Technik Kurze Frage - Kurze Antwort - Paintmaster Edition (KFKA)

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Das Citadel Chaos Black Spray ist doch ein Primer bzw. ein Grundierungsspray, richtig? In Onlineshops ist das Ding stets als Primer/Grundierungsspray gelistet. Ich hab die Dose grad vor mir und da fällt mit keinem Wort weder Ersteres noch Letzteres, stattdessen steht dort nur "Model Paint", sonst nichts.
Es geht um den hier https://www.fantasywelt.de/Chaos-Black-Spray-Grundierspray-400-ml
 
Die Diskussion kommt immer wieder auf und du wirst genau so viele Leute finden die behaupten dass nur bestimmte GW-Sprays Grundierungen sind, wie Leute die behaupten dass alle Sprays Grundierungen sind. Beweise/Quellen irgendwelcher Art liefert aber irgendwie keine Seite....

Soweit ich gelesen habe (hatte vor einer ganzen Weile mal viel Zeit in der Firma und habe viel gegoogled und gelesen weil mich die Frage auch interessierte) waren nur Chaos Black und Corax White Grundierungen und nur die wurden von GW auch so vermarktet. Alle anderen Sprasy waren nur Farbsprays. Vor einigen Jahren hat GW dann aber die Sprays überarbeitet und verzichtet seitdem auch auf die Differenzierung zwischen Grundierung und Farbsprays, da angeblich alle GW Sprays als Grundierung verwendet werden können. Es soll ein Interview mit Duncan Rhodes von 2017 geben (noch nicht gefunden. Hier und da wird gesagt es wäre ein Interview auf Twitch gewesen) in dem er selbst sagt dass inzwischen alle GW Sprays die gleichen chemischen Zusammenstellungen haben wie die alten „echten“ GW Grundierungen. Ich habe bisher nur ein altes Video von 2016 gefunden in dem Duncan den Zweck von Undercoating via Corax White (und Chaos Black) mit genau der Funktion beschreibt, weswegen man halt grundiert.
(Laut alten Reddit und Dakkadakka Kommentaren ist „Undercoating“ GWs Begriff für „Priming“)

Im Dakkadakka Forum gibt es diverse Threads die sich mit dem Thema befassen weil auch dort die Frage immer wieder auftaucht. Einige User haben wohl hier und da dann auch selbst Tests gestartet, Farbsprays von GW, Grundierungen von Army Painter, aus dem Baumarkt etc pp. Ergebnis war eigentlich immer: GW Farbsprays sind, im Gegensatz zu normaler mit dem Pinsel aufgetragener Farbe direkt auf die Mini genau so widerspenstig und robust wie echte Grundierungen. Egal ob man mit dem Fingernagel auf der Mini herumkratzt, die Mini versucht zu entfärben etc pp.
Selbst wenn die GW Farbsprays also keine echte Grundierungen sind, scheinen sie sich dennoch wie echte Grundierungen zu verhalten.

GW selbst hält sich zu der Frage eher bedeckt. Alle Farben seien für „Undercoating“ geeignet.... wobei dann wieder die Diskussion losgeht ob Undercoating jetzt für GW nur ein “eigener“ Begriff für priming ist, oder ob undercoating was anderes als priming ist....

Ich hab den Eindruck dass die Frage ob es Grundierungen sind oder nicht, im Netz eher eine Art Glaubenskrieg ist. In sofern: Mach es so wie es sich für dich richtig anfühlt. 🙂

Soll auch Leute geben die 10 und mehr Jahre alte Figuren im Schrank haben bei denen die Farbe direkt auf die Mini geklatscht wurde ohne irgend eine Art Grundierung oder ähnlichem und trotzdem ist dort noch nichts abgeplatzt. Laut dem einen oder anderen Dakkadakka Kommentar soll nämlich gegen sich ablösende Farbe eines noch wichtiger sein als eine Grundierung: Das Varnish, sprich: der Schutzlack am Ende der Bemalung.
 
Ich will jetzt hier eigentlich keinen Krieg beginnen, aber... Ich bemale meine Minis meist in Teilen, die an Gussrahmen-Reste geklebt sind und folglich sind diese Sticks auch meist mit grundiert. Die Grundierungen von GW (ArmyPainter übrigens auch) reiben sich ziemlich einfach ab, während ich die Teile halte. Bei echten Automotive-Primern passiert das nicht. Die bekommst du auch nicht einfach mit einem Wattestäbchen und Sekundenkleber oder IPA weggewischt. Die von GW schon. Ich verwende sie zwar ebenfalls, weil ich sie einfach und schnell in der Handhabung sehe und weil ich die Oberfläche mag zum drauf malen. Von einem richtigen Primer sind sie aber sehr weit weg, wenn du mich fragst. Und da is mir auch egal, was dakkadakka oder reddit dazu meinen, die Eigenschaften sind ziemlich unterschiedlicher Natur.

Primer sind auch nicht unbedingt dafür gedacht, dass die Farbe hinterher nicht abreibt. Dafür sind Lacke da. Es geht bei Primern eher darum, dass du eine Oberfläche bekommst, die die Farbe gut annimmt. Glattes Plastik mag Wasserfarben ja nicht besonders und die perlen ab. Grundierungen ändern das. Du malst dann eben Acryl auf Acryl/Polymer/weißderGeierwas. Manche Farbsprays (uA ArmyPainter und Contrast-Primer von GW) sind aber so glatt im Finish, dass du das knicken kannst.
 
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Ja, so habe ich es auch gelernt: Primer sind nur Chaos Black und Corax White, alles andere sind Bases. Scheint aber nicht mehr zu stimmen. GW verwendet mittlerweile alle seine Sprays als Primer, und ich habe auch nichts gegenteiliges bemerkt. Allerdings scheint das Problem auch nicht mehr so dringend zu sein, seitdem es keine Metallmodelle mehr gibt. Auf Plastik halten Sprühfarben eigentlich recht gut.
 
Ja, aber es geht nicht darum, ob die Sprühfarben auf dem Plastik halten, die halten auch prima auf Metall. Es geht darum, wie gut die Farbe auf dem Primer hält und wie einfach sie sich auftragen lässt. Die Sprays von GW erledigen das größtenteils OK. Aber wenn wir schon über Begrifflichkeiten reden, dann halt richtig. Die Dosen von GW sind keine Primer. Wie sie es vermarkten, ist da unerheblich. ArmyPainter vermarktet auch ihre Dosen als Primer und die sind der größte Schrott schlechthin. Du kannst GW-Sprays als Grundton nutzen. Basecoat. Ja. Man kann so tun als wären es Primer. Klar. Sind aber deswegen noch lange keine und auch nicht vergleichbar mit üblichen Primern für z.B. Automotive-Bereiche.

PS: Ich glaube dazu gab's schon ein elends langes Topic, wo man das hier auch hinschieben sollte, es ist keine KFKA mehr.
 
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Mein Anliegen hätte lauten sollen "Wie zettelt man als Anfänger einen Bürgerkrieg in nur 3 Schritten an"

Das alles war nicht meine Intention, ich muss aber festhalten der Einblick war sehr hilfreich. Ich hab zwischenzeitlich auch intensiv recherchiert und konnte folgendes festhalten: Der offizielle Mitarbeiter von GW Duncan Rhodes hat vor seinem Abgang Ende 2019 in seinen persönlichen und auch auf offiziellen Warhammer Videos hinsichtlich des Chaos Black Spray den Begriff des Undercoatings verwendet, dabei aber immer klar gemacht dass ohne Undercoating, in seinen Videos wohlgemerkt das Chaos Black/Corax White, die Farbe nicht so gut an der Miniatur haftet. Laut seiner Beschreibung ist das Besprühen der Minis mit Chaos Black/Corax White eine Minimalvoraussetzung und dient dazu die darauffolgende Bemalung mit Farben (s.o.) besser haftbar zu machen. Dabei, so scheint es mir, macht er bis auf eine Ausnahme keinen Gebrauch vom Begriff 'Primer'.

Die einzige Ausnahme ist folgendes Video:
Ab 0:20 verwendet der verschlafene Herr Rhodes den Begriff Primer. Die Sprays im Hintergrund wirken aber anders, wahrscheinlich ein älteres Modell obwohl der Name Chaos Black erneut fällt.

Ich benutze das einfach mal als Primer/Undercoat und bedanke mich für die kleine Diskussion.
 
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Ich baue derzeit eine Red Scorpions Armee auf bei der ich jetzt schon einige Modelle fertig habe. Aber jetzt dachte ich mir das ich die Modelle insgesamt gerne etwas dunkler/düsterer haben würde. Gibt es da eine Möglichkeit das bei "fertigen" Modellen zu machen ? Ich hatte überlegt sie mit Aggrax Earthshade per Airbrush abzudunkeln weiß aber nicht ob das so gut funktioniert.

Also grundsätzlich geht das schon, dass man Minis nachträglich abdunkelt. Wenn du z.B. wie von dir vorgeschlagen Agrax Earthshade durch nen Airbrush (stark verdünnt/mit Medium gestreckt) aufträgst, wird das Gesamtergebnis dunkler. Dabei würde ich mir aber zumindest beim ersten Modell sehr viel Zeit lassen und immer zwischendurch überprüfen, wie die gerade aufgetragene Schicht wirkt. Außerdem sollte dir klar sein, dass dieser Filter natürlich zuerst und am deutlichsten auf den hellen Flächen zu sehen sein wird. In deinem Fall wären das die weiße Symbole und die gelben Elemente.

Nur das ich kein Agrax nehmen würde. Besser wäre die Minis gut zu versiegeln und dann mit Enamel oder Öl drüberzugehen und damit zu filtern.
Das hat den Vorteil das man es noch manipulieren und reaktivieren kann nachdem es angetrocknet ist. Bei Acrylfarben geht das nicht mehr.
Wenn ich das bei meinen Minis machen wollte, würde ich vermutlich was von AK nehmen... Streaking Grime vielleicht.
Schau Dir mal die Videos von Zatcaskagoon auf Youtube an. Dort wird sowas oft für "Grimdark" Weathering verwendet.
 
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Mein Anliegen hätte lauten sollen "Wie zettelt man als Anfänger einen Bürgerkrieg in nur 3 Schritten an"
Den hast du nicht angezettelt, der läuft schon ne Weile. ? Ich halte es so, dass ich nehme was ich brauche und es funktioniert, wie es heißt (oder der Hersteller es vermarktet) ist mir egal. Hauptsache es klappt. 👍
 
Hallo ich nochmal

Ich habe vor einigen Tagen zufällig ein Video entdeckt in der jemand ein Space Marine bemalt hat und war fasziniert von der Maltechnik(-art??‍♂️). Leider finde ich besagtes Video nicht mehr und würde gerne beschreiben was er da gemacht hat um eventuell in Erfahrung zu bringen ob das für einen Anfänger möglich ist.
Nach dem Primen hat werter Youtuber ein Basecoat gesetzt und sofort darauf einen extrem feinen Pinsel ganz sachte in eine ölig-dunkle Farbe getunkt. Mit diesem hat er ausschließlich kleinere Vertiefungen/Löcher und Ritzen "bemalt". Bemalt ist leider nicht das richtige Wort: er musste mit seinem Pinsel nur einmal eine Ritze berühren und schon verteilte sich die dunkle Farbe wie von Zauberhand in den Vertiefungen und die Miniatur wirkte soooo viel schöner. Was hat er da gemacht? Kann ich das mit meinem Nuln Oil auch so angehen?
 
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Du hast in dem Video gesehen, wie der Kapillareffekt zum Shaden genutzt wird. Flüssigkeiten neigen dazu in schmale Röhren und Fugen hineingezogen zu werden, das wird beispielweise auch beim Löten genutzt, damit die Verbindung nicht nur oberflächlich ist. Dabei spielen einige Faktoren eine wichtige Rolle, besonders wichtig ist die Farbkonsistenz (eher dünn- als dickflüssig), die Form des Objekts bzw der Fuge (lieber schmal) und die Oberfläche des Objektes (möglichst glatt). An der Form kann man nicht wirklich etwas ändern, die ist halt, wie sie ist. Die Oberfläche lässt sich - wenn nötig - durch eine Schicht Glanzlack glätten, deshalb sieht man das manchmal als Zwischenschritt vor dem Shading (neben anderen Gründen, ausschlaggebend ist aber vor allem die glatte Oberfläche). Die Farbkonsistenz lässt sich durch Verdünnen gut anpassen, wobei Produkte, die speziell für das Shading gedacht sind, schon eine recht gute Konsistenz haben. Wichtig ist, dass ein gutes Fließverhalten vorliegt, die Farbe also leicht den Pinsel verlässt und auch am Modell nicht sofort haftet, und die Oberflächenspannung sollte nicht zu hoch sein. Diese lässt sich durch etwas Spülmittel brechen, also wenn du mit einer normalen Farbe ein Shade machen möchtest, mach ruhig einen kleinen Tropfen Spüli in dein Mischwasser.

Ich habe vor kurzem selbst ein Video gesehen, in dem das richtig schön gezeigt und erklärt worden ist, aber ich finde es nicht mehr =/
 
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