ließ die Pilotin aufhorchen: “Im Sektor Khol Velok operiert bereits eine imperiale Einheit. Ein Orden der Space Marines unter Führung eines Inquisitors. Unter anderen Umständen wären das gute Neuigkeiten, aber laut meinen Informationen handelt es sich bei diesem Inquisitor um einen radikalen, der meines Erachtens die Grenze schon lange überschritten hat. Laut meinen Berichten wurden auch schon diverse imperiale Streitkräfte zur Untersützung des Ordens ausgeschickt, aber keine dieser Divisionen ist noch länger existent. Wenn möglich, möchte ich das ihr euch von diesen Space Marines fern haltet ganz besonders von diesem Inquisitor. Er könnte unsere gesamte Operation kompromitieren, denn er verfügt über sehr viel Einfluss. Zu unrecht, wenn ihr mich fragt.”
Cawl neigte sich wie bereits zuvor nach vorne um seiner Untergebenen so nah wie möglich zu sein. Die folgenden Worte kamen beinahe geflüstert, doch sie verstand jedes Wort: “Falls es doch zur Begegnung kommt und gemäß dem Fall man sollte gegen euch vorgehen wollen, erhaltet ihr meine ausdrückliche Erlaubnis euch nicht nur zu wehren, sondern dieses Pack zu pulverisieren.”
Er zog sich wieder zurück und begann damit, an einer Tasche herum zu fummeln, die um seine Bauchmitte herum hing. Er holte eine kleine Datenkassette vor und zeigte sie ihr. “Das hier ist eine Aufzeichnung von dem was ich euch gerade gesagt habe. Ich lasse sie euch direkt zukommen. Dies ist der Beweis meine Vertrauens an euch, und der Beweis das ihr auf meine Anweisung handelt. Aber zunächst müssen diese Befehle unter uns bleiben!”
Lady Echidna verneigte sich ob dieser ihr entgegengebrachten Ehrerbietung vollständig und sagte: “Ich danke euch für euer Vertrauen, Dominus. Eure Befehle werden umgehend ausgeführt.”
Um sie herum wurde es dunkel. Cawl hatte die Übertragung beendet. Sie erlaubte sich 3 meditative Sekunden, dann eilte sie aus der Kammer und brüllte die nötigen Befehle. Im Anschluss stellte sie eine Voxverbindung zum Verladedeck her: “Duriel, Andariel, Belial und Azmodan. Macht euch bereit für den Einsatz. Ausrüsten und Munitionieren für urbane Gefechte! Questoris Baal wird unsere Speerspitze sein. Zusammenbau erfolgt nach dem Preceptor Schema, ihr habt vier Tage Zeit. Abwurf erfolgt in 103 Stunden!”